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In diesem Ratgeber gibt die Erfinderin der einzigartigen Körperarbeits- und Ausbildungsmethode Linda Tellington-Jones wertvolle Tipps zur Anwendung der TTouches im Alltag und zeigt, wie die sanfte Kommunikation im täglichen Training Vertrauen und Wohlbefinden für Hund und Mensch stärken kann. Das Tellington-Führ- und Hindernistraining vertieft und fördert das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch. Mit angenehmen Berührungen, die das Körpergefühl steigern, gewinnen Sie tiefstes Vertrauen und lindern im Ernstfall Beschwerden. Mit Tellington Führ- und Hindernistraining fördern Sie Kooperation und Intelligenz Ihres Hundes. Sie bekommen einen Begleiter, auf den Sie in allen Lebenslagen zählen können. Mit hilfreichen Tipps für Besitzer von schwierigen und kranken Hunden und für Neulinge unter den Hundefreunden.
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Seitenzahl: 144
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Ich freue mich, dass du die dritte Ausgabe meines Hundebuches in den Händen hältst. Im Jahr 1999, also vor genau 25 Jahren, wurde es zuerst in Deutschland veröffentlicht, danach in neun weiteren Sprachen. Seitdem gibt es viele neue Erfahrungsberichte von Menschen, die TTouch erfolgreich anwenden.
Der Eineinviertel-Kreis ist die Grundlage der TTouch-Körperarbeit. Seit mehr als 40 Jahren haben wir bemerkenswerte Erfolge bei der Verbesserung des Verhaltens, der Lernfähigkeit und dem Wohlbefinden bei Hunden erzielt.
Ich wurde erstmals 1976 mit der Idee der zellulären Intelligenz vertraut gemacht, als ich das Buch „Man on his Nature“ des Nobelpreisträgers Sir Charles Sherrington las. Das Konzept, dass jede Zelle im Körper ihre Funktion genau kennt, brachte mich dazu, bei der Entwicklung meiner Methode dem Phänomen der Zellintelligenz zu folgen.
1983 gab es einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung der Methode. Ich erhielt ein intuitives Geschenk vom „Himmel“, als mir die Möglichkeit gezeigt wurde, die Haut leicht im Kreis zu bewegen, um bei einem sehr reaktiven Pferd Angst zu reduzieren.
Weitere drei Jahrzehnte später und nach Tausenden Erfahrungsberichten der Angst- und Schmerzlinderung durch die Anwendung des einfachen Eineinviertel-Kreises könnte die Verschmelzung von Wissenschaft und Spiritualität neu überdacht werden.
In letzter Zeit beschäftigen mich zwei Thesen, die den Erfolg des TTouch-Kreises erklären könnten, zusätzlich zu den wissenschaftlichen Studien, die es bereits zum TTouch gibt (siehe hier und hier). Denise Müller, eine Physiklehrerin, brachte mich auf neue Gedanken.
Der Eineinviertel-Kreis auf unserer Haut könnte als ein Impuls dienen, um Energie bis in die tiefsten Strukturen unserer DNA zu schicken. Würde der Eineinviertel-Kreis mit der richtigen Geschwindigkeit ausgeführt, könnte heilende Energie mit einer Frequenz aus der Fibonacci-Spirale übertragen werden, die sich in allen Bereichen der Natur und des Universums wiederfindet.
Die Fibonacci-Folge basiert auf einer mathematischen Formel, mit der man die Form von Blüten, Tannenzapfen, dem Gehäuse der Nautilus-Schnecke, der DNA-Spirale oder Formen in antiken Gebäuden berechnen kann. Sie ist auch die Grundlage des Goldenen Schnitts, den man in der Kunst findet. Könnte es sein, dass wir den Eineinviertel-Kreis als so angenehm und heilsam empfinden, weil er dem Anfang einer Fibonacci-Spirale entspricht? Es wäre wie ein Schlüssel, der die Tür zur phänomenalen Intelligenz in jeder Zelle des Körpers öffnet.
Ein weiterer Aspekt des Erfolgs des TTouch-Eineinviertel-Kreises könnte die Aktivierung beider Hemisphären unseres Gehirns sein: Die linke Gehirnhälfte ist für logisches und kritisches Denken verantwortlich, die rechte Gehirnhälfte für Gefühl, Kreativität, Mitgefühl und Intuition. Menschen, die den Basis-TTouch über längere Zeit bei ihren Tieren anwenden, berichten, dass sie geduldiger, glücklicher und fröhlicher werden. Den größten Erfolg erzielen sie, wenn sie die Tellington-Techniken mit ihrer Intuition und Gefühlen wie Geduld, Vergebung und Dankbarkeit kombinieren.
Die Vorstellung der Zahlen auf dem Ziffernblatt, um den Eineinviertel-Kreis zu verstehen, regt unsere linke, logische Gehirnhälfte an. Diese Vorstellung wird mit Emotionen verknüpft, die aus der rechten Gehirnhälfte stammen. Das Ansprechen beider Gehirnhälften könnte die Erklärung für den Flow-Effekt sein, den Mensch und Tier beim TTouch spüren.
Ich bin sehr froh und dankbar zu erleben, dass so viele Menschen Elemente des Tellington TTouch Trainings übernehmen. Ich freue mich auf viele neue Erfahrungsberichte. Folge gern unserem Instagram-Kanal tellingtonttouchdeutschland.
© Anna Auerbach/Kosmos
LINDAS TIPP
Erkenne deinen Hund als Individuum an.
Genieße das Zusammensein mit deinem Hund.
Lerne die Technik und folge deinem Gefühl und deiner Intuition.
Linda Tellington-Jones
© Anna Auerbach/Kosmos
Mit Tellington TTouch Training kannst du deinen Hund ausbilden, erziehen und trainieren, sein Verhalten verändern sowie seine Gesundheit fördern. TTouch bringt darüber hinaus eine Tiefe in die Beziehung zu deinem Hund, die unbeschreiblich ist.
© Ashley Duggan/Keylight Photography
Linda Tellington-Jones Ich begann in den 1970er-Jahren mit Berührungen eine tiefe Verbindung zu Tieren herzustellen. Das zweite „T“ im Wort TTouch steht für „trust“, also für Vertrauen.
Die Tellington TTouch Körperarbeit, kurz genannt „Ti-Touch“, besteht aus kreisenden, hebenden und streichenden Bewegungen, die am Körper des Hundes ausgeführt werden. Sie verändern das Verhalten, verbessern das Wohlbefinden und stärken die Beziehung zwischen dir und deinem Hund.
TTouch ist wie eine non-verbale Sprache, die die Verbindung vertieft. Mit nur ein paar Minuten TTouch pro Tag kannst du erstaunliche positive Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen erzielen und die Gesundheit auf sanfte Art unterstützen.
Das Ziel der TTouch-Körperarbeit ist es, die Lebenskraft und Funktion der Körperzellen zu aktivieren, deren „Intelligenz zu wecken“, um eine körperliche und mentale Balance herzustellen. Daraus ergibt sich ein gegenseitiges Verstehen. Dein Hund wird dir mehr und mehr vertrauen und im positiven Sinne selbstbewusster werden.
TTouch bewirkt auch eine Stimulierung der Selbstheilungskräfte und der Lernfähigkeit.
© Ashley Duggan/Keylight Photography
Nonverbale Sprache „Lege dein Herz in deine Hände und deine Hände auf deinen Hund.“
Ein wunderbares Ergebnis des Tellington TTouch Trainings ist, dass man den eigenen Hund mit anderen Augen zu sehen beginnt. Es entsteht eine Partnerschaft, die über das übliche Erziehen und Trainieren hinausgeht.
Tellington TTouch Training bringt dich auf eine neue Ebene des Verständnisses, die nicht nur für den Hund gilt, sondern auch für dich selbst. Du entwickelst neue Aufmerksamkeit, neue Sichtweisen, neue Möglichkeiten. Ich würde mir wünschen, dass auch du durch dieses Buch lernst, die Geschenke, die uns die Hunde und das Training machen, zu entdecken. Die Idee, den Hund mit neuen Augen zu betrachten, bekommt noch mehr Gewicht, seitdem auch wissenschaftliche Untersuchungen untermauern, dass man mit positiven Gedanken das Verhalten des Hundes positiv verändern kann.
Wenn du also in der Lage bist, dir deinen Hund so vorzustellen, wie du ihn gern hättest, so kannst du sein Verhalten tatsächlich beeinflussen. In vielen meiner Kurse rund um die Welt bemerke ich, dass die meisten Besitzer ihren Hund so sehen, wie er ist: Er bellt, er ist nervös, er hat Angst vor lauten Geräuschen, er springt Menschen an, er zieht an der Leine. Das sind die Standardprobleme, die überall auftreten. Die Besitzer sind nicht in der Lage, sich den Hund anders vorzustellen. Aber dies ist ein Schlüssel, um das Verhalten des Hundes zu verändern. Also stelle dir vor, während dein Hund hochspringt, wie er stattdessen seine Pfoten am Boden behält; wie er in Balance kommt, während er zieht; wie er ein sicheres Körpergefühl erhält, wenn er nervös oder ängstlich ist. Mache dir ein Bild davon, wie es sein sollte, nicht, wie es gerade ist.
Fakt ist, das du mithilfe der TTouches und der Übungen im Lernparcours in der Lage bist, Schritt für Schritt positive Veränderungen im Verhalten deines Hundes zu erreichen und zu manifestieren.
Mit Tellington-TTouches und -Equipment kannst du das Bewusstsein deines Hundes zum eigenen Körper verändern und damit auf seine Körperhaltung Einfluss nehmen. Die Veränderung der Körperhaltung verändert das Verhalten.
DIE PHILOSOPHIE
Wir achten jedes Tier und sehen es als Lehrer für uns und unser Leben.
Wir setzen uns für Harmonie, Verständnis und Vertrauen ein: zwischen Mensch und Tier sowie zwischen Menschen untereinander.
Wir respektieren und wertschätzen die Persönlichkeit jedes Tieres und jedes Menschen sowie deren individuelle Art und Weise, zu lernen und sich zu entwickeln.
Das Tellington TTouch-Training für Hunde ist eine sanfte, respektvolle Trainingsmethode, die Körper, Geist und Seele der Tiere und ihrer Menschen respektiert. Es besteht aus diesen Komponenten:
Körperarbeit mit Tellington TTouches
Führtraining und Bodenübungen, im Englischen „Playground for Higher Learning“ genannt
Tellington Equipment
Positive Vorstellungskraft: Stelle dir vor, wie sich dein Hund verhalten soll und wie du dir eure Beziehung wünschst. Tellington TTouch Training fördert Lernen, Verhalten, Leistung und Gesundheit und entwickelt eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Hunden und ihren Menschen.
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TTouch kannst du als „Kommunikation zwischen den Arten“ nutzen.
© Anna Auerbach/Kosmos
Die goldene Regel Hunde haben eigene Gefühle und eine eigene Persönlichkeit. Ein wichtiger Grundsatz lautet: Behandle deinen Hund, wie du selbst gern behandelt werden möchtest.
Betrachtest du deinen Hund mit einem neuen Verständnis und neuer Aufmerksamkeit und so, wie er sich idealerweise verhalten sollten, dann veränderst du damit sein Körperbewusstsein und seine Haltung. Du wirst sehen, dass sich sein Verhalten verändern wird. Dein Hund wird so, wie du ihn dir wünschst.
Ich habe auf Hawaii gelebt und dort eine Übung eines spirituellen Lehrers kennengelernt, die sich Pono und Pilikia nennt.
Pono bedeutet auf hawaiianisch exzellent, großartig. Ich schreibe also auf einer Seite eines Papiers all das auf, was ich an meinem Hund liebe und großartig finde. Wenn das getan ist, begebe ich mich auf die Pilikia-Seite. Pilikia bedeutet Drama, Trauma, Ärger. Ich notiere also die Punkte, die Verhaltensweisen oder sonstigen Eigenschaften, die ich an meinem Hund gern verändern möchte. Für diese Übung hat man drei Minuten Zeit.
Du kannst mit deinen Gedanken Dinge verändern. Die bekannte Autorin und Journalistin Lynne McTaggart beschreibt in ihrem Buch „Intention – Mit Gedankenkraft die Welt verändern“, dass kreativ denkende Forscher nachweisen können, wie menschliche Gedanken wirksam sind. Sie beschreibt konkret, wie man mit der Kraft der eigenen Absicht Ziele verwirklichen kann. Auf ihrer Website läuft ein Intentions-Experiment: www.theintentionexperiment.com.
© Ashley Duggan/Keylight Photography
Dieser Hund ist angespannt und zieht an der Leine. Die Körperhaltungen von Hund und Mensch spiegeln ihre Emotionen wider.
© Ashley Duggan/Keylight Photography
Im Lernparcours Ziel ist es, eine entspannte Kommunikation zwischen Hund und Mensch herzustellen, sodass eine harmonische Zusammenarbeit entsteht.
Viele Jahre ist es her, es war 1976, als ich in Stuttgart in einem Restaurant saß und das Buch „Man on his Nature“ des britischen Nobelpreisträgers und Physiologen Sir Charles Sherrington las, der von 1857 bis 1952 lebte. Sherrington beschäftigte sich mit der Erforschung der Neuronen, das sind Nervenzellen, die für die Erregungsleitung zuständig sind. Ich war fasziniert, als ich las, dass die Enden getrennter Nervenbahnen wiederzusammenfinden können. Sherrington erklärte diese wundervolle Kraft des Körpers damit, dass jede Zelle ihre Aufgabe im Körper und im Universum kennt. Alle Zellen haben ein individuelles und universelles Wissen, und die Zellen kommunizieren miteinander.
In dieser Zeit war ich gerade im ersten Jahr meiner Ausbildung bei Dr. Moshe Feldenkrais. Dr. Moshe Feldenkrais, der weltberühmte israelische Physiker, entwickelte die Feldenkrais-Methode, ein System der Körper-Geist-Integration, die auf der Erkenntnis fußt, dass wir weniger als 10 % der Gehirnzellen, die wir besitzen, auch nutzen.
Die Feldenkrais-Methode basiert auf der Theorie, dass ein Kind, das Laufen, Sprechen, Tanzen und Sporttreiben erlernt, dabei gewohnheitsmäßige Muster neuronaler Reaktionen entwickelt, die in den Gehirnzellen und Muskeln gespeichert werden. Wenn wir beispielsweise gelernt haben, in gebeugter Körperhaltung zu gehen, ist der Körper darauf programmiert, sich so zu bewegen. Die Gehirnteile, die auf diese Weise programmiert worden sind, sind die einzigen, die wir benutzen.
Dr. Feldenkrais’ Absicht war es, unser Potenzial zu erweitern, indem er ein System behutsamer, nicht bedrohlicher Bewegungen und Manipulationen entwickelte, die – eben, weil sie nicht gewohnheitsmäßig sind – neue Gehirnzellen stimulieren und bislang unbenutzte neuronale Wege erschließen. Die „schlechten Gewohnheiten“ des Körpers – gespeicherte Reaktionsmuster auf Stress, Schmerz und Angst – werden verändert und es entstehen neue Wahlmöglichkeiten.
Mit neuen Möglichkeiten entsteht auch ein erneuertes Selbstbild und es kommt zu einer erweiterten Lernfähigkeit. Wiederholung ist nicht „Lernen“, sondern lediglich ein wiederholtes Ausführen bestimmter Bewegungen. Feldenkrais war davon überzeugt, dass das menschliche Nervensystem, wenn man den Körper auf ungewöhnliche Weise und ohne Zwang oder Angst bewegt, die Chance erhält, mit nur einer einzigen Erfahrung etwas Neues zu lernen.
Die Feldenkrais-Methode wird also zur Stärkung körperlicher Fähigkeiten und zur Verbesserung des menschlichen Lernvermögens angewendet. Sie ist auch eine sanfte und erfolgreiche Methode, Schmerzen zu lindern und Verletzungen zu heilen, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen.
Es war also nahe liegend, dass die Grundideen der Feldenkrais-Methode auch für meine Arbeit mit Tieren anwendbar waren. Ich entwickelte ungewöhnliche Bewegungsmuster, sogenannte „Bewusstsein-durch-Bewegung-Bodenübungen“, um das Verhalten von Pferden positiv zu beeinflussen. Durch die aus zwei Lektionen bestehenden Übungen konnte ich die Verweigerungshaltung eines Pferdes überwinden und es zur Kooperation und Mitarbeit veranlassen. Auch die Balance und die Koordination des Pferdes verbesserten sich.
Die Feldenkrais-Körperarbeit, die als „Funktionale Integration“ bezeichnet wird, konnte ich sehr effektiv für die Heilung von Verletzungen und zur Beseitigung von Steifheit und Unwillen bei Pferden einsetzen, aber sie war den Besitzern schwer zu vermitteln und von ihnen nicht selbst umsetzbar.
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Über den Stern Auch bei Hunden lässt sich gut erkennen, dass sich die Emotionen im Körper widerspiegeln.
KÖRPERHALTUNG
Eine eingeklemmte Rute zeigt Unsicherheit oder gar Angst an. Wird die Rute aus ihrer Position befreit, verändert sich das Verhalten des Hundes, er kann aus seiner instinktgesteuerten Stimmung herausfinden. Ruten-TTouches helfen dir und deinem Hund, die Körperhaltung zu verändern (siehe hier).
Ich erinnere mich an die Diskussion mit meiner Schwester Robyn Hood Ende der 1970er-Jahre, als wir nach einem Namen für meine Methode suchten. Wir einigten uns damals auf den Namen T.E.A.M. als Abkürzung für Tellington-Equine-Awareness-Method („Tellington-Pferde-Bewusstheit-Methode“). Damals konnten wir uns nicht vorstellen, dass sich die Arbeit auch auf andere Mitglieder des Tierreiches übertragen lassen würde. Mitte der 1980er-Jahre kamen die kreisenden TTouches hinzu, die jeder lernen kann. So entstand T.T.E.A.M. als Synonym für Tellington-Touch-Every-Animal-Method („Tellington-Touch-alle-Tiere-Methode“). Heute nennen wir es Tellington TTouch Training.
Der erste Hund, dem ich auf meine Weise helfen konnte, war ein extrem nervöser, hyperaktiver und aus Angst beißender und bellender Australischer Schäferhund. Das war Ende der 1970er-Jahre, als ich meine Methode für Pferde immer weiter ausbaute.
Mir war klar geworden, dass verspannte und nervöse Pferde ihre Köpfe sehr weit oben tragen und man ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten langfristig verändern könnte, wenn man sie vom Boden aus dazu brachte, den Kopf tiefer zu nehmen.
Konnte dieses Prinzip nicht auch für Hunde gelten? Dieser spezielle Australische Schäferhund war ungewöhnlich „hoch tragend“, ging mit steifen, kurzen Schritten und bellte unkontrollierbar. Als ich an seinem Rumpf, seinen Ohren und am Hals arbeitete, um ihn zum Kopfsenken zu veranlassen, beruhigte sich seine Atmung, sein Schritt wurde lockerer und er entspannte sich. In den nächsten Jahren hatte ich die Möglichkeit, mit vielen verschiedenen Hunden mit psychischen Auffälligkeiten und Verhaltensproblemen zu arbeiten.
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Wenn es uns gelingt, die Körperhaltung zu verändern, können wir auch das Verhalten verändern.
Der entscheidende Durchbruch gelang 1983, als der Tellington Touch „geboren“ wurde. Die Frau eines Tierarztes bat mich, ihre Stute anzusehen, die weder geputzt noch gesattelt werden wollte, ihre Ohren anlegte und mit Schweif und Beinen schlug, sobald sie berührt oder gestreichelt wurde. Als ich die sanften Feldenkrais-Bewegungen an ihrem Körper machte, wurde die Stute ruhig und nachgiebig. Ihre Besitzerin war erstaunt, dass ihr Pferd plötzlich wie verwandelt war, und fragte mich, wie ich das geschafft hätte. Was wäre mein Geheimnis?
Ich wusste, wie schwierig und komplex die Erklärung für das war, was ich tat, also sagte ich einfach: „Kümmere dich nicht darum, was ich tue. Lege einfach deine Hand auf dein Pferd und bewege die Haut sanft im Kreis.“
Du musst wissen, dass ich diese Bemerkung machte, ohne darüber nachzudenken. Als ich meine eigenen Worte hörte, war ich selbst überrascht und wunderte mich, warum ich das gesagt hatte. Es schien mir fast, als hätte jemand anderes für mich gesprochen.
Die Pferdebesitzerin folgte sofort meiner Anweisung und nach einigen Minuten sanfter Kreise entspannte sich die Stute, schloss halb ihre Augen und genoss den Kontakt. Ich war erstaunt über das Ergebnis und fing an, mit verschiedenen Kreisbewegungen zu experimentieren.
Von diesem Tag an machte ich Kreise mit unterschiedlichen Handhaltungen und Druckstärken. Im Laufe der nächsten Jahre dokumentierte meine Schwester Robyn, was ich tat. Sie klassifizierte und fasste zusammen, in welcher Weise ich meine Hände hielt. So entstanden die verschiedenen Tellington Touches.
Unsere erste Idee war, das doppelte „T“ mit der aus der Mathematik bekannten Kreiszahl „Pi“ gleichzusetzen, aber es stellte sich als schwierig heraus, dieses Symbol drucktechnisch umzusetzen.
Also entschieden wir, dass das „TT“ ein Tor darstellen sollte. Dies erschien uns sehr passend, denn die TTouches sind wirklich das Tor zu einer neuen Dimension in der Verbindung mit Tieren.
1987 entschlossen wir uns, unser Konzept für alle zu vereinfachen, die unsere Methode noch nicht kannten. Von nun an war das doppelte „TT“ das Markenzeichen für Tellington Touch. Gleichzeitig entschieden wir, den TTouches Namen zu geben, die leicht zu behalten waren und die eine Verbindung zu den Tieren darstellten, mit denen ich gearbeitet hatte.
Der Python-TTouch zum Beispiel wurde nach der Pythonschlange Joyce benannt, einer vier Meter langen Burmesischen Python, die ich in einem Tierpark in Temecula, Kalifornien, kennenlernte. Sie hatte eine immer wiederkehrende Lungenentzündung, die mit tierärztlicher Hilfe nicht zu heilen war. Ich versuchte, durch vorsichtiges Heben und langsames Senken des Körpers die Lungen zu aktivieren, und tatsächlich wurde Joyce wieder gesund. Ich denke oft an sie, wenn ich die Python-TTouches bei Tieren oder Menschen anwende.