Study Me Harder! - Haruka Isshiki - E-Book

Study Me Harder! E-Book

Haruka Isshiki

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Beschreibung

Sumi hat endlich Ferien, aber statt Freiheit gibt es Fremdbetreuung. Ihre Eltern finden sie zu unselbstständig, zu hilflos, zu dämlich für ein paar Tage allein. Also kommt er. Der Professor. Älter, streng, gepflegt – und mit ganz eigenen Vorstellungen von Aufsichtspflicht. Ob beim Zähneputzen, Umziehen oder Pinkeln im Gebüsch: Er ist da. Nah. Verlässlich. Und bereit, jederzeit einzugreifen. Was als harmlose Betreuung beginnt, wird schnell zu einem Sommer der Kontrollverluste. Sumi macht jede Erfahrung zum ersten Mal – und der Professor zeigt ihr, wie viel Spaß Gehorsam machen kann. Vom Wanderweg bis ins Onsen, von der zitternden Blase bis zur dampfenden Lusthöhle. Achtung! Das Buch für ein Publikum ab 18 Jahren geeignet und enthält explizite Hentai - Illustrationen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 139

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Study Me Harder!

Herr Professor, ich muss Pipi!

Haruka Isshiki

Kapitel 1

„Yamamoto-san.“

Sumi zuckte zusammen, ihr Bleistift flog aus ihrer Hand und landete mit einem dumpfen Klack auf dem Boden. Die leisen Kicherer ihrer Mitschüler füllten den Raum.

Sie sah langsam auf, ihr Blick traf auf Herrn Professor Takashi Kobayashi, der am Lehrerpult stand und mit der typischen Ruhe seine Brille nach oben schob. Seine Augen hinter den Gläsern wirkten kühl und durchdringend, als könnte er ihre Seele scannen und all ihre peinlichen Geheimnisse auslesen.

„Möchten Sie der Klasse mitteilen, was so interessant ist, dass es Sie davon abhält, meinen Unterricht zu verfolgen?“

Sofort spürte Sumi, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie griff hastig nach ihrem Heft, versuchte, die Kritzelei von süßen Hasen auf der Ecke der Seite mit ihrer Hand zu verdecken. „E-es tut mir leid, Sensei! Ich… äh… ich war nur…“

„Unaufmerksam.“ Seine Antwort war präzise und gnadenlos.

Er warf ihr einen Blick zu, der sie das nächste Mal davor bewahren sollte, ihre Gedanken abschweifen zu lassen. „Bitte wiederholen Sie die letzte Regel, die ich gerade erklärt habe.“

Panisch überflog sie die Notizen, die sie in der letzten halben Stunde halbherzig gekritzelt hatte. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen. Sie stammelte: „Äh… also… das Kanji für… äh… Fokus… also, ich meine, Disziplin bedeutet, ähm…“

Ein schweres Schweigen legte sich über die Klasse, nur unterbrochen von dem Quietschen eines Stuhls, als jemand sich zu einer besseren Sitzposition bewegte.

„Setzen Sie sich.“ Kobayashi seufzte und richtete seinen Blick auf den Rest der Klasse. „Wie ich sagte, Disziplin ist das Fundament, auf dem Fortschritt ruht. Es wäre ratsam, wenn Sie alle das in Ihrem täglichen Leben beherzigen würden.“

Frustriert ließ sich Sumi auf ihren Platz fallen, ihre Ohren brannten vor Scham. Warum musste er immer sie erwischen? Sie presste ihre Lippen zusammen, starrte auf ihr Heft und schwor sich, dieses Mal wirklich aufmerksam zu sein.

Und trotzdem: Ein winziger Teil von ihr bewunderte, wie ernst und zielgerichtet Kobayashi-Sensei war. Es war kein Wunder, dass die anderen Schüler ihn respektierten und ein bisschen fürchteten. Vielleicht war sie einfach zu chaotisch, um seinen Erwartungen zu entsprechen.

Als die Klingel läutete, sprang Sumi fast aus ihrem Stuhl, bereit, aus dem Raum zu fliehen. Doch als sie sich ihre Tasche über die Schulter warf, bemerkte sie, wie Kobayashi ihr einen flüchtigen Blick zuwarf. Nicht unfreundlich, eher… abwägend.

„Yamamoto-san.“ Sie erstarrte, drehte sich langsam um und sah ihn an.

„Ja, Sensei?“

„Vergessen Sie nicht, konzentriert zu lernen. Der Test nach den Frühlingsferien wird Ihre Fähigkeiten fordern.“

Hastig nickte Sumi, murmelte ein halb verständliches „Ja!“ und rannte aus dem Raum, bevor sie sich noch mehr blamieren konnte.

Draußen atmete sie tief durch. „Konzentrieren… Konzentrieren…“ murmelte sie vor sich hin.

„Ich bin zu Hause!“, rief Sumi und schlüpfte mit einem Seufzen in die Hausschuhe. Ihre Tasche landete mit einem dumpfen Geräusch im Flur, und sie rieb sich die Schläfen, als würde das die Erinnerungen an den anstrengenden Schultag wegwischen. Endlich raus aus der Klasse, endlich weg von Kobayashi-Senseis strengen Blicken und dieser gefühlten Dauerüberwachung.

„Sumi! Wasch dir die Hände und komm runter, das Abendessen ist fertig!“, rief ihre Mutter aus der Küche.

„Ja, ja, gleich!“, rief sie zurück, schleppte sich die Treppe hinauf in ihr Zimmer und ließ sich für einen Moment aufs Bett fallen. Sie starrte die Decke an und versuchte, die Demütigung aus dem Unterricht zu vergessen.

Nach einer Weile schlurfte sie wieder nach unten, wo der vertraute Duft von Curry sie in die Küche lockte, wo ihre Mutter mit einem Holzlöffel in einem Topf rührte.

„Probier mal, Schatz,“ sagte ihre Mutter fröhlich und reichte ihr einen Löffel. „Heute gibt es dein Lieblingsessen.“

„Danke,“ murmelte Sumi und probierte. Es schmeckte einfach köstlich.

„Du weißt, dass wir am Samstag verreisen, oder?“

„Mhm.“ Sumi nickte, ohne aufzusehen. „Habt ihr eigentlich schon gepackt?“

Ihre Mutter winkte ab. „Das machen wir morgen früh. Wir fahren, nachdem du aus dem Haus bist. Und du? Alles okay in der Schule?“

Sumi schnaubte leise und rollte mit den Augen. „Ach, Sensei war wie immer streng. Ich wette, er denkt, ich bin der dümmste Mensch, den er je unterrichtet hat.“

Ihr Vater, der vom Esszimmer aus zugehört hatte stimmte zu. „Vielleicht hat er damit nicht ganz Unrecht.“

Sumi zog eine Grimasse. „Danke für die Unterstützung, Papa.“

„Wird Zeit, dass du lernst, organisierter zu werden,“ warf ihre Mutter ein.

Genervt schob Sumi die Tür zum Esszimmer auf und rief beiläufig: „Ich hab Hunger wie ein—“ Ihre Worte erstarben in ihrer Kehle, als sie die Szenerie vor sich erfasste.

Am Tisch saß er. Kobayashi-Sensei.

Mit der gleichen ruhigen, kühlen Ausstrahlung, die er auch in der Klasse hatte, nur diesmal trug er ein schlichtes, helles Hemd statt seines gewohnt strengen Anzugs. Er hob den Blick, als sie in der Tür stehen blieb, und nickte höflich. „Yamamoto-san. Guten Abend.“

Ihr Gehirn setzte für einen Moment aus. War sie im falschen Haus? War das ein Albtraum? Warum saß ihr Professor an ihrem Esstisch, als wäre es das Normalste auf der Welt?

„Vielen Dank für die Einladung“, sagte Kobayashi und richtete sich ein wenig auf, während er die Hände auf seinen Schoß legte.

„E-einladung…?“ stammelte Sumi, die den Blick hastig von seinem Gesicht zu ihren Eltern und wieder zurück schweifen ließ.

Ihre Mutter, die gerade die Schüssel mit Curry auf den Tisch stellte, sah sie fröhlich an. „Setz dich, Schatz. Dein Essen wird kalt.“

Sumi rührte sich nicht vom Fleck. „Ähm… kann mir jemand erklären, was hier los ist? Hab ich was angestellt?“

Ihr Vater legte die Zeitung zur Seite und verschränkte die Arme, als hätte er auf diese Frage gewartet. „Nein. Takashi-San hat sich freundlicherweise bereit erklärt, während unserer Reise auf dich aufzupassen.“

Es dauerte einen Moment, bis die Worte in ihrem Kopf ankamen. Sie blinzelte, starrte ihre Eltern ungläubig an und drehte sich dann langsam zu Kobayashi. „W-was?“

„Wir sind schließlich zwei Wochen weg, und du bist nicht gerade… unabhängig“, fügte ihre Mutter hinzu.

„Moment! Moment mal!“, rief Sumi, hob die Hände und machte einen Schritt nach vorne. „Ihr meint doch nicht ernsthaft, dass—“

„Doch,“ unterbrach ihr Vater sie ruhig. „Wir haben es bereits entschieden. Es ist alles geklärt.“

„Das kann doch nicht wahr sein! Ich bin alt genug! Ich kann alleine—“

„Letzte Woche hast du dein Handy im Kühlschrank vergessen“, warf ihre Mutter trocken ein.

„Das war ein Ausrutscher!“

„Außerdem hast du drei Tage gebraucht, um deine Sporttasche zu finden, die direkt vor deiner Tür stand. Takashi-San ist unser Nachbar und er ist ein verantwortungsvoller Mann. Es gibt keinen besseren für diese Aufgabe,“ ergänzte ihr Vater.

Sumi öffnete den Mund, schloss ihn wieder und ballte die Fäuste. Sie wollte widersprechen, aber die Beweise sprachen gegen sie. Stattdessen wandte sie sich an Kobayashi-Sensei, in der Hoffnung auf Unterstützung.

„Sensei, das ist doch sicher ein Missverständnis. Sie haben sicher viel zu viel zu tun oder?“, fragte sie verzweifelt.

„Ihre Eltern haben mich darum gebeten, sicherzustellen, dass Sie sich während ihrer Abwesenheit konzentrieren können und organisiert bleiben. Ich werde mein Bestes tun, um diese Aufgabe zu erfüllen.“

Das war der Moment, in dem Sumi am liebsten unter den Tisch gekrochen wäre. Ihr Gesicht war mittlerweile knallrot, und sie wusste nicht, ob sie vor Scham, Wut oder beidem gleichzeitig explodieren würde.

„Nun setz dich endlich,“ befahl ihre Mutter streng. „Das Curry wird kalt.“

Widerwillig ließ sich Sumi auf ihren Stuhl fallen und starrte wie betäubt auf ihren Teller. Sie nahm ihre Stäbchen in die Hand, aber ihre Finger zitterten so sehr, dass sie sie fast fallen ließ.

„Also, Takashi-San, wir haben Ihnen eine kleine Liste mit Dingen gemacht, auf die Sie achten sollten“, begann Sumis Mutter und schob ihm ein ordentlich gefaltetes Blatt Papier über den Tisch.

„Mama, das ist doch nicht euer Ernst, oder?“

Ihre Mutter ignorierte sie und lächelte Kobayashi an, der die Liste mit ruhigem Gesichtsausdruck entfaltete und zu lesen begann. „Wie Sie sehen, ist unsere Sumi ein wenig… sagen wir, tollpatschig.“

„Tollpatschig?!“, schnaubte Sumi empört, wurde aber von ihrem Vater mit einem knappen Blick zum Schweigen gebracht.

„Sie neigt dazu, Dinge zu vergessen,“ fuhr ihre Mutter fort. „Ihr Handy, ihre Hausaufgaben, ihren Schlüssel… und manchmal sogar, dass der Wasserhahn noch läuft.“

„Das war nur einmal!“

„Zweimal,“ korrigierte ihr Vater trocken.

„Außerdem hat sie keine Ahnung, wie man richtig kocht,“ fügte ihre Mutter hinzu und zeigte auf Sumi mit ihrem Löffel. „Wenn Sie sie nicht im Auge behalten, brennt wahrscheinlich das Haus ab.“

„Übertreibt ihr nicht ein bisschen? Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“

„Das hat niemand gesagt,“ erklärte ihr Vater, während er zufrieden seine Teetasse abstellte. „Aber du bist auch nicht besonders… wie soll ich sagen… zuverlässig.“

„Bin ich doch!“, polterte sie und schlug die Hände so fest auf den Tisch, dass ihre Tasse überschwappte und der Tee in Kobayashis Curry rüberplatschte.

Herr Kobayashi räusperte sich leise, was sofort alle Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenkte. „Vielen Dank für die detaillierten Informationen,“ sagte er in seinem typischen ruhigen Ton. „Ich werde sicherstellen, dass Yamamoto-San während Ihrer Abwesenheit gut betreut wird. Ich werde sie bei allem unterstützen.“

„Sensei, das ist doch alles völlig unverhältnismäßig! Sie brauchen mir nicht bei allem zu helfen, ich komme allein klar!“

„Nun, wenn das der Fall ist, werden Sie in den nächsten drei Wochen die Gelegenheit haben, mir das zu beweisen,“ antwortete Kobayashi, ohne seine Miene zu verziehen.

Sumi wollte etwas erwidern, aber ihr Blick fiel auf ihre Eltern, die sich zufrieden zurücklehnten. Ihre Mutter schob die Brille zurecht und fügte mit einem unschuldigen Lächeln hinzu: „Und Sensei, wenn Sie feststellen, dass sie Schwierigkeiten hat, scheuen Sie sich nicht, ihr ein bisschen Nachhilfe in Haushalt oder Organisation zu geben. Wir wissen das wirklich zu schätzen. Greifen Sie ihr unter die Arme, auch wenn sie trotzig ist. Helfen sie ihr wirklich beim allem.“

„Natürlich,“ entgegnete Kobayashi-Sensei und faltete die Liste ordentlich zusammen, bevor er sie in die Tasche seines Hemdes steckte. „Ich werde mein Bestes tun und verspreche Ihnen, dass ich sie ausnahmslos bei allem unterstützen werde. Bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit.“

Sumi fühlte, wie die letzte Hoffnung in ihr schwand. Sie sank in ihrem Stuhl zurück und starrte auf den Teller vor sich, unfähig, irgendetwas zu sagen. Ihr Professor, der sie ohnehin schon ständig rügte, sollte jetzt also ihr Babysitter werden inklusive einer Liste voller „Anweisungen“. Das konnte nur ein Albtraum sein.

Kapitel 2

„Yamamoto-san.“

Die Stimme riss Sumi aus ihren Gedanken. Sie blinzelte auf, nur um festzustellen, dass der halbfertige Chibi-Charakter, den sie gerade in die Ecke ihres Notizbuchs gekritzelt hatte, sie jetzt verriet. Ihr Stift rutschte aus den Fingern und fiel mit einem leisen Klappern auf den Boden.

Kobayashi-Sensei stand vorne an der Tafel, die Arme verschränkt, während er sie mit durchdringendem Blick ansah. Langsam schob er die Brille auf seiner Nase nach oben. „Ich frage Sie erneut: Haben Sie Ihre Hausaufgabe dabei?“

Sumi erstarrte, ein nervöses Lächeln auf den Lippen. „Ähm… die Hausaufgabe…?“ Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf und spürte, wie die Augen der gesamten Klasse auf sie gerichtet waren.

„Ja, die Aufgabe, die Sie gestern nach der Schule hätten machen sollen.“ Er setzte seinen kühlen Blick fort, und Sumi hatte das Gefühl, unter seinem strengen Blick zu schrumpfen.

„Also… äh… ich habe sie fast fertig! Aber ich habe sie heute Morgen vergessen einzupacken.“ Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber der Ton in seinem Blick brachte sie zum Schweigen.

„Fast fertig.“ Er wiederholte ihre Worte, ließ sie kurz im Raum hängen, bevor er mit einem leichten Kopfschütteln weitersprach. „Yamamoto-San, ist das Ihre Definition von Pünktlichkeit?“

Die Klasse kicherte leise, und Sumi versuchte, ihre Wangenknochen nicht noch röter werden zu lassen. „Ich bringe sie morgen! Versprochen!“

Kobayashi zog die Augenbrauen hoch. „Morgen?“ Er musterte sie eindringlich. „Interessant. Ich dachte, morgen beginnen die Frühlingsferien.“

Die Klasse brach in schallendes Gelächter aus, während Sumi in ihrem Stuhl versank. „Oh… äh… stimmt…“ murmelte sie, ihre Finger spielten nervös mit dem Stift auf ihrem Tisch.

„Ich erwarte dann, dass Sie diese Aufgabe nach den Ferien abgeben,“ sagte Kobayashi schließlich, bevor er sich wieder der Tafel zuwandte. „Und jetzt konzentrieren wir uns alle auf den heutigen Stoff. Auch Sie, Yamamoto-san.“

Es dämmerte bereits, als Sumi das Schulgebäude verließ. Mit hängenden Schultern stapfte sie Richtung Nachhauseweg, ihre Tasche schlug rhythmisch gegen ihre Hüfte. Neben ihr ging ihre beste Freundin Yui, die wie immer vor Energie sprühte.

„Frühlingsferien!“, jubelte sie und streckte die Arme in die Luft. „Zwei Wochen ohne Hausaufgaben, ohne Lehrer, und ohne Kobayashi-Senseis kalten Blicke. Das wird himmlisch!“

Sumi seufzte. „Das gilt für dich. Ich werde ihn in den Ferien nicht los.“

Ihre Freundin hielt inne und drehte sich zu ihr um. „Warte, was?“

„Er…“ Sumi sah sich kurz um, als könnte Kobayashi jeden Moment hinter ihr auftauchen. „Er wird auf mich aufpassen. Meine Eltern verreisen, und anscheinend bin ich ‚zu unorganisiert‘, um allein klarzukommen.“

Yui schnappte nach Luft, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. „Was? Der große Kobayashi-Sensei wird dein Babysitter? Das ist ja köstlich!“

Beleidigt verschränkte Sumi die Arme vor der Brust und scharrte mit dem Fuß am Boden. „Du musst dich nicht darüber lustig machen. Ich bin eh schon genervt genug.“

„Ach komm, ich mache mich doch nicht lustig,“ gackerte Yui und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Okay, vielleicht ein bisschen. Aber ehrlich gesagt, tut er mir fast leid. Du bist ja nicht gerade der einfachste Mensch.“

„Danke, das hilft wirklich.“

Ihre beste Freundin folgte ihr, noch immer mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht. „Weißt du was? Vielleicht wird es gar nicht so schlimm. Er ist doch gar nicht so unfreundlich im Vergleich zu den anderen Professoren. Es ist doch ganz … nett?“

„Er hat mich heute vor der ganzen Klasse auseinandergenommen. Und das soll nett sein?“ Sumi schnaubte.

„Naja daran bist du auch nicht ganz unschuldig. Du sollest wirklich deine Hausaufgaben machen. Wenn du dich später wenn du arbeiten gehst auch so benimmst, wirst du noch obdachlos!“

„Ja ja…“

Als sie die Haustür erreichten, blieb Yui stehen. „Tja, ich wünsche dir viel Glück. Ich fahre morgen mit meinen Eltern zu meinen Verwandten nach Fukuoka. Zwei Wochen. Kein Kobayashi, keine Schule – ich bin im Paradies.“

„Genieß es,“ murmelte Sumi, bevor sie sich an die Tür wandte. „Ich bin in der Hölle.“

Lachend winkte ihre Freundin ihr zu und ging die Straße hinunter, während Sumi langsam die Tür öffnete.

„Ich bin zu Hause!“, rief Sumi aus Gewohnheit in den Flur und zog sich mit einem erleichterten Seufzen die Schuhe aus.

„Willkommen zurück, Yamamoto-San.“

Die ruhige, unnachahmliche Stimme ließ sie erstarren. Langsam hob sie den Kopf und sah direkt in das Gesicht von Kobayashi-Sensei, der bereits in seinem makellosen Hemd im Flur stand. Seine Brille blitzte im Licht, als er sie musterte.

„S-Sensei?“ stotterte sie. „W-was machen Sie hier? So früh?“

„Ich dachte, es wäre sinnvoll, mich jetzt schon mit meinem neuen Umfeld vertraut zu machen,“ erklärte er gelassen. „Außerdem hatte ich genug Zeit, etwas vorzubereiten.“

Bevor Sumi noch etwas sagen konnte, griff Kobayashi-Sensei nach ihrer Jacke, zog sie ihr förmlich von den Schultern und hing sie sorgfältig an den Kleiderständer. Noch bevor sie protestieren konnte, hatte er auch ihren Rucksack abgenommen.

„Das… ist nicht nötig, wirklich!“ Sumi hob abwehrend die Hände.

„Doch,“ antwortete er mit einem fast bedrohlich kühlen Lächeln, während seine Brille erneut im Licht aufblitzte. „Ich habe Ihren Eltern geschworen, dass ich Sie bei allem unterstützen werde. Bei allem.“

Sumi schluckte, der Ton in seiner Stimme ließ keinen Widerspruch zu.

„Ich habe übrigens gekocht,“ fuhr er fort, als wäre das alles vollkommen normal. „Meine Version von Curry. Mit Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Huhn, Ingwer und einer speziellen Gewürzmischung. Es ist perfekt abgestimmt.“

„Aha…“, murmelte Sumi, die immer noch damit beschäftigt war, ihren Rucksack aus seinen Händen zu reißen, ohne Erfolg.

„Setzen Sie sich, bitte,“ sagte er und bedeutete ihr mit einer unmissverständlichen Geste, ihm ins Esszimmer zu folgen.

Sumi saß am Tisch, ihre Hände verkrampft um die Essstäbchen, während Kobayashi ihr das Curry mit einer Präzision servierte, die fast einschüchternd war. Sie hatte das Gefühl, dass er jeden Teller genau abgemessen hatte, die Reisportion perfekt ausbalanciert, die Currysoße gleichmäßig verteilt.

„Ich kann mir auch selbst …“

„Unsinn,“ unterbrach er sie ruhig und setzte sich ihr gegenüber. „Als Ihr Betreuer ist es meine Aufgabe, sicherzustellen, dass Sie die richtige Menge essen.“

Zaghaft nahm Sumi den ersten Bissen ihres Currys und musste zugeben, dass es erstaunlich gut schmeckte. Trotzdem war sie immer noch angespannt, Kobayashis durchdringenden Blick spürend, der sie von der anderen Tischseite aus beobachtete, als würde er sie bewerten.

In ihrer Unsicherheit versuchte sie, besonders vorsichtig zu essen, was natürlich schiefging. Mit einem ungeschickten Ruck ihres Löffels landete ein großer Tropfen Curry direkt auf ihrem Pullover.

„Verdammt…“ murmelte Sumi, als der Curryfleck mitten auf ihrem Pullover landete. Direkt über ihrer Brust.