Sternendiamant 2. Die Fürstin des Meeres - Sarah Lilian Waldherr - E-Book

Sternendiamant 2. Die Fürstin des Meeres E-Book

Sarah Lilian Waldherr

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Beschreibung

Die grenzenlos fantasievolle Reise geht weiter. Das zweite Schuljahr auf der Simalia führt Fana, Ivy und Hala ins Dämonenland, wo sie mithilfe eines mysteriösen Fremden Kian aus den Fängen des Juwelenkönigs befreien und den ersten Sternendiamanten finden. Auf ihrer Flucht ins Meeresreich gelangen sie in den Palast des Königs der Meere, wo sie sich mit dessen Tochter Nicita anfreunden. Doch in einer Meereshöhle gerät die Suche nach dem zweiten Diamanten außer Kontrolle. Als Ivy den geheimnisvollen Fremden als Kians Kindheitsfreund Tem enttarnt, werden die Freunde gefangen genommen. "Sternendiamant. Die Fürstin des Meeres" ist der zweite Band der neuen Romantasy-Reihe über schicksalhafte Wendungen und fremde Mächte.

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Über dieses Buch

Die Reise der Simalia geht weiter!

Das zweite Schuljahr beginnt und Fana freut sich vor allem auf eines: Darauf, Kian endlich wiederzusehen! Doch als das Schulschiff Simalia ablegt, ist Kian nicht an Bord. Er scheint spurlos verschwunden. Als die Simalia im Dämonenland Station macht, berichtet ein mysteriöser Fremder Fana, dass Kian entführt worden ist. Von niemand anderem als dem Juwelenkönig persönlich! Wird es Fana, Ivy und Hala gelingen, ihn zu befreien? Und werden sie es schaffen, den Sternendiamanten aus dem Reich der Meere zu finden, bevor er in die Fänge des Juwelenkönigs gerät?

Der zweite Band der Romantasy-Reihe: spannend, emotional und funkelnd wie eine Schatztruhe.

1. Kapitel

Ich drehte den Anhänger zwischen den Fingern und betrachtete die eingravierten Vergissmeinnicht. Durch das offene Fenster drang die Nachtluft und ließ mich frösteln. Doch ich schloss es nicht, da die kühle Luft wach hielt.

Morgen ging die Schule los, und ich hatte nach zwei Monaten Ferien ein mulmiges Gefühl. Den ganzen Sommer war nichts passiert. Ich konnte viel skateboarden, lungerte mit Ivy im Park, in Eiscafés, Modegeschäften oder zu Hause herum und machte ein paar Ausflüge mit Mam und Großvater. Die Tage erschienen mir zu friedlich, wenn ich daran dachte, wie das Jahr geendet hatte. Erst in den letzten Nächten der Ferien begannen mich die Bilder aus den Katakomben von Lutenia wieder zu verfolgen. Ich sah Ivys Entführung vor mir, Kians Vater, der sie folterte, Kozon, den Dämon, und Janesh, den Vampir, die uns umbringen wollten. Kasim in seiner goldenen Rüstung, der Kian einen Fluch in den Rücken jagte, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte.

Kian… Ein lauter Seufzer entwich mir. Mein Herz zog sich zusammen. Wo er wohl steckte? Was er wohl gerade tat? Die Ferien kamen mir ohne ihn noch länger vor – auch wenn ich es genossen hatte, einmal keine Magiekreise zu üben, Waffen durch die Luft zu schwingen oder in Madame Ravinas Unterricht mit Fakten bombardiert zu werden. Das Beste war, dass ich zwei Monate Ruhe vor Avena gehabt hatte, die sich für die Königin der Schule hielt und mich mit ihrer Ignoranz regelmäßig zur Weißglut trieb.

Wie dieses Schuljahr werden würde? Ob Loan Neuigkeiten für uns haben würde? Hatte er seinen Bruder Kasim gefunden? Den gefürchteten Juwelenkönig, der – nun nicht mehr Legende – quicklebendig durch Avestina lief? Ein Schauer lief mir über den Rücken. Mein Blick fiel auf meinen Ring. Kasims Ring. Sechs Splitter der Sternendiamanten waren in Kristallgold gefasst. Die Splitter zu den Diamanten, die Kasim unbedingt wiederfinden wollte. Wenn Loan ihn nicht aufhielt.

In Freiburg hatte ich mich in den letzten Wochen seltsam abgeschnitten von der Wirklichkeit gefühlt. Vielleicht weil in der Stadt alles seinen gewohnten Gang ging. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich denken können, mit Beginn der Ferien aus einem schrecklichen Albtraum erwacht zu sein. Meine einzige Verbindung zu der anderen Welt, in der ich mein letztes Schuljahr auf der Simalia verbracht hatte, waren Mam, Großvater und Ivy. Ich hatte mich noch nicht ganz daran gewöhnt, dass Ivy ihr Zimmer mit Magiekreisen aufräumte oder Großvaters Kleidung sich von selbst reparierte. Ich staunte immer wieder darüber, wie perfekt er zaubern konnte, und freute mich auf den Tag, an dem ich genauso gut sein würde wie er. Inzwischen war er freundlicher zu mir und half mir sogar beim Lernen.

Mam dagegen machte sich viel zu viele Sorgen und hätte mich am liebsten die ganze Zeit im Haus behalten. Da sie mich schlecht einsperren konnte, schickte sie mir unsere Sicherheitsverstärkung hinterher, sodass mir mindestens drei Männer durch die Straßen folgten und ich mich ständig beobachtet fühlte.

Die Einzige, die sich nicht verändert hatte, war Hala. Am Telefon klang sie genauso fröhlich und optimistisch wie eh und je. Ich freute mich riesig darauf, sie morgen wiederzusehen.

Die quietschende Tür verriet mir, dass jemand mein Zimmer betreten hatte. Kurz darauf umarmte mich Mam von hinten. »Kannst du nicht schlafen?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Das solltest du aber. Morgen müssen wir früh aufstehen.« Sie strich mir durch die Locken und legte das Kinn auf meinen Kopf. »Am liebsten würde ich dich hierbehalten.«

Ein Lächeln entschlüpfte mir. »Wie kann ich dann ein großer, starker Aurion werden?«

»Recht hast du. Nur – ich hoffe, dass dieses Jahr ruhiger wird und ihr sicher seid. Das ist das Wichtigste.«

»Mam, wir sind bei Loan. Der kann es locker mit Kasim aufnehmen. Was soll schon passieren?«

Mam seufzte sorgenvoll. »Das hoffe ich.« Sie drückte mir einen Kuss aufs Haar und verließ leise das Zimmer.

 

Hatte ich auch alles? Socken, Schlafanzug, Duschgel… Kleid? Moment, hatte ich mein Kleid eingepackt? Es war das einzige, das ich besaß, und bisher war es nur auf Großvaters Geburtstagen zum Einsatz gekommen. Warum stand in dem Schulbrief überhaupt, dass wir ein Kleid brauchten?

»Hör auf, ständig herumzuzappeln. Du machst mich ganz nervös«, schimpfte Ivy.

Ich konnte einfach nicht still sitzen. Die Melancholie von gestern Abend war verflogen, und ich freute mich wie ein kleines Kind darauf, in Avestina anzukommen. Wir hatten die Lichtung fast erreicht, auf der uns die Simalia einsammeln sollte. Endlich sah ich Hala wieder – und Kian! Mein Herz machte einen Luftsprung, und ich rutschte erneut auf meinem Sitz herum.

Ivy verdrehte genervt die Augen. »Du bist ein einziges Nervenbündel.«

»’tschuldigung«, murmelte ich. »Aber ich bin so aufgeregt.«

»Kian läuft dir sicher nicht davon«, spöttelte Ivy.

Ich schnitt ihr eine Grimasse. »Wenn du deinen Freund acht Wochen nicht gesehen hast, will ich dich mal erleben.«

Ivy rümpfte die Nase. »Ich werde jedenfalls nicht wie ein kleines Kind herumhampeln.«

»Nein, du würdest von deinem Handspiegel und deiner Wimperntusche gar nicht loskommen«, triezte ich sie.

Jetzt war es Ivy, die mich böse ansah.

Sie und ich waren dieses Mal allein unterwegs. Großvater, Mam und Ivys Vater, Herr Fernandes, hatten uns lediglich bis nach Frankreich begleitet und uns dort in den Aufzug gesetzt, der uns nach Avestina brachte. Allerdings hatten wir zehn Leibwächter im Schlepptau, was uns auf dem Eiffelturm einige neugierige Blicke beschert hatte. Zum Glück passten nur fünf von ihnen in den Aufzug, und wir konnten die anderen zurücklassen. Ich kam mir ein wenig blöd vor, weil sie Ivy und mich anstarrten, als könnten wir uns jede Minute in Luft auflösen, wenn sie nur einmal blinzelten. Alles nur wegen Kasim!

Endlich wurde der Aufzug langsamer und kam zum Stehen. Ich sprang auf und schnappte mir meinen Koffer. Ein vertrauter Anblick bot sich mir, als ich so schnell hinausstürmte, dass die Leibwächter kaum hinterherkamen. Die Lichtung einer kleinen, schwebenden Insel lag vor mir, umsäumt von uralten Bäumen und mit hohem Gras überwuchert. Der Wind blies mir ins Gesicht, und meine Aufregung verwandelte sich in eine zufriedene Ruhe. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief den Duft der Blüten zwischen dem Gras ein. Ich war wieder da!

Als ich die Augen aufschlug, entdeckte ich sie. Am Rand der Insel wartete sie – die Simalia. Das schönste Schiff, das es gab, und inzwischen mein zweites Zuhause.

Einmal drehte ich mich um mich selbst, aber bis auf Ivy und mich schien noch niemand hier zu sein.

»Jetzt komm schon, Fana!«, rief Ivy, die bereits auf das Schiff zulief. Ihr folgten zwei der Sicherheitsleute, während die anderen drei bei mir geblieben waren.

Schnell ging ich ihr nach, während das Trio hinter mir die Gegend genauestens abscannte. Weiße Wolken zogen an der Insel vorbei, und die Sonne knallte genauso sehr wie bei unserer ersten Ankunft.

»Komisch. Die Rampe ist eingefahren«, sagte Ivy und schaute sich um.

»Sind wir zu spät?«, fragte ich nervös.

Ivy warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und schüttelte den Kopf.

Da erklang ein ohrenbetäubendes Krähen über uns. »Hallöchen, Fräulein!«

Ivy stöhnte genervt auf. »Der hat mir gerade noch gefehlt!«

Grinsend blinzelte ich nach oben gegen die Sonne. Vom Ausguck her winkte uns ein zotteliger alter Mann zu.

»Hallo, Sturmkrähe«, grüßte ich zurück. »Ist schon jemand da?«

»Nein, ihr seid die Ersten. Hattest du schöne Ferien, Fräulein?«

»Ja, bis gerade eben.« Ivy setzte ein falsches Lächeln auf.

»Ich freue mich, euch zu sehen!«, mischte sich jemand in unser Gespräch ein. Loan erschien an der Reling.

Wahrscheinlich hatte ihn Sturmkrähes lautes Rufen angelockt.

»Kommt an Bord.« Er fuhr die Rampe aus, damit wir das Schiff betreten konnten.

Die Koffer trug unser Begleitschutz, wobei der Kerl, der Ivys Koffer schleppte, einige Mühe zu haben schien. Sie hatte noch mehr eingepackt als im Jahr davor.

Loan sah genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Immer noch dieselbe lässige Kleidung, derselbe durchdringende Blick und vom Wind zerzaustes Haar. Er hatte mir mehr gefehlt, als ich gedacht hatte. Als ich ihn überraschend umarmte, zuckte er kurz zusammen, drückte mich dann aber an sich. Loan nickte den Leibwächtern zu, die sich vom Schiff zurückzogen und sich auf den Rückweg zum Aufzug machten. Klar, jetzt waren wir in Loans Obhut und in Sicherheit. Endlich war ich sie los.

»Hallo, Onkel.«

Loan verzog das Gesicht. »Da kommt man sich gleich ein paar Jahrzehnte älter vor«, seufzte er.

»Fana! Ivy!«, rief plötzlich eine aufgeregte Stimme.

Ich hatte mich kaum umgedreht, als Hala mir um den Hals fiel und mich fast erdrückte.

»Schnür ihr nicht die Luft ab«, bemerkte Ivy.

Das brachte Hala aber nur dazu, mich loszulassen und sich auf Ivy zu stürzen, um sie an sich zu pressen.

»Ich freu mich so, wieder hier zu sein. Die Ferien waren echt langweilig ohne euch«, plapperte Hala, während Ivy sich befreite.

»Du hast uns auch gefehlt«, sagte Ivy ein wenig sarkastisch und zupfte ihre Bluse zurecht. Aber ein leises Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

»Mama hätte mich am liebsten zu Hause behalten. Ihr wisst schon, wegen… na ja …« Hala machte ein finsteres Gesicht, das gar nicht zu ihr passte.

»Gibt es irgendetwas Neues?«, wandte ich mich mit der Frage an Loan, die mir seit einigen Wochen keine Ruhe ließ.

»Nein. Kasim hat sich den ganzen Sommer nicht blicken lassen, und wir haben auch keine Spur von ihm finden können«, sagte er düster.

Die Stimmung sank im Sekundentakt. Das hieß, ein Angriff war nicht ausgeschlossen. Es gab also wirklich Grund, sich Sorgen zu machen.

»Eigentlich ist es gut, dass der Juwelenkönig verschwunden ist. Dann kann er Fana nicht bedrohen«, versuchte Hala die Situation aufzulockern.

Loan seufzte erneut. »Leider nicht. Kasim plant bestimmt seine nächsten Schachzüge. Wenn wir ihn nicht schnell finden und aufhalten, könnte das schlimme Folgen haben. Ich kenne ihn.«

»Toller Schulbeginn«, murmelte Ivy.

»Sieh an, alle schon versammelt. Wie süß!« Avena marschierte auf uns zu, gefolgt von Julina und Hicko.

»Wir wollten den Tag noch ein bisschen genießen, bevor du ihn uns versaust«, entgegnete ich prompt.

Avena machte den Mund auf, aber Loan brachte sie mit einem mahnenden Blick zum Schweigen. Allerdings schaute er mich ganz ähnlich an und wollte mir damit wohl sagen, dass auch ich lieber still sein solle. Ich biss mir auf die Lippe und starrte Silberhaar finster an. Der Spitzname passte zu Avena einfach wie die Faust aufs Auge.

Ich blickte mich um. Alle versammelt? Nein, Kian fehlte. Wieso war er noch nicht da?

Eine halbe Stunde verstrich, aber er tauchte nicht auf.

»Auch wenn Kian auf sich warten lässt, möchte ich euch schon einmal zurück auf der Simalia begrüßen«, sagte Loan schließlich. »Ich hoffe, ihr hattet angenehme Ferien. Dieses Schuljahr wird ein wenig anders ablaufen als das letzte. Wir werden nämlich jeweils ein Vierteljahr in den anderen Ländern Patenias zu Gast sein, um euch deren Bevölkerung und Kulturen näherzubringen. Damit ihr zu den Empfängen anständig ausseht, habe ich euch gebeten, Abendkleidung mitzubringen.«

»Er tut fast so, als würden wir normalerweise wie Sturmkrähe durch die Gegend laufen«, kicherte Hala.

»Ihr werdet zudem dieses Jahr eine neue Lehrerin bekommen, die euch in Heilkundepraxis unterrichtet. Der Unterricht beginnt morgen früh pünktlich um acht.«

»Was, morgen schon?«, maulte ich.

Loan ignorierte meinen Kommentar und wandte sich stattdessen um, denn gerade war hinter uns eine Tür ins Schloss gefallen. Von der Brücke kam Captain Simor die Treppen heruntergestiegen.

»Ahoi zusammen!«, begrüßte er uns gut gelaunt.

»Na, Onkel, wieder auf dem Sprung?«, fragte Avena, als hoffe sie darauf, dass Captain Simor auch dieses Schuljahr viel unterwegs sein würde.

»Nein, momentan nicht«, antwortete Simor, was Avena zu enttäuschen schien.

»Das ist unser Schulleiter, Captain Simor Calandra«, erklärte Loan. »Einige von euch haben ihn letztes Jahr bereits kennengelernt. Wie ihr wisst, war er viel auf Reisen und deshalb selten anwesend. Das wird sich dieses Jahr ändern. Er wird den Unterricht in einem eurer Fächer übernehmen.«

Jetzt war ich neugierig. Was für ein Fach würde der Captain unterrichten?

»Ich freue mich darauf«, sagte Captain Simor. »Und ich hoffe, ihr strengt euch an!«

Er sprach den Satz derart dynamisch aus, dass ich jetzt schon den Verdacht hatte, es würde anstrengend werden. Dabei war ich ein Sportmuffel, wenn es nicht gerade um Skateboarden oder um Luftboarden ging.

Loan rückte sein Lederarmband zurecht. Anscheinend hatte er sich ein neues besorgt, um das Mal, das ihn als Manuan, den letzten Prinzen der Aurions, auswies, zu verbergen, nachdem er das alte Armband beim Kampf mit Kasim verloren hatte.

»Ich bitte euch auch, an die Schulregeln zu denken und euch daran zu halten«, fuhr Loan fort. Dabei sah er ganz besonders Hala, Ivy und mich an.

Wir taten unbeteiligt.

»Gut, dann könnt ihr eure Zimmer beziehen. Wir sehen uns im Unterricht.«

 

Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und streichelte Halas Haselmaus Miko, die sich neben mir auf dem Kissen zusammengerollt hatte. Mittlerweile war es drei Uhr morgens. Ivy und Hala schliefen fest. Obwohl meine Lider schwer vor Müdigkeit waren, schreckte ich alle paar Minuten aus dem Schlaf. Also hatte ich aufgegeben, hockte einfach nur in der Dunkelheit und starrte vor mich hin. Wieder einmal tauchten Bilder von Kasim und Kian in meinem Kopf auf. Ich zog die Knie an und versuchte, ruhig zu bleiben. Das war lange vorbei. Wir waren entkommen. Auch Kian. Es ging ihm sicher gut. Oder?

Neben mir regte sich Ivy und drehte sich verschlafen um. Kurz schlug sie die Augen auf und kniff sie zusammen, als sie meinen Umriss bemerkte. Mit einem tiefen Seufzen knipste sie ihre Nachttischlampe an.

»So geht das nicht weiter, Fana!« Ivy setzte sich auf. »Du wirst krank, wenn du nicht endlich schläfst.«

»Ich kann einfach nicht.«

Ivy kam zu mir ans Bett und setzte sich neben mich. »Glaubst du, er kommt schneller her, wenn du immerzu wach bist?«

»Er fehlt schon einen ganzen Tag, Ivy. Und eine halbe Nacht. Wenn ihm etwas passiert ist, dann …«

»Blödsinn! Kian geht es bestimmt gut. Er kann auf sich aufpassen.«

»Ich hätte Verdacht schöpfen müssen, als er nicht mehr auf meine Mails geantwortet hat. Er hat sich fast jeden Tag gemeldet, und seit der letzten Ferienwoche – nichts!«

»Mal den Teufel nicht an die Wand«, entgegnete Ivy. »Vielleicht ist er in einer Gegend, wo es kein Netz gibt. Oder er hat das Datum durcheinandergebracht. Es kann viele Gründe geben, warum er noch nicht da ist.«

»Ja, aber …«

»Nichts aber! Versuch zu schlafen. Oder soll ich zu Fräulein Schneeglöckchen gehen und sie um ein Schlafmittel bitten?«

Ich schüttelte energisch den Kopf.

»Na also.«

Halas Wiegenbett schaukelte ein wenig stärker, als sie sich umdrehte und laut gähnte.

»Was ist los? Ist schon Morgen?«, fragte sie und blinzelte in das Licht der Nachttischlampe. Dann erblickte sie uns beide und begriff. »Ach Fana!« Hala sprang aus dem Bett und krabbelte ebenfalls in meines, um die Arme um mich zu schlingen. Miko kletterte auf ihre Schulter. »Loan findet ihn. Er hat versprochen nach Kian zu suchen.«

»Warum konnten wir nicht auf der Insel auf ihn warten? Vielleicht wäre er noch gekommen.«

»Wir müssen in einer Woche im Dämonenland sein. Wahrscheinlich wäre für die schon eine Verspätung ein Anlass zum Krieg. Wir mussten aufbrechen«, beschwichtigte Ivy mich.

»Und falls Kian noch auf der Insel auftaucht, bringt ihn einer eurer Leibwächter zur Simalia. Loan hat sie extra beauftragt, ein paar Tage auf der Insel zu warten«, fügte Hala hinzu.

Ich war ihnen dankbar für die tröstenden Worte, aber es half nichts. Meine Sorge stieg mit jeder weiteren Stunde, die Kian verschwunden blieb, und meine Angst zeigte mir Bilder, in denen Kian gefangen oder verletzt war und die mich noch unruhiger machten.

Ich gab mir einen Ruck. »Vielleicht habt ihr recht. Er wird sicher morgen kommen.« Der optimistische Tonfall gelang mir nicht ganz, aber wenigstens Hala und Ivy sollten ihren Schlaf bekommen.

»Schon besser«, fand Hala.

Ivy warf mir einen misstrauischen Blick zu, aber als ich die Beine ausstreckte und unter die Decke kroch, kehrten sie und Hala in ihre Betten zurück. Kaum war das Licht aus, verfiel ich wieder in meine tranceähnliche Starre und blickte ausdrucklos an die Decke. Kians Gesicht, völlig verschmutzt und zerkratzt, blickte von dort auf mich herab. Ich versuchte, es auszublenden, und kniff die Augen zusammen. Um mich abzulenken lauschte ich dem leisen Rumoren, das wie immer aus den unteren Decks zu hören war.

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Das Schiff zog scharf nach links, bevor es wieder auf Kurs kam. Ich fiel fast aus dem Bett und richtete mich auf.

»Was war das?«, fragte ich erschrocken.

»Keine Ahnung«, sagte Hala, die sich am Kopfende ihres schaukelnden Betts festkrallte.

Unter uns begann es laut zu poltern.

»Das hört sich an, als käme es von weit unten – aus einem der Maschinenräume«, vermutete Ivy.

Sofort war ich auf den Beinen. Vielleicht hatte es etwas mit Kian zu tun? Auch wenn das unwahrscheinlich war, ich klammerte mich an jeden Strohhalm. »Ich geh mal nachsehen.«

»Halt, Fana …«

Aber bevor Ivy ihren Satz vollenden konnte, war ich schon zur Tür hinaus und rannte den Flur entlang.

2. Kapitel

An der Treppe hielt ich kurz inne, als mir auffiel, dass ich barfuß im Pyjama losgestürmt war.

»Zwölf Stunden – und du pfeifst schon wieder auf die Schulregeln«, schimpfte Ivy, die mir zusammen mit Hala gefolgt war.

Ich zuckte mit den Schultern. »Prinzessinnen dürfen das.«

Hala kicherte, und Ivy verschränkte entrüstet die Arme vor der Brust.

»Du willst nicht ernsthaft in die Maschinenräume?«, hakte Ivy erneut nach. »Wenn es dort technische Schwierigkeiten gibt, sind wir nur im Weg.«

Immer noch war heftiges Rumpeln zu hören, und ich hoffte weiter, dass es etwas mit Kian zu tun haben könnte. »Ich gehe.«

»Aber da unten ist es wirklich gruselig.« Halas Augen weiteten sich.

»So schlimm wird es schon nicht sein«, winkte ich ab.

»Das sagst du nur, weil du noch nie unten warst. Du musstest letztes Jahr nicht das Alarmsystem der Simalia ausschalten, weil ein gewisser Jemand sich unbedingt vom Schiff schleichen wollte.« Ivy funkelte mich an.

»Hätte ich meinen Großvater nicht besucht, wären wir ewig auf der Stelle getreten«, sagte ich und lief die Treppe hinunter.

Ivy und Hala schlossen zögernd auf.

»Ihr müsst nicht mitkommen, wenn ihr nicht wollt. Ich geh auch allein.«

Aber die beiden folgten mir ohne weitere Worte.

Auf Deck sechs sah ich mich um. »Wie kommt man eigentlich zu den Maschinenräumen?«, wandte ich mich an Ivy.

Die zog einen schmalen Mund, gab dann aber nach. »Da entlang.«

Ivy übernahm die Führung, während Hala dichter zu mir rückte, je weiter wir nach unten vordrangen.

»Die Treppe führt direkt zum ersten Maschinenraum«, sagte Ivy als wir im vorderen Teil von Deck zwölf ankamen. Sie öffnete eine Holztür, die sich unsichtbar in die Wand einfügte.

Kaum hatten wir die schmale Treppe betreten, hallten auch schon Rufe zu uns nach oben, und der Lärm nahm zu.

»Da ist ja schwer was los«, sagte ich, mehr zu mir selbst.

»Verschwinden wir wieder«, flüsterte Hala, aber ich ließ mich nicht beirren, obwohl ich inzwischen daran zweifelte, dass Kian hier unten sein könnte.

Ich nahm meinen Mut zusammen und ging weiter. Ohne abzuwarten, riss ich die Tür zum ersten Maschinenraum auf. Sofort schwollen die Geräusche auf das Doppelte an. Hala hielt sich die Ohren zu.

Es war ziemlich warm, die Maschinen brummten laut, und ich konnte nicht viel erkennen, weil mir ein riesiger Metallbehälter die Sicht versperrte. Ein Knistern drang aus dem Inneren des Behälters, als ich mich ihm näherte.

»Darin speichern sie die Blitzenergie, die das Schiff antreibt«, flüsterte Ivy.

Es gab zwei Gänge, links und rechts neben den Behältern.

Vorsichtig schlich ich links herum. Der Raum glich einer Halle, so weitläufig war er. Ich blieb wie angewurzelt stehen, als eine bullige Gestalt knapp an mir vorbeistürmte, doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann. Sie schnaubte wie ein wütender Stier, sodass ich schnell wieder hinter den Behälter zurückwich. Ein Glück, dass das Wesen mich nicht bemerkt hatte.

Was war das? War das überhaupt ein lebendiges Wesen gewesen? Es hatte jedenfalls große Ähnlichkeit mit einer Maschine. Das Wesen stützte sich auf einen langen Metallarm und hatte einen mechanischen Fuß, während der andere aussah wie ein unförmiger Klumpen. Über der knielangen Hose hing ein Wabbelbauch mit einem Bauchnabel, der an eine krumme Narbe erinnerte. Sein Rückgrat bildete eine mechanische Wirbelsäule, durch die eine grüne Flüssigkeit floss. Es besaß keine Ohren, nur zwei Löcher im Kopf, der Mund wirkte wie weggeätzt und gab den Blick auf die spitzen Zähne frei. Jetzt verstand ich, warum Ivy und Hala solchen Respekt vor den Maschinenräumen hatten.

Plötzlich blieb das Wesen stehen. Sein kahler Kopf ruckte herum, und es blähte die kleinen Nasenflügel, während es in meine Richtung spähte. Instinktiv wich ich weiter zurück. Ein Fehler, denn meine Bewegung verriet mich. Mit einem tiefen Knurren machte das Wesen kehrt und rannte auf mich zu. Der Boden zitterte unter seinen Schritten. Riesige, schwarze Pupillen fixierten mich. Wie gelähmt stand ich da und konnte mich nicht rühren. Mit aufgerissenen Augen wartete ich darauf, dass das Vieh mich erreichte und mich höchstwahrscheinlich einfach platt trampelte.

»Anhalten!« Erleichtert atmete ich auf, als Hala neben mir auftauchte.

Sobald der Blick des Wesens zu Hala schwenkte, wurde ich ruhiger, und mein Körper gehorchte mir wieder.

Hala zeigte sich unbeeindruckt, als das mechanische Ding vor ihr stoppte. »Wir sind Schüler, keine Feinde«, sagte sie ruhig, und ich dachte daran, wie sie im letzten Schuljahr den Zentrion in den Griff bekommen hatte.

»Tremole«, flüsterte Ivy neben mir.

»Was?« Ich verstand Ivy durch den Krach der Maschinen kaum.

»Das ist ein Tremol. Halb Maschine, halb Troll. Kennen sich super mit Technik aus. Aber richtig widerlich, nicht wahr?«

Ich nickte wortlos.

Der Tremol schnaubte, schnupperte abschätzig an Halas Nachthemd und machte auf dem Absatz kehrt, als ein mechanisches Klicken erklang, das ihn zu rufen schien. Als ich ein Stück weiter vortrat, entdeckte ich weitere Metallbehälter und am anderen Ende der Halle einen noch größeren Tremol, dessen mechanische Finger das Klicken ausstießen.

»Gehen wir besser«, sagte Hala laut und entspannte sich, als der Tremol verschwunden war.

Den ersten Schock hatte ich einigermaßen überwunden und folgte Hala, die sich in Richtung Tür drehte. Einem weiteren Tremol wollte ich nicht begegnen. Deshalb achtete ich darauf, so leise wie möglich zu sein. Wir waren beinah zurück an der Tür zur Treppe, als jemand von einem Tremol quer durch den Raum geworfen wurde und vor meinen Füßen landete. Es dauerte einen Moment, bis ich die Person erkannte. Kurz blieb mir die Luft weg.

»Kozon«, keuchte ich, als der kleine Dämon sich aufrappelte.

Was tat er hier? War jemand bei ihm? Hektisch blickte ich mich nach einer goldenen Rüstung um, während sich mein Körper anspannte.

Erst blinzelte Kozon, Kasims Handlanger, mich irritiert an, dann grinste er boshaft. »Dich hab ich gesucht, Süße.«

Geschwind wich ich ihm aus, als er mich packen wollte, und rempelte dabei Hala an. Aus dem Wirrwarr meiner Gedanken stach einer heraus.

»Geh Loan holen! Kozon ist hier!« Damit schubste ich Hala Richtung Treppe, und sie stolperte davon.

Ivy neben mir vollendete gerade einen Abwehrmagiekreis, gegen den Kozon nun krachte.

»Wie kommt er hier rein? Das Schutzsystem hätte sofort Alarm schlagen müssen«, schrie sie entsetzt.

»Vielleicht ist es kaputt«, rief ich, um mich über das laute Brummen der Maschinen verständlich zu machen, und zeichnete ebenfalls einen Verteidigungskreis, da Janesh weiter hinten an einem der Metallbehälter auftauchte. Kozon war also nicht allein.

Janesh stürmte direkt auf Kozon zu, packte ihn am Arm und zerrte ihn mit sich zu Boden, bevor die gewaltige Pranke eines Tremols beide packen konnte. Ich wich reflexartig aus, während Ivy das letzte Stück zur Tür lief, um den Ausgang zu versperren. Janesh hatte sich bereits wieder aufgerappelt und hechtete so schnell an mir vorbei, dass ich ihn erst im letzten Moment bemerkte. Er versperrte mir den Weg zu Ivy, bleckte seine Reißzähne. Mir blieb nur die Flucht in die Halle. Ich umrundete den ersten Behälter und rannte den rechten Gang entlang. Janesh folgte mir, aber er hatte nicht mit den beiden Tremolen gerechnet, die uns entgegenkamen. Sie drängten sich in dem engen Gang grob an mir vorbei, sodass ich stürzte. Dann stürmten sie auf Janesh zu. Janesh sprang zur Seite, übersah dabei aber den Metallbehälter und krachte dagegen.

»Verdammt«, fluchte er. Die Tremole drängten ihn weiter Richtung Tür.

Ich blieb ein paar Sekunden reglos liegen und verschnaufte. Meine Hände zitterten. Das durfte einfach nicht wahr sein! Mühsam richtete ich mich auf und blickte in die große Halle. Kozon kämpfte mit einem der Tremole. Janesh konnte ich nicht mehr entdecken. Ein Glück, dass die beiden es mit diesen Maschinenwesen nicht leicht hatten. Ich lief weiter in die Halle hinein, blieb hinter dem zweiten Metallbehälter stehen, suchte nach Janesh. Er musste in Ivys Nähe sein, denn er war vorhin auf die Tür zugelaufen. Wenn dieser verdammte Gang nur nicht so schmal und düster wäre! Da… da war er! Janesh lief auf dem linken Gang zurück in die Halle und eilte auf Kozon zu, um ihm zu helfen. Die beiden Tremole musste er abgeschüttelt haben.

In diesem Moment stürmte Loan, gefolgt von Hala, in den Raum. Mir wurde ein wenig leichter zumute, nun, da Loan da war. Mit grimmigem Gesicht lief er auf Janesh zu. Als dieser Loan bemerkte, änderte er seine Taktik und versuchte, tiefer in den Maschinenraum zu fliehen. Er wechselte zwischen dem ersten und dem zweiten Behälter auf den rechten Gang und stürzte direkt auf mich zu. Ich wollte zur Seite springen, aber Janesh war schneller, packte mich und warf mich wie einen Sack über die Schulter.

»Loslassen!« Mein Knie traf Janeshs Magen, aber er rannte weiter.

Bald hatte er Kozon beim vierten Behälter erreicht, der sich uns anschloss. Aber die beiden hatten nicht mit den Tremolen gerechnet, die sich in der Mitte des Raumes wie eine Mauer formiert hatten.

»Verfluchte Biester!«, schimpfte Janesh, als er verstand, dass sie in eine Sackgasse gelaufen waren. Jetzt saßen sie in der Falle.

»Lass sie los!«, fuhr Loan Janesh an, doch der umklammerte mich nur noch fester.

Ich überlegte, welcher Magiekreis mir weiterhelfen könnte. Endlich hatte ich eine Idee. Hastig begann ich zu zeichnen und zog in meiner Eile beinahe die Linien falsch.

»Was ist los?«, rief Janesh, als seine Beine auf einmal nachgaben und er mit weichen Muskeln zu Boden sank. Der Zauber hielt nur wenige Augenblicke, darum musste ich mich beeilen.

Bevor Kozon eingreifen konnte, befreite ich mich und rannte zu Loan, der mich hinter sich schob. Geschafft! Ich atmete ein paarmal durch. Wenigstens schien Kasim nicht hier zu sein. Sonst hätte er sich längst gezeigt.

»Wie kommt ihr auf die Simalia? Was wollt ihr hier?« Loans Stimme bebte vor Zorn.

Kozon und Janesh gaben keine Antwort. Verbissen starrten sie Loan an. Ich bemerkte, wie Janesh mit einiger Mühe Kozons Knöchel anstieß. Kurz darauf stand er auf, schnappte sich Kozon, sprang hoch und krallte sich an einem der Deckenrohre fest. Er krabbelte wie eine dreibeinige Schabe – mit beiden Beinen und einem Arm an das Rohr geklammert – an der Decke entlang und versuchte dabei, Kozon nicht fallen zu lassen. Loans Schockzauber verfehlte die beiden knapp. Janesh war ein Vampir – und damit einfach zu schnell. Bevor Ivy, die immer noch an der Tür stand, überhaupt reagieren konnte, waren die beiden auch schon an ihr vorbeigehuscht.

Sofort stapfte einer der Tremole auf Loan zu und deutete nach hinten in die Halle. Wir folgten ihm.

»Wie sind die hier reingekommen?«, fragte ich.

»Das wüsste ich auch gern«, sagte Loan besorgt. »Bist du in Ordnung?«

»Alles noch dran«, murmelte ich. »Aber das war knapp.«

Loans Gesicht verdunkelte sich.

Im hinteren Teil des Maschinenraums, in den der Tremol uns gebracht hatte, führte eine Treppe nach oben in einen Zwischenraum. Dort schwebte ein kleines, rundes Ding, das an eine Taschenuhr erinnerte und mächtig demoliert aussah. Es leuchtete schwach und besaß zwei gelbe Kugeln, die wie kleine Planeten in entgegengesetzte Richtungen um die Uhr kreisten. Fünf Zeiger wirbelten wie wild auf dem Zifferblatt herum.

»Jetzt ist zumindest klar, warum es keinen Alarm gab«, sagte Loan.

Also musste das der magische Kompass sein, der die Simalia beschützte. Der Tremol neben Loan begann unverständlich zu grunzen und zu klicken wie ein elektronisches Gerät.

»Anscheinend ein Maschinendefekt«, sagte Loan.

Schritte erklangen, und Captain Simor stürmte die Treppe herauf. »Auf Deck sind gerade die zwei Kerle aus den Katakomben in einem Rettungsboot abgehauen«, rief er aufgebracht.

»Wissen wir. Wie es aussieht, haben sie sich im Maschinenraum verstecken wollen, um Fana zu gegebenem Zeitpunkt zu überfallen«, sagte Loan.

»Feige Ratten«, brummte der Captain.

Loan sagte etwas zu dem Tremol, der nickte und seinen Gefährten zu sich winkte.

»Schauen wir nach, ob wir jemanden übersehen haben«, fand Loan und wies in Richtung der Blitzbehälter.