Star Trek - The Next Generation: Drachenjäger - John Peel - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Drachenjäger E-Book

John Peel

4,8
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Picard im finsteren Mittelalter

Die Enterprise erkundet eine interstellare Gaswolke. Obwohl es undenkbar erscheint, entdecken Captain Picard und seine Crew, dass im Inneren der Wolke ein Planet mit einer terrestrischen Kolonie existiert. Es handelt sich um eine Welt, die von den geheimnisvollen Bewahrern eingerichtet wurde. Diese haben offenbar Menschen aus der Zeit des Mittelalters auf dem Planeten angesiedelt, um ihre Entwicklung zu beobachten. Doch die überlegene Bewahrer-Technik fiel Verbrechern in die Hände. Jean-Luc Picard muss den Kriminellen das Handwerk legen, ohne die Erste Direktive zu verletzen. Als er mit einem Team auf den Planeten beamt, lernt er schnell die Härte des mittelalterlichen Feudalsystems kennen. Und in der Zwischenzeit wird die Enterprise mit Gravo-Bomben attackiert, gegen die sie sich nicht verteidigen kann ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 382

Bewertungen
4,8 (16 Bewertungen)
13
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Enterprise erforscht eine interstellare Gaswolke. Obwohl es undenkbar erscheint, müssen Captain Picard und seine Crew entdecken, dass sich im Inneren der Wolke ein Planet mit einer terrestrischen Kolonie verbirgt.

Es handelt sich um eine Welt, die von den geheimnisvollen Bewahrern eingerichtet wurde. Diese haben offensichtlich Menschen aus der Zeit des Mittelalters auf dem Planeten angesiedelt, um ihre Entwicklung zu beobachten. Doch die überlegene Bewahrer-Technik fiel einer Gangsterbande in die Hände, die die Gesetze der Föderation mit Füßen tritt.

Jean-Luc Picard sieht sich vor eine heikle Aufgabe gestellt. Er muss den Kriminellen das Handwerk legen, ohne die Erste Direktive zu verletzen. Als er mit einem Team auf den Planeten beamt, lernt er bald die Härten einer mittelalterlichen Feudalgesellschaft am eigenen Leib kennen. Und in der Zwischenzeit wird die Enterprise

JOHN PEEL

DRACHENJÄGER

Star Trek™

The Next Generation

Historische Anmerkung:

Kapitel 1

Commander William Riker schlich vorwärts, schob dabei behutsam eine Handvoll Halme des hohen Sumpfschilfs zur Seite. Schon diese schwache Bewegung erzeugte auf dem dunkelgrünen Wasser Wellenringe und Luftblasen, die rings um seine Füße platzten. Stinkige Gase wurden frei. Riker unterdrückte den Drang zu husten; angestrengt lauschte er auf irgendwelche noch so leisen Geräusche, die anzeigen mochten, dass sie ihn gehört hatten.

Nichts.

Doch schließlich erzählte die Sage ja, dass man einen 'tcharian-Krieger nie hörte, außer er wollte es so – und das war erst der Fall, wenn er den Todesstreich führte. Andererseits konnte das wirklich nur eine Sage sein. Wie sonst hätte jemand das herausfinden und überleben können?

Riker fasste den Griff seines zweischneidigen Schwerts fester, das er in den Fäusten hielt; dann setzte er erneut den Fuß nach vorn. Noch mehr ekelhafte Blasen platzten vor ihm auf der Wasserfläche. Nun bekam die Holodeck-Simulation für seinen Geschmack einen allzu scheußlich realistischen Charakter. Es fiel ihm zusehends schwerer, den Hustenreiz zu bezähmen, der seine rau gewordene Kehle plagte.

Alexander folgte ihm mit deutlich weniger Mühe. Die Brühe reichte dem Klingonenjungen bis an den Bauch, darum verursachte er bei der Fortbewegung weniger Wellen. Allem Anschein nach störten die stinkigen Sumpfgasblasen ihn nicht. Für seine Klingonennase, überlegte Riker, riecht der Mief vielleicht sogar wie ein Parfüm.

Der Junge hielt seinen leichteren Stoßdegen über dem Kopf, damit die Klinge trocken blieb. In Alexanders dunklem Gesicht stand ein leichtes Lächeln. Ihm machte es Spaß.

Typisch, dachte Riker. Ausschließlich ein Klingone konnte so ein Abenteuer als Vergnügen empfinden. Zwar war Alexander praktisch noch ein Kind, aber er war ein Klingonenkind. Klingonen wurden zum Kämpfen geboren. Riker selbst war schon vor langem zu der Einsicht gelangt, dass er ein liebevoller Mensch war, keine Kämpfernatur. Aber in diesem nächtlichen Sumpf gab es absolut nichts Liebenswertes.

Er tat noch einen Schritt und verhielt abermals, um zu lauschen. Noch immer bemerkte er nichts als den widerlichen Gestank, der ihm allmählich auf den Magen schlug, und das eiskalte Wasser, das ihm bis über die Knie schwappte.

Trotzdem wusste er, die 'tchariani mussten irgendwo in der Nähe lauern. Es konnte unmöglich sein, dass sie drei erfahrene Krieger so leicht abgeschüttelt hatten. Riker rief sich nochmals in Erinnerung, was er über diese Spezies an Kenntnissen hatte, während er durchs Schilf glitt.

Er musste einen Bogen um die dicken, Bäumen ähnlichen Gewächse machen, die an vielen Stellen aus der Sumpflandschaft ragten. Er hatte den Eindruck, dass an buchstäblich jedem Ast eine klebrige Liane hing; diesen Gewächsen auszuweichen, bedeutete eine große Schwierigkeit. Doch er durfte an keiner von ihnen klebenbleiben. Dadurch entstünde in den Wipfeln eine Bewegung, und die 'tchariani würden unzweifelhaft aufmerksam.

Diese Männer zählten zu einem wüsten Kriegerorden, der den Kampf mehr als alles andere schätzte. Sie betrachteten es als netten Abend, am Lagerfeuer zu sitzen und jemandem die Füße zu rösten. Sollte der Betroffene etwa schreien, tötete man ihn wegen unkriegerischen Betragens sofort. Andernfalls musste er eben lernen, ohne Füße durchs Leben zu gehen. Die 'tchariani kannten so wenig Humor, dass im Vergleich zu ihnen sogar die Borg wie eine Gruppe Pausenclowns wirkten.

Die Lieblingsleckerei der 'tchariani gab das Herz eines ichkhari ab – eines mit Knochenplatten gepanzerten, löwenähnlichen Ungetüms. Nicht nur verzehrten sie das Herz roh, sie schlangen es frisch hinab, unmittelbar nachdem sie es aus der Brust eines pünktlich zur Essenszeit eigenhändig getöteten ichkhari-Exemplars gerissen hatten.

Und jetzt sind drei dieser Krieger hinter mir her, vergegenwärtigte sich Riker. Vielleicht hat Beverly Crusher recht. Kann sein, ich sollte mich wirklich einmal einer mentalen Vorsorgeuntersuchung unterziehen lassen.

Flüchtig blickte Riker sich über die Schulter um, vergewisserte sich, dass Alexander nicht bummelte. Diese geringfügige Ablenkung – dies leichte Nachlassen der Konzentration – musste es gewesen sein, auf das die Krieger gewartet hatten.

Neben Riker knickten die Halme nach allen Seiten, als ein 'tcharian durchs Schilf sprang. Aus seiner Doppelkehle heulte der Kriegsschrei, die Waffe hatte er erhoben, um Riker zu durchbohren.

Der Schrei hatte nicht nur den Sinn, seinen Gegner zu erschrecken, sondern auch den Zweck, den anderen Kriegern mitzuteilen, dass er ihn entdeckt und sie sich zurückhalten sollten, bis einer von ihnen beiden den Tod gefunden hatte.

Ungeachtet des Gestanks und des eiskalten Wassers warf Riker sich nach links. Gleichzeitig schwang er das Schwert mit einem Rückhandschlag aufwärts und dem Abwärtsstoß des 'tcharian-Speers entgegen. Die Wucht des Zusammenpralls brach ihm fast den Arm.

Indem der Krieger vor Wut auffauchte, sprang er mehrere Schritte zurück, um es mit einem anderen Angriff zu versuchen. Riker war halb im Wasser versunken, in dem dünne, schlammgrüne Gräser ihn umschlangen. Er stemmte die Füße in den zähen Morast, um sich aufzurichten. Auf dem Wasserspiegel des Sumpfs zerplatzte ein neuer Schwarm von Blasen. Ihr Gestank verätzte Riker schier die Nasengänge, während er um Atem rang.

Der 'tcharian hatte sich auf seinen vier Beinen ins Gleichgewicht gebracht und hielt den Speer mit beiden Händen in der Waagerechten. Bei dem Speer handelte es sich keineswegs lediglich um einen Schaft mit aufgesetzter Spitze; am oberen Ende glänzte eine krumme Schneide, die stark an eine Sichel erinnerte. Man hieb sie dem Gegner in den Leib und drehte sie dann, um ihm die Eingeweide zu zerfleischen. Das machte den Tod erheblich qualvoller und deshalb für den 'tcharian-Krieger unterhaltsamer.

Jetzt achtete Rikers Widersacher auf eine Lücke in der Abwehr des Commanders, um diese beliebte Methode bei ihm anzuwenden.

Und was nun?, überlegte Will. Sollte er die nächste Attacke abwarten und hoffen, dass er es schaffte, auch sie zu parieren? Oder sollte er selbst angreifen und versuchen, seinem Gegenspieler keine Blöße zu bieten? Was war das bessere Vorgehen?

Während Alexander aufholte, platzte hinter Riker ein weiterer Schwarm Blasen. Der Gestank erleichterte Riker die Entscheidung. Vor dieser Gaswolke musste er ganz einfach die Flucht nach vorn ergreifen. Er wirbelte das Schwert um seinen Kopf und stürmte auf den Krieger zu.

Für ein Geschöpf seines massigen Körperbaus tänzelte der 'tcharian mit erstaunlicher Behändigkeit beiseite. Verfluchte Vierbeinigkeit!, schoss es Riker durch den Kopf. Während er seinen Ansturm bremste, merkte er, dass er in eine ziemlich nachteilige Position geriet. Und genau in diesem Moment schlug der 'tcharian zu.

Er hatte keine Zeit, den Speer umzudrehen und die Schneide zu benutzen, aber er verstand die Waffe auch auf andere Weise anzuwenden. Der harte Holzschaft traf Rikers Rippen, kippte ihn von den Füßen und rücklings gegen einen senkrechten, noch härteren Baumstamm. In Wills Körperseite glühte heißer Schmerz, wie von einem Dolchstich. Zudem brannte ihm der Rücken, als stünde er in Flammen. Kraftlos sank ihm die Schwerthand hinab. Große, rote Kleckse trübten seine Sicht.

Der 'tcharian war von seinem Sieg und der Niederlage des Gegners überzeugt. Er bog das Echsenmaul zurück und trillerte das Todeslied.

Mit aller ihm verbliebenen Kraft riss Riker den Arm zurück und schleuderte das Schwert.

Der Krieger hatte noch Gelegenheit zu einem Blick der Verblüffung, als die Klinge ihm die Gurgel zerfetzte. Er hustete Blut. Im Todeskampf zuckten seine Beine. Dann sackte er leblos ins Wasser.

Das war ein guter Erfolg. Weniger gut war der Umstand, dass das Schwert mit lautem Klatschen in ein Gewirr von Baumwurzeln flog. Riker hatte wohl kaum eine Chance, es rasch bergen zu können.

Der zweite Krieger schnellte sich aus dem Schilf, den Speer zum Stoß bereit. Riker wollte zur Seite ausweichen, stolperte aber über irgend etwas auf dem Grund der lehmigen Fluten. Beim Stürzen verrenkte er sich die Knochen, neuer Schmerz schoss durch seine verletzte Körperseite. Doch das Ausrutschen rettete ihm das Leben.

Die Speerspitze fuhr nur durch seine Jacke und hinterließ eine bestimmt dreißig Zentimeter lange, blutige Schramme auf seinem Rücken.

Riker rang darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Die Gestalt des ersten 'tcharian zuckte nicht mehr, aber sein Blut strömte noch ins dreckige Sumpfgewässer. Es musste unweigerlich heimische Raubtiere anlocken, in deren Mäulern es meistens von langen, scharfen Zähnen strotzte … Dass der Commander sie rechtzeitig kommen sah, war unwahrscheinlich …

Er missachtete die Schmerzen, packte den Speer des toten Kriegers, entwand die Waffe den starren Fäusten. Dann drehte er sich so schnell und flink um, wie er es noch konnte, hatte die Absicht, noch einmal den Kampf aufzunehmen.

Doch Alexander kam ihm zuvor. Der Warnruf, den Will hatte ausstoßen wollen, erstickte in seiner Kehle. Dafür war es zu spät; der Ruf würde den Klingonen nur ablenken. Den Stoßdegen fest und stolz in der Faust, griff Alexander ein, ehe der 'tcharian Rikers ungünstige Situation ausnutzen und ihn aufspießen konnte.

Der Krieger fuhr herum, kehrte sich dem neuen Gegner zu. Er holte mit einer Hand aus, um mit dem Speer Alexanders Kopf zu attackieren.

Möglicherweise mangelte es dem Krieger darin an Übung, nach einem so kleinen Gegner zu schlagen. Oder vielleicht war Alexander in der Fußarbeit schneller, als Riker es sich vorstellen konnte. Jedenfalls vollführte Alexander geduckt einen Vorwärtssatz und tauchte in dem brackigen Sumpfwasser unter. Die sichelgleiche Speerspitze verfehlte ihn um mehrere Mikrosekunden.

Anscheinend verdutzte das Manöver den 'tcharian, denn er wich ein wenig zurück. Weil Alexander nicht mehr auftauchte, ging der Krieger dazu über, mit der scheußlichen Speerspitze ins Wasser zu stechen.

Riker nutzte die Chance, rammte das untere Ende des erbeuteten Speers in den schlickigen Grund und stützte sich ab, zog sich daran hoch. Wie ein Blitz schoss der Schmerz durch seine verwundete Körperseite. Er hatte ein Gefühl, als wäre ihm in mindestens zwei Abschnitten die Wirbelsäule gebrochen. Indem er einen Schwindelanfall überwand, schwankte er einen Schritt vorwärts. Das Blickfeld verschwamm ihm vor Augen. Es verlangte ihm jedes Quäntchen Konzentration ab, das er aufzubringen fähig war, um den anderen Fuß durch Schlamm und Wasser zu schleifen.

Bei dem Geräusch, das er dabei verursachte, wandte sich der Krieger ruckartig wieder ihm zu. Mitten im Zustoßen stockte er, fragte sich vermutlich, mit welchem der zwei Gegner er sich als erstes abgeben sollte. Diese Sekunde der Verunsicherung genügte Alexander.

Wie ein Delphin beim Luftsprung sauste Alexander aus dem dreckigen Sumpf an die Oberfläche, den Degen entschlossen vor sich ausgestreckt. Die Waffe war zu einer Verlängerung seines Körpers geworden. Er unterlief den Speer des 'tcharian. Seine Klinge traf den Krieger unterhalb des Brustbeins. Stahl kratzte über Knochen, der Krieger torkelte rückwärts, seine vorderen Beine strampelten wild. Der Speer entfiel seinen plötzlich entkräfteten Fingern und platschte ins Wasser. Nachdem der Krieger einen Aufschrei ausgestoßen hatte, sank er tot in die dunkle Brühe.

Jetzt gab es nur noch …

Und da gellte schon ein fürchterlicher Kampfschrei durch die Luft, als der letzte 'tcharian-Krieger aus seinem Versteck hervorbrach. Diesmal war Alexander zu überrascht, um schnell genug zu reagieren. Der zweite getötete Krieger hatte ihm im Zusammensacken den Stoßdegen aus der Faust gerissen, so dass er nun dem Ansturm des dritten 'tcharian wehrlos entgegenblickte.

Riker zwang sich zum Eingreifen. Indem er selbst einen urtümlichen Schrei von sich gab, sprang er vor. In grimmiger Entschlossenheit ignorierte er jeden Schmerz. So kraftvoll, wie er dazu imstande war, stieß er mit dem Speer zu. Die Spitze bohrte sich in die Seite des 'tcharian. Blut sprudelte aus der Wunde. Will biss die Zähne zusammen und bot alle noch vorhandene Kraft auf, um die sichelartige Speerspitze zu drehen.

Der Krieger brüllte, während die Waffe ihn zerfleischte. Riker brüllte auch, weil die Anstrengung ihm bestialische Schmerzen bereitete. Vollkommen erschöpft sank er vornüber in die nasse Umarmung des kalten, widerlichen Gewässers.

»Programm beenden«, ertönte wie aus dem Nichts Worfs Stimme.

Anstatt stinkendes Sumpfwasser zu schlucken, füllte unversehens frische Luft Wills Lungen. Sein Gesicht prallte auf den gepolsterten Fußboden des Holodecks. Den zusätzlichen Schmerz, den ihm das Hinfallen bereitete, spürte er kaum noch. Mit der Beendigung des Programms verschwanden auch alle physischen Aspekte des Kampfs. Fort war das Sumpfgebiet; an seiner Stelle sah man ringsum die dunklen Wände des Holodecks sowie die goldenen Vierecke, die in Wänden und Decke schwach glommen. Der Gestank des Sumpfs wich der gefilterten Innenatmosphäre der Enterprise. Die Geräusche des Wassers und des Kampfes wurden vom unterschwelligen Summen der Maschinen abgelöst.

Bedauerlicherweise waren jedoch Will Rikers Erschöpfung und Muskelbeschwerden nicht verschwunden. Solange ein Programm lief, war es nahezu unmöglich, zwischen dem Milieu des Holodecks und der Realität einen Unterschied zu erkennen. Doch nach der Rückkehr in die Wirklichkeit stellte man fest: Man hatte tatsächlich Körperkräfte verbraucht.

Riker fühlte sich vollständig ausgelaugt. Er schaffte es gerade noch, sich auf den Rücken zu wälzen. Währenddessen schnappte er nach sauberer, kühler Luft.

»Hast du mich gesehen, Vater? Hast du mich gesehen?« Vor lauter Eifer hüpfte Alexander beinahe auf und nieder.

»Ja, mein Sohn«, bestätigte Worf mit grimmigem Lächeln auf den Lippen und unmissverständlichem Stolz in der Stimme. »Ich habe alles mitbekommen. Du bist sehr tapfer gewesen und hast gekämpft, wie es sich für einen Klingonen gehört.« Danach blickte er fast verlegen Riker an. »Sie haben sich auch wacker geschlagen, Commander.«

»Das war mein erster Sieg im Nahkampf.« Alexander strahlte aus Stolz und Selbstvertrauen. »Ich habe ihn glatt erledigt.«

»Ja, wirklich tüchtig«, bekräftigte Worf. »Du machst gute Fortschritte. Aber jetzt ist es Zeit, dass du dich für den Schulunterricht fertigmachst.«

Alexanders Miene wurde mürrisch. »Puh, muss das sein? Ich würde lieber noch 'n paar Fechtübungen betreiben.«

»An der Schule führt nun einmal kein Weg vorbei.« Worfs strenger Tonfall konnte die offenkundige Zuneigung zu seinem Sohn nicht verbergen. »Ein Klingone hat sich sowohl geistig wie auch körperlich auf seine Pflichten vorzubereiten. Geh dich jetzt duschen. Ich komme gleich nach.«

»Alles klar, Vater.« Alexander schenkte Riker ein breites Grinsen und eilte hinaus.

Über Riker ließ das scheinbare Kreiseln der Decke langsam nach. Der Schmerz in seiner Körperseite unterschritt allmählich die Grenze der Unvorstellbarkeit und beschränkte sich aufs Unerträgliche. Voraussichtlich würde er in einem der nächsten Jahre wieder aufstehen können.

Riker kniff die Augen zusammen, als ein düsterer Fleck durch sein Blickfeld schwebte. Sobald er etwas besser sah, erkannte er Worfs Gesicht. Der Sicherheitsoffizier schaute auf ihn herunter.

»Ich bin Ihnen sehr verbunden, dass Sie meinem Sohn bei dieser Simulation ausgeholfen haben, Commander«, sagte der Lieutenant. »Normalerweise könnte Alexander an einer klingonischen Schule eine Kampfsportexkursion dieser Schwierigkeitsstufe mit anderen Jugendlichen seines Alters durchführen. Aber leider ist er auf der Enterprise der einzige Klingonenjunge …«

»Keine Ursache, Worf«, schnaufte Riker mit erheblicher Mühe. »Hat mich gefreut, behilflich sein zu dürfen.«

»Vielen Dank, Commander.« Worf verzog ein wenig das Gesicht; vielleicht deutete er ein Schmunzeln an. »Mir wäre es überaus peinlich gewesen, bei diesem Programm als Partner mitzuwirken. Dieser Schwierigkeitsgrad ist eigentlich für Kinder konzipiert. Damit will ich Sie keineswegs herabsetzen, Commander.«

Es genügt ja auch, wenn du mich mit der Nase in den Dreck stößt, dachte Will. »Ich fühle mich durchaus nicht beleidigt«, beteuerte er lasch.

Knapp neigte Worf den Kopf. »Soll ich Ihnen beim Aufstehen helfen?«

»Nein, nein …« Schwach winkte Riker ab. »Ich möchte ganz gerne noch 'n bisschen hier liegen.«

»Wie Sie wünschen.« Worf wandte sich um und verließ das Holodeck.

Der Commander verdrehte die Augen. Ausschließlich ein Klingone brachte es fertig, aus einem Dankeschön eine Kränkung zu machen. Riker half Worf gerne bei Alexanders Ausbildung. Ob er allerdings der geeignete Mann für solch kriegerische Simulationen war, erachtete er als zweifelhaft. Die Klingonen legten großen Wert aufs Nahkampftraining, aber an sich handelte es sich um eine veraltete Kampfmethode.

Heutzutage waren Phaser die am häufigsten angewandten Waffen. Eine mit einem Phaser bewaffnete Person konnte einen 'tcharian-Krieger paralysieren, ohne sich schmutzig zu machen. Weshalb sollte sich da jemand mit überholten Waffen wie Schwertern und Speeren abplagen? Riker seufzte. Wie sehr er sich auch bemühte, so richtig gelang es ihm nicht, die klingonische Denkweise zu verstehen.

Der Bordcomputer machte mit einem leisen Gong auf sich aufmerksam. »Brauchen Sie ärztliche Hilfe?«, erkundigte er sich mit angenehmer, jedoch gefühlloser Stimme.

»Wie kommst du denn darauf?«, stöhnte Riker.

Irgendwie hatte er den Eindruck, heute nicht gerade den besten Tag zu haben …

Kapitel 2

Captain Jean-Luc Picard saß entspannt im Kommandosessel, die Finger nur wenige Zentimeter von einer Tasse Tee entfernt, einem heißen Earl Grey. Ein Gefühl tiefer Zufriedenheit erfüllte seine Seele. In solchen Augenblicken wusste er wieder, warum er sich für den Starfleet-Dienst entschieden hatte. Auf dem großflächigen Wandbildschirm, der auf der Kommandobrücke der Enterprise das Blickfeld beherrschte, bot sich ihm eine der schönsten Aussichten des ganzen Universums.

Mit aller erforderlichen Vorsicht näherte das Raumschiff sich einer interstellaren Wolke. Der Bildschirm zeigte den Anblick in voller majestätischer Pracht. Die immense Gaswolke ähnelte einer Ballung von Gewitterwolken mit einer Vielzahl von Ausläufern. Sie hätte eine Art kosmischer Rorschach-Test sein können, frisch vorgelegt von Gottes eigener Hand.

Aus Materie wie dieser wurden Sterne geboren, indem Gravitation und andere Kräfte auf die mikroskopisch kleinen Partikel einwirkten, aus denen die Wolke bestand. Die winzigen Staubteilchen zogen sich zusammen, bildeten Schichten, nahmen rohe Formen an; schließlich wandelten sie sich in einer plötzlichen grellen Explosion, der Mikrosekunde einer Sterngeburt, in Licht und Energie um. Picard war zumute wie einem Vater, der im Wartezimmer einer Entbindungsstation gespannt die Frist bis zur Niederkunft absaß.

Innerhalb der Wolke hatten schon Dutzende neuer Sterne ihr Leben begonnen. Diffus geisterte ihre Helligkeit durch die Gas- und Staubpartikel, verlieh der Wolke seltsame, nachgerade exotische Farbschattierungen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!