Stabschrecken - Ingo Fritzsche - E-Book

Stabschrecken E-Book

Ingo Fritzsche

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Beschreibung

Die Stabschrecken, auch Phasmiden genannt, zählen nicht gerade zu den Favoriten unter den eigentlichen Terrarientieren, doch nimmt die Anzahl der begeisterten Halter und Züchter stetig zu. Gerade in den letzten Jahren konnte ein enormer Zuwachs bei den gepflegten Arten erzielt werden, was auf eine gute Organisation der Phasmidenzüchter zurückzuführen ist. In einigen Ländern zählen die Stabschrecken zu den beliebtesten Haustieren, so auch im Mutterland der Phasmidenhaltung, in England. Dort werden derzeit weit über 200 verschiedene Arten von Stabschrecken erfolgreich nachgezüchtet. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Terrarientiere vor. Jeder Band bietet Ihnen detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen und Sie finden alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Tiere erfolgreich zu vermehren. Alle wichtigen Fragen von der erforderlichen Beckengröße über die Terrarieneinrichtung, die technische Ausstattung, die artgerechte Ernährung bis zur Vorbeugung von Krankheiten werden mit zahlreichen Tricks und Kniffen beantwortet. Erfahrene, langjährige Züchter verraten, wie Sie die Tiere zur Fortpflanzung bewegen und die Jungtiere gesund aufziehen können. Das alles durchgängig farbig, großzügig bebildert und attraktiv gestaltet nur über Ihr Terrarientier - Art für Art.

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Seitenzahl: 62

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STABSCHRECKEN

CARAUSIUS, SIPYLOIDEA& CO.

Ingo Fritzsche

Männchen von Gratidia conformans Foto: I. Fritzsche

Inhalt

Vorwort

Verbreitung und Lebensraum

Verwandtschaft und Körperbau

Die Eier

Die Terrarien

Glasterrarien

Gazeterrarien

Kunststoffterrarien

Der Bodengrund

Erde

Sand

Vermiculit und Perlit

Torf- und Kokossubstrate

Papier

Weiteres Zubehör

Beleuchtung

Pflegemaßnahmen

Eiablage und Inkubation

Klima

Futterpflanzen

Wo kaufe ich meine Stabschrecken?

Transport und Quarantäne

Fortpflanzung

Wachstum

Was tun mit den Nachzuchten?

Abwehrverhalten

Artenteil

Dank

Weitere Informationen

Verwendete und weiterführende Literatur

Bildnachweis:

Titelbild: Weibchen von Medauroidea extradentata Foto: I. Fritzsche

 

Kleines Bild: Porträt von Medauroidea extradentata, deutlich sind die zwei namensgebenden Hörner auf den Kopf zu erkennen. Foto: I. Fritzsche

1. Auflage 2007

Seite 1: Weibchen von Gratidia fritzschei Foto: I. Fritzsche

2. Auflage 2009

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN 978-3-86659-326-8

© 2007 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Kriton Kunz, Mike Zawadzki,

Kristina Stephan & Heiko Werning

Layout: Astrid Hilbert

Vorwort

DIE Stabschrecken, auch Phasmiden genannt, zählen nicht gerade zu den Favoriten unter den eigentlichen Terrarientieren, doch nimmt die Anzahl der begeisterten Halter und Züchter stetig zu. Gerade in den letzten Jahren konnte ein enormer Zuwachs bei den gepflegten Arten erzielt werden, was auf eine gute Organisation der Phasmidenzüchter zurückzuführen ist. In einigen Ländern zählen die Stabschrecken zu den beliebtesten Haustieren, so auch im Mutterland der Phasmidenhaltung, in England. Dort werden derzeit weit über 200 verschiedene Arten von Stabschrecken erfolgreich nachgezüchtet. Noch vor fünf Jahren waren es weniger als 120.

WIDMUNG

Dieses Buch ist meiner Tochter Jasmin Chinda Fritzsche gewidmet.

Gerade aufgrund der einfachen und günstigen Möglichkeiten, Stabschrecken zu pflegen und zu vermehren, sind sie ein ideales Studienobjekt für Schüler und all diejenigen, die sich aus Interesse und Liebhaberei mit exotischen Insekten beschäftigten wollen. Da verwundert es auch nicht, dass viele Stabschreckenzüchter sehr jung sind, denn die Tiere zählen zu den typischen Einsteigerarten für Kinder und Jugendliche in der Terraristik. Gelingen die ersten Zuchtversuche, so ist die Faszination meist schon geweckt, und selten verlässt jemand dieses interessante und vielseitige Hobby.

In den letzten 17 Jahren konnte ich zahlreiche Erfahrungen mit der Haltung und Nachzucht von Stabschreckenarten sammeln – neben positiven natürlich auch negative. Der eine oder andere Tipp in diesem Band der „Art für Art“-Reihe resultiert aus diesen langjährigen Erfahrungen und hat sich bereits oft bewährt. Mit Hilfe zahlreicher freundschaftlicher Kontakte zu anderen europäischen Stabschreckenzüchtern gelingt es immer wieder, an neu in Zucht befindliche Arten zu gelangen. Auf zahlreichen Expeditionen konnte ich außerdem selbst mehrere Arten für die Terrarienhaltung sammeln, von denen mittlerweile einige zu den wirklichen „Anfängerarten“ zu rechnen sind. Die hohe Zahl der Nachkommen dieser und vieler weiterer Arten sowie ihre einfache Vermehrung tragen einiges mit zu diesem Status bei.

Dieses Buch soll dem interessierten Einsteiger dazu dienen, mit einfachen Mitteln und wenig Zeitaufwand einem der schönsten Hobbys nachzugehen, der Phasmidenzucht. Bedingt durch diesen Anspruch und die Aufgabe dieses Bandes habe ich hier Angaben zu selteneren Arten und deren Pflege ausgeklammert. Die im vorliegenden Buch präsentierten Arten werden regelmäßig in Zoofachgeschäften angeboten. Bei ihrer Auswahl habe ich mich auf die stabförmigen Spezies beschränkt, da diese sehr ähnliche Ansprüche an ihre Haltung stellen.

Ingo FritzscheWernigerode, im Frühjahr 2007

Stabschrecken (hier: Carausius morosus) werden als Terrarientiere immer beliebter. Foto: I. Fritzsche

Verbreitung und Lebensraum

DIE Die Hauptverbreitungsgebiete der Stabschrecken liegen in tropischen und subtropischen Regenwäldern. Schwerpunkte sind dabei Südostasien – die Insel Borneo ist ein wahres Zentrum an Artenvielfalt der Phasmiden –, Australien und Südamerika. Daneben existieren im südlichen Afrika ebenfalls einige Gattungen mit einer hohen Artenzahl. In Nordamerika kommen im Vergleich zu den zuvor genannten Regionen nur wenige Phasmiden vor, das Gleiche gilt für Europa, wo sich die Verbreitung zumeist auf den Mittelmeerraum beschränkt.

WUSSTEN SIE SCHON?

Einige wenige Stabschrecken-Arten sind auch in Süd-England heimisch geworden, nachdem sie mit Pflanzen aus Neuseeland importiert worden waren.

Stabschrecken leben hauptsächlich in der Vegetation, meist gut getarnt an oder in der Umgebung der Futterpflanzen. Man kann sie daher in Baumkronen, der Strauchschicht, ja sogar in der Krautschicht bzw. im Gras finden.

Frisch geschlüpfte Larve von Gratidia conformans Foto: I. Fritzsche

Orginalfundort von Gratidia fritzschei und Phaenopharos khaoyaiensisi im thailändischen Regenwald bei Pak Chong, Korat Foto: I. Fritzsche

Verwandtschaft und Körperbau

DIE Stabschrecken sind Vertreter der Polyneoptera. Es handelt sich bei den Stabschrecken um eine 225 Millionen Jahre alte Insektengruppe mit unvollkommener Entwicklung (Metamorphose) der Arten: Die geschlüpften Jungtiere sehen den Alttieren recht ähnlich, und mit jeder Häutung wird diese Ähnlichkeit größer.

WUSSTEN SIE SCHON?

Das größte Insekt der Welt ist eine Stabschrecke: 328 mm Körperlänge misst die bislang als längste Stabschrecke geltende Art. Es handelt sich um eine Spezies von Borneo, mit dem wissenschaftlichen Namen Phobaeticus kirbyi. Mit ausgestreckten Beinen ist sie noch eindrucksvoller, dann misst sie bis zu 546 mm. Mittlerweile wurde sogar eine noch größere Art gefunden, leider liegen jedoch noch keine genauen Daten darüber vor, da ihre Beschreibung noch nicht abgeschlossen ist. Sie soll jedoch um einige Zentimeter größer sein.

Innerhalb der Polyneoptera werden die Stabschrecken zur Ordnung der Phasmatodea (Stab- und Gespenstschrecken sowie Wandelnde Blätter) gestellt.

Innerhalb der Phasmatodea sind derzeit rund 3.200 Arten wissenschaftlich beschrieben. Zwischen Stab- und Gespenstschrecken gibt es fließende Übergänge, es handelt sich also nicht um klar getrennte systematische Einheiten.

Bei Stabschrecken sind trotz ihrer eigenartigen Gestalt die typischen Merkmale des Insektenkörpers ausgebildet und deutlich zu erkennen: Die drei Beinpaare und die Dreiteilung des Körpers sind prägend für den Körperaufbau der Insekten. Brustbereich und Hinterleib bestehen jeweils wiederum aus kleineren Einzelsegmenten (siehe unten).

Der Kopf (Caput) trägt neben den gliedrigen Fühlern, die je nach Art unterschiedlich lang sein können, auch die kauenden Mundwerkzeuge. Diese sind mit mehrgliedrigen Fühlern umgeben. Sie setzten sich aus zwei Tasterpaaren (Maxillarpalpen und Labialpalpen) zusammen. Die eigentlichen „Beißzähne“, die Mandibeln, bilden die „Kauwerkzeuge“, die ober- bzw. unterhalb durch das Labrum und das Labium bedeckt werden. Die Facettenaugen sind aus vielen kleinen Einzelaugen zusammengesetzt, den so genannten Ommatidien. Daneben gibt es noch die Punktaugen (Ocellen), kleinere, punktförmige Lichtsinnesorgane, die zwischen den Antennen und den Facettenaugen angesiedelt sind. Sie dienen der Hell- und Dunkelwahrnehmung.

Zeichnung: O. Zompro

WUSSTEN SIE SCHON?

1758 war das Jahr, in dem die ersten Phasmidenarten durch LINNÉ beschrieben wurden. Dabei handelte es sich um zwei geflügelte Stabschrecken und ein Wandelndes Blatt.