Stella bleibt bei uns? - Friederike von Buchner - E-Book

Stella bleibt bei uns? E-Book

Friederike von Buchner

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Beschreibung

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann. Stella saß auf der Bank neben der Haustür und genoss die frühe Morgenstunde auf dem Schmiedhofer Hof. Wauzi, der kleine Welpe, kuschelte sich an sie. Wauzi knurrte leise, als Stella aufstand und ins Haus ging. Sie holte sich noch einen Becher Kaffee. Ihre Freundin Tina kam verschlafen die Treppe herunter. Sie hatte bei Stella übernachtet. »Guten Morgen!«, sagte Stella. »Mmm, guten Morgen!«, antwortete Tina und gähnte. Stella schmunzelte und fragte: »Magst du Kaffee?« »Jede Menge, am besten eine Koffeininfusion«, antwortete Tina. Beide mussten schmunzeln. Stella schenkte ihr einen großen Becher Kaffee ein. »Komm, wir gehen nach draußen! Louis schläft noch. Wenn wir hier quatschen, könnte er aufwachen. Draußen ist es besser. Sein Schlafzimmer geht nach hinten hinaus.

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Toni der Hüttenwirt Extra – 40 –Stella bleibt bei uns?

Findet nun jeder seinen Platz?

Friederike von Buchner

Stella saß auf der Bank neben der Haustür und genoss die frühe Morgenstunde auf dem Schmiedhofer Hof. Wauzi, der kleine Welpe, kuschelte sich an sie.

Wauzi knurrte leise, als Stella aufstand und ins Haus ging. Sie holte sich noch einen Becher Kaffee. Ihre Freundin Tina kam verschlafen die Treppe herunter. Sie hatte bei Stella übernachtet.

»Guten Morgen!«, sagte Stella.

»Mmm, guten Morgen!«, antwortete Tina und gähnte.

Stella schmunzelte und fragte: »Magst du Kaffee?«

»Jede Menge, am besten eine Koffeininfusion«, antwortete Tina.

Beide mussten schmunzeln.

Stella schenkte ihr einen großen Becher Kaffee ein. »Komm, wir gehen nach draußen! Louis schläft noch. Wenn wir hier quatschen, könnte er aufwachen. Draußen ist es besser. Sein Schlafzimmer geht nach hinten hinaus. Er schläft bei offenem Fenster. Aber wenn wir vorn sitzen, hört er uns nicht.« Sie deutete auf die Tür im hinteren Teil des Wohnraums und raunte leise: »Schlafzimmer.«

»Du magst den alten Mann, wie?«, fragte Tina, als sie draußen waren.

»Ja, irgendwie mag ich den alten Grantler«, antwortete Stella. »Es war nicht einfach für mich in den letzten Wochen. Aber er hatte Verständnis für mich und er kann gut zuhören. Wir sind zu einer Zweckgemeinschaft zusammengewachsen. Es ist ein guter Deal, modern gesagt.«

»Und wie geht es weiter?«

»Tina, ich verstehe deine Frage nicht.«

Tina trank einen Schluck Kaffee. »Du hast dich verlobt. Ihr wollt bald heiraten. Wo wollt ihr wohnen?«

»Darauf habe ich noch keine Antwort. Es gibt eine Menge Fragen, die Sascha und ich noch bereden müssen. Es wird sich eine Lösung finden. Ich muss erst mal den gestrigen Tag verarbeiten.«

Tina schmunzelte. »Das war eine schöne Verlobungsfeier. Die Stimmung war großartig.«

»Das war sie. Als dann meine Eltern mit meiner Schwester plötzlich hereinkamen, dachte ich, ich träume. Nur schade, dass sie in der Nacht noch nach München zurückgefahren sind. Aber sie hatten für heute den frühen Flug von München nach Nantes gebucht. Es war das schönste Verlobungsgeschenk, dass sie uns überrascht haben.«

»Die treibende Kraft war wohl deine Schwester Andrea«, sagte Tina. »Deine Mutter hat mir erzählt, Andrea habe sofort die Flüge gebucht, als deine Nachricht kam.«

»Ja, Andrea hat meine Eltern überrumpelt. Ich hatte am Vormittag die SMS geschickt. Ich wusste nicht, dass meine Eltern beide frei hatten. Ich hatte damit gerechnet, dass sie die Nachricht erst am Nachmittag lesen würden. Sie riefen sofort meine Schwester an und dann wurde es sehr turbulent. Du kennst Andrea und ihre Hartnäckigkeit.«

»Oh ja, Stella, ich kenne Andrea.«

»Die Nachricht von meiner Verlobung war eine Riesenüberraschung für sie. Ich hatte nämlich Sascha nie erwähnt. Sie wussten auch nicht, dass ich mich verliebt hatte. Ich wollte nämlich keine Ratschläge und schon gar nicht getröstet werden, wenn es mit Sascha nicht geklappt hätte. Mein Liebeskummer wäre mein Geheimnis geblieben.«

»Ich könnte beleidigt sein, Stella. Du hast mir gegenüber auch keine Silbe verlauten lassen. Dabei hatten wir beide doch nie Geheimnisse.«

»Fühle dich bitte nicht gekränkt, Tina. Ich hätte es dir bestimmt erzählt. Mir grauste nur vor Andreas Reaktion.«

»Das nehme ich dir sofort ab. Sie ist eine liebe Person, nur etwas … speziell, will ich mal sagen.«

»Oh ja, speziell, das drückt es aus.« Stella schmunzelte. »Mama erzählte, Andrea habe sich gebärdet, als sei ich in Lebensgefahr. Sie sei überhaupt nicht mehr zu beruhigen gewesen.«

»Typisch Andrea! Sie hat schon immer wie eine Klette an dir geklebt. Während der ganzen Feier wich sie nicht von deiner Seite. Wenn du nicht gerade mit Sascha getanzt hast, stand sie neben dir. Sie kam mir vor, als sei sie ein Bodyguard.«

Stella lachte. »Meine kleine, anstrengende Schwester«, seufzte sie dann. »Sie war so gar nicht mit Sascha einverstanden.«

»Jetzt verstehe ich. Sie sah ihn an, als würde sie ihn am liebsten in die Wüste schicken. Du, ich habe Andrea nicht ein einziges Mal lächeln gesehen.«

»Sie war in keiner guten Stimmung. Aber das wird sich legen. Andrea war auch verstimmt, weil ich mich entschlossen habe, in Waldkogel zu bleiben. Wir haben lange telefoniert. Sie wollte, dass ich zurück nach Frankreich komme. Andrea ist nur glücklich, wenn alle zusammen sind.« Sie lachte. »Stelle dir vor, sie hat mir sogar angeboten, dass wir die Zimmer tauschen. Andreas Zimmer ist größer, als meins, und hat einen Balkon. Damit wollte sie mir die Rückkehr in den Schoß der Familie schmackhaft machen.«

»Bestechung«, sagte Tina schmunzelnd.

»Genau! Aber ich sehe es ihr nach. Sie ist unser Nesthäkchen. Sie war noch nie verliebt und sieht in Sascha den Feind, der mich ihr wegnimmt. Das wird sich ändern, wenn sie einen Freund hat.«

»Hoffentlich findet sie den bald! Sonst könnte sie versuchen, einen Keil zwischen euch zu treiben. Es wird nicht einfach werden, wenn du mit Sascha zu deiner Familie reist.«

»Ja, einfach wird das nicht werden. Deshalb haben wir die Reise verschoben. Ich wollte Sascha meiner Familie vorstellen. Da sie aber hier waren, ist es nicht nötig. Sascha und meine Eltern haben sich gut verstanden. Da muss sich Andrea schon anstrengen, um Unfrieden säen zu können.«

»Stella, sie wird es trotzdem versuchen. Da bin ich mir sicher.«

»Ja, so ist sie, Tina. Aber diesmal wird sie an ihre Grenzen stoßen. Bis alle zur Hochzeit kommen, wird sie sich hoffentlich wieder beruhigt haben. Sie ist ein wenig kindisch. Für sie ist Sascha jemand, der mich ihr wegnimmt. Das ist doch töricht.«

»Andrea war auch schon immer eifersüchtig auf unsere Freundschaft«, sagte Tina.

»Leider, sie war und ist eine Nervensäge. Sie will alle Menschen, die sie liebt, um sich haben. Sie versuchte immer, jede Beziehung, jede Bekanntschaft, jede Freundschaft, die ich hatte, zu torpedieren.«

»Ich nenne das Besitzgier, Stella. Das klingt zwar hart, aber es ist so.«

Stella trank einen Schluck Kaffee. »Ich kann dir nicht widersprechen, Tina. ›Stella, bleib bei uns!‹, sagte sie mir gestern Abend. Damit lag sie mir ständig in den Ohren.«

»Das ist völlig daneben.«

»Du sagst es, Tina. Ich war kurz vor davor überzukochen. Aber es hätte nichts gebracht. Mein Vater sah, dass ich kurz davor war, mit ihr die Geduld zu verlieren. Er gab mir den Rat, einfach wegzuhören und nicht darauf zu reagieren. Jedes Mal, wenn sie wieder davon anfing, tanzte ich mit Sascha. Ich ging aus dem Feld.«

»Gute Strategie«, sagte Tina.

»Dass ich heirate, bedeutet doch nicht, dass ich meine Familie verlasse. Im Gegenteil, Sascha kommt hinzu«, sagte Stella. Sie seufzte. »Tina, ich darf Andrea keinen Vorwurf machen. Sie ist so viel jünger als ich und hing immer an meinem Rockzipfel. Ich habe ihr viel durchgehen lassen. Wenn ich irgendwohin gehen wollte oder eine Einladung hatte, wollte sie immer mitkommen. Sie jammerte so lange, bis ich sie mitnahm, obwohl ich viel lieber allein gegangen wäre. Ich hätte ihr früher ihre Grenzen aufzeigen müssen.«

»Das stimmt, Stella, davon kann ich ein Lied singen«, seufzte Tina.

»Sie muss eben jetzt lernen und das gleich doppelt. Ich bleibe in Waldkogel, und hier jubeln alle… ›Stella bleibt bei uns!‹ Und zweitens habe ich mich verlobt. Das macht ihre Hoffnung zunichte, dass ich wieder heimkomme. «

»Sofern sie es nicht schafft, zwischen dir und Sascha einen Keil zu treiben.«

»Tina, so etwas sollst du nicht einmal denken. Außerdem werde ich es nicht zulassen. Ich werde aufpassen. Irgendwann wird diese Sorge sich in Luft auflösen, wenn Andrea sich selbst verliebt.«

Die Freundinnen schwiegen eine Weile.

»Tina, Andrea meint es nicht böse. Sie ist ein unsicherer Mensch. Deshalb hat sie mich gern in ihrer Nähe. Deshalb hängt sie wie eine Klette an mir. Wenn sie Sorgen oder Kummer hatte, kam sie stets zu mir, ihrer großen Schwester. Ich griff dann ein und sie war glücklich. Ich war für sie der Fels in der Brandung. Jetzt muss sie allein ans rettende Ufer schwimmen.«

»Schenk ihr einen Rettungsring!«, schlug Tina vor.

Die beiden Freundinnen kicherten übermütig.

»Jetzt muss sie lernen, allein zurechtzukommen, Stella.«

»Ja, das muss sie. Sie wird es schaffen! Dass sie sich im Augenblick ängstigt, verstehe ich. Es ist ihre Unsicherheit. Sie fühlt sich von mir im Stich gelassen. Dass ich heirate und hierbleibe, ist ein Schock für sie. Aber wenn sie ihn überwunden hat, wird es gut für sie sein.«

»Ich finde es nur schade und sehr traurig, dass sie sich nicht über dein Glück freuen kann.«

»Andrea hat sich gefreut. Da bin ich mir sicher. Sie kommt nur nicht damit klar, dass ich so weit von ihr entfernt bin. Aber wie heißt es: Kommt Zeit, kommt Rat. Sprechen wir über dich, Tina.«

Tina lachte überrascht auf.

Stella fragte: »Ich habe dir Martin vorgestellt. Seid ihr ins Gespräch gekommen?«

»Leider nur kurz. Er ist sehr sympathisch. Er sagte gleich, ich solle ihn nicht Doktor Martin Engler nennen, sondern einfach Martin zu ihm sagen. Dass er sofort zum Du überging, hat mich überrascht.«

»Das ist bei ihm normal. Die Waldkogeler sagen Martin zu ihm, bis auf wenige alte Patienten. Für sie ist er der Herr Doktor«, sagte Stella.

»Wir kamen leider nicht dazu, ein Gespräch zu führen. Immer wieder kam jemand und sprach ihn an. Er bedauerte sehr, dass du bei ihm aufgehört hast zu arbeiten, Stella. Das sagte er immer wieder.«

»Das weiß ich«, antwortete Stella. Sie streckte die Hand aus und betrachtete ihren Verlobungsring. »Wenn ich nicht gekündigt hätte, dann würde ich jetzt keinen Ring am Finger tragen. Erst meine Kündigung hat Sacha aufgerüttelt und zum Nachdenken und schließlich zum Handeln gebracht.«

»Das war ein kluger Schachzug von dir, Stella.«

»Es war reine Verzweiflung. Es ging dann sehr schnell. Du weißt es, ich habe es dir erzählt.«

»Ich freue mich für dich, Stella. Sascha ist ein lieber Mensch. Du hast einen guten Fang gemacht«, blinzelte Tina.

»Es war auch nicht einfach. Aber jetzt gehört er mir.«

»Besitzerstolz spricht aus deinen Worten, Stella.«

»Meinetwegen, wenn du es so nennen willst. Aber einen Menschen kann man nicht besitzen, Tina.«

»So habe ich es nicht gemeint. Aber man kann jemandem sein Herz schenken, Stella.«

»Stimmt! Oder man kann sagen, er hat mein Herz gestohlen.«

Tina trank einen Schluck Kaffee. »Wirst du zu Martin in die Praxis zurückgehen?«

»Das weiß ich nicht. Daran gedacht habe ich schon. Du weißt, dass Sascha eine halbe Stelle bei Martin antritt. Es wäre schon schön, wieder dort zu arbeiten.«

»Und was hält dich davon ab?«, staunte Tina.

»Ich kann nicht mehr einfach so planen. Ich muss Sascha in meine Pläne einbeziehen. Wir werden dann darüber sprechen und gemeinsam entscheiden. Wenn wir Kinder haben, will ich nicht mehr arbeiten, jedenfalls solange sie klein sind.«

»Bis dahin wird es wohl noch etwas dauern.«

»Das stimmt. Aber ich möchte Harald nicht im Stich lassen. Zwar fangen im nächsten Monat zwei neue Gemeindehelferinnen an, aber beide wollten nur eine halbe Stelle. Harald wollte zwei neue Gemeindehelferinnen einstellen, deshalb ist immer noch eine ganze Stelle unbesetzt. Ich habe auf eine halbe Stelle reduziert, wegen Louis. So gesehen, hat Harald eine und eine halbe Stelle zu besetzen. Wenn ich kündigen würde, wären es zwei volle Stellen. Es sind viele Bewerbungen eingegangen. Es werden sich noch Krankenschwestern finden, die sich für die Arbeit als Gemeindehelferin interessieren. Ach, es ist im Augenblick alles im Fluss, Tina. Ich werde Louis nicht enttäuschen. Außerdem ist es schön hier. Wenn ich zu Martin in die Praxis zurückkehren würde, müsste ich meine halbe Stelle als Gemeindehelferin aufgeben. Es ist einfach fair, zu warten, bis Harald noch jemand eingestellt hat. Die meisten schreckt das Landleben ab. Alle wollen möglichst in der Großstadt arbeiten.«

»Höre ich da einen leisen Vorwurf heraus, Stella?«, fragte Tina. Sie schaute Stella von der Seite an und hob die Augenbrauen.

»Quatsch! Es liegt an etwas anderem. Die Vorstellung, in der Großstadt könne man glücklicher leben, beruht auf Unkenntnis. Ein kleiner Ort ist überschaubar, friedlich und ruhig. Die Leute sind freundlicher. Jeder kennt jeden und man fühlt sich wie in einer großen Familie.«

»Das glaube ich dir aufs Wort nach der gestrigen Feier. Außer deinen Eltern und deiner Schwester Andrea waren keine Verwandten dabei. Aber wer das nicht wusste, konnte annehmen, die ganze weite Verwandtschaft feiere mit. Ich bin beeindruckt, jedenfalls auf den ersten Blick.«

»Schön, dass du das sagst, Tina. Vielleicht überlegst du es dir doch noch?«

Tina schüttelte den Kopf. »Ich will nicht als Gemeindehelferin arbeiten, das habe ich dir schon gesagt.«

»Okay, ich spreche nicht mehr davon. Aber es muss doch nicht unbedingt München sein, oder?«

»Nein, es muss nicht unbedingt München sein. Mein Interesse, in München zu arbeiten, ist mehr zufällig entstanden, weil eine Kollegin nach München gegangen ist. Ich habe noch keine Bewerbung abgegeben. Deine Nachricht kam dazwischen. Dich zu sehen und dir zu deiner Verlobung zu gratulieren, war mir wichtiger. So habe ich meinen Plan umgestellt. Ich wollte mir gestern, heute und morgen München ansehen und dich anschließend besuchen. Jetzt mache ich es umgekehrt. Ich überlege sogar, ob ich einige Tage länger auf der Berghütte bleibe.« Tina schmunzelte.

»Wegen der Burschen«, fügte Stella hinzu.

»Ja, ich gestehe. Du bist Sascha auf der Berghütte begegnet. Außerdem saß ich gestern Nachmittag mit dem alten Alois auf der Terrasse. Er hat mir von vielen Paaren erzählt, die sich auf der Berghütte begegnet sind. Das klang wie Musik in meinen Ohren.«

»Versuche es, nur zu! Ich drücke dir die Daumen. Doch etwas solltest du dir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich habe dir gesagt, dass es in Kirchwalden ein Kreiskrankenhaus gibt. Martin hat gute Beziehungen. Überlege dir, ob es wirklich München sein muss.«

»Die Möglichkeit geht mir durch den Kopf, seit du sie gestern angesprochen hast. Ich muss abwägen. Jetzt stehen erst einmal ein paar Tage auf der Berghütte an, Stella. Dabei habe ich dir gegenüber ein bisserl ein schlechtes Gewissen, dass ich dich allein lasse. Wir haben uns so lange nicht gesehen und du bist meine beste Freundin.«

Stella schmunzelte und umarmte sie. »Tina, vergiss es! Du sehnst dich nach einem Mann. Das ist wichtiger. Das verstehe ich. Versuche es einfach! Ich weiß nicht, ob es klappt, aber du solltest es auf jeden Fall versuchen. Außerdem bin ich nicht aus der Welt.«

»Danke für dein Verständnis, Stella! Und was machst du?«

»Regulär hätte ich heute nicht freigehabt. Doch Harald meinte, ich müsse nicht arbeiten, nach der Feier, und hat den Dienstplan geändert. Ich habe jetzt ein langes Wochenende. Ich werde mich mit Sascha treffen. Er hat ein Zimmer bei Martin.« Sie schaute auf die Uhr. »Es ist noch früh. Er schläft sicher noch. Vielleicht hat er auch einen Brummschädel. Er musste gestern Abend immer wieder mit jemand anstoßen. Er wird mir eine SMS senden oder mich anrufen. Wahrscheinlich machen wir eine Wanderung. Frische, klare Bergluft ist gut für Körper und Geist nach so einem feuchtfröhlichen Abend. Und wir haben viel zu bereden, die Hochzeit, wo wir wohnen werden und wie alles werden soll. Die ganz normalen Sachen, die man vor einer Hochzeit zu bereden hat. Saschas Eltern waren in Urlaub. Sie haben es gestern nicht geschafft, zu kommen. Vielleicht kommen sie nächste Woche.«

»Kennst du Saschas Eltern?«