Statt 1001 Nacht - Tausendundein Tag - Nurgül Sönmez - E-Book

Statt 1001 Nacht - Tausendundein Tag E-Book

Nurgül Sönmez

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Beschreibung

Liya! Eine junge Mutter versucht, dem Krieg zu entkommen. Sie würde ihr Leben aufgeben, um ihre Kinder zu schützen, da sie ihre Familie vor ihren Augen verliert. Während sie denkt, sie sei zu allem bereit, wird ihr Schmerz noch größer. Wird Liya diesen Schwierigkeiten standhalten können? Wird sie in der Lage sein, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die den Tod ihrer Familie verursacht haben? Wird sie das Einzige, was ihr etwas bedeutet, ihre Kinder, schützen können? Geschrieben nach einer wahren Begebenheit! Die traumatische Geschichte einer Mutter, die nie Kind sein durfte. Nurgül Sönmez

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Übersetzerin / Lektorin: Nurgül Sönmez

Korrekturlesen: Corinna Feldmann

Korrekturlesen: Luther v. Georg

Cover-Designerin: Gamze Tașdemir

Illustratorin-Buchsatz: Gamze Tașdemir

Autorin:

nurgulsonmez
nurgulsonmezofficial

Team:

[email protected]

nurgulsonmezofficial
nurgulsonmez

Für alle Buchliebhaber ...

Autoren Vita

Nurgül Sönmez

21.08.1979

Deutschland

In den Jahren zwischen 1995-2020 wurde sie oft ausgezeichnet.

Bereits im Jahr 1995, begann sie zu schreiben und verfasste unzählige

Gedichte, Songtexte und Romane.

Geschrieben nach wahren Begebenheiten. Die Rechte an über 50

Romanen und über 2500 Songtexten wurden von verschiedenen

Verlagen und berühmten Komponisten übernommen.

Nun steht sie nicht mehr hinter den Kulissen,

sondern mit ihren Werken mitten auf dem Podest.

WERKE DER AUTORIN

2014

erschien ihr erstes Buch Namens ANA (Poesi) (Türkisch)

2015

YASEMİN’İN SAVAŞI (Türkisch)

2017

YASEMİN’İN İNTİKAMI (Türkisch)

2021

Matilda (Türkisch, Deutsch)

1001 GECE YERİNE – BİN BİR GÜN (Türkisch)

STATT 1001 NACHT - TAUSENDUNDEIN TAG (Deutsch)

YASEMİN’İN ÇARESİZLİĞİ 1 (Türkisch)

YASEMİN’İN SAVAŞI 2 (Türkisch)

YASEMİN’İN İNTİKAMI 3 (Türkisch)

2022

Matilda (Englisch)

YASEMINS VERZWEIFLUNG 1 (Deutsch)

MAAROUF (Türkisch, Deutsch)

INSTEAD OF 1001 NIGHT - THOUSAND AND ONE DAY (Englisch)

YASEMINS KAMPF

2

(Deutsch)

2023

YASEMINS RACHE 3 (Deutsch)

2024

MAAROUF (Englisch)

YASEMIN'S DESPERATION 1 (Englisch)

YASEMIN'S STRUGGLE 2 (Englisch)

YASEMIN'S REVENGE 3 ( Englisch)

Alle Bücher wurden ins Französische üibersetzt und sind für die kommenden Buchprojekte geplant. Danach folgen Übersetzungen ins Arabische und Spanisch. Bei Interesse und Nachfrage auch in weiteren Sprachen.
Ihre Werke © basieren auf wahren Begebenheiten und unterstützen weiterhin soziale Projekte mit dem Erlös der Bücher.
Sehr bald auch als Hörbücher erhältlich!

Tausende Stimmen können die Hoffnung

für Eine Stimme sein

Eine junge Mutter versucht,

dem Krieg mit Mühe zu entkommen.

Sie würde ihr Leben aufgeben, um ihre Kinder zu

schützen, da sie ihre Familie vor ihren Augen verliert.

Während sie denkt, dass sie sich zu allem bereit fühlt, wird

ihr Schmerz noch größer.

Wird Liya diesen Schwierigkeiten noch standhalten können?

Wird sie in der Lage sein, diejenigen zur Rechenschaft zu

ziehen, die den Tod ihrer Familie verursacht haben?

Wird sie das einzige das Ihr etwas bedeutet, ihre Kinder,

schützen können?

Geschrieben nach einer wahren Begebenheit!

Die traumatische Geschichte einer Mutter,

die nie ein Kind sein durfte.

“Geschrieben nach einer wahren Begebenheit”

Mein Name ist Liya!
Liya bedeutet Geduld, die beste Geduld, die schönste Geduld, die geduldigste aller Geduldigen. Ich frage mich, ob ich nach allem, was passiert ist, die Bedeutung meines Namens erfülle?
Ich wurde am 10. März 1997 in Aleppo geboren. In meiner Kindheit hörte ich die Paradiesvögel, wenn ich mit meinen Freunden aus der Nachbarschaft gebastelte Papiervögel herumfliegen ließ. Aber ich hörte sie nur, wenn ich zum Supermarkt lief, spielte oder um die Ecke gejagt wurde. Und plötzlich waren meine Paradiesvögel verschwunden. Der Gedanke, dass sie weggezogen waren, verfolgte mich. Würden die Zugvögel wiederkommen? Würden meine Paradiesvögel zurückkehren?
Nein! Sie kamen nie zurück. Seit jenem Tag habe ich sie viele Male gerufen, auf der Straße, in den Stadtvierteln, zwischen den Gassen, überall, wo ich sie vorher fliegen gesehen hatte, aber kein Laut kam zurück. Meine Paradiesvögel waren weggeflogen, weggeflogen, um andere Kinder glücklich zu machen. Um nie mehr zurückzukehren...

Inhaltsverzeichnis

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 1

Mein Vater hatte drei Frauen. Mit meiner Mama Samira und seiner zweiten Frau Zahra lebte er im Selben Haus. Seine dritte Frau, Afafet, lebte in einem eigenen Haus und wollte nicht mit uns in einem Haus leben und eine Familie sein. Mein Vater war mit seiner ersten Frau, meiner Mama, standesamtlich verheiratet. Mutter Zahra und Mutter Afafet waren seine religiös verheirateten Frauen. Ich war das einzige Kind meiner Mama, und obwohl ich keine Geschwister hatte, hatte ich viele Halbgeschwister. Zwei Jahre nach meiner Geburt mussten meiner Mama Samira wegen einer schweren Krankheit die Eierstöcke entfernt werden. Natürlich wartete mein Vater keine zwei Jahre und heiratete Mutter Zahra. Von Mutter Zahra bekam ich vier Geschwister, drei Jungen und ein Mädchen. Nachdem Mutter Zahra meinen zweiten Bruder geboren hatte, heiratete mein Vater Mutter Afafet. Die jüngste Frau, Mutter Afafet, war zum Zeitpunkt der Heirat sechzehn Jahre alt. Mein Vater wäre damals ungefähr einundsechzig Jahre alt gewesen. Von Mutter Afafet habe ich fünf Geschwister bekommen, vier Mädchen und einen Jungen. Insgesamt sind wir also mit mir zehn Geschwister, vier Jungen und sechs Mädchen.
In den ersten drei Schuljahren habe ich lesen und schreiben gelernt. Nach der dritten Klasse hat mein Vater, der das von Anfang an nicht wollte, Ausreden gefunden und mich nicht mehr zur Schule geschickt. Wäre die Grundschule nicht Pflicht gewesen, hätte ich nicht lesen und schreiben können.
Obwohl die Grundschule für Kinder bis zur dritten Klasse verpflichtend ist, wurde ich von der Schule genommen, bevor ich die drei Jahre beendet hatte. Angeblich wurde ich mit der Begründung, ich sei im heiratsfähigen Alter, solle mich mehr auf die Hausarbeit konzentrieren und was ich in der Schule lernen könne, von Schule und Ausbildung abgehalten. Dies war das erste Mal, dass ich meiner Haut beraubt wurde.
Alle waren sehr vorsichtig in der Gegenwart meines Vaters. Denn selbst bei den kleinsten Dingen hat mein Vater uns alle Gewalt angetan, und was für eine Gewalt. Er sagte zum Beispiel: "Warum hast du das Wasserglas nicht dahin gestellt, wo ich es haben wollte", und er tat alles, vom Wasserglas werfen bis kochendes Wasser über uns gießen. Er fing an, uns mit allem zu schlagen, was er gerade in die Hände bekam, mit einem Stock, mit Holz, mit einer Peitsche, mit einem Gürtel, mit einem Besen, mit einem Reifen, mit allem, was man sich vorstellen konnte. Wenn er einmal damit angefangen hatte, konnte ihm niemand mehr etwas wegnehmen. Das war mein Vater!
Ich bin Muslim.
Wir gehören der sunnitischen Glaubensrichtung an.
Aufgrund unserer Lebensweise in Syrien ist unser Haushalt sehr privat. Er ist so organisiert, dass niemand außerhalb der Familie das Innere des Grundstückes sehen kann. Wenn nötig, wird eine Mauer zusätzlich gebaut, aber sie bleibt geschlossen und Privat. So ist es auch in unserer Nachbarschaft. Die Privatsphäre wird respektiert. So war es auch bei uns zu Hause. Am Anfang der Straße, wo die Einfahrt noch nicht gebaut war, war es aus Staub und Erde, es war keine asphaltierte Einbahnstraße. Aber wir gehörten zu den wohlhabenden Familien und wussten, dass es den Beamten in unserem Land im Vergleich zu anderen Schichten gut ging. Auch mein Vater war Beamter, Standesbeamter. Frauen hingegen arbeiteten nicht, oder besser gesagt, das war in unserer Familie so. Oder vielleicht, weil ich kaum das Haus verlassen habe, weiß ich nicht viel über das Leben außerhalb. Ich kann also nichts darüber sagen.
Meine Mama Samira und meine Mutter Zahra hatten sich gegenseitig akzeptiert und einander angepasst. Wir hatten unsere eigene Ordnung und lebten ohne viel Hilfe von außen. Wir hatten ein dreistöckiges Haus. Mutter Zahra und ihre Kinder lebten im dritten Stock. Im zweiten Stock waren meine Mama Samira und ich, und im ersten Stock waren die Küche, die Waschbäder, WC und das Wohnzimmer. Von der ersten Etage aus konnten wir direkt auf den Hof gehen. Meistens saßen wir draußen und kochten unser Essen über dem Feuer. Wir verbrachten unser Leben auf dem Hof, weit weg vom Leben draußen. Wir wuschen unser Geschirr und unsere Wäsche draußen mit kochendem Wasser. Unseren Tee kochten wir vor der Tür und tranken ihn gemeinsam. Da wir in einer heißen Gegend lebten, kannten wir keinen Regen und Kälte nur in bestimmten winterlichen Monaten. Deshalb hielten wir uns immer draußen auf. Wir hatten drei große überdachte Sitzecken, in denen wir zugedeckt auf dem Boden saßen. Es war aber keine gewöhnliche Sitzecke, sondern eine gehobene. Umgeben von Tüllschleifen und durchsichtigen Stoffschleifen. Sitzkissen, Rückenkissen bis hin zum Kopfkissen und verschiedene andere Kissen, alles aus ein und demselben Stoff. In der Mitte wurde das Essen serviert. Etwa 30-35 Erwachsene konnten bequem sitzen, manchmal, wenn wir zusammenrückten, bis zu 50 Erwachsene. Für die Kinder gab es einen anderen Platz und für die Frauen. Wenn wir unter uns waren, saßen wir gemischt. Es hatte etwas Orientalisches. Wir hatten sozusagen ein großes Grundstück. Es war kein gewöhnlicher Hof. Dort habe ich meine besten Jahre verbracht. Ich habe meine besten Jahre hinter Mauern verbracht, die größer waren als ich. Ich wünschte, ich könnte zu diesen Jahren zurückkehren.

Wenn du das liebst, was du hast,

dann hast du alles, was du brauchst.

KAPITEL 2

Ich war das erste Kind, das verheiratet wurde. Mit elf Jahren wurde ich mit einem weißbärtigen Großvater verheiratet. Sie kamen aus einer Stadt, die zwei oder drei Bezirke von uns entfernt war, um nach mir zu fragen. Meine Hochzeit wurde nach altem Brauch gefeiert, mir wurde ein Schleier über den Kopf gelegt und ich wurde von zu Hause und meiner Familie weggerissen. Ich wurde die vierte Frau des weißbärtigen Großvaters, mit dem ich verheiratet war. Während seine standesamtlich und religiös verheirateten Frauen mich schlecht behandeln sollten, weil sie dachten, dass jeder, der kommt, auch wieder geht, behandelten sie mich wegen meines jungen Alters mit mütterlichen Gefühlen. Schon bald nahmen sie mich in ihre Mitte auf und begannen, mich als ihr Kind zu betrachten. Ich war ein Kind, aber ich wurde dazu verpflichtet: Für seine Frauen war ich ein Kind, für den Großvater, mit dem ich verheiratet wurde, war ich seine Frau in einer religiösen Ehe.
Alle, die diesen Unterschied sehen, bitte schweigen Sie nicht zu diesem Thema! Bitte seien Sie die Stimme der stillen Schreie. Bitte beenden Sie diese Ungerechtigkeit, diese Ignoranz, diesen Kindesmissbrauch und verschließen Sie nicht die Augen vor dieser unglaublichen Skrupellosigkeit. Die erste Priorität unserer Mädchen, die das Leben gerade erst kennen lernen, sollte nicht die Ehe sein, sondern Lesen und Bildung. Denn nur mit Bildung kann man eine Ehe auf Augenhöhe führen.
Als ich noch ein Kind war, im Jahr 2009, habe ich einen Sohn bekommen. Sein Name ist Ali Alhussain. Da die Frau als diejenige betrachtet wird, die konsumiert, und der Mann als derjenige, der sich fortpflanzt, wird die Geburt eines Mannes als die Geburt einer fruchtbaren Frau betrachtet. Die meisten von uns konnten diese Irrationalität nicht akzeptieren. Auch wenn wir der Meinung waren, dass die Frau bei der Fortpflanzung Vorrang hat, weil sie diejenige ist, die Kinder zur Welt bringt, konnten wir das nicht sagen, weil wir Angst hatten. Man dachte, wir seien gegen die Männer. Was ich nicht verstehen konnte, war, warum nur Männer verherrlicht werden sollten, wenn es doch die Mutter ist, die gebärt? In diesem Fall sollte man anerkennen, dass beide für die nächste Generation notwendig sind.
Noch bevor mein Kind geboren wurde, begannen in meinem Land schreckliche Dinge zu geschehen. Die Menschen gingen auf die Straße, sie begannen, sich gegenseitig anzugreifen, das Geräusch von Schüssen kam von Tag zu Tag näher. Unruhe und Angst erfüllten die Häuser, die Menschen warteten ängstlich auf das, was kommen würde. Die Angriffe, die zwischen Staat und Volk begonnen hatten, waren zu religiösen, sprachlichen und rassischen Diskriminierungen geworden. Menschen wurden getötet, weil sie Sunniten, Schiiten oder anderen Glaubensrichtungen angehörten. Der Gebetsruf wurde unterdrückt und wir wurden durch Durchsagen über die Zeiten und Entwicklungen informiert. Wir füllten unsere Stofftaschen mit so vielen Habseligkeiten wie möglich und begannen zu warten, um für den Notfall gewappnet zu sein. Nachdem sich der Großvater der Menschenmenge auf der Straße angeschlossen hatte, kam er nicht mehr zurück. Ich dachte jede Minute an meine Familie. An Mama Samira, Mutter Zahra und meine Geschwister.
Eine Gruppe von Soldaten begann, die Straßen zu bevölkern, ihre Panzer waren an jeder Ecke zu sehen. Sie begannen, jeden zu verfolgen und zu foltern, ob schuldig oder unschuldig, wie es ihnen befohlen wurde. Es wurde am helllichten Tag geschossen. Sie schossen nicht in die Luft, um die Menschen zu trennen, sondern gezielt auf sie. Sie wurden nicht getrennt, sondern brachen an der Stelle zusammen, an der sie von der Kugel getroffen wurden. Und nicht nur das: Die Soldaten begannen Tag für Tag, die Häuser zu stürmen.
Eine der Frauen sagte: "Du bist diejenige von uns, die dem Haus deines Vaters am nächsten ist. Wir müssen dich heil nach Hause bringen.
Wenn dein Mann im Krieg stirbt, heiratest du nach unserem Brauch seinen Bruder. Wenn dessen Bruder stirbt, heiratet man einen Verwandten. Dieser Kreislauf setzt sich fort, bis du dich aus dieser Unwissenheit befreit hast. Nur ist das nicht mit einer normalen Ehe zu vergleichen. Es ist überhaupt nicht vergleichbar. Sie diente nur dem Schutz während des Krieges. Da man als Witwe zurückblieb, diente der Rest der Familie als dein Schutz, und dieser Schutz wurde so umgesetzt. Normale Eheverhältnisse gab es darin nicht.
In der Annahme, dass die Soldaten morgen unser Haus stürmen würden, wollten sie wenigstens mich retten. Da wir nicht von einem Mann geführt wurden, wer weiß, welche Qualen sie uns antun würden. Wir zogen unsere Laken an, nahmen die Stofftaschen, die wir vorbereitet hatten, und machten uns auf den Weg. Wir gingen durch die Gassen, wichen hier und da aus, aber unterwegs sahen wir, dass die Türen der Häuser und Gebäude weit offenstanden. Aus allen Richtungen wurde geschossen. Niemand würde in diesen Vierteln seine Außentüren offenlassen. Umso mehr erschreckte uns dieser Anblick.
Es flogen mehr Kriegsflugzeuge und Kampfjets über uns hinweg, als ich je zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Mir fiel auf, dass auf den Panzern Fahnen in verschiedenen Farben und Motiven wehten, von denen ich wusste, dass sie nicht aus Syrien stammten. Später erfuhr ich, dass diese Soldaten, die mit ihren Pistolen, Kalaschnikows oder Gewehren warteten, deutsche Rüstungsgüter und amerikanische Soldaten waren.
Was haben die in Syrien gemacht? Was wollten sie von unserem Volk? Oder hat uns unsere Regierung nicht genau gesagt, was los war? Warum trugen all diese Soldaten Waffen mit deutschen und amerikanischen Flaggen? Wann kamen sie, als wir als Volk das Problem nicht in uns selbst lösen konnten und erkannten, als wir uns kaum in unsere Häuser werfen konnten, wann kamen sie? All diese und ähnliche Fragen gingen mir durch den Kopf. Als wir erkannten, dass die Situation in unserem Land schrecklicher war, als wir es uns vorgestellt hatten, gingen wir weiter, ohne den Kopf zu heben. Nach all dem, was wir gesehen hatten, konnte ich mir nichts mehr vorstellen und konnte ich nur noch beten: "Gott, bewahre mich bei Verstand.“