Stefan Loose Reiseführer E-Book Tibet - Oliver Fülling - E-Book

Stefan Loose Reiseführer E-Book Tibet E-Book

Oliver Fülling

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Beschreibung

Stefan Loose E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck!
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E-Book basiert auf: 5. Auflage 2019

Eine Reise durch Tibets spektakuläre Naturlandschaften und die Begegnung mit der tiefsitzenden Religiosität und buddhistischen Kultur der Tibeter gehört zu den nachhaltigsten Erfahrungen, mit denen man auf Reisen konfrontiert werden kann. Wer mental und körperlich gut vorbereitet nach Tibet kommt, wird zu sich selbst finden, vielleicht sogar sein Denken und Fühlen neu definieren und in jedem Falle eine unvergessliche Zeit in einer der faszinierendsten Regionen der Erde erleben. Das neue Stefan Loose Travel Handbuch Tibet ist ein kompaktes Nachschlagewerk mit vielen Hintergrundinformationen zu Buddhismus, Geschichte, Politik und Alltag, die dazu anregen sollen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Kulturinteressierte finden fundierte Beschreibungen aller Sehenswürdigkeiten, Trekkingreisende erhalten Tipps für die spannendsten Wandertouren und Individualreisende bekommen eine Fülle an Tipps zu Anreise, Unterkünften, Restaurants, Festen, Einkaufs- und Transportmöglichkeiten an die Hand. 50 Karten und Pläne helfen bei der Orientierung. Das Kapitel „Stippvisiten in Chinas Metropolen“ beschreibt die wichtigsten Ausgangsorte für die Weiterreise nach Tibet. Ein umfangreiches Glossar hilft dabei, den Überblick in der tibetischen Götterwelt nicht zu verlieren.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 801

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Inhalt

Titel

Symbole & Hinweise

Übersichtskarte Highlights

Tibet – Highlights und Themen

Highlights

Themen

Reiseziele und Routen

Klima und Reisezeit

Reisekosten

Travelinfos von A bis Z

Anreise

Botschaften und Konsulate

Einkaufen

Essen und Trinken

Fair reisen

Feste und Feiertage

Fotografieren

Frauen unterwegs

Geld

Gepäck

Gesundheit

Informationen

Internet

Kinder

Maße und Elektrizität

Medien

Nationalparks und Reservate

Öffnungszeiten

Post

Reisende mit Behinderungen

Reiseveranstalter

Schwule und Lesben

Sicherheit

Sport und Aktivitäten

Telefon

Transport

Übernachtung

Verhaltenstipps

Versicherungen

Visa und Permits

Zeit und Kalender

Zoll

Land und Leute

Geografie

Flora und Fauna

Umwelt

Bevölkerung

Geschichte

Regierung und Politik

Wirtschaft

Religion

Kunst und Architektur

Lhasa und Umgebung

Lhasa

Ritualwege

Der Jokhang

Der Potala-Palast

Norbulingka

Weitere Sehenswürdigkeiten

Die Umgebung von Lhasa

Sera

Pabonka

Drepung

Ganden

Drayerpa

Trekking von Ganden nach Samye

Drigung Thel

Tidrum

Tsurphu

Nam Tso

Lhundrub-Tal

Taklung

Reting (Rateng)

Drölma Lhakhang

Lhoka

Durch das Yarlung-Tsangpo-Tal

Gongkar Chöde

Dorje Drak

Mindroling

Samye

Tsethang und Umgebung

Tsethang

Trandruk Lhakhang

Yumbulhakhang

Königsgräber

Heilige Seen

Lhamo Latso

Yamdrok Yumtso

Shigatse

Gyantse

Von Gyantse nach Shigatse

Shigatse

Sakya

Lhatse

Von Lhatse nach Horchu

Shekar

Mount Everest Base Camp

Dingri

Trekking zum Mount Everest Base Camp

Nyalam

Zhangmu/Dram

Über den Palku Tso nach Gyirong und Saga

Gyirong

Westtibet (Ngari)

Wege nach Westen

Der Kailash

Darchen

Kailash Kora

Mapham Yutso und La-nga Tso

Vom Kailash nach Ali

Tirthapuri und Khyunglung

Tsada und Umgebung

Ali

Osttibet (Kham)

Kongpo-Tal und Basum Tso

Kading-Tal

Bayi und Umgebung

Von Bayi nach Markam

Chamdo

Von Chamdo nach Nagchu

Nagchu

Stippvisiten in Chinas Metropolen

Beijing

Beijings Top 5

Chengdu

Chengdus Top 5

Guangzhou

Guangzhous Top 5

Shanghai

Shanghais Top 5

Anhang

Sprachführer

Mudras

Glossar

Reisemedizin zum Nachschlagen

Bücher

Impressum

Kartenverzeichnis

Autoren

WECHSELKURSE

1 €7,57 ¥1 sFr6,66 ¥1 ¥0,13 €1 ¥0,15 sFr

ZIMMERPREISE

für ein Doppelzimmer

    bis ¥80

    bis ¥160

    bis ¥250

    bis ¥400

    bis ¥600

    bis ¥800

    über ¥800

QUICK FINDER

■ Kreditkarte sperren (>>>>)

■ Glossar (>>>>)

■ Notruf (>>>>)

■ Öffnungszeiten (>>>>)

■ Sprachführer (>>>>)

■ Verhaltenstipps (>>>>)

■ Visa und Permits (>>>>)

■ Vorwahlen (>>>>)

Mit dem LOOSE unterwegs

■ FUNDIERT RECHERCHIERT Für die 5. Auflage war unser Autor monatelang vor Ort unterwegs

■ ALLES DRIN Highlights und Alltag, Hauptrouten und neue Wege. Wir decken alles ab. Perfekt für die Reise auf eigene Faust

■ PRAKTISCH UND DETAILLIERT Preise, Transportinfos, Autoren-Tipps und zahllose kommentierte Adressen

■ ALLES IM PLAN 50 farbige Karten und Citypläne mit allen Infos aus dem Text

■ FAIR UND GRÜN Tipps für nachhaltiges Reisen, damit der Fußabdruck so klein wie möglich bleibt

■ AKTIV UND INTENSIV Drei Touren und Rundgänge mit Routenkarten sowie alles zum Trekking in der tibetischen Bergwelt. Außerdem: Stippvisite in Chinas Metropolen

AUTOREN-TIPP

Hier hat es uns am besten gefallen

FAIR UND GRÜN

Tipps für nachhaltiges Reisen

BUDGET-TIPP

Viel Kambodscha für wenig Geld

Schreibt uns!

Wir freuen uns über Tipps und Hinweise: www.stefan-loose.de/updates oder per E-Mail. Für die hilfreichsten Zuschriften gibt es ein Stefan Loose Travel Handbuch.

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Zossener Str. 55/2, 10961 Berlin

[email protected]

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Übersichtskarte Highlights

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Legende

TIBET – Die Highlights

Tibet, versteckt hinter den mächtigsten Gebirgsketten der Erde, ist eine Welt voller Wunder: weite Hochtäler, kleine Dörfer inmitten endloser Gerstenfelder, wilde Schluchten, hohe Pässe, auf denen Gebetsfahnen flattern, Klöster in versteckten Seitentälern und buddhistische Pilger auf dem Pfad der Erleuchtung.

Highlights

 1 JOKHANG IN LHASA Der bedeutendste Pilgertempel Tibets (>>>>)Bild | Karte

 2 POTALA-PALAST IN LHASA Der prachtvolle Winterpalast des Dalai Lama (>>>>)Bild | Karte

 3 GANDEN Grandioses Gelugpa-Kloster hoch über dem Kyi-Chu-Tal (>>>>)Bild | Karte

 4 NAM TSO Der höchstgelegene Salzsee der Welt (>>>>)Bild | Karte

 5 SAMYE Das älteste Kloster des Landes (>>>>)Bild | Karte

 6 YUMBULHAKHANG BEI TSETHANG Die originalgetreu wiederaufgebaute Tempelburg der Yarlung-Könige (>>>>)Bild | Karte

 7 KUMBUM CHÖRTEN IN GYANTSE Der symbolische Erlösungsweg bis ins Nirvana (>>>>)Bild | Karte

 8 TASHILHUNPO IN SHIGATSE Das größte aktive Kloster Tibets (>>>>)Bild | Karte

 9 MOUNT EVEREST Trekking zum Basislager des höchsten Berges der Welt (>>>>)Bild | Karte

 10 KAILASH Der heiligste aller heiligen Berge (>>>>)Bild | Karte

 11 TSAPARANG Eindrucksvolles Zeugnis des alten Guge-Königreichs (>>>>)Bild | Karte

 12 BASUM TSO (DRAKSUM TSO) Alpiner See inmitten grüner Wälder (>>>>)Bild | Karte

 13 RIWOCHE TSUGLAGKHANG Außergewöhnliches, festungsähnliches Kloster im alten Kham (>>>>)Bild | Karte

1 JOKHANG Tibets Nationalheiligtum in Lhasa ist das pulsierende Zentrum des tibetischen Buddhismus und der eindrucksvollste Einstieg in die komplexe spirituelle Welt des Schneelands. Den ganzen Tag ist die Luft erfüllt von den gemurmelten Mantras der Pilger. (>>>>)

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2 POTALA-PALAST Im gewaltigen Winterpalast des Dalai Lama manifestiert sich der Höhepunkt tibetischer Baukunst. Gleichzeitig hat sich hier der mystische tantrische Buddhismus sein unvergessliches Denkmal geschaffen. (>>>>)

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3 KLOSTER GANDEN Das Gründungskloster der Gelugpa thront auf einem Berg in 4300 m Höhe. Auf der Kora, dem heiligen Umwandlungsweg um Ganden, bieten sich spektakuläre Aussichten über das Kyi-Chu-Tal. (>>>>)

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4 NAM TSO Wie ein Ozean breitet sich der paradiesisch gelegene See aus. Eingebettet in eine Bergwelt aus Sechs- und Siebentausendern gehört er zu den heiligsten Seen Tibets. (>>>>)

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5 KLOSTER SAMYE Das älteste Kloster Tibets ist ein Symbol für den Aufbau des Universums. Hier fand das Konzil von Samye statt, auf dem sich die indische Tantraschule als buddhistische Richtung in Tibet durchsetzte. (>>>>)

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6 YUMBULHAKHANG Die Tempelburg der Yarlung-Könige hoch über dem Tal der Yarlung Chu ist das älteste Bauwerk Tibets und ein beliebter Ort, um Glücksbringer zu verstreuen. (>>>>)

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7 KUMBUM CHÖRTEN IN GYANTSE Bei der Begehung dieses dreidimensionalen Mandalas, das den Zusammenhang von Mensch und Kosmos versinnbildlicht, durchläuft man symbolisch den buddhistischen Erlösungsweg bis ins Nirvana. (>>>>)

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8 TASHILHUNPO Der Sitz des Panchen Lama in Shigatse gehört zu den eindrucksvollsten Klosterstädten Tibets und birgt in der Maitreya-Halle (Chamkhang Chenmo) eine riesige Skulptur des Zukunftsbuddhas. (>>>>)

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9 MOUNT EVEREST Auch wenn man den höchsten Berg der Welt nicht bezwingen möchte, lohnt sich die Anfahrt zum Mount Everest Base Camp durch die faszinierenden Landschaften des Qomolangma-Nationalparks. (>>>>)

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10 KAILASH KORA Die Umrundung des Kailash, des wichtigsten Pilgerziels für tibetische Buddhisten, Bönpa, Hindus und Jainas, gehört zu den eindrucksvollsten und nachhaltigsten Erlebnissen einer Reise nach Westtibet. (>>>>)

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11 TSAPARANG Die imposanten Ruinen der Hauptstadt des alten Königreichs Guge gehören zu den großen Kulturzeugnissen Tibets. (>>>>)

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12 BASUM TSO (DRAKSUM TSO) Der türkisblaue See ruht in der alpinen Landschaft des malerischen Kongpo-Tals in Osttibet. (>>>>)

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13 RIWOCHE TSUGLAGKHANG Das mächtige Kloster in Osttibet ist ein altes Zentrum buddhistischer Gelehrsamkeit, in dem heute wieder 400 Mönche leben. (>>>>)

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Themen

Reisen nach Tibet – eine Gratwanderung ( >>>> )

Türkise, Korallen und Bernstein (>>>>)

Tsampa (>>>>)

Alles (in) Butter (>>>>)

Die alte Tee- und Pferdestraße (>>>>)

Monlam und die Politik (>>>>)

Die McMahon-Linie (>>>>)

Gletscherdramen (>>>>)

„Sommer-Gras-Winter-Wurm“ (>>>>)

Die Tibetantilope (Chiru) (>>>>)

Die Qiang (>>>>)

Beschützer der Nomaden (>>>>)

Die Khampa (>>>>)

Die Konferenz von Simla (>>>>)

Buddhismus und soziales Engagement (>>>>)

Tantras (>>>>)

Thankas (>>>>)

Mandalas (>>>>)

Der Zukunftsbuddha Maitreya (>>>>)

Legende der Entstehung Lhasas (>>>>)

Von der Übereinstimmung der vier geistigen Brüder (>>>>)

Mönchspolizisten (>>>>)

Das tibetische Lebensrad (>>>>)

Himmelsbestattungen (>>>>)

Padmasambhava (>>>>)

Der Gyalwa Karmapa (>>>>)

Die Farben Tibets (>>>>)

Gebetsfahnen (>>>>)

Auf der Flucht – und dann? (>>>>)

Das aufregende Leben der Alexandra David-Néel (>>>>)

Hickhack um den Panchen Lama (>>>>)

Die Herrschaft der Sakyapa (>>>>)

Die Köpfe des Avalokiteshvara (>>>>)

Der Mystiker Milarepa (>>>>)

Auf der Suche nach Utopia (>>>>)

Pilgerschaft zum Kailash (>>>>)

Wettstreit der Meister (>>>>)

Buddhistische „Ökumene“ – die Rime-Bewegung (>>>>)

Das alte Königreich Dege (>>>>)

Die Erforschung des Yarlung Tsangpo (>>>>)

Die Monba (>>>>)

Der Schlächter von Kham (>>>>)

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Reiseziele und Routen

Reiseziele

  Lebendige Orte des Glaubens

  Trekkingtouren in den Bergen

  Heilige Seen

  Altstädte und Architektur

  Die größten Feste

Reiserouten

  Tibet kompakt

  Tibet über Land

  Tibet klassisch

  Tibet intensiv

Ob Tempelfreaks, Buddhisten, Naturliebhaber, Extremsportler, Hobbyfotografen oder einfach nur aufgeschlossene, neugierige Menschen – alle werden in Tibet eine unvergessliche Zeit erleben, ja ihr Denken und Fühlen neu definieren. Denn eine Reise durch Tibet gehört zu den nachhaltigsten Erfahrungen, die man machen kann. Dünne Luft und extreme Klimabedingungen dürfen einen allerdings nicht schrecken, und auch lange Fahrzeiten, einfache Hotels und primitive Reisebedingungen müssen in Kauf genommen werden.

Aber wer sich ganz unvoreingenommen auf das Erlebnis Tibet einlässt, kann über solche Unannehmlichkeiten sicher leicht hinwegsehen. Für Reisende, die sich körperlich und mental nicht ausreichend vorbereiten oder die das Land einfach nur konsumieren wollen, kann eine Tibetreise auch zum Fiasko werden.

Reiseziele

Der Weg ist das Ziel – auf kaum ein anderes Land trifft das so sehr zu wie auf Tibet. Kein Wunder also, dass für viele Tibetreisende die An- oder Ausreise nach und von Tibet den eigentlichen Höhepunkt ihrer Reise darstellt.

Karg, einsam und von scheinbar endloser Weite ist die Strecke von Xining über Jyekundo in der Provinz Qinghai, dem ehemaligen Amdo (>>>>).

Spektakulär, gefährlich und von einer unglaublichen Dramatik sind die zwei Straßen über den Westen Sichuans, dem alten Kham (>>>>), nach Lhasa. Entbehrungsreich, zeitraubend und gerade dadurch unverwechselbar tibetisch ist die Fahrt über das ehemalige Guge-Königreich in Westtibet (>>>>) nach Kashgar, während die Reise über den Friendship Highway (>>>>) von/nach Nepal mit spektakulären Landschaften aufwartet.

Lebendige Orte des Glaubens

Liebhaber von Tempeln und buddhistischer Alltagskultur, der geheimnisvollen buddhistischen Ikonografie sowie von dunklen, mystisch wirkenden und nach Yakbutter riechenden Hallen, Kammern und Höhlen, die vom sonoren Vibrato der Mönche, die ihre Sutren herunterbeten und vom andächtigen Gemurmel der Pilger erfüllt sind, werden sich im Paradies wähnen. Pilgerstätten sind der ideale Ort, um Menschen aus ganz Tibet zu treffen und auch mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Es ist kein Problem, drei Wochen Tibet ausschließlich mit Tempelbesuchen zu gestalten. Wer dagegen nur ein paar Klöster und Pilgerstätten besuchen möchte, sollte eine gezielte Auswahl treffen, um nicht irgendwann tempelmüde zu werden.

Zu den Highlights, die man nicht versäumen sollte, gehören der Jokhang (>>>>), das buddhistische Herz Tibets, und die großen, einstmals staatstragenden Klöster Drepung (>>>>), Sera (>>>>) und Ganden (>>>>) in und um Lhasa. Das Kloster Samye (>>>>) nahe Tsethang ist das älteste Kloster Tibets und entspricht in seiner Anlage dem buddhistischen Universum. Der Sitz des Panchen Lama, das Kloster Tashilhunpo (>>>>) in Shigatse mit seinen prachtvollen Hallen und stillen Winkeln, ist eine kleine Stadt für sich und gehört zu den schönsten Anlagen Tibets. Bei der Besteigung des Kumbum Chörten (>>>>) im Kloster Pälkhor Chöde in Gyantse durchmisst man symbolisch den buddhistischen Erlösungsweg. Eine ganz eigene Stimmung strahlt das Kloster Sakya (>>>>) in Sakya aus, das eher einer gewaltigen Festung gleicht und einst das mächtigste Kloster Tibets war, während das kleine Kloster Rongbuk (>>>>) am Fuße des Mount Everest auf einer Höhe von fast 5000 m die spektakulärste Lage Tibets für sich beanspruchen kann.

Zu den wichtigsten Pilgerzielen zählen neben den genannten Tempeln auch der Barkor (>>>>), der heilige Umwandlungsweg des Jokhang, der vom frühen Morgen bis zum späten Abend von Tausenden von Pilgern umrundet wird. Auch alle anderen Klöster werden von sogenannten Koras, heiligen Umwandlungswegen, die auch um Seen und Berge führen können, umgeben. Ihre Begehung hinterlässt stets einen tiefen Eindruck vom religiösen Leben Tibets.

Fragen und Antworten

Seit Oliver Fülling 1985 nach fünf Tagen auf einer Lkw-Ladefläche zum ersten Mal in Lhasa eintraf, hat ihn Tibet nicht mehr losgelassen. Damals durfte er nur drei Tage bleiben. Wegen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Autonomen Region Tibet mussten alle Ausländer das Land verlassen. Doch von diesem Zeitpunkt an zog es ihn fast jedes Jahr nach Tibet, wo er die Verwandlung von einem fast mittelalterlich anmutenden Land in ein modernes Tibet hautnah miterlebte.

Reichen zwei Wochen, um das Land zu entdecken?

Klares Nein! Wer jedoch nur wenig Zeit zur Verfügung hat, muss seinen Aufenthalt sehr sorgfältig planen und sollte nicht zu viel Programm in die Tage packen, sonst verbringt man mehr Zeit mit den Fahrten als bei den Sehenswürdigkeiten. Für die Highlights in Zentraltibet und für die Überlandfahrt nach Nepal sind zwei Wochen aber durchaus ausreichend.

Ist Tibet ein teures Reiseland?

Ja! Aufgrund der Notwendigkeit, die gesamte Route im Vorfeld über ein Reisebüro zu buchen, ist eine Reise durch Tibet relativ teuer.

Muss wirklich die gesamte Reise im Vorfeld gebucht werden?

Leider ja. Seit 2008 sind die Reiseregelungen für Tibet stetig verschärft worden. Durfte man sich bis dahin relativ frei bewegen und auch öffentliche Verkehrsmittel benutzen, ist man nunmehr für die gesamte Reise verpflichtet, mit einem gecharterten Fahrzeug, Fahrer und Guide zu reisen. Ohne die Vorlage einer Buchung bekommt man auch kein Permit für Tibet. Wichtig ist es, bei der Buchung keinen Programmpunkt zu vergessen. Vor Ort ist es fast unmöglich, die genehmigten Reiseziele zu ändern oder zu ergänzen.

Wann ist die beste Reisezeit?

Zwischen Mai und Oktober kann es tagsüber dank intensiver Sonneneinstrahlung ausgesprochen heiß werden. Im Winter ist es in der Sonne durchaus angenehm warm, aber sobald diese hinter Wolken verschwindet oder man sich im Schatten aufhält, wird es eisig kalt. In den Sommermonaten sind auch die Nächte in Zentraltibet recht mild. Dennoch kann es immer wieder zu Kälteeinbrüchen kommen, sodass man sich ganzjährig für alle Wetterlagen wappnen muss. Meine bevorzugten Reisemonate sind der Mai und Oktober, wenn das gute Wetter besonders beständig ist. Auf den höheren Bergen kann es ganzjährig schneien, dann werden die Passstraßen für die Weiterfahrt gesperrt. Im Sommer taut der Schnee allerdings schnell wieder weg, sobald die Sonne wieder herauskommt.

Muss man Angst vor der Höhe haben?

Nein. Aber man muss die Höhenanpassung sehr ernst nehmen. In Tibet bewegt man sich durchschnittlich auf über 4000 m Höhe. Da liegt bei uns schon ewiger Schnee. Ganz anders in Tibet, wo die Schneegrenzen bei über 5800 m liegen. Wer mit dem Flugzeug in Lhasa eintrifft, befindet sich ohne Übergang auf fast 3700 m Höhe, und das spürt man sofort: Erste Anzeichen sind leichter Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit, wenn man beispielsweise die Treppe seines Hotels hinaufsteigt. In den ersten drei Tagen gilt es viel zu trinken, sich viel Ruhe zu gönnen und möglichst auf Alkohol zu verzichten. Alter und Fitness haben übrigens wenig Einfluss darauf, ob man höhenkrank wird. Entscheidend ist die vernünftige Höhenanpassung.

Ein Ziel für die ganze Familie?

Tibet ist ein sehr anstrengendes Reiseland, und Kinder werden die langen Überlandfahrten und vielen Klöster sehr schnell langweilig finden. Auch muss man bedenken, dass Kinder dieselben Preise wie Erwachsene bezahlen, sobald sie größer als 1,20 m sind. Mit der Höhenanpassung haben Kinder erfahrungsgemäß nur wenig Probleme.

Wann ist die Sicht auf den Himalaya am besten?

Am ehesten sieht man den Qomolangma (Mt. Everest), Lhotse, Makalu, Cho Oyu und Shisha Pangma im Winter und in den Monaten April, Mai, September und Oktober. In der Monsunzeit von Juni bis August hängen fast immer dichte Wolken über den Gipfeln des Himalaya und man muss schon viel Glück haben, will man einen Blick auf einen der Achttausender erhaschen.

Noch Fragen? www.stefan-loose.de/globetrotter-forum

Trekkingtouren in den Bergen

Berge sind den Tibetern heilig. Auf jeder Passhöhe flattert ein Wald aus Gebetsfahnen im ewigen Wind, und Haufen von Mani-Steinen türmen sich in den blauen Himmel. Auf den Trekkingtouren erlebt man neben der einzigartigen Natur, spektakulären Fernsichten und einer unglaublichen Weite auch die eindrucksvolle Symbiose aus Landschaft und Kultur.

Der bewegendste Pilgertrek führt um den Kailash (>>>>), den heiligsten Berg der Tibeter. Für die Wanderung, die auch westliche Besucher Demut vor der Einzigartigkeit der Natur und des Lebens lehrt, benötigt man zwei bis drei Tage.

Ein wenig wie Reinhold Messner darf man sich auf dem dreitägigen Trekking von Dingri zumMount EverestBase Camp (>>>>) fühlen, wenn man den Spuren des großen Bergsteigers folgt, der den Mount Everest von Norden als Erster im Alleingang bezwungen hat.

Eine populäre, recht einfach durchzuführende Tour, auf der man das Leben der Nomaden, alpine Landschaften und den Pilgeralltag erlebt, führt in vier bis fünf Tagen vom Kloster Ganden zum Kloster Samye (>>>>). Da dieser Trek mehrfach auf über 5000 m führt, ist eine gute Kondition und ausreichende Höhenanpassung nötig.

Ebenfalls sehr gut zu realisieren ist die drei- bis viertägige Trekkingtour vom Kloster Tsurphu nach Yangpachen (>>>>), auf der man einem herrlichen Querschnitt von alpinen Tälern, wilder Natur und buddhistischer Kultur begegnet.

Heilige Seen

Nicht nur die Berge sind den Tibetern heilig, sondern auch viele Seen, die fast immer in grandiose Landschaften eingebettet sind. Um die heiligen Seen führen Pilgerwege (Koras), für deren Bewältigung man aber meist viele Tage benötigt. Wer nicht vorhat, die Seen zu umrunden, sollte sich dennoch einen mindestens zweitägigen Aufenthalt gönnen, um die herrliche Natur, die unglaubliche Stille und die Spiritualität der Landschaft zu genießen. Kein Reisender kann sich der Faszination des in der kargen Wildnis des Changtang liegenden heiligen Nam Tso (>>>>) nicht weit von Lhasa entziehen. Er ist der größte See in der Autonomen Region Tibet, gleicht aber eher einem weiten Ozean und hat für tibetische Buddhisten eine große spirituelle Bedeutung.

Die alpine Schönheit des ätherischen Basum Tso (>>>>) nahe Bayi ist ebenfalls atemberaubend. Umgeben von Wäldern und schneebedeckten Bergen kann man am See eine herrliche Atempause vom kargen Hochland einlegen.

Auf dem Weg von Lhasa nach Gyantse passiert man den pittoresken, türkisfarbenen und heiligen Yamdrok Tso (>>>>), dessen aus Weideland bestehende Ufer geradezu zum Wandern und Fahrradfahren einladen. Nebenbei ist der See der größte Nistplatz für Zugvögel in Südtibet.

Zu guter Letzt gibt es noch den Mapham Yutso (Manasarovar,(>>>>) am Fuß des Kailash, den heiligsten unter den drei heiligen Seen Tibets, der nach buddhistischer und hinduistischer Überlieferung die Quelle des Ganges, Brahmaputra, Indus und Sutlej ist.

Pilger hängen am Nam Tso ihre Gebetsfahnen in den ewigen Wind.

Beschlagnahmte Reiseführer

Es kommt leider immer wieder vor, dass Tibet-Reiseführer, und das betrifft auch dieses Buch, in Lhasa bei der Ein- oder Ausreise mit dem Flugzeug von und nach Kathmandu oder bei der Ausreise auf dem Landweg nach Nepal konfisziert werden. Als Gründe wurden die Erwähnung des Dalai Lama im Register, die Grenzziehung nach Arunachal Pradesh oder Aksai Chin, der Titel des Buches (Tibet statt Autonome Region Tibet) oder gar die Abbildung von Mönchen bemüht. Versuchsweise haben wir in der letzten Auflage das Stichwort „Dalai Lama“ aus dem Register gelöscht. Die Zahl der beschlagnahmten Reiseführer ist dadurch zwar zurückgegangen, allerdings sind die Grenzbeamten äußerst erfinderisch, wenn es um Gründe für die Beschlagnahme geht. Die neueste Begründung: Die Karte auf der Umschlagrückseite stelle Tibet als eigenständiges Land dar.

Einige Reisende haben gute Erfahrungen damit gemacht, ihre Bücher in gebrauchtes Packpapier oder alte Zeitungen einzuschlagen und dann tief im Gepäck zu verstauen.

Altstädte und Architektur

Es gibt in Tibet nicht nur Tempel und Natur, sondern trotz des Zustroms von Chinesen noch viele kleinere Orte und Dörfer mit tibetischem Flair und tibetischem Leben. Auch die alten, über das Land verteilten Festungen zeugen noch heute von der Baukunst der alten Tibeter. Die beste Atmosphäre und das ursprünglichste Leben findet man grundsätzlich abseits der chinesischen Stadtteile mit ihren langweiligen, in ihrer Modernität oft fehl am Platz wirkenden Betonbauten. Bezaubernd ist die Altstadt von Lhasa (>>>>). Von der Altstadtsubstanz ist noch genügend erhalten geblieben, um ihr einen besonderen Reiz zu verleihen. Seitdem die Unesco die Aufnahme der Altstadt in das Weltkulturerbe wegen bereits begangener Bausünden abgelehnt hat, wird sogar der Denkmalschutz ernst genommen. Die tibetischen Viertel von Tsethang (>>>>) und Gyantse (>>>>) kämpfen zwar auch gegen die wuchernden chinesischen Vorstädte, haben sich aber dennoch viel von ihrem ursprünglichen Charakter bewahrt.

Die interessantesten Ruinen findet man im alten Guge-Königreich (>>>>) in Tsada/Zanda, während die königliche Festung Yumbulhakhang (>>>>) bei Tsethang als ältestes erhaltenes Bauwerk Tibets gilt. Die spektakulärste unter den alten Festungen ist der Dzong von Gyantse (>>>>), ein mächtiges Bauwerk, das noch immer drohend über Gyantse thront, während die ehemalige Residenz des Dalai Lama, der Potala-Palast (>>>>) in Lhasa, das mit Abstand prachtvollste Gebäude Tibets ist. Kein Pilger lässt es sich nehmen, ihn zu umrunden und sich an seiner Vorderseite niederzuwerfen.

Die größten Feste

Tibets Feste geben einen tiefen Einblick in die tibetische Kultur. Tibeter lieben es, zu feiern und zu picknicken, und so ist jedes Fest eine farbenfrohe Orgie aus in wallende, rote Roben gehüllten Mönchen, festlich gekleideten Menschen und aufwendig geschmückten Frauen und Männern. Wer es irgendwie einrichten kann, sollte sich zum Losar (>>>>), dem tibetischen Neujahr, nach Lhasa aufmachen. Dann wimmelt die ganze Stadt von Pilgern und putzt sich festlich heraus.

Buddhistische Feste bieten einzigartige Eindrücke vom religiösen Leben, denn an diesen Tagen sind alle Mönche auf den Beinen und in den Klöstern werden große Zeremonien durchgeführt. Besonders feierlich geht es naturgemäß zum Geburtstag Buddhas und dem Tag der Erleuchtung Buddhas, dem Saga Dawa Düchen (>>>>), zu.

In den Sommermonaten finden in verschiedenen Orten Reiterfeste statt. Zu den beliebtesten gehören das Changtang-Chachen-Reiterfest in Nagchu (>>>>) in Osttibet und das Reiterfest von Damshung (>>>>) nordöstlich von Lhasa.

Wer Cham-(Masken-)Tänze und das Ausrollen von Riesenthankas miterleben möchte, sollte das Thankafest von Drepung (>>>>) in der Nähe von Lhasa im Juli/August und das dreitägige Festival in Shigatse (>>>>) im Juni nicht verpassen.

Kulturschock

Tibet existiert in der Vorstellung vieler Reisender in Form eines mystischen Shangri-La, eines spirituellen Zufluchtsorts in einer korrupten und materialistischen Welt. Für sie repräsentiert Tibet alles, wonach sich die Menschheit heute sehnt, weil sie es entweder verloren oder noch nicht erreicht hat oder weil es in Gefahr ist, aus dem menschlichen Umfeld zu verschwinden. Auch für Menschen ohne religiöse Bindung symbolisiert Tibet oft die noble Tradition, sich in einem zunehmend standardisierten, ideologisch ausgerichteten und materialistischen Zeitalter auf sich selbst und das Leben nach dem Tod zu konzentrieren. Für andere wiederum ist die Autonome Region Tibet ein Ort der Unterdrückung, in dem der Buddhismus ausgetrocknet und die Kultur zwischen den Mahlzähnen chinesischer Repression zermalmt wird.

Viele Reisende empfinden daher die Begegnung mit dem realen Tibet als Kulturschock, weil sie nicht auf das „wahre“ Tibet treffen, das sie aus der einschlägigen Literatur kennen, oder weil Tibet doch ganz anders ist, als es die heimischen Medien vermitteln. Tatsächlich ist Tibet beides, geheimnisvoll und geschunden. Wer mit einer vorgefassten Meinung kommt, wird sie, wenn er nur will, bestätigt finden. Denn in Tibet gibt es eine Menge Unterdrückung, aber trotzdem ist religiöses und kulturelles Leben überall präsent, nicht nur für Touristen. Doch Vorsicht, Tibet ist kein Supermarkt der Spiritualität. Das Schneeland lässt sich nicht konsumieren, aber jeder, der mit offenen Augen und offenem Herzen durch das Land reist, wird sein ganz persönliches Tibet-Erlebnis mit nach Hause nehmen.

Reiserouten

Das größte Problem einer Reise nach Tibet ist die schiere Größe und Abgeschiedenheit des Landes. Das zweitgrößte Problem sind die hohen Reisekosten, da man als Ausländer keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen darf, und als Drittes kommen noch mögliche Restriktionen bei der Beantragung der notwendigen Permits (>>>>) hinzu. All das erfordert, sofern man nicht zu den glücklichen Langzeitreisenden oder zu den Gruppenreisenden gehört, im Vorfeld eine gründliche Reiseplanung. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man bereits von zu Hause aus alles organisieren kann. Wer unterwegs beschließt, einen Abstecher nach Tibet zu machen, muss etwas Zeit und Nerven mitbringen: Mit ein wenig Glück kann man zwar bereits nach zwei Tagen Aufenthalt in China nach Tibet weiterreisen, aber manchmal hat man auch Pech und wartet bis zu einer Woche auf das Tibet-Permit.

Solange man Tibet von China aus erreicht und auch wieder verlässt, ist das weniger ein Problem. Viele Reisende fliegen aber nach China und haben den Weiterflug von Kathmandu gebucht, und da kann jede Verzögerung in Stress ausarten. Nach dem Erbeben in Nepal 2015 wurde beispielsweise die Grenze nach Nepal bei Zhangmu geschlossen. Seit 2017 gibt es einen neuen Grenzübergang bei Gyirong, allerdings verhindern in der Monsunzeit immer wieder Erdrutsche auf nepalesischer Seite die Weiterfahrt. Wer die Route nach Kathmandu plant, sollte also in jedem Fall ein ausreichendes Zeitpolster haben. Aber auch für alle anderen Reisenden gilt: Tibet ist der falsche Ort für ein vollgepacktes Reiseprogramm. Hier braucht man Zeit, Geduld und die Ruhe, auch einmal zwei oder drei Tage Verzögerung zu verkraften, weil es mal wieder nicht weitergeht.

Gut zu wissen

Eigentlich ist es schwierig, in Tibet von irgendetwas enttäuscht zu sein, aber die chinesische Politik macht es möglich. Hat mal wieder eine Gruppe Mönche sich geweigert, den Dalai Lama zu schmähen, oder hält die Regierung die Lage einmal mehr für „sensibel“, kann es zu generellen Einreisesperren oder zur Abriegelung von Klöstern kommen. So steht nicht zuletzt das Kloster Drepung immer wieder im Visier der Staatsmacht und wird für Besucher dann tagelang geschlossen.

Probleme ganz anderer Art bereitet das Wetter. So kann es ganzjährig vorkommen, dass der Pass zum Nam Tso zugeschneit und nicht passierbar ist, dass die Straßen nach Westtibet weggespült werden und die Fahrt zum Kailash oder die Ausreise nach Nepal unmöglich werden bzw. die Anfahrten deutlich länger als geplant dauern. Viele Regionen Tibets sind Wildnis, und solche Ereignisse sind hier normal.

Um die Eisenbahnfahrt nach Lhasa wird ein großer Rummel gemacht. Die Fahrt selbst ist eher langweilig. Man sollte sie als das nehmen, was sie ist: eine bequeme und bezahlbare Möglichkeit, nach Tibet zu reisen oder Tibet zu verlassen.

Tibet kompakt

1 Woche

Wer nur eine Woche in Tibet zur Verfügung hat, kann natürlich viel Programm hineinpacken und Sehenswürdigkeiten abhaken, aber deutlich tibetischer ist der Versuch, ein wenig Langsamkeit zu praktizieren und sich ganz auf den Alltag der besuchten Orte einzulassen.

Für Eilige

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Was auch immer man vorhat, am ersten Tag in Lhasa muss man sich akklimatisieren, viel trinken, viel schlafen und dem Drang widerstehen, seinen Besichtigungsmarathon zu beginnen. Aber nach dem ersten Nickerchen darf man einen Spaziergang über den Barkor (>>>>), den heiligen Umwandlungsweg um den Jokhang, machen. Wer sich gut genug fühlt, besucht am zweiten Tag vormittags den Jokhang (>>>>) und nach einer ausgiebigen Siesta am Nachmittag den Potala-Palast (>>>>).

Den dritten Tag kann man für einen Ausflug zu den Klöstern Sera (>>>>) oder Drepung (>>>>) nutzen. Am Nachmittag schafft man vielleicht noch den Besuch des Ramoche-Tempels (>>>>) und einen langen Bummel durch Lhasas Altstadt (>>>>).

Wer genug vom Stadtleben hat, kann am vierten Tag mit dem Zug auf der 2014 eingeweihten Bahnstrecke nach Shigatse (>>>>) fahren. Am fünften Tag hat man genügend Zeit für den Besuch des Klosters Tashilhunpo (>>>>) und des Dzong (>>>>), die ehemalige Festung der Stadt. Auch das tibetische Viertel von Shigatse lohnt einen Besuch.

Alternativ kann man eine zweitägige Geländewagen-Tour zum Kloster Samye (>>>>) und nach Tsethang (>>>>) buchen, wo man die alte Festung Yumbulhakhang (>>>>), die Königsgräber (>>>>) und die beiden Klöster Trandruk (>>>>) und Mindroling (>>>>) besuchen kann. Am sechsten Tag heißt es zurück nach Lhasa fahren. Am siebten Tag könnte man noch einen Besuch des herrlich gelegenen Klosters Ganden (>>>>) anschließen, oder man nimmt an einer Tour zum heiligen See Nam Tso (>>>>) teil.

Für Genießer

Die ersten drei Tage verlaufen wie oben beschrieben (s. Route „Für Eilige“). Am vierten Tag lohnt der Ausflug zum Nam Tso (>>>>), um dort herrliche Natur und ein genuines Stück Tibet zu erleben. Den fünften Tag sollte man für die weniger spektakulären Sehenswürdigkeiten in Lhasas Altstadt reservieren. Auf dem Weg dorthin liegen die kleinen, ursprünglichen Tempel Gyüme (>>>>), Meru Sarpa (>>>>), Karmashar (>>>>) und das Nonnenkloster Ani Sangkhung (>>>>), das moslemische Viertel, Thanka-Galerien und vieles mehr.

Am sechsten Tag kann man zum Kloster Tsurphu (>>>>) fahren, das in einem herrlichen Tal versteckt liegt. Den letzten Tag könnte man mit einem Besuch des Sommerpalasts Norbulingka (>>>>) und einer Wanderung zum Kloster Pabonka (>>>>) oder aber mit einem Ausflug zum spektakulär gelegenen Kloster Ganden (>>>>) verbringen.

Tibet über Land

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10 Tage

Von Lhasa nach Kathmandu

Diese Tour war bis zur Schließung des Grenzübergangs Zhangmu/Kodari 2015 die am meisten gefahrene in Tibet – zu Recht, denn entlang dem Friendship Highway nach Nepal erlebt man einige der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Tibets. Zwar wurde im August 2017 im nur 80 km weiter westlich gelegenen Grenzort Gyirong eine neue Grenzstation für den internationalen Tourismus eröffnet, aber da Monsunregenfälle die Straßen auf nepalesischer Seite oft schwer beschädigen oder Erdrutsche eine Weiterfahrt verhindern, kommt es vor allem in den Sommermonaten immer wieder vor, dass eine Weiterfahrt nach Nepal für mehrere Tage unmöglich wird. Die hier vorgeschlagene Route kann man in jedem Fall bereisen, allerdings muss man, falls die Grenze nicht passierbar sein sollte, nach Lhasa zurückfahren und von dort nach Nepal fliegen.

Am besten gönnt man sich für die Route mindestens sechs Tage plus einen Puffertag. Auf diese Weise kann man sich in Lhasa (>>>>) drei Tage akklimatisieren und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anschauen.

Man beginnt die Reise nach Westen am vierten Tag mit einer Fahrt entlang dem heiligen See Yamdrok Tso (>>>>) und von dort weiter nach Gyantse (>>>>), wo man sich am fünften Tag genügend Zeit für den Besuch des Kumbum Chörten und des Dzong (>>>>) lassen sollte, bevor man in Richtung Shigatse weiterfährt. Tempelfreaks und Liebhaber tibetischer Kunst können vor Shigatse noch einen kleinen Umweg zum Shalu-Kloster (>>>>) machen.

Am sechsten Tag kann man in Ruhe das Kloster Tashilhunpo und das tibetische Viertel von Shigatse (>>>>) besuchen, bevor man sich auf die Fahrt nach Sakya (>>>>) mit seinem mächtigen Kloster macht.

Nach dem Besuch Sakyas geht es am siebten Tag weiter in Richtung Shekar und von dort zum Mount Everest Base Camp (>>>>) und dem Kloster Rongbuk (>>>>). Den ganzen achten Tag kann man mit Wanderungen und Spaziergängen, zum Beispiel vom Kloster zum Base Camp verbringen. Am Abend fährt man nach Dingri (>>>>), wo man mit ein wenig Glück einen herrlichen Blick auf den 8188 m hohen Cho Oyu genießt. Am neunten Tag geht es dann über Shigatse, wo man eine Übernachtung einplanen muss, zurück nach Lhasa oder, falls der Grenzübergang nicht gerade geschlossen ist, weiter nach Gyirong (>>>>) und am nächsten Tag nach Kathmandu.

Natur und Kultur im Yarlung-Tal

Diese Reisevariante ermöglicht es Trekkingliebhabern, auch bei einem kürzeren Aufenthalt in Tibet, die Natur sehr unmittelbar zu erfahren, ohne auf das Kulturerlebnis verzichten zu müssen. Die ersten drei Tage dienen der Akklimatisierung und der Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lhasa (>>>>). Gleichzeitig sollte man eventuell fehlende Ausrüstung für das Trekking von Ganden nach Samye (>>>>) ergänzen. Da die gesamte Organisation vom Reisebüro übernommen wird, muss man eigentlich nur die Verpflegung abklären. Wer diesbezüglich Sonderwünsche hat, sollte diese dem Trekkingguide mitteilen.

Den vierten Tag kann man für einen Ausflug zum Nam Tso (>>>>) und eine weitere Akklimatisierung nutzen. Je nach persönlicher Fitness dauert die Wanderung vier oder fünf Tage. In jedem Fall hat man im Anschluss an die Trekkingtour noch genügend Zeit für die Besichtigung von Samye (>>>>) und Tsethang (>>>>), bevor man am zehnten Tag nach Lhasa oder direkt zum Flughafen zurückkehrt.

Tibet klassisch

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2 Wochen

Wer zwei Wochen Zeit für Tibet hat, kann die Region des Verwaltungsgebiets von Lhasa genauer erkunden. Auf relativ kleinem Raum gibt es hier eine Fülle herrlicher Landschaften und einsamer Klöster zu entdecken.

Kleine Reise durch Zentraltibet

Wer mit knappem Budget reist oder einfach nicht gerne lange Fahrten über Land unternehmen möchte, findet in der Umgebung viele spannende Möglichkeiten, das Land, seine Menschen und einige interessante Klöster kennenzulernen. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind von Lhasa am besten im Rahmen einer Rundreise zu besuchen, damit man nicht jedes Mal nach Lhasa zurückfahren muss. Übernachten lässt sich in einfachen Klosterunterkünften, oder man zeltet.

Nach den ersten drei Tagen in Lhasa (>>>>) bietet sich zunächst der Abstecher zum Nam Tso (>>>>) an, wo man wenigstens eine Übernachtung einplanen sollte. Von dort geht die Rundfahrt weiter zum Kloster Reting (>>>>), in dessen Umgebung man herrlich wandern kann. Von Reting führt ein Weg ins Lhundrub-Tal, das ebenfalls zu langen Wanderungen einlädt. Die nächsten Stationen sind das Kloster Drigung Thel (>>>>) und das Nonnenkloster Tidrum (>>>>), das man auch über eine schöne Wanderung erreichen kann. Auf der Rückfahrt nach Lhasa lohnt noch ein Abstecher zum Kloster Ganden (>>>>).

Für die gesamte Rundreise sollte man ein Minimum von fünf Tagen einschließlich der Besichtigungen einplanen. Dann könnte man sogar mit der viertägigen Trekkingtour von Tsurphu nach Yangpachen (>>>>) beginnen und anschließend zum Nam Tso fahren. In diesem Fall benötigt man für die gesamte Tour etwa neun bis zehn Tage.

Tibet intensiv

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3 Wochen

Trekking um den Kailash

Für diese Reise braucht man Sitzfleisch, sollte sich ausreichend an die Höhe angepasst haben und vor allem in einer guten körperlichen Verfassung sein. Wichtig ist, sich in Lhasa (>>>>) genügend Zeit, also mindestens vier Tage, für die Akklimatisierung zu nehmen. Der Kailash ist weit vom nächsten Flughafen entfernt, und wenn man akut erkrankt, geht viel Zeit für die Fahrt ins nächste Krankenhaus drauf. Die Fahrt bis zum Ausgangspunkt der Kora um den Kailash (>>>>) lässt sich in drei Tagen bewältigen – dann sind aber keine Besichtigungen unterwegs drin.

Für die Kora (>>>>) benötigt man drei Tage, und für die Pause am Mapham Yutso (Manasarovar-See, (>>>>) sollte man noch einmal einen Tag einrechnen. Das macht insgesamt elf Tage, d. h. es bleiben genügend Tage für Besichtigungen, die man sinnvollerweise auf die Hin- und Rückfahrt verteilt, um die langen Fahrzeiten etwas aufzulockern. Hier bieten sich die an der Strecke liegenden Sehenswürdigkeiten in Gyantse (>>>>), Shigatse (>>>>) und Sakya (>>>>) an, die eine langsame Annäherung an Tibets wilden Westen ermöglichen, während man auf der Rückfahrt am Palku Tso (>>>>) vorbei einen Abstecher zum Mount Everest Base Camp (>>>>) einschieben kann.

Klöster in imposanter Lage

Chiu Der kleine Tempel steht malerisch auf einem kargen Felsen mit freiem Blick auf den Mapham Yutso im Osten und den Kailash im Norden. (>>>>)

Ganden Es ist das Kloster mit der spektakulärsten Lage und den besten Fernblicken.(>>>>)

Khyunglung Das Kloster ist zwar nur noch eine Ruine, aber die steht in einer einzigartigen, unwirklichen, aus erodiertem Sandstein geformten Landschaft. (>>>>)

Pälkhor Chöde Es wird vom natürlichen Halbrund eines freistehenden Felsenrings eingefasst und schließt die malerische Altstadt von Gyantse ab. (>>>>)

Reting Die Anlage schmiegt sich an einen malerischen Berghang inmitten eines uralten Waldes aus Wacholderbäumen. (>>>>)

Rongbuk Es ist auf 4980 m das höchstgelegene Kloster der Welt und bietet die schönste Aussicht, nämlich auf den Mt. Everest. (>>>>)

Das Kloster Ganden in 4300 m Höhe ist eine der beeindruckendsten Klosteranlagen Tibets.

Rundreise durch den Osten

Noch wird der Osten Tibets sehr stiefmütterlich behandelt. Das liegt zum einen daran, dass es nicht immer einfach ist, die Permits zu bekommen (2012–2016 wurden für die Präfektur Chamdo und Teile der Präfektur Nyingchi gar keine Genehmigungen ausgestellt), zum anderen reisen die meisten Touristen nach Nepal aus, und das liegt nun mal in der anderen Richtung. Eine Rundreise durch den Osten Tibets bietet den vielleicht besten Einstieg in die unglaubliche Abgeschiedenheit des Schneelands, seine landschaftliche Vielfalt, aber auch in den buddhistischen Alltag.

Von Lhasa aus passiert man zunächst das Kloster Ganden (>>>>), das man als ersten Stopp einbauen sollte. Dank guter Straßen gelangt man noch am selben Tag bis zum herrlich gelegenen See Basum Tso (>>>>), der auch Draksum Tso geschrieben wird. Weiter östlich breitet sich die Region Kongpo aus mit den beiden Orten Bayi (>>>>), wo das bedeutende Lamaling-Kloster steht, und Nyiangtri (Nyingchi), wo der heilige Berg der Bön-Religion, der Bön Ri (>>>>), wartet. In Pome (>>>>) kann man einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um die spektakuläre Landschaft in der Umgebung zu erkunden.

Dann führt die Route weiter zum schön gelegenen Ra’ok Tso (>>>>). Ab hier geht es nach Norden, vorbei am Flughafen Pangda (>>>>), dem weltweit am zweithöchsten gelegenen Airport. Nächste Station ist Chamdo (>>>>), die einzige größere Stadt in Osttibet. Hier ist das interessante Jampaling-Kloster zu besichtigen. Auf dem Weg zurück über Riwoche (>>>>) mit dem 1276 gegründeten Kloster Riwoche Tsuglagkhang passiert man einige herrliche buddhistische und Bön-Klöster. Der Besuch des Sog-Klosters (>>>>) muss aber extra auf dem Permit gelistet werden. Der heilige See Nam Tso (>>>>) bildet den Abschluss dieser aufregenden Rundfahrt.

Wo Tibet am schönsten ist

Kailash Nicht nur der Blick auf den heiligsten Berg Tibets ist atemberaubend, auch die Landschaft rund um den Berg ist pure Dramatik.(>>>>)

Mount Everest Base Camp Die Landschaft am Fuße des höchsten Berges der Welt ist spektakulär, und schon die Fahrt dorthin ist an Abwechslung kaum zu überbieten. (>>>>)

Nam Tso Wie ein riesiger Ozean breitet sich der einsame Nam Tso entlang der 7000er der Nyanchen-Thanglha-Kette aus. (>>>>)

Nyangtri Die Stadt selbst ist nichts Besonderes, die Umgebung aber ist unglaublich malerisch und voller Urwälder, aus denen bis zu 7000 m hohe schneebedeckte Gipfel ragen. (>>>>)

Yamdrok Tso Selbst für erfahrene Tibetreisende ist die Landschaft am größten Süßwassersee Tibets immer wieder ein Traum.(>>>>)

Majestätisch ragt der Mount Everest in den tiefblauen tibetischen Himmel.

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Klima und Reisezeit

  Frühling

  Sommer

  Herbst

  Winter

Tibet trägt den Beinamen „Schneeland“, ein Name, der weite, schneebedeckte Winterlandschaften suggeriert – weit gefehlt. Tatsächlich ist das Klima vor allem eines: extrem. Wobei es natürlich viele regionale Besonderheiten gibt. Das Klima eines Großteils des Landes ist kühl, windig und trocken. Aber egal, wo man sich aufhält, innerhalb eines Tages kann man das gesamte Spektrum tibetischer Klimaverhältnisse erleben, und das reicht von flirrender Hitze bis zu eisiger Kälte, oder wie es in Tibet heißt: „An einem Tag kann es vier Jahreszeiten geben.“ In einigen Hochlagen kann man Kälte und Hitze gleichzeitig erleben, nämlich dann, wenn man sich in den eisigen Schatten stellt und den Körper in die heiße Sonne reckt. Ein weiteres Problem ist die extreme Lufttrockenheit und die intensive UV-Strahlung.

Die Schneegrenze liegt in Zentraltibet bei 6300–6500 m, in Osttibet und südlich des Himalaya zwischen 4600 m und 6000 m. Im Sommer sinken die Temperaturen auf den weiten Hochflächen des Changtang nachts knapp unter den Gefrierpunkt, während es tagsüber bis zu 25 °C warm werden kann, in der direkten Sonne auch noch heißer. Im Winter können die Temperaturen bis minus 40 °C reichen, tagsüber aber bis auf 10 °C oder sogar 15 °C ansteigen.

Im Großen und Ganzen kann die Autonome Region Tibet in vier große Klimaregionen eingeteilt werden, und zwar das trockene, eisige und windige Hochplateau im Norden und Westen, die klimatisch milderen Täler und ariden Regionen im Süden, die regen- und schneereichen Waldregionen des Ostens und die hohen Berge mit ihren tiefen Flusstälern und Bergseen im Südosten, die von ausgesprochen unterschiedlichen Wetterverhältnissen geprägt sind.

Die beste Reisezeit hängt in Tibet ganz davon ab, was man vorhat. Prinzipiell kann man das ganze Jahr über reisen. Die touristische Hauptsaison dauert von Mai bis Oktober. Besonders voll wird es zu den chinesischen Feiertagen um den 1.–3. Mai und 1.–5. Oktober sowie an den drei Tagen um das Qingming-, Drachenboot- und Mondfest (Daten (>>>>). In dieser Zeit sind u. U. alle Hotels und Verkehrsmittel ausgebucht, und die Besucherzahlen bei den Sehenswürdigkeiten werden begrenzt.

Blick auf den Manak-Stausee 60 km vor Gyantse

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Frühling

Der Frühling reicht in den meisten Regionen von März bis Mai. In dieser Zeit kann der Wind überaus stark werden und Staub- oder Sandstürme verursachen. Zum Trekken ist dies eine der besten Jahreszeiten, da es tagsüber noch nicht so heiß wird. Für Bergsteiger ist die Vormonsunzeit im Mai die günstigste Zeit, da das Wetter dann noch sehr beständig ist. Wer den Mount Everest nicht, wie meistens, wolkenverhangen sehen möchte, sollte ebenfalls im April oder Mai reisen, wenn der Bergriese oft viele Tage hintereinander in seiner ganzen Pracht zu sehen ist. Auch für Osttibet ist dies eine gute Reisezeit, da es kaum regnet. Die Nomaden bezeichnen diese Zeit als die „Goldenen Monate“, weil sich die Vegetation dann in ihrer ganzen Pracht präsentiert. Probleme kann es für Individualreisende im März geben, da es in diesem Monat einige sensible politische Gedenktage gibt (>>>>). Ab April beginnt langsam die Tourismussaison und viele Hotels und Veranstalter geben ihren Kunden noch bis Ende des Monats gute Rabatte.

Sommer

Juni, Juli und August sind die Sommermonate. In dieser Zeit wird es in Zentraltibet meist sehr warm und in der Sonne richtig heiß, und es finden viele der Reiterfeste statt. Im südlichen und östlichen Tibet formt der Himalaya eine Barriere gegen den Regen bringenden Monsun, sodass der Monsun im Hochland nicht so heftig ist wie z. B. in Nepal oder Bhutan. Allerdings fällt im Juli und August dennoch der meiste Regen, und zwar mehr als die Hälfte des gesamten Jahresniederschlags. In Südost-Tibet beginnt die Regenzeit bereits im April und die Niederschlagsmenge ist deutlich höher als im Hochland. Zusammen mit den Schmelzwassern der Gletscher und der Schneeschmelze steigen dann in ganz Tibet die Pegel vieler Flüsse dramatisch an, sodass es vor allem ab August zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen kann, die viele Straßen unpassierbar machen.

Vor allem Reisen nach Westtibet und nach Nepal können im Juli und noch mehr im August unmöglich werden, wenn zuweilen ganze Straßenabschnitte in die Schluchten gespült werden. In dieser Zeit können die Temperaturen vor allem im Changtang sehr stark zwischen Tag und Nacht sowie Sonne und Schatten schwanken. Temperaturunterschiede von bis zu 40 °C (nachts minus 15 °C und tagsüber plus 25 °C) sind keine Seltenheit.

Herbst

Der Herbst dauert von September bis November und ist meist kühl und trocken. Nachts kann es auch in Lhasa bereits empfindlich kalt werden, während es tagsüber angenehm warm oder zum Teil sogar richtig heiß ist. Die im August einsetzenden Überschwemmungen durch Schnee- und Gletscherschmelze ziehen sich bis in den September, sodass es vor allem im Straßenverkehr noch immer zu Behinderungen kommt, da viele Wege und Brücken unterspült oder zusammengebrochen sein können. Ansonsten ist diese Zeit eine der schönsten zum Reisen. September und Oktober gelten als die besten Monate für eine Reise zum Kailash. Für Osttibet sind Oktober und November eine gute Zeit, da die Wetterverhältnisse dann wieder halbwegs stabil sind und man gut über die Pässe kommt. Ab Anfang November beginnt die Wintersaison und viele Hotels und Reiseveranstalter senken ihre Preise deutlich.

Monsun

Die Bezeichnung Monsun leitet sich von dem arabischen Begriff mausim ab und bedeutet „Saison“. Tatsächlich bezeichnet der Monsun einen Wind, der im jahreszeitlichen Wechsel seine Richtung ändert. Der Monsun kommt hauptsächlich im Indischen Ozean vor und bläst im Allgemeinen von April bis Oktober aus Südwest und von Oktober bis April aus Nordost, also der entgegengesetzten Richtung. Der Südwest- oder Sommermonsun wird in Indien, Nepal und Bhutan meist von schweren Regenfällen begleitet und ist dadurch das bestimmende Klimaereignis der Region. Ab Oktober wird der Südwestmonsun durch ein kräftiges Kältehoch mit trockenen Luftmassen über Sibirien abgelöst, die sich erwärmen und als Wintermonsun Richtung Südwesten abwandern.

Winter

Der größte Vorteil im Winter, der von Dezember bis Anfang März dauert, sind die niedrigen Preise und die wenigen Touristen. Den Hauptnachteil bekommt man in den Hotels zu spüren, denn die meisten sind auch im Winter unbeheizt. Tagsüber wird es in tieferen Lagen wie in Lhasa in der Sonne selbst im Winter zwischen 15 °C und 20 °C warm, sodass der seltene Schnee immer schnell schmilzt. In höheren Lagen, im Changtang-Hochland und in Westtibet können die Temperaturen aber auch wochenlang bei minus 40 °C verharren, weshalb dies keine gute Zeit für Fernradler ist. Schnee fällt vor allem in hohen Lagen, sodass viele Pässe nicht passierbar sind, aber dafür herrscht eine tolle Fernsicht. In diese Zeit fallen auch einige der wichtigsten tibetischen Feste, und vor allem Lhasa ist dann voller Pilger. Die Anreise über Land von Yunnan oder Chengdu nach Tibet ist im Winter und vor allem gegen Ende des Winters meist unmöglich, da viele Pässe wegen des Schneefalls blockiert sind.

Nomadencamp im Qomolangma-Nationalpark

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Reisekosten

  Tagesbudget

  Übernachtung und Essen

  Eintrittsgebühren

  Transport

Ob Globetrotter oder Buddhist, Studienreisender oder Aktivurlauber, jeder wird andere Prioritäten setzen. Wie teuer eine Reise nach Tibet letztendlich wird, hängt unabhängig vom Reisetyp von vielen im Voraus planbaren Faktoren, aber leider auch von vielen Unwägbarkeiten ab. Zu den planbaren Faktoren gehören der gewohnte und gewollte Lebensstandard, die Reiseform vor Ort und die gewünschten Aktivitäten. Zu den Unwägbarkeiten gehören Höhenkrankheit, Erdrutsche, Überschwemmungen, Wetterkapriolen und politische Restriktionen. Diese Ereignisse können günstigstenfalls zu Verzögerungen führen, deren Kosten überschaubar bleiben, schlimmstenfalls können sie eine Reise beenden oder teure Umwege erforderlich machen. Auch wenn man die Reserve nicht benötigt, sollte man genügend Geld dabeihaben oder einen höheren Betrag auf seinem heimatlichen Konto bereithalten, um notfalls auch einen ungeplanten Flug aus Tibet raus bezahlen zu können.

Tagesbudget

Da alle Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten und Transporte im Vorfeld gebucht werden müssen, schlagen vor Ort vor allem die Kosten für Mahlzeiten, Einkäufe und Trinkgelder zu Buche. Wer in einfachen Lokalen speist, kann mit etwa 20–30 € (rund ¥150–225) am Tag auskommen. Etwas komfortabler reist man sicherlich mit 40 € (etwa ¥300) pro Tag, denn dann sind auch mal eine Pizza oder ein Kneipenbesuch in Lhasa drin. Dazu kommen noch die Trinkgelder, die für die Guides und Fahrer fällig werden. Hier gilt als Faustregel, dass Führer etwa ¥20 und Fahrer ¥10 pro Tag und Teilnehmer bekommen sollten, wenn man mit ihrer Leistung zufrieden war.

Übernachtung und Essen

Am besten teilt man dem Veranstalter direkt mit, welche Hotelkategorie man wünscht. In einem durchschnittlichen Hostel zahlt man für ein Bett im Dormitory ¥30–60. Ein Doppelzimmer im Hostel kostet je nach Ausstattung (mit oder ohne Bad) ¥100–300. Für ein Doppelzimmer in einem Mittelklassehotel zahlt man ¥300–900 und für ein Doppelzimmer in einem Hotel der gehobenen Klasse muss man ¥700–1500 hinblättern.

Außer Frühstück sollte man die Mahlzeiten nicht mitbuchen. Nur dann kann man die Restaurants selbst auswählen. In den auf ausländische Touristen ausgerichteten Restaurants in Lhasa kann man zwar locker ¥200 oder mehr für eine Mahlzeit ausgeben, aber ansonsten kostet die durchschnittliche Mahlzeit in einem tibetischen oder chinesischen Restaurant ¥10–30 und in einem Restaurant mit westlicher Küche ¥20–60. Eine Flasche Bier kostet im Restaurant ¥5–10, in den besseren Restaurants aber auch bis zu ¥20 und im Laden je nach Marke ¥2–5.

Eintrittsgebühren

Eintrittsgelder sind im Tourpreis meist enthalten. Wer viele Tempel besuchen möchte, hat natürlich auch höhere Kosten. Für den Potala in Lhasa zahlt man ¥200, der Jokhang kostet immerhin noch ¥85 und der durchschnittliche Eintrittspreis für viele Klöster liegt bei ¥20–50. Wer in den Tempelhallen fotografieren möchte, muss eine separate Fotografiererlaubnis erstehen, die meist ¥50–70 pro Halle beträgt. Wer Videos dreht, zahlt das Zehnfache. Mehr und mehr Tempel sind seit 2015 allerdings dazu übergegangen, das Fotografieren und Filmen ganz zu verbieten. Der Eintritt in Nationalparks und Naturschutzgebiete ist ebenfalls hoch. Das Mount Everest Base Camp kostet beispielsweise ¥180 Eintritt.

Transport

Transporte und insbesondere die Anreise nach Tibet reißen das größte Loch in jedes Reisebudget. Die Anreise mit dem Zug (Hardseater/Hardsleeper/Softsleeper) von Beijing kostet ¥360/720/1144, von Shanghai ¥403/793/1263, von Guangzhou ¥447/865/1468, von Chongqing ¥302/628/998, von Chengdu ¥302/628/998, von Xi’an ¥294/612/970 und von Xining ¥224/495/781. Die regulären Preise für den Flug nach Lhasa betragen etwas weniger als das Doppelte des Softsleeper-Preises. Dazu kommen noch die Permitkosten, die je nach Stadt und Reisebüro bei ¥400–1400 liegen.

Busfahrten innerhalb Tibets sind Ausländern aktuell nicht erlaubt. Sollte sich das je wieder ändern, muss man mit etwa ¥0,16/km im normalen Bus und etwa ¥0,35–0,70/km im Sleeper- oder Luxusbus (abhängig von der Region) rechnen. So kostet ein Bus von Lhasa ins 280 km entfernte Shigatse ¥38–¥80 und der Sleeperbus ins 1715 km entfernte Ali etwa ¥600.

Das Chartern von Landrovern schlägt mit rund ¥4–5/km zu Buche. Pro Tag sollte man umgerechnet ¥155–330 p. P. (bei vier Personen und inklusive Zusatzkosten für den Fahrer) einplanen, vorausgesetzt man findet genügend Mitreisende.

Für Trekkingtouren und andere arrangierte Ausflüge muss man zwischen ¥1800 und ¥3000 pro Tag rechnen, die man durch die Anzahl der Mitreisenden teilen kann.

Was kostet wie viel?

Bier¥2–10Snack in der Garküche¥5–10Teller gebratene Nudeln¥10Fleischgericht¥15–25DZ einfach¥100–300DZ Mittelklasse¥300–900Dorm-Bett¥30–60Taxifahrt (Stadt)¥10Eintritt¥20–50Eintritt Nationalparks¥50–180Internet pro Std.¥4–10Landrover (4 Pers.) p. P./Tag¥155–330

Der Friendship Highway ist die Hauptverkehrsader nach Nepal.

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Travelinfos von A bis Z

Auf eigene Faust durch Tibet? Das geht leider nur sehr begrenzt. Auf den folgenden Seiten gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wie reist man nach und durch Tibet? Welche Genehmigungen werden benötigt? Muss man sich impfen lassen? Was gehört in den Rucksack? Gibt es in Tibet Geldautomaten? Welches sind die schönsten Trekkingrouten? Und schmeckt Buttertee wirklich ranzig?

GEMAHLENER CHILI

Inhalt

Anreise

Botschaften und Konsulate

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Feste und Feiertage

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Geld

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Gesundheit

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Maße und Elektrizität

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Post

Reisende mit Behinderungen

Reiseveranstalter

Schwulen und Lesben

Sicherheit

Sport und Aktivitäten

Telefon

Transport

Übernachtung

Verhaltenstipps

Versicherungen

Visa und Permits

Zeit und Kalender

Zoll

Kurz und knapp

Flugdauer Frankfurt – Chengdu 10 Std., Chengdu – Lhasa 2 1/2 Std.

Einreise Benötigt werden der Reisepass, ein China-Visum und ein Tibet-Permit.

Geld Währung ist der Yuan Renminbi. Geldautomaten gibt es in den größeren Orten.

Internet Viele Hotels und Restaurants bieten kostenlos WLAN an.

Zeitverschiebung MEZ plus 7 Std., während der Sommerzeit plus 6 Std.

Anreise

Die meisten Tibet-Besucher reisen via China auf dem Luft- oder Landweg ein. Eine der beliebtesten und auch am einfachsten zu realisierenden Varianten ist die Einreise nach Tibet über China und die Ausreise auf dem Landweg nach Nepal. Die Einreise von Nepal nach Tibet über den Friendship Highway nach Lhasa ist möglich, aber mit vielen bürokratischen Unwägbarkeiten und hohen Kosten verbunden. Nach dem Erdbeben 2015 in Nepal wurde der Grenzübergang bei Zhangmu geschlossen und die Stadt selbst evakuiert. Im Sommer 2017 öffnete 80 km weiter westlich bei Gyirong ein neuer Grenzübergang. Eine weitere Einreisemöglichkeit besteht über die westnepalesische Stadt Simikot nach Purang. Von Gangtok in Sikkim (Indien) kann man nach Yadong einreisen. Diese letzten drei Varianten stehen aber ausschließlich regulären Tourgruppen offen. Abenteuerlustige können schließlich noch über Pakistan oder Kirgistan nach Kashgar reisen und von dort via Yecheng (Kargilik) nach West- und Zentraltibet weiterfahren.

Mit dem Flugzeug

Von einer Ausnahme abgesehen, kann man nur von Flughäfen innerhalb Chinas nach Lhasa fliegen. Der einzige internationale Flug geht von Kathmandu nach Lhasa. Da es sehr schwierig ist, für diese stets ausgebuchte Verbindung Tickets zu bekommen, kann man alternativ einen Flug von Kathmandu nach Kunming, Chengdu oder Guangzhou nehmen und von dort nach Lhasa weiterreisen. Tibet Airlines plant zwar Flüge nach Indien, allerdings sind diese in erster Linie für Hindu-Pilger, die zum Kailash reisen wollen, gedacht.

Vom Zeitaufwand her ist zunächst einmal relativ egal, ob man einen internationalen Flug nach Beijing (>>>>), Shanghai (>>>>), Guangzhou (>>>>), Chengdu (>>>>), Chongqing, Kunming oder in eine andere Stadt wählt. Von allen genannten Städten gibt es Flüge nach Lhasa. Für welchen Zielort man sich entscheidet, hängt also eher vom jeweils günstigsten Flugpreis, der Zeit, die man vorher in China verbringen möchte, und den persönlichen Interessen ab. Wer Kosten und Zeit sparen möchte, ist mit Chengdu als Ausgangsort sicher am besten bedient, da man hier die besten Rabatte für den Weiterflug nach Lhasa bekommt und auch die größte Auswahl an Flügen hat.

Reisen und Klimawandel

Der Klimawandel ist vielleicht das dringlichste Thema, mit dem wir uns in Zukunft befassen müssen. Wer reist, erzeugt auch CO²: Der Flugverkehr trägt mit einem Anteil von bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wir sehen das Reisen dennoch als Bereicherung: Es verbindet Menschen und Kulturen und kann einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes leisten. Reisen bringt aber auch eine Verantwortung mit sich. Dazu gehört darüber nachzudenken, wie oft wir fliegen und was wir tun können, um die Umweltschäden auszugleichen, die wir mit unseren Reisen verursachen. Wir können insgesamt weniger reisen – oder weniger fliegen, länger bleiben und Nachtflüge meiden (da sie mehr Schaden verursachen). Und wir können einen Beitrag an ein Ausgleichsprogramm wie www.atmosfair.de leisten.

Dabei ermittelt ein Emissionsrechner, wie viel CO² der Flug produziert und was es kostet, eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen. Mit dem Betrag werden Projekte in Entwicklungsländern unterstützt, die den Ausstoß von Klimagasen verringern helfen.

Flugtickets

Flüge können über ein Reisebüro, über Internet-Anbieter oder direkt bei der Fluggesellschaft gebucht werden. Um den jeweils günstigsten Flugpreis herauszufinden, sollte man alle Optionen ausprobieren. Eine gute Suchmaschine zum Preisvergleich ist www.swoodoo.com. Die vergünstigten Spezialtarife und befristeten Sonderangebote kann man nur bei wenigen Fluggesellschaften in ihren Büros oder direkt über ihre Websites buchen; sie sind jedoch immer auch in auf Flüge spezialisierten Reisebüros erhältlich.

Da man für die Beantragung des China-Visums einen vollständigen Reiseplan vorlegen muss, lohnt es sich auch, die Flugpreise von Reisebüros, die auf China spezialisiert sind, zu vergleichen. Diese Büros können einem bei der Buchung meist gleich einen fiktiven Reiseplan ausstellen, mit dem man dann das Visum beantragen kann (Einzelheiten dazu (>>>>).

Flüge ab Europa

Je nach Fluggesellschaft, Jahreszeit und Aufenthaltsdauer in China bekommt man ein Economy-Ticket von Deutschland, Österreich und der Schweiz hin und zurück nach Beijing, Chengdu, Shanghai oder Guangzhou ab etwa 400–550 € (inkl. aller Steuern und Gebühren). Hochsaison für Flüge nach China ist das Sommerhalbjahr, in dem Flüge im Juli und August am teuersten sind und bis zu 1000 € oder mehr kosten können. Teuer sind auch die Zeiträume um das chinesische Neujahr (>>>>), die Woche um den 1. Mai und die erste Oktoberwoche, wenn viele Chinesen zu ihren Familien zurückkehren. Zu diesen Terminen muss man frühzeitig buchen, da die Flüge dann schon Wochen im Voraus ausgebucht sind.

Eine besonders interessante Option sind Nonstop-Flüge nach Chengdu. Angeboten werden sie von Air China und Lufthansa ab Frankfurt sowie KLM und China Southern ab Amsterdam. Größter Vorteil dieses Fluges ist, dass man sich den recht teuren Inlandflug von Beijing, Shanghai oder Guangzhou nach Lhasa erspart, da die Flüge von Chengdu nach Lhasa bei rechtzeitiger Buchung wegen der vielen Verbindungen ziemlich preiswert sind. Wer mit einer chinesischen Airline nach China fliegt, bekommt den ersten Weiterflug im Inland meist stark ermäßigt, und wer ohne Zwischenaufenthalte bis zum Zielflughafen reist, zahlt oft gar keinen Aufpreis. So kann man bereits für 450–550 € in viele chinesische Städte fliegen. Gabelflüge (z. B. Hinflug nach Beijing, Rückflug ab Shanghai) sind in der Regel etwas teurer, ermöglichen dafür aber eine flexiblere Reiseplanung.

Eine günstige Alternative können Jugend- und Studententickets sein (je nach Airline für alle jungen Leute bis 29 Jahre und Studenten bis 34 Jahre). Sie sind immer dann eine gute Option, wenn alle Sonderangebote ausgebucht sind. Außerhalb der Hauptsaison gibt es den Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Beijing oder Shanghai ab etwa 600 €. Viele Fluggesellschaften bieten regelmäßig Sonderangebote an. Dann kann man z. B. mit Air France oder KLM für etwa 550 € von vielen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Paris oder Amsterdam nach Beijing, Shanghai, Guangzhou oder Chengdu und zurück fliegen.

Tickets für Flüge von und zu anderen deutschen Flughäfen als Frankfurt oder München sind oft teurer. In diesem Fall kann es attraktiver sein, mit einem Rail-&-Fly-Ticket per Bahn nach Frankfurt oder München zu reisen (entweder bereits im Flugpreis enthalten oder nur 30–60€ extra). Man kann je nach Fluglinie auch einen preiswerten Zubringerflug der gleichen Airline von einem kleineren Flughafen in Deutschland buchen. Außerdem gibt es Fly-&-Drive-Angebote, wobei eine Fahrt vom und zum Flughafen mit einem Mietwagen im Ticketpreis inbegriffen ist.

Air China, www.airchina.de, fliegt zweimal täglich nonstop von Frankfurt, täglich außer Di nonstop von München, Di, Fr und So nonstop von Düsseldorf, Mo, Do, Fr und So von Wien nach Beijing sowie täglich von Frankfurt nonstop nach Shanghai. Der größte Vorteil bei dieser Airline ist, dass man den Weiterflug zu einer beliebigen Stadt in China – Lhasa ausgenommen (diesen Flug kann man nur über ein Reisebüro, sinnvollerweise dort, wo man auch seine Tibetreise organisiert, mit einem ausgestellten gültigen Tibet Travel Permit buchen) – zu einem geringen Aufpreis mit buchen kann. Auf vielen Strecken ist der Anschlussflug ab Beijing oder Shanghai sogar inklusive. Man darf dann in Beijing bzw. Shanghai einen Zwischenstopp einlegen.

Austrian Airlines, www.aua.com, fliegt Mo, Mi und So von Wien nach Beijing.

China Eastern Airlines, www.flychinaeastern.com, fliegt täglich nonstop von Frankfurt nach Shanghai und bietet die Möglichkeit, zusammen mit dem internationalen Flug einen Anschlussflug im Inland für 50 % Ermäßigung zu buchen. Von Zürich und Wien gibt es Zubringerflüge nach Frankfurt, die im Flugpreis inbegriffen sind.

China Southern Airlines, www.flychinasouthern.com, www.csair.nl, fliegt je einmal täglich von Amsterdam nach Beijing, Shanghai und Guangzhou sowie So und Mi nach Chengdu.

Hainan Airlines, global.hnair.com, fliegt täglich von Berlin-Tegel nach Beijing. Die innerdeutschen Zubringerflüge von zahlreichen Städten nach Berlin werden von verschiedenen Airlines wie Euwowings oder Easyjet durchgeführt und sind im Flugpreis enthalten.

KLM, www.klm.com, fliegt einmal täglich von Amsterdam nach Beijing, einmal täglich nach Guangzhou, zweimal täglich nach Shanghai sowie Fr, So und Mi nonstop nach Chengdu. Die Zubringerflüge von fast allen deutschen, österreichischen und Schweizer Flughäfen nach Amsterdam sind im Flugpreis bereits enthalten.

Lufthansa, www.lufthansa.de, fliegt von Frankfurt dreimal täglich nach Beijing, zweimal täglich nach Shanghai und einmal täglich nach Guangzhou (Kanton), Di, Mi, Do, Sa und So nach Nanjing, Di, Do und Sa nach Qingdao, Mo, Mi, Fr nach Shenyang sowie Di, Fr und So nach Chengdu. Von München geht es zweimal täglich nach Beijing und je einmal täglich nach Shanghai.

Swiss, www.swiss.com, fliegt täglich von Zürich nach Beijing und Mi, Do, Fr und Sa nach Shanghai.