Stay - Jennifer Sucevic - E-Book

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Jennifer Sucevic

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Beschreibung

Was würdest du tun, wenn ein total heißer Typ auf dich abfährt? Ein Typ, auf den alle Mädchen stehen, und der nur Augen für dich hat? Ja, ich weiß. Du würdest ihm wenigstens eine Chance geben, nicht wahr? Nun, ich bin leider nicht wie die meisten Mädchen und versuche deshalb so ziemlich alles, um Cole von der Idee, wir würden gut zusammenpassen, abzubringen. Blöderweise hat er das Memo wohl nicht bekommen, denn er lässt nicht locker. So ungern ich es auch zugebe, Cole ist genau mein Typ. Mit seinen dunklen Haaren, den goldbraunen Augen, muskulösen Armen und seinen verdammten Grübchen ist er absolut umwerfend. Oh, und habe ich zufällig seine stahlharte, breite Brust erwähnt? Ja ... total umwerfend. Äh ... wenn ich darauf stehen würde. Gott sei Dank tue ich das nicht. Aber er ist definitiv Kryptonitmaterial. Was ihn für jemanden wie mich viel zu gefährlich macht, denn dieses Semester werde ich ganz dem Studium widmen. Und, auch, wenn es verdammt schwer werden wird, ihm zu widerstehen, werde ich mein Bestes geben, um genau das zu tun. WICHTIGER HINWEIS: "Stay: Die ganze Geschichte" erzählt die Story von Cassidy und Cole. Leser die "Stay for Love" und "Fight for Love" schon gelesen haben, kennen diese Geschichte bereits. Wenn du diese beiden Bücher nicht verschlungen hast, hole dir die Love Story mit über 600 Seiten Romantik, großen Gefühlen und Herzschmerz!

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STAY

DIE GANZE GESCHICHTE

JENNIFER SUCEVIC

IMPRESSUM

Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!

Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Copyright © 2021 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,

alle Rechte vorbehalten.

Titel der amerikanischen Originalausgabe: „Stay“

Übersetzung: B. Scheja

M. Kluger

Fort Chambray 

Apartment 20c

Gozo, Mgarr

GSM 2290

[email protected]

INHALT

Teil I

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Teil II

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

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STAY FOR LOVE

1

Ich schüttele den Kopf, während ich zusehe, wie meine Mitbewohnerin Brooklyn auf der behelfsmäßigen Tanzfläche ihre besten Moves zeigt. Sie ist die große Blondine, die beim Tanzen mit ihren Händen fuchtelt und sie in der Luft dreht, fast so, als würde sie eine sehr traurige Stevie-Nicks-Imitation vorführen.

Ich zucke zusammen bei dem Anblick.

Ja … es ist so schlimm.

Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass Brooklyn im Moment nicht mal weiß, wie peinlich ihr Auftritt ist. Ich bin sicher, das ist der "Erfrischung" zu verdanken, die hier zu haben ist. Ich hoffe, morgen wird sie dafür leiden. Sie verdient den Kater ihres Lebens, weil sie mich zu dieser gottlosen Party geschleppt hat, auf der es nur darum geht, Bier zu trinken, rüpelhaft zu sein und andere Leute blöd anzumachen, bloß um sich danach noch ein- oder zweimal zu treffen.

Mein Plan für den Rest des Abends besteht darin, unauffällig in der hinteren Ecke versteckt zu bleiben und meine lauwarme Diät-Cola zu trinken, denn ein Mädchen zu sein und auf einer Bruderschaftsparty voller Betrunkener herumzulaufen, ist anscheinend eine inoffizielle Einladung, deinen Arsch von jedem dahergelaufenen Kerl betatschen zu lassen. Oder sollte ich sagen, von dahergelaufenen Kerlen, weil das jetzt schon zweimal passiert ist? Und ein drittes Mal wird mich sehr wahrscheinlich über den Rand meiner Dummkopf-Toleranzgrenze für diesen Abend schubsen.

Das Ziel heute ist, ein Auge auf Brooklyn zu werfen, und, sobald es zwölf Uhr schlägt, ihren Arsch hier rauszuschleppen … Es ist mir völlig egal, wenn sie dabei tritt und schreit. Ungeduldig blicke ich auf mein Handy, wahrscheinlich zum zwanzigsten Mal in den letzten zwei Stunden.

Es ist erst elf Uhr.

Das hier ist eine Qual.

Ich werde aus meinen dunklen Gedanken herausgerissen, wie ich Brooklyn foltern werde, als eine Hand über meinen Hintern gleitet.

Im Ernst?

Obwohl ich versuche, mich zu kontrollieren, beschleunigt sich mein Herzschlag für einen Moment, bevor ich mich mit geballten Fäusten umdrehe, bereit, diesen ahnungslosen Idioten bewusstlos zu schlagen.

"Entschuldigung." Ich knurre durch eng zusammengebissene Zähne. "Nimm deine verdammte Hand von meinem Arsch, bevor ich dir jeden einzelnen Knochen in den Fingern breche!" Und im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denkst, ist das keine leere Drohung. Ich würde es tun. Während ich mich umdrehe, trifft mein Blick auf die wahrscheinlich breiteste, kräftigste Brust, die ich je das Pech hatte, aus nächster Nähe zu betrachten.

Langsam schaue ich hoch und noch höher, bis ich endlich in seine Augen starren kann. Der freakig große Tölpel, der vor mir steht, hat die Kühnheit, träge zu lächeln, sein Blick ist glücklich verschwommen. "Hey, sexy, willst du tanzen?"

Der Typ sieht kaum in der Lage aus, aufrecht zu stehen, geschweige denn, seinen gigantischen Körper auf der Tanzfläche zu bewegen. Wenn er umkippt, wird es wie ein riesiger Baum sein, der fällt. Und ich will nicht einmal daran denken, dass er wie ein Sack Zement an seinem potentiellen Tanzopfer hängen wird.

Ich ziehe meine Augenbrauen verärgert zusammen, bevor ich den Kopf schüttele. "Nein, ich will nicht tanzen. Was ich will, ist, dass du deine Hand von meinem Arsch nimmst."

Denn, ob du es glaubst oder nicht, sie ist immer noch da.

Er hat tatsächlich den Mut, sein Grinsen breiter werden zu lassen, bevor er meine Arschbacke mit seiner massiven Pfote drückt. Ich reiße die Augen vor Schreck weit auf und habe das Gefühl, dass mir Dampf aus den Ohren strömt.

Oh, zum Teufel, nein – das ist nicht gerade passiert.

Ich wische mir den Ekel aus dem Gesicht und schenke ihm mein bestes Komm-näher-Lächeln. Nur weil ich diese Art von Taktik nie anwende, heißt das nicht, dass ich nicht weiß, wie es geht. Seine bereits großen Augen weiten sich, als hätte er gerade den Jackpot gewonnen. Ich trete ein Stück näher an den großen primitiven Neandertaler heran und krümme meinen Finger irgendwie sexy und verlockend, bis er sich zu mir herunterbeugt. Als unsere Lippen nahe genug zum Berühren sind, bringe ich meinen Mund an sein Ohr. Dann, bevor ich ein einziges Wort aussprechen kann, kralle ich meine Finger um seine Eier (die, falls du dich fragst, überdimensioniert sind, genau wie der Rest von ihm) in einem, wie ich ernsthaft hoffe, Todesgriff. Nur zur Sicherheit drehe ich ein kleines bisschen. Als Reaktion darauf atmet er zischend aus.

Jetzt, da ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit habe, knurre ich: "Wenn du deine verdammte Hand nicht sofort von meinem Arsch nimmst, werde ich weiter drücken, bis etwas kaputtgeht. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

"Glasklar", quietscht er schwach.

Keine Sekunde später nimmt er seine Hand von meiner beleidigten Arschbacke.

Und im Gegenzug lasse ich seine noch intakten Nüsse los. Aber nicht bevor ich meine Finger ein letztes Mal angezogen habe, um den Ernst der misslichen Lage zu verdeutlichen, in der sich dieser Idiot befindet. Etwa zehn Sekunden lang starren wir uns an, bevor er sich vorsichtig von mir und meinen nüsseumklammernden Fingern zurückzieht. Während er das tut, wird sein Gesicht ganz traurig und trübselig, als hätte ich etwas falsch gemacht – was wirklich lächerlich ist.

Ehrlich gesagt, bin ich immer noch sauer.

"Du bist kein sehr nettes Mädchen", murmelt er wie ein Kind, bevor er aus einem großen roten Plastikbecher einen riesigen Schluck von dem nimmt, was ich für Bier halte.

Eher unattraktiv schnaube ich als Antwort. "Nope. Aber hoffentlich hast du eine wertvolle Lektion darüber gelernt, was passieren kann, wenn du den Arsch eines ahnungslosen Mädchens angrapscht." Obwohl ich nach seiner Haltung mir gegenüber schätze, dass er sich diese Lektion nicht zu Herzen genommen hat. Nach reiflicher Überlegung füge ich hinzu: "Verzichte einfach darauf, den Arsch jedes Mädchens zu packen. Im Gegensatz zu dem, was du anscheinend denkst – gefällt es uns nicht. Überhaupt nicht."

"Manchen Mädchen schon", sagt er immer noch mit diesem intensiven, düsteren Gesichtsausdruck, der mir wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen machen soll. Was er nicht tut.

Ich kneife die Augen zusammen und schüttele den Kopf. "Nein, tun wir nicht. Es ist erniedrigend und einfach nur unhöflich."

Er grinst, bevor er spöttisch antwortet: "Bisher hat sich noch keine beschwert."

Nicht nur, dass ich diesen Kommentar nicht glaube, ich kann spüren, wie mein Blutdruck in die Höhe schießt. Jepp, Brooklyn ist definitiv eine tote Frau, weil sich diese Party von qualvoll zu katastrophal entwickelt hat. "Wie ist dein Name?"

"Alex Mc…"

Ich halte eine Hand hoch und schneide ihm so das Wort ab. "Das reicht." Für einen Moment wandert mein Blick durch den Raum. Glücklicherweise dauert es nicht lange, bis ich genau das gefunden habe, was ich suche, so voll wie diese riesige Party ist. "Entschuldigung", rufe ich über der pulsierenden Musik hinweg einem hübschen Mädchen zu, das an uns vorbeigeht. Mit einem Lächeln dreht sie sich um. Das 100-Watt-Lächeln wird schwächer, als sie merkt, dass sie keinen von uns beiden kennt.

Bevor sie in der Lage ist, abzuhauen, spreche ich schnell weiter: "Hi, wie ist dein Name?"

Ihr Blick, der auch etwas verschwommen ist (Jesus, gibt es wirklich keine nüchternen Leute auf dieser Party?), hüpft zwischen Alex und mir hin und her. Ich merke, dass sie zögert, mir irgendwelche Informationen zu geben.

"Stacy."

Ich schenke ihr ein beruhigendes Lächeln. "Hi, Stacy, ich bin Cassidy und das", ich zeige auf den Idioten, der neben mir steht, "ist Alex. Wir haben eine kleine Meinungsverschiedenheit, bei der wir uns einigen müssen. Würde es dir etwas ausmachen, uns weiterzuhelfen?"

Da Stacy immer noch unsicher aussieht, rede ich weiter: "Mein Freund hier denkt, dass es völlig akzeptabel ist, auf einer Party herumzulaufen und die Hintern von fremden Mädchen zu betatschen. Und außerdem hat er den Eindruck, dass wir das mögen. Ich frage mich, was du davon hältst."

Stacy sieht nicht mehr zögerlich oder unsicher aus, als ihr Blick zu Alex zurückschnellt. Dann, in einer großen, schwungvollen Geste, verschränkt sie die Arme vor der Brust. "Was lässt dich denken, dass es jedem Mädchen gefällt, von einem dahergelaufenen Kerl berührt zu werden, den sie nicht einmal kennt?"

Alex öffnet den Mund, als ob er tatsächlich einen Widerspruch im Sinn hätte, aber Stacy hat andere Ideen. Wie zum Beispiel ihn mit einer sehr hohen, möglicherweise das Trommelfell zerstörenden Stimme, anzuschreien: "Wie kommst du auf den Gedanken, dass du ein Mädchen befummeln kannst, nur weil du auf einer Party betrunken bist? Stimmt etwas nicht mit dir? Weißt du eigentlich, dass wir im 21. Jahrhundert leben?"

Alex klappt seinen Mund zu und obwohl es ziemlich schwierig ist, tue ich mein Bestes, um das Lächeln zu unterdrücken, das versucht, sich über mein Gesicht auszubreiten, während sie ihn weiter beschimpft.

"Das nennt man sexuelle Belästigung, Kumpel." Sie stemmt die Hände in die Hüften und starrt ihn wütend an. "Weißt du, dass ich die Polizei rufen könnte und du ein Ordnungsgeld zahlen müsstest? Oder sogar verhaftet wirst!"

Okay, ich bin mir nicht sicher, ob das wahr ist, aber ich werde es mal einfach so hinnehmen.

Als ob er endlich erkennen würde, dass dieses winzige Mädchen ziemlich scharf darauf ist, seinen dummen Arsch dranzukriegen, schauen Alex' große braune Augen hilflos zu mir, als Stacy einen schlanken Finger in seine massive Brust stösst.

Er sieht aus, als wolle er, dass ich in seinem Namen interveniere. Ich lache fast, weil das so nicht passieren wird. Ich betrachte die ganze Sache als eine Lehrerfahrung. Ich hoffe nur, dass Alex belehrbar ist. Obwohl, um ehrlich zu sein, sicher bin ich mir nicht, nach dem, was ich heute Abend von Alex gesehen habe.

"Wie würde es dir gefallen, wenn dich eine Frau, die du nicht mal kennst, in einem Club oder auf einer Party befummelt?" Ihre Augen blitzen feindselig. Ich schätze, dass Stacy schon einmal zu oft betatscht wurde.

Hoffentlich ist Alex nicht dumm genug, diese Frage zu beantworten.

"Ich würde mich voll und ganz darauf einlassen." Zum ersten Mal seit fünf Minuten grinst er tatsächlich.

Stacys Kiefer klappt herunter und ihre Augen werden groß. Einen Moment später schießt ihre Hand hervor. Ich habe Angst, dass sie Alex mit einer Ohrfeige direkt in die nächste Woche knallt, als sie ein Mädchen packt, das an uns vorbeigeht, und zu uns rüberzieht. Das Mädchen, das ein Paar superdünne und extrem hohe Absätze trägt, stolpert nur ein wenig, bevor es sein Gleichgewicht wiedererlangt. Ich muss ihr wirklich meine Hochachtung aussprechen, dafür, wie sie es schafft, aufrecht zu bleiben. Nicht einfach bei so hohen dünnen Absätzen.

"Ally, dieser Kerl …" Sie winkt mit der Hand in Alex' Richtung, als ob seine Aussage fragwürdig wäre, "denkt, es ist akzeptabel, den Hintern eines fremden Mädchens auf einer Party zu betatschen."

Wenn das plötzliche Stirnrunzeln ein Hinweis ist, dann ist Ally auch nicht allzu erfreut über diese Informationen. Sie stemmt eine Hand auf ihre Hüfte, während sich ihre Lippen vor Ekel kräuseln. "Warum denken Kerle immer, dass es in Ordnung ist, das zu tun?" Auch wenn sie es als Frage stellt, denke ich, dass sie rhetorischer Natur ist. "Ich bin es so verdammt leid und habe diese Scheiße so satt!"

Ohne ein Wort zu sagen, schüttele ich nur den Kopf, bevor ich mit den Schultern zucke. Alex' Blick wechselt mit noch mehr Unbehagen zwischen den beiden wütenden Mädchen, die ihn ansehen.

"Ähm …"

Er hat keine Chance, diesen Gedanken zu beenden (ich bin übermäßig großzügig mit dieser Behauptung), bevor sowohl Stacy als auch Ally ihn wie Dampfwalzen direkt überfahren. "Es ist definitiv nicht in Ordnung! Du kannst nicht einfach herumlaufen und Frauen anfassen!"

"Ähm …" Alex' Mund öffnet sich, als wäre er ein Fisch auf dem Trockenen. Man kann ihn tatsächlich sehen, den Moment, in dem er endlich erfasst, wie tief er in der Scheiße steckt.

"Was ist hier los?"

Eine große Brünette schiebt sich in den Kreis, bevor sie zwischen uns vieren herumblickt.

"Oh, hey, Ashley. Kannst du glauben, dass dieser Idiot denkt, es sei okay, Frauen sexuell zu belästigen?"

Ashley richtet ihren Blick auf Alex. "Niemand in der heutigen Zeit könnte sich vorstellen, dass es in Ordnung ist, eine Frau zu berühren, ohne vorher zu fragen."

Sie wartet darauf, dass Alex seinen Namen reinwäscht und sich entschuldigt. Leider starrt Alex sie nur an … und schaut ziemlich verwirrt und ein wenig überrascht, dass er jetzt das Objekt des Interesses von drei heißen Mädchen ist.

Natürlich ist dieses Interesse nicht gerade die Art, auf die er heute Abend aus war.

Alex macht einen hastigen Schritt zurück, als sich alle drei Mädchen in seinen persönlichen Raum drängen. Jede einzelne von ihnen spricht oder schreit zur gleichen Zeit. Da Alex für absehbare Zeit beschäftigt sein wird, entscheide ich, dass meine Arbeit hier erledigt ist, und mache mich auf die Suche nach Brooklyn. Ich bin mehr als bereit, nach Hause zu gehen, bevor noch mehr dieser betrunkenen Rüpel denkt, dass auf einer Party Arschgrabschen ein legitimer Sport ist.

Ich bin nicht mehr als zehn Schritte von Alex und seinem wütenden Gefolge entfernt, die ihm derzeit allein durch das Volumen ihrer kollektiven Stimmen den Arsch aufreißen, als ich eine männliche Stimme direkt an meinem Ohr höre. "Ich habe gesehen, was du da hinten gemacht hast."

Da ich mein Kontingent für sinnlose Gespräche heute Abend erfüllt habe, ignoriere ich den Typen und dränge mich weiter durch die eng aneinandergepressten Körper. Ich bin müde, schlecht gelaunt und kurz davor zu explodieren. Wenn ich Brooklyn hier rausschleifen muss, dann werde ich das machen. Und ich habe nicht das nötige Rüstzeug, ganz zu schweigen von der Geduld, um heute Abend mit weiteren besoffenen Arschlöchern umzugehen. Alex hat mir den letzten Nerv geraubt.

Ich mache mir nicht die Mühe, mich umzudrehen und werfe die Worte über die Schulter, während ich mich weiter durch betrunkene College-Mädchen winde. "Ich weiß nicht, wovon du redest."

"Doch, das weißt du."

Ich kann das Lachen hören, das in seiner rauen, tiefen Stimme mitschwingt. Da ich merke, dass dieser Kerl mich nicht in Ruhe lassen wird, entscheide ich mich dafür, dass die beste Vorgehensweise darin besteht, stehen zu bleiben und ihn höflich wissen zu lassen, dass ich an nichts interessiert bin, was er anbieten könnte. Ich bin erschöpft und genervt, ich will nur Brooklyn finden und diese außer Kontrolle geratene Party verlassen. Ich drehe mich um, in Richtung der Stimme. Als mein Blick auf seinem Gesicht landet, ziehe ich buchstäblich einen riesen großen Atemzug ein, bevor ich fast daran ersticke.

2

Auch wenn es völlig untypisch für mich ist, kann ich nicht anders, als ihn anzustarren. Und wenn ich starren sage, meine ich eigentlich, dass ich ihn von oben bis unten abchecke. Es ist peinlich. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ich jemals jemanden gesehen habe, der so schön war, wie der Typ, der vor mir steht.

Okay, also schön ist vielleicht das falsche Wort. Ich glaube nicht, dass Jungs es wirklich mögen, wenn man sie als schön bezeichnet, aber es gibt einfach kein anderes Wort, das ihn angemessen beschreibt.

Er ist wunderschön.

Ich möchte hier stehen und ihn für den Rest der Nacht anstarren.

Aber das werde ich nicht, denn in meiner etwas begrenzten Erfahrung sind schöne Jungs meist egoistische Idioten. Und obwohl ich erst neunzehn bin, habe ich die schon satt.

Danke, aber nein, danke.

Allerdings juckt es mich in den Fingern, durch das verwuschelte, schokoladenfarbene Haar zu streifen. Und lass mich nicht mit seinen goldbraunen Augen anfangen. Ja, sie können ein Mädchen zum Träumen bringen.

Äh … das heißt, wenn ich eines von diesen verträumten Mädchen wäre.

Was, glaube mir, nicht der Fall ist.

Er ist fast so groß wie Alex, hat aber nicht ganz so breite Schultern. Athletisch aussehend mit langen schlanken Muskeln, die in Jeans ziemlich großartig zur Geltung kommen, und einem einfachen, dunklen T-Shirt, das seine Brust und Oberarme umschmeichelt.

Und verdammt, wenn das nicht mein ganz persönliches Kryptonit ist.

Ja, dieser Typ ist viel zu gutaussehend, als dass es ihm guttäte.

Mir tut es auch nicht gut.

Ich muss mich regelrecht aus der Erstarrung reißen, die über mich gekommen ist, weil ich definitiv nicht auf der Suche nach einem Freund oder einer Affäre oder einem Freunde-mit-Vorzügen-Ding bin.

Ich will derzeit absolut nichts mit Jungs zu tun haben.

Ende der Geschichte.

Aber dann lächelt er und dieses sanfte, langsame Grinsen breitet sich gefährlich über sein markantes Gesicht aus. Aw, Mist. Das Highlight sind ein Paar perfekt platzierter Grübchen, die mir zuzwinkern.

Kein Zweifel – definitiv Kryptonitmaterial.

Es ist fast lächerlich, wie mein Herz in meiner Brust zu schlagen beginnt, während ich ihn weiter anstarre. Ich bin nicht wirklich die Art von Mädchen, die anfällig dafür ist, einen Adonis anzuhimmeln. Egal, wie schön verpackt. Also, was immer er will, ich werde weitergehen. Als es zufällig einen winzigen Stich des Bedauerns gibt, der sich bei dem Gedanken, wegzugehen, in mich hineinfrisst, schiebe ich ihn schnell beiseite, bevor ich weitere katastrophale Entscheidungen treffen kann. Denn, vertrau mir, ich habe oft genug schlechte Entscheidungen getroffen.

"Nein, tut mir leid." Nach der Katastrophe des letzten Jahres fange ich gerade erst wieder an, mich neu zu orientieren. Selbsterhaltung ist jetzt der Name des Spiels. "Ich habe keine Ahnung, wovon du redest."

Leider lässt er sich nicht so leicht abwimmeln. Ich seufze leise. Das lassen sich die gutaussehenden nie. "Was hat Alex getan, dass er es verdient hat, von einem Rudel wütender Frauen zerfleischt zu werden?"

Ohne mir die Mühe zu machen, zu antworten – denn genau so wird man in diese Gespräche hineingezogen –, wende ich mich ab. Ich verspüre ein plötzliches Bedürfnis, dem Verlangen zu entkommen, das durch mich hindurch strömt. Ungeduldig drängele ich mich durch die Menge und suche nach Brooklyns blondem Schopf.

Auch wenn ich unbedingt hier weg will, werde ich Brooklyn nicht alleinlassen. Wir haben uns darauf geeinigt, das Buddy-System konsequent durchzuziehen, wenn wir nachts ausgehen, was zum Teil der Grund dafür ist, dass ich mich überhaupt in dieses Chaos gestürzt habe. Und wenn ich nicht gezwungen bin, mich ihr für eine Nacht mit starkem Alkoholkonsum und möglichen Kontakten anzuschließen, sorge ich normalerweise dafür, dass sie mit jemandem zusammen ist, der nicht um zwei Uhr morgens zusammenbricht und sie auf einer Off-Campus-Bruderschaftsparty sitzen lässt.

Schlimme Dinge können Mädchen passieren, die denken, dass sie auf einer Party wie dieser in Sicherheit sind.

Ich hoffe, wenn ich Mr. Beautiful lange genug ignoriere, wird er einfach gehen. Das ist normalerweise meine Verteidigung. Und meistens ist sie extrem effektiv.

"Hey, wirst du mir antworten?" Auch hier ist seine Stimme ziemlich ablenkend direkt an meinem Ohr. Ich kann praktisch spüren, wie sein warmer Atem über meine Haut gleitet. Kleine Schauer des Verlangens schlängeln sich über meine Wirbelsäule, gepaart mit ein wenig Angst. Als Antwort knirsche ich mit den Zähnen und versuche, ihn zu ignorieren.

Gut aussehend oder nicht, er nervt. Auch wenn ich eigentlich noch mehr deswegen genervt bin, weil er Reaktionen in mir auslöst, die ich nicht will. Es hat mehr als neun Monate gedauert, um mich emotional abzugrenzen. Und irgendwie hat dieser Typ all meine harte Arbeit mit zwei bezaubernden Grübchen und einem Paar wunderschöner whiskeyfarbener Augen zur Hölle geschickt. Ganz zu schweigen von dem Rest des Pakets.

Ja, es ist definitiv das Beste, jetzt nicht darüber nachzudenken.

Ohne ein Wort der Warnung drehe ich mich zu ihm um. Ich hoffe, der Überraschungsmoment wird ihn dazu bringen, sich zurückzuziehen. Natürlich steht er viel näher, als ich erwartet hatte. Und so, mit dem beschissenen Pech, das ich heute Abend habe, knalle ich direkt gegen seine ziemlich beeindruckend muskulöse Brust.

Habe ich schon erwähnt, wie hart sich diese Muskeln unter meinen weichen Fingerkuppen anfühlen?

Oder dass ich es wirklich genießen könnte, mit den Händen langsam über diese absolut großartigen Brustmuskeln zu gleiten?

Nun, das ist nicht gut.

Mit einem blitzschnellen Reflex streckt er die Hand aus, um mich aufzufangen, während mein Blick auf seine Augen fällt.

"Nein." Normalerweise, wenn Ignorieren nicht funktioniert, erledigt der Schlampen-Modus die Arbeit ziemlich gut. Das ist meine zweite Verteidigungsnummer. Und da ich von Natur aus keine Schlampe bin (ich bin es wirklich nicht), ist das nicht etwas, was ich gern tue.

Ab und zu werde ich tatsächlich als Lesbe bezeichnet, weil ich nicht interessiert bin. Warum sind die Hartnäckigsten in der Regel diejenigen, die eine Zurückweisung am schlechtesten hinnehmen können? Und sie würden dir am liebsten direkt an die Gurgel gehen, wenn endlich klar wird (für sie jedenfalls), dass sie mich nicht ins Bett bekommen werden.

Total nervig.

Während er seine wunderschönen Augen verengt, hebt sich ein Mundwinkel zu einem Lächeln. Mein Atem stockt wieder. Wie kann so eine winzige Bewegung nur so verheerend sein wie das Lächeln, mit dem er mich bereits bedacht hat?

Ich muss den Kopf schütteln, um mich von dem Zauber zu befreien, mit dem er mich umgarnt.

"Nein?" Er neigt seinen Kopf ein wenig zur Seite, während er mich beobachtet. Es ist nur ein Hauch von einem Lächeln, das seine Mundwinkel umspielt.

"Nein." Ich zwinge mich, all diese Schönheit zu ignorieren, und sage: "Ich wollte dir nicht antworten."

Seine Augenbrauen ziehen sich langsam zusammen, er blinzelt mit den Augen, als wäre ich eine seltsame Probe, die auf einen Objektträger geschmiert wurde. "Wie heißt du?"

Ich schüttele den Kopf.

Nein. Wir werden dieses Spiel definitiv nicht spielen. Keine Chance, dass ich in eine Quasi-Freundschaft mit diesem Kerl hineingezogen werde. Das wäre ein Fehler von epischem Ausmaß. Ich kann es jetzt schon spüren.

Wenn, und das ist ein wirklich großes Wenn, ich einen Typ Mann habe, auf den ich total abfahre, dann ist es dieser Typ Mann. Deshalb muss ich ihn um jeden Preis vermeiden. Das wäre das Klügste, was ich tun kann, und es geht mir darum, kluge Entscheidungen zu treffen. Ich weigere mich, mein Leben noch mehr zu versauen, als ich es bereits getan habe.

Seine Augenbrauen, die kräftig, aber nicht zu kräftig sind, heben sich ungläubig. "Also, lass mich das klarstellen – du wirst mir nicht sagen, was Alex getan hat, um dich zu verärgern, und du wirst mir deinen Namen nicht sagen?" Wieder einmal schwingt das Lachen in seiner rauen, tiefen Stimme mit. Er schüttelt den Kopf.

Die Hitze breitet sich über meine Wangen aus. Nervös huscht mein Blick ein letztes Mal durch den vollgestopften, schwach beleuchteten Raum. Ich hoffe, dass Brooklyn auf magische Weise erscheint, damit ich sie einfach greifen und verschwinden kann, aber das soll anscheinend nicht sein.

Weil von Brooklyn seit mindestens zwanzig Minuten nichts mehr zu sehen war.

"Ich bin nicht verärgert." Aber ich bin definitiv auf dem Weg dorthin. Und es hat absolut nichts mit dem gigantischen Arschloch zu tun, das mich befummelt hat, sondern mit diesem wunderschönen, braungebrannten, mit Grübchen versehenen Adonis, der mich nicht in Ruhe lässt.

"Aber du hast die drei Mädchen auf ihn angesetzt, oder?" Er nickt mit dem Kopf nach links und mein Blick geht in diese Richtung. Wir können beide den großen, kräftigen Alex, zusammen mit den drei Mädchen sehen, die immer noch dabei sind, ihm die Leviten zu lesen. Tatsächlich hellt der Anblick für einen Moment meine Stimmung erheblich auf, denn man kann sehen, dass sich diese Mädchen voll und ganz ihrer Mission verschrieben haben. Ich bezweifle, dass Alex so schnell von ihnen wegkommt. Und wenn er es doch irgendwie schafft, ihren Klauen zu entkommen, werden sie ihm wahrscheinlich folgen und dabei noch mehr Mädchen hinzuziehen.

Technisch gesehen habe ich nur ein Mädchen in unser Gespräch mit einbezogen. Abgesehen davon werde ich nicht lügen, es ist ein stolzer Moment für mich. Ich hoffe ernsthaft, dass Alex heute Abend gelernt hat, was für ein Arschloch er war.

"Er hat bekommen, was er verdient."

Ich werde diesen ganzen Vorfall als einen Dienst an allen Frauen betrachten, die die Western University besuchen.

Gern geschehen.

Um nicht vom Kurs abzukommen, besteht er weiter darauf, eine Antwort zu bekommen. "Sag mir einfach, was er getan hat, um das zu verdienen." Er sieht wirklich interessiert aus. Aber trotzdem …

Ich kneife die Augen zusammen, weil dieses Hin und Her genau das ist, was ich nicht wollte.

Hm, ihn zu ignorieren, hat nicht funktioniert.

Auch zickig zu sein, hat ihn nicht abgeschreckt.

Wenn ich ihm die Antwort gebe, hinter der er her ist, wird er vielleicht endlich auf der Suche nach einer leichteren Beute verschwinden.

Nach einem tiefen Atemzug murmele ich: "Er hat meinen Arsch angegrabscht."

Seine goldenen Augen verdunkeln sich, und sein Mund verzieht sich missbilligend. "Es tut mir leid, dass er das getan hat. Ich glaube, er ist total besoffen."

Ich mache ein finsteres Gesicht. "Betrunken zu sein, ist keine Ausrede, um mich sexuell zu belästigen. Was er getan hat, war falsch." Ich zeige mit einem Finger in Alex' Richtung. "Dieser Kerl hat bekommen, was er verdient hat. Er hat Glück, dass ich ihm nicht die Zähne ausgeschlagen habe."

Seine Augen flackern und er hebt abwehrend beide Hände hoch. "Ich habe nie behauptet, dass das eine akzeptable Rechtfertigung dafür ist, dich zu berühren." Er sieht ernsthaft verärgert darüber aus, dass er Ausreden für seinen Freund gesucht hat. Aber das ist mir egal. Ich will, dass er verschwindet. Seine bloße Anwesenheit nervt mich. Und das gefällt mir nicht.

Obwohl ich weiß, dass er es gut meint, mache ich mit meinem Plan weiter. "Eigentlich", gebe ich zurück, "ist es genau das, was du gesagt hast."

Seine kräftigen Augenbrauen ziehen sich mit einem Ruck zusammen, als er den Kopf schüttelt. "Aber es ist nicht das, was ich meinte. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass er ein bisschen zu viel getrunken und kein gutes Urteilsvermögen hat. Alex ist ein harmloser Typ. Aber ja, ich schätze, er dachte, du wärst hübsch und suchte nach einem Weg, dich anzusprechen."

Dieses Gespräch wird immer schlimmer. Mein Kiefer fällt buchstäblich herab. "Also erzählst du mir wirklich", sage ich ungläubig, "dass es meine Schuld ist, weil er denkt, dass ich hübsch bin?"

Meint dieser Typ das ernst?

Seine Augen weiten sich bei der Anspielung. "Nein!", schnappt er hitzig. "Das meinte ich nicht." Er sieht frustriert aus und fährt sich schnell mit der Hand durch sein wuscheliges braunes Haar.

Ich bin einen Moment abgelenkt von seinen dicken, schokoladenfarbenen Strähnen. Ja, total gefährlich.

"Aber das ist es, was du gerade gesagt hast." Zum Glück geht dieses Gespräch genau dorthin, wo ich es haben will – direkt den Bach hinunter. Wie ich schon sagte – wunderschöner Kerl, totales Arschlochverhalten. Ich schätze, ich bin nicht so weit daneben, wie ich es ursprünglich erwartet hatte. Aber das ist genau das, was ich will. Dass er sich als Idiot zu erkennen gibt und ich, ohne einen weiteren Gedanken an ihn zu verschwenden, weitermachen kann.

Warum also hinterlässt es in meinem Bauch ein dumpfes Gefühl der Enttäuschung, wenn er genau das tut, was ich will? Ich schiebe diesen Gedanken weg, bevor ich ihn zu genau untersuchen kann.

Er sieht verzweifelt aus, was auch total bezaubernd ist, als er schließlich erwidert: "Verdammt, ich weiß, das habe ich gesagt. Alles, was ich tun wollte, war mich dafür zu entschuldigen, dass Alex dich verärgert hat." Er sieht mich an … Mit seinen außergewöhnlichen goldenen Augen. "Ich entschuldige mich im Namen meines Freundes. Das ist es. Das ist es. Okay?"

Da ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, zucke ich mit den Schultern. "Gut. Entschuldigung akzeptiert." Es ist definitiv Zeit zu gehen. Wenn dieser Typ irgendwelche Selbsterhaltungsfähigkeiten hat, wird er mich endlich gehen lassen, ohne zu versuchen, mich wieder aufzuhalten. "Tschüss." Ich drehe mich um und winke ihm noch kurz zu, bevor ich wieder zwischen dicht aneinandergepressten Körpern nach meiner Mitbewohnerin suche.

Ändern wir das in meine ehemalige Mitbewohnerin …

"Warte mal!"

Allmächtiger Gott!

Alles, was ich tun will, ist, diesen Kerl loszuwerden. Kann er ernsthaft keinen eindeutigen Wink verstehen? Ich bin nicht interessiert! Ich will nicht interessiert sein. Ich brauche die Ablenkung nicht. Und er ist definitiv eine Ablenkung.

"Ich muss Brooklyn finden, damit ich von hier verschwinden kann", murmele ich vor mich hin.

"Was?" Sein Atem streicht federleicht über meinen Nacken und löst eine Gänsehaut auf meinen Armen aus. Ich knirsche mit den Zähnen und versuche, die natürliche Reaktion meines Körpers auf ihn zu unterdrücken.

Genervt drehe ich mich ein drittes Mal zu ihm um. "Verfolgst du mich?" Mein Blick richtet sich auf seinen. So verärgert ich auch gerade bin, ich finde ihn immer noch absolut traumhaft. Das verschlimmert nur all die Gefühle von Frustration und Ärger, die gerade in mir aufsteigen.

"Ähm … ja?"

Er klingt nicht sicher. Sein Blick hält weiterhin meinem stand und obwohl ich nicht will, dass er die dicke Eisschicht schmilzt, die mich schützt, schafft er es irgendwie.

Indem ich einen tiefen Atemzug einatmete, bevor ich langsam ausatme, versuche ich, das wütende Chaos in mir zu beruhigen. "Schau, du scheinst ein netter Kerl zu sein." Nun, so nett, wie ich ein Arschloch wie ihn finden kann. "Aber das wird nicht passieren."

Seine kräftigen Brauen ziehen sich zusammen und es ist irgendwie … bezaubernd. Ach zum Teufel, es ist absolut bezaubernd. Verdammt sei er, weil er so wunderschön und bezaubernd ist. Das ist eine tödliche Kombination. Ich bin sicher, er schafft es, dass so ziemlich alle Mädchen der Western University zu seinen Füßen in Ohnmacht fallen.

Aber ich bin nicht eines dieser Mädchen.

"Was wird nicht passieren?" Seine Verwirrung trägt nur zu seiner Liebenswürdigkeit bei.

Im Ernst, ich muss von hier weg.

Langsam zeige ich mit dem Finger zwischen uns beiden hin und her. Ich muss ein Stöhnen unterdrücken, weil er so verdammt nah bei mir steht. Und ja, ich hätte wahrscheinlich wissen müssen, dass er fantastisch riechen würde. Wie der Ozean, an einem sonnigen Tag mit nur einem Hauch von Wind. Ich möchte einen großen, tiefen Atemzug von ihm einatmen, aber das tue ich nicht. Ich wage es nicht, weil er viel zu gefährlich für Leute wie mich ist.

"Das."

"Ich will nur deinen Namen wissen", antwortet er leise, als ob er es tatsächlich so meint. Und ich kann nicht leugnen, dass ein sehr winziger Teil in mir ihm etwas sagen will.

Ich wehre mich gegen all die Niedlichkeit, die so hübsch verpackt vor mir steht, und zwinge mich, ihm einen langen, herablassenden Blick zu schenken. "Richtig." Ich dehne das Wort auf gut fünf Sekunden aus, bevor ich ein übertriebenes Augenrollen hinzufüge. "Sicher, das tust du." Dann setze ich zum letzten Stoß an. "Schau, ich werde dich nicht ficken. Nicht heute Abend oder morgen Abend oder sonst irgendwann." Nun zeige ich auf all die spärlich bekleideten Mädchen, die uns umgeben. Und von denen gibt es viele. "Es gibt hier viel einfachere Eroberungen als mich. Geh und hole dir eine von ihnen zum Spielen."

Ich drehe mich wieder um, allerdings komme ich nicht sehr weit. Er packt meinen Oberarm und schwingt mich wieder herum. Seine Augenbrauen sind tief heruntergezogen, als er mich anstarrt. Bissig sagt er: "Ich bin, um Himmels willen, nicht daran interessiert, flachgelegt zu werden, und es ist eine ziemlich beschissenes Vorurteil von dir, so etwas zu denken."

Mit aufgerissenen Augen erstarre ich unter seiner Berührung, während mein Herz schmerzhaft schnell schlägt. Adrenalin rauscht durch meine Venen. Schweiß rinnt über meine Stirn, meine Brust zieht sich zusammen.

Obwohl sein Griff nicht schmerzt, schafft er es, dass jede Zelle in meinem Körper von Panik ergriffen wird.

Ich mag es nicht, berührt zu werden. Oder angefasst. Oder geschubst.

Um ehrlich zu sein, ich war nett zu Alex. Ich hab es ihm leicht gemacht. Aber das … das ist nicht in Ordnung. Ich merke nicht einmal, dass ich mit den Zähnen knirsche, bis ich es tue. Als meine Worte schließlich herauskommen, sind sie nichts anderes als ein wütendes Zischen zwischen fest zusammengedrückten Lippen. Ich kann das feine Zittern, das sich durch meinen angespannten Körper zieht, nicht unterdrücken.

"Nimm deine verdammte Hand weg!"

Mit weit aufgerissenen Augen lässt er sofort meinen Arm los, als hätte ich ihn mit der Hitze meiner Worte verbrannt. Lautlos starren wir uns gegenseitig an, für einen langen schmerzhaften Herzschlag oder vielleicht sind es eher zwanzig. Das raue Lachen und die pulsierende Musik, die uns umgeben, treten in den Hintergrund. Mein zittriger Atem beruhigt sich erst, als ich einen großen Atemzug nehme und ihn langsam wieder herauslasse.

Obwohl er meinen Arm losgelassen hat, bin ich immer noch von der Angst ergriffen, die über mich hereingebrochen ist und droht, mich nach unten zu ziehen. Das leichte Zittern verwandelt sich in ein Beben. Meine Brust fühlt sich an, als würde sie von einem Schraubstock zusammengepresst.

Ich kann nicht atmen.

Ich muss … Ich muss hier raus.

Jeden Moment werde ich an meiner Panik ersticken. Ich spüre, wie sich die vertrauten Tentakel um mich schlingen. Das Letzte, was ich brauche, ist, meine Beherrschung vor all diesen betrunkenen Fremden zu verlieren.

Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um, bevor ich mich hektisch durch die dicht gedrängten Körper schiebe, bis ich bei der Haustür bin. Nach draußen, in die frische Nachtluft taumelnd, atme ich tiefe Züge frischen Sauerstoffs ein, als ich wie ein betrunkener Vollidiot den Bürgersteig entlangstolpere. Ich muss so viel Abstand wie möglich zwischen mich und diese gottverdammte Party bringen. Auch wenn ich verzweifelt versuche, die hektischen Gedanken, die durch meinen Kopf toben, zu beruhigen, ist es unmöglich.

Es ist viel zu spät, um meine außer Kontrolle geratenen Emotionen zu zügeln.

Ich beuge mich vor und erbreche mein Abendessen in den Vorgarten von jemandem. Das einzig Gute, das ich an diesem Schlamassel finden kann, ist, dass mein Haufen Kotze wahrscheinlich nicht der einzige sein wird, der am Morgen den Rasen ziert.

3

Ein leises Stöhnen dringt tief aus den aufgetürmten Kissen und Steppdecken. "Ich fühle mich nicht gut", krächzt eine Stimme schließlich. "Ich glaube, ich habe die Grippe."

Ich schnaube mit so viel Hohn, wie ich aufbringen kann. Was nicht wenig ist. "Was du technisch gesehen hast, nennt man die 24-Stunden-Saufgrippe." Ich singe die Worte fröhlich, kurz bevor ich die dicken, hässlichen blauen Vorhänge öffne, die unser Schlafzimmerfenster bedecken, damit helles Sonnenlicht eindringen kann. Ich kann kein Mitleid für jemanden empfinden, der sich wissentlich diese Art von Schmerz zufügt. Brooklyn wimmert als Reaktion, bevor sie versucht, sich noch weiter unter den Berg von Decken und Kissen zu graben. "Komm schon, steh auf, Sonnenschein. Du hast in vierzig Minuten Unterricht." Dann tue ich so, als würde ich zusammenzucken – nicht, dass sie sehen kann, wie ich das tue – und füge gespielt mitleidig hinzu: "Oh, und hast du nicht Mathe mit Professor Ling an diesem hellen und schönen Freitagmorgen? Ja … das wird wirklich scheiße für dich. Er ist an den besten Tagen schon schwer zu verstehen. Viel Glück damit."

"Nein," jammert sie, oder stöhnt, wer weiß das schon? "Keine Vorlesung. Ich kann da nicht hin. Nicht heute, bin zu krank. Der Kopf hämmert. Kann sein, dass ich mich übergebe. Muss jetzt weiterschlafen."

"Ich glaube, du hast mir gesagt, dass deine Partys dem Besuch der Vorlesungen nicht im Weg stehen würden, Brook. Erinnerst du dich? Ich habe dich dazu gebracht, mir das zu versprechen, bevor ich zugestimmt habe, mit dir zusammenzuziehen."

Und ja, ich hatte wirklich eine mündliche Vereinbarung mit ihr über genau solche Situationen getroffen. Nach dem letzten Jahr habe ich kein Interesse daran, zu feiern. Mein einziges Ziel ist es, mich auf mein Studium zu konzentrieren. Mit Brooklyn, die ich schon seit Ewigkeiten kenne, zusammenzuziehen, schien mir eine bessere Wahl zu sein, als russisches Roulette zu spielen und zu hoffen, dass ich mit einer zufällig ausgewählten Mitbewohnerin im Wohnheim Glück habe.

"Nein", murmelt sie, bevor sie sich ein weiteres Kissen auf das Gesicht drückt. "Ich habe so etwas nie versprochen."

"Oh, doch, das hast du. Ich habe es irgendwo hier sogar schriftlich." Ich schaue sie an und stapfe laut durch den Raum, während ich mich auf meine neunstündigen Vorlesungen vorbereite. Ich finde einen Proteinriegel, öffne die Verpackung und nehme einen großen Bissen.

"Schlampe", murmelt sie unter der Decke hervor. Nun, ich denke zumindest, das ist es, was sie sagt.

Ich grinse und betrachte den Hügel aus Kissen und Decken. "Aber ich bin eine liebenswerte Schlampe, oder?"

Meistens.

Wahrscheinlich.

Sie meckert etwas Unverständliches, das ich nicht ganz entschlüsseln kann. Ich bin mir nicht sicher, ob sie dieser Aussage zustimmt oder nicht. Aber da sie gerade einen üblen Kater hat, schätze ich, dass sie anderer Meinung ist.

"Du bist jetzt bei dreißig Minuten angelangt. Tick tock, tick tock, tick tock." Ich stelle ein großes Glas Wasser und zwei Ibuprofen-Tabletten auf den Tisch neben ihrem Bett. "Nimm die Pillen und trink das Wasser. Das wird helfen." Ehrlich gesagt, kann es im Moment nicht schaden. Das einzig Gute, was ich heute Morgen über Brooklyn zu sagen habe, ist, dass das Mädchen ihren Alkohol definitiv bei sich behalten kann. Als ich ihr gestern Abend geschrieben habe, sich mit mir vor dem Haus zu treffen, war ich sicher, dass sie überall hinkotzen würde, während ich ihren betrunkenen Arsch nach Hause schleppe.

Zu meiner Überraschung war das nicht der Fall. Und sie ist auch nicht an einer Alkoholvergiftung gestorben. Also Win-Win meiner Meinung nach.

Sie ignoriert mich und meckert: "Ich denke, du wärst ein viel glücklicherer Mensch, wenn du ab und zu flachgelegt werden würdest. Darüber solltest du vielleicht mal nachdenken."

"Ich bin bereits ein vollkommen glücklicher Mensch." Meine gute Laune fällt bei ihren Worten in sich zusammen. Ja, ich habe genau das letztes Jahr ausprobiert. Für mich ist es nicht so gut gelaufen.

Nach weiteren zehn Minuten, in denen ich versuche, Brooklyn aus ihrem Bett zu bekommen, zieht sie schließlich widerwillig die Kissen und Decken von ihrem Gesicht, bevor sie in das harte Sonnenlicht blinzelt, das durch die große Fensterfront, die auf die Ostseite hinausgeht, einfällt. Sie bedeckt ihre Augen mit einer Hand, als ob das helle Licht tatsächlich ihre Netzhaut verbrennen könnte. "Du bist eine schreckliche Person, mich zwingen, aufzustehen, obwohl ich mich so beschissen fühle."

Mein Blick gleiten über das, was ich von ihr sehen kann. Ihr langes blondes Haar ist ungekämmt und verstrubbelt. Ihre Haut sieht aus wie Wachs, anstelle des beneidenswerten Glühens, das sie normalerweise hat. Außerdem wirkt sie ein wenig grün im Gesicht. "Nun, wenn es ein Trost ist, du siehst genauso schlecht aus, wie du dich fühlst."

"Schlampe", murmelt sie wieder.

Völlig unbeeindruckt von ihrem neuen Kosenamen für mich, zucke ich mit den Schultern. "In Ordnung, dann bin ich weg." Ich wickle mir einen türkisfarbenen Schal um den Hals und schnappe mir meine übergroße Tasche und die Sonnenbrille, bevor ich losgehe. "See you later, Alligator." Gerade als ich die Tür schließen will, schiebe ich sie wieder auf, und stecke meinen Kopf noch einmal hinein. "Beweg deinen faulen Arsch aus dem Bett!", brülle ich laut.

Als Antwort darauf wirft sie eines ihrer rosa Kissen in Richtung Tür. Der Wurf ist erbärmlich. Sie verfehlt die Tür um etwa zwei Meter. Ich schüttele den Kopf bei einem so peinlichen Versuch.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen wirklich beschissenen Wurf hast?" Es ist absolut wahr. Eine zukünftige Softball-Konkurrentin ist sie jedenfalls nicht. Es ist zweifelhaft, ob sie in einer Ü-40-Bierliga gut abschneiden würde.

Ihr zweiter Versuch trifft fast das angestrebte Ziel. "Besser." Ich lächle, als sich eine ihrer Hände aus dem dicken Stapel von Decken schlängelt, um mir den Mittelfinger zu zeigen. Ich kann nicht anders, als zu kichern, als ich die Tür schließe.

Während ich mich für meine Neun-Uhr-Vorlesung, zu der ich jetzt dank Brooklyn zu spät komme, auf den Weg über den Campus mache, versuche ich mich im Multitasking on the fly, während ich einen Text lese, der von einem meiner Professoren geschickt wurde. Diese Angewohnheit ist nicht besonders klug, vor allem, wenn man versucht, sich durch die Menge von Studenten zu manövrieren, die auch rechtzeitig zu ihrer Vorlesung kommen möchten. Ich tue es trotzdem. Ich muss zugeben, es war meine eigene Dummheit, als ich gegen eine Wand renne. Mit einem lauten Grunzen taumle ich ein paar Schritte zurück, bevor ich von starken Armen aufgefangen werde. Und nach letzten Informationen haben Mauern keine Arme.

Fast sofort zieht sich mein Bauch zusammen, weil ich glaube, ich kenne diese hart bemuskelte Brust …

Mist.

Kann das Schicksal ernsthaft so grausam sein, diesen Kerl innerhalb von zwölf Stunden nach unserem letzten Treffen erneut direkt in meinen Weg zu werfen?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Ja. Mein Blick schweift zu seinem Lächeln und seinen goldbraunen Augen. Ein leichter Wind kräuselt sein wunderschönes Haar, während wir in der Mitte des Fußweges stehen, der sich durch den Campus schlängelt.

"Oh, willst du mich verarschen", murmele ich.

Er zieht eine seiner dunklen Augenbrauen bei meinem verärgerten Gruß nach oben. "Lass mich raten …", antwortet er langsam, "du denkst, dass ich dich stalke."

Das hat zur Folge, dass ich kurz die Augen aufreiße. Dann runzele ich die Stirn und betrachte ihn. Hm. Ich nehme an, das ist eine Möglichkeit. "Tust du das?"

Er schnaubt und schüttelt ungläubig den Kopf. Dann verlagert er sein Gewicht, als ob er sich auf ein langes Gespräch einstellen würde. "Ich kenne nicht mal deinen Namen. Erinnerst du dich? Du wolltest ihn mir gestern Abend nicht verraten." Er sagt das, als ob das total lächerlich wäre.

"Es ist gut, dass ich es nicht getan habe, denn es sieht so aus, als würdest du mich stalken", scherze ich, während ich hastig überlege, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.

Er fährt sich mit der Zunge langsam über seine Zähne. Und ja, ich spüre die Auswirkungen direkt in meinem verräterischen Unterleib. Verflucht seist du bis in die Hölle und zurück. Und er auch – dafür, dass er so etwas in mir auslösen kann. Irgendwie hat dieser Typ in den letzten zwölf Stunden mehr Reaktionen in mir ausgelöst als jeder andere Kerl in den letzten neun Monaten.

"Ich sage das nicht, um zu klingen wie ein eingebildetes Arsch…"

"Aber so wird es klingen, wenn du mit diesem Gedankengang weitermachst", entgegne ich süß und hoffe, ihm damit das Wort abzuschneiden, damit ich dieses Gespräch führen kann.

Er fährt fort, als ob ich ihn nicht unterbrochen hätte. "…loch, aber die meisten Mädchen wären sehr froh, wenn ich sie auch nur beachten würde."

Mein Blick gleitet widerwillig über ihn. In Ordnung, ich gebe es insgeheim zu, er hat wahrscheinlich Recht mit dieser Aussage. Mit all den wuscheligen dunklen Haaren und den goldbraunen Augen und diesem schönen, wie gemeißelten Gesicht.

Und lasst uns nicht seinen unglaublich muskulösen Körper vergessen und ja, ich wette, dass unter diesem grauen Henleyshirt ein Sixpack versteckt ist. Mein Mund wird trocken bei dem Gedanken. Ich gebe mir selbst eine mentale Kopfnuss und erwidere bissig: "Du hast Recht." Dann rolle ich demonstrativ die Augen, bevor ich gelangweilt fortfahre: "Das lässt dich wirklich total wie ein eingebildetes Arschloch klingen".

Seine wunderschönen, braunen Augen verengen sich bei meinen Worten. Ich kann fast die Hitze spüren, als sich sein Blick langsam über mich bewegt und mich dabei regelrecht versengt. Obwohl die Morgenluft kühl ist, fange ich an, mich überall heiß zu fühlen. Ja, dieser Typ ist definitiv schlecht für mich.

"Wie war noch mal dein Name?"

Von ganz allein breitet sich ein schlaues Lächeln über mein Gesicht aus. "Ich habe ihn dir nicht verraten, und da ich niemanden ermutigen will, gegen den ich vielleicht eine einstweilige Verfügung beantragen muss, werde ich ihn dir auch nicht geben." Demonstrativ blicke ich auf das Handy in meiner Hand. "Dieses Gespräch macht wirklich sehr viel Spaß, aber ich muss los oder ich komme zu spät zu meiner Neun-Uhr-Vorlesung."

Ohne mir eine Wahl zu lassen, sagt er ein wenig zu selbstgefällig: "Da wir beide den gleichen Weg haben, werde ich mich dir anschließen."

Ich stöhne. Laut. Zurückhaltung, ist nicht gerade eine meiner Stärken. "Nein, ist schon in Ordnung. Ich habe es eilig." Ich gehe weiter und schaue ihn aus dem Augenwinkel an, um zu sehen, ob er den Wink kapiert, dass ich nicht mit ihm dorthin gehen will.

Wenn das Grinsen ein Hinweis ist, dann hat er es nicht begriffen. Oder es ist ihm einfach egal. Ich gehe mit der Das-interessiert-mich-nicht-Theorie.

Habe ich erwähnt, wie furchtbar nervig ich diesen Kerl finde?

Es knirscht unter meinen Füßen, als ich stehenbleibe und ihn anstarre. Er vermasselt mir gerade meinen Morgen. Vielleicht, wenn ich es ihm unangenehm genug mache, wird er es endlich in seinen dicken Kopf bekommen, dass ich nicht interessiert bin.

Er stoppt, bevor er mich fragend ansieht. Nach ein paar Sekunden Stille, fragt er schließlich: "Werden wir hier den ganzen Tag herumstehen oder gehen wir zur Vorlesung? Ich frage nur, weil ich für beides zu haben bin."

Grrrrrrrr.

"Gut," bringe ich schließlich heraus, als ich feststelle, dass ich nur einen Block oder so mit ihm gehen muss, bevor sich unsere Wege trennen. Und wenn ich totales Glück habe, werde ich ihn danach nie wieder sehen. Niemals. Gott sei Dank kenne ich seinen Namen immer noch nicht. Das wird es leichter machen, ihn zu vergessen. Ich werde nicht in der Lage sein, seinem wunderschönen Gesicht einen Namen zu geben.

Ich zucke fast bei meinen eigenen Gedanken zusammen.

Weil, ja, ich denke immer noch, dass er wunderschön ist.

Total schön.

Und das in der schonungslosen Morgensonne, die grell auf uns niedergeht. Ich meine, jeder kann in gedämpfter Partybeleuchtung wie eine Zehn aussehen. Aber irgendwie schafft es dieser Kerl, um neun Uhr morgens eine Elf im hellen Sonnenlicht zu sein. Und es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn ich erführe, dass er einfach so aus dem Bett gerollt ist. Die Art und Weise wie die Sonne all die verschiedenen Farbtöne der tiefdunklen Mahagonifarbe in seinem Haar hervorhebt, hat etwas Heißes, das durch mich hindurchgeht.

Aus Liebe zu Gott und allem, was heilig ist, möchte ich immer noch meine verräterischen Finger durch sein Haar ziehen. Ich will es noch mehr durcheinanderbringen, als es schon ist. Er hat eine dieser kunstvoll zerzausten Frisuren, die nicht viele Jungs so mühelos hinbekommen. Ich hingegen habe das Gefühl, dass ich mich mit meinem Pferdeschwanz und dem Schal kaum zurechtgemacht habe …

Ich muss ernsthaft von diesem Kerl wegkommen, bevor ich etwas völlig Verrücktes mache und anfange, ihn zu mögen.

Seine tiefe Stimme durchdringt das chaotische Summen meiner Gedanken. "Wo musst du hin?"

Ich seufze, ich will ihm nicht wirklich mehr Informationen geben, als er bereits hat. Ich will nicht, dass das, was zwischen uns ist, zur Gewohnheit wird.

"Psychologie."

"Oh." Ein plötzliches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. "201?" Er sieht viel zu glücklich aus, als er verschmitzt diese Frage stellt. Das zerfetzt nur noch mehr meine bereits ausgefransten Nerven.

Mein Blick wandert vorsichtig zu seinem, während wir weitergehen. "Ja."

Sein Grinsen wird breiter – als ob das möglich wäre – und diese verdammten Grübchen blinzeln und blinzeln. "Ich auch."

Perfekt.

Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass wir nebeneinander sitzen müssen … Richtig?

Ich lasse ihn einfach stehen, wenn wir den Hörsaal betreten. Schließlich bietet er Platz für über zweihundert Personen, sodass es genügend Raum gibt, um Distanz zwischen uns zu schaffen, und die habe ich dringend nötig. Trotzdem, jetzt muss ich ihn für den Rest des Semesters dreimal pro Woche sehen.

Verdammt.

"Hey, Cole." Ein dünnes, blondhaariges, blauäugiges Mädchen taucht lächelnd aus dem Nichts auf.

Cole.

Verdammt.

Nochmal.

Weil mir dieser Name irgendwie gefällt. Und irgendwie, auch wenn ich Cole nicht kenne, er passt perfekt. Jetzt habe ich einen Namen, der zu seinem markanten Gesicht passt.

Verdammter Mist.

Er erwidert ihr freundliches Lächeln und nickt ihr zu. Ich kann nicht anders, als aus dem Augenwinkel ihre Interaktion zu beobachten. Ich möchte, dass er flirtet oder vielleicht sogar stehenbleibt und mit ihr redet, aber das tut er nicht.

"Hey, Jules, wie geht’s?"

Ein Lächeln erhellt ihr hübsches Gesicht, kurz bevor sie ihn mit ihrem Blick ziemlich hungrig auffrisst. O ja, Jules versucht gar nicht erst, die Tatsache zu verbergen, dass sie nichts lieber möchte, als einen schönen großen Bissen von ihm zu nehmen. Obwohl ich direkt neben ihm laufe und es ziemlich offensichtlich ist, dass wir zusammen sind (obwohl wir nicht zusammen sind, wenn du weißt, was ich meine), schenkt sie mir nicht einen einzigen Blick.

Was für mich in Ordnung ist …

Aber trotzdem ist es unhöflich.

"Sehen wir uns heute Abend auf der Alpha Sig Party?" Ihre Stimme senkt sich, bis sie sexy und einladend klingt. An dieser Stelle möchte ich nur noch die Augen rollen. Weiß dieses Mädchen, dass es nicht einmal neun Uhr morgens ist?

"Wahrscheinlich."

"Dann werde ich dich dort definitiv finden." Sie klimpert beim Blick auf ihn tatsächlich mit ihren dicken, mit Wimperntusche bedeckten Wimpern und ich brauche meine ganze Selbstbeherrschung, um nicht lachend zusammenzubrechen.

Gott, ich schäme mich fast für sie.

Dann wirft sie einen ziemlich intensiven Blick auf ihn. So als würde sie versuchen, Gedankenübertragung oder unterschwellige Botschaften oder so etwas zu benutzen. Ich denke, sie könnte versuchen, ihm zu vermitteln, dass, wenn sie ihn heute Abend findet, es für ihn ein ganz besonderes Geschenk geben wird.

Sexueller Natur … zwinker, zwinker.

Ich habe das Gefühl, dass der Proteinriegel, den ich gerade verschlungen habe, unerwartet wieder auftauchen könnte, wenn ich nicht von dem Mist hier wegkomme. Ich bin mir nicht sicher, wie viel von Jules ich so früh am Morgen ertragen kann, ohne dass mir schlecht wird.

Vielleicht würde ich mich ein wenig toleranter fühlen, wenn ich meine morgendliche Tasse Kaffee getrunken hätte … Andererseits, wahrscheinlich nicht. Anstatt zuzusehen, wie die beiden Stielaugen machen (okay, also vielleicht sind die Stielaugen auch ziemlich einseitig), beschleunige ich meine Schritte und denke, dass dies die perfekte Gelegenheit ist, meinen Fluchtplan auszuführen. Ich mag es nicht, wie Cole die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen lässt.

Es ist, gelinde gesagt, beunruhigend.

Und definitiv unerwünscht.

"Okay, ich sehe dich später." Ich beschleunige meine Schritte, als wir in Dorin Hall, dem Gebäude für Sozialwissenschaften, ankommen. Natürlich habe ich nicht die Absicht, ihn später wiederzusehen.

Gerade als ich denke, dass ich ihn abgeschüttelt habe, ist er, wie eine besonders klebrige Klette, wieder an meiner Seite, als ich mich durch die breiten Türen des Hörsaals schiebe. Ich muss zweimal hinschauen, bevor ich die Stirn runzle.

Sohn einer …

4

Ich höre das Lachen in seiner Stimme, als ob er genau wüsste, was ich versucht habe zu tun. "Hast du wirklich gedacht, du könntest mich so einfach stehen lassen?" Seine leisen Worte lassen einen leichten Schauer über meine Wirbelsäule ziehen. Und dann spüre ich die Wärme in meinem Bauch. Oder möglicherweise tiefer.

Mist.

"Es war eher so was wie eine Hoffnung für mich", antworte ich leichtfertig und suche verzweifelt nach einem leeren Platz in dem bereits überfüllten Raum.

Ein freier Platz ist alles, was ich brauche.

Bingo.

Während ich den Hörsaal scanne, entdecke ich ein Mädchen mit langen blonden Haaren, das Cole eifrig zuwinkt. Für den Fall, dass er ihr wildes Gestikulieren nicht bemerkt, deute ich hilfreich auf sie. Diese Mädchen verhalten sich wirklich lächerlich. Und verzweifelt. Aber hey, ich werde einer Schwester helfen. Vor allem, wenn es mir zugute kommt. "Du scheinst einen Fan da drüben zu haben, der deine Gesellschaft sehr genießen würde."

Er winkt lässig in ihre Richtung, während ich schnell die mit dünnen Teppichen ausgelegten Stufen hinuntergehen will. Ich sitze in allen meinen Kursen gern vorn in der Mitte, wo der Professor mich sehen kann. Es fühlt sich immer so an, als wären die Studenten, die hinten im Hörsaal sitzen, damit beschäftigt, zu reden, zu schlafen oder zu texten, anstatt aufzupassen.

Gerade als ich losgehe, legt Cole mir einen Arm über die Schultern und dreht mich zu seiner Freundin. Er zeigt in ihre Richtung. "Schau, dort gibt es zwei freie Plätze."

Mein Körper verspannt sich durch den Kontakt sofort, und ich versuche, seinen Arm abzuschütteln. "Ähm, nein, danke. Ich sitze gern vorn."

Anscheinend ist er bei der Wahl seines Sitzplatzes nicht so wählerisch wie ich, weil er sagt: "Okay, geh voraus. Wir setzen uns heute dorthin, wo du willst."

Heute?

O nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein.

Ich bleibe abrupt stehen und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Wahrscheinlich nicht der attraktivste Anblick, aber das ist mir im Moment scheißegal. "Cole", sage ich mit mehr Geduld, als ich eigentlich empfinde, "da drüben ist offensichtlich ein Mädchen, das gern bei dir sitzen würde. Und nur für den Fall, dass du es nicht kapiert hast …" Ich schüttele den Kopf und zeige auf mich selbst: "Ich bin nicht dieses Mädchen."

Dann gehe ich weiter, die Treppe hinunter zur Vorderseite des Hörsaals. Professor Mullens steht bereits auf dem Podium. Ich will nur auf meinen Platz und Cole wie-auch-immer-er-weiter-heißt vergessen. Obwohl ich allmählich den Verdacht habe, dass es mir schwerfallen wird, das zu tun.

Dieser Kerl, mit seiner Aufdringlichkeit, bringt das absolut Schlimmste in mir heraus. Und das gefällt mir nicht. Ich mag es nicht, wie ich auf ihn reagiere. Ich mag es nicht, die Kontrolle über meine Emotionen zu verlieren. Das ist nur ein Grund mehr, sich in Zukunft von ihm fernzuhalten. Und ich habe bereits mehr als genug Gründe, ihn an die Spitze meiner Meiden-wie-die-Pest-Liste zu setzen. Genaugenommen ist er der Einzige, der diese Liste gerade besetzt.

Was mich betrifft, so hat der Typ bereits drei Strikes gegen sich. Das sind drei zu viel.

Er sieht viel zu gut aus (Strike one).

Er nimmt alles viel zu leicht (Strike two).

Und er flirtet nicht, nicht einmal ein kleines bisschen mit diesem Mädchen (Strike three, verdammt noch mal).

Warnglocken ertönen schrill in meinem Kopf und dabei wusste ich bis gestern Abend nicht einmal, dass dieser Typ existiert. Das scheint ein wirklich schlechtes Zeichen zu sein. Nennen wir es einfach den Strike four.

Ich rutsche auf einen Platz, direkt zwischen einem Kerl und einem Mädchen. Keinen von beiden kenne ich. Ich kann nicht anders, als einen erleichterten Atemzug auszustoßen, dass das, was zwischen Cole und mir vor sich ging, jetzt vorbei ist. Ich muss nur vorsichtig sein und ihn in Zukunft meiden. Was, ehrlich gesagt, auf einem Campus mit fast sechstausend Studenten nicht allzu schwierig sein kann.

Stimmt's?

Gerade als ich meinen Computer heraushole, beobachte ich, wie Cole den Kerl neben mir antickt. Meine Finger erstarren in der Bewegung, während ich atemlos auf seinen nächsten Zug warte. Weil er unmöglich einen weiteren Zug haben kann. Ich habe diese Runde gewonnen. Ich …

"Hey Todd, würde es dir was ausmachen, rüberzurutschen, damit ich neben meiner Freundin sitzen kann?"

Mir klappt der Mund auf. Und dann hängt mein Unterkiefer einfach eine Weile da, bevor ich den gesunden Menschenverstand habe, ihn zu schließen.

Das hat er nicht gerade gesagt!

Aber ja, das hat er.

Cole hat gerade einem völlig Fremden gesagt, dass er mein Freund ist.

"Kein Problem." Todd lächelt, als sein Blick schnell von oben nach unten über mich wandert, bevor er seine Sachen zusammensammelt und einen Platz weiter geht.

Mit einem amüsierten Grinsen auf seinem hübsches Gesicht, schiebt sich Cole direkt neben mich und überbrückt die Distanz zwischen uns. "Schachmatt", flüstert er.

"Du hast ernsthafte psychische Probleme, das weißt du, oder?" Ich zische die Worte regelrecht und fühle mich völlig ratlos. Aber nicht nur das, ich fühle mich völlig außer Kontrolle. Und ich habe immer die Kontrolle.

Er holt seine Sachen aus dem Rucksack und lehnt sich wieder zu mir hinüber. "Pst, die Vorlesung beginnt. Und ich will das hören."

Ich beiße die Zähne zusammen und rutsche ein Stück nach vorn, als Professor Mullens einen Vortrag über aktuelle Forschungsmethoden im Bereich der Psychologie beginnt.

"Wir beginnen den heutigen Vortrag mit einer Diskussion über die Unterschiede zwischen qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Ihr solltet bereits die Kapitel vier und fünf aus dem Buch lesen, also beginnen wir damit, einige der Feinheiten der einzelnen Methoden zu untersuchen."

Nachdem ich meinen Laptop hochgefahren habe, gebe ich Notizen ein, kann mich aber nicht so konzentrieren, wie ich es normalerweise tue. Nicht, wenn Coles muskulöser Körper direkt neben mir sitzt. Ab und zu streift mich eines seiner langen starken Beine und reißt mich aus der Forschungsmethode heraus, die gerade diskutiert wird. Und dann, bevor ich mich zurückhalten kann, fliegt mein Blick versehentlich zu ihm. Überraschenderweise sagt er während der gesamten Dauer der Vorlesung kein einziges Wort. Obwohl er sich nur Notizen auf seinem Computer macht, bin ich völlig von seiner überwältigenden Präsenz abgelenkt. Ich habe das Gefühl, dass ich kaum in der Lage bin, dem zu folgen, was der Professor erklärt, wann und warum wir eine bestimmte Methode anwenden.

Ich kann ernsthaft keinen Moment mehr von dieser Folter ertragen.

Warum hat er so eine Wirkung auf mich?

Er ist nichts Besonderes. Nicht wirklich. Okay, das ist eine große fette Lüge. Er ist wunderschön und unkompliziert. Argh. Ich muss hier raus.

Sobald der Vortrag zu Ende ist, schieße ich von meinem Sitz hoch, als ob mein Arsch in Flammen steht. Ich muss von ihm weg. Ich muss dringend Abstand zwischen uns herstellen. "Entschuldigung." Auf den Zehenspitzen wippend, bringe ich die Worte heraus: "Ich muss los, sonst komme ich zu spät."

Das ist nicht ganz wahr, aber das spielt keine Rolle, oder?

Als er mir nicht sofort aus dem Weg geht, beschließe ich, direkt an ihm vorbeizugehen.

"Warte, ich gehe mit dir raus." Er stopft seinen Computer schnell in seinen Rucksack, bevor er hinter mir her kommt. Sobald wir aus dem Gebäude der Sozialwissenschaften raus sind, drehe ich mich zu ihm um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Feuer und vielleicht sogar ein wenig Angst ist, was in meinen Augen leuchtet. "Du weißt, dass ich einen Schritt davon entfernt bin, eine einstweilige Verfügung wegen Belästigung zu beantragen, oder?"

Anstatt sich zu ärgern, wie ich es erwarte, und was zudem meine Absicht war, grinst er nur. Diese verdammten Grübchen, die bei seinem Lächeln aufblitzen, sind so verlockend und machen sein ganzes Gesicht noch bezaubernder. So gleichgültig ich auch sein will, ich bin es nicht. Und das macht mir Angst. Große Angst. Um Himmels willen, ich habe diesen Kerl erst gestern Abend getroffen und er hat bereits eine Panikattacke ausgelöst.

Das sind schlechte Nachrichten.

Ich will lachen. Oder weinen, weil ich eigentlich gedacht hatte, dass es mir mittlerweile besser geht. Ich hatte diesen Herbst an die Western gewechselt. Und, zur Hölle, ich werde keinen Rückzieher machen. Cole löst etwas Unerwünschtes in mir aus. Etwas, zu dem ich mich unwiderstehlich hingezogen fühle, während ich dabei außer Kontrolle gerate und mich verängstigt fühle.

Und das ist eine verdammt tödliche Kombination.

Für mich jedenfalls.

Ich muss ihn loswerden, bevor alles noch komplizierter wird.

"Gut, dann finde ich so wenigstens deinen Namen heraus."

Hm, ich habe nicht wirklich eine schlagfertige Antwort darauf parat. Ich kann nicht anders, als zu schnauben und den Kopf zu schütteln. Dieser Typ ist unmöglich.

Unmöglich gutaussehend.

Unmöglich hartnäckig.

Einfach komplett unmöglich!

Es lässt mich irgendwie wünschen, ich hätte ihn schon einmal getroffen, bevor … Na ja, bevor mein Leben implodiert ist.

Schnell schiebe ich diesen Gedanken weg. Tatsache ist, dass ich ihn nicht getroffen habe. Cole ist im Hier und Jetzt und ich bin kaputt … um es vorsichtig auszudrücken. Je früher er das merkt, desto besser sind wir beide dran.

"Heilige Scheiße!" Er schlägt seine große Hand vor den Mund, während sich seine goldenen Augen übertrieben weiten. "Ich glaube, das war ein Schmunzeln." Ein wenig verstörend schweift sein Blick über jeden Zentimeter meines Gesichts und es tut mir leid, zu sagen, dass es meine Lippen nur noch mehr nach oben zucken lässt. Er ist wirklich unmöglich. Als der Klugscheißer, der er anscheinend ist (Ich glaube, wir sind jetzt bei Strike five), keucht er überrascht. "Und noch ein Lächeln! Ein waschechtes Lächeln!"