Stefan Loose Reiseführer E-Book Indien, Der Süden - Nick Edwards - E-Book

Stefan Loose Reiseführer E-Book Indien, Der Süden E-Book

Nick Edwards

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Beschreibung

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E-Book basiert auf: 8. Auflage 2020

Der Süden Indiens besticht durch seine Palmenstrände, Tempelstädte, seine mit Teeplantagen bedeckten Hügel und üppigen Wälder. Wer die Lagunen Keralas auf Wasserwegen durchquert und in einem guten Strandrestaurant frischen Fisch gegessen hat, wird von Indiens Süden garantiert in den Bann gezogen. Ungeachtet vereinzelter Kastenunruhen vergangener Jahre bleibt Südindien eines der entspanntesten und am problemlosesten zu bereisenden Reiseziele Asiens. Abgesehen von den abgeschiedensten Gegenden gibt es jede Menge Unterkünfte, die sauber und für westliche Maßstäbe billig sind, und in der Regel klappt es auch mit dem Transport, auch wenn die bloße Größe und die geografischen Hürden des Südens lange Fahrtzeiten bedeuten können. Das Stefan Loose Travel Handbuch "Indien - Der Süden" ist ein umfassender Reisebegleiter für Individualreisende. Das Buch gibt wertvolle Tipps zur Vorbereitung auf die Reise, von der Gesundheitsvorsorge über die Anreise bis zu Adressen von Yogaschulen und Ashrams, und führt in die indische Kultur und Geschichte ein, wobei auch Themen wie Umweltprobleme und die Situation der Frauen zur Sprache kommen. Zudem liefert dieser Indien- Reiseführer detaillierte Karten und umfangreiche Tipps zu Unterkünften, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Transportverbindungen. Das Glossar und der Sprachführer sind hilfreiche Begleiter auf der Reise, und zahlreiche Literaturtipps regen an, sich weiter mit dieser faszinierenden Kultur zu beschäftigen.

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Seitenzahl: 1323

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Inhalt

Titel

Symbole & Hinweise

Übersichtskarte Highlights

Indien Der Süden – Highlights und Themen

Highlights

Themen

Reiseziele und Routen

Klima und Reisezeit

Reisekosten

Travelinfos von A bis Z

Anreise

Botschaften und Konsulate

Einkaufen

Elektrizität

Essen und Trinken

Feste und Feiertage

Fotografieren

Frauen

Geld

Gepäck

Gesundheit

Informationen

Internet und E-Mail

Kinder

Medien

Post

Reisende mit Behinderungen

Schwule und Lesben

Sicherheit

Sport

Telefon

Transport

Trekking und Outdoor-Aktivitäten

Übernachtung

Verhaltenstipps

Versicherungen

Visa

Yoga, Meditation und Ashrams

Zeitverschiebung

Zoll

Land und Leute

Fauna

Geschichte

Religionen

Musik

Mumbai

Colaba

Kala Ghoda und Umgebung

Fort

Central Bazaar District

Marine Drive

Malabar Hill

Zentral-Mumbai: Mahalakshmi bis Byculla

Gorai

Elephanta

Maharashtra

Nasik und Umgebung

Aurangabad und Umgebung

Ellora

Ajanta

Lonar

Jalgaon

Nagpur

Rund um Nagpur

Tadoba Andhari Tiger Reserve

Die Konkan-Küste

Matheran

Lonavala und die Höhlen von Karla und Bhaja

Pune

Mahabaleshwar und Umgebung

Goa

Zentral-Goa

Panjim

Old Goa

Dudhsagar-Wasserfälle

Nord-Goa

Candolim und Fort Aguada

Calangute und Baga

Anjuna

Vagator

Chapora

Aswem

Mandrem

Arambol

Süd-Goa

Margao

Die Umgebung von Margao

Colva

Benaulim

Agonda

Palolem

Südlich von Palolem

Karnataka

Bengaluru (Bangalore) und Umgebung

Bengaluru (Bangalore)

Mysuru (Mysore) und Umgebung

Mysuru

Srirangapatna

Somnathpur: Keshava Vishnu-Tempel

Hassan

Halebidu (Halebid)

Belur

Sravanabelagola

Kodagu (Coorg)

Madikeri (Mercara)

Nagarhole-Nationalpark

Entlang der Karavali-Küste

Udupi

Jog Falls

Gokarna

Hampi und Umgebung

Hosapete (Hospet)

Hampi (Vijayanagar)

Badami, Aihole und Pattadakal

Badami

Aihole

Pattadakal

Vijayapura (Bijapur) und der äußerste Norden

Vijayapura (Bijapur)

Bidar

Kerala

Thiruvananthapuram

Kovalam

Südlich von Kovalam

Padmanabhapuram-Palast

Varkala und Umgebung

Kollam (Quilon)

Alappuzha (Alleppey)

Periyar und Umgebung

Munnar

Die Umgebung von Munnar

Kochi / Ernakulam

Thrissur (Trichur)

Die Umgebung von Thrissur

Kozhikode (Calicut)

Wayanad

Kannur und der hohe Norden

Tamil Nadu

Chennai

Fort St. George

George Town

Government Museum

St. Andrew’s Kirk

Marina Beach

Mylapore

Little Mount Caves

St. Thomas Mount

Hauptsitz der Theosophical Society

Kalakshetra Foundation

Cholamandal Artists’ Village

Der Nordosten

Mamallapuram und Umgebung

Kanchipuram

Tiruvannamalai

Puducherry

Auroville

Zentral-Tamil-Nadu: Im Herzen des Chola-Reichs

Chidambaram

Gangaikondacholapuram

Kumbakonam und Umgebung

Thanjavur

Tiruchirapalli (Trichy) und Umgebung

Der Süden

Madurai

Rameshwaram

Kanyakumari

Die Ghats

Kodaikanal

Coonoor

Udhagamandalam (Ooty)

Mudumalai Tiger Reserve

Andhra Pradesh und Telangana

Hyderabad und Secunderabad

Die Altstadt

Nördlich des Flusses

Hussain Sagar

Golconda Fort

Die westlichen Vororte

Ramoji Film City

Telangana

Warangal und Umgebung

Nagarjunakonda

Das östliche und nördliche Andhra Pradesh

Vijayawada

Amaravati

Das Godavari-Delta

Das südliche Andhra Pradesh

Tirumala Hill und Tirupati

Puttaparthy

Odisha

Bhubaneswar und Umgebung

Bhubaneswar

Nandankanan Zoological Park

Die Höhlen von Udaigiri und Khandagiri

Dhauli

Pipli

Der Nordosten

Ratnagiri, Udayagiri und Lalitgiri

Bhitarkanika Wildlife Sanctuary

Similipal Tiger Reserve

Puri

Der Jagannath-Tempel

Rund um den Tempel

Sudarshan Workshop

Der Strand

Konark

Der Tempel

Das Dorf und seine Umgebung

Der Südosten

Chilika Lake

Anhang

Sprachführer

Glossar

Bücher

Reisemedizin zum Nachschlagen

Impressum

Kartenverzeichnis

Autoren

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Indien Der Süden

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Legende

Indien Der Süden – Highlights und Themen

Reisende erwartet in Indien ein schier unerschöpflicher kultureller Reichtum. Die folgenden Seiten geben einen Ausblick auf die Highlights Südindiens, von prachtvollen Bauwerken und reizvollen Stränden bis zu spektakulären Festen und unvergesslichen Erlebnissen.

Highlights

 1 MUMBAI In Bollywood gehört ein Kinobesuch zum Pflichtprogramm siehe >>Bild | Karte

 2 ELLORA Gigantische Heiligtümer für Buddhisten, Hinduisten und Jain, von den größten Künstlern der Zeit aus dem Fels gehauen siehe >>Bild | Karte

 3 AJANTA Noch bemerkenswerter als die reiche Bildhauerkunst: die wunderbar erhaltenen Wandmalereien siehe >>Bild | Karte

 4 PALOLEM Romantische Sonnenuntergänge am paradiesischen Sandstrand siehe >>Bild | Karte

 5 GOKARNA Treffpunkt hinduistischer Pilger und sonnenhungriger Touristen siehe >>Bild | Karte

 6 HAMPI (VIJAYANAGAR) Über den jahrhundertealten Tempelruinen liegt ein unvergleichlicher Zauber siehe >>Bild | Karte

 7 VIJAYAPURA (BIJAPUR) Islamische Architektur vom Feinsten: Mausoleen, Moscheen, Paläste und Festungen siehe >>Bild | Karte

 8 BIDAR Mittelalterliche Altstadt mit einer mächtigen Festung, die zu Streifzügen einlädt siehe >>Bild | Karte

 9 BACKWATERS In traditionellen Holzbooten gemächlich durch Keralas Wasserlabyrinth schippern siehe >>Bild | Karte

 10 KOCHI Im malerischen Old Kochi spiegelt sich die koloniale Vergangenheit der Stadt siehe >>Bild | Karte

 11 RITUELLES TANZTHEATER Ein besonderes Erlebnis – die rituellen Tanzdramen Kathakali und Theyyam siehe >> und siehe >>Bild | Karte

 12 MAMALLAPURAM Das indische Steinmetzzentrum bewahrt die eindrucksvolle Felsenkunst der Pallava siehe >>Bild | Karte

 13 MADURAI Religiöses Zentrum um den riesigen knallbunten Meenakshi-Sundareshwarar-Tempel siehe >>Bild | Karte

 14 RATH YATRA, PURI Zum berühmten Wagenfest strömen Millionen von Pilgern in die Stadt siehe >>Bild | Karte

 15 KONARK Riesige Sanddünen verbargen – und bewahrten – die Reliefs des einzigartigen Sonnentempels siehe >>Bild | Karte

1 MUMBAI Maharashtras Hauptstadt ist für jeden Indienreisenden eine Herausforderung. Doch wer den Kampf mit Menschenmassen, Hitze und Verkehrschaos aufnimmt, wird mit einem unverfälschten Einblick in den modernen indischen Alltag belohnt – und ohne einen Besuch in einem der Megakinos Bollywoods ist keine Indienreise komplett. siehe >>

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2 ELLORA Die Höhlentempel von Ellora wurden über fünf Jahrhunderte aus dem Fels gemeißelt. Als Meisterwerk gilt der Kailash-Tempel. siehe >>

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3 AJANTA Einzigartige Wandmalereien aus der Zeit von 200 v. Chr. bis 650 n. Chr. schmücken die Höhlen von Ajanta. siehe >>

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4 PALOLEM Der herrliche Strand im Süden von Goa ist für seine Delphine und das lokale Feuerwasser Feni berühmt. siehe >>

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5 GOKARNA Die traumhaften Sandstrände nahe der Pilgerstadt Gokarna haben einen festen Platz auf der touristischen Landkarte. Doch so kommerziell wie in den Küstenorten Goas geht es hier noch nicht zu. siehe >>

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6 HAMPI (VIJAYANAGAR) Die Ruinen der Hauptstadt des letzten großen Hindu-Reichs liegen in einer unwirklichen Landschaft aus gigantischen Felsbrocken verstreut. Die Lage am Ufer des Tungabhadra verleiht den weißen Tempeln vor allem bei Sonnenuntergang etwas Magisches. siehe >>

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7 VIJAYAPURA (BIJAPUR) Mausoleen, Moscheen und Paläste: die erlesenste Sammlung islamischer Architektur in Südindien. siehe >>

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8 BIDAR Die charmante Altstadt dieses Ortes im entlegenen Nordosten von Karnataka lockt mit imposanten Stadttoren, Moscheen und einem mächtigen Fort aus dem 15. Jahrhundert. siehe >>

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9 BACKWATERS Es gibt kaum etwas Entspannenderes, als gemächlich mit dem Boot durch Keralas tropisch grüne Backwaters zu schippern. siehe >>

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10 KOCHI Die chinesischen Fischernetze, die Kochis malerischen Hafen säumen, sind ein echter Hingucker. siehe >>

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11 RITUELLES TANZTHEATER Kerala ist der Ort, um Kathakali und andere rituelle Theaterformen zu erleben. siehe >> und siehe >>

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12 MAMALLAPURAM Ein Dorf der Fischer und Steinmetze – mit schönen Felsreliefs, Schreinen und einem vom Meer umspülten Ufertempel. siehe >>

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13 MADURAI Die südindische Stadt schlechthin – rund um einen spektakulären mittelalterlichen Tempel. Den Sri Meenakshi Sundareshwarar suchen Tag für Tag tausende Gläubige auf. siehe >>

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14 RATH YATRA, PURI Millionen pilgern jährlich zum Wagenfest in Ostindiens heiligste Stadt. Dabei werden Nachbildungen der hiesigen Tempelgottheiten auf prunkvollen Wagen durch die Straßen gezogen und von den Gläubigen begleitet. siehe >>

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15 KONARK Der kolossale Tempel aus dem 13. Jahrhundert lag unter einer gewaltigen Sanddüne begraben, bis ihn die Briten Anfang des vergangenen Jahrhunderts freilegten. Seither zählt er zu den beeindruckendsten Sakralbauten weltweit. siehe >>

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Themen

Vergewaltigung, Mord und eine „Alltagserfahrung“ (siehe >>)

Der indische Tiger – kurz vor dem Aussterben? (siehe >>)

Das Mahabharata und das Ramayana (siehe >>)

Götter und Göttinnen des Hinduismus (siehe >>)

Dabawallahs (siehe >>)

Die Türme des Schweigens (siehe >>)

Dharavi: der Eine-Milliarde-Dollar-Slum (siehe >>)

Die Bollywood-Revolution (siehe >>)

Musik, Tanz und Theater (siehe >>)

Die Felsenhöhlen im nordwestlichen Dekkan (siehe >>)

Die Technik der Höhlenmalerei (siehe >>)

Osho (siehe >>)

Der heilige Franz Xaver (siehe >>)

Hoysala-Tempel (siehe >>)

Die Kodavas (siehe >>)

Kambla (siehe >>)

Bidri (siehe >>)

Rituelles Tanztheater in Kerala (siehe >>)

Ayurveda in Kerala (siehe >>)

Der Ayappa-Kult (siehe >>)

Kathakali in Kochi (siehe >>)

Puram (siehe >>)

Theyyam (siehe >>)

Von Filmstars und Ministern (siehe >>)

Die Tempel von Tamil Nadu (siehe >>)

Die Pradakshina (siehe >>)

Chola-Bronzen (siehe >>)

Meenakshi, die fischäugige Göttin (siehe >>)

Shri Satya Sai Baba (siehe >>)

Die Tempel von Odisha (siehe >>)

Meeresschildkröten (siehe >>)

Die Jagannath-Gottheiten und das Rath Yatra (siehe >>)

Odishas Kunst und Künstler (siehe >>)

Der Odissi-Tanz (siehe >>)

Die Adivasi im südlichen Odisha (siehe >>)

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Reiseziele und Routen

Reiseziele

Reiserouten

  Auf Umwegen nach Goa

  Von Odisha durch das Landesinnere nach Chennai

  Der tiefe Süden

  Durch das Herz Indiens

Es ist unbestritten, dass sich die tropische Hälfte der riesigen indischen Halbinsel deutlich vom landumschlossenen Norden unterscheidet: Im Süden scheinen die Palmenhaine grüner und die Reisfelder leuchtender, die Gesichter sind brauner und die darauf gemalten Kastenzeichen außergewöhnlich rot. Von den Seidensaris bis zu den knallbunten Märkten – die Farben des Südens strahlen mit der Sonne um die Wette.

Die drei größten Flüsse Südindiens – der Godavari, der Krishna und der Kaveri – fließen durch eine fruchtbare Schwemmlandebene, die seit frühester Zeit bewohnt war. Von den prähistorischen Industal-Kulturen des Nordwestens durch kahle Hügelketten getrennt, haben sich die frühesten südindischen Gesellschaften vermutlich unabhängig von ihren nördlichen Nachbarn entwickelt. Invasionen – von marodierenden Moslems bis zu nach Pfeffer hungernden Portugiesen und den erfolglosen Franzosen – hinterließen ihre Spuren in dem Gebiet, das in einigen der ältesten Inschriften Indiens Dravidadesa, „Land der Draviden“, genannt wird. Jedoch hat niemand, nicht einmal die rücksichtslos effizienten Briten, den Süden jemals vollständig unterwerfen können. So haben hier Traditionen, Sprachen und Lebensweisen seit über 2000 Jahren überlebt – eine Tatsache, die der Reise in die Region eine einzigartige Note verleiht.

Die vorherrschende Religion ist der Hinduismus. Wenn die heiligen Gipfel des Himalaya den Kopf des Hinduismus darstellen und der Ganges seine Hauptschlagader, dann sind die Tempelkomplexe des Südens sein spirituelles Herz und seine Seele. Ihre riesigen Türme sind ein Ausdruck der Ehrfurcht, die den Gottheiten über die Jahrhunderte hinweg entgegengebracht wurde. Einige gelten als so alt wie die menschliche Sprache selbst. Andere sind weniger alt, ziehen aber mehr Pilger an als Mekka.

Der legendären südindischen Fähigkeit, neue Ideen zu assimilieren, ist es zu verdanken, dass Tradition und Moderne Seite an Seite gedeihen. Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt von Bengaluru kann es passieren, dass man im einen Moment einen Computerprogrammierer streift und im nächsten einen in Safrangelb gehüllten Asketen, während Ochsenkarren und streunendes Vieh sich unter japanische Kleinwagen mischen. Es gibt natürlich den üblichen Reisestress: endlose Warteschlangen, überfüllte Busse und, was durchaus sehr anstrengend sein kann, wenig Privatsphäre. Aber gerade, wenn man einem Nervenzusammenbruch nahe ist, wartet Südindien mit etwas auf, das die Mühe lohnt: dem Anblick eines wilden Elefanten aus einem Zugfenster, einem üppigen vegetarischen Essen, liebevoll auf einem frischen Bananenblatt angerichtet, oder einem Hauch von duftendem Kardamom im Tee nach einer die ganze Nacht dauernden Kathakali-Aufführung.

Indien auf einen Blick

Die Republik Indien mit der Hauptstadt New Delhi hat gemeinsame Landesgrenzen mit Afghanistan, China, Nepal und Bhutan im Norden, Bangladesch und Myanmar im Osten sowie Pakistan im Westen – insgesamt 13 888 km.

Das siebtgrößte Land der Welt erstreckt sich über mehr als 3 Mio. km² und wird in der Bevölkerungsstatistik mit 1,3 Mrd. Einwohnern nur von China übertroffen. 80 % der Bevölkerung sind Hindus, 14 % Moslems, außerdem gibt es Millionen von Christen, Sikhs, Buddhisten und Jains. Es werden 23 Hauptsprachen sowie über 1000 Regionalsprachen und Dialekte gesprochen. 40 % der Bevölkerung sprechen als Muttersprache Hindi; Englisch ist weit verbreitet.

Das Kastensystem, ein integraler Bestandteil des hinduistischen Glaubens, durchdringt alle Bereiche des öffentlichen Lebens und wirkt sich auch auf die Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften aus. Dieses hierarchisch gegliederte Sozialsystem wird besonders in ländlichen Gegenden streng beachtet und kann vorschreiben, wo ein Mensch wohnt und welchen Beruf er ausübt.

Die Alphabetisierungsrate der Gesamtbevölkerung beträgt 71 %. Diejenige der Männer liegt bei 81 %, die der Frauen bei 61 %.

Indian Railways ist mit rund 1,4 Mio. Angestellten der größte Arbeitgeber Indiens.

Die indische Filmindustrie ist nach der Zahl der verkauften Kinokarten die größte der Welt: In Indien werden jedes Jahr bis zu 2000 Filme produziert und über vier Mrd. US-Dollar umgesetzt.

Abenteuer Eisenbahn

Indiens Eisenbahnen, die täglich Millionen von Pendlern, Pilgern, Tieren und Paketen von einem Ende des Subkontinents zum anderen befördern, werden oft als das größte Vermächtnis der Briten an ihre ehemalige Kolonie bezeichnet. Dabei hat sich das Eisenbahnnetz mit seinem hierarchisch geordneten Heer von Schalterangestellten, Köchen, Kulis, Trägern, Schaffnern, Bahnhofsvorstehern und -geistlichen längst zu einer urtypisch indischen Institution entwickelt.

Eisenbahnfahrten durch Indien – ob ganz spartanisch in der spottbilligen Holzklasse oder feudal mit gestärkten Baumwolllaken und warmen Mahlzeiten in klimatisierten Wagen – gehören oft zu den denkwürdigsten Erlebnissen einer Indienreise. Schon die rund um die Uhr geöffneten Bahnhöfe sind ideale Orte, um das Alltagsleben zu beobachten: Hier tummeln sich zu jeder Tages- und Nachtzeit Hunderte von Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, die essen und schlafen, kaufen und verkaufen. Alles untermalt von einem der unvergesslichsten Klänge des Subkontinents: den monotonen Rufen des chaiwala, der heißen, süßen Tee ausschenkt.

Reiseziele

Die besten Reiserouten für Südindien sind die einfachen. Es ist schlicht nicht möglich, auf einer einzigen Reise alles zu sehen, selbst wenn man ein Jahr Zeit hat. Am besten konzentriert man sich daher auf eine oder zwei Regionen und ist vor allem eins: flexibel.

Auch wenn ein Ortswechsel aus den Städten aufs Land einen bewussten Rhythmuswechsel verlangt: Das ländliche Indien wartet mit ganz eigenen Reizen und vor allem mit sehr viel mehr Langsamkeit und schönen Landschaften auf. Zwar sind die indischen Großstädte dynamische urbane Zentren voller Abenteuer, aber man kann auch leicht mehrere Monate durchs Land reisen, ohne je den Fuß in eine zu setzen – weniger stressig ist das auf jeden Fall.

Ein großer Teil der Touristen beginnt die Reise in Mumbai (siehe >>), einer aus allen Nähten platzenden, unansehnlichen 16-Millionen-Megalopolis, die ein Magnet für zahllose arme Zuwanderer vom Land ist. Die Stadt, Zentrum der gewaltigen indischen Filmindustrie, verströmt zweifellos eine unbändige Energie, die nach ein paar Tagen des Eingewöhnens süchtig machen kann.

Nordöstlich von hier sind die größten Schätze des Bundesstaates Maharashtra (siehe >>) zu finden: die mit atemberaubenden Steinmetzarbeiten und großartigen Wandmalereien ausgeschmückten Höhlentempel von Ellora und Ajanta.

Südlich von Mumbai liegt Goa (siehe >>), die ehemalige portugiesische Kolonie, deren 100 km lange Küste mit Stränden für alle Bedürfnisse und Reisebudgets gesäumt ist, ob Pauschalurlauber mit gut gefüllter Reisekasse oder Backpacker mit viel Zeit im Gepäck, und deren Städte mit weißgetünchten christlichen Kirchen aufwarten, die so beinahe auch in Europa stehen könnten.

Über ein riesiges Hochland verstreut liegen im angrenzenden Bundesstaat Karnataka (siehe >>) religiöse Meisterwerke. Fast unübertroffen sind Ausmaß und Glanz der Vijayanagar-Ruinen in Hampi, die Überreste der Hauptstadt des letzten südindischen Hindu-Reiches.

Kerala (siehe >>) an der westlichen Südspitze des indischen Subkontinents ist der tropischste und entspannteste Teil des Landes; durch die üppige Landschaft der Backwaters gleiten zahllose Boote aller Größen und Formen, und Ortschaften und Dörfer verbergen sich unter einem dichten Dach von Palmen.

An der Ostküste entlang Richtung Süden ist wohl die erste Station Konark in Odisha (siehe >>) mit dem Sonnentempel, einer riesigen Steinpyramide, die unter Sand begraben lag, bis sie Anfang des 20. Jhs. wiederentdeckt wurde.

Nur wenige westliche Besucher machen sich auf den Weg nach Andhra Pradesh (siehe >>), dabei ist Tirupati einer der bedeutendsten Pilgerorte Südindiens und die Hauptstadt Hyderabad ein Schmelztiegel islamischer und hinduistischer Kultur.

Auch Tamil Nadu (siehe >>) weiter südlich hat sich ein reiches architektonisches Erbe bewahrt: Hier thronen über gewaltigen Tempelkomplexen, die auch heute noch einen normalen Teil des Alltags bilden, hoch aufragende gopuras (Tortürme).

Am eindrucksvollsten ist Madurai tief im Süden, doch könnte man Monate damit zubringen, die heiligen Stätten des Kaveri-Deltas und der duftenden Nilgiri Hills mit ihren Teeterrassen, die zum Erkennungsmerkmal südindischer Landschaften geworden sind, abzuklappern.

Auf einer langen Reise ist es sinnvoll, hin und wieder eine Pause einzulegen. Diesem Zweck dienen bestimmte Orte schon seit Generationen, so etwa die alte britische Hill Station Ootacamund (Udhagamandalam oder Ooty, siehe >>) tief im Süden. Ansonsten können Orte mit Strand und Meer und vielleicht einer malerischen ländlichen oder religiösen Kulisse wie z. B. Varkala (siehe >>) in Kerala, Gokarna (siehe >>) in Karnataka und die abgelegeneren Strände von Goa auch die gedrängtesten Reiserouten auflockern.

Autorentipps

Auf der Suche nach eindrucksvollen Monumenten, köstlichem Essen und denkwürdigen Trips haben unsere Autoren Indien kreuz und quer bereist. Hier eine Liste ihrer ganz persönlichen Highlights im Süden:

Neuer Biergenuss Der Trend der Mikrobrauereien hat auch Indien erreicht. Kleine Kneipen und Bars, die ihr eigenes Bier brauen, konzentrieren sich in Südindien zurzeit in Mumbai und Bengaluru. siehe >> und siehe >>

Maskierte Trance Nichts verkörpert das jenseitige Flair des tiefen Südens so sehr wie die Theyyam-Rituale mit Maskierten, von denen Geister Besitz ergreifen, in den Dörfern um die Stadt Kannur in Kerala herum. siehe >>

Auf schmaler Spur unterwegs Indiens „Toy Trains“ sind Meisterwerke viktorianischer Ingenieurskunst. In Südindien kann man auf zwei Strecken diese faszinierenden Schmalspur-Bergbahnen erleben: in Maharashtra auf der Fahrt von Neral nach Matheran und in Tamil Nadu zwischen Mettupalayam und Ooty. (siehe >>) und (siehe >>)

Langsam gegart Das Dum Pukht im ITC Maratha in Mumbai zählt zu einer Handvoll von Restaurants in Indien, die die in Tontöpfen langsam gegarten Gerichte der moslemischen Höfe von Hyderabad und Awadh authentisch zubereiten können. (siehe >>)

Das sind längst nicht alle unsere Empfehlungen. Wir haben unsere Lieblingsorte – herrlich gelegene Unterkünfte, stimmungsvolle Cafés, besondere Restaurants – im gesamten Buch mit dem Loose-Koffer gekennzeichnet.

Indiens heilige Landschaft

Indiens religiöse Stätten werden in Kategorien unterteilt, von denen die meisten nur bestimmte Regionen umfassen. An der Spitze der spirituellen Rangordnung liegen die Sieben Heiligen Städte oder Sapta Puri (Ayodhya, Mathura, Haridwar, Varanasi, Kanchipuram, Ujjain und Dwarka), die nach hinduistischem Glauben jedem, der in ihren Grenzen stirbt, Moksha garantieren, und die Vier Göttersitze oder Char Dham (Rameshwaram, Puri, Dwarka und Badrinath) an den vier „Kompassspitzen“ des Landes (nicht zu verwechseln mit den „kleinen“ Char Dham: Badrinath, Kedarnath, Gangotri und Yamunotri in Uttarakhand).

Außerdem hat jede Hauptgottheit (mit Ausnahme des in Indien unbedeutenden Brahma) ihre spezielle Pilgerroute mit eigenen Heiligtümern. Shiva ist mit drei großen Tempelgruppen vertreten: zwölf jyotri-linga-Tempeln, fünf bhuti-linga-Tempeln und 68 svayambhu-linga-Tempeln. Ebenso gibt es ausgedehnte Tempelrundreisen zu Ehren von Mahadevi und Vishnu sowie in Südindien regionale Heiligtümer, die Murugan geweiht sind. Dazu kommen Heiligtümer, die mit den Planeten assoziiert werden (die Nava Graha Sthalas), und Orte in der Natur von spiritueller Bedeutung wie die vier Schauplätze des Kumbh-Mela-Festes (Allahabad, Haridwar, Ujjain und Nasik).

Reiserouten

Indien ist einfach zu groß und zu vielschichtig, als dass es auf einer einzigen Reise erkundet werden könnte. Sinnvoller ist es, sich je nach Zeitbudget auf eine, zwei oder vielleicht auch drei Regionen zu konzentrieren. Die folgenden Reiserouten vereinen die klassischen Sehenswürdigkeiten im Süden mit weniger bekannten Schätzen.

Auf Umwegen nach Goa

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2 Wochen

Für viele Touristen steht die turbulente Millionenmetropole Mumbai (siehe >>) am Beginn einer Indienreise. Statt direkt die verlockenden Strände von Goa anzusteuern, empfiehlt sich zuvor eine kleine Reise durch Maharashtra und Karnataka.

Ellora und Ajanta Ausgangspunkt für den Besuch der einzigartigen Höhlentempel aus der Frühzeit des Buddhismus ist Aurangabad. (siehe >>), siehe >> und siehe >>.

Pune Die lebendige Großstadt ist durch ihren Ashram der Osho-Gemeinde bekannt. (siehe >>)

Karla und Bhaja Den faszinierenden, 2000 Jahre alten Felsenhöhlen mit ihren bestens erhaltenen Skultpturen kann man von Lonavala aus einen Besuch abstatten. (siehe >>)

Matheran Mit der Schmalspurbahn geht es von der kleinen Station Neral in den 800 m hoch in den Sayadris-Bergen gelegenen Ort, von dem aus sich herrliche Wanderungen mit spektakulären Fernsichten unternehmen lassen. (siehe >>)

Bijapur (Vijayapura) Über Pune gelangt man mit dem Zug in eine der schönsten islamisch geprägten Städte des Dekkan-Plateaus. (siehe >>)

Hampi Diese großartigen Ruinen des letzten großen Hindu-Reichs sind ein echtes Highlight. (siehe >>)

Goa Von Hospet erreicht man nach einer elfstündiger Busfahrt das Urlaubsziel am Indischen Ozean. (siehe >>)

Von Odisha durch das Landesinnere nach Chennai

8–10 Tage

Die Küstenroute zwischen Bhubaneswar und Chennai ist lang und ohne touristische Höhepunkte, weshalb es sich anbietet, einen großen Bogen durch das Landesinnere zu schlagen. Ausgangspunkt ist die Tempelstadt Bhubaneswar (siehe >>) mit ihren herrlichen Bauten in unverwechselbarem regionalem Stil.

Konark Der Sonnentempel, eines der zweifellos prächtigsten Sakralbauwerke der Welt, zählt zum Unesco-Welterbe. (siehe >>)

Puri Der Pilgerort mit zahlreichen preiswerten Unterkünften und netten Restaurants wird gern von Globetrottern aufgesucht. (siehe >>)

Amaravati Von der Handelsstadt Vijayawada aus kann man einen lohnenden Abstecher zu buddhistischen Relikten unternehmen. (siehe >>)

Hyderabad Die Stadt rechtfertigt durch ihre Bauwerke, lebendigen Basare und Museen einen Umweg. (siehe >>)

Hampi Die Tempelruinenstadt am Fluss lässt manchen Besucher nicht mehr los. (siehe >>)

Bengaluru Hier begegnen sich Hightech und Tradition unmittelbar. (siehe >>)

Kanchipuram Die ehemalige Hauptstadt der Pallava-Dynastie ist nicht nur für ihre Tempel, sondern auch für ihre Seiden-Saris berühmt. (siehe >>)

Chennai In der chaotischen Metropole des Südens lassen sich herausragende klassische Tanz- und Theaterdarbietungen erleben. (siehe >>)

Der tiefe Süden

ab 3 Wochen

Von den mit Felsen übersäten Ebenen Tamil Nadus bis zum üppigen tropischen Küstenstreifen Keralas bietet der tiefe Süden atemberaubende Landschaften und historische Monumente von Weltrang.

Wer die Route einigermaßen gemütlich bereisen möchte, benötigt dafür mindestens drei Wochen; wer ein eigenes Fahrzeug hat und sich beeilt, schafft es auch in zwei Wochen.

Chennai Die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt der Tamilen ist das alte koloniale Zentrum, das Fort St. George; außerdem lockt hier die vielfältige südindische Küche. (siehe >>)

Mamallapuram Mamallapuram beeindruckt mit vor mehr als 1200 Jahren von den Pallava-Herrschern in Auftrag gegebenen Steinmetzarbeiten sowie mit tropischen Stränden. (siehe >>)

Puducherry Die auch heute noch spürbare französische Atmosphäre dieser einstigen Kolonie Frankreichs an der Coromandel-Küste genießt man am besten in einem der wundervollen Heritage-Hotels. (siehe >>)

Thanjavur Der mächtige Brihadishwara-Tempel und die berühmte Sammlung von Chola-Bronzen im Stadtmuseum machen Thanjavur zum perfekten Ausgangspunkt für die Erkundung des Kaveri-Deltas. (siehe >>)

Tiruchirapalli (Trichy) Vom exotischen Rock Fort blickt man über den Kaveri auf den größten Tempelkomplex Indiens auf der Insel Srirangam. (siehe >>)

Madurai Der Tempel der Fischäugigen Göttin ist das bedeutendste Monument Tamil Nadus und vor allem berühmt für seine hohen, bunten, mit Gottheiten übersäten Tortürme. (siehe >>)

Periyar Im Periyar Wildlife Sanctuary im Dschungel der Cardamom Hills der Westghats kann man von einem Stechkahn aus Elefanten beobachten. (siehe >>)

Alleppey Der ehemalige koloniale Handelshafen bildet den Ausgangspunkt für Ausflüge in die Backwaters von Kuttanad, eine Wasserwelt, wie es sie in Asien kein zweites Mal gibt. (siehe >>)

Fort Cochin Die historische Hafenstadt Keralas ist mit ihren Heritage-Hotels, Kunstcafés und ausgefallenen Boutiquen der ideale Schlusspunkt für eine Tour durch Indiens Süden. (siehe >>)

Durch das Herz Indiens

ab 3 Wochen

Trotz seines Reichtums an historischen Monumenten zieht der zentralindische Dekkan relativ wenige Touristen an. Doch wer sich hier umschaut, wird reich belohnt: mit bemerkenswerten Tempelstätten, verfallenden Grabmälern, Moscheen und verlassenen Hauptstädten aus 16 Jahrhunderten.

Für diesen unvergesslichen Trip sollte man mindestens drei Wochen einplanen.

Hyderabad Die verschachtelten Ruinen des mittelalterlichen Golconda am Stadtrand, die Besteigung des Charminar („Vier Minarette“) und ein Hyderabdi-Mahl bilden den perfekten Einstieg in diese Reise. (siehe >>)

Bidar Mit seinem weitläufigen Festungspalast, seiner Madrasa, seinen Grabmälern und Metallwerkstätten ähnelt Bidar einer Stadt an der zentralasiatischen Seidenstraße. (siehe >>)

Bijapur (Vijayapura) Drei Jahrhunderte lang war Bijapur die Hauptstadt des Dekkan. Aus dem 16. und 17. Jh. haben zahlreiche Monumente überdauert, darunter das größte Kuppelgrabmal Indiens, das mächtige Golgumbaz. (siehe >>)

Badami, Aihole und Pattadakal Die alten hinduistischen Glanzzeiten des Dekkan verkörpern diese drei wunderbaren Stätten mit geheimnisvollen Felshöhlen, Tempeln voller Affen und verfallenen Festungen mitten im Nichts. (siehe >>)

Hampi Mit dem Fahrrad lassen sich die in einer traumhaften Landschaft aus Bananenhainen und Felshügeln verstreuten Hinterlassenschaften der prächtigsten Stadt des mittelalterlichen Indiens am besten erkunden. (siehe >>)

Gokarna Die kleine Pilgerstadt an der Konkan-Küste wartet mit jeder Menge traditionellem Flair und an der Landzunge im Süden mit einigen wunderschönen Stränden auf. (siehe >>)

Goa Wer an der Konkan-Küste Sonne und Meer genießen möchte, kommt an Goa kaum vorbei. Am besten steuert man einen der weniger erschlossenen Badeorte wie Agonda oder Patnem im Süden des Bundesstaats an. (siehe >>)

Die indische Küche

Die indische Küche ist so bunt und vielfältig wie das Land selbst. Es gibt Dutzende regional unterschiedlicher kulinarischer Traditionen. Sie reichen von der klassischen Mughlai (Mogul)-Küche des Nordens bis zu den Kokos- und Chili-haltigen Speisen des Südens. Außerhalb Indiens ist die nordindische Küche am bekanntesten. Sie wird geprägt von Biryanis, Tandooris und köstlichen Soßen auf der Basis von Sahne und Joghurt. Dazu reicht man luftiges naan-Brot.

Das Essen in Südindien ist Lichtjahre von dem in Nordindien entfernt. Im Süden bestimmen das vegetarische „meal“ – ein Berg Reis auf einem Bananenblatt mit mehreren teils höllisch scharfen Currys – und die klassischen masala dosa, knusprige Reispfannkuchen mit und ohne würzige Kartoffelcurryfüllung, den Speisezettel. Darüber hinaus können Reisende eine ganze Reihe regionaler Küchen ausprobieren, etwa die von Bengalen, Gujarat, Goa, Telangana, Kerala, Kashmir und die des Punjab, um nur einige der herausragenden zu nennen. Jede hat ihre ureigenen Gerichte, Gewürze und Zubereitungsarten.

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Klima und Reisezeit

Bei der Planung einer Indienreise ist es wichtig, die sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen. Das Wetter auf dem Subkontinent wird in erster Linie von der Regenzeit, dem Monsun, bestimmt. Die Regenfälle setzen Ende Mai an der Küste von Kerala im Südwesten der indischen Halbinsel ein und ziehen während der folgenden anderthalb Monate in nordöstlicher Richtung über das Land. In der Regenzeit wird die Hitze durch ergiebige, in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen niedergehende Wolkenbrüche gemildert. Ab und zu dringen Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke, doch insgesamt herrscht eine drückend hohe Luftfeuchtigkeit. Insbesondere in den Dschungelregionen im Nordwesten und im bengalischen Tiefland kann es in dieser Zeit zu verheerenden Überschwemmungen kommen.

Anfang, Mitte September ist der Norden überwiegend regenfrei, aber es vergehen noch weitere zwei Monate, bis auch über dem südlichen Dekkan und Kerala alle Wolken abgezogen sind. Die Ostküste von Andhra Pradesh und Tamil Nadu sowie der Südzipfel von Kerala erleben zwischen Oktober und Dezember aufgrund des Nordwest-Monsuns eine zweite Regenzeit. Im Dezember jedoch ist der Himmel über dem Subkontinent überwiegend klar, und die Temperaturen sind relativ erträglich.

Wenn es langsam Frühling wird, heizt sich das Zentrum des Landes erneut auf, und gegen Ende März liegen die Durchschnittstemperaturen im Gangesdelta und auf dem Dekkan-Plateau bei 33 °C. Am heißesten wird es im Mai und Anfang Juni.

Die beste Reisezeit für den überwiegenden Teil des Landes ist daher die kühle, trockene Jahreszeit zwischen November und März. Im August und September hingegen versinkt der größte Teil des Subkontinents im Regen.

Wolkenbruch hin oder her: Wahrzeichen wie Mumbais Gateway of India lohnen immer einen Besuch.

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Reisekosten

Für westliche Besucher ist Indien immer noch eines der billigsten Reiseländer der Welt. Selbst mit einem geringen Budget kommt man oft sehr weit. Für sein Geld bekommt man fast immer etwas Anständiges, egal ob man sehr sparsam oder eher luxuriös reist.

Das zu veranschlagende Tagesbudget hängt natürlich davon ab, wo man hinfährt, wo man absteigt, wie man herumreist, was man isst und einkauft. Außerhalb der Ferienorte von Kerala und Goa reichen schon ungefähr Rs1000 (US$15) pro Tag zum Überleben, wenn man in lokalen dhabas isst und nicht viel umherreist. Die meisten Rucksackreisenden geben heutzutage aber mindestens das Doppelte aus. Rs2000 (US$37,50) pro Tag reichen für ein relativ komfortables Hotel der mittleren Preisklasse, Mahlzeiten in kleineren Restaurants, Rikscha- oder Taxifahrten und Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten. Wer ein Budget von Rs6000 (US$90) pro Tag zur Verfügung hat, kann in noblen Hotels absteigen, in vornehmen Restaurants speisen, im Zug in der 1. Klasse sitzen und sich für die Fahrt von A nach B Autos mit Fahrer leisten. Wenn es von allem nur das Beste sein soll, kann man eine Menge Geld loswerden, zumal zahlreiche Hotels US$500 pro Nacht und manchmal noch weit mehr verlangen.

Allerdings gibt es immer noch sehr preiswerte Budgetunterkünfte. Ein billiges DZ kostet normalerweise ab Rs400 (US$6) pro Nacht, ein einfaches vegetarisches Essen in einem durchschnittlichen Restaurant in der Regel nicht mehr als Rs100. Reisen über lange Entfernungen erfreuen durch ein phänomenal gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, solange man sich an staatliche Busse und die normale 2. Klasse der nicht klimatisierten Züge hält. Es wird aber schnell teurer, wenn man sich beispielsweise für die AC-Klasse in einem Intercity entscheidet. So liegt beispielsweise der Preis für eine 200 km lange Strecke irgendwo zwischen Rs73 (US$1,10) in der 2. Klasse ohne Reservierung und bis zu Rs1203 (US$18) in der 1. Klasse mit AC.

Es macht auch einen Unterschied, wo man sich aufhält: Mumbai ist insgesamt ein teures Pflaster, besonders was Unterkünfte angeht. Ein Zimmer in einem noblen Hotel in Kerala kostet fast genauso viel wie ein vergleichbares in Europa. Am anderen Ende der Preisskala ist die Konkurrenz groß, was die Unkosten in den Touristenzentren von Goa niedrig hält. In der tiefsten Provinz – und fern von anderen Touristen – kann es spottbillig sein. Dafür ist das Angebot natürlich sehr begrenzt.

Einige Individualreisende haben ihre helle Freude daran, sich als leidenschaftliche Pfennigfuchser zu betätigen, was Inder eher irritierend finden (sie haben eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel ein Europäer verdient). Man sollte, wo angebracht, feilschen, aber niemandem ein paar hart erarbeitete Rupien missgönnen, sondern bedenken, wie viel man für die gleiche Leistung zu Hause zahlen müsste und wie viel wertvoller das Geld für diese Person als für einen selbst ist. Selbst wenn man bei jeder Rikschafahrt den Höchstpreis zahlt, wird es die Ausgaben für die Reise nur minimal erhöhen. Andererseits sollte man nicht übertrieben viel für etwas zahlen, dessen üblichen Preis man kennt. Gedankenlose Verschwendung kann vor allem in abgeschiedenen Gebieten, die von unverhältnismäßig vielen Touristen aufgesucht werden, zur Inflation beitragen und damit selbst Grundnahrungsmittel und Dienstleistungen für die Einheimischen unerschwinglich machen.

Wir geben ungefähre Preise zur Orientierung an. Dennoch sollte man sich nicht schon zu Beginn einer langen Reise strikt vornehmen, dass das mitgebrachte Geld eine bestimmte Anzahl von Wochen oder Monaten reichen muss. Es ist zwar möglich, tagelang sehr wenig auszugeben, aber wer sich über einen längeren Zeitraum nicht angemessen ernährt und ausruht, tut sich keinen Gefallen und verliert den Spaß am Reisen.

Für Ausländer liegen die Eintrittspreise zu Museen und historischen Sehenswürdigkeiten in Indien höher als für Einheimische (s. Kasten), darüber hinaus zahlen sie in exklusiven Hotels und für Flugtickets mehr und in Dollar.

ASI-Eintrittsgebühren

Der Archeological Survey of India (ASI), der viele von Indiens renommiertesten Denkmälern verwaltet, hat in allen seinen Sehenswürdigkeiten ein zweigleisiges Eintrittspreissystem eingeführt, bei dem ausländische Besucher, inklusive nicht im Land lebende Inder, deutlich mehr bezahlen als indische Bürger.

Was kostet wie viel?

Getränke1 l Wasserab 0,35 €1 kleine Flasche Coca Colaab 0,39 €1 Flasche Bier (0,65 l)1,65–3 €1 Tasse Teeab 0,10 €MahlzeitenEinheimisches Frühstückab 1,20 €Einheimisches Mittagessenab 1,80 €Abendesseneinfachab 1,80 €teuerum 9 €UnterkunftBilligunterkunft DZ mit Gemeinschaftsbadab 5,50 €Mittelklassehotel DZ mit Badab 13,50 €Gehobener Standard DZab 40 €Luxusklasseab 100 €UnterwegsFernbus (AC), 200 kmab 4,70 €Zugfahrt (200 km)1–17 €Kleiner Mietwagen pro Tag, inkl. Fahrer25 €Motor-Rikschaab 0,50 €Taxi (Mumbai)Grundtarif (bzw. 1,5 km)0,34 €jeder weitere km0,21 €Gebühr pro Gepäckstück0,15 €Leihfahrrad pro Tag0,40–2 €SonstigesEintritt große Museen4–8 €1 Std. Internet (Mumbai)ab 0,30 €Ferngespräch nach Deutschland pro Minute0,02–0,04 €Ortsgespräch0,01 €Prepaid SIM-Karte0,70–1,50 €

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Travelinfos von A bis Z

Exotische Strände, alte Kolonialstädte und beeindruckende Kulturdenkmäler auf eigene Faust erleben? Kein Problem. Die Travelinfos geben Antworten auf all die Fragen, die sich vor der Reise und unterwegs stellen: Wie und wo kann ich einreisen? Muss ich mich impfen lassen? Wo gibt es die besten Yoga-Kurse? Kann man als Frau alleine reisen? Welches sind die schönsten Strände? Und warum muss man eigentlich mit der rechten Hand essen?

AUF DEM MARKT IN NAGPUR

Inhalt

Anreise

Botschaften und Konsulate

Einkaufen

Elektrizität

Essen und Trinken

Feste und Feiertage

Fotografieren

Frauen

Geld

Gepäck

Gesundheit

Informationen

Internet und E-Mail

Kinder

Medien

Post

Reisende mit Behinderungen

Schwule und Lesben

Sicherheit

Sport

Telefon

Transport

Trekking und Outdoor-Aktivitäten

Übernachtung

Verhaltenstipps

Versicherungen

Visa

Yoga, Meditation und Ashrams

Zeitverschiebung

Zoll

Kurz und knapp

Flugdauer Frankfurt – Mumbai 8 Std., Frankfurt – Chennai 9,5 Std.

Einreise Reisepass, Aufenthalt bis 30 Tage e-Tourist Visa (e-TV), ab 31 Tage bis 6 Monate Touristenvisum

Geld Rupie (Rs), keine eingerissenen Geldscheine akzeptieren

Smartphones in ländlichen Gebieten oft lückenhafte Netzabdeckung

Zeitverschiebung MEZ +4,5 Std., während der europäischen Sommerzeit +3,5 Std.

Anreise

Zwar ist es in der Regel möglich, von den benachbarten Staaten Nepal, Pakistan, Bangladesch und Bhutan aus über Land nach Indien einzureisen, jedoch reist die Mehrzahl der Touristen mit dem Flugzeug an. Direktflüge aus Europa nach Südindien führen i. d. R. nach Mumbai, aber auch Chennai und Bengaluru werden angeflogen. Die reine Flugzeit von Deutschland beträgt etwa acht Stunden. Tickets kosten zwischen 550 und 2000 €. Wer Geld sparen möchte, sollte einen Flug mit Umsteigen wählen: Es gibt mehrere Flüge über europäische Städte oder die Golfstaaten. In jedem Fall sollte man sich vor dem Kauf eines Tickets umhören, denn die Preise unterscheiden sich mitunter erheblich. Sinnvoll ist es, sich über eine Suchmaschine wie www.swoodoo.com einen Überblick zu verschaffen.

Lufthansa, www.lufthansa.de, fliegt zweimal täglich von Frankfurt und München nach Mumbai. Air India, www.airindia.com, fliegt täglich von Frankfurt nach Mumbai. British Airways, www.britishairways.com, startet jeden Tag von London nach Mumbai, Air France, www.airfrance.de, täglich von Paris und Austrian Airlines, www.austrianairlines.co.at, fünfmal wöchentlich von Wien.

Darüber hinaus fliegen Lufthansa täglich und Air India zweimal wöchentlich von Frankfurt sowie British Airways zweimal wöchentlich von London nach Chennai (ab 580 €). Direktflüge nach Bengaluru mit Lufthansa ab Frankfurt (6x wöchentl.) sind teurer (ab 850 €). Günstiger ist es über London mit Umsteigen in Delhi oder Mumbai. Teuer sind auch die Direktflüge mit Condor, www.condor.de, von München nach Goa (nur in der Hochsaison). Emirates, www.emirates.com, bietet gute Verbindungen von Frankfurt und anderen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (via Dubai nach Trivandrum, Kochi, Chennai und Bengaluru).

Meist ist die Geltungsdauer von Billigtickets auf zwölf Monate begrenzt. Eine Umbuchung des Rückflugs kostet mindestens 150 €. Dennoch sollte man keine open date tickets kaufen, da zu manchen Zeiten Flüge von und nach Indien Monate im Voraus ausgebucht sind.

Reisen und Klimawandel

Der Klimawandel ist vielleicht das dringlichste Thema, mit dem wir uns in Zukunft befassen müssen. Wer reist, erzeugt auch CO²: Der Flugverkehr trägt mit einem Anteil von bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wir sehen das Reisen dennoch als Bereicherung: Es verbindet Menschen und Kulturen und kann einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes leisten. Reisen bringt aber auch eine Verantwortung mit sich. Dazu gehört darüber nachzudenken, wie oft wir fliegen und was wir tun können, um die Umweltschäden auszugleichen, die wir mit unseren Reisen verursachen. Wir können insgesamt weniger reisen – oder weniger fliegen, länger bleiben und Nachtflüge meiden (da sie mehr Schaden verursachen). Und wir können einen Beitrag an ein Ausgleichsprogramm wie www.atmosfair.de leisten.

Dabei ermittelt ein Emissionsrechner, wie viel CO² der Flug produziert und was es kostet, eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen. Mit dem Betrag werden Projekte in Entwicklungsländern unterstützt, die den Ausstoß von Klimagasen verringern helfen.

Botschaften und Konsulate

Indische Vertretungen im Ausland

Deutschland

Tiergartenstr. 17, 10785 Berlin,

Tel. 030 257950, Fax 257 95102,

www.indianembassy.de,

Mo–Fr 9–17.30 Uhr

Generalkonsulate:

Friedrich-Ebert-Anlage 26, 60325 Frankfurt,

Tel. 069 153 0050, www.cgifrankfurt.de.

Graumannsweg 57, 20487 Hamburg,

Tel. 040 338036, www.cgihamburg.de

Widenmayerstr. 15, 80538 München,

Tel. 089 210 2390, www.cgimunich.com.

Österreich

Kärntner Ring 2, 1015 Wien, Fax 505 9219, Tel. 01 50586-66, -69, www.indianembassy.at.

Konsulat:

Opernring 1, 1010 Wien,

Tel. 01 585 0795.

Schweiz

Kirchenfeldstr. 28, 3005 Bern 6,

Tel. 031 350 1130, Fax 351 1557,

www.indembassybern.ch.

Konsulate:

Rue du Valais 9, 1202 Genève,

Tel. 022 906 8686, www.pmindiaun.org/cgi

Sonnenbergstrasse 50, 8032 Zürich,

Tel. 043 344 3214, [email protected].

Sri Lanka

High Commission:

36-38 Galle Rd, Colombo 3,

Tel. 011 232 7587, www.hcicolombo.gov.in.

Konsulat:

31 Rajapihilla Mawatha, Kandy,

Tel. 081 222 3786, www.ahcikandy.gov.in.

Ausländische Vertretungen in Indien auf (siehe >>), siehe >> und siehe >>.

Einkaufen

Kein anderes Land produziert eine so große Auswahl an Kunst und Kunsthandwerk wie Indien. Jeder Landesteil hat seine speziellen Produkte – im Bundesstaat Karnataka sind es z. B. Metallarbeiten. Aber auch viele andere schöne Sachen warten nur darauf, gekauft zu werden. Überall in Indien findet man so viele schöne, exotische Souvenirs, dass man oft gar nicht weiß, was man zuerst kaufen soll. Auch sind viele Dinge wesentlich günstiger als zu Hause. Das Gepäck wird bestimmt schwerer, es sei denn, man schickt etwas per Post nach Hause.

Wo einkaufen?

In Indien wimmelt es von aufdringlichen Straßenhändlern (meist Kinder). Wer kein Interesse hat, sollte das deutlich zeigen. Manchmal aber bieten die Verkäufer vernünftige Souvenirs unter Ladenpreis an oder lassen mit sich handeln. Praktisch alle Landesregierungen betreiben Kunsthandwerksläden(emporia). Die meisten haben Filialen in den größeren Städten. In Mumbai, Chennai und Bengaluru gibt es außerdem jeweils ein Central Cottage Industries Emporium, www.cottageemporium.in. Die Waren in diesen Läden sind in der Regel von guter Qualität, dafür sind die (festen) Preise etwas hoch. Ein Besuch lohnt auch, um sich ein Bild davon zu machen, welche Art von Kunsthandwerk erhältlich ist und wie viel es in etwa kostet.

Handeln

Außer beim Kauf von Essen, Eintritts- und Fahrkarten und Dingen des täglichen Bedarfs wird fast immer erwartet, dass man um den Preis feilscht. Wie, das ist vor allem eine Frage des Stils. Feste Regeln gibt es nicht. Der Preis, den ein Händler am Anfang nennt, hat nicht viel zu sagen. Manche Leute raten, etwa ein Drittel dieser Summe zu zahlen, aber auch das ist nur eine Daumenregel. Wer zu wenig bietet, wird vielleicht aus dem Laden geschoben, weil er einen „beleidigenden“ Preis geboten hat. Das ist Teil des Spiels. Wenn man am nächsten Tag wiederkommt, wird man wie ein alter Freund begrüßt. Hat man einen Preis geboten, ist man verpflichtet, ihn zu zahlen. Also niemals um etwas feilschen, das man nicht haben will, oder eine Summe nennen, die man nicht zu zahlen bereit ist.

Manchmal halten Rikscha-wallahs und Taxifahrer unaufgefordert bei Geschäften, die ihnen eine Provision für die Vermittlung potenzieller Käufer bezahlen. Wer von einem Schlepper oder Fahrer in einen Laden gelotst wird und dort etwas kauft, bezahlt einen Preis, der etwa 50 % über dem normalen liegt. Wer sich nicht auf derlei Spielchen einlassen möchte, sollte darauf bestehen, sofort ans Ziel gebracht zu werden. Ein gutes Geschäft lässt sich nur ohne ungebetene Begleitung machen.

Öffnungszeiten

Geschäfte in Indien haben Mo–Sa von 9.30–18 Uhr geöffnet, wobei immer mehr Geschäfte auch sonntags die Pforten öffnen. Die meisten großen Läden halten sich an diese Zeiten, während sie bei kleineren Geschäften von Ort zu Ort und Religion zu Religion variieren, aber meist länger sind.

Die staatlichen Touristeninformationen haben Mo–Fr von 9.30–17, Sa von 9.30–13 Uhr geöffnet und jeden 3. (manchmal auch jeden 2.) Sa im Monat geschlossen. Die Touristeninformationen der Bundesstaaten haben in der Regel Mo–Fr von 10–17 Uhr geöffnet.

Elektrizität

Die Stromspannung in Indien beträgt 220 V 50 Hz Wechselstrom. Es gibt aber auch Gleichstrom, deshalb checken, bevor man den Stecker hineinsteckt. Die meisten Steckdosen haben drei runde Buchsen und nehmen europäische Stecker mit zwei runden Kontaktstiften an. Stromausfälle und Stromschwankungen sind keine Seltenheit; beim Gebrauch von empfindlichen Geräten wie Laptops sollten daher konstante Spannungsstabilisatoren eingesetzt werden.

Essen und Trinken

Die indische Küche gilt als eine der besten der Welt, allerdings unterscheidet sich die südindische stark von der nordindischen. Typisch für nordindisches Essen (das normalerweise die Karten indischer Restaurants im Ausland prägt) sind reichhaltige Fleisch- und Gemüsegerichte in einer sämigen Soße auf der Basis von Tomaten, Zwiebeln und Joghurt, begleitet von fluffigem Brot. Südindisches Essen ist dagegen fast ausschließlich vegetarisch, mit Chili- und Kokosnussgeschmack und viel Reis, oft in Form eines der südindischen Pfannkuchen wie dosa, idli und uttapam; an den Küsten wird aber auch viel Fisch geboten.

Besonders für Vegetarier ist indisches Essen ein Traum: Einige der leckersten Gerichte des Subkontinents sind fleischlos, und selbst überzeugte Fleischesser werden mit Begeisterung köstliche Linsen- und Gemüse-Currys verdrücken. Die meisten religiösen Hindus und die große Mehrheit der Menschen im tiefen Süden essen weder Fleisch noch Fisch. Einige orthodoxe Brahmanen und Jains verzehren weder Zwiebeln noch Knoblauch, da diese angeblich niedere Instinkte wecken. Jains sind noch strenger und meiden auch Tomaten, die sie an Blut erinnern. Veganismus ist hingegen nicht verbreitet, daher müssen Veganer wachsam sein, denn Milchprodukte sind in allen möglichen Gerichten enthalten. Viele Restaurants weisen darauf hin, ob sie vegetarisch kochen oder nicht und wir erwähnen das ebenfalls in unseren Restaurantangaben. Man sieht auch Werbung für rein vegetarische Küche (pure veg), was bedeutet, dass weder Eier noch Alkohol serviert werden.

Als Fleischesser sollte man in Indien vorsichtig sein: Selbst wenn es Fleisch gibt, kann die Qualität zu wünschen übrig lassen, vor allem in den größeren Städten. Die Portionen sind ohnehin klein – besonders in den billigeren Lokalen, wo es dem Essen nur etwas Aroma verleihen soll. Zu beachten ist, dass es sich bei „mutton“ (Hammelfleisch) in Wirklichkeit um Ziegenfleisch handelt. Hindus essen selbstverständlich kein Rindfleisch und Moslems kein Schweinefleisch, deshalb findet man beides nur in wenigen christlichen Enklaven wie den Strandgebieten von Goa.

Gut zu wissen

Tipps zum Trinkwasser in Indien auf siehe >>.

Ein Glossar mit Begriffen rund ums Essen in Indien findet sich ab siehe >>.

Restaurants

Es gibt im Wesentlichen drei Arten von Lokalen: schlichte, billige Cafés(dhabas, bhojanalayas oder udupis genannt), indische Restaurants, die auf etwas betuchtere Inder ausgerichtet sind, und Touristenrestaurants. Dhabas und bhojanalayas servieren einfache, aber oft gute Küche. Das Angebot besteht aus Gemüse-Curry, dhal (eine Art sämige Linsensuppe), Reis oder – vor allem im Norden – indischem Brot und manchmal Fleisch. Dhabas liegen oft am Rand von Schnellstraßen und verköstigen traditionell Lastwagenfahrer. Bhojanalayas sind einfache Lokale in Nord- und Zentral-Indien, die sich meist in der Umgebung von Bahnhöfen und Busbahnhöfen befinden. Sie kochen in der Regel vegetarisch, besonders die, die als „Vaishno“ ausgeschildert sind. Sowohl dhabas als auch bhojanalayas können extrem schäbig sein. Anders verhält es sich häufig mit den sogenannten udupi-Restaurants, dem Äquivalent in Südindien: Diese Lokale bieten billige und köstliche Snacks wie masala dosa,idli, vada und Reisgerichte an, die stets frisch zubereitet sind.

Viele indische Restaurants, ob vegetarisch oder nicht, richten sich an indische Geschäftsleute und Familien aus der Mittelschicht. Hier bekommt man zuverlässig gutes Essen zu günstigen Preisen. Die teureren indischen Restaurants, wie die der Fünfsternehotels, sind für lokale Verhältnisse teuer, bieten dafür aber die seltene Gelegenheit, klassische indische Küche von Top-Qualität zu probieren – und das zu einem weit niedrigeren Preis als zu Hause. Touristenrestaurants richten sich vor allem an Ausländer mit weniger abenteuerlustigem Gaumen oder Heimweh. Hier gibt es Pfannkuchen, Gebäck, Omeletts, Pommes, Müsli, Obstsalat und ein paar Currys. Sie sind meistens relativ teuer und es ist eher Glückssache, ob das Essen schmeckt oder nicht – indische Spaghetti Bolog–nese, Enchiladas und Chicken chow mein können ziemlich eigenartig ausfallen. In größeren Städten ist auch Fastfood zu haben, darunter Burger (i. d. R. mit Huhn oder Lamm) und Pizza.

Irreführenderweise bezeichnen sich viele Lokale, in denen traditionelles Essen serviert wird, als Hotels, obwohl sie keine Unterkünfte anbieten. Dies ist besonders häufig im Süden Indiens der Fall, wo oft für „Hotels“ geworben wird, bei denen es sich aber um ein Mittagslokal handelt.

Einige Restaurants bieten WLAN, was aber noch nicht die Norm ist. Indische und internationale Ketten wie Café Coffee Day, McDonald‘s und Starbucks sind zuverlässige Adressen mit Internetzugang. Unabhängige Läden mit gutem WLAN sind im Buch hervorgehoben.

Indisches Essen

Was im Westen gemeinhin Curry heißt, umfasst eine Vielzahl von Gerichten mit einer jeweils anderen masala oder Gewürzmischung. Zu den häufig verwendeten Gewürzen gehören Pfeffer, Kardamom, Gewürznelken, Zimt, Chili, Kurkuma, Knoblauch, Ingwer, Koriander (sowohl Blatt als auch Samen), Kreuzkümmel und Safran. Garam masala („scharfe Mischung“) ist eine Kombination aus Gewürzen, die dem Essen zugefügt wird, wenn es schon fast fertig ist.

Chili ist ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil, aber die weit verbreitete Meinung, dass indisches Essen durchweg höllisch scharf sei, hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Vor allem nordindisches Essen ist normalerweise sehr mild gewürzt und oft noch milder als in indischen Restaurants im Ausland. Südindische Gerichte können dagegen schärfer ausfallen. Wer nichts Scharfes mag, hält sich an milde Gerichte wie korma und biriyani, wobei Fleisch oder Gemüse mit Reis zusammen gekocht wird. Inder mildern den Effekt von Chili oft durch Chutneys, dahi (reinen Joghurt) oder raita (Joghurt mit Pfefferminzblättern und Gurken oder anderen Kräutern und Gemüsesorten) ab. Bier ist nach scharfem Chiligenuss zum Nachspülen mit am besten; die wichtigsten Öle, die das Brennen verursachen, lösen sich nämlich in Alkohol, nicht aber in Wasser auf. Vegetarische Currys werden normalerweise (auch auf englischen Speisekarten) unter den Hindi-Bezeichnungen ihrer wichtigsten Zutaten wie paneer (Käse), alu (Kartoffeln), chana (Kichererbsen) oder muttar (Erbsen) aufgeführt. Bei Fleisch-Currys findet man oft nähere Angaben, etwa korma (mit Joghurtsoße, mild) oder dopiaza (mit Zwiebeln, mittelscharf), aus denen die verwendete masala-Mischung oder die Zubereitungsart ersichtlich ist.

Nordindische Küche

Die regionalen Unterschiede innerhalb der nordindischen Küche sind enorm. Sie ist stark beeinflusst von moslemischen Invasoren aus Zentralasien und Persien, die viele der beliebtesten Gerichte und Beilagen, wie das biriyani oder das naan, einführten. Auch sorgten sie dafür, dass im Norden mehr Fleisch gegessen wird als im Süden. Eine typisch nordindische Mischung aus einheimischen und zentralasiatischen Einflüssen ist die Mughlai-Küche, die während der Mogul-Dynastie entstand. Sie ist überwiegend mild und nicht-vegetarisch. Beliebte Zutaten sind Sahne, Mandeln, Sultaninen, Safran – berühmtestes Beispiel ist die klassische korma-Soße.

Die andere weit verbreitete Zubereitungsart im Norden ist Tandoori. Der Name bezieht sich auf den Lehmofen (tandoor), in dem das Essen gebacken wird. Im Falle von Tandoori chicken wird das Hähnchen vor dem Garen in einer Mischung aus Joghurt, Kräutern und Gewürzen mariniert. Kleine Fleischstücke ohne Knochen, die auf dieselbe Art mariniert und gebacken werden, heißen tikka; sie werden in einer mäßig scharfen masala(tikka masala), in einer mit Mandeln (pasanda) angereicherten, oder aber in einer sämigen Buttersoße (murg makhani oder butter chicken) gereicht. Auch Brote, wie naan und roti, werden im tandoor gebacken.

Ein Hauptgericht – ob Curry, Kebab oder Tandoori-Gericht ohne masala – wird normalerweise mit dhal (Linsen) und Brot serviert. Reis gilt in einigen Regionen Indiens als Extrabeilage und muss gesondert bestellt werden.

In der nordindischen Küche gibt es verschiedene Brote. Chapatti ist eigentlich der Oberbegriff, bezieht sich aber meist auf die einfachste, flache Sorte, für gewöhnlich aus Weizenmehl. Auch der Name roti steht für mehrere Sorten: Ein roti kann genau dasselbe sein wie ein chapatti, bezeichnet aber oft ein dickeres, im Tandoor gebackenes Brot. In der guten moslemischen Küche des Nordens gibt es zu deftigen Fleisch- und Hühnergerichten oft hauchdünnes rumali roti („Taschentuchbrot“). Naan ist ein dickes, fluffiges Brot, das auf jeden Fall im Tandoor gebacken wurde. Es wird besonders gern in nicht-vegetarischen Restaurants gereicht, weil es ausgezeichnet zu Fleischgerichten passt. Es gibt auch frittierte Brote: beim paratha (oder parantha) wird der Teig vor dem Frittieren mehrmals ausgerollt, mit ghee bestrichen, zusammengefaltet und wieder ausgerollt, und oft gefüllt, zum Beispiel mit Kartoffeln (alu paratha). Letzteres wird gern zum Frühstück gegessen. Puris sind kleine, luftig frittierte Teigbällchen. Ein papadam ist eine knusprige Waffel, die aus Linsenmehl gemacht und normalerweise als Vorspeise gereicht wird.

In vielen Restaurants gibt es auch Menüs, thalis genannt. Sie bestehen aus verschiedenen kleinen Gerichten, darunter einige Currys, ein Chutney und eine Süßspeise, die auf einem Tablett aus rostfreiem Stahl auf den Tisch kommen. In der Mitte befinden sich ein Brot und normalerweise eine Portion Reis. In vielen Lokalen gehen Kellner herum und füllen das Tablett solange auf, bis der Gast abwinkt.

Südindische Küche

Das Essen in Südindien unterscheidet sich himmelweit von dem im Norden. In der südindischen Küche werden vollkommen andere Gewürze verwendet, darunter Kokosnuss, Tamarinde, Curryblätter und verschiedene getrocknete rote und frische grüne Chilis. Außerdem beherrscht Reis alles: Er wird nicht nur in seiner natürlichen Form gegessen, sondern auch als idli (gedämpfter Reiskuchen), idiyyapams (gedämpfter Reisnudelkuchen), dosa (Pfannkuchen aus fermentiertem Reis- und Linsenbohnenmehl) und masala dosa (mit einer würzigen Kartoffelfüllung). Eine Alternative zur dosa ist das dickere uttapam, in das oft Zwiebeln oder Gemüse eingebacken ist. Die sättigenden Brote, die ein wichtiger Bestandteil des nordindischen Speiseplans sind, findet man hier für gewöhnlich nicht, abgesehen von den fluffigen kleinen puri.Fleisch wird in den von den Brahmanen dominierten Tempelstädten Tamil Nadus vergleichsweise wenig gegessen, ist aber in ganz Kerala mit seinen großen christlichen und moslemischen Minderheiten erhältlich.

Weit verbreitet in Südindien sind auch Menüs, schlicht „meals“ genannt. In der Regel besteht ein solches Gericht aus einem Berg Reis, umgeben von diversen Gemüse-Currys, sambhar dhal, Chutney und Joghurt. Dazu gibt es meistens puris und rasam, eine dünne, scharfe, pfeffrige Suppe. „Meals“ werden üblicherweise auf einem Metallteller oder thali (auch in Nordindien gebräuchlich) mit einer Vertiefung für jede Beilage serviert, manchmal aber auch auf einem Bananenblatt. In den meisten traditionellen Restaurants kann man essen, so viel man möchte, und Kellner gehen mit Schüsseln für den „Nachschlag“ herum. Vor allem im Süden gehört es zum guten Ton, mit den Fingern zu essen – in billigen Lokalen kann es sein, dass es überhaupt kein Essbesteck gibt. Man sollte stets nur mit der rechten Hand essen, da die Linke als unrein gilt, und sich zuvor die Hände waschen. Zum Essen nur die Fingerspitzen benutzen, damit das Essen nicht auf dem Handteller landet!

Snacks

In Indien gibt es zahllose Snacks. Chana puri, ein Kichererbsen-Curry mit puri (oder einem anderen Brot wie einem kulcha) zum Stippen, sehr beliebt im Norden, lässt sich nur im Sitzen verzehren. Das südindische Gegenstück ist idli sambhar – eine Linsen-Gemüse-Soße mit Reiskuchen zum Tunken. Zum Fingerfood, das auf der Straße angeboten wird, gehören bhel puris (eine Mumbai-Spezialität aus einer Mischung aus Puffreis, frittierten Reisnudeln, Kartoffeln und knusprigen puri mit Tamarindensoße), pani puris (die gleichen puris in pfeffrig-scharfe Soße getaucht – nur etwas für Abgehärtete), bhajis (frittierter Gemüsekuchen in Kichererbsenmehl), samosas (Fleisch oder Gemüse in einer gebratenen Teigtasche) und pakoras (Gemüse oder Kartoffel, in Kichererbsenmehl gewendet und frittiert). Im Süden werden überall vada angeboten, gut gewürzte frittierte Linsenküchlein, die aussehen wie Donuts.

Kebabs sind in nördlicheren Landesteilen und um Hyderabad verbreitet, vor allem shish kebab, Lammhackfleisch, das auf einem Spieß gegrillt wird, aber auch shami kebab, kleine, in Öl gebratene Lammhackbällchen. Kebab in kathi oder kaati, also in einem in der Pfanne gebackenen Brot, wurde in Kolkata erfunden, ist inzwischen aber auch in anderen Städten erhältlich. Für alle Snacks von der Straße gilt, dass sie Keime anziehen, wenn sie lange herumliegen – also darauf achten, dass das Essen frisch zubereitet wurde. Mit besonderer Vorsicht sind Snacks zu genießen, die mit Wasser (etwa pani puris) oder mehrfach wieder verwendetem Speiseöl zubereitet werden. Es ist ratsam, sich langsam an indische Verhältnisse zu gewöhnen, bevor man Snacks von der Straße isst.

In Indien herrscht kein Mangel an würzigen Nüssen und Kernen, die oft als channa chur bezeichnet werden. Geröstete Jackfruit-Kerne werden manchmal als pikanter Snack verkauft, sind aber eher mild. Äußerst günstig bekommt man Cashewnüsse. Erdnüsse, auch als „monkey nuts“ oder mumfuli bekannt, werden meist geröstet und ungeschält angeboten.

Paan

Für manchen ist es vielleicht beruhigend zu wissen, dass das rote Zeug, das die Leute zum Teil auf der Straße ausspucken, kein Blut ist, sondern ein Saft, der durch das Kauen von paan produziert wird. Paan fördert die Verdauung (wird folglich gewöhnlich nach den Mahlzeiten konsumiert) und wirkt überdies leicht stimulierend. Am weitesten verbreitet und von durchschlagendster Wirkung ist paan im Nordosten. Ein paan besteht aus gehackten Nüssen (die immer als Betelnüsse bezeichnet werden; es handelt sich um die Nuss der Arekapalme, die auch Betelnusspalme heißt); sie werden in ein Blatt (das wiederum vom Betelpfeffer stammt) gewickelt.

Hinzu kommen Zutaten wie katha (eine rote Paste), chuna (weißer Löschkalk), mithamasala (eine Mischung süßer Gewürze, die auch hinuntergeschluckt werden kann) und zarda (Kautabak, der auf keinen Fall verschluckt werden darf, vor allem nicht, wenn er mit chuna kombiniert wird). Das so entstandene dreieckige Päckchen wird in die Wange gestopft und langsam gekaut, und im Falle von chuna und zarda paans wird der Saft im Gehen ausgespuckt. Auf den Geschmack von paan kommt man erst mit der Zeit. Anfänger sollten die süße und harmlose mitha-Variante versuchen, die ohne Probleme hinuntergeschluckt werden kann – und möglichst dabei bleiben.

Andere Küchen

Chinesisches Essen ist überall in Indien weit verbreitet. Es wird meist von indischen Köchen zubereitet und ist nicht eben authentisch, außer in den wenigen indischen Städten mit einer großen chinesischen Gemeinde. Landesweit bieten Touristenrestaurants und Backpackercafés eine ganz ordentliche Auswahl an westlichen Gerichten an – von einfachen kleinen Bäckereien, wo Kuchen und Sandwiches verkauft werden, bis zu schicken Restaurants, in denen auf kerzenbeleuchteten Terrassen italienische Gourmetküche kredenzt wird. Westliches Essen ist aber oft relativ teuer, und die Qualität ist nicht immer gewährleistet. Städte wie Mumbai und Bengaluru warten außerdem mit einer Auswahl von Tex-Mex-, thailändischer, japanischer, italienischer und französischer Küche auf, oft aber nur in den Restaurants der Luxushotels. Zusätzlich zu diesen Lokalen gibt es auch internationale Fastfood-Ketten wie Pizza Hut, Domino’s, KFC und McDonald’s mit sehr niedrigen Preisen.

Süßigkeiten

Die meisten Inder sind Süßschnäbel. Indische Süßigkeiten, die meist aus Milch zubereitet werden, können extrem süß sein. Von der festeren Sorte ist penda i, eine Art Fondant, der aus eingekochter und kondensierter Milch zubereitet wird. Man bekommt barfi in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Farben, von schlichtem, cremigem Weiß bis zu hellgrüner pista (Pistazie), oft mit Blattsilber bedeckt (das man isst). Zu den vielen anderen Süßspeisen, die aus eingekochter Milch zubereitet werden, zählen das weniger klumpige, runde penda und die dünnen, rautenförmigen kajukatli, außerdem feuchtes sandesh und das härtere paira – beide v. a. in Bengalen sehr beliebt. Das knusprigere mesur wird aus Kichererbsen hergestellt. Zu den vielen Arten von gallertartiger halwa – ganz anders als die nahöstliche Variante – gehört die gehaltvolle gajarkahalwa aus Karotten und Sahne.

Zu den weicheren und klebrigeren Süßigkeiten zählen jalebis, die orangefarbenen, von Sirup triefenden Röhrchen in den Schaufenstern der Süßwarenläden. Sie werden aus frittierter Melasse hergestellt und sind so unbekömmlich, wie sie aussehen. Gulab jamuns, frittierte, in Sirup getauchte lockere Teigbällchen sind auch nicht viel gesünder. Sowohl im Norden als auch im Süden verbreitet ist ladoo: Bällchen aus Ghee, Mehl und Zucker, wobei die Zutaten von Region zu Region variieren können. Eine Spezialität unter den bengalischen Süßigkeiten, die weithin als die besten gelten, ist rasgulla, in Sirup schwimmende, mit Rosenwasser durchsetzte Käsebällchen. Ras malai, in Nordindien verbreitet, ist ganz ähnlich, nur wird statt Sirup Sahne verwendet. Ein im Süden beliebtes Dessert ist payasam – ein Reis- oder Fadennudelpudding mit Kardamom, Safran und Nüssen; zu größeren Festen werden spezielle Versionen zubereitet.

Indische Schokolade wird zunehmend besser, und auch Cadbury’s- und Amul-Riegel sind überall erhältlich. Aber keine der einheimischen Imitationen schweizerischer oder belgischer Schokolade ist die Ausgabe wert. Die besten der großen Hersteller von Speiseeis, deren uniformierte Verkäufer Eiswägelchen durch die Straßen schieben, sind Kwality (im Besitz von und angeboten als Wall’s), Amul, Gaylord und Dollops. Sie haben viele, in der Regel leicht erkennbare Nachahmer. Manche kennen keinerlei hygienische Bedenken – deshalb Wassereis meiden. Eisdielen, die teils kunstvolle Gebilde fabrizieren, sind sehr beliebt. Eine Kostprobe wert ist kulfi, eine gefrorene Süßigkeit mit Pistazien-, Mango- und Kardamom-Geschmack, die indische Antwort auf Eiscreme. Bhang kulfi, zum Holi-Fest beliebt, enthält eine Prise Cannabis und hat eine interessante Wirkung, ist aber mit Vorsicht zu genießen.

Obst

Welches Obst erhältlich ist, hängt von der Region und der Jahreszeit ab, aber es gibt immer eine gute Auswahl. Man sollte möglichst jedes Obst, auch Äpfel, schälen oder 30 Minuten lang in eine starke Jod- oder Kaliumpermanganat-Lösung tauchen. Straßenverkäufer bieten oft mundgerecht geschnittenes Obst an, das sie mit Salz oder masala bestreuen. Man sollte aber nichts kaufen, was so aussieht, als hätte es schon eine Weile herumgelegen. Mangos sind fast immer im Angebot, doch nicht alle sind süß genug, um ganz frisch gegessen zu werden – manche werden für Pickles oder Currys verwendet. Bananen unterschiedlicher Sorten gibt es das ganze Jahr über zu kaufen. Orangen und Mandarinen sind leicht zu finden, ebenso Honigmelonen und Durst löschende Wassermelonen. Von den weniger bekannten Früchten ist die Chiku erwähnenswert. Sie sieht aus wie eine Kiwi und schmeckt ein bisschen nach Birne. Ein kulinarisches Glossar befindet sich im Anhang, (siehe >>).

Getränke

Tee, Kaffee und Softdrinks

In Indien scheint sich manchmal alles um Tee(chai) zu drehen; er wird in Darjeeling, Assam und den Nilgiri Hills angebaut und von chaiwalas an fast jeder Ecke verkauft. Normalerweise wird indischer Tee zubereitet, indem man zerriebene Teeblätter, Milch und Wasser in einem Topf aufkocht, die Mischung in eine Tasse oder ein Glas mit viel Zucker gießt und dann zum Abkühlen von einer Tasse in die andere kippt. Oft wird Ingwer und/oder Kardamom hinzugefügt. Wer aufpasst, kann verhindern, dass zu viel Zucker hineingetan wird. Manchmal, vor allem in Touristenorten, bekommt man vielleicht ein Kännchen Tee europäischen Stils („tray“ tea) – gewöhnlich ein Teebeutel in lauwarmem Wasser.

Kaffee wird immer beliebter und immer mehr Cafés und Restaurants schaffen sich jetzt ordentliche Kaffeemaschinen an, besonders in den größeren Städten und Touristenzentren. Mittlerweile haben die Coffeeshopketten Hunderte von Filialen – am größten ist die Kette Café Coffee Day (CCD), gefolgt von Barista – und es eröffnen auch immer mehr unabhängige Cafés. Einer der besten Orte, um eine anständige Tasse südindischen Kaffees zu bekommen, ist die Kette Indian Coffee House, die in jeder südlichen Stadt vertreten ist. Mit dem Trinken des milchigen keralischen Kaffees ist ein ganzes Ritual verbunden: Er wird zum Abkühlen in ausladenden, schwungvollen Bewegungen von einem hohen Glas in ein anderes gegossen.

Softdrinks