Star Trek: Der Boaco-Zwischenfall - Judy Klass - E-Book

Star Trek: Der Boaco-Zwischenfall E-Book

Judy Klass

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Beschreibung

Interstellarer Krieg droht!

Auf Boaco VI hat eine Revolution die Diktatur gestürzt. Aus wirtschaftlichen Gründen hat die Föderation Beziehungen zu dem alten Regime unterhalten, jetzt soll Captain Kirk neue Kontakte knüpfen. Als er auf dem Planeten eintrifft, stößt er jedoch überall auf Misstrauen gegenüber der Sternenflotte. Auch Klingonen und Romulaner sind an Boaco VI und dessen Ressourcen interessiert. Imperium und Reich schüren die Aggressionen gegenüber der Föderation und sind sogar zu einer Kooperation bereit, um einen neuen interstellaren Krieg vom Zaun zu brechen. James Kirk und sein Team gelingt es zunächst, Vorurteile abzubauen, doch dann wird ein Schiff mit der boacanischen Botschafterin an Bord angegriffen - offenbar von einem Kreuzer der Sternenflotte.

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Auf Boaco Sechs hat eine Revolution die Diktatur hinweggefegt. Aus wirtschaftlichen Gründen hatte die Föderation Beziehungen zu dem alten Regime unterhalten. Als Captain Kirk nun auf dem Planeten eintrifft, um neue Kontakte zu knüpfen, stößt er überall auf Misstrauen gegenüber Starfleet.

Doch nicht nur die Föderation ist an Boaco Sechs und seinen Ressourcen interessiert, sondern auch Klingonen und Romulaner. Imperium und Reich verstehen es, die Ressentiments der jungen Revolutionäre zu schüren, sind sogar zu einer Allianz gegen die Föderation bereit, um einen neuen interstellaren Krieg vom Zaun zu brechen.

James Kirk und seinem Team aus Enterprise

JUDY KLASS

DER BOACO-ZWISCHENFALL

Star Trek™

Classic

Historische Anmerkung

Die Handlung dieses Buches findet während der ersten fünfjährigen Mission der Enterprise

Prolog

Ein Herzschlag in Finsternis. Kaltes Metall, die Wärme der eigenen Arme, um den Oberkörper geschlungen. Pal hielt den Kopf gesenkt, die Knie hatte er bis zur Brust angezogen. Unangenehme Kühle herrschte in der kleinen Lagerungskammer, und er fröstelte immer wieder. Er wünschte sich Nichtsein, ein rasches Verschwinden, Vergessen.

Viel zu deutlich hörte er Jahn im großen Zimmer mit den Lichtern und summenden Knöpfen. Mit dem Bild der spiralförmig gewundenen Schlange aus grünem Licht – sie drehte sich dauernd. Und mit dem großen Schirm, der nicht nur viele Sterne zeigte, sondern auch eine tiefe, dunkle, furchterweckende Nacht.

Jahn rief verrücktes Zeug. Er hatte Pal angeschrien, und schließlich kroch der Junge fort, als Jahn nicht aufpasste, versteckte sich in der Lagerkammer. Er brüllte dauernd, dass er Pal und Rhea helfen, sie vor den Großen beschützen wollte. Pal schwieg. Er wies nicht darauf hin, dass Jahn seiner Meinung nach wie ein Großer aussah und sich auch so anhörte, dass sein Verhalten dem eines Großen entsprach. Allerdings fehlten die wenigen guten Dinge. Große konnten auch nett sein, manchmal.

Pal fürchtete sich in der kleinen Lagerkammer. Er fürchtete sich davor, dass jemand die Tür öffnete und ihn fand.

Ach, und warum versteckst du dich nicht im anderen Raum?

Ich kann nicht. Vielleicht sehen sie mich. Ich muss jetzt hierbleiben.

Warum hast du den anderen Raum nicht sofort aufgesucht?

Er jagt mir Angst ein. Dort gibt es keine Kleinlinge, und vielleicht lauern dort Schlangen, und ich fürchte mich vor Schlangen.

Bist du etwa böse gewesen?

Ja, ich glaube, ich bin böse gewesen, und wenn man böse ist, kommen die Schlangen.

Pal wippte hin und her, gab dabei Geräusche von sich, wie man sie von einem kleinen Vogel erwartete. Von einem ganz bestimmten graubraunen Vogel. Er hatte es vor langer, langer Zeit gelernt.

Gelegentlich begab sich Rhea in den anderen Raum, und dann bot er Sicherheit. Dann lauerten dort keine Schlangen. Es gefiel Pal, ihr in jenem Zimmer Gesellschaft zu leisten. Sie vergnügten sich mit den alten Spielen, und dadurch wirkte alles normal. Ab und zu sang Rhea ein Lied, das Miri damals gesungen hatte, und dann fiel es ihm nicht schwer, Ruhe zu finden und einzuschlafen. Es war ein lustiges Lied, und der Text lautete:

Tanzen wir den Reigen, ich will dir etwas zeigen.

Auf dass dem Narren nicht geheuer und die Schulezum Opfer fällt dem Feuer.

Er lief zum Doktor schnell, und des Doktors Messer glänzte hell.

Er lief durch die Stadt, und die Großen stürzten platt …

Pal mochte das Lied, und die Großen behaupteten, es ebenfalls zu mögen. Sie hatten es sich von Miri vorsingen lassen, um ihre Stimme mit einem Gerät aufzuzeichnen, und dann wollte Miri nicht mehr singen.

Wo ist sie jetzt?

Ich weiß es nicht. Irgend etwas Schlimmes passierte mit Miri.

Was geschah?

Wenn du nicht endlich still bist, kommen die Schlangen.

Das Flüstern hinter Pals Stirn stammte nicht von ihm selbst. Früher kam die Stimme von jemandem im weißen Zimmer mit dem kalten Licht und dem harten Stuhl, aber jetzt erklang sie in seinem Kopf. Sie mochte ihn nicht und fraß ihn langsam auf. Er trachtete danach, sich vor ihr zu verbergen, suchte ständig nach einem Versteck. Damals war Pal schnell gewesen: Er lief und lachte; dann und wann kämpfte er auch. Doch jetzt hielt er nach dunklen Spalten und Höhlen Ausschau, um sich dort zu verkriechen. Er wurde größer, aber er fühlte sich klein. Und er wollte schrumpfen und rückwärts wachsen, bis er sich einfach auflöste.

Er entsann sich an einen Kleinling namens Rhea. Aber jetzt erschien sie ihm groß, und sie verhielt sich wie jene, die immer groß gewesen waren: Miri, Jahn oder Louise. Was bewirkte die Veränderung? Sie trug ihr Haar nun anders und bezeichnete die Frisur als ›Pferdeschwanz‹. Was Jahn betraf … Auch er erweckte den Eindruck, nie klein gewesen zu sein, aber er wirkte auch gemein, so wie die damaligen Großen, die Schmerz brachten … Und des Doktors Messer glänzte hell … Und die Großen stürzten platt …

Ab und zu glaubte Pal, dass Jahn gar nicht mehr Bescheid wusste. Vorher – wie viel Zeit auch immer verstrichen sein mochte – hatte er immer gewusst, was richtig war. Er und die anderen großen Kleinlinge führten an und erklärten die Welt. Jahn lief schneller als alle anderen, konnte mit einem geworfenen Stein einen Vogel treffen, verschwand beim Versteckspiel in Mauern, bestrafte Clowns beim Zirkus-Unsinn. Pal hatte sich gewünscht, wie er zu sein. Doch die neuen Großen behandelten Jahn so, als sei er klein. Die meisten Kleinlinge hörten nicht mehr auf ihn und gehorchten statt dessen den Großen. Worauf gingen so drastische Veränderungen bei ihm und Rhea zurück? Wieso erschienen sie Pal nun fremd? Er hatte an Jahn und die Kleinlinge geglaubt, bevor die Großen zurückkehrten.

Jahns Stimme bahnte sich nun einen Weg in Pals Überlegungen. Seine Schreie hallten blechern wider und galten … Rhea? Oder schrie er einfach nur so? Offenbar schlüpfte er wieder in die Rolle des Starfleet-Narren.

»Ich bin der Captain dieses Schiffes! Ich gebe die Befehle! Schilde hoch! Deaktiviere sie auf mein Zeichen hin – damit die Phaser abgefeuert werden können.«

»Wir haben keine Schilde, Jahn. Und es ist nicht notwendig, die Phaser einzusetzen. Aber behalt die Anzeigen für den Luftdruck im Auge. Und die Tarnvorrichtung …«

Rheas Stimme. Sie war zugegen.

Jahn unterbrach sie. »Widersprechen Sie mir nicht, Lieutenant«, sagte er mit förmlicher Strenge. »Ich bin der Kommandant, und Sie haben meine Anweisungen auszuführen.« Nervöser fügte er hinzu: »Weißt du, wo Pal steckt?«

In Pals Magengrube verkrampfte sich etwas, als er daran dachte, dass man ihn suchte und fand. Oh, warum hatte er nicht den anderen Raum aufgesucht?

»Nein, Jahn. Vielleicht versteckt er sich. Ich glaube, er fürchtet sich vor dir. Du solltest versuchen, ruhiger zu sein. Überlass mir die Kontrollen …«

»Ich habe Hunger.«

»Was hältst du von einer leckeren Suppe? Der Synthetisierer ist bereits darauf programmiert. Du brauchst nur die Taste zu drücken.«

Pal hörte Bewegungen – jemand ging an der Lagerkammer vorbei, in der er sich verbarg. Seine rechte Hand tastete umher, und in einer Ecke berührte sie etwas, von dessen Existenz er überhaupt nichts gewusst hatte. Ein Kabel, zusammengerollt wie eine Schlange. Wie die grüne, spiralförmig gewundene Schlange auf dem Bildschirm. Das Ding fühlte sich kalt und glitschig an, ließ den Jungen schaudern.

In der Hauptkabine summte die Synthetisierungsmaschine, und nach einigen Sekunden piepte das Gerät. Pal hörte es ganz deutlich, und er hatte ebenfalls Hunger. Die Nahrung der Großen schmeckte viel besser als das Essen der Kleinlinge. Er hoffte, dass etwas für ihn übrigblieb.

Vielleicht kamen bald die Großen, um alles in Ordnung zu bringen, und dann konnte er die Lagerkammer verlassen.

Und wenn sie böse auf dich sind?

Dann entschuldige ich mich. Dann verspreche ich, mich zu bessern, von jetzt an brav zu sein. Und wenn sie mich nicht wollen, so sterbe ich …

Pal war zu allem bereit, um die Furcht zu besiegen.

Vielleicht erholten sich die Kleinlinge und jene anderen, die verletzt worden waren. Vielleicht sah er Miri und Dr. Nazafar-7 wieder. Vielleicht wurde dann alles wie früher. Pal stellte sich eine Heimatwelt ohne Blut, Schreie und Schlangen vor. Er bedauerte nun, mit Jahn und Rhea aufgebrochen zu sein. Was hatte ihn dazu veranlasst? Er wusste es nicht. Alles war so schnell gegangen, und ein weiterer Grund hieß Angst …

Einige der Großen machten ihm Angst. Aber Mrs. File und Dr. Colignon gefielen ihm. Und auch Dr. Nazafar-7. Hoffentlich mochten sie ihn noch. Möglicherweise freuten sich auch Jahn und Rhea auf ein Wiedersehen mit den Großen.

Pal wünschte sich, dass jemand sie fand.

Kapitel 1

CAPTAINS LOGBUCH: STERNZEIT 6118.2

Die Enterprise ist zum Planeten Boaco Sechs unterwegs. Unser Auftrag besteht darin, einen Kontakt mit der revolutionären Regierung jener Welt herzustellen, um die Beziehungen zwischen dem planetaren Rat und der Föderation zu verbessern. Gleichzeitig sollen wir nach Anzeichen für klingonische Infiltration Ausschau halten und feststellen, welchen Einfluss Klingonen und Romulaner auf die allgemeine Situation im betreffenden Sonnensystem entfalten.

Kirk betätigte einen Schalter in der Armlehne des Kommandosessels und seufzte. Der Wandschirm zeigte ein Sonnensystem, zu dem zwölf Planeten gehörten. Boaco Acht war bewohnt und zählte zu den Verbündeten der Föderation, aber es gab einen anderen Grund für die Präsenz der Enterprise – diesmal führte der Kurs am achten Trabanten vorbei.

Tasten klickten unter den Fingern des Steuermanns Sulu, und daraufhin glitt der sechste Planet ins Zentrum des großen Projektionsfelds an der Wand. Ganz deutlich waren die drei Monde zu erkennen. Es handelte sich um eine eher kleine Welt, die Licht und Wärme von den beiden boacanischen Sonnen bezog. Einem Beobachter im All präsentierte sie sich als kastanienbraune, orangefarbene und schwarze Kugel.

»Reduzieren Sie unsere Geschwindigkeit auf fünfzig Prozent Impulskraft, Mr. Chekov. Und treffen Sie Vorbereitungen für den Standardorbit.«

»Aye, Sir«, bestätigte der Navigator.

Spock stand wie üblich an der wissenschaftlichen Station und griff nach einem Speichermodul, das die neuesten der Föderation zur Verfügung stehenden Daten in Bezug auf Boaco Sechs enthielt. Er schob es in den Computer und las die auf dem Monitor erscheinenden Informationen laut vor.

»Boaco Sechs, ein Planet der Klasse M. Bevölkerung: etwa drei Millionen Individuen. Drei lunare Satelliten. Die Welt zeichnet sich durch üppige Vegetation und eine bemerkenswerte zoologische Vielfalt aus.

Jahrhundertelang haben korrupte und grausame Kriegsherrn über die beiden Landmassen geherrscht. Vor zwei Jahren gelang es einer globalen Revolution, dieses Regime zu beenden. Die Aufständischen erhielten beträchtliche Militärhilfe von den Klingonen, und von den Romulanern kauften sie Schiffe sowie primitive Flugmaschinen. Die Orioner lieferten Dilithiumkristalle.

Angesichts der guten Beziehungen zwischen der Föderation und einigen Kriegsherrn begegnet der sogenannte Rat der Jungen dem interstellaren Völkerbund mit ausgeprägtem Misstrauen und betreibt Propaganda gegen ihn. Die neue Regierung unterbrach sofort alle Verbindungen zur Föderation.

Als politische und militärische Basis hätte Boaco Sechs großen Wert sowohl für die Klingonen als auch für die Romulaner. Auf Boaco Acht, der zweiten bewohnten Welt in diesem Sonnensystem, fürchtet man die Aufständischen. Starfleet ist bereits offiziell um Hilfe ersucht worden – angeblich plant Boaco Sechs, sich eine Raumflotte zuzulegen.«

Der Vulkanier zögerte kurz und hob den Kopf. »Der Rest des Berichts besteht aus Einzelheiten hinsichtlich der geographischen Natur von Boaco Sechs. Soll ich fortfahren, Captain?«

»Nein, Mr. Spock. Danke. Die von Ihnen zitierten Daten genügen mir vorerst.«

Die Brückenoffiziere und ein großer Teil der Besatzung kannten den Bericht über die Lage auf Boaco Sechs, doch vor Beginn einer Mission wurden die Fakten noch einmal wiederholt – das entsprach nicht nur einer allgemeinen Starfleet-Regel, sondern auch dem Gebot der Vernunft. Andererseits: Kirk wusste, dass die offiziellen Berichte nicht über alle Aspekte Auskunft gaben. Vieles fehlte darin, und man musste lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.

In Hinsicht auf diesen besonderen Einsatz regten sich gemischte Gefühle in ihm. Die bevorstehenden Aufgaben erfüllten ihn nicht mit dem üblichen Enthusiasmus. Boaco Sechs war zweifellos eine interessante Welt, berühmt für gutes Essen, Musik, kulturelle Traditionen und die Freundlichkeit der Bewohner. Nach der Generalüberholung in Starbase Zwölf und einigen Manövern mit kleineren Starfleet-Schiffen freute sich Kirk auf die Abwechselung, die eine exotische, weniger hochentwickelte Welt in Aussicht stellte. In diesem Zusammenhang hatte das Erforschen sicher eine bessere therapeutische Wirkung als ein Landurlaub. Nach einer langen Periode relativer Untätigkeit bekam die Crew endlich wieder Gelegenheit, aktiv zu werden, ohne dauernd an die Klingonen und Romulaner denken zu müssen.

Aber bot Boaco Sechs tatsächlich eine solche Möglichkeit? Oder traf das genaue Gegenteil zu? Schließlich war es der klingonische beziehungsweise romulanische Einfluss, der die Enterprise in dieses Sonnensystem brachte. Falls den neuen Herrschern des Zielplaneten ein Fehler unterlief … Dann mochte ihre Welt zum Zentrum eines Konflikts werden, der auch viele andere Planeten betraf. Wenn der Rat der Jungen wirklich Kontakte mit den Klingonen unterhielt – und darauf deutete alles hin –, so bekam Boaco Sechs in der Starfleet-Strategie die Rolle eines Bauern auf dem galaktischen Schachbrett.

Es war ein sehr gefährliches ›Spiel‹, aber Kirk wusste, worauf es dabei ankam. Wir erfüllen unsere Pflicht. Nun, vermutlich könnte ich mich etwas mehr dafür begeistern, wenn unsere Position klarer wäre. Noch weiß ich nicht, welche Tricks notwendig sind, um diesmal einen Erfolg zu erzielen, aber eins steht fest: Ich würde mich weitaus wohler fühlen, wenn ich ganz sicher sein könnte, dass wir hier die ›Guten‹ sind.

Doch genau daran zweifelte er tief in seinem Innern. Die Föderation hatte es bei dieser Angelegenheit an Weisheit und Umsicht mangeln lassen. Kirk glaubte, Ordnung in ein Durcheinander bringen zu müssen, das vor mehreren Jahrzehnten entstanden war. Einen solchen Eindruck gewann er nicht zum ersten Mal.

Dem jungen Wächter neben der Tür des Turbolifts gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf. Für ihn führten die interstellaren Spannungen nicht in erster Linie zu einer unheilverkündenden Krise; er sah vielmehr eine persönliche Herausforderung darin, eine Chance, Mut und Kompetenz zu beweisen. Aufregung prickelte in ihm. Er gehörte erst seit kurzer Zeit zur Crew der Enterprise und stand vielleicht ein wenig zu steif. Sein Blick glitt zwischen den Offizieren hin und her, und irgend etwas in ihm konnte noch immer nicht ganz fassen, dass er sich an diesem Ort befand. Er zuckte unwillkürlich zusammen, als ihn der Captain ansprach.

»Fähnrich Michaels … Sie haben sich gründlich mit der Situation auf Boaco Sechs befasst, da Sie an dieser Mission beteiligt sind. Ich möchte gern Ihre Meinung hören. Wie sollten wir Ihrer Ansicht nach vorgehen?«

Der Wächter hatte an der Akademie zum ersten Mal von Kirk gehört – dort wurde er fast wie ein mythischer Held beschrieben; wenn Lehrer und Schüler seinen Namen nannten, so erklang Bewunderung in ihren Stimmen. Michaels versuchte nun, eine rasch zunehmende Nervosität zu verbergen. Bisher hatte er nur ein einziges Mal mit dem Captain gesprochen: als er an Bord gekommen war. Er bemühte sich, eine Antwort zu geben, die auf Vernunft und Selbstsicherheit hindeutete.

»Sir, ich glaube, Diplomatie spielt hier eine untergeordnete Rolle. Wir sind nicht gekommen, um mit irgendwelchen Schmeicheleien zu versuchen, die Feindseligkeit der neuen boacanischen Regierung uns gegenüber zu verringern. Ganz im Gegenteil. Wir sollten einen festen Standpunkt vertreten und in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass sich die Föderation nicht zum Narren halten lässt …«

»Wir sind mit Nachforschungen beauftragt, Fähnrich«, erwiderte Kirk sanft. »Und auch damit, die Beziehungen zum Rat der Jungen zu verbessern.«

»Bei allem Respekt, Sir: In einer solchen Situation dürfen wir es mit der Toleranz nicht übertreiben.« Michaels sprach mit einer auf Unerfahrenheit basierenden Überzeugung. »Wir sind es Boaco Acht und den übrigen Verbündeten in diesem Quadranten schuldig, mit angemessenem Nachdruck für die Interessen der Föderation einzutreten.«

»Danke, Fähnrich«, sagte Kirk. »Ich halte es für besser, zunächst zu beobachten, um zusätzliche Informationen zu sammeln.«

Michael gab keine Antwort, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er die Taktik des Captains für falsch hielt. Er hätte weitaus weniger Zurückhaltung vorgezogen …

Ich kann praktisch seine Gedanken lesen, fuhr es Kirk durch den Sinn. Man sollte die Ausbildung an der Starfleet-Akademie durch einen speziellen Kursus erweitern, der den Kadetten beibringt, wie man eine unbewegte Miene wahrt. Apropos …

»Mr. Spock – Sie begleiten mich bei dieser Mission. Unser Auftrag ist heikel genug, um auch Ihre Anwesenheit auf dem Planeten zu erfordern. Dr. McCoy kommt ebenfalls mit. Bitte benachrichtigen Sie ihn. Und rufen Sie Mr. Scott zur Brücke, damit er mich hier vertritt.« Kirk stand auf und ging zum Turbolift. »Lieutenant Uhura, die neue Regierung von Boaco verfügt über eine primitive Kommunikationstechnik namens Funk, nicht wahr?«

»Ja, Sir. Der Rat der Jungen hat mehrmals Kom-Kontakte mit Föderationsschiffen hergestellt, wenn auch nur zu dem Zweck, politische Slogans zu senden.«

»Nun, versuchen Sie, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und uns anzukündigen.«

Uhura übermittelte einen Gruß und entschlüsselte die Antwort. »Derzeit wünscht der Rat keine direkte Kommunikation mit Ihnen, Sir. Aber er erklärt sich bereit, Sie zu empfangen und Ihre Sicherheit zu garantieren. Ich gebe die boacanischen Transfer-Koordinaten an den Transporterraum weiter.«

»Danke, Lieutenant. In zehn Minuten beamen wir uns auf den Planeten.«

Kirk verließ die Brücke.

Kapitel 2

»Die Sache gefällt mir nicht, Jim«, brummte McCoy, als er auf die Transporterplattform trat. »Eine aus Aufständischen bestehende Regierung, die unsere Sicherheit garantiert … Und das genügt dir, um nicht nur dein Leben aufs Spiel zu setzen, sondern auch Spocks?«

Der Captain lächelte. »Von deinem ganz zu schweigen, nicht wahr, Pille?«

»Ja, von meinem ganz zu schweigen«, knurrte der Arzt.

Auch Kirk hatte gewisse Bedenken und der Landegruppe aus diesem Grund zwei Sicherheitswächter zugeteilt. Michaels bedachte sie mit finsteren Blicken und fürchtete vielleicht, von ihnen in den Hintergrund gedrängt zu werden. Wie dem auch sei: Kirk wusste, dass sie trotzdem im Nachteil waren, wenn es zu einer echten Konfrontation kam. Und die Phase unmittelbar nach dem Retransfer zeichnete sich immer durch ein gewisses Gefahrenpotenzial aus. Er sah zu Spock, dessen rechte Hand neben dem Phaser am Gürtel verharrte. Der Vulkanier stand immer in der Nähe des Captains, wie ein Schatten aus Stahl.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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