Steuerliche Maßnahmen in Wirtschaftskrisen. Wie Finanzverwaltung und Gesetzgeber die Wirtschaft in der Corona-Pandemie unterstützen -  - E-Book

Steuerliche Maßnahmen in Wirtschaftskrisen. Wie Finanzverwaltung und Gesetzgeber die Wirtschaft in der Corona-Pandemie unterstützen E-Book

0,0
29,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Corona-Pandemie stellt die ganze Welt vor große Herausforderungen. Neben sozialen und rechtlichen Fragen standen vor allem wirtschaftliche Belange im Fokus. Durch Lockdowns wurde die Wirtschaft international teilweise auf Null gesetzt, was nachhaltige Schäden für Unternehmer und Arbeitnehmer zur Folge hat. Doch wie können Staaten die Wirtschaft unterstützen, um sie wieder zu stärken? Dieses Buch erörtert, welche Bedeutung steuerliche Maßnahmen für die Expansion der Wirtschaft haben, um ein Land nach einer derartigen Krise zu stärken. Im Fokus stehen dabei vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen, denen der Staat unterliegt. Neben einer kurzfristigen Wirkung stellt das Buch auch die Frage, wie langfristig derartige Maßnahmen wirksam sind und welche Risiken sich dadurch ergeben können. Das Buch untersucht staatliche Eingriffe aus einer praktischen und rechtlichen Perspektive. Krisen sind nicht zuletzt wegen des Klimawandels immer regelmäßiger zu erwarten. In der Regel stellen sie immer eine Herausforderung für die Wirtschaft da, was die Relevanz dieses Buches unterstreicht. Aus dem Inhalt: - Covid-19; - Steuerrecht; - Corona-Steuerhilfegesetz; - Bürokratie; - OECD

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI
PDF

Seitenzahl: 75

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A.. Einleitung

I. Negative wirtschaftliche Folgen der Corona-Pandemie

II Rückblick – Vergleich zu der Finanzmarktkrise

III Steuerliche Instrumente zur Krisenbewältigung

B... Maßnahmen der Finanzverwaltung

I. Verwaltungsanweisungen des Bundesministeriums der Finanzen

1 Aufgaben und Ziele der Verwaltungsanweisungen

2 Steuerstundungen, § 222 AO

a Gesetzlicher Rahmen für Steuerstundungen

b Stundungsfähige Steuerarten

c Nicht stundungsfähige Steuerarten

d Stundungsdauer

e Voraussetzungen und Nachweispflichten für Steuerstundungen

3 Vollstreckungsaufschub

a Gesetzlicher Rahmen für den Vollstreckungsaufschub

b Steuerarten die unter den Vollstreckungsaufschub fallen

c Voraussetzungen für den Vollstreckungsaufschub

4 Anpassungen von Steuervorauszahlungen

a Anpassung von Vorauszahlungen für das Jahr 2020

b Nachträgliche Anpassung von Vorauszahlungen für das Jahr 2019

c Voraussetzungen für die Herabsetzung von Vorauszahlungen

aa Besonderheit bei der Anpassung von Gewerbesteuervorauszahlungen

bb Sonderfall bei der Herabsetzung von Umsatzsteuersondervoraus-zahlungen

5 Unmittelbare und nicht unerhebliche Krisen-Betroffenheit als besondere Anspruchsvoraussetzungen

6 Vereinfachte Form bei der Antragsstellung

II Weitere Maßnahmen der Finanzverwaltung

C.. Maßnahmen des Steuergesetzgebers

I Die Corona-Steuerhilfegesetze

1 Erstes Corona-Steuerhilfegesetz

a Ziele des Ersten Corona-Steuerhilfegesetzes

b Ermäßigter Umsatzsteuersatz bei Restaurant- und Verpflegungs-dienstleistungen, § 12 Abs. 2 Nr. 15 UStG

aa Hintergrund der befristeten Umsatzsteuersenkung für das Gastronomie-gewerbe

bb Auswirkungen auf die Praxis

cc Steuerwirkung – Erhöhte Marge, Liquiditätserhöhung oder Umsatz-steigerung

dd Administrativer Mehraufwand

c Steuerfreie Zuschüsse des Arbeitgebers – Anpassung des EStG

aa Steuerbefreiung von Corona-Sonderzahlungen der Arbeitgeber, § 3 Nr. 11a EStG

bb Steuerfreie Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, § 3 Nr. 28a EStG

2 Zweites Corona-Steuerhilfegesetz

a Ziele des Zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes

b Änderungen des Umsatzsteuergesetzes – Senkung der Umsatzsteuersätze, § 28 Abs. 1 bis 3 UStG

aa Von der Umsatzsteuersatzänderung betroffene Umsätze

bb Maßgeblicher Zeitpunkt für die Anwendung der gesenkten Umsatz-steuersätze

cc Sonder- und Übergangsregelungen bei der Umsatzsteuersatzänderung

dd Auswirkungen und praktische Umsetzung der Umsatzsteuersatz-änderung

c Maßnahmen zur steuerlichen Behandlung von Verlusten

aa Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags, § 10 d EStG

bb Anpassung von Vorauszahlungen für den VZ 2019, § 110 EStG

cc Vorläufiger Verlustrücktrag für den VZ 2020, § 111 EStG

dd Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der §§ 110, 111 EStG

ee Keine Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der §§ 110, 111 EStG

ff Persönlicher und zeitlicher Anwendungsbereich der §§ 110, 111 EStG

gg Keine Stundungszinsen, § 234 AO

d Wiedereinführung einer degressiven Abschreibung, § 7 Abs. 2 EStG

II Weitere Anpassungen in den Corona-Steuerhilfegesetzen

III Änderungen des Gesetzgebers im Jahressteuergesetz 2020

1 Änderungen der Investitionsabzugsbeträge und Sonder- abschreibungen, § 7g EStG

2 Pauschale für Home-Office, § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6b Satz 4 EStG

3 Verlängerte Zahlungsfrist für steuerbefreite Corona-Sonder- zahlungen, § 3 Nr. 11a EStG

4 Verlängerung der steuerbefreiten Zuschüsse zum Kurzarbeiter- geld, § 3 Nr. 28a EStG

D.. Bewertung der steuerlichen Maßnahmen

I Bewertung der Maßnahmen der Finanzverwaltung

1 Unbürokratische und schnelle Unterstützung

2 Unterstützungsmaßnahmen werden angenommen

3 Risiken der kurzfristigen Liquiditätshilfen

II Bewertung der Maßnahmen in den Corona-Steuerhilfegesetzen

1 Zu begrüßende Änderungen

2 Kritisch zu betrachtende Änderungen

III Bewertung der Anpassungen im Jahressteuergesetz 2020

IV Weitere erbetene Maßnahmen – Handlungsbedarf

1 Weiterer Handlungsbedarf bei dem Verlustrücktrag

2 Internationale Aspekte

a Steuerliche Maßnahmen im internationalen Vergleich

b Empfehlungen der OECD

E... Fazit

I Zusammenfassung

II Persönliche Stellungnahme

III Ausblick und Prognose

Literaturverzeichnis

Rechtsprechungsverzeichnis

Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

a.a.O.                            am angegeben Ort

Abs.                              Absatz

AfA                              Absetzung für Abnutzung

AG                                Amtsgericht

Anh.                              Anhang

AO                                Abgabenordung

Art.                               Artikel    

AStW                                Aktuelles aus dem Steuer- und Wirtschaftsrecht (Zeitschrift)

BB                                Betriebs-Berater (Zeitschrift)

BC                                    Zeitschrift für Bilanzierung, Rechnungswesen und Controlling

BFH                              Bundesfinanzhof

BGB                             Bürgerliches Gesetzbuch

BIP                               Bruttoinlandsprodukt

BMF                             Bundesministerium der Finanzen

BMWi                           Bundes-Ministerium für Wirtschaft und Energie

Corona-StHG               Corona-Steuerhilfegesetz

COVuR                         COVID-19 und Recht (Zeitschrift)

DB                                Der Betrieb (Zeitschrift)

DBA                             Doppelbesteuerungsabkommen

ders./dies.                      derselbe/dieselbe(n)

DStR                             Deutsches Steuerrecht     (Zeitschrift)

EStB                             Ertrag-Steuerberater (Zeitschrift)

EStG                             Einkommensteuergesetz

etc.                                et cetera

EU                                Europäische Union

FAQ                              Frequently Asked Questions,

                                      Häufig gestellte Fragen

f., ff.                             (die) folgende, (die) folgenden

FDP                              Freie Demokratische Partei

FG                                 Finanzgericht

FR                                 Finanz-Rundschau (Zeitschrift)

GewStG                        Gewerbesteuergesetz

GewStR                        Gewerbesteuer-Richtlinien

ggf.                               gegebenenfalls

GG                                Grundgesetz

GmbH                           Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GmbHR                        GmbH-Rundschau (Zeitschrift)

GmbH-StB                   Der GmbH-Steuerberater (Zeitschrift)

GrESt                            Grunderwerbssteuer

GStB                             Gestaltende Steuerberatung (Zeitschrift)

hrsg.                              herausgegeben

Hs.                                Halbsatz

i.d.R.                             in der Regel

i.H.v.                             in Höhe von

i.S.d.                             im Sinne des

IStR-LB                            Internationales Steuerrecht – Länderbericht (Zeitschrift)

i.S.v.                              im Sinne von

i.V.m.                            in Verbindung mit

KMU                            kleine und mittlere Unternehmen

KStG                            Körperschaftsteuergesetz

LGP                              Löhne und Gehälter professionell (Zeitschrift)

lit.                                  littera

LStR                             Lohnsteuer-Richtlinien

MBP                             Mandat im Blickpunkt (Zeitschrift)

MwStSystRL                Mehrwertsteuersystemrichtlinie

NJW                              Neue Juristische Wochenschrift (Zeitschrift)

Nr.                                 Nummer

NWB                            Neue Wirtschafts-Briefe (Verlag)

OECD                               Organisation for Economic Cooperation and Development,

                                      Organisation für Wirtschaft Zusammenarbeit und Entwicklung

o.S.                                ohne Seite

o.V.                               ohne Verfasser

Rn.                                Randnummer

S.                                   Seite

SGB                              Sozialgesetzbuch

SKM                             Standardkostenmodell

SSP                               Steuern sparen professionell (Zeitschrift)

StuB                              Steuern und Bilanzen (Zeitschrift)

Tz.                                 Teilziffer, Textziffer

u.a.                                unter anderem, und andere

UR                                Umsatzsteuer-Rundschau (Zeitschrift)

USA                              United States of America,

                                      Vereinigte Staaten von Amerika

UStAE                          Umsatzsteuer-Anwendungs-Erlass

A.Einleitung

Seit März 2020 wütet die Corona-Pandemie nun in der Bundesrepublik Deutschland, in Europa und nahezu auf der ganzen Welt. Kaum jemand hat wohl im Winter 2019 damit gerechnet, dass die Weltwirtschaft so plötzlich unter der Corona-Krise zu leiden hätte. Wie so viele andere Bereiche unseres täglichen Lebens hat die Corona Krise auch unsere Wirtschaft besonders schwer getroffen. Viele Unternehmen in Deutschland wurden schlagartig vor unerwartete und noch nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Die Corona-Pandemie bringt Bürger[1] und Unternehmen in einen Ausnahme-zustand dessen Ende aufgrund der dynamischen Entwicklung noch immer nicht absehbar ist.

Zur Eindämmung des Corona-Virus müssen zahlreiche Abwehrmaßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise die Lockdowns bzw. Shutdowns, in denen das öffentliche Leben heruntergefahren wird. Es zwingt Unternehmen ihr Geschäft vorübergehend zu schließen oder Kurzarbeit und Home-Office anzuordnen. Hinzu kommt, dass sich viele Einwohner in Quarantäne begeben müssen. Die wirtschaftliche Folge sind Einbrüche der Umsätze und Gewinne. Früh ist erkennbar, dass diese Abwehrmaßnahmen tiefe Spuren bei den wirtschaftlichen Unternehmenserfolgen hinterlassen.[2]

I. Negative wirtschaftliche Folgen der Corona-Pandemie

Bis zum Beginn der Corona-Krise war die wirtschaftliche Lage in Deutschland in einem stabilen Zustand. Für die öffentlichen Haushalte waren Neuverschuldungen nicht notwendig. Dadurch konnte anhaltend eine „schwarze Null geschrieben“ werden. Diese positive finanzpolitische Lage stand mit Einbruch der Corona-Pandemie plötzlich auf dem Kopf. Denn die Neuverschuldung wuchs auf eine dreistellige Milliardenhöhe an.[3] Ergebnisse einer Unternehmensbefragung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), die zwischen dem 14.04.2020 und dem 23.04.2020 durchgeführt wurde, zeigen, dass dreiviertel der Unternehmen im zweiten Quartal 2020, größtenteils aufgrund von Nachfragerückgang und Liquiditätsengpässen, Umsatzeinbußen in Höhe von durchschnittlich 55 Prozent erwarteten.[4] Die deutsche Volkswirtschaft erlebte aufgrund der Corona-Pandemie ihren stärksten Einbruch seit der Nachkriegszeit und gerät damit zusammen mit der Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession. Der bisher größte Tiefpunkt wurde dabei im Mai 2020 erreicht.[5] Im zweiten Quartal 2020 erreichte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) daher einen historischen Rückgang von 9,8 Prozent. Danach zeichnete sich allmählich eine Erholung der Wirtschaft ab und der Aufholprozess wird trotz erneuter (Teil-)Lockdowns fortgesetzt – wenn auch zum Ende des Jahres nur noch gedämpft (Stand: 14.12.2020).[6] Die im Oktober 2020 veröffentlichte Herbstprojektion des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zeigte für das Jahr 2020 einen von der Bundesregierung zu erwartenden Rückgang des BIP um 5,5  Prozent (preisbereinigt) und einen erwarteten Anstieg um 4,4 Prozent für das Jahr 2021 sowie 2,5 Prozent für das Jahr 2022.[7]

II Rückblick – Vergleich zu der Finanzmarktkrise

Ein kurzer Rückblick zur Finanzmarktkrise aus den Jahren 2008 und 2009 soll zeigen, inwiefern ein Vergleich zu der Corona-Krise überhaupt möglich ist. Bereits die Ursachen beider Krisen unterscheiden sich grundlegend. Während die gegenwärtige Corona-Krise einer weltweiten Pandemie geschuldet ist, fand die Finanzmarktkrise ihren Ursprung in der Bankenbranche. In der Corona-Krise sind nahezu alle Wirtschaftszweige betroffen.[8] Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen legen zudem das gesamte öffentliche Leben lahm und wirken sich so auf nahezu alle Lebensbereiche aus.[9] Dagegen war die Finanzmarktkrise eine reine Wirtschaftskrise und wirkte sich überwiegend auf die Finanzmarktbranche aus.

Dennoch wird versucht, beide Krisen miteinander zu vergleichen. Womöglich hofft man auch aus den Erfahrungswerten geeignete Maßnahmen für diese Krise auszuwählen. Das Statistische Bundesamt hat zum Vergleich die konjunkturellen Entwicklungen jeweils zu Beginn der beiden Krisen gegenübergestellt. Bereits diese Kurven zeigen deutliche Unterschiede im Verlauf. Schon zu Beginn der Corona-Krise wurden viel stärkere und abrupte Einbrüche der Wirtschaft sichtbar.[10] Hinzu kommt, dass Prognosen so gut wie unmöglich sind, da erneute Einschränkungen des öffentlichen Lebens und damit Voraussagen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung sehr stark von den Infektionszahlen abhängen.Damals so wie heute stellt man sich allerdings aus wirtschaftlicher Sicht die gleichen Fragen. Und zwar, wie eine kurzfristige Krisenbewältigung aussehen muss und wie Unternehmen mittel- und langfristig gestärkt aus der Krise „herauskommen“.[11]

IIISteuerliche Instrumente zur Krisenbewältigung

Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen in Krisenzeiten und Abfederung der Folgen, nimmt das Steuerrecht eine Reihe von wichtigen Aufgaben an. So, wie in allen zentralen politischen Bereichen, hat auch die Steuerpolitik Maßnahmen zu ergreifen, um insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu stärken und die Arbeitsplätze zu sichern. Die Steuerpolitik kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie durch steuerliche Entlastungen die Liquidität verbessert.[12]