Stoneheart: Lied der Freiheit (Vorgeschichte inklusive XXL-Leseprobe zur Reihe) - Asuka Lionera - kostenlos E-Book

Stoneheart: Lied der Freiheit (Vorgeschichte inklusive XXL-Leseprobe zur Reihe) E-Book

Asuka Lionera

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ezlain lebt in einem goldenen Käfig, gefangen von den Zwängen und Pflichten der Gesellschaft. Während sie sich nach unendlicher Freiheit sehnt, setzt ihre Tante alles daran, Ezlain in ein neues Gefängnis zu sperren: den Käfig der Ehe. Mystisch-raue Atmosphäre trifft auf magisch-romantischen Fluch Erfolgsautorin Asuka Lionera entführt dich in eine außergewöhnliche Welt, in der ein Herz aus Stein dein Schicksal bestimmt und ein Kuss aus Flammen alles verändern kann. Lass dich überraschen von einem Fantasy-Liebesroman, der unter die Haut geht. //Dieses kostenlose E-Book enthält die Vorgeschichte zur gefühlvollen Buchreihe »Stoneheart« und eine XXL-Leseprobe von Band 1 der Reihe.// //Alle Romane der Fantasy-Liebesgeschichte:  -- Stoneheart 1: Geraubte Flamme   -- Stoneheart 2: Befreites Feuer// Diese Reihe ist abgeschlossen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 159

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impress

Die Macht der Gefühle

Impress ist ein Imprint des Carlsen Verlags und publiziert romantische und fantastische Romane für junge Erwachsene.

Wer nach Geschichten zum Mitverlieben in den beliebten Genres Romantasy, Coming-of-Age oder New Adult Romance sucht, ist bei uns genau richtig. Mit viel Gefühl, bittersüßer Stimmung und starken Heldinnen entführen wir unsere Leser*innen in die grenzenlosen Weiten fesselnder Buchwelten.

Tauch ab und lass die Realität weit hinter dir.

Jetzt anmelden!

Jetzt Fan werden!

Asuka Lionera

Stoneheart: Lied der Freiheit (Vorgeschichte inklusive XXL-Leseprobe zur Reihe)

Ezlain lebt in einem goldenen Käfig, gefangen von den Zwängen und Pflichten der Gesellschaft. Während sie sich nach unendlicher Freiheit sehnt, setzt ihre Tante alles daran, Ezlain in ein neues Gefängnis zu sperren: den Käfig der Ehe.

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Vita

Das könnte dir auch gefallen

© rini

Asuka Lionera wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und begann als Jugendliche nicht nur Fan-Fiction zu ihren Lieblingsserien zu schreiben, sondern entwickelte auch kleine RPG-Spiele für den PC. Ihre Leidenschaft machte sie nach ein paar Umwegen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren vierbeinigen Kindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.  

Stoneheart(Die Vorgeschichte)

Lied der Freiheit

Hisst die Segel,

Sucht festen Stand!

Das Meer will uns holen,

Doch meiden wir das Land.

Schätze aus Gold und Juwelen,

Versteckt und verborgen am Ende der Welt,

Die wollen wir stehlen,

Und heimkehr’n als Held.

Wächter des Schatzes – nehmt euch in Acht!

Wir trotzen euren Klauen und Zähnen,

Denn wir kommen wie Donner bei Nacht.

Schaurig und schrecklich euer Anblick ist,

Doch fürchten wir nichts, sobald die Flagge gehisst.

Die See, sie ruft uns, und folgen wir nicht,

Sinken wir tiefer hinab und sehen nie mehr das Licht.

»Singst du schon wieder dieses furchtbare Lied?«

Schnell klappe ich das Buch zu und wirbele herum. Das Herz klopft mir bis zum Hals und ich befürchte, meine Tante hinter mir stehen zu sehen.

Doch zum Glück ist es nur meine Sklavin Cressa, die mich missbilligend mustert, und niemand ist bei ihr. Erleichtert atme ich auf.

Cressa mag zwar von Gesetzes wegen meine Sklavin sein – wie die beiden Marken an dem ledernen Band um ihren Hals beweisen –, doch für mich ist sie viel mehr. Sie ist meine einzige Freundin und der einzige Mensch, dem ich vertraue. Schon seit ich denken kann, ist sie bei mir. Keinem anderen Menschen, nicht einmal meinen Verwandten, fühle ich mich auf eine ähnliche Weise verbunden. Mit ihrer ruhigen Art erdet mich Cressa und hilft mir dabei, mich in dieser Welt zurechtzufinden, die mir mit jedem verstreichenden Jahr fremder erscheint. Sie ist mein Fels, mein Anker. Ohne sie würde ich verzweifeln.

»Du weißt, was geschieht, wenn dich deine Tante dabei erwischt«, murrt sie.

Ich nicke und lege das Buch zurück in das hölzerne, abgegriffene Kästchen, das auf meinem Frisiertisch steht. Neben dem Tisch gibt es in meinem Zimmer nur noch ein großes Bett für mich und ein kleineres für Cressa sowie eine Kommode. Obwohl die Familie meiner Tante reich ist und ich gemeinsam mit ihr und ihrem Mann auf einem prächtigen Anwesen lebe, besitze ich kaum mehr als das Nötigste. Ich vermisse jedoch nichts, denn ich habe mir noch nie etwas aus Gold und Geschmeide oder aufwendigen Kleidern gemacht.

»Ich bin noch nicht zufrieden mit der Melodie«, sage ich ausweichend.

Nachdem ich es verschlossen habe, streichele ich über das raue Holz des Kästchens. Es beinhaltet alles, was mir von meinen Eltern geblieben ist. Ein vergilbtes Stück Papier voller Schriftzeichen, die ich nicht entziffern kann. Eine angelaufene Münze, die so alt ist, dass ich die Gravur kaum noch erkennen kann. Und ein Buch, in dem ich so oft geblättert und gelesen habe, dass mir mittlerweile die Seiten entgegenfallen, sobald ich es öffne. Ich kenne jedes Wort, das darinsteht, auswendig, trotzdem schaue ich immer wieder hinein. Die Geschichte darin übt eine seltsame Anziehung auf mich aus, obwohl ich mich mit der Protagonistin nicht im Entferntesten identifizieren kann. Dennoch lese ich sie immer wieder. Es würde mich nicht wundern, wenn dies das einzige Buch in der gesamten Nachbarschaft wäre, dessen Inhalt sich nicht um das Kriegshandwerk dreht, das in Ilgaron allgegenwärtig ist.

Selbst als ich noch jünger war, war das Buch bereits abgegriffen. Cressa sagt immer, es sei das Lieblingsbuch meiner Mutter gewesen. Eine Geschichte über eine junge Frau, die die Sicherheit ihres bisherigen Lebens aufgibt, weil sie sich in einen Seemann verliebt, der sich anschließend als Pirat entpuppt. Er ist es auch, der in der Geschichte mit seiner Crew das Lied singt, an dessen Melodie ich fieberhaft feile.

Ich verziehe den Mund. Die Handlungen und vor allem die Gefühle der Frau kann ich bis heute – egal wie oft ich die verdammte Geschichte lese – beim besten Willen nicht nachvollziehen. Warum läuft sie weg? Sie hat es gut – eine sie liebende Familie, Wohlstand und die Aussicht auf ein ruhiges Leben. Und all das gibt sie auf – für irgendeinen dahergelaufenen Kerl, der sie obendrein über sein wahres Wesen im Unklaren lässt!

»Setz dich hin«, sagt Cressa und deutet auf den Stuhl am Frisiertisch. »Die Gäste werden bald da sein und deine Tante bekommt einen Anfall, wenn du bis dahin nicht fertig bist.«

Ich seufze, verkneife mir aber jegliche Widerworte. Sie würden nichts bringen. Seit meinem sechzehnten Geburtstag vor über drei Jahren lädt Tante Beatrice nahezu jedes Wochenende die heiratswilligen Männer Ilgarons zu sich ein. Ihre Bemühungen, mich baldmöglichst zu vermählen, werden von Monat zu Monat ausgeprägter, denn mir bleiben nur noch zwei Jahre, bis ich von Gesetzes wegen jemandes Ehefrau sein muss. Falls nicht, blühen nicht nur mir, sondern auch meiner Familie Strafen und ein erheblicher Ansehensverlust.

Ilgaron ist ein Land, das sich ausschließlich auf das Kriegshandwerk spezialisiert hat. Unsere Krieger sind käuflich und werden von entfernten Reichen angeheuert, um fremde Schlachten zu schlagen. Es gibt nur eine Sache, die unsere Armeen mindestens genauso dringend brauchen wie hervorragende Waffen: neue Rekruten. Deshalb verlangt das Gesetz, dass jede junge Frau bis zu ihrem einundzwanzigsten Lebensjahr verheiratet sein muss, um für möglichst viele Nachkommen zu sorgen.

Doch so leicht bringt mich Tante Beatrice nicht an den Mann, denn ich bin beschädigt, nicht vollständig. Gedankenverloren reibe ich über die wulstige Narbe auf meinem Brustbein. Zwar spüre ich unter den Fingerspitzen mein Herz schlagen, aber es ist nicht so, wie es sein sollte, das weiß ich.

Ich habe ein Herz aus Stein. Das behaupten zumindest die Leute, wenn sie glauben, dass ich sie nicht hören kann.

Als ich jünger war, habe ich mich oft gefragt, welche Verletzung ich mir direkt an der Stelle, unter der mein Herz schlägt, zugezogen hatte. Sie muss schlimm, vielleicht sogar lebensbedrohlich gewesen sein, aber ich erinnere mich bis heute nicht daran, was vorgefallen ist. Irgendwann dachte ich nicht mehr daran, denn die Verletzung beeinträchtigte meine Gesundheit nicht.

Die Gerüchte fingen erst an zu kursieren, als ich in ein Alter kam, in dem die anderen Mädchen, mit denen ich Unterricht in Konversation, Tanz und den Regeln der Gesellschaft erhielt, anfingen sich im Gegensatz zu mir quietschend und seufzend für das andere Geschlecht zu interessieren.

Etwa zwei Jahre zuvor …

»Nun komm schon, Ezlain!«

Unsanft zerrt mich Mina, eines der Mädchen, mit denen ich regelmäßig Unterricht habe, vorwärts durch die staubigen Straßen von Ilgaron. Die Hitze ist im Sommer – gerade jetzt um die Mittagszeit – nahezu unerträglich und jeder Schritt wirbelt unzählige Sandkörner auf, die mir im Hals kratzen. Dennoch preisen Händler lautstark ihre Waren an, für die ich jedoch keinen zweiten Blick übrighabe. Ich stolpere hinter Mina her, obwohl ich viel lieber nach Hause gehen würde – und das will was heißen! In Tante Beatrices Anwesen bin ich nicht mehr als ein geduldeter Gast. Sobald ich es betrete, wird sie mich genau das spüren lassen – wie immer. Sie wird mich über Gelerntes abfragen und meine Ausbildung selbst vertiefen, bis sie sich sicher ist, dass ich weder sie noch ihren Mann, der einen hohen Posten in der Armee innehat, bloßstellen werde.

Und Tante Beatrice ist eine gnadenlosere Lehrerin als Lady Ludwina, die ältere Witwe, bei der die anderen unverheirateten Mädchen und ich normalerweise Unterricht haben, weil sie sich nach dem Tod ihres Mannes irgendwie über Wasser halten muss.

Mina zieht mich hinter sich her, schlängelt sich gekonnt zwischen den anderen Menschen hindurch, die bereits die Straße säumen, und gesellt sich zu den übrigen Mädchen unseres Kurses. Ich habe es aufgegeben, mir ihre Namen zu merken, weil die Teilnehmerinnen ständig wechseln. Sobald sie einen Mann gefunden haben, nimmt die Nächste ihren Platz ein. Nur Mina und ich sind seit Jahren dabei. Ich habe mich lange gefragt, warum Mina keinen Mann findet. Sie ist hübsch und klug, weiß aber, wann es besser ist, den Mund zu halten – im Gegensatz zu mir. Das ist eine Kunst, die ich noch nicht gemeistert habe.

Eines Tages erwischte ich sie mit einem mir fremden Mann in einem Nebenraum der Schule und ich wusste, warum die Männer Ilgarons die Finger von ihr ließen – zumindest wenn es ums Heiraten ging.

Ich weiß, dass die anderen über mich tuscheln und sich fragen, warum ich noch keinen Mann gefunden habe. Schließlich gehört die Familie meiner Tante zu den gehobenen Kreisen Ilgarons. An Verehrern mangelt es mir nicht, aber bisher ist es mir gelungen, jeden von ihnen in die Flucht zu schlagen. Es ist mir nicht erlaubt, sie rundheraus abzuweisen – und Tante Beatrice würde mich für ein solches Verhalten schwer bestrafen –, aber ich habe schnell herausgefunden, dass es ilgaronische Männer nicht schätzen, wenn Frauen eine eigene Meinung haben und diese auch noch kundtun. Sobald sie einige Zeit mit mir allein verbracht und währenddessen meine Ansichten kennengelernt haben, ziehen sie ihre Heiratsanträge von selbst zurück.

»Da kommen sie!«, quietscht eines der Mädchen neben mir und deutet aufgeregt die Straße hinauf. Ich hasse diese Laute, die sie regelmäßig von sich geben.

In letzter Sekunde kann ich mir ein Seufzen verkneifen. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit eilen sie zu Paraden wie dieser, um den jungen ilgaronischen Soldaten zuzujubeln, ehe sie in in einem fernen Land in die Schlacht ziehen. Danach reden sie tagelang von nichts anderem, vergleichen untereinander ihre Favoriten und geraten ins Schwärmen, wenn einer der Männer ihnen ein flüchtiges Lächeln schenkt. Sie erzählen von Herzklopfen und einem Flattern im Bauch, das sie an den sachten Flügelschlag eines Vögelchens erinnere.

Nichts davon habe ich je gespürt. Mein Sturz von einem Baum vor ein paar Jahren kommt am ehesten an die Gefühle heran, die die anderen Mädchen beschreiben. Da kribbelte es mir auch im Bauch, als ich mich im freien Fall befand, aber abgesehen davon …

Während ich in Gedanken die Sekunden zähle, bis die Männer der Parade endlich vorbeigezogen sind und die Schiffe bestiegen haben, die sie weit weg in einen fremden Krieg bringen werden, und ich mich nicht mehr verstellen muss, bleibt einer der Soldaten vor unserer Gruppe stehen und mustert uns mit schief gelegtem Kopf. Kollektiv halten die Mädchen um mich herum die Luft an. Ich folge ihrem Beispiel mit einiger Verspätung.

Als der Blick des jungen Soldaten, der wahrscheinlich nur ein paar Jahre älter ist als ich, auf mich fällt, versteife ich mich.

Nicht auffallen!, schärfe ich mir ein. Du weißt, was deine Tante mit dir macht, wenn du andere Leute in aller Öffentlichkeit beleidigen solltest …

Ich schüttele mich und unterdrücke den Drang, mir über die Arme zu reiben, als meine Haut unangenehm zu prickeln beginnt.

»Wie lautet Euer Name?«, fragt mich der Soldat.

Neben mir wird erneut ein hohes Quietschen laut, während ich mir wünsche, ich könnte unsichtbar werden. Einige andere Zuschauer drehen sich bereits nach uns um und beäugen uns wohlwollend.

Es gilt immer als gutes Zeichen, wenn sich ein Soldat vor seiner Abreise einer jungen Frau zuwendet. Die Leute sagen, sie wäre sein Ansporn, aus dem Krieg zurückzukehren. Solche Verbindungen seien von der Kriegsgöttin Shirvalla persönlich gesegnet.

Gerüchte, dass die Wahl eines Soldaten ausgerechnet auf mich fiel, werden bis zu meiner Tante durchdringen, noch ehe ich das Anwesen erreiche.

Ich schlucke angestrengt. »Ezlain. Mein Name ist Ezlain.«

Der rechte Mundwinkel des Soldaten hebt sich zu einem schiefen Lächeln, das meine Begleiterinnen seufzen, mich jedoch völlig kalt lässt. Ich spule in Gedanken nur sämtliche erlernte Lektionen ab, um den jungen Mann vor mir nicht in aller Öffentlichkeit zu brüskieren – und somit mein eigenes Schicksal zu besiegeln.

»Ein sehr schöner Name.« Seine Stimme gleicht einem tiefen Schnurren.

Als er sich ein Stück zu mir vorbeugt, erstarre ich. So nah ist mir noch nie ein Mann gekommen. Obwohl uns mindestens eine Armlänge voneinander trennt, fühle ich mich unwohl. Dabei sollte mein Herz doch in einer solchen Situation vor Wonne schneller schlagen, oder nicht? Stattdessen täte ich nichts lieber, als den Rückzug anzutreten, aber ich kann ihn nicht einfach stehen lassen … Nicht, nachdem er zu mir gekommen ist und mich in aller Öffentlichkeit angesprochen hat.

Anscheinend wartet der junge Mann auf irgendetwas, denn er zieht eine Augenbraue hoch.

»Ähm …«, stammele ich. »Und … wie ist Euer Name?«