Sua Fata - W. Wolf-Zielinski - E-Book

Sua Fata E-Book

W. Wolf-Zielinski

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Beschreibung

W. Wolf-Zielinski, seines Wirkens reiner Lyriker, hat nach seiner Alchemie des Sonetts, nach seiner 7-bändigen Philophantasterei - noch mehrere Paralipomena veröffentlicht, darunter das vorliegende Sua Fata, mit dem er nun einen Schlußpunkt unter sein lyrisches Schaffen setzt.

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Seitenzahl: 34

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INHALT

GRUSS AN NIEMAND

Betrachtung

Gastmahl

Nacht

Niemand

Gruß an Niemand

Nichts

QUITTENFLAUM

Trauermantel

Anatomie der Nacht

Erleichterung

Quittenflaum I.

Quittenflaum II.

Einhorns Ende

Blaumürbe

DROSSELLIED

Grünes Geflüster

zur Brache

Gesäm

Drossellied

Leichelmast

im März

Sommertrug

An den Herbst

Ernte

JENES LICHT

Jetzt

Seesterne

JENES LICHT

Samtsinn

kein Katzengold

Insinn

Oft

Verblendung

Autodafé

kein Spiegel mehr

hinter dieser Welt

Lichtschweiß

Sage vom Pfeil

Salins-de-Giraud

Ewigaasel

Ginsternis

Hifthorn

Hüte-die-Tür

UND IMMER WORTBRÜCHIG

Hochtrabers stromauf

Hähers Lohn

Rabschwan

Wortbruch

schweig endlich, Munkelkunkel

Nachtschwärmer

Laß, Bruder

Knöchelwurf

mit Seineidzunge

E-meth

ins Reine

Rodereute

WINTERS LIEDSAME

um Schlaf

Blindstab

Flederlied

Winters Liedsame

Sibylla

Samensinn

Fingerzeig

Gedanke

Erwägung

Hohes Lied

im Reusenrohr

um Wesung

Windfang

Es sinkt

ABSCHIED

Recht-Fertigung

Abschied

S-E-I

Sängers letzter Wille

SUA FATA

GRUSS

AN

NIEMAND

<der Niemand hats mir angetan>

schrie der Kyklop

Verortung

Du kennst ihn kaum, jenen jemand –

der nach gutem, altväterlichem Brauch

Zeilen zackernd, Wortkünstlers brache Äcker

beackernd, wie von heimlicher Hand berührt

jäh - jenen göttlichen Hauch verspürt

von dem man sagt, er erküre –

den wahren Dichter.

So glaub mir, lieber Leser

ich selbst bin beim Dichten – mitnichten

so ein erkorener, hochwohlgeborener Barde

aber auch nicht der, der hier auf eines Mach-

Werks windigem Wasen diverse Verse leiernd

geradewegs - in den Musenhimmel spaziert

(eher einer, der stumm seine Zeilen zackernd

Sprachuniversums weite Äcker beackernd

vom großen OM bis zum privativen Alpha

ärschlings durchs Alphabet buchstabiert

sich geriert, aufführt als sei er sein Erfinder

mehr Poetaster – als Poet).

So wie jener jedenfalls geht kein Ackersmann

so spaziert einer dahin,, der schicke Lyrik kann

der jeder Versuchung zum Höhenflug trutzt

seinem Pegasus die flüggen Flügel stutzt

in summa ein wohlwollender Musen

Meister nach Maß.

In Wahrheit – ein rechtes Rabenaas

dieser Möchtegerndichter mit Namen Handy

auch Niemand genannt, und seine Losung

EWIG-am-OHR – entlarvt ihn wenig fabulant

als den Roboter Gandhi, einen Erlöser im eher

schwarzweißen Gewand, in dem er stelz dahin

stolziert - wie von Marionettenfäden bewegt

und drum wär es nicht seltsam zu hören, daß

dieser so Gewandete recht hirnige Gedanken hegt

über Komputers bitförmigen Leisten schlägt

als digitales Geschrei weltweit Ohren taub-

stumm fegt – kurzum - sich in ganz anderen

Sphären bewegt, gar auswohnt –

im Hades?

Doch laß diesem Niemand

seine Wege. Wir wollen noch einmal

gemeinsam – mit Mutter Erdes Krumen

Aug in Aug – mit Wildrosenblüten

anrainenden Sonnenblumen

nicht mehr sagen als –

kein weiteres Wort.

Gastmahl

Wacht mir

ein steinerner Gast

Gaststein, wo ich vor Jahren

beerdigt die Worte: Hahn-sei

und Hennenglück, belehmigt

meinen Bund mit dir

Liebstes.

Und hast du mich -

Kußhände werfende Muse, auch je

zum Hahnrei gemacht, dein Stelenstab

stichelt mir wieder Staben, lächelt ins

Leben - mein rungeritztes Angesicht

wahrlich - meine Rechtfertigung nicht

doch mit deinen verlebten, verliebten

wintersprossigen Lippen – sprichst du mir

Zuspruch, Sprache ohne Wortbruch

verzehren wir - selbander

unser lange versäumtes

Gastmahl.

Drei Versuche -Nacht

I.

Du also, Liebstes

besuchst mich hier auf Schlafes

Wahngebild-umströmter-Sandbank

siebst meiner alben Träume Körner Mohn

zum Silbensand, zum flüggen Stabenstaub

der nieder sinkt - auf das Gefieder

jenes schwarzen Vogels -

Nacht.

II.

Drum ist mir -

NACHT - ein dunkles Ahnen

ich selbst sei diese schwarze Amsel

die um mich – amselige Bögen hüpfend

verstohlen in mich Schläfer schlüpfend

ist selbst mein Selbst, pickt in mir

Silb um Silbe, Wort für Wort

Werks Lautgebilde fort

meine Lieder.

III.

Sie nennen – Nacht

Sternehimmels lichte Schwärze

gewiß, daß ihre Hauslaterne leuchtet

auf ihr Allmachtswort erstrahlt

Lampenlicht und Kerze.

ich nenne Nacht

(Tiefschlafs rabenschwarzes All

Traumvogel Seeles weites, ewezeites

Glanzgefieder, darum - rundum

ich-Amsel-ich

amselig hüpf, Saatrabe pick

all die Namen, Silb um Silbe