Star Wars. Young Jedi Knights 1. Die Hüter der Macht - Kevin J. Anderson - E-Book
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Star Wars. Young Jedi Knights 1. Die Hüter der Macht E-Book

Kevin J. Anderson

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Beschreibung

Jacen und Jaina, die beiden Kinder von Prinzessin Leia Organa und Han Solo, repräsentieren die neue Generation der Jedi-Ritter. Sie treten mit 14 Jahren in Luke Skywalkers Jedi-Akademie ein. Luke unterweist hier hoffnungsvolle Jugendliche im Gebrauch der Macht. Doch die Faszination, die von der dunklen Seite der Macht ausgeht, ist ungebrochen ...

In der Wildnis des Planeten Yavin 4 stoßen Jacen und Jaina auf das Wrack eines TIE-Jägers, der bei der Schlacht um den ersten Todesstern abgestürzt ist. Wagemutig beschließen die Zwillinge, das imperiale Flugobjekt zu reparieren - nicht ahnend, daß ihr Unterfangen von einem gefährlichen Gegner kritisch beäugt wird.

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Seitenzahl: 226

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Inhaltsverzeichnis

TitelDanksagungKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Copyright
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Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel »Star Wars™ Young Jedi Knights: Heirs of the Force« bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.
Deutsche Erstveröffentlichung September 1998bei Blanvalet, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München. Neumarkter Str. 28, 81673 München
Copyright © 1995 by Lucasfilm Ltd. & ® or TM where indicated. All rights reserved. Used under authorization. Translation Copyright © 1998 by Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München
Cover Art Copyright © 1995, 1999 by Lucasfilm Ltd. Cover illustration by Dave Dorman Umschlaggestaltung: Design Team München V. B. • Herstellung: Sabine Schröder Satz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin
ISBN 978-3-641-07782-2 V002
www.blanvalet.de

Unseren Eltern — Andrew & Dorothy Anderson und Louis & Louise Moesta — durch sie haben wir die wunderbare Welt der Bücher kennengelernt.

Danksagung

Unser Dank geht an Vonda N. McIntyre, die uns geholfen hat, die jungen Jedi-Ritter zu erschaffen. Tenel Ka und ihr Heimatplanet Dathomir verdanken ihre Existenz den Anregungen Dave Wolvertons. Lucy Wilson und Sue Rostoni bei Lucasfilm danken wir für ihre Ideen und dafür, daß sie uns die Möglichkeit verschafften, diese neue Serie in Angriff zu nehmen; Ginjer Buchanan und Lou Aronica bei Berkley/Boulevard für ihren Enthusiasmus an diesem Projekt; Brent Lynch, Gregory McNamee, Skip Shayotovich und der gesamten Star Wars-FidoNet Echo-Mailbox für ihr unerschöpfliches Reservoir an Jokes. Unser besonderer Dank geht an Lil Mitchell, die für uns Seite um Seite getippt hat, und an Jonathan MacGregor Cowan, der Qorl zu seinem Namen verhalf.

1

Jacen Solo besuchte Luke Skywalkers Jedi-Akademie bereits einen Monat, ehe er es schaffte, sich so in seinem Zimmer einzurichten, daß es ihm gefiel.

Innerhalb des antiken Tempels auf dem Dschungelmond von Yavin 4 waren die Unterkünfte der Studenten feucht, dunkel und, besonders in den Nächten, kalt. Jacen und seine Zwillingsschwester Jaina hatten Tage damit verbracht, die moosbewachsenen Steinquader ihrer Quartiere abzuschrubben, glänzende Ziervertäfelungen anzubringen und transportable Eckenheizkörper aufzustellen.

Nun stand der Sohn von Han Solo und Prinzessin Leia im orangenen Morgenlicht, das durch die Fensterspalten der mächtigen Tempelmauern sickerte, und der Dschungel war erfüllt vom Kreischen der Vögel, die um ihr Frühstück stritten.

Wie jeden Morgen, bevor er aufbrach, um an Onkel Lukes Unterricht teilzunehmen, fütterte und zählte Jacen all die bizarren und exotischen Kreaturen, die er im unerforschten Dschungel von Yavin 4 aufgelesen hatte. Seine Vorliebe für ausgefallene Zimmergenossen war nicht zu übersehen.

An einer Wand des Raums stapelten sich Schaukästen, Käfige und mit sprudelndem Wasser gefüllte Aquarien. Viele dieser raffinierten Konstruktionen stammten von Jacens handwerklich begabter Schwester, deren Erfindungsreichtum er schätzte, obwohl er nicht ganz nachzuvollziehen vermochte, wie sie mehr Gefallen an den Behältern als an den Geschöpfen darin finden konnte.

In einem der Käfige lärmten zwei Stintarils, auf Bäumen lebende Nagetiere, die vorstehende Augen und große, bedrohlich wirkende Mäuler mit extrem scharfen Zähnen besaßen. Stintarils jagten auf verborgenen Pfaden in Baumkronen, wurden niemals müde und fraßen beinahe alles, was den Fehler beging, nur lange genug stillzusitzen. Es hatte Jacen großen Spaß gemacht, diese beiden Prachtexemplare einzufangen.

In einem dampfdurchwobenen Behältnis waren kleine Krabben darin vertieft, aus klebrigem Schlamm komplizierte Unterschlüpfe mit schlanken Türmen und gewölbten Zinnen zusammenzufügen. Derweil tummelten sich in einer runden Wasserschale pinkfarbene Salamander, die schleimig, wäßrig und formlos aussahen. Sobald sie sich jedoch auf eines der künstlichen Riffe an Land begaben, gerannen ihre Außenhäute zu einer weichen, geleeartigen Masse. Körper und Mäuler bildeten sich heraus, so daß sie in der Lage waren, im Gestrüpp nach Insekten zu jagen.

In einem weiteren, von starkem Maschendraht überspannten Käfig wimmelte es von blauschillernden Piranhakäfern, die unablässig versuchten, sich mit ihren scharfen Kiefern einen Weg ins Freie zu beißen. Draußen im Dschungel vermochte sich ein Schwarm dieser Käfer kaum hörbar an seine Beute heranzupirschen. Innerhalb von Minuten konnten sie selbst größere Tiere in einen Haufen abgenagter Knochen verwandeln. Jacen war stolz darauf, daß seiner Menagerie einige besonders muntere Exemplare dieser Gattung angehörten, zumal sie in Gefangenschaft normalerweise verendeten. Oftmals bestand Jacens schwerste Aufgabe nicht darin, seine exotischen Haustiere in den Käfigen zu halten, sondern zunächst einmal herauszufinden, worauf sie überhaupt Appetit hatten. Manchen genügten Früchte oder Blumen, andere waren ganz versessen auf blutige Fleischbrocken. Es kam sogar vor, daß stärkere Exemplare ihre Umzäunungen überwanden und die schwächeren fraßen — sehr zu Jacens Leidwesen.

Anders als Jacens und Jainas strenge Lehrer daheim auf dem überbevölkerten Planeten Coruscant war Luke Skywalker kein Verfechter einer strikten Studienordnung. Um ein Jedi zu werden, pflegte ihr Onkel zu erklären, mußte man lernen, die vielen Teilmuster des Milchstraßen-Gobelins in ihrer Gesamtheit zu begreifen — nicht nur die starren, vorgegebenen Einzelstrukturen.

Deshalb hatte Jacen auch die Erlaubnis, in seiner freien Zeit das dichte Unterholz zu durchstreifen, sich Wege durch das blühende Dschungelgestrüpp zu bahnen, wunderschöne Insekten oder seltene und ungewöhnliche Pilze zu sammeln. So wie seine Schwester zu ihren Maschinen und Apparaturen, fühlte er sich seit jeher zu Tieren aller Art hingezogen. Mit seiner besonderen Gabe der Macht nahm er sie für sich ein, brachte sie dazu, auf ihn zuzukommen, so daß er sie in aller Ruhe studieren konnte.

Einige andere Jedi-Studenten — insbesondere der verzogene und lästige Raynar — waren nicht gerade begeistert von Jacens Privatzoo. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich weiterhin um die Geschöpfe, für die er die Verantwortung übernommen hatte, zu kümmern und von ihnen zu lernen.

Aus einem Reservoir, das Jaina an der Mauer befestigt hatte, leitete er frisches Wasser in die Trinkschalen der einzelnen Käfige. Offenbar fühlte sich eine Familie purpurfarbener Springspinnen dadurch beunruhigt. Vor lauter Aufregung hüpften sie so hoch, daß sie immer wieder gegen die obere Netzabschirmung ihres Zuhauses prallten.

Jacens Finger strichen über die Drahtbespannung. »Nur die Ruhe. Kein Grund zur Aufregung.« Tatsächlich stellten die Spinnen ihre nervösen Sprünge ein und nahmen schließlich Platz, um mit Hilfe ihrer langen Hohlfänge zu trinken.

Die Flüstervögel in einem der benachbarten Käfige waren unterdessen still geworden, wahrscheinlich drückte sie der Hunger. Jacen nahm sich vor, ihnen so bald wie möglich ein paar Nektarkelche von den Klettergewächsen zu pflücken, die auf der anderen Seite des Flusses an den zerfallenen Tempelmauern wucherten.

Allmählich wurde es Zeit, sich zu den morgendlichen Vorlesungen zu begeben. Jacen nahm Abschied von seinen Zimmergenossen, indem er mit den Fingern gegen die Stäbe und Scheiben einiger Behälter trommelte. Kurz bevor er sich endgültig abwandte, zögerte er noch einmal und warf einen Blick in den tiefstehenden Behälter, in dem für gewöhnlich eine Kristallschlange zusammengerollt auf ihrem Lager aus trockenen Blättern döste.

Die Schlange war ihrer Transparenz wegen beinahe unsichtbar, und Jacen konnte sie nur wahrnehmen, wenn er sie unter einem bestimmten Lichteinfall betrachtete. Doch wie sehr er sich an diesem Morgen auch bemühte, er konnte nicht einmal einen vagen Schimmer der gläsernen Schuppen erkennen, keine regenbogenfarbene Krümmung des Lichts, das sich um das durchscheinende Geschöpf schmiegte!

Alarmiert beugte er sich noch tiefer. Mit Entsetzen stellte er fest, daß die äußerste Ecke des Käfigs leicht nach oben gebogen war. Die Öffnung war ausreichend, um einen dünnen Schlangenkörper hindurchzulassen ...

»Das gefällt mir überhaupt nicht«, murmelte Jacen, eine häufige Redewendung seines Vaters benutzend.

Kristallschlangen galten nicht wirklich als gefährlich — zumindest soweit Jacen bekannt war. Aus eigener Erfahrung wußte er, daß ihr Biß, begleitet von einem kurzen stechenden Schmerz, das Opfer in einen tiefen Schlaf fallen ließ. Obwohl man schon nach etwa einer Stunde wieder aufwachte und sich in der Regel danach nicht weiter krank fühlte, konnte dies genau der Anlaß sein, auf den jemand wie Raynar gewartet hatte, um Ärger zu machen. Vielleicht würde es ihm sogar die Handhabe geben, Jacen endlich dazu zu zwingen, seine Menagerie in eines der abgelegenen Lagermodule umzuquartieren.

Wie auch immer: Die Kristallschlange war jedenfalls weg!

Als er spürte, wie Panik in ihm aufstieg, rief Jacen sich eine von Onkel Lukes Entspannungstechniken in Erinnerung.

Es gelang ihm, wieder klar zu denken, und bald wußte er, was zu tun war: Seine Schwester würde ihm helfen, die Schlange einzufangen, bevor irgend jemand überhaupt Wind von der Sache bekam!

Er suchte die im Zwielicht liegende Halle auf und versicherte sich, daß niemand ihn beobachtete. Dann trat er in die nächstgelegene steinerne Türöffnung und spähte blinzelnd in die Schatten des Zimmers, das von seiner Schwester bewohnt wurde.

Eine komplette Wand von Jainas Quartier bestand aus sorgfältig aufeinander gestapelten Behältern voller Ersatzteile, kybernetischer Sicherungen, elektronischer Schaltkreise und winziger Getriebe, die veralteten und demontierten Droiden entnommen waren. Außerdem hatte sie sich unbenutzte Batterien und Lenksysteme aus den tiefer liegenden Kammern des Pyramidentempels besorgt.

Der antike Tempel war einst das Hauptquartier von Rebellen gewesen, die sich, lange bevor die Zwillinge überhaupt geboren waren, im dichten Dschungel des ansonsten unbewohnten Mondes versteckt gehalten hatten. Prinzessin Leia hatte diesen Rebellen geholfen, ihren Stützpunkt gegen den waffenstarrenden Todesstern des Imperiums zu verteidigen. Han Solo war damals nur ein Schmuggler gewesen, aber letztlich war er es, dem Luke Skywalker sein Leben zu verdanken hatte.

Heute lag die Ausrüstung des aufgegebenen Rebellenstützpunkts mehr oder weniger unbeachtet herum, die Jedi-Schüler hatten keinerlei Verwendung für derlei Dinge. Einzig Jaina verbrachte ihre Freizeit damit, ausrangierte Teile zusammenzuschustern und auf einen neuen Nutzen hin zu erproben. Ihre Unterkunft war mit Ausrüstungsgegenständen so voll gestopft, daß Jacen sich kaum hineinzwängen konnte. Suchend schaute er sich um, doch auch hier konnte er kein Zeichen der flüchtigen Kristallschlange entdecken.

»Jaina«, sagte er, »ich brauche deine Hilfe!«

Jacen bemühte sich, in dem düsteren Raum seine Schwester auszumachen. Er roch den beißenden Geruch durchgebrannter Sicherungen und hörte das Hämmern eines schweren Werkzeugs gegen etwas Metallisches.

»Hab eine Minute Geduld!« Jainas Stimme kam als hohles Echo aus dem tonnenförmigen Innern einer verrosteten Pumpe, die etwa die Hälfte des Quartiers einnahm. Jacen erinnerte sich, wie sie sich, mit Unterstützung ihrer durchtrainierten Freundin Tenel Ka, recht ungeschickt der Macht bedient hatten, um dieses Monstrum von einer Maschine durch die gewundenen Korridore zu manövrieren, damit Jaina fortan bis tief in die Nacht daran herumbasteln konnte.

»Beeil dich!« gab Jacen ungeduldig zurück.

Endlich wand sich Jaina rückwärts aus der Öffnung des Zuflußrohrs. Ihr glattes, dunkelbraunes Haar war mit einer schlichten Schnur zusammengebunden, um es aus dem schmalen Gesicht herauszuhalten. Ihre linke Wange zierten ein paar verschmierte Ölflecken.

Obwohl ihr schulterlanges Haar ebenso prachtvoll und kräftig wie das ihrer Mutter war, wollte sich Jaina nie die Zeit nehmen, es zu einer der liebreizenden Frisuren zu formen, für die Prinzessin Leia bekannt war.

Jacen bot ihr die Hand, um ihr auf die Beine zu helfen. »Meine Kristallschlange hat sich davongemacht! Wir müssen sie wiederfinden! Du hast sie nicht zufällig gesehen?«

Sie nahm nur schwach Notiz von seinen Äußerungen. »Nein, ich war hier beschäftigt. Aber ich bin bald fertig.« Sie wies auf das matt schimmernde Aggregat. »Wenn alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, werden wir die Pumpe bald im Fluß nahe dem Tempel installieren können. Das strömende Wasser wird die Räder antreiben und alle unsere Batterien aufladen.« Einmal in Fahrt gekommen, sprudelten ihre Worte immer schneller. Jaina liebte es, technische Sachverhalte zu erklären.

Jacen versuchte, sie zu unterbrechen. »Aber meine Schlange ...«

Ohne sich beirren zu lassen, fuhr sie fort: »Mit entsprechenden Vorrichtungen könnten wir Strom in verschiedenen Phasen in den Großen Tempel leiten und uns mit so viel Licht versorgen, wie wir brauchen! Wenn wir spezielle Proteinanreger hinzufügen, können wir auch Algen aus dem Wasser ernten und sie zu Nahrung weiterverarbeiten. Wir könnten sogar sämtliche Kommunikationssysteme der Akademie mit der erforderlichen Energie versorgen und ...«

Schließlich gelang es Jacen doch, sie zu unterbrechen. »Jaina, warum verbringst du deine ganze Zeit mit solchem Unfug? Wir verfügen doch über Dutzende von Konvertern aus dem alten Rebellenstützpunkt!«

Sie seufzte, als wollte sie ihm das Gefühl geben, etwas Wichtiges versäumt zu haben. »Ich konstruiere nicht nur nach der Nutzenfrage«, wies sie ihn zurecht, »ich tue es in erster Linie, um herauszufinden, ob ich dazu fähig bin. Erst wenn ich das weiß, denke ich darüber nach, ob all das, was ich dabei lerne und erreiche, nützlich ist oder nicht!«

Jacen war sich nicht sicher, ob er verstand, was sie meinte. Aber andererseits würde seine Schwester sich auch niemals in seine Begeisterung für lebendige Wesen hineinversetzen können. »Bis du dahinter gekommen bist, Jaina, könntest du mir vielleicht helfen, meine Schlange zu finden? Sie ist verschwunden, und ich weiß nicht, wo ich mit der Suche nach ihr anfangen soll.«

»Also gut.« Jaina wischte sich die schmutzigen Hände an ihrer ohnehin schon verschmierten Arbeitskleidung ab. »Vorausgesetzt, die Schlange hat es geschafft, aus deinem Zimmer herauszukommen, ist sie vermutlich den Korridor hinunter.«

Sie traten auf den lang gezogenen Flur und begannen ihre Suche in den dunklen Ecken des Ganges.

Jacens Unterkunft war der letzte Raum am Ende des Korridors, der von einer brüchigen Steinmauer abgeschlossen wurde. Doch keiner der Mauerrisse war groß genug, um der Kristallschlange Unterschlupf zu gewähren.

»Wir müssen uns Zimmer für Zimmer vornehmen«, seufzte Jaina.

Jacen nickte. »Wir werden es merken, wenn irgendwo etwas nicht stimmt. Vielleicht kann ich die Macht nutzen, um die Schlange in ihrem Versteck aufzuspüren!«

Sie lauschten an den Türen, hinter denen andere Jedi-Studenten ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgingen. Jacen hegte die vage Hoffnung, vielleicht jemanden aufschreien zu hören. Immerhin hätte er dann wenigstens gewußt, wo die Schlange untergekrochen war.

Sie arbeiteten sich von Raum zu Raum. Wieder und wieder tasteten Jacens Hände über das Holz der geschlossenen Türen, doch an keiner konnte er ein prickelndes Echo auffangen, das auf sein entflohenes Haustier hingedeutet hätte.

Erst als sie vor Raynars halb geöffneter Tür anlangten, registrierten sie sofort etwas Außergewöhnliches. Die Zwillinge lugten hinein und erblickten den ausgestreckt auf den polierten Bodenfliesen liegenden Jungen.

Raynar trug ein feines Gewand aus purpurfarbenem, goldenem und scharlachrotem Tuch — die Farben seiner vornehmen Familie. Trotz einiger behutsamer Anspielungen Onkel Lukes legte Raynar seine kostbare Kleidung so gut wie niemals ab. In einem der eintönigen, aber bequemen Anzüge der Jedi-Schüler war er jedenfalls noch nie gesichtet worden.

Raynars verstrubbeltes Blondhaar glitzerte wie Goldstaub im Licht der Morgensonne, die durch die Fensterschlitze ins Zimmer strömte. Seine geröteten Wangen blähten sich und sanken wieder ein, während er in unbequemer Lage leise auf den kalten Platten des Steinbodens schnarchte.

»Oh, verdammt!« fluchte Jacen. »Ich schätze, wir sind fündig geworden.«

Jacen ging voraus. Jaina folgte ihm und ließ die Tür hinter sich zugleiten. Dann stellte sie sich so neben den verbleibenden Spalt, daß die Schlange nicht an ihr vorbeischlüpfen konnte.

Jacen kniete neben dem Schlafenden und hob behutsam dessen geschlossene Augenlider. Dann spreizte er die Finger, daß die Gelenke knackten, und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Er versetzte sich in die Gedankenwelt einer Schlange. Wie üblich nahm er durch die Macht viele Einflüsse gleichzeitig wahr, doch er versuchte, seine Konzentration dorthin zu bündeln, wo die Schlange lag.

Er empfing einen dünnen, trägen Fluß von Gedanken, einen leicht zufriedenzustellenden Geist, der sich augenblicklich wohl und sicher fühlte. Die einzigen Gedanken waren warm, warm ... schlafen, schlafen ... und Ruhe ...

Die zusammengerollte Kristallschlange döste in den Falten von Raynars purpurnem Untergewand.

»Hierher, Jaina«, flüsterte Jacen.

Sie verließ ihren Posten an der Tür und kam zu ihm. Als sie in die Knie ging, raschelte der Stoff ihres fleckigen Overalls wie eine weitere Schlange.

»Stimmt meine Vermutung, daß sie es sich genau unter Raynars Körper bequem gemacht hat?«

Jacen nickte. »Dort, wo es am wärmsten ist.«

»Mist!« fluchte Jaina. »Das macht es nicht gerade einfacher.« Sie schien einen Moment nachzudenken. »Ich könnte versuchen, ihn umzudrehen, und du schnappst dir die Schlange.«

»Nein, das könnte sie zu einer Affekthandlung hinreißen«, lehnte Jacen ab. »Sie würde Raynar vielleicht noch einmal beißen.«

Jaina schauderte. »Es würde ihn eine ganze Woche Unterricht kosten.«

»Richtig.« Jacen nickte. »Aber Onkel Luke könnte wenigstens einmal eine Vorlesung hinter sich bringen, ohne von Raynars nerviger Fragerei unterbrochen zu werden!«

Jaina kicherte. »Dem kann ich nicht widersprechen.«

Jacen tastete mit seinem Geist nach der zusammengerollten Schlange, spürte, wie friedlich sie ruhte.

Plötzlich, als hätte er sie über sich reden gehört, grunzte Raynar im Schlaf und streckte sich.

Der Schlangenkörper spannte sich an, und Jacen sandte sofort beruhigende Signale aus, ähnlich den Entspannungstechniken, die er bei seinem Onkel gelernt hatte. Er schickte friedfertige, einlullende Gedanken, die nicht nur die Schlange, sondern auch Raynar beruhigten.

»Wenn wir uns kurzschließen, können wir unsere Jedi-Macht nutzen, um Raynar behutsam in die Schwebe zu bringen«, schlug Jacen vor. »Anschließend werde ich die Schlange unter ihm hervorziehen.«

»Worauf warten wir noch?« Jaina musterte ihren Bruder mit gehobenen Brauen.

Dann schlossen die Zwillinge gemeinsam ihre Augen.

Sie berührten den Saum von Raynars farbigem Gewand mit den Fingerspitzen, während sie sich vorstellten, wie leicht dieser Junge sein könnte ... Daß er kaum mehr als eine in die Luft gewehte Feder wiege ... Daß er überhaupt kein Gewicht besäße, und sie ihn emporsteigen ließen ...

Jacen hielt den Atem an, als der leise schnarchende Jedi-Student sich langsam vom gefliesten Boden löste. Raynars weite Gewänder fielen wie Vorhänge neben ihm herab und enthüllten die dösende Schlange.

Unvermittelt ihres warmen verborgenen Nests entrissen, wachte die Kristallschlange ärgerlich auf. Jacen fühlte, wie sie sich auseinander rollte und nach einem lebenden Ziel suchte, um es anzugreifen.

»Halte Raynar weiter fest!« zischte er Jaina zu, während er sich nach vorne warf, um die sich davonschlängelnde Kristallschlange zu schnappen. Seine Finger schlossen sich um ihren Hals und fanden hinter dem harten, dreieckigen Schädel Halt. Er sandte beruhigende Impulse an das kleine Gehirn des Reptils, kämpfte dessen Zorn nieder und besänftigte es.

Jacens hastige Reaktion und das Nachlassen der Macht hatten Jaina aus der Konzentration gerissen. Sie schaffte es gerade noch, Raynar für ein, zwei Sekunden in der Schwebe zu halten. Während Jacen damit beschäftigt war, beruhigend auf die Schlange einzuwirken, schwächte sich Jainas Griff auf den Jungen weiter ab und erlosch schließlich vollständig.

Raynar entglitt den unsichtbaren Händen und stürzte in das grellfarbene Tuch seines Gewandes, das sich unter ihm am Boden zusammenfaltete. Der Aufprall reichte aus, um ihn aus seinem schlangengiftbetäubten Schlaf zu schrecken. Grunzend setzte er sich auf, blinzelte und schüttelte seinen Kopf.

Ungerührt setzte Jacen seine Bemühungen fort, die in seiner Hand verborgene Schlange zu beruhigen. Er sandte melodische Gedanken in ihren Geist, bis sie vor Wohlbehagen fauchte und sich zufrieden um Jacens Handgelenk wickelte. Besänftigend legte sie den flachen, durchscheinenden Kopf auf seine geballte Faust. Sogar im hellen Licht reflektierte ihr Körper kaum. Ihre Schuppen wirkten wie eine hauchdünne Schicht von Diamanten, ihre Augen wie zwei Kohlestückchen.

Benommen schaute Raynar die neben ihm stehenden dunkelhaarigen Zwillinge an. Er kratzte sich verwirrt am Kopf. »Jacen? Jaina? Äh ... Was macht ihr hier ...? Heh!« Er setzte sich gerade hin und schüttelte den linken Arm, als wäre er betäubt. Dann richtete er den Blick auf Jacen. »Ich dachte, ich hätte eine deiner ... deiner Kreaturen hier gesehen. Es ist das letzte, woran ich mich erinnern kann. Ist dir etwa eines dieser Biester abhanden gekommen?«

Jacen ließ die Hand, in der er die Schlange hielt, betreten hinter dem Rücken verschwinden. »Wo denkst du hin«, erwiderte er. »Ich kann dir ruhigen Gewissens versichern, daß sich alle meine sensiblen Freunde vollzählig in meiner Obhut befinden!«

Jaina bückte sich, um dem Jedi-Schüler auf die Beine zu helfen. »Du mußt weggenickt sein, Raynar. Aber du hättest dich wenigstens auf deine Strohmatratze legen können, als dich die Müdigkeit übermannte!« Sie klopfte sein Gewand ab. »Nun ist deine hübsche Robe ganz staubig geworden.«

Raynar betrachtete bestürzt die Flecken auf seinem protzigen Gewand. »Jetzt muß ich die komplette Garnitur wechseln. So kann ich mich doch nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen!« Zerknirscht strich er über die verschiedenfarbigen Tücher.

»Wir lassen dich besser allein, damit du dich in Ruhe umkleiden kannst.« Jacen ging rückwärts zur Tür. »Wir sehen dich dann in der Vorlesung.«

Unter der Deckung von Jaina stahl er sich aus Raynars Zimmer — nicht ohne jedoch zum Abschied mit der Hand zu winken, um die sich die kaum wahrnehmbare Kristallschlange gewunden hatte.

Dann trennten sich die Zwillinge. Wenn sie sich beeilten, konnten sie es immer noch rechtzeitig zu Onkel Lukes Jedi-Lektionen schaffen.

2

Während Jacen losging, um die Kristallschlange in ihren Käfig zurückzustecken, kehrte Jaina in ihr eigenes Quartier zurück. Sie wollte sich umziehen und ihr Gesicht mit dem kalten Wasser aus der neuen Brunnenleitung kühlen.

Ihre Gesichtshaut prickelte immer noch erfrischt, als sie wieder auf den Korridor hinaustrat. »Beeil dich, sonst kommen wir doch noch zu spät«, empfing sie den ihr entgegenkommenden Jacen.

Gemeinsam eilten die Zwillinge zum Turbolift, der sie in die oberen Stockwerke des pyramidenförmigen Tempels transportierte. Sie betraten den hallenden Raum des großen Vorlesungssaals. Die Luft war erfüllt vom geschäftigen Murmeln der anderen Jedi-Anwärter, die sich hier, wo Luke Skywalker jeden Tag sprach, versammelt hatten.

Die Strahlen der Morgensonne brachen sich auf den polierten Steinoberflächen. Das Licht besaß eine orangene Tönung, verursacht von den Reflexionen des Gasgiganten hoch oben am Himmel — dem Planeten Yavin, um den sich der kleine Dschungelmond drehte.

Dutzende anderer Jedi-Schüler jeden Alters und verschiedenster Herkunft ließen sich in den Rängen der steinernen Sitzreihen nieder, die vom Mittelpunkt der Halle aus emporwuchsen. Auf Jaina wirkte es, als hätte jemand einen Felsbrocken hinunter auf die Rednerfläche geworfen und damit wellenartig Zuschauerränge geschaffen, die sich bis weit in den Hintergrund des Saales auf unterschiedlichem Niveau fortsetzten.

Eine Unmenge von Stimmen und Geräuschen drang an Ja - inas Ohr, begleitet von den würzigen Düften, die aus dem fast unerforschten Dschungel hereinwehten. Obwohl sie sich bemühte, konnte sie keine der Duftnuancen einer der vielen blühenden Wildblumen zuordnen — im Gegensatz zu Jacen, der sie vermutlich lückenlos hätte aufzählen können.

Das einzige, was Jaina sicher auseinander halten konnte, waren der Schweißgeruch und die anderen Ausdünstungen von Jedi-Anwärtern — deren verfilzte Felle, sonnenverbrannte Schuppen und süßsaure Pheromone.

Jacen folgte ihr zu den freien Sitzen, vorbei an zwei hoch gewachsenen, pinkfarbenen Exoten, die sich in knurrendem Tonfall unterhielten. Nachdem die Zwillinge Platz genommen hatten, blickte Jaina zur Decke hinauf und ließ die vielfältigen Formen und Farben auf sich wirken, die in den fremdartigen Mosaikmustern Verwendung gefunden hatten.

»Jedesmal, wenn wir hierher kommen«, sagte sie, »muß ich an die alten Videoclips von der Zeremonie denken, bei der Mutter Orden an Onkel Luke und Vater überreichte. Sie sah so bezaubernd aus.« Sie strich mit der Hand über ihr glatt fallendes, ungestyltes Haar.

»Ja, und Vater sah aus wie ein ... Pirat«, versetzte Jacen.

»Nun, er war ja damals wohl auch ein Pirat, ein Schmuggler«, erwiderte Jaina und dachte an die Rebellensoldaten, die den Angriff des ersten Todessterns überlebt hatten; diejenigen, die in der großen Raumschlacht gegen das Imperium gekämpft hatten, um dessen gefürchtete Superwaffe zu vernichten. Heute, mehr als zwanzig Jahre nach diesen Ereignissen, hatte Luke Skywalker den verlassenen Stützpunkt in ein Schulungszentrum für Jedi umgewandelt und es sich zur Aufgabe gemacht, den Orden der Jedi-Ritter neu zu beleben.

Luke hatte mit der Unterweisung anderer Jedi begonnen, als die Zwillinge gerade mal ihr zweites Lebensjahr vollendet hatten. Inzwischen war er häufiger in eigener Sache unterwegs und verbrachte nur noch einen Teil seiner Zeit an der Akademie, die während seiner Abwesenheit von anderen erfahrenen Jedi-Rittern weitergeführt wurde.

Einige der Schüler besaßen nur ein verschwindend geringes Macht-Potential und gaben sich damit zufrieden, Bewahrer der Jedi-Lehre zu sein. Andere verfügten über großes Talent, hatten es aber noch nicht ausgebildet. Es war Lukes Überzeugung, daß alle potentiellen Jedi voneinander lernen konnten, der Starke vom Schwachen, der Alte vom Jungen — und umgekehrt.

Jacen und Jaina waren von ihrer Mutter Leia nach Yavin 4 geschickt worden, um hier für einen Teil des Jahres geschult zu werden. Ihr jüngerer Bruder Anakin war noch zu Hause auf der Hauptwelt Coruscant geblieben, er würde aber in Kürze nachkommen und sich ihnen anschließen.

Immer wieder hatte Luke den Zwillingen von Han Solo und Prinzessin Leia in ihrer Entwicklung unter die Arme gegriffen, durch ihn waren sie sich ihrer ausgeprägten Fähigkeiten überhaupt erst bewußt geworden. Hier auf Yavin 4 konnten sie sich voll auf ihr Studium konzentrieren, ohne daß die praktische Seite vernachlässigt wurde. Und das war entschieden reizvoller als die Unterrichtspläne, die muffige Erziehungsdroiden auf Coruscant für sie entworfen hatten.

»Wo ist Tenel Ka?« Vergeblich suchte Jaina in der Menge nach ihrer Freundin vom Planeten Dathomir.

»Eigentlich müßte sie hier sein«, sagte Jacen. »Heute früh sah ich sie hinausgehen, um ihre Übungen im Dschungel zu absolvieren.«

Ihre Freundin war eine hingebungsvolle Jedi, die hart an sich arbeitete, um ihre Träume zu verwirklichen. Sie hatte geringes Interesse an Bücherstudien, den Historien und den Meditationen; dafür war sie eine begnadete Athletin, die am liebsten Taten sprechen ließ; eine wertvolle Eigenschaft für eine Jedi, hatte Luke ihr erklärt — vorausgesetzt, Tenel Ka wußte sie richtig einzusetzen.

Tenel Ka war ungeduldig, unerbittlich gegen sich und andere und absolut humorlos. Die Zwillinge sahen es als eine Art Herausforderung, immer wieder zu versuchen, sie doch einmal zum Lachen zu bringen.

»Sie sollte sich besser etwas sputen«, sagte Jacen, als es ruhiger im Saal wurde. »Onkel Luke fängt gleich an.«

Als sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahrnahm, schaute Jaina zu einer der gleißenden Öffnungen in der Wand des hohen Raumes hinauf. Dort, auf dem schmalen, steinernen Fenstersims, tauchte die schlanke, geschmeidige Gestalt eines Mädchens auf. »Da ist sie ja!«

»Sie muß an der Rückseite des Tempels hinaufgeklettert sein«, sagte Jacen. »Sie hat schon öfter davon gesprochen, es einmal zu tun, aber ich hätte nicht gedacht, daß sie es wirklich wahr machen würde ...«

»Es gibt viele Kletterpflanzen dort«, kommentierte Jaina mit gewohnter Logik, als wäre das Erklimmen des gewaltigen antiken Denkmals etwas, was Jedi-Studenten jeden Tag taten.

Gespannt beobachteten sie, wie ihre Freundin ihr langes goldfarbenes Haar mit einem dünnen Lederriemen zusammenband, damit es ihr nicht im Wege war. Dann spannte das Mädchen kurz die Arme, befestigte einen silbernen Greifhaken an der Simskante und seilte sich mit Hilfe eines dünnen Faserstricks, den sie stets an ihrem Gürtel trug, ab.

Wie eine Spinne auf ihr Netz ließ sich Tenel Ka ohne ein Zeichen von Unsicherheit die hohe glatte Innenwand bis zum Boden herab.

Mittlerweile hatten sie auch die anderen Jedi-Schüler erspäht. Einige applaudierten, andere honorierten die artistischen Fähigkeiten des Mädchens durch staunendes Schweigen. Sie hätte ihre Jedi-Kräfte einsetzen können, um den Abstieg zu beschleunigen, aber wann immer es möglich war, verließ Tenel Ka sich ganz auf ihren Körper. Die Macht betrachtete sie nur als Reserve für den Notfall. Sie befürchtete, daß es sich einmal rächen könnte, sich zu sehr auf diese besonderen Kräfte zu verlassen.

Tenel Ka landete federnd auf dem harten Steinboden. Ihre glänzenden Schuhe verursachten ein leises klickendes Geräusch. Das Mädchen machte ein paar Lockerungsübungen, ehe sie wieder nach dem dünnen Faserseil griff. Mit einem kurzen Ruck mit der Macht löste sie den verkanteten Greifhaken aus dem Steinsims und fing ihn geschickt mit der Hand auf.