Sternbilder, Seewege am Himmel - Kai Helge Wirth - E-Book

Sternbilder, Seewege am Himmel E-Book

Kai Helge Wirth

4,8

Beschreibung

Europas Seewege am Sternhimmel Dr. Kai Helge Wirth ist sich nach 35 Jahren Forschung sicher: Isaac Newton hatte recht: Die Sternbilder wurden, wie griechische Autoren uns berichten von den Argonauten an den Himmel projiziert, um den Seefahrern die Orientierung auf den Weltmeeren zu erleichtern. Hat sich der ehemalige Sternenglobus bis in unsere Zeit erhalten? Dr. Kai Helge Wirth glaubt, ihn entschlüsselt zu haben. Dies ist der zweite Band zum Atlas in den Sternen (erster Band: Der Ursprung der Sternzeichen). Es ist Dr. Kai Helge Wirth gelungen, weitere zugehörige Sternbilder zu identifizieren. artandscience.de

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Doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie,

Nach dem Gesetz, dem Grund, Warum und Wie.

J.W.v. Goethe

Inhalt

Ich gebe mir die Ehre, die Entdeckung von Bootes und Corona als ältester Darstellung der Britischen Inseln Queen Elizabeth II. von England zu widmen, die so freundlich war, mich bei meiner Geburt in Düsseldorf zu besuchen.

Der Kern ist ganz einfach erzählt

Wenn Sie jetzt schon an den Erkenntnissen zweifeln sollten ohne weitergelesen zu haben, gehen Sie bitte auf Seite →. Dort finden Sie die FAQs und die kritische Fragen, die immer wieder gestellt werden, alle beantwortet. Vielen Dank!

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung existieren die Sternbilder nicht in der Natur. Die Sterne sind von Natur aus am Himmel, aber die Linien zwischen den Sternen wurden vom Menschen gestaltet. Es existieren vielmehr nur sehr wenige Teilsternkonstellationen, die „von Natur“ aus so aussehen, als ob sie zusammengehören (Teile des Orion oder des Großen Bären). Am Natursternenhimmel gibt es gar keine Linien zwischen Sternen. Sie wurden in der Vorzeit von Menschen als gedachte Streckenkombinationen zwischen den Fixpunkten projiziert. Auch die Tatsache, dass in anderen Kulturen ganz andere Konstellationen existieren, zeigt das. Ich behaupte in diesem Buch, in Vervollständigung der Annahmen Isaac Newtons, herausgefunden zu haben, welchen Grund die Menschen damals dafür besaßen. Hierzu verwende ich verlässliche und anerkannte Quellen zur Analyse. Schon in dem Bericht über die Argonauten heißt es, dass einer von ihnen die Sternbilder an den Himmel gesetzt habe, was quellentechnisch den artifiziellen Charakter der Sternbilder betont. Denn so sind sie ja nach der Quelle am sternbilderlosen Himmel entstanden (a.a.O.).

Aus der genauen wissenschaftlichen Analyse von harten Fakten wie historischen Quellen, Artefakten und geomorphologischen accuracy studies sowie daraus zu ziehenden Schlüssen geht für mich nachgerade zwingend hervor, dass Meere und Meeresströmungen als vorgeschichtliche Schifffahrtswege der Erde am vom Menschen gestalteten Sternbilderhimmel projiziert wurden. Nur so lassen sich die historischen Quellen überhaupt sinnvoll deuten.

Die Formen der vom Menschen nach offensichtlich nautischen Kriterien gestalteten Sternbilder zeigen sich insgesamt den terrestrischen Regionalrepräsentanzen in ihrer Anzahl, ihrer Anordnung und Ausnordung sowie der Individualform so frappierend ähnlich und weisen ein solch hohes Maß an Übereinstimmung auf, dass es sich auf keinen Fall mehr um einen bloßen Zufall handeln kann. Die Sternbilddarstellungen existieren rund um den Globus außer im Süden, wo es keine Sternbilder gab.

Dabei wird in meiner Untersuchung der Begriff der „optischen Ähnlichkeit“, im übrigen in der kunstwissenschaftlich fundierten anschauungsdynamischen Ähnlichkeitsstudie, kategorial definiert. Der Begriff der Ähnlichkeit könnte sonst als bloße individualsubjektive Vorstellung infrage gestellt werden. Bedenken Sie bei dem extrem hohen Maß an Ähnlichkeit, dass die Darstellung auf dem Vorhandensein der wenigen Sterne angewiesen ist und eine Ähnlichkeit daher eigentlich nur sehr schwer zu erreichen ist. Dass dennoch solch erhebliche Übereinstimmungen beim „Kartendesign“ erzielt wurden, grenzt für mich an ein Wunder. Entscheidende Kriterien werden hier definiert, z.B.:

Nicht nur die Einzelsternbilder sehen den einzelnen Strömungen und Küstenlinien, die sie darstellen, sehr ähnlich, sie sind auch auf den gleichen Himmelnordpol ausgenordet. Das heißt, dass als übergeordnete Gestaltungsinstanz die Lage der Sternbilder gleich ist (s. hier Sternbild Drache – Grönland). Diese Daten allein wären schon ausreichend, um einen optischen Zufall auszuschließen. Aber das ist noch immer nicht alles an Übereinstimmungen, denn:

Die 24 schon astrogeomorphologisch identifizierten überlieferten Konstellationen sind außerdem noch dazu passend in derselben Reihenfolge dargestellt worden, wie die repräsentierten Erdregionen auf der Erde vorkommen. Dies gilt ostwestlich wie nordsüdlich. Es ergibt sich dadurch tatsächlich ein meisterlich genaues Puzzle, in welchem ein Teil genau in das andere passt oder besser so etwas – um es einmal griffig zu formulieren – wie ein 3-D Atlas der Fahrtrouten am Himmel ist. Ganz genau existieren 24 Einzelkarten, die in der richtigen Reihenfolge aufeinander abgestimmt am Himmel installiert wurden und solchermaßen quasi eine nach der anderen „abgesegelt“ werden können. Natürlich ist eine Weltkarte – auch diese – dennoch kein Messtischblatt.

Dass die Karten mnemotechnischen Ursprungs sind und Seefahrende sich nach dem System in den Sternbildern orientieren können, hat in einem experimentalarchäologischen Experiment auf der Abora II Mission bereits Dr. Dominik Görlitz nachgewiesen. Insbesondere geschah dies mittels der Fahrt des berühmten Skippers mit dieser neolithischen Originalreplik eines 14m langen seetüchtigen Schilfbootes durch das östliche Mittelmeer, welches durch die Konstellation der Virgo/Jungfrau dargestellt wurde. Wie Görlitz sich äußert, stellt dies zwar kein modernes GPS, aber gerade eine brauchbare Orientierungshilfe dar.

Nautisches Sternbilddesign – nur zufällige Einzeldarstellungen? Die Zusammenhängigkeit der Regionen am Himmel und auf der Erde frappiert – wenngleich es keine moderne Karte ist. Landmassen zwischen den Seewegen sind nautisch unerheblich. Daher liegt Bootes direkt über Jungfrau. Das nächstgelegene Meer unter Bootes ist das Mittelmeer.

Zugunsten der Effizienz der Analyse wurden in diese Forschungen neben den ältesten und fast unveränderten Gestalten als Quelle der Menschheit am Himmel (Sternbilder) auch noch die beiden ältesten, historisch belastbaren, schriftlichen Quellen über den Ursprung und die Entstehung der Sternbildgestalten einbezogen.

Das besterhaltene Artefakt der Geschichte ist der antike Sternbilderhimmel. Die Konstellationen sehen noch so aus, sind noch so positioniert wie die Vorfahren sie gesehen haben. Zur irrelevanten weil nur sehr langfristigen Auswirkung von Autokinese der Sterne und der Frage der Präzession komme ich später noch. Der Sternenhimmel mit seinen verbundenen Mythen, antiken Aufzeichnungen bildet eine perfekte Quelle.

Doch es existieren auch zwei schriftliche Quellen. Die älteste Quelle der Menschheit ist von Sumerern angefertigt worden und schildert eine Sintflutgeschichte mit dem Bauplan für ein hochseetaugliches, jedenfalls sintflutfähiges Schiff. Aus ihr geht außerdem und ausgerechnet hervor, dass die Sumerer einen riesigen Bereich des Sternenbilderhimmels „das Meer“ genannt haben oder genauer: „Wege des Gottes EA“. Dieser Gott ist für das Meer und die Orientierung zuständig. (Übersetzung: Wege des Meeres am Sternenhimmel?).

Die zweitälteste Quelle der Menschheit, die uns etwas über den Grund des Sternbilddesigns erzählt, stammt von den Griechen. Sie beinhaltet direkte Informationen über die Sternbilddesigner, den Vorgang des Designs, das Medium (Kugel) und die Intention des Designs. Es wird genau darüber informiert, dass die Argonauten mit der Argo (die identisch ist mit der sumerischen Arche des Utnapischtim) fahren und einen Globus anfertigten, der die Konstellationen, wie wir sie heute noch kennen, darstellte, er wurde wörtlich angefertigt, „damit sich die Seefahrer nach der Sintflut besser auf den Weltmeeren zurecht finden können“. Der aus diesen Sternbildern bestehende Atlas am Himmel wird im Folgenden einzeln entschlüsselt.

Zur Herkunft unserer Sternbilder

Die Sternbilder, wie wir sie heute kennen, wurden uns direkt von Griechen wie Eudoxos überliefert. Aber sie waren nicht deren Erfinder. Es waren Sternkundige einer älteren Kultur, die die Verbindungslinien zwischen die Lichtpunkte am Firmament geschrieben haben. Ägypter, Babylonier und Sumerer überlieferten sie erst den Griechen. Sie sahen die Sterne und verbanden sie zu merkwürdigen Konstellationen. Warum nur haben sie die Sterne in so merkwürdigen Gruppen zusammengefasst? Ach, könnten Sie es uns nur sagen. Aber mitgeliefert haben sie uns auch die älteste schriftliche Quelle der Welt und sie schildert uns den Grund für das Vorhandensein der Sternbilder. Diese epische Geschichte handelt von den sagenhaften Gestalten, sie schildert, wie vor tausenden Jahren eine Sintflut als göttliche Strafe über die Menschheit hereinbrach. Wahrscheinlich schlug damals ein Komet in die Erde ein. Dieser Aufprall muss so gigantisch gewesen sein, dass er die Richtung der Erdachse verändert haben könnte. Der Komet soll mehrmals in zentrischen Ellipsen um die Erde geflogen sein, bevor er flach aufprallte. Entsetzliche Flutwellen muss er erzeugt haben (hierzu später mehr). Gigantische Wassermassen löschten riesige Landstriche aus. (Flutkatastrophe)

Ganze Länder versanken im Meer und Millionen Menschen müssen wohl zu Tode gekommen sein. Enlil, der Gott, hatte demnach beschlossen, die unwürdig gewordenen Menschen mit dieser Sintflut zu strafen. Enki aber, der auch EA genannt wurde und der die Menschen liebte, brachte es dahin, dass ein Priester einem Menschen namens Athrasis einen geheimen Plan verriet, wie die Menschen der Flut entgehen können: „Athrasis“ – sagte er – „trenne Dich von Deinem Haus, baue ein würfelförmiges Schiff. Verschmähe Dein Hab und Gut, rette Dein Leben.“ Um das Schiff rundum wasserdicht zu machen, soll er es kalvatern und komplett verschließen.

Ein Puzzleteil im Riesenpuzzle, Sternbild Drache als Ostgrönlandstrom und Labradorstrom, beide hoch im Norden der jeweiligen Hemisphären.

Das Schiff, das er dann mit Freunden gebaut hat, beherbergte unter anderem Vögel. Er sollte außerdem eine Sanduhr auf sieben Tage stellen. Diese Geschichte ist in der Bibel im Kapitel über die Arche Noah später abgeschrieben worden. Genau wie dort wird auch geschildert, wie der Sumerische Seefahrer durch das Aussetzen eines Vogels herausfindet, dass es noch Land gab. So weit die Quelle.

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass sie sogar viele Schiffe bauten, um den Fluten zu entgehen. Natürlich existieren zusätzlich dazu auch andere jüngere Quellen, in denen geschildert wird, dass „die Wasser“ „auf der Erde und am Himmel“ erschaffen wurden und dass ein Mann namens Noah eine Arche baute, weil die Sintflut nahte. Auch er hatte zu Orientierungszwecken einen Vogel an Bord.

EA half den Menschen auch, nachdem die Flut schon zu Ende war. In den Sternbildern wurden die Meere(-sströmungen) dargestellt. Sie sollen Wege durch die Meere zeigen, die den Seefahrern bei der Orientierung helfen können.

Die älteste Quelle stammt wie gesagt von den Sumerern. Einer der Experten auf diesem Gebiet ist Werner Pabke. Aufgrund der Überlieferungen beschreibt er das Szenarium am Himmel: (Es) „spielt sich die babylonische Sintflut in der sogenannten Wasserregion des Himmels ab… Wir erkennen unschwer das Schiff des babylonischen Sintfluthelden, der im Gilgamesch-Epos Utnapischtim, ,derjenige, der das Leben fand‘, heißt. Dieses Schiff, das hier in den Sternen segelt, ist schon durch seinen Namen als die Arche Noahs gekennzeichnet, denn das Sternbild hieß bei den Babyloniern schlicht MÁ.GUR, was wörtlich ,Sintflut-Schiff‘ bedeutet. (Anm. d. Verf.: griechisch ARGO) Östlich von dieser himmlischen Arche liegt faul der Ziegenfisch (SUCHUR.MÁSH.KU6), jenes Amphibium, das verborgen für Noah steht, der ja sowohl im Wasser der Sintflut als auch auf dem Lande lebte. Über dem zum babylonischen Sintflutheros stilisierten Ziegenfisch, der unserem Steinbock (Capricornus) entspricht, sehen wir am Himmel einen ,Leichnam‘ ((LÚ).ÚSH): er vertritt alle in der Sintflut umgekommenen Menschen. Links neben Utnapischtim erblicken wir noch das Sternbild des vergöttlichten Ea (GU. LA), unseren ,Wassermann‘. Beide ältesten schriftlichen Überlieferungen sprechen wie gezeigt vom Ursprung der Sternkonstellationen im Zusammenhang mit dem Meer oder den Meeren. Auch andere sehr alte Quellen sprechen aber die Sternbilder oft als Wasserbilder an.

Puzzleteil: Großer Bär, Nordmeer mit Bäreninsel. Verlängern Sie die Deichselsterne und Sie gelangen an den Erdnordpol.

Später schrieben Griechen ebenfalls über den Ursprung der Sternbilder und überliefern uns merkwürdigerweise ganz Ähnliches. Auch sie berichten von Menschen, die nach der Sintflut die Sternbilder an den Himmel gesetzt haben, und zwar damit die Menschen sich auf den Weltmeeren besser zurechtfinden können. Seewegedarstellungen, beinahe die gesamte Erde betreffend, sind nach der hier vorgestellten Ähnlichkeitsstudie in die alten Sternbilder geschrieben worden, indem sie die Küstenverläufe und Strömungen der Erde präzise abbilden.

Sie haben Zweifel? Lesen Sie bitte die „typischen 13 Kritikpunkte“ ab S. →

Griechische Quelle durch die Feder Isaac Newtons

Um die zweite Quelle heranzuziehen, lasse ich einen der berühmtesten Wissenschaftler der Menschheit sprechen. Die zweite erheblich aussagekräftige Quelle aus dem griechischen Altertum wird nämlich von keinem Geringeren als Sir Isaac Newton herangezogen, um Folgendes zu erörtern:

Isaac Newton

„Sir Isaac Newton schreibt in seiner Chronologie (original: ,Chronologia‘ Anm. d. Verf.) unter Berufung auf den griechischen Autor der Gigantomachia, dass der Zentaur Chiron zur Zeit des Argonautenzuges die Sternbilder gezeichnet habe.

Lineares und Flächendesign: An einigen Stellen wurden Strömungen und sogar wichtige Inseln durch umrandete Flächen dargestellt (Neufundland, Irland, Island, England).

Hier einmal ein grober Überblick. Pazifik (links) und Atlantik (rechts) scheinbar lückenlos dargestellt: Auffällig: Die Konstellationen konvenieren mit den Meeresströmungen. Die genauen Verortungen entnehmen Sie den folgenden Einzeldarstellungen.

Unter seiner Anleitung entwarf der Argonaut Musaios, der Lehrer des Orpheus, eine Himmelskugel mit den 48 Konstellationen, die schon so ausgesehen haben sollen, wie sie uns viel später von Eudoxos überliefert wurden.“

Weiter heißt es, dass Chiron und Musaios diese Kugel für die Argonauten als Orientierungshilfe bei der Überfahrt entworfen haben sollen.

Isaac Newton widmete dem Schiff Argo viele Seiten seiner Chronologia. Er berief sich dabei auf den bei Clemens von Alexandria zitierten Autor der Gigantomachia, nach dem der Zentaur Cheiron zur Zeit des Argonautenzuges die Sternbilder gezeichnet haben soll. Unter seiner Anleitung entwarf der Argonaut Musaios, der Lehrer des Orpheus, eine Himmelskugel mit den 48 Konstellationen, die schon so ausgesehen haben sollen, wie sie uns viel später von Eudoxos überliefert wurden (… dort heißt sie Kugel der Alten. Anm. d. Verf. nach: Erdmann-Korth, Hans: „Der größte Irrtum der Weltgeschichte“, Leipzig 2013). Newton aber ging in seiner Auslegung noch weiter. Er schrieb, „dass Cheiron und Musaios diese Kugel für die Argonauten als Orientierungshilfe bei der Überfahrt angefertigt hätten. Angeblich verliefen die Kreise der Solstitien und der Äquinoktien genau mitten durch die Tierkreiszeichen.“1 Ein sehr präziser Hinweis auf die eigentliche Funktion der Sternbilder.

Zufall oder Kursdarstellung?

Fiktiver Kurs: Punkte, Winkel, Strecken aneinandergereiht. Perfekt für das Segelkursdesign. Auch heute noch. Einzelne Seegebiete, Strömungen besondere Punkte können abstrahiert festgehalten werden.

Weiter in den sumerischen Quellen2:

Dem Gott Ea wird in der Überlieferung zugeeignet, dass er den Schiffen den rechten Weg weise, dass er den Ozean mit dem Sintflutschiff überquert habe und dass die Argo das erste Schiff gewesen ist, dass die Ozeane überquert habe. Außerdem ist er der Beschützer der Seefahrer und Fische. Nimmt man dies mit der Information über die Argonauten zusammen, die Konstellationen seien zu dem Zwecke gestaltet worden, dass die Seefahrer sich nach der großen Flut auf den Weltmeeren besser zurechtfinden sollen, liegt die anfangs geäußerte Vermutung nahe, dass es sich um Seewegedarstellungen handelt.3

Eine Kugel diente der Darstellung der Seewege und keine Karte!

Ich kann gleich noch eine dritte Stelle in der Quelle hinterherschieben, die aber mit der ersten Quelle zusammenhängt: Ich lasse hier G. Sesti schreiben, damit ich nicht in Verdacht gerate, irgendetwas daran verändert zu haben. „Auf der Suche nach ewiger Jugend musste Gilgamesch das große Meer mit dem Schiff des Urschanabi überqueren, um ins Paradies der Siduri zu gelangen.“4

Soweit dazu, dass die Sumerer in der Lage waren mit besonderen Schiffen die Meere zu befahren. Sesti fährt fort. „Dieses Meer am Ende der Welt identifizierten die sumerischen Astrologen sicherlich mit dem Himmelsmeer“. Aus meiner Sicht liegt Sesti mit dieser Vermutung nicht ganz richtig, denn im Himmel gibt es kein Meer, in das man reisen könnte. Versteht man jedoch, was die sumerischen Astronomen mit Meer meinten, dann ist klar, dass Gilgamesch mit einem Schiff wirklich über das Meer „am Ende der Welt“5 gefahren ist. Er wäre also nach den Angaben in den Sternbildern nach einer Gegend auf der Erde gefahren. Denn klingt die Folgerung nicht vernünftiger als die Annahme, er wäre mit einem Holz- oder Papyrusschiff tatsächlich in die Sterne gefahren…?

Die Zusammenfassung der Essenz der beiden ältesten Quellen über das Sternbilddesign lautet also (bitte verbessern Sie mich, wenn ich hier einen Fehler begehen sollte):

Die 48 Konstellationen, die vor Eudoxos schon existierten wurde auf einer Kugel abgebildet und dienten Seefahrern dazu, ihren Weg über die Weltmeere (sogar bis ans Ende des Meeres) zu finden und beschrieben also solcher Art „das Meer“.

Die Tierkreiszeichen umrahmen gleichmäßig die Erde6 und zeigen jeweils in der Reihenfolge korrekt die entsprechenden Regionen auf der Erde.

An dieser Stelle möchte ich mich kurz vorstellen, damit Sie besser wissen, mit wem Sie es überhaupt zu tun haben. Mein Name lautet Dr. Kai Helge Wirth.

Ich studierte Anthropogeografie, Kartographie sowie Kunstwissenschaft, Kunstpsychologie. Weiterhin habe ich Geschichte und Philosophie studiert.

Zu meinen Studiengebieten gehörte außerdem Film- und Trickfilmtechnik. Ich wirke in Lehre (Kunst und Geographie) und Forschung und bin Autor und Koautor mehrerer Bücher, die zum Teil verfilmt wurden (Arte, HR, RTL). Seit über 30 Jahren forsche ich in dem Gebiet, über das dieses Buch handelt. Darüber befinde ich mich im steten Austausch mit anderen Wissenschaftlern. Ich bin völlig ideologiefrei und sehe in der Freiheit des Menschen das höchste Gut!

Seit ich 15 bin, beschäftigt mich die Astronomie. Ich denke oft an die Freitagsvorträge im Hörsaal des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main zurück. Als Jugendlicher schaute ich dort oft durch das große Teleskop. Das hat mich immer mehr interessiert als der langweilig vorgetragene Schulstoff. Hier wurde ich gebildet, meine Liebe zur Astronomie begann.

1 Sesti, G,. a.a.O. S. 379

2 Sämtlich nach Sesti, a.a.O., S.379

3 (siehe auch Sesti: „Das Geheimnis der Sterne“).

4 Sesti, G.: Die Geheimnisse des Himmels, Köln, 1987, S. 417

5 Ebd. a.a.O.

6 Lediglich der Maßstab und die Höhe der Konstellationen weichen teilweise untereinander für den Orientierungssuchenden irrelevant ab.