Tausend Tage alleine - Steffen Kabela - E-Book

Tausend Tage alleine E-Book

Steffen Kabela

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Beschreibung

Eine Lebensgeschichte, meine Lebensgeschichte - Wieso? Weshalb? Warum? ... viele Fragen quälen mich nach dem größten Schicksalsschlag in meinem Leben im Januar 2020. Tausend Tage später, was ist geschehen? Was sagt meine Seele, meine Gefühle und mein Leben dazu. Noch einmal versuchte ich es mit dem Aufschreiben, obwohl es einfach nur ganz heftig weh tut. Was ist mit meiner Angst, mit meinen Sorgen, mit meiner Wut und meinem Hass?

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Steffen Kabela

Tausend Tage alleine

Steffen Kabela

Tausend Tage alleine

und kein vergessener Tag

Lebensgeschichte

Meine Liebsten sind für immer in

meinem Herzen

Impressum

Texte: © 2022 Copyright by Steffen Kabela

Umschlag:© 2022 Copyright by Steffen Kabela

Verantwortlich

für den Inhalt:Steffen Kabela

Johannes –R.-Becher-Str. 10

04509 Delitzsch

Steffen.Kabela@magenta.de

Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Wo steht was

Na dann mal los...........................6

Abrechnung mit dem Leben..................10

Sinn des Lebens..........................12

Salamitaktik mit Vorschlaghammer............16

Die Seele schreibt die „W“ ´s.................24

Auf neuen Wegen.........................39

Der Umbruch............................61

Schnell rennt die Zeit langsam................76

Der Tag der alles veränderte.................91

Wir werden uns wiedersehen.................98

Na dann mal los

Damals vor 3 mal 365 Tagen, damals vor drei Jahren stand ich am Abgrund und heute bin ich genau einen Schritt weiter. Es ist der Schritt in die Kälte, Dunkelheit, Abgeschiedenheit und dem Alleinsein. Ich bin alleine, aber ich bin nicht einsam. Das ist ein sehr großer Unterschied. Einsam bin ich nicht und warum ich nicht einsam bin, erkläre ich hier auch noch etwas später. Es ist viel geschehen, viel passiert in meinem Leben, in meinem Umfeld und dennoch ist für mich die Zeit irgendwie im Rasen stehengeblieben. Absurd ist das schon ein wenig, aber es ist so, ich empfinde das so.

Schon alleine der Spruch: Zeit heilt alle Wunden; macht mich sehr traurig, denn das ist nicht so. Zeit eilt nicht alle Wunden und schon überhaupt nicht, wenn man ganz liebe Menschen verliert. Und die Verluste in meinem Leben waren und sind zu groß und zu schwer.

Und da bin ich auch wieder bei einem meiner Probleme, welche ich nicht erklären kann. „Bei dem was du alles erlebt hast, schreib doch ein Buch“- so viele Menschen oder medizinisches Fachpersonal, was der Auffassung ist, ich sollte ein Buch schreiben, alles einfach aufschreiben, denn was niedergeschrieben ist, ist aufgeschrieben und kann abgelegt werden. Ich habe es getan, ich habe mein Leben aufgeschrieben, in Bücher niedergeschrieben. Sagen wir mal so, ich habe das Schreiben nicht bereut, aber geholfen hat es nicht. Ganz im Gegenteil, es hat alles wieder extrem aufgewühlt, große Schmerzen verursacht und noch größere bleibende Schmerzen hervorgerufen. Habe ich den falschen Leuten vertraut, ja. Ich habe auf die Abteilung Deppendoktoren und Seelenklempner gehört und bin kräftig auf die Nase gefallen, wieder einmal. Und trotzdem schreibe ich weiter, weil es weiter so schön weh tut, aber ich kann meiner Angst, meiner Wut, meinem Zorn, meiner Verzweiflung einen Namen geben – Lebenserzählung. Es tut dadurch nicht weniger weh, es wird dadurch auch für mich nicht einfacher, ich schreibe es halt nur auf und hoffe, das ich es so niemals vergessen werde. Keiner von uns weiß, was noch kommen wird…

Ich fühle mich sehr alleine, ich fühle mich vom Leben betrogen und verarscht und mag mein Leben dennoch, ich hänge an ihm und trotzdem ist der Wunsch groß, nicht mehr ein Teil dieser Welt zu sein. Das Leben ist für mich nicht mehr lebenswert, seit dem großen und schweren Verlust meiner Mama ist nichts mehr wie es war, es hat sich einfach alles verändert und geändert. Ich bin tieftraurig und einfach leer. Um mich herum ist alles nur noch kalt und dunkel. Mein Lebensmut, mein Vertrauen, meine Leichtigkeit wurden mir genommen, wurden mir zerstört und dennoch geht es jeden Tag weiter, immer weiter, irgendwie weiter. Ich fühle mich wie in einem engen tiefen eiskalten, dunklen und nassen Loch sitzend, immer weiter herunterrutschend, die Leiter ist schon lange nicht mehr zu sehen und nun sind auch noch die Batterien leer. Genau so fühle ich mich, genau so komme ich mir vor. Um die Batterien mache ich mir keine Sorgen, egal ob Batterien oder Akkus, es sind Westwaren und diese taugen nun halt mal überhaupt nichts. „Meine Hand für mein Produkt“ – diese Wettbewerbslosung des FDGB gibt es schon lange nicht mehr, bloß gut das sie auch nicht mehr wieder zurück kommt, dann würden die ja alle ohne Hände herum laufen.

Mein Streßtopf ist extrem voll, übervoll. Mein Therapeut hatte sogar Problem ihn aufzumalen...allerdings war genau er es, der hat herausgefunden, was mir die riesigen zusätzlichen Probleme bereitet. Meine Depression macht mir extrem zu schaffen, meine vielen Ängste und die Zwänge. Jeden Tag kommt ein wenig mehr dazu. Ich finde einfach keine Ruhe. Irgendwie ziehe ich alles an Problemen, Sorgen und Nöten an wie ein Magnet. Alle Informationen bleiben mir erhalten, ich kann einfach nichts vergessen. Salopp gesagt: Mein Löschknopf ist defekt, mein Speicher ist nur auf das Füllen programmiert und läuft über und meine Moment-Festplatte hat einen Sprung.Das hat mein Therapeut erkannt und macht mit mir Gesprächstherapien, wo mein „Überdruck“ etwas entweichen kann. Aber nur wenige Sitzungen davon; so im Durchschnitt 15 Sitzungen genehmigt die Krankenkasse und dann muß der kranke Mensch 2 Jahre pausieren. Ein ganz Schlauer hat sich das ausgedacht. Deswegen heißt die Krankenkasse wahrscheinlich auch „Gesundheitskasse“. In dieser „Hängepartie-Zeit“ macht mein Therapeut mit mir Krisensitzungen. Ohne diese Krisengespräche wäre ich schon längst untergegangen wie so ein Kriegsschiff. Über 10 Jahre bin ich schon in Therapie und diesem Menschen unendlich dankbar. Er hat herausgefunden, was mir zusätzlich noch zu schaffen macht und dieses Problem ist nicht unerheblich. Die Deppendoktoren waren dazu nicht in der Lage, wie mir ja mehrfach gesagt wurde, sind sie ja nur der „Pillendoktor“ und nicht mehr. Ich habe es verstanden, sie sind diese Deppendoktoren, welche nur Psychopharmaka verschreiben können, die extreme Nebenwirkungen haben, den Menschen dick und rund machen, den Menschen kaputt machen, so das er nicht mehr er selber ist. Dann sind aber an der Körperfülle nicht die Tabletten Schuld, sondern das Essverhalten und die vielen zusätzlichen Kalorien, welche über die Nacht hinweg die Kleidung enger machen, die gesunden kleinen Kalorientierchen, welche absolut gesund sind, da sie von innen heraus den Menschen die Falten weg machen. Wie sagte mir so ein weißkittlicher Deppendoktor einmal: „Ich hätte auch gerne noch mehr blaue, rosa und gelbe Pillen welche ich aus einem Flugzeug über ein Kriegsgebiet abwerfe und die Menschen unten strecken die Arme in die Höhe und rufen mir freudig entgegen B ü r g e r k r i e g, Bürgerkrieg!“. In meiner absoluten Fassungslosigkeit und Aufgelöstheit fragte ich ihm, was er wohl nehmen würde und ob ich das auch bekommen könnte. Für mich war die Sprechstunde damit beendet und als die klaren Gedanken zu mir zurückkehrten, schrieb ich einen Liebesbrief an die obersten Deppendoktoren-Verwalter des Freistaates. Von nun an kam er mir nicht mehr unter die Augen und ward nicht mehr zu sehen. Pfui Teufel kann man nur dazu sagen. Diese Leute sollen einem helfen und nicht blöd kommen, abkassieren und in die Klapper wegsperren wollen. Und genau das sollte mir nicht nur einmal geschehen. Ich weiß wovon ich rede. Helfen funktioniert nicht, die große Klappe hingegen klappt da schon besser und wehe dem, man kann sich nicht wehren. Ich könnte einfach bei diesem Gedanken nur wiederkäuen! Ja, ich bin krank und habe nach vielen Jahrzehnten erkannt, das ich Hilfe brauche. Ich bin krank, aber nicht blöd oder bekloppt. Das verkennen die Spezialisten, mit denen ich zumindest zu tun bekam und hatte. Meine Enttäuschung ist darüber sehr groß und das Vertrauen futsch und weg, unwiederbringlich.

Abrechnung mit dem Leben

Meine Gedanken laufen regelrecht heiß, aber das tun sie ja immer. Daran habe ich mich schon gewöhnt, an die täglichen Grübelschleifen. Ich bin mir darüber im Klaren, es bringt mir sowieso nichts, gar nichts, es tut nicht gut, mir geht es schlecht damit, aber ich möchte irgendwie mein Leben, mit meinem Leben, abrechnen. Es wird wieder sehr weh tun, ich werde mich wieder quälen und ich werde auch diesmal nicht die Hoffnung aufgeben, ob es nicht doch vielleicht irgendwann etwas Ruhe, wenigstens ein kleines wenig Ruhe in meinem Körper, Geist und Seele bringen wird. Wenn da nicht immer wieder die -täglichen- neuen Tage mit ihren auf mich wartenden problematischen Herausforderungen wären...ich komme mir vor wie ein Hamster im Hamsterrad oder wie ein Hund, welcher sich immer wieder selber versucht in den Schwanz zu beißen. Ich möchte auch mein Leben nicht auf andere Menschen abwälzen, keine Schuld anderen geben, denn ich bin für mein Leben selbst verantwortlich. Die Schuld gebe ich mir schon selber, allerdings auch meinen Peinigern.

Es klingt so hart, das Wort Abrechnung. Abrechnung mit dem Leben klingt so endgültig. Ist es auch. Leider ist es bekannt, das meine Krankheit auch mit suizidalen Gedanken einhergeht, nicht nur die Gedanken an einen Suizid, sondern auch die Handlungen. Und viele Menschen haben schon Suizid begangen, weil sie nicht mehr weiter wußten. Auch bekannte Persönlichkeiten, Prominente, auch sie bleiben davon nicht verschont. Auch in meinem Kopf stecken diese Gedanken und lassen mich nicht los. Das Gute ist, ich kann mit meinem Therapeuten darüber sprechen. Momentan bin ich nicht in der Verfassung, von dieser Welt zu gehen, Die Angst ist dazu viel zu groß und die Welt, besonders diese verdammten Weißkittel, sollen doch noch etwas von mir haben. So ruhig wie ich einmal war, bin ich schon lange nicht mehr. Meinen Peinigern und denen, die mir irgendwie auch immer und wie angreifen, beleidigen etc. stelle ich mich bewußt in den Weg und ich weiß mir zu helfen und mich zu wehren. Diesen Menschen gebührt mein aufrichtiger Kampf. Und den Kampf erkläre ich denen auch. Da muß sich bei mir der Suizidgedanke hinten anstellen. Es macht alles keinen Sinn mehr, mir ist alles egal. Der

Sinn des Lebens

wo steckt er, wo ist er, was macht er, was ist es überhaupt. Verstehen kann es doch niemand, nur Menschen, welche davon betroffen waren oder betroffen sind. Aber auch diejenigen Menschen, welche mit Betroffenen zusammen leben und Hilfe und Unterstützung geben. Nur die wenigsten Beziehungen überstehen gemeinsam diese „Krisen“. Es ist sehr schwer mit Betroffenen das Schicksal zu teilen. Schade ist es eigentlich sehr, denn keiner, niemand, weiß, ob es ihn nicht morgen genau so hart oder noch härter seelisch treffen wird und könnte.

Ein echter Sinn im Leben gibt dem Menschen Sicherheit und bildet die Basis für Zufriedenheit und Glück. An einer völlig sinnlosen Welt würde der Mensch verzweifeln. Der eigene Sinn desLebens dient ihm als innerer Kompass im Sturm der Welt, als Schutzschild, die Höhen und Tiefen des Lebens zu meistern; so die allgemeine Definition. Und genau dieser Definition entspricht mein Geist und meiner Seele nicht, entgleiten sogar alle Emotionen.

Mir ist alles egal geworden, mein gesamtes Leben ist mir egal. Ich lebe im Hier und Jetzt, allerdings in meinem Hier und Jetzt, in der Angst vor der Angst ohne einen Schimmer auf Hoffnung.

Vor vielen Jahren fragte ich mich, was nur los mit mir ist. Ich hatte keine Erklärung dafür. Obwohl ich schon lange ahnte, das mit meiner Seele etwas nicht stimmte, konnte es nicht so sein, was nicht so sein konnte. Ich doch nicht, mit mir doch nicht, denn ich war doch glücklich und zufrieden, ich hatte doch alles, was ich zum Leben brauchte. Ich hatte eine ganz tolle kleine Familie, meine Eltern, meine Oma, unsere große Familie mit der Verwandtschaft, Freunde, Bekannte, eine schöne und gute Arbeit die mich erfüllte und ich verdiente Geld und konnte mir etwas leisten. Warum sollte es gerade mir schlecht gehen. Das fragte ich mich immer. Es konnte nicht sein. Natürlich hatte ich viel erlebt und viele miserable und schreckliche Erfahrungen gemacht, genau die machen auch andere Menschen und andere Menschen waren doch noch schlimmer dran wie ich. Wo war eigentlich mein Problem. Also nichtJammern, Pobacken zusammen kneifen und ab durch die Mitte. Meine Eltern und meine Oma merkten schon, das was mit mir nicht stimmte, denn meine Stimmungsschwankungen extremer wurden, meine Niedergeschlagenheit konnte ich nicht so wegstecken, wie ich es gerne getan hätte. Meine Familie stand zu mir und hinter mir. Ich selber sagte mir immer: Wird schon. Allerdings der Kommentar von anderen Menschen machte mich richtig traurig, wenn ich mich einmal versuchte anzuvertrauen und zu offenbaren: Hab Dich nicht so, sei nicht so, reiß dich zusammen. Und ich riß mich zusammen. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und konnte meine Sorgen und Nöte richtig gut verstecken. Allerdings wenn ich dann alleine war oder nachts, fand ich keine Ruhe und in meinem Kopf kreisten die Gedanken. Und es nahm stetig zu. Aber auch die Gedanken kreisten im Kopf, bald nicht mehr da zu sein. Ich hatte einfach die Schnauze gestrichen voll vom Leben. Ich konnte nicht mehr, aber ich konnte es auch nicht meinen Lieben antun, nicht mehr da zu sein. Sie schenkten mir doch mein Leben und ich war im Begriff es einfach so wegzuschmeißen, aufzugeben. Und immer wieder stand die Frage im Raum: Was stimmt mit mir nicht.

Da es bei mir schon auffiel, was ich überhaupt nicht wollte, es eine Ärztin erkannte und mich danach fragte, es war für mich irgendwie ein Ertappen. Und das kam bei mir nicht gut an, denn mir fehlte doch nichts. Ich konnte doch nicht krank sein. Nun bekam ich gegen meine intensiven Stimmungsschwankungen ein Medikament verschrieben, was da helfen sollte, ein Medikament mit Johanniskraut. Die ersten 120 Pillen gingen gut in mich rein, auch die zweiten 120 Johanniskraut-Pillen mit dem wohlklingenden Namen Laif 900. Und sie waren auch noch teuer, ich bekam sie auf Rezept mit der Diagnose mittelgradige rezidive Depression. Ich schluckt für mich das Präparat, mein Weißkittel verdiente auch gut daran, nur die Gesundheitskasse sah das anders. Sie wollte nicht mehr das Medikament zahlen und es gab bei der dritten und vierten Packung jeweils reichlich Ärger. Nach 480 Pillen war Schluß , die Gesundheitskasse zahlte nicht mehr. Und ich sah es nicht ein, diese Pillen bei den hohen Krankenkassenbeiträgen auch noch selber zu zahlen. Dann blieb es halt so, wie es war. Eine Veränderungen merkte ich nicht bei mir, es war alles wie immer. War das der Sinn des Lebens! Ich denke schon in dieser Gesellschaft. Aber wassoll´s, es muß weiter gehen und es geht weiter. Ich habe meine kleine Familie und alles war gut.

Salamitaktik mit Vorschlaghammer



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