Star Trek - Corps of Engineers 28: Zusammenbrüche - Keith R. A. DeCandido - E-Book

Star Trek - Corps of Engineers 28: Zusammenbrüche E-Book

Keith R. A. DeCandido

4,5

Beschreibung

Captain David Gold und Commander Sonya Gomez wollen sich zu Hause bei ihrer Familie von der Weltenbrand-Katastrophe erholen. Doch für beide erweist sich das als nicht so einfach, denn jeder muss sich mit Dämonen der eigenen Vergangenheit und der unsicheren Zukunft auseinandersetzen. Für beide eskaliert die Lage und endet in einer bitteren Konfrontation, von der sie sich vielleicht nie wieder erholen werden ...

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ZUSAMMENBRÜCHE

KEITH R. A. DECANDIDO

Based onStar TrekandStar Trek: The Next Generationcreated by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen vonSusanne Picard

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – CORPS OF ENGINEERS: ZUSAMMENBRÜCHE wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Cover Artwork: Martin Frei.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – CORPS OF ENGINEERS: BREAKDOWNS

German translation copyright © 2016 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2003 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

ISBN 978-3-86425-904-3 (Januar 2017)

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Gewidmet der Erinnerung an Onkel Calund Cousin Calvin

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 1

„Dieses Tribunal ist nach eingehender Untersuchung der Ereignisse auf Galvan VI der Ansicht, dass weder Captain David Gold noch irgendein anderes Mitglied der Besatzung der U.S.S. da Vinci in irgendeiner Weise für den Tod der dreiundzwanzig Mannschaftsmitglieder auf dem Planeten verantwortlich gemacht werden kann und dass diese Tode, auch wenn sie tragisch und bedauernswert sind, in Ausübung der Pflicht der jeweiligen Besatzungsmitglieder geschahen. Die Sternenflotte betrachtet diese Untersuchung nunmehr als offiziell beendet.“

Admiral William Ross sah vom Richtertisch hinab auf David Gold. „Sie dürfen wieder zu Ihren Pflichten zurückkehren, Captain.“

Die Antwort Golds, der vor der hölzernen Empore im Sternenflottenhauptquartier in San Francisco stand, war knapp: „Danke, Admiral.“

Admiral Sitak, der zwischen Ross und Captain Montgomery Scott saß, verkündete ruhig: „Die Sitzung ist geschlossen. Wegtreten.“

Dann schlug er einmal die Glocke an, die auf dem Tisch stand.

Die Erklärung und die Glocke waren nur Formalitäten. Außer den drei Flaggoffizieren, die hinter dem erhöhten Holztisch, vor der großen blau-weißen Föderationsflagge saßen, und Gold selbst war niemand anwesend. Gold hatte darum gebeten, dass die Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Er sah keinen Grund, den Rest der überlebenden Besatzung der da Vinci diesem Prozedere auszusetzen, und war der Ansicht, dass Zuschauer in dieser Situation unangemessen wären. Als Captain oblag es einzig und allein seiner Verantwortung, eine Bestrafung für die Vorkommnisse – wenn sie denn ausgesprochen wurde – auf sich zu nehmen.

Die anderen haben schon genug durchgemacht.

Ross und Sitak erhoben sich nun und verließen rasch den Raum. Scotty jedoch ging auf Gold zu, der sich auch nach dem Freispruch nicht vom Fleck gerührt hatte. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, David?“, fragte der Ältere mit ernster Stimme.

„Nein. Zuallererst muss ich mich immer noch an dieses Ding hier gewöhnen.“ Gold hielt die biosythetische Prothese in die Höhe, die seine linke Hand ersetzte, die er wie so vieles andere während der Ereignisse von Galvan VI verloren hatte. „Sie sieht aus und verhält sich auch wie die echte. Teufel nochmal, sie hat sogar diesen Leberfleck auf meinem Knöchel! Aber sie fühlt sich dennoch falsch an.“

Gold stieß einen langen Seufzer aus. „Und dann ist da noch die Tatsache, dass meine halbe Mannschaft gestorben ist.“

Scotty legte eine Hand auf Golds Schulter. „David, mein Freund, dafür dürfen Sie sich nicht die Schuld geben.“

„Gäbe es noch jemand anderen, dem ich sie geben könnte? Ich bin der Captain, Scotty. Sie wissen so gut wie ich, dass damit letztlich die Verantwortung bei mir liegt.“ Er schüttelte den Kopf. „Wenn ich irgendetwas anders gemacht hätte …“

Scotty erhob einen mahnenden Zeigefinger. „Hören Sie sofort damit auf. Wenn Sie jetzt anfangen, ‚Was wäre wenn‘ zu spielen, werden Sie sich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag im Kreis drehen.“

„Ich weiß, ich weiß, aber wenn ich die da Vinci nicht so nahe an die Orion herangesteuert hätte …“

„Dann hätte die Orion die da Vinci vielleicht in einem anderen Winkel getroffen, vielleicht in einem, der Ihr Schiff komplett zerstört hätte. Dann wären Sie jetzt alle tot und nicht nur dreiundzwanzig von Ihnen.“

Gold sah Scotty mit ungläubigem Blick an. „Das können Sie doch nicht ernsthaft annehmen.“

„Richtig. Das kann ich nicht. Wieso glauben Sie dann, dass Sie es können?“, gab Scotty zurück.

Gold schloss die Augen. „Ich kann nicht glauben, dass ich darauf hereingefallen bin. Ich werde wohl alt.“

„Nein, Sie sind einfach erschöpft. Und ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Kommen Sie, mein Freund, ich bringe Sie hinaus.“

Scotty führte Gold aus dem Anhörungssaal. Als sie den Korridor hinabgingen, sprach der alte Ingenieur weiter. „Ich erinnere mich an etwas, was Dr. McCoy einst sagte. Irgendein junger Kerl fragte ihn, was er über den Tod dächte. Leonard sah ihm direkt in die Augen und erklärte: ‚Ich bin dagegen.‘“

Unwillkürlich musste Gold lächeln. Er hatte den greisen Admiral McCoy nur wenige Male getroffen, das letzte Mal, als die da Vinci die alte U.S.S. Defiant der Constitution-Klasse nach Hause geschleppt hatte, aber das klang tatsächlich wie etwas, das er sagen würde. „Da kann ich nicht widersprechen.“

Sein Lächeln verschwand. „Um ehrlich zu sein, habe ich es satt. Einer meiner ältesten Freunde starb in einem Scharmützel mit den Klingonen vor einigen Jahren. Ich dachte damals ernsthaft daran, in den Ruhestand zu gehen. Rachel hat es mir ausgeredet. Aber die Dinge sind seither nicht besser geworden. Salek und Okha starben während des Krieges mit dem Dominion, 111, Solomans Partner, direkt danach. Mein Sohn Nate und seine Frau starben, als das Dominion Betazed besetzte. Vor ein paar Monaten traf ich Gus Bradford wieder … nur um mit anzusehen, wie er starb. Und jetzt das.“

„In Zeiten wie diesen denke ich oft an Matt Franklin“, erwiderte Scotty. „War ein guter Kerl, Franklin. Ein junger Ensign in der Sternenflotte, ein guter Ingenieur, der eine große Karriere vor sich hatte. Er wurde der Jenolen zugewiesen, ein paar Wochen, bevor das Schiff gebeten wurde, ein altes Relikt in seinen Ruhestand in die Norpin-Kolonie zu bringen.“

Gold ahnte, wo das hinführte, aber er wusste, er sollte Scotty besser nicht in einer seiner Geschichten unterbrechen.

„Nach der Bruchlandung des Schiffs waren er und ich die einzigen Überlebenden. Wir haben zusammen einen Plan entwickelt, uns selbst in den Transporterpuffern zu konservieren, um nicht die ganze Energie der Lebenserhaltung zu verbrauchen. Es hätte beinahe funktioniert.“

„Die Tatsache allein, dass Sie hier stehen und mir diese Geschichte erzählen, zeigt doch, dass es funktioniert hat“, wandte Gold ein.

„Ich habe es geschafft. Franklin nicht. Sein Muster baute sich ab. Vielleicht hätten wir etwas anders machen können. Aber das haben wir nicht und Franklin ist gestorben. Ein junger Mann, der sein ganzes Leben vor sich hatte, lebt nicht mehr. Doch der Alte, der auf dem Weg in den Ruhestand war, tut es.“

„Sie meinen also, ich sollte mich von alldem nicht unterkriegen lassen?“

Sie kamen im großen Foyer des Sternenflottenhauptquartiers an. „Ich sage, dass das Leben weitergeht, bis es endet. Es gibt nichts, was wir tun können, außer weiterzuleben. Bis wir selbst am Ende angelangen.“

„Dagegen ist nichts zu sagen“, erwiderte Gold, als sich die gewaltigen Doppeltüren teilten. Der Captain spürte die kühle Brise eines typisch angenehmen Nachmittags in San Francisco auf dem Gesicht.

„Wird auch Zeit, dass du endlich da rauskommst.“

Gold blinzelte. Er sah die Stufen hinab, die zum Eingang des Hauptquartiers hinaufführten, und erkannte seinen ältesten Sohn Daniel und seine Frau, Jessica Silver. Beide hatten auf den Stufen gesessen und standen nun auf. Immer noch kauten sie auf Sandwiches herum, die ihnen Rachel in einem Care-Paket geschickt haben musste. Wie es aussah, handelte es sich um Pastrami auf Roggenbrot. Nun kamen sie auf Gold und Scotty zu, als diese aus der Tür traten, um sie zu begrüßen. Daniel, ein breitschultriger, großer Mann, der die braunen Augen seiner Mutter und das braune, aber viel zu schnell ergraute Haar seines Vaters geerbt hatte, war in jeder anderen Hinsicht seinem Onkel Adam, Golds riesenhaftem Bruder, wie aus dem Gesicht geschnitten. Er umarmte seinen Vater herzlich. „Schön, dich zu sehen, Pop.“

Gold seufzte. „Nenn mich nicht ‚Pop‘, mein Sohn.“

Daniel ließ seinen Vater los und grinste breit. „Dann nenn du mich nicht ‚Sohn‘, Pop.“

„Wisst ihr“, schaltete sich Jessica mit einem Grinsen ein, das so breit war wie das ihres Mannes, „das war schon die ersten achttausend Mal nicht besonders lustig.“

„Als ob das in dieser Familie jemals jemanden gestört hätte“, sagte Gold und umarmte auch seine Schwiegertochter. Sie war so klein, wie Daniel groß war, und ihr wunderschönes Haar machte ihrem Nachnamen alle Ehre. Sie hatte es zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, der bis zur Mitte ihres Rückens fiel. Normalerweise steckte sie es so kunstvoll auf, dass Gold sich fragte, warum sie es nicht einfach abschnitt, um weniger Arbeit damit zu haben. Wie üblich trug sie große goldene Kreolen in den Ohren, in denen ein spicanisches Flammenjuwel aufgehängt war. Daniel sagte immer, dass ihre Augen noch grüner leuchteten als die Juwelen und ihr Lächeln noch intensiver strahlte als ihre Augen.

„Ihr erinnert euch doch an Montgomery Scott?“, fragte Gold rasch und wies auf den Captain.

„Natürlich“, antwortete Daniel. „Schön, Sie wiederzusehen, Captain.“

„Ach, sagen Sie doch einfach ‚Scotty‘. Das letzte Mal hatte ich Sie das auch schon gebeten. Hat Ihre Mutter endlich das Haggis-Rezept ausprobiert, das ich ihr gegeben habe?“

Daniel und Jessica tauschten einen nervösen Blick. Gold unterdrückte ein Kichern. Scotty war vor einigen Monaten Dinnergast bei den Golds gewesen. Danach hatte Scotty Gold gefragt, ob seine Frau, Rachel Gilman, eine der besten Köchinnen der Ostküste, jemals einen Haggis gekocht hatte. Gold hatte erst geglaubt, Scotty würde Witze machen. Als ob Rachel jemals so etwas in ihrer Küche zubereiten würde!

„Noch nicht“, sagte Daniel langsam.

Scotty lachte, was die Anspannung etwas zu lösen schien. „Das überrascht mich nicht.“ Er seufzte übertrieben dramatisch und fügte hinzu: „Es ist ein schwieriges Unterfangen, die Heiden der Galaxis für die Freuden der guten Küche zu begeistern.“

Spöttisch erwiderte Gold den verbalen Hieb. „Und das von einem Mann, der flüssigen Sumpftorf trinkt. In voller Absicht!“

Scotty gab ein gespielt verächtliches Schnauben von sich. „Ich überlasse Sie nun sich selbst, meine Freunde. Und Freundin. David, wir bleiben in Verbindung. Lassen Sie uns in ein paar Tagen über die Reparaturen der da Vinci sprechen und über einige … persönliche Dinge.“

„Natürlich.“ Das war eine Pflicht, auf die Gold sich nicht gerade freute, der er sich aber früher oder später würde stellen müssen. Glücklicherweise würde die Reparatur der da Vinci einige Zeit in Anspruch nehmen, denn man würde das Raumschiff buchstäblich komplett neu aufbauen müssen. Und so würde es auch noch eine Weile dauern, bis dieses Problem akut wurde. Trotzdem würden dann dreiundzwanzig Posten neu zu besetzen sein.

Vielleicht sogar mehr