Star Trek - Voyager: Die Raserei des Endes - Dafydd Hugh - E-Book

Star Trek - Voyager: Die Raserei des Endes E-Book

Dafydd Hugh

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Beschreibung

Invasion der Furien!

Einem Notruf folgend entdeckt die Voyager einen Planeten, der von den sogenannten Furien bewohnt ist. Diese dömonischen Wesen planen offenbar eine Invasion, um ihr ersehntes Paradies wiederzuerobern: Mit Hilfe eines künstlichen Mondes und der Energie einer Supernova wollen sie ein künstliches Wurmloch erzeugen, durch das sie in den Alpha-Quadranten vorstoßen können, der einst ihre Heimat war.

Der furiose Abschluss einer Serie, die alle vier Star Trek-Reihen überspannt!

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Seitenzahl: 432

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Mitten im Delta-Quadranten empfängt die Crew der U.S.S. Voyager einen Starfleet-Notruf. Er stammt von der Lewis, einem Shuttle der U.S.S.Enterprise. Captain Janeway lässt Kurs auf dieses Signal setzen, auch wenn sie die angeschlagene Voyager dadurch einem hohen Risiko aussetzt.

Die Spur führt sie zu einem Planeten, bewohnt von 27 Milliarden der dämonenähnlichen Wesen, die seit ihrem ersten Auftauchen im Alpha-Quadranten »Furien« genannt werden. Und die Voyager-Crew muss entdecken, dass die Furien von hier aus eine neue Invasion vorbereiten, um ihr ersehntes Paradies wiederzuerobern: Mit Hilfe eines künstlichen Trabanten und der Energie einer Supernova wollen sie ein künstliches Wurmloch zum Alpha-Quadranten erzeugen …

Der epische Abschluss des phantastischen Abenteuers, das alle vier STAR TREK

DAFYDD AB HUGH

DIE RASEREI DES ENDES

Star Trek™

Voyager

Invasion 4

Einleitung

Hunderttausend Jahre lang wütete der Krieg. Einst gehörte den Furien das Paradies, doch sie wurden daraus vertrieben. Die Unreinen fielen über den Raumbereich der Furien her, über die von ihnen beherrschten 217 Millionen Sonnensysteme. Der neue Feind war anders als alle anderen: Die Insektoiden blieben unbeeinflusst von der Angst, mit der sich die Herren des Paradieses Gehorsam erzwangen.

Die Furien – sechshundertsechsundsechzig verschiedene Völker, die eine Gemeinschaft bildeten – verließen zuerst die Planeten am Rand, als die Unreinen angriffen und die energetische Lebenskraft von einer Million Raumschiffen tranken. Vielleicht handelte es sich bei den Unreinen um eine Mischung aus Ungeziefer und Verdammten, die vor ihrem rechtmäßigen Herrn auf dem Thron des Autokraten flohen. Oder sie kamen von draußen, von außerhalb der Galaxis. Die meisten Kriegsherrn der Furien hielten die zweite Möglichkeit für wahrscheinlicher. Letztendlich spielte es keine Rolle. Wichtig war nur: Wie eine gewaltige Flutwelle kamen die Feinde und spülten alles fort, was sich ihnen in den Weg stellte.

Ein aus jener dunklen Zeit stammendes historisches Fragment wies auf noch mehr Dunkelheit hin: Die Untertanenvölker verbündeten sich mit den Unreinen und rebellierten gegen ihre Herren. Sie leisteten selbst dann Widerstand, als die Furien das Entsetzen schickten. Zwar starben viele Rebellen, als sie den Zorn der Furien zu spüren bekamen, aber die anderen kämpften weiter. Am Ende des ersten Jahrtausends mussten sich die Furien vom Rand der Galaxis zurückzuziehen.

Die fernsten Provinzen gingen verloren.

Der Rückzug setzte sich fort, Jahrhundert um Jahrhundert. Immer wieder kam es zu Schlachten, bei denen es die Gemeinschaft der Furien mit gewaltigen Schwärmen zu tun bekam: In riesigen Wolken flog der Feind durch die Leere des Alls, ohne Raumschiffe, ohne irgendwelche Vorrichtungen, die Schutz vor Kälte und Vakuum gewährten. Beim ersten großen Gefecht traten 93 109 907 Kampfschiffe der Furien gegen die Unreinen an – die Anzahl der Krieger hätte ausgereicht, um hundert Welten zu besiedeln. Der Feind war noch viel zahlreicher. Subkrat Ramszak – ein vier Meter großer Ok'San mit einer Hand dort, wo man ein Ohr erwartete – schätzte damals, dass auf jede Furie zehn Unreine kamen.

Beim letzten Gefecht gelangten nur etwa fünfzigtausend Schiffe zum Einsatz, die lediglich mit einer Minimalcrew bemannt waren. Tiin-der-Kannibale-der-immer-allein-schläft kommandierte die Verteidigung vom Sessel des Autokraten aus. Über tausend Generationen hinweg führte Tiin seinen Ursprung bis auf Ramszak zurück, doch ihm erging es nicht anderes als seinem berühmten Ahnen: Er musste ebenfalls eine Niederlage hinnehmen.

Eine kleine Flotte aus mehreren tausend Schiffen sollte die Hauptmasse der Unreinen mit einem Überraschungsangriff fortlocken. Die offensive Aktion beendete einen vierhundert Jahre alten Waffenstillstand – die Herrscher des Paradieses fühlten sich nicht an irgendwelche Vereinbarungen mit Insekten gebunden.

Die Unreinen nahmen die Herausforderung an, und ihre ganze verbliebene Feldeinheit verfolgte die Flotte. Als sich schließlich die letzten Furienschiffe zurückzogen, waren von über viertausend nur einundzwanzig übriggeblieben.

Der Feind näherte sich ihnen aus mehreren Richtungen, doch als er sich zum entscheidenden letzten Ansturm sammelte und die Furien mit dem Leben abschlossen … Plötzlich gleißte helles Licht. Die Furien fielen durch den Nichtraum und verloren während des Transfers die Orientierung.

Die Unreinen wollten ihnen folgen, aber das Licht veränderte sich, löste die an den Weltraum angepassten Körper auf, desintegrierte sie innerhalb weniger Sekunden. Dämonisches Leben starb.

Das Licht war so hell, dass die Wissenschaftler der Untertanenvölker es noch nach drei- oder viertausend Jahren entdecken konnten. Die tödlichen Schwärme wurden dezimiert, aber nicht völlig vernichtet. Überlebende Unreine fielen über einige letzte Furien her, als sie durch weite Gaswolken trieben – die Überreste ihrer toten Artgenossen.

Tiin war nicht auf seine große Verantwortung vorbereitet und erwies sich als schlechter Repräsentant jener Linie, die mit Subkrat Ramszak begonnen hatte. Er verlor die Kontrolle über seine wenigen Schiffe, woraufhin ihre Kommandanten in Panik gerieten und wild feuerten, fast so, als fielen sie plötzlich dem eigenen Schrecken zum Opfer, obwohl die Furien natürlich immun dagegen waren.

Das All schien sich in ein Negativbild verwandelt zu haben: Schwarze Sonnen zeichneten sich vor einem weißen Hintergrund ab, als eine kleine Furiengemeinschaft durchs Wurmloch flog. Die Reise dauerte vier Jahre – oder vielleicht nur ein oder zwei Sekunden. Als die Schiffe das Ende des Dimensionstunnels erreichten, verblasste das Licht. Wo auch immer sie sich jetzt befanden: Es gab keine Rückkehr ins einstige Paradies.

Als die Furien einen geeigneten Planeten besiedelten, wurde ihnen das ganze Ausmaß der erlittenen Niederlage klar. Sie waren gefangen in einem grässlichen Raumgebiet, so weit von der Heimat entfernt, dass sie aus lauter Kummer starben. Über Hunderte von Jahren hinweg untersuchten die Ärzte der Furien die neue Krankheit, deren Symptome immer die gleichen waren: schwere Depressionen, gefolgt von Langeweile, Anomie sowie dem Verlust aller ethischen und moralischen Grenzen. Die Bevölkerung wuchs, aber die Besten und Vielversprechendsten fielen in der Blüte ihres Lebens dem Faktor zum Opfer, wie man ihn nannte.

D'Mass, der größte Autokrat im Exil und letzter Herrscher, der alle Furien vereinte, erklärte die Ursache des Faktors: Es mangelte den Furien an einem Ziel; ihrer Existenz fehlte ein Sinn. Die Heerscharen des Paradieses waren dazu bestimmt, über das Paradies zu herrschen. Jetzt blickten sie aus einer enorm großen Entfernung dorthin zurück: Sie sahen ein Licht, das die Sonnen der alten Heimat zu einer Zeit ins All gestrahlt hatten, als Ramszak alles auf eine Karte setzte, um den Sieg über die Unreinen zu erringen – der Anfang vom Ende.

Unter D'Mass arbeiteten alle Furien zusammen, um ein künstliches Wurmloch zu konstruieren, das ihnen die Heimkehr ermöglichte. Doch als D'Mass starb, kam es zwischen seinen beiden Söhnen zum Streit.

Nach langem Zwist versuchte D'Vass mit neun Zehnteln der Furien eine neue Welt zu finden und die alte Heimat zu vergessen. Sein Bruder Bin Mass hingegen entschied, sich auch weiterhin der Konstruktion des künstlichen Wurmlochs zu widmen. Er konnte es sich nicht leisten, die vielen Talente von D'Vass' Anhängern zu verlieren, und deshalb kam es zum Kampf. Vom Morgen bis zum Abend kämpften die beiden Brüder gegeneinander, und dann schliefen sie Seite an Seite, wie es Brüdern gebührte. Am nächsten Morgen zogen sie erneut in die Schlacht. Millionen von Furien starben in diesem Krieg, den sie gegen sich selbst führten. Schließlich floh D'Vass, allerdings mit einer wesentlich geringeren Schar. Nur vierzigtausend begleiteten ihn.

Bin Mass hatte das Herz seines Volkes erobert. Er besiegte auch den Faktor, indem er den Furien ein neues Ziel gab: Irgendwann sollten sie zurückkehren, um wieder Anspruch auf das Paradies zu erheben.

Daraufhin bekam die Existenz der Furien einen neuen Sinn. Sie würden die Unreinen aus der alten Heimat vertreiben, um jeden Preis. Irgendwann, wenn die Zeit reif war, wenn der richtige Moment kam. Und dann würde die Galaxis wieder erzittern, sobald die kalte Stimme des Autokraten erklang.

Kapitel 1

Captain Kathryn Janeway von der U.S.S. Voyager saß am Schreibtisch des Bereitschaftsraums und versuchte, die Übelkeit aus sich zu verbannen. Das Raumschiff schlingerte, was dazu führte, dass sie immer wieder von einer Seite zur anderen schwankte.

Nun, ich wusste, dass so etwas passieren würde, dachte die Kommandantin. Siebzigtausend Lichtjahre von der Föderation und der nächsten Starbase entfernt mussten sie sich selbst um notwendige Reparaturen kümmern. Angesichts der dabei erforderlichen Improvisationen ließ es sich kaum vermeiden, dass früher oder später nicht nur einzelne Geräte ausfielen, sondern ganze Systeme.

Der letzte Defekt dieser Art betraf unglücklicherweise die Trägheitsabsorber und Gravitationsstabilisatoren. Aus Bewegungen, die sich normalerweise nur in Form von leichten Vibrationen bemerkbar machten, wurde jetzt ein unregelmäßiges, mal stärkeres und mal schwächeres Schlingern, das sich nicht nur negativ auf die Gesundheit der Besatzung auswirkte, sondern auch auf die Moral.

Mussten die Seefahrer vor Jahrhunderten so etwas ertragen?, fragte sich Janeway. Wie haben sie lange genug überlebt, um auch nur einen kleinen See zu überqueren, geschweige denn einen Ozean?

Sie stand auf und spürte dabei kalten Schweiß auf der Haut. Wie viele andere Angehörige von Starfleet war Captain Janeway mit Segelschiffen aller Art unterwegs gewesen – auf dem Holodeck, in der Obhut eines Computers, der um die Unannehmlichkeiten der Seekrankheit wusste, das Stampfen, Rollen und Gieren der simulierten Schiffe daher auf ein Minimum beschränkte.

Doch in diesem Fall gab es niemanden, der den schrecklichen Tanz kontrollierte, und ein Ende war nicht in Sicht. Hinzu kam die ständige Furcht davor, dass die Voyager mit einem Subraum-Faserbündel kollidieren mochte. In dem Fall konnte es zu noch heftigeren Erschütterungen als bisher kommen. Viel zu deutlich erinnerte sich Janeway an den Stoß, der sie und einige andere Besatzungsmitglieder zu Boden geworfen hatte.

Und wenn jemand gegen die Wand geschleudert wurde, mit dem Kopf voran? Der holographische Arzt behandelte bereits ein Besatzungsmitglied mit einem gebrochenen Rückenwirbel und einer schweren Gehirnerschütterung. Beim nächsten Zwischenfall dieser Art konnte es Todesopfer geben.

Janeway räusperte sich und schluckte. »Janeway an Torres«, krächzte sie. Ihre Stimme war so undeutlich, dass der Computer sie erst nach einigen Sekunden identifizierte.

»Hier T-Torres.« Die Stimme von Chefingenieurin Lieutenant B'Elanna Torres klang nicht viel besser. Es bereitete Janeway eine gewisse Genugtuung, dass B'Elannas klingonische Hälfte sie nicht davor bewahrte, ebenso raumkrank zu werden wie alle anderen.

»Hat sich an der geschätzten Zeit inzwischen etwas geändert?«

Janeway brauchte nicht hinzuzufügen, was sie meinte. Derzeit fragten sich alle Personen an Bord, wann die Gravitationsstabilisatoren endlich wieder richtig funktionierten.

»Schätzung … Bitte entschuldigen Sie, Captain.« Torres unterbrach die Verbindung kurz. Nach einigen Sekunden öffnete sie den Kanal wieder und fügte mit etwas festerer Stimme hinzu: »Die Schätzung bleibt unverändert. Die Reparatur dauert zwölf bis vierundzwanzig Stunden. Es kommt ganz darauf an …«

»Worauf?«

»Vielleicht ist eine Reparatur überhaupt nicht möglich, solange wir uns an die verdammte bürokratische …«

Eine zweite, verärgerte Stimme ertönte: Lieutenant Carey verteidigte die Föderationsprozeduren.

»Eine Reparatur lässt sich dann am schnellsten bewerkstelligen, wenn eine gewisse Person, deren Namen ich hier nicht nennen möchte, endlich bereit ist, den in solchen Fällen üblichen Weg zu beschreiten, anstatt immer wieder nach irgendwelchen unsinnigen Abkürzungen zu suchen.«

So ein Mist!, fuhr es Janeway durch den Sinn. Und sie sind so gut miteinander ausgekommen! Vermutlich lag es an der Übelkeit; dadurch wurden alle nervös und gereizt.

Sie versuchte, das eigene Unwohlsein einfach zu ignorieren, als sie tief Luft holte und dann den Kommandoton benutzte, den sie an der Starfleet-Akademie gelernt hatte. »Das genügt. Unsere Situation ist auch so schon schwierig genug – ein Streit zwischen Ihnen beiden hat uns gerade noch gefehlt. Torres, würde es etwas nützen, wenn wir die Stabilisatoren so rejustieren, dass sie die Energie der Holodeck-Replikatoren verwenden?«

»Nichts nützt mehr etwas«, erwiderte die Halbklingonin und gab diesmal ihrer pessimistischen menschlichen Hälfte nach. »So sehr wir uns auch bemühen: Es wird uns nicht gelingen, die Stabilität des Schiffes wiederherzustellen. Mir ist schlecht, und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als wieder an Bord eines hübschen, sicheren Maquis-Schiffes zu sein, in dem es keine bioneuralen Schaltkreise gibt!«

Janeway brachte das Gespräch auf den Kern des Problems zurück. »Ich sorge trotzdem für eine neue energetische Konfiguration. Setzen Sie die Arbeit fort und geben Sie mir in fünfzehn Minuten eine bessere Schätzung. Janeway Ende.«

Seit sie stand, fiel es ihr ein wenig leichter, mit der Übelkeit fertig zu werden. Wenn die Voyager jetzt mit einem Subraum-Faserbündel kollidierte … Rasch verdrängte Janeway diesen Gedanken.

Sie sah sich im Bereitschaftsraum um, der ihr normalerweise Ruhe schenkte. Leider blieb er nicht von den Gravitationsverschiebungen verschont, die sich überall an Bord auswirkten.

Eine empörte Stimme ertönte. »Neelix an Captain Janeway!« Der talaxianische Koch des Schiffes sträubte sich hartnäckig gegen die Erkenntnis, dass man nicht schreien musste, um einen Kom-Kontakt herzustellen. Der Computer reagierte auch auf in normaler Lautstärke gesprochene Worte.

»Hier Janeway. Was ist los, Neelix?« Zum Glück befand sie sich nicht in der Kombüse. Sie schauderte unwillkürlich, als sie sich vorstellte, welches Chaos das Schlingern bei der Ansammlung von Töpfen, Pfannen und Lebensmittelbehältern anrichtete.

»Das dauernde Wackeln ist unerträglich! Ich versuche, eine leckere Mahlzeit für die Crew zuzubereiten, aber immer wieder fallen notwendige Ingredienzen zu Boden!«

»Neelix, glauben Sie nicht, dass wir das Schaukeln längst beendet hätten, wenn wir dazu in der Lage wären?« Jetzt bist du aber ganz schön unfreundlich. »Wir arbeiten an einer Lösung des Problems, Neelix.« Sie stützte sich am Schreibtisch ab, als die Voyager zur Seite kippte. Einige Datenfolien fielen zu Boden.

»Wieso halten Sie das Schiff nicht einfach an, bis alles in Ordnung gebracht ist? Eine Verzögerung von ein oder zwei Tagen dürfte vertretbar sein. Wir können die Crew nicht so krank werden lassen, dass sie nicht einmal mehr an kulinarischen Genüssen Freude findet.«

Janeway rollte mit den Augen, dankbar dafür, dass die Insignienkommunikatoren nur akustische Signale übertrugen. Sie wartete einige Sekunden lang, um ganz sicher zu sein, dass ihre Stimme ruhig klang. »Neelix, wenn wir in der derzeitigen Situation versuchen, auf Relativgeschwindigkeit null zu gehen, ohne zuverlässig arbeitende Trägheitsabsorber und Gravitationsstabilisatoren, sorgt die Winkelbewegung des Warpkerns dafür, dass sich die Voyager wie ein Kreisel dreht.«

»Tatsächlich? Das muss ein Konstruktionsfehler sein.«

»Wir setzen den Flug mit der gegenwärtigen Geschwindigkeit fort, um die Instabilität möglichst gering zu halten.«

»Das Wackeln könnte noch schlimmer sein?«

»Viel schlimmer, Neelix. Ich schlage vor, wir kehren nun beide zu unseren Pflichten zurück. Janeway En… Halt, da fällt mir ein: Was wollten Sie zubereiten?«

»Pasteten auf der Basis von denethanischen Blutblasen, außerdem Cremepunsch nach Ocampa-Art und eine Föderationsspezialität, deren Rezept ich in der Datenbank gefunden habe: ein Drei-Käse-Quiche.«

Janeway spürte, wie sich in ihrer Magengrube etwas bewegte und in die Richtung zu streben schien, aus der das Schiff kam. »Äh … ausgezeichnet. Setzen Sie Ihre Bemühungen fort. Janeway Ende.«

Sie schluckte mehrmals und wankte zur Tür, die vor ihr beiseite glitt. »Captain auf der Brücke«, verkündete der Computer, doch die Offiziere im Kontrollraum reagierten nicht. Sie wussten: Captain Janeway legte Wert auf Tüchtigkeit, nicht auf irgendwelche Rituale.

Die Kommandantin sah ernste und entschlossene Mienen. Niemand von ihnen will sich blamieren, indem er der Übelkeit nachgibt, dachte sie. Die Brücke schien zu zittern, und vielleicht täuschte dieser Eindruck nicht. Lieutenant Tom Paris betätigte die Schaltflächen der Navigationskonsole und nahm kleine Kurskorrekturen vor. Janeway fragte sich, ob sie wirklich nötig waren. Vielleicht ging es Paris in erster Linie darum, mit etwas beschäftigt zu sein.

Fähnrich Harry Kim behielt die Displays seines Pults im Auge. Zwar gab es derzeit nicht viel für ihn zu tun, aber trotzdem sondierte er mit den Scannern und Sensoren. Vermutlich erging es ihm wie Paris: Er wollte sich ablenken.

Überrascht stellte Janeway fest, dass selbst Lieutenant Tuvok saß. Normalerweise stand er immer an der taktischen Station.

Sie verharrte in der offenen Tür des Bereitschaftsraums und beobachtete die Brückenoffiziere aufmerksam, um ihren Gesundheitszustand zu beurteilen. Paris wirkte so jovial wie immer, aber er schwitzte und war recht blass. Auf den ersten Blick betrachtet schien Tuvok vom Schlingern des Schiffes völlig unbeeinflusst zu sein, doch Janeway kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er ebenfalls an Übelkeit litt. Allerdings behandelte er dieses Empfinden wie eine Emotion, die er mit vulkanischer Rationalität in einen fernen Winkel seines Selbst verbannte.

Commander Chakotay vertrat den Captain und drehte den Kopf. Sein Blick fragte Janeway, ob er ihr den Kommandosessel überlassen sollte.

Sie glaubte, in seinem Gesicht einen grünlichen Schimmer zu erkennen.

Janeway schmunzelte. »Das alte Mittel Ihres Volkes gegen Übelkeit scheint bei Ihnen nicht besser zu funktionieren als bei mir.«

Chakotay versuchte zu lächeln. »Es funktioniert nur dann, wenn das Wasser von den Long Woman Mountains stammt, nicht aus dem Replikator.«

Nur dem jungen Kim schienen die wackelnden und taumelnden Bewegungen des Schiffes überhaupt nichts auszumachen, was Janeway erstaunlich und verwirrend fand.

Sie ließ sich in den Kommandosessel sinken und sah dann zum Hauptschirm. Der Computer stabilisierte zwar das Bild, nicht aber Janeways Kopf. Deshalb sah sie Sterne, die ständig hin und her tanzten. Der Anblick wirkte keineswegs beruhigend.

»Fähnrich Kim«, sagte sie laut.

Harry Kim drehte seinen Sessel. »Ja, Captain?«

»Ich … äh – entschuldigen Sie bitte – ich habe ein Programm geschrieben, das Energie von den Holodeck-Replikatoren zu den Gravitationsstabilisatoren umleitet. Starten Sie es.«

»Aye, Captain.«

»Aktivierung des medizinischen Holo-Notprogramms.«

Das Gesicht des holographischen Arztes erschien auf dem Schirm. Janeway empfand es als Erleichterung, nicht mehr die tanzenden Sterne sehen zu müssen.

»Bitte nennen Sie die Art des medizinischen Notfalls«, sagte der Doktor und folgte damit dem Gebot der Programmierung. Doch er fügte sofort hinzu: »Falls es sich um einen anderen Notfall handelt als den, der bereits meine volle Aufmerksamkeit fordert.«

»Bitte sagen Sie mir, dass Sie uns irgendwie helfen können.«

Der Holo-Arzt verzog das Gesicht. »Die Situation ist unverändert, Captain. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass meine Mittel im Lauf der Zeit ihr Wirkungspotenzial verlieren. Vermutlich wird das Schiff irgendwann aufhören zu schlingern, und dann existiert auch das gegenwärtige Problem nicht mehr. Wenn Sie hingegen zulassen, dass die Phase der Instabilität anhält, so sehe ich mich außerstande, etwas gegen die Konsequenzen zu unternehmen.«

»Hier ist die Situation ebenfalls unverändert«, sagte Janeway.

»Das stimmt nicht ganz«, ließ sich Tuvok von seiner Station vernehmen. »Die Situation hat sich gerade auf recht dramatische Weise verändert.«

Janeway hob die Hand, forderte den Doktor mit dieser Geste auf, sich ein wenig in Geduld zu fassen. Dann wandte sie sich an den Vulkanier.

»Wir empfangen einen Notruf, Captain«, verkündete Tuvok.

»Von wem?« Ein Teil von ihr war dankbar für die Ablenkung, doch ein anderer ärgerte sich darüber, dass sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt erfolgen musste. »Stammt er von Angehörigen eines uns bekannten Volkes?«

»Ja«, bestätigte Tuvok. »So könnte man es ausdrücken. Der Notruf kommt von einem Starfleet-Shuttle.«

Einige Sekunden lang herrschte verblüffte Stille.

»Ein anderes Wurmloch?«, fragte Janeway dann. »Wie aktuell ist das Signal?« Sie hatten schon einmal Kom-Signale von einem Wurmloch empfangen, das falsche Hoffnungen in ihnen weckte. Bei jener Gelegenheit war es zu Kontakten mit einem romulanischen Schiff aus der Vergangenheit gekommen.

»Es handelt sich tatsächlich um ein Signal, wie es derzeit von Starfleet verwendet wird«, sagte Tuvok. »Das Shuttle Lewis sendet den Notruf. Es gehört zur Ausrüstung eines Schiffs der Galaxy-Klasse – der U.S.S. Enterprise.«

»Ist die angegebene Sternzeit mit unserer identisch?«

»Ja, Captain. Vermutlich erreicht uns der Notruf nicht durch ein Wurmloch. Alles deutet darauf hin, dass sich das Shuttle wirklich in diesem Quadranten befindet. Die Entfernung beträgt zwei Komma eins fünf Lichtjahre.«

Tuvok stand auf, und Janeway bemerkte, dass er sich am Rand der Konsole festhielt. »Captain, unter den gegebenen Umständen müssen wir davon ausgehen, dass wir nicht die einzigen Repräsentanten der Föderation im Delta-Quadranten sind. Normalerweise können unsere Sensoren bei einer solchen Entfernung keine Einzelheiten erfassen, aber in diesem Fall gibt es keinen Zweifel daran, dass sich eine Lebensform an Bord befindet – ein terranischer Mann. Er bewegt sich nicht, lebt aber.«

»Wie ist das möglich, Tuvok? Wieso können Sie trotz der großen Entfernung so genaue Ortungsdaten gewinnen?«

»Ich nehme an, etwas verstärkt sowohl unsere Sondierungssignale als auch den Notruf.«

Janeway lehnte sich verwundert zurück. Ein Föderationsschiff mit einem lebenden Piloten an Bord. Seit vielen Monaten erhoffte sie sich eine solche Begegnung. Vielleicht … vielleicht …

Sie verscheuchte den Wunschtraum. Als Captain musste sie ihre Pflicht erfüllen und das Schiff schützen. Es galt, eine objektive Perspektive für die Realität zu bewahren; sie durfte sich nicht von dem beeinflussen lassen, was ihren Wünschen entsprach.

»Soll ich den Kurs ändern, Captain?«, fragte Paris.

Janeway zögerte. Normalerweise hätte sie längst eine entsprechende Anweisung gegeben, aber von einer normalen Situation konnte man derzeit sicher nicht sprechen.

Sie sah zum blassen Lieutenant Paris, der die Übelkeit allein mit Willenskraft und eiserner Disziplin unter Kontrolle hielt. Er hatte sich zur Navigationskonsole vorgebeugt und war bereit, die neuen Kursdaten einzugeben.

Janeway spürte die erwartungsvollen Blicke der Brückenoffiziere auf sich ruhen. Na schön, dachte sie. Ich schätze, deshalb trage ich vier Rangknöpfe am Kragen.

»Halten Sie sich in Bereitschaft, Lieutenant Paris.« Und etwas lauter: »Janeway an Torres. Sie wissen von dem Notruf, nehme ich an.«

»Ja«, ertönte die kräftiger klingende Stimme der Chefingenieurin. »Es könnte eine Falle sein, Captain! Man will uns näher locken … Dort draußen kann es unmöglich ein Föderationsschiff geben.«

»Ich sollte darauf hinweisen, dass es hier bereits ein Föderationsschiff gibt – die U.S.S. Voyager«, sagte Tuvok mit unerschütterlicher Ruhe.

»In der Tat«, bestätigte Janeway. »Wenn wir in diesen Teil der Galaxis versetzt worden sind, so kann es jemand anders ebenso ergangen sein.«

»Ich spüre ganz deutlich, dass es bei dieser Sache nicht mit rechten Dingen zugeht«, meinte B'Elanna.

»Captain«, sagte der Vulkanier, »das Starfleet-Protokoll verlangt von uns …«

»Ich kenne das Starfleet-Protokoll«, erwiderte Janeway und seufzte.

Die Frage lautete: Durfte sie die Sicherheit des eigenen Schiffes höher bewerten als den Notruf eines Shuttles? Und war es so weit von der Föderation entfernt überhaupt noch sinnvoll, von einem Starfleet-Protokoll zu sprechen?

Janeway hatte sich diese Fragen gerade erst gestellt, als sie auch schon die Antworten darauf wusste. Die Starfleet-Regeln galten überall dort, wo es ein Starfleet-Schiff gab. »Lieutenant Paris, ändern Sie den Kurs. Wenn sich die Tür in eine Richtung geöffnet hat, so tut sie das vielleicht auch in die andere.«

»Halten Sie sich gut fest«, warnte Paris. »Ohne die Stabilisatoren könnte es durch den Kurswechsel zu heftigen Erschütterungen kommen.«

Janeway schloss die Hände um die Armlehnen des Kommandosessels und glaubte sich einigermaßen vorbereitet, doch wenige Sekunden später erlebte sie eine Überraschung: Die Voyager schien mit mehreren g rückwärts zu beschleunigen. Das war natürlich eine Sinnestäuschung, ebenso wie das vermeintliche Schlingern. Nach der klassischen Subraum-Theorie existiert das Schiff beim Warptransfer nicht einmal, dachte sie. Außerdem: Aufgrund ihrer Beobachtungen der Crew wusste sie, dass die Besatzungsmitglieder auf individuell wahrgenommene Taumelbewegungen reagierten.

Doch sie alle spürten ein jähes, nach vorn gerichtetes Zerren, als die Voyager den Kurs änderte. Janeway gewann den sehr unangenehmen Eindruck, mit dem Kopf nach unten zu hängen, mit Ein-Kilogramm-Gewichten an den Augäpfeln. Nach erfolgtem Kurswechsel stellte sich wieder das bereits vertraute Schlingern ein.

»Wir sind jetzt zum Shuttle unterwegs«, meldete Paris und schluckte.

Wir sollten einen Aktionsplan haben, wenn wir es erreichen, dachte Janeway. »Alle Führungsoffiziere in den Bereitschaftsraum«, sagte sie und stand so elegant wie möglich auf.

Die Führungsoffiziere versammelten sich am Konferenztisch, beziehungsweise am ›Friedensfelsen‹, wie Chakotay ihn scherzhaft nannte. Er sah sich um und musterte die anderen. B'Elanna wirkte argwöhnisch, Paris aufgeregt, Kim nervös und Janeway besorgt.

Die Kommandantin wandte sich an den Navigator. »Wann erreichen wir das Shuttle, Mr. Paris?«

»In gut zwei Tagen.«

»Die Zeit ließe sich auf vierundzwanzig Stunden verkürzen, wenn wir auf Warp sieben beschleunigen«, warf Chakotay ein. »Aber bei einer so hohen Geschwindigkeit könnten Gravitationsneutralisierungen zu Todesfällen an Bord führen.«

»Ich bin nicht bereit, das Leben der Crew zu riskieren«, sagte Janeway. »Der Schiffbrüchige wird einen weiteren Tag lang warten müssen.«

Sie sieht abgespannt aus, dachte Chakotay. Sie hat ihren Seelenfreund aus den Augen verloren. So wie wir alle, fügte er in Gedanken hinzu. Wenn sich Körper und Geist nicht mehr im Gleichgewicht befanden, kam es häufiger zu Fehlern.

»Wie bemerkten Sie den Notruf, Mr. Tuvok?«, fragte der Erste Offizier.

Tuvok hielt die Übelkeit, an der bis auf Harry Kim alle litten, noch immer gut unter Kontrolle. »Die Sensoren reagierten plötzlich darauf, während er bereits aktiv war, Commander. Darüber hinaus glaube ich, dass sie das schwache energetische Echo eines fernen Wurmlochs orteten. Angesichts der großen Entfernung war ein Scan nur möglich, indem ich die Signale des Notrufs als Trägerwelle verwendete.«

Janeway betätigte die Schaltflächen ihres Computerterminals. »Ich habe alle Möglichkeiten der Signalverstärkung in Betracht gezogen – ohne eine Erklärung dafür zu finden, wie der Notruf eines Shuttles mehr als zwei Lichtjahre weit reichen kann. Bei einem größeren Raumschiff sähe die Sache anders aus, aber in diesem Fall steht einfach nicht genug Sendeenergie zur Verfügung.«

»Offenbar gibt es einen externen Faktor, der die Kom-Signale verstärkt«, sagte Tuvok.

Die neben Chakotay sitzende B'Elanna Torres rief eine graphische Darstellung des Shuttles auf den Bildschirm. »Sie haben recht«, sagte sie an Janeways Adresse gerichtet. »Ich wusste ja, dass hier etwas nicht stimmt. Man will uns in eine Falle locken! Wir sollten einen möglichst weiten Bogen um jenen Ort machen, Captain!«

Fähnrich Kim saß auf der anderen Seite des Ersten Offiziers. Er schien etwas sagen zu wollen, zögerte jedoch, da er es für falsch hielt, die Älteren zu unterbrechen. Chakotay wusste, wie er empfand. »Möchten Sie einen Kommentar abgeben, Fähnrich?«

»Sir«, begann Kim, »als wir Kinder waren, verwendeten mein bester Freund und ich Kommunikatoren, die uns seine Mutter schenkte. Damit unterhielten wir uns noch spät am Abend, wenn wir längst schlafen sollten, verglichen unsere Interpretationen von Paganini und Bizet.«

B'Elanna starrte Kim groß an, und nach einigen Sekunden öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen. Chakotay legte ihr die Hand auf den Arm.

»Dann zog Alex nach Singapur um, wodurch die Entfernung zwischen uns weit über die Reichweite der Kommunikatoren hinausging«, fuhr Kim fort. »Trotzdem gelang es uns, in Verbindung zu bleiben. Zur vereinbarten Zeit begaben wir uns beide in die Nähe einer Kom-Sat-Relaisstation – sie fing die schwachen Sendungen unserer Kommunikatoren auf und leitete sie an den Übertragungssatelliten weiter. Unsere Signale reisten praktisch huckepack.«

Tuvok berührte die Schaltflächen seines eigenen Computerterminals, als Kim eine Relaisstation erwähnte. »Captain«, sagte er, »es gibt Anzeichen dafür, dass der Notruf des Shuttles von einer Einrichtung verstärkt wurde, die sich mit der von Fähnrich Kim erwähnten Kom-Sat-Station vergleichen lässt. Die Aufzeichnungen deuten auf ein schwaches Subraum-Echo im ursprünglichen Signal hin. Der Computer filterte es heraus, bevor wir den Notruf hörten.«

»Sind Sie mit dieser Erklärung zufrieden, Lieutenant Torres?«, fragte Janeway. »Klingt sie einleuchtend?«

B'Elanna zögerte, während es in ihr zu einem Konflikt zwischen der menschlichen und klingonischen Hälfte kam. Sie richtete einen fragenden Blick auf Chakotay, der beruhigend lächelte. Man nimmt Sie ernst, lautete seine stumme Botschaft.

»Nun, es ist nicht völlig auszuschließen«, sagte sie schließlich. »Ich ziehe hiermit meine Empfehlung zurück, dem Notruf keine Beachtung zu schenken.«

»Gut. Ich entscheide nicht gern gegen die Führungsoffiziere. Es ist mir lieber, wenn wir einer Meinung sind.«

Chakotay blinzelte. »Fällt sonst noch jemandem auf, dass sich etwas verändert hat?«

B'Elanna antwortete als erste. »Ja. Das Schiff schlingert nicht mehr!«

»Es schlingert nach wie vor«, widersprach Tuvok. »Allerdings ist die Instabilität jetzt auf zwölf Komma drei Prozent des vorherigen Werts gesunken.«

»Es fühlt sich viel besser an«, murmelte Paris, in dessen Gesicht jetzt ein wenig Farbe zurückkehrte. Sein Lächeln wirkte nicht mehr annähernd so gezwungen wie vorher.

»Offenbar habe ich mich auch in Hinsicht auf die Umleitung der Replikatorenergie geirrt, Captain«, meinte Torres. »In letzter Zeit irre ich mich ziemlich oft. Das ist keine gute Eigenschaft für einen Chefingenieur.«

Sorge erfasste Chakotay. Schon seit einer ganzen Weile beobachtete er, wie B'Elannas Selbstvertrauen nachließ. Er kannte sie besser als sonst jemand und wusste daher, dass es sich nicht um eine vorübergehende Krise handelte. Vielleicht war es besser, mit Captain Janeway darüber zu sprechen.

»Sie brauchen sich nichts vorzuwerfen, B'Elanna«, sagte die Kommandantin. »Mir fiel in diesem Zusammenhang nur ein Problemszenario ein, mit dem wir uns an der Starfleet-Akademie beschäftigten.«

»Vielleicht hätte ich meine Akademie-Ausbildung zu Ende bringen sollen.«

»Sie sind eine gute Chefingenieurin, B'Elanna. Zwar haben Sie nicht alle Starfleet-Kurse hinter sich gebracht, aber …«

»Kann ich jetzt zu meiner Station zurückkehren, Captain? Ich möchte auf der Basis Ihrer Idee alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um auch die restlichen zwölf Prozent Instabilität zu eliminieren.«

Es ist noch schlimmer, als ich dachte, überlegte Chakotay. B'Elannas klingonische Hälfte ließ nicht zu, dass sie jemanden um Hilfe bat, auch nicht Harry Kim oder Chakotay.

»Natürlich, B'Elanna«, entgegnete Janeway. »Bitte geben Sie mir Bescheid, sobald Sie die Gravitationsstabilisatoren in Ordnung gebracht haben.«

Chakotay zuckte innerlich zusammen, als er hörte, wie die Kommandantin das Wort sobald betonte. Torres hörte es ebenfalls und interpretierte den Tonfall prompt als herablassend. Der Erste Offizier wusste, dass B'Elanna sehr empfindlich auf so etwas reagierte. Sie versteifte sich nun und bestätigte damit seine Befürchtungen.

»Ich glaube, damit wäre zunächst alles besprochen«, sagte Janeway. »Machen wir uns wieder an die Arbeit.«

B'Elanna Torres begab sich in den Maschinenraum und betrachtete dort eine graphische Darstellung der von Captain Janeway übermittelten Wellengleichung. Sie versuchte sich einzureden, dass das leichte Zittern ihrer Hände ein Überbleibsel der Raumkrankheit war.

Damit rechtfertigte sie auch den Umstand, dass sie das Offensichtliche übersehen hatte: Janeways Idee konnte zu einem Eindämmungsfeld weiterentwickelt werden, das die Funktion der Gravitationsstabilisatoren übernahm. Die Stabilisatoren werden dadurch praktisch überflüssig. Mit meinen Versuchen, sie zu reparieren, habe ich nur Zeit vergeudet. Und dann kam Captain Janeway und winkte mit einem Techno-Zauberstab.

Du hast versagt, flüsterte es in B'Elanna. Versagt, versagt, versagt – und jetzt kommt Carey, um sich hämisch zu freuen.

Lieutenant Carey nahm neben der Chefingenieurin Platz und wirkte sehr verlegen. »Sir, es tut mir sehr leid, dass ich Sie vor dem Captain auf eine solche Weise kritisiert habe. Es ging mir ziemlich schlecht, aber das ist keine Entschuldigung.«

»Danke, Carey. Wie dem auch sei: Sie hatten recht in Hinsicht auf die Starfleet-Prozeduren. Es wäre besser gewesen, danach vorzugehen.«

»Ich bin danach vorgegangen – ohne Ergebnis. Das Verdienst gebührt allein Captain Janeway. Wenn sie sich nicht für die Kommandolaufbahn entschieden hätte, wäre sie bestimmt zur besten Chefingenieurin bei Starfleet geworden. Ich schlage vor, wir vergessen unseren Streit und setzen die Zusammenarbeit fort, einverstanden?«

»Ja«, sagte Torres unbewegt – zumindest erklangen in ihrer Stimme keine hörbaren Gefühlsregungen. Sie wusste selbst nicht, worauf sich diese Antwort bezog: auf Careys laut ausgesprochene Worte oder auf das, was wirklich in ihnen zum Ausdruck kam.

B'Elanna Torres ging von der Wellengleichung aus, und eine halbe Stunde später hatte sie auch die restliche Instabilität des Schiffes beseitigt. Deprimiert ging sie auch ihren anderen Pflichten nach und fragte sich, wie viel Zeit ihr noch blieb, bis Janeway sie als inkompetente Hochstaplerin durchschaute.

Kapitel 2

Janeway gab erleichtert den Befehl, die Geschwindigkeit auf maximalen Warpfaktor zu erhöhen. Die gravitationelle Stabilität geriet nicht in Gefahr, und die voraussichtliche Flugzeit schrumpfte von über zwei Tagen auf knapp vierundzwanzig Stunden.

Nach drei Stunden verstummte der Notruf plötzlich, und gleichzeitig sank die Reichweite der Sondierungssignale der verstärkende Faktor existierte nicht mehr. Die Voyager setzte den Flug fort, ohne feststellen zu können, ob am Ziel ein Empfangskomitee wartete.

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