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Dieser Reiseführer ist der richtige Begleiter für alle, die ihre Reise nach Teneriffa individuell gestalten und die Insel auf eigene Faust entdecken wollen: - Ausführliche Ortsbeschreibungen und Ausflugsrouten rund um Teneriffa mit zahlreichen Restauranttipps; - Preiswerte Mietwagen, Busfahrplan, Sportangebote, Insider-Strände u.v.m. - Die schönsten Wanderungen und Fahrradtouren - Geologie, Vulkanismus und Vegetation mit Fachglossaren; - Teneriffa-Vokabular "Essen & Trinken" und "Kanarisches Spanisch";
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Seitenzahl: 1022
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Teneriffa
»Gleichsam an der Pforte der Tropen und doch nur wenige Tagereisen von Spanien gelegen, hat Teneriffa schon ein gut Theil der Herrlichkeit aufzuweisen, mit der die Natur die Länder zwischen den Wendekreisen ausgestattet (hat)«
Alexander von Humboldt (1769-1859)
am 23.6.1799 in einem Brief aus Puerto de la Cruz(damals Puerto Orotava) an seinen Bruder Wilhelm
Titelfoto: Über den Dächern von Garachico (Nordwestküste)
Aktuelle Reisetipps und Neuigkeitenzu fast allen Reisezielen der Erde,Ergänzungen nach Redaktionsschlussund Büchershop:
Dr. Hans-R. Grundmann GmbHVerlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Eyke BerghahnPetrima ThomasHans-R. Grundmann
Eyke BerghahnPetrima ThomasHans-R. Grundmann
Teneriffa
8. komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage 2017
mit Wander- & Bike-Taschenführer
und einer separaten Straßenkarte
ist erschienen im
REISE KNOW-HOW Verlag
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
eISBN 978-3-89662-299-0
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Gestaltung
Umschlag: Hans-R. Grundmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann
Fotos: siehe Nachweis auf Seite 605
Karten: map solutions, Karlsruhe
Druck
Media Print Paderborn
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind
• Prolit Gmbh, 35463 Fernwald
• Buch 2000, CH-8910 Affoltern
• Mohr & Morawa GmbH, A-1230 Wien
• Barsortimenter
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Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sinddennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.
Zur Konzeption dieses Buches
Zur Zeit reisen über 600.000 Deutsche im Jahr nach Teneriffa (2016: 656.300). Die meisten haben eine Pauschalreise und hoffentlich den »richtigen« Ort und die »richtige« Unterkunft gebucht. Andere verlassen sich auf bereits gemachte eigene Erfahrungen oder gute Tipps von Freunden bei der Auswahl von Ferienort und Quartier. So oder so hat man nur rechte Freude im Urlaub, wenn Orts-, Hotel- oder Apartmentwahl den Vorstellungen entsprechen.
Viele Reiseführer bieten in dieser Hinsicht nur begrenzte Entscheidungshilfen, denn im Vordergrund stehen oft allgemeine, nicht selten zu freundliche Kennzeichnungen der Ortscharakteristika und Sehenswürdigkeiten. Dieses Buch hilft auch bei der Standortfrage durch sorgfältige Beschreibung der Hotelstruktur in den verschiedenen Touristenorten und mit begründeten Empfehlungen. Besondere Berücksichtigung erfahren veranstalterunabhängige Häuser, Alternativen wie Casas Rurales (kleine Fincas und/oder Apartments im Hinterland) und die zunehmende Zahl schöner Landhotels abseits des Massentourismus.
Das Buch gibt außerdem Antworten auf alle weiteren Fragen der Urlaubsplanung und -gestaltung. Das Hauptgewicht liegt auf den Kapiteln »Teneriffa selbst entdecken«. Alle reizvollen Ausflugsrouten, vornehmlich für Mietwagen, teilweise aber auch mit dem gut ausgebauten öffentlichen Bussystem, sind detailliert ausgeführt und eng verknüpft mit der Beschreibung von Städten, Orten, Naturschönheiten und geologischen Besonderheiten am Wegesrand. Eine Straßenkarte auf neuestem Stand liegt bei. Alle Kapitel wurden ergänzt mit zahlreichen informativen Themenkästen und Essays, die kulturelle und historische Phänomene dort erläutern, wo sie geographisch »passen«. Integriert in die Routenkapitel sind viele Wanderhinweise und – in einigen Fällen – auch genaue Wegbeschreibungen. Weitere Vorschläge für längere Wanderungen finden sich im separaten Heft »Wandern auf Teneriffa« von Götz Kampmann.
Für die Einkehr unterwegs gibt es eine große Restaurantauswahl entlang der beschriebenen Routen und in Orten mit Öffnungszeiten, Preisniveau und Lage. Dabei wurden sowohl einfache, preiswerte Lokale mit guter kanarischer Küche als auch Spezial- und Spitzenrestaurants berücksichtigt. Darüberhinaus haben wir ein ausführliches Kapitel den Eigenheiten von »Essen und Trinken auf Teneriffa« gewidmet.
Im abschließenden dritten Teil des Buches findet sich unter der Überschrift »Teneriffa Wissen« alles Wissenswerte zu Geschichte, Wirtschaft und Kultur von den Ureinwohnern, den Guanchen, bis zur Gegenwart, zum Geheimnis des »ewigen« Inselfrühlings und zu neuen Erkenntnissen über die insulare Vulkankette am Rande Europas. Besonders breiten Raum haben wir der beachtlichen Flora Teneriffas eingeräumt. Was nicht bereits entlang der Routen behandelt wurde, ist in einem Sonderkapitel zur Vegetation dokumentiert und illustriert. Wir danken Hermann Schmidt aus Nürnberg für seine Mithilfe bei der Zusammenstellung dieses Kapitels.
Unser Dank für ihre kenntnisreichen Artikel gilt ferner Hans Beter und Dr. Lothar Mayring, die auf Teneriffa leben, sowie Klaus Schwidrowski. Eine Übersicht aller Essays findet sich auf der Seite 10, aber auch integriert in die Inhaltsübersicht der Seiten 2-9.
Eine gute Zeit auf Teneriffa wünschen Ihnen
Petrima Thomas, Eyke Berghahn und Hans-R. Grundmann
TEIL 1FERIENZIEL TENERIFFA
1Was bietet Teneriffa?
1.1Teneriffa als Teil der Kanaren
Thema• Entstehung der Insel Teneriffa
1.2Die Landschaften Teneriffas
1.2.1Übersicht
1.2.2Strände, Pools und steiler Fels
1.2.3Grüne Wälder, tiefe Schluchten, schroffe Gipfel
1.2.4Kolonial- und Großstadtflair im Großraum Santa Cruz
1.3Teneriffas Klima: Ewiger Frühling?
Kasten• Klimawerte in Zahlen
Thema• Teneriffa – Zahlen, Daten, Fakten
1.4Urlaubsinsel Teneriffa
1.4.1Baden und Bummeln
1.4.2Bus- und Bootsfahrten
1.4.3Angebote in den Hotels
1.4.4Besucherparks
1.4.5Wellness, Beauty und Kuren
1.4.6Kultur und Geschichte
1.4.7Naturparadies und geologische Wunderwelt
1.4.8Aktivurlaub
1.4.9Teneriffa-Trümpfe
1.5Fazit
2Urlaubsplanung und -vorbereitung
2.1Zu welcher Jahreszeit nach Teneriffa?
2.2In welchen Ferienort?
2.2.1Kriterien der Ortswahl
2.2.2Touristenzentren
2.2.3Im Dorf und auf dem Land
2.2.4Städtisches Ambiente
2.2.5Urbanisationen
2.3Wahl der Unterkunft
2.3.1Überblick
2.3.2Traditionelle Hotels
2.3.3Hotelklötze aus der Zeit des ersten Tourismusbooms
2.3.4Blühende Gärten
2.3.5Fünf Sterne-Luxus
2.3.6Apartmentanlagen
2.3.7Individuelle Hotels
2.3.8Fincas und Villen
2.3.9Einfache Pensionen
2.3.10Camping
2.4Die Reise nach Teneriffa
2.4.1Pauschalurlaub inklusive Flug
2.4.2Reisegepäckregelungen und mehr
Kasten• Reise-& Sondergepäck, Umbuchung & Storno etc.
2.4.3Individuell nach Teneriffa fliegen
2.4.4Nach Teneriffa auf dem Land- und Seeweg
2.5Reisevorbereitungen
2.5.1Papiere
2.5.2Versicherungen
2.5.3Die Finanzen
3Ankunft auf Teneriffa
Kästen• Wichtige Telefonnummern auf Teneriffas Airports
• Flughafenbusse ab beiden Airports/Taxi-Tarife
• Offizielle Büros der Touristeninformation
4Mobil auf Teneriffa
4.1Ausflüge: organisiert oder individuell?
4.2Öffentliche Verkehrsmittel
4.2.1Linienbusse
4.2.2Taxi
4.3Mietfahrzeuge
4.3.1Autos
Kasten• Flughafenservice
4.3.2Zweiräder
5Essen und Trinken auf den Kanaren
5.1Die kanarische Gastronomie
5.2Wie die Einheimischen essen und trinken
5.2.1Übersicht
Thema• Tapas
Rezepte• Puchero und kanarische Mojos
5.2.2Kanarische Fischgerichte
Thema• Gofio & Cerdo Iberico
5.2.3Fleischgerichte
5.2.4Getränke
Essay• Teneriffas Weine
5.2.5Nachtisch - Postre
5.2.6Hochprozentiges
5.2.7Trinkgeld - Propina
Thema• Kanarischer Käse
5.3Kleines kulinarisch-gastronomisches Lexikon
5.4Besondere Restaurantempfehlungen
5.4.1Region Anagagebirge
5.4.2Santa Cruz
5.4.3La Laguna
5.4.4Region Ost- und Südostküste
5.4.5Region Los Cristianos & Las Américas
5.4.6Region Costa Adeje
5.4.7Region Westküste
5.4.8Region Puerto de la Cruz
5.4.9Region Nordosten
5.4.10Teide Nationalpark
TEIL 2TENERIFFA SELBST ENTDECKEN
1Küsten und Regionen
1.1Konzeption des Reiseteils
1.1.1Teneriffas Regionen
1.1.2Gliederung und Inhalt des Reiseteils
1.2An Teneriffas Küsten
1.2.1Strände und Pools
1.2.2Teneriffas beste Strände und Badestellen im Bereich Santa Cruz und Anaga
1.2.3Bereich Ostküste
1.2.4Der Süden
Kasten• Strände und Pools im Überblick
1.2.5Bereich Westküste
1.2.6Nordküste
2Großraum Santa Cruz, Anagagebirge und Ostküste
2.1Santa Cruz
2.1.1Teneriffas Hauptstadt heute
Essay• Karneval – Carnaval
2.1.2Generelles zur Stadtbesichtigung
Essay• Stadtgeschichte
2.1.3Sightseeing
2.1.4Praktisches
Essay• Puros - Blauer Dunst
2.1.5Von Santa Cruz nach San Andrés und Igueste
2.2La Laguna
2.2.1Koloniale Kapitale und Universitätsstadt
Thema• Karwoche
2.2.2Stadtbesichtigung
Thema• Amaro Pargos Schatz
2.2.3Praktisches
Thema• Restaurantstraßen um La Laguna
2.3Bereich Anagagebirge
2.3.1Das »andere« Teneriffa
Thema• Flora und Fauna im Mercedeswald
2.3.2Routen und Wanderungen durchs Anagagebirge
Wanderung• Taganana-Afur-Playa Tamadite-Taganana
2.4Bereich Ostküste
2.4.1Kennzeichnung des Bereichs
Kasten• Parque Eolico
2.4.2Von Granadilla nach Arico
2.4.3Valle de Güímar
Thema• Thor Heyerdahl
2.4.4Candelaria
Thema• Die Mencey-Statuen
Essay• Die schwarze Madonna von Candelaria
3+4Teneriffas Süden und die Westküste
3Teneriffas Süden
3.1Boom und kein Ende …?
3.1.1Der karge Süden
3.1.2Wirtschaftsfaktor Tourismus
Kasten• Noch mehr Zahlen zu Teneriffas Tourismus
3.2Touristische Stadtlandschaft Los Cristianos/Las Américas/Costa Adeje
3.2.1Überblick
3.2.2Die Bereiche
3.2.3Orientierung, Transport und Information
3.3Los Cristianos
3.3.1Besichtigung
3.3.2Praktisches
3.4Las Américas und Costa Adeje
3.4.1Besichtigung Las Américas
Kasten• Hotel Bahia del Duque
3.4.2Praktisches
Kästen• Restaurants in führenden Hotels
• Restaurants im Süden & Westen abseits des Tourismus
3.5Adeje
3.6Costa del Silencio mit TenBel und Golf de Sur
3.6.1Geographie und Charakteristik
Kasten• TenBel – Pionierprojekt der 1960er-Jahre
3.6.2Las Galletas
3.6.3Praktisches
3.7Los Abrigos
3.8El Médano
3.8.1Ort und Strände
3.8.2Praktisches
3.9Touristenattraktionen im Süden
Kasten• Siam Park und Siam Mall
Thema• Wale & Delfine um Teneriffa & sanftes Whale-Watching
3.10Ausflug zur Nachbarinsel La Gomera
3.10.1Das Wichtigste in Kürze
3.10.2Gomera-Programme für 1 Tag und 2 Tage
Kasten• El Silbo – ich pfeif’ drauf
4Teneriffas Westküste
4.1Kennzeichnung des Bereichs
Kasten• Die Strelitzie
4.2Westküste und Hinterland
4.2.1Touristenzentrum Los Gigantes/Puerto de Santiago
4.2.2Praktisches
4.2.3Küstenstraße von Adeje nach Los Gigantes
4.2.4Höhenstraße TF 82 und verlängerte Autobahn TF 1
4.3Tenogebirge und Masca
4.3.1Nach Masca
4.3.2Von Masca nach Buenavista
5Zentrale Nordküste: Puerto de la Cruz, La Orotava, Los Realejos
5.1Puerto de la Cruz
5.1.1Touristisches Zentrum des Nordens
Themen• Johannesnacht
• Advents- und Weihnachtszeit/Silvester
5.1.2Orientierung
5.1.3Besichtigung
Kästen• Das alte Fischerviertel La Ranilla
• Puertos Stadtwappen
Thema• Loro Parque
5.1.4Praktisches
5.2Das Orotavatal
5.2.1Kennzeichnung
5.2.2La Orotava
Thema• Göttliche Teppiche und Sandgemälde
5.2.3Praktisches
5.2.4Von La Orotava nach Los Realejos
5.2.5Los Realejos und Umgebung
Wanderung• Küstenwege bei Los Realejos
6Nordküste westlich und östlich von Puerto
6.1Nordküstenbereich westlich von Puerto de la Cruz
6.1.1Von Los Realejos nach Icod
6.1.2Icod de los Vinos
Themen• Das Weinfest des heiligen San Andrés
• Der Drachenbaum - El Drago
6.1.3Routen ab Icod
6.1.4Garachico
Thema• Lavatunnel
6.1.5Von Garachico zur Punta de Teno
6.1.6Von Icod über El Tanque nach Santiago del Teide
6.1.7Von Icod über La Vega, La Montañeta und San José de los Llanos nach Santiago del Teide
6.2Nordküstenbereich östlich von Puerto de la Cruz
6.2.1Von Puerto de la Cruz nach Tacoronte
Essay• Alonso de Lugo landet in Teneriffa
Kasten• Bildinstallation und Humboldt-Zitat
Thema• Guachinches
6.2.2Tacoronte
6.2.3Von Tacoronte nach Punta del Hidalgo
Kasten• Stichstraßen nach Mesa del Mar und El Pris
6.2.4Von Tejina über Tegueste nach La Laguna
Thema• Lucha Canaria
7Routen zum Teide-Nationalpark
7.1Auffahrten in den Teide-Nationalpark
7.1.1Überblick
7.1.2Nordauffahrt über La Orotava
7.1.3Ostauffahrt über La Laguna/Esperanza
Essay• Alexander von Humboldt auf dem Teide
Themen• Romerías
• Generalisimo Franco
7.1.4Südauffahrt über Vilaflor
Kasten• Teide-Auffahrten: Landschaft und Geologie
Thema• Die Kanarische Kiefer
7.1.5Westauffahrt über Chio nach Boca de Tauce
7.2Parque Nacional del Teide/Las Cañadas
7.2.1Charakteristika des Parks
Kasten• Nationalpark-Informationen
7.2.2Parkbesuch
Thema• Flora und Fauna im Teide-Nationalpark
7.2.3Empfehlenswerte Wanderungen
TEIL 3TENERIFFA WISSEN
1Geologie und Klima
1.1Geologie
Kasten• Lexikon Geologie
1.2Zum Klima der Kanaren
1.2.1Globale Faktoren
1.2.2Die Nordseite
1.2.3Die Südseite
1.2.4Schmuddelwetter im prima Klima
1.2.5Sommertiefdruckgebiet
Thema• Calíma
Essay• Regenbäume und Schicksalstropfen
2Teneriffas Flora und Fauna
2.1Vegetation auf Teneriffa
2.1.1Übersicht
2.1.2Küstenzone
2.1.3Der Norden
2.1.4Die Wälder
2.1.5Der Süden
2.1.6Die Gebirgsregion
2.2Lexikon der Nutz- und Zierpflanzen
Thema• Die kanarische Dattelpalme
EssayBananen auf krummen Touren
Thema• Einheimische Heilpflanzen
2.3Teneriffas Fauna
2.3.1Situation
2.3.2Landbewohner
2.3.3Vögel und was sonst noch fliegt
Essays• Der Kanarienvogel
• Harzer Roller
2.3.4Fische und Meeresfrüchte
Essay• Von Kopf bis Fuß auf Verzehr eingestellt
3Geschichte und Gegenwart Teneriffas
3.1Geschichte und Wirtschaft
3.1.1Mythologie und Altertum
Kasten• Kanarische Geschichte im Kurzüberblick
Thema• Die Guanchen
3.1.2Mittelalter
3.1.3Eroberung Teneriffas durch Alonso de Lugo
3.1.4Wirtschaftliche Ausbeutung
3.1.5Das Zeitalter der Aufklärung und des Liberalismus
3.1.6Politische Abhängigkeit und Monokulturen
Essay• Cochinilla
3.1.7Die 2. Republik und der Frankismus
Essay• Emigration & Immigration
3.1.8Berühmte Persönlichkeiten auf den Kanaren
3.2Fiestas und Folklore auf Teneriffa
3.2.1Fest- und Feiertage
3.2.2Kanarische Sport- und Spielarten
3.2.3Trachten der Canarios
Essay• Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
3.3Architektur
Thema• Traditionelles Kunsthandwerk
TEIL 4REISEPRAKTISCHE INFORMATIONEN
1Sport- und Aktivurlaub
1.1Wandern
Kasten• Vokabular Wandern
1.2Klettern/Canyoning
1.3Zweiräder
1.4Tauchen
1.5Hochseeangeln
1.6Surfen, Kajak etc.
1.7Segelsport
1.8Tennis
1.9Reiten
1.10Gleitschirmfliegen
1.11Golf
2Teneriffa von A-Z
Kästen• Entfernungen
• Feiertage auf Teneriffa
• Bauernmärkte
• Posttarife
• Museen und Kunsthandwerk auf einen Blick
• Preisniveau Lebensmittel und mehr
3Kanarisches Lexikon
Kasten• Gebräuchliche Abkürzungen in Spanien/auf Teneriffa
Kasten• Notfälle und Arztadressen
4Empfehlenswerte Unterkünfte
4.1Situation und Auswahl
4.2Unterkunftsempfehlungen nach Regionen und Orten
Kasten• Günstige Unterkünfte: Pensionen und Hostales
4.3Turismo Rural - Unterkünfte im Hinterland
4.4Die schönsten Landhotels
Kasten• Finca-/Apartmentsuche über Internetportale
4.5Camping auf Teneriffa
5Transport, Internet & Literatur
5.1Öffentliche Verkehrsmittel
5.2Motorrad- und Fahrrad/-Bikeverleih
5.3Teneriffa im Internet
5.4Ausgewählte Literatur und Karten
Bildnachweis
Alphabetisches Register - Index
Kartenverzeichnis
Wandern auf Teneriffa
Titel
Impressum
Inhalt
Wichtige Tipps und Hinweise zum Wandern auf Teneriffa
Wanderungen im Bereich Tenogebirge
1 Durchs wilde Tenogebirge (ca. 4 Stunden)
2 Auf den Kleinen Gala (ca. 4 Stunden)
3 Rund um Santiago del Teide (ca. 4 Stunden)
Wanderungen im Vulkangebiet
4 Rund um den Chinyero (ca. 2 Stunden)
5 Rund um die Roques de Garcia (ca. 1,5 Stunden)
6 Auf den Pico del Teide (ca. 6 bis 8 Stunden)
Wanderung hoch über dem Orotavatal
7 Rund um Aguamansa (ca. 2,5 bis 3 Stunden)
Wanderungen im Anagagebirge
8 Anagagebirge bei Igueste de San Andrés (ca. 2,5 Stunden)
9 Roque de Taborno, das Matterhorn Teneriffas (ca. 2 Stunden)
10 Chamorga und Montaña Tafada (ca. 2 Stunden)
Wanderungen im Süden
11 Die Vilaflor-Runde (ca. 2,5 Stunden)
12 Zur Mondlandschaft »Paisaje Lunar« (ca. 4 Stunden)
13 Auf den Roque de los Brezos (ca. 4 Stunden)
14 Llano de las Mesas hoch über Los Cristianos (ca. 2 Stunden)
Radfahren/Biken auf Teneriffa
Themen und Essays rund um Teneriffa
Entstehung der Insel Teneriffa
Tapas
Puchero & kanarische Mojos
Gofio & Cerdo Ibérico
Teneriffas Weine
Kanarischer Käse
Karneval - Carnaval
Stadtgeschichte (Santa Cruz)
Puros - Blauer Dunst
Restaurantstraßen um La Laguna
Flora und Fauna im Mercedeswald
Thor Heyerdahl
Die Mencey Statuen
Die schwarze Madonna von Candelaria
Teneriffas Tourismus in Zahlen
Tenbel - Pionierprojekt der 1960er-Jahre
Siam Park & Siam Mall
Wale & Delfine um Teneriffa - »sanftes« Whale Watching
Die Strelitzie
Johannesnacht
Advents- und Weihnachtszeit/Silvester
Loro Parque
Göttliche Teppiche und Sandgemälde
Das Weinfest des Heiligen San Andrés
Der Drachenbaum - El Drago
Lavatunnel
Alonso de Lugo landet in Teneriffa
Guachinches
Lucha Canaria
Alexander von Humboldt auf dem Teide
Romerias
Generalísimo Franco
Landschaft und Geologie
Die kanarische Kiefer
Flora und Fauna im Teide Nationalpark
Lexikon Geologie
Calima
Regenbäume und Schicksalstropfen (K. Schwidrowski)
Die kanarische Dattelpalme
Bananen auf krummen Touren
Einheimische Heilpflanzen (Lothar Mayring)
Der Kanarienvogel
Harzer Roller
Von Kopf bis Fuß auf Verzehr eingestellt
Die Guanchen
Cochinilla
Emigration und Immigration (Hans Beter)
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann (Hans Beter)
Traditionelles Kunsthandwerk (Lothar Mayring)
Dynamische Entwicklung
Makaronesien
Die kanarischen Inseln zählen zu Makaronesien (griechisch für »glückselige Inseln«), einer Gruppe von Archipelen vor der nordwestafrikanischen Küste, zu denen auch die portugiesischen Kapverden, Madeira und die Azoren mitten im Atlantik gehören. Sie alle sind vulkanischen Ursprungs und wurden über Jahrhunderte immer wieder mit dem versunkenen Kontinent Atlantis in Verbindung gebracht (Seite 478). Das kanarische Archipel besteht aus sieben Inseln (von Ost nach West: Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro), die sich auf einer Fläche von 500 km x 200 km verteilen. Die kürzeste Entfernung (von Fuerteventura) nach Afrika beträgt knapp 100 km, nach Europa (Cadiz-Teneriffa) ca. 1.200 km.
Lage und Klima
Die Inseln liegen um den 16. Längengrad und den 28. und 29. Breitengrad (Seite 14) und damit auf gleicher Höhe wie Florida (Orlando), die Baja California von Mexiko, Delhi, das Himalaya-Gebirge und Ägyptens Süd-Sinai. Nur auf Hawaii findet man auf dieser Breite (ca. 500 km nördlich des nördlichen Wendekreises auf 23,5°) das ganze Jahr ein ähnlich mildes Klima. Grund dafür sind die kühlen Luft- und Meeresströme (der Nordostpassat und der Kanarenstrom), die wie eine Klimaanlage wirken. Im Sommer frischen sie die Wüstenhitze der nahen Sahara auf. Von November bis Februar kommen mit angenehmen 23°C Frühlingsgefühle im Winter auf. Bei beachtlich geringer Luftfeuchtigkeit (55%-65%) sinken die Jahresdurchschnittstemperaturen an den Küsten durchweg nachts kaum unter 15°C und klettern am Tag selten über 30°C. Auch der Atlantik bietet bei Wassertemperaturen von 19°-24° das ganze Jahr über Badefreuden. Dazu lacht die Sonne am Rande des beständigen Azorenhochs täglich 6-12 Stunden (3000/Jahr), es bleibt 11 (Winter) bis 14 (Sommer) Stunden hell(Seite 33), und je nach Jahreszeit gibt es maximal 5 Regentage/Monat.
Ganzjährige Saison
Während die mediterranen Urlaubsorte in Griechenland, Italien, der Türkei und auf der Iberischen Halbinsel von Mitte Oktober bis Mitte Mai ihren Betrieb einstellen oder auf Sparflamme setzen, herrscht auf den kanarischen Inseln ganzjährig Saison. Ab Oktober fliegen die Nord- und Mitteleuropäer ein, weil es ihnen zu Hause zu nass und kalt wird; im Sommer kommen die Festlandspanier, weil es ihnen daheim zu heiß ist. Ihren Aufstieg zu einem der beliebtesten Ferienziele Europas verdanken die Kanaren in erster Linie diesem traumhaften Klima. Sie haben im Winterhalbjahr sommerliches Wetter wir nirgendwo sonst in der EU und im Juli/August die frischeste Mittelmeer-Wärme.
Die zwei Seiten der Kanaren
Dieses Traumklima hat freilich zwei Seiten: Garantie für Sonne im Winter bieten die hohen und bergigen Inseln (Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und La Gomera) nur auf der kargen Südhälfte und Wärme nur in Küstennähe. An den grünen Nordhängen dagegen lassen gelegentliche Regenschauer eine reiche kanarische Flora sprießen und drücken die Temperaturen um 3°-4°C.
Urlaubskonkurrenten
Die kanarischen Inseln sind seit einigen Jahren außerdem Nutznießer der politischen Probleme um die früher stark mit ihnen konkurrierenden Reiseziele Türkei, Ägypten und Tunesien. Auch das nahe Marokko verlor an Beliebtheit. Politische Stabilität, perfekte touristische Infrastrukturen und die – zumindest bislang – fehlende Bedrohung durch Terrorismus haben zuletzt im Winter 2016/17 für Rekordzahlen gesorgt.
Nur mit Fernreisezielen weit im Westen (Karibik, Florida) oder Osten (Thailand, Indonesien) stehen die Inseln des ewigen Frühlings in Konkurrenz. Bei Strandqualität, Exotik, fremder Kultur und z.T. Preisniveau können sie nicht ganz mithalten. Dafür sind die Flugzeiten bei Reisen über den Atlantik doppelt und in den Fernen Osten bis zu drei Mal so lang. Je nach Reiseziel schmälert dabei oft der Jetlag den Erholungswert zu Urlaubsbeginn oder -ende um ein paar Tage. Der nur einstündige Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa und den Kanaren ist dagegen nicht der Rede wert.
Sieben Inseln
Jede kanarische Insel hat ihre eigene Couleur, ein anderes Image und ihre spezifischen landschaftlichen Reize:
• Lanzarote ist die schwarze, vulkanischste, steinigste, exotischste und kahlste Insel, hat dunkle wie helle Sandstrände und nur wenig Flora.
• Fuerteventura, die windige, gilt mit ihren kilometerlangen hellen Sandstränden und Dünenlandschaften an einigen Küstenabschnitten als die gold-gelbe Insel.
• Gran Canaria ist die rotbraune, nach La Palma dritthöchste (bis 2.000 m) Insel mit weiten gelben Stränden und hohen Dünen im Süden. Außerdem fungiert sie als Handels- und Versorgungszentrum der gesamten kanarischen Inselwelt.
• La Palma ist die grüne, die Isla Bonita (schöne Insel), mit subtropischer Vegetation, Gebirge bis 2.500 m Höhe, und kaum Stränden. Sie gilt als Beispiel für (bisher) sanften Tourismus.
• La Gomera, die zauberhafte Insel, ist grüngrau, kegelförmig steil (1.500 m) mit abgelegenen Schluchten, ausgedehnten Lorbeerwäldern und 120.000 Palmen, das Traumeiland vieler Rucksacktouristen und neuerdings auch Geheimtipp für Superreiche.
• Teneriffa inmitten dieser Inselwelt ist die größte, die anderen überragende der feurigen Geschwister. Vielleicht hat sie deswegen von allem etwas. Sie gilt zu Recht als die vielfältigste Insel, die auch nach wiederholten Besuchen noch landschaftliche Überraschungen bereithält.
Entstehung der Insel Teneriffa
Ein Bruchsystem in der ozeanischen Platte in Form eines nach links unten gekippten Y formte Teneriffa. Die beiden Arme des Y, die Nordwestecke (Tenogebirge) und die Südwestecke (Gegend um Adeje) laufen in einem Winkel von etwa 120° dort zusammen, wo sich heute das Teidemassiv befindet. Das »Standbein« des Y bildet die Cordillera Dorsal (auf der Linie zwischen Teide und La Laguna) mit dem abschließenden Anagagebirge.
1. Spaltenvulkanismus
Diese drei zunächst unverbundenen Gebiete (Teno/Adeje/Anaga) wurden vor etwa 7-5 Mio. Jahren aus harten basaltischen Laven aufgebaut. Der Druck aus tiefer liegenden Magmakammern brach das Gestein immer wieder auf. In den entstandenen Spalten stieg Magma hoch.
Heute, nach vielen Millionen Jahren der Erosion, ist nur noch das harte eingeschlossene Gestein in den Spalten übriggeblieben. Die eng nebeneinander stehenden Felsen machen deutlich, daß immer wieder Spalten aufgebrochen wurden (Diques bzw. Gänge, Seiten 168 und 280).
2. Rückgrat
Später, vor ca. 3-2 Mio. Jahren bildete sich das von Nordost nach Südwest gerichtete Spaltensystem, auf dessen Kamm die Straße von La Laguna zum Teide-Nationalpark verläuft ( östliche Teideauffahrt, Seite 397ff). Große Mengen Lava flossen punktuell seitlich nach Norden und Süden aus, welche heute u. a. die Begrenzungen (Laderas) der Täler von Orotava, Güímar und Icod bilden.
Eine andere Theorie besagt, das Orotavatal habe erst durch die Zerstörung des riesigen Vulkans, einem Vorläufer des Teide, sein jetziges Gesicht bekommen (Cañadas, Seite 417ff).
3. Urvulkan
In der nächsten Phase verlagerte sich der Vulkanismus auf das Ende der stetig ansteigenden Cordillera Dorsal (Rückgrat), dem Gebiet des heutigen Teide. Im Gegensatz zu den bisher linear aneinandergereihten »Öffnungsspalten« bildete sich ein zentraler Vulkan mächtiger und höher als der Teide.
Auch die Zusammensetzung des vulkanisches Materials änderte sich. Waren es bisher basaltische Laven, trat jetzt trachytische und phonolytische Lava aus ( Lexikon Seite 437f).
Erdrutsche am Calderarand, Seite 321
4. Zerstörung des Urvulkans
Vor etwa 170 000 Jahren stürzte der Urvulkan nach gewaltigen Ausbrüchen ein und veränderte durch die ungeheure Menge des sich neu verteilenden Gesteins die Gestalt Teneriffas.
5. Teide
Im entstandenen Kessel (Caldera) bildeten sich neue Vulkane, aus denen das heute bestehende Teidemassiv mit dem Pico Viejo hervorging (Seite 417).
6. Jüngerer Vulkanismus
Vor allem zur östlichen und südlichen Flanke der Insel wurden während einer späteren Phase in explosiven Eruptionen Aschewolken und Lockermaterialen (Bimsstein, Tuffs, Lapilli, Seiten 408+437f) ausgestoßen, die das ältere Gestein überdeckten und neues Terrain vom Meer hinzugewannen. Außerdem bildeten sich bis in die Neuzeit hinein an den Hängen rund um die Insel – mit Ausnahme der Anaga-und Tenoregionen – in unterschiedlicher Dichte weit über 100 kleine Aschekegel heraus (Seiten 407).
Der jüngste Vulkanismus der Insel stellte die Verbindung zwischen Teidemassiv und Teno her. Davon zeugen die schwarzen noch unverwitterten und nicht mit Erde bedeckten Gesteinsmassen der Ausbrüche der Montaña Negra (1706), der Narices de Teide (1798) und des Chinyero (1906); Seiten 279 & 350). Zur Entstehung des gesamten Archipels Seite 434.
Prägende Geologie
Teneriffa gleicht einem gleichschenkeligen Dreieck, dessen spitzer Winkel nach Nordosten zeigt. Etwas oberhalb des Dreieckschwerpunkts ragt der kegelförmige Teide (3.715m) aus einer riesigen, 2.200 m hohen Kraterebene (Las Cañadas), von der sich ein kiefernbewaldeter Bergkamm (Cumbre Dorsal) nach Nordosten zieht. Er läuft in einer ausgedehnten Senke aus, dem Valle de Aguere (ca. 500-600 m), in der der Nordflughafen (Los Rodeos) und die einstige Hauptstadt La Laguna liegen. Von den Cañadas bzw. dem Kamm fällt die Landschaft – durchbrochen von vielen z.T. tiefen Schluchten (Barrancos) – ins Meer; im Norden steiler als an der Süd- und Ostküste. Nur im äußersten Nordosten und Nordwesten ragen wiederum schroffe, wildromantische Massive bis zu 1.000 m Höhe auf, das Anaga- und das Tenogebirge.
Mikrokosmos
»Auf sieben Inseln um die Welt« heißt ein kanarischer Werbeslogan und beschreibt Teneriffa im Zentrum dieses kleinen Universums als besonders mannigfaltig: Das ganze Jahr über Sonnenbaden und Schwimmen im Meer (zuweilen November bis April Schnee auf dem Teidegipfel), pechschwarze Lavawüsten, helle Tuffstein-Felder, schroffe Schluchten neben bizarren Felsformationen (Roques), ausgedehnte Lorbeerbaum- (Laurisilva) und Kiefernwälder, senkrechte Steilküsten oder schwarze Sandbuchten und immergrüne, blühende Gartenlandschaften. Was im kanarischen Mikrokosmos fehlt, sind Seen, Flüsse und Auen.
Umbruch
Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte das Naturparadies Teneriffa radikale Eingriffe. Insbesondere an den Küsten und unteren Hanglagen wurde eine moderne Infrastruktur geschaffen, die für die kleine Insel enorm ist: Ein im Norden und Süden extrem dichtes Straßennetz mit einer mittlerweile fast geschlossenen Ringautobahn rund um die Insel, zwei internationale Flughäfen und im Großraum Santa Cruz/La Laguna zahlreiche ambitionierte Großstadtprojekte internationaler Architekten.
Zersiedelung
Viele Küstenabschnitte sind total zersiedelt, um die alten Dorfkerne herum drängen sich engstehende, manchmal unverputzte Zementblockhäuser, Ortskerne lassen sich kaum noch erkennen. Erst nach einem einjährigen Baustopp für neue touristische Anlagen im Jahr 2001, den man aber kaum einhielt, wurde forciert an einem inselweiten Raumordnungsplan gearbeitet. Bis dato baute man in jeder der 31 Gemeinden, wie es kam. Nur die höheren Lagen blieben dank ausgedehnter Naturschutzgebiete (47% der Inselfläche!) von der Bauwut verschont.
Keine Dorfromantik
Um das ursprüngliche Teneriffa zu finden, muss man schon genauer hinschauen und nach altkanarischer Dorfromantik lange suchen. Liebliche Weiler sind selten. Eher trifft man auf Fischerund Gebirgssiedlungen von unverwechselbarer Herbheit.
Gegensätz
Von Teneriffas 360 km langen Küsten bestehen nur 24 km aus schwarzem Lavastrand; der Rest ist steinig, steil oder felsig.
Die flachere Südküste ist bei weitem nicht so attraktiv wie die steile Nordküste. Dessen Hanglage über dem Meer und die Weite des Orotavatals bieten immer wieder herrliche Ausblicke auf den Atlantik oder das Teidemassiv und oft genug auf beides. Das Farbenspiel ist perfekt: schwarze Lavafelsen an der Küste, umspült von blauen Wellen und weißer Gischt, grüne Hänge und der im Winter schneebedeckte Vulkankegel vor blauem Himmel.
Natürliche Badepools zwischen schwarzer Lava findet man vor allem an der Nordkküste
Nordküste
Allerdings erschwert diese Steilküste den Zugang zum Wasser. Schwimmen ist meist nur in brandungsgeschützten Meerwasser-Schwimmbädern möglich. Die gibt es an vielen Orten der luvseitigen Nordküste, mal als schmucklose Betonbecken, mal als exotisch gestaltete Badelandschaft. Wenn die Wellen bei Seegang überschwappen, machen sie das Bad darin zum echten Vergnügen. Im Norden finden sich nur wenige leicht zugängliche Lavasandstrände (Playa Jardín und Bollullo/Puerto de la Cruz, Socorro und San Marcos, Strände, Seite 95ff, und für die Nordküste ab Seite 109).
Der Süden
An der leeseitigen Südküste Teneriffas geht es über Lavaklippen oder hellen Tuffstein flacher und optisch weniger spektakulär ins ruhigere Wasser. Bis auf El Médano und Los Cristianos gibt es keine längeren natürlichen Sandstrände. Doch wie im Norden hat der Mensch auch hier in den letzten Jahren nachgeholfen und im Bereich Las Américas/Costa Adeje lange künstliche Strände angelegt. Sie können sich sehen lassen. Riesige Stein-Schredder haben kartoffelgroße ovale Inselsteine (Callaos) feingemalen zu hellgrauem feinkörnigen Sand. Die neueren Strände sind durch Molen wellengeschützt, führen kinderfreundlich seicht ins Wasser und sind an der Promenade subtropisch begrünt.
Die Westküste
Nur an der Westküste ist die Strandarchitektur kaum entwickelt, so dass es am Wasser in Playa de la Arena und nebenan bei Los Gigantes mit seinem winzigen Strand zwischen Liegen und Laken eng werden kann. Während nördlich von Los Gigantes die Natur durch gigantische Steilfelsen jeglichen Strandfreuden ein Ende setzt, sind an der südlichen Westküste schwarze Strandabschnitte wie in Playa de San Juan und Alcalá zu erwähnen.
Die Ostküste
Die kleinen Sandstrand-Buchten mit oft starker Brandung zwischen El Médano und Santa Cruz sind untouristisch (Poris de Abona, Playa Grande). Einige Orte (Candelaria, Puertito de Guimar) verfügen über kleine Fischerhäfen und auch nette Ecken für Schwimmer und Sonnenhungrige. Nördlich von Santa Cruz lockt Teneriffas Vorzeigestrand, der 1,6 km lange Playa de las Teresitas beim Vorort San Andrés, wieder Wasserratten an. Der Strand wurde vor 30 Jahren mit 4 Mio Sack Saharasand aufgeschüttet und mit Palmen bepflanzt. Auch die städtische Badelandschaft beim Auditorium in Santa Cruz kann sich sehen lassen.
Im Blickfeld liegen hier die 800 m langen aneinander anschließenden künstlichen Strände Playa Torviscas und Fañabé an der Costa Adeje im Südwesten
Cañadas
Während sich an den Küsten alles drängt, schlummern oberhalb von 800 m nur noch kleine Dörfer. In 2.200 m Höhe liegt der Parque Nacional del Teide (Las Cañadas), eine fast kreisrunde Hochebene von rund 16 km Durchmesser. Umringt von den Kraterwand-Resten eines riesigen eingebrochenen Urvulkans, erhebt sich aus dieser Ebene nochmals ein 1.500 m hoher Vulkankegel, der im Winter schneebedeckte Pico del Teide (3.715 m). In den Cañadas entfaltet das Eruptions-Gestein seine ganze wilde Schönheit. Eine Seilbahn-Auffahrt bis kurz unter den Teide-Gipfel gehört für viele Touristen zum Teneriffa-Muss.
Seilbahn auf den Pico del Teide hoch über den Wolken
Anaga- und Teno-Gebirge
Die geologisch ältesten Inselregionen, das Anaga- und das Tenogebirge im Nordosten bzw. Nordwesten, sind in ihrer bizarren Schroffheit von besonderem Reiz. Im Winter und Frühjahr sind sie ein grüner Magnet für Wanderer und Pflanzenkundler. Ein weites Netz an Rund- und Zielwegen in 800-1.200 m Höhe endet meist an Dorfkneipen oder einer Haltestelle des gut ausgebauten Bussystems (Seiten 57 und 590f). Von den Aussichtspunkten bieten sich immer wieder neue, überwältigende Panoramablicke über tiefeingeschnittene Schluchten und skurrile Gipfelformationen auf den Atlantik – bei klarer Sicht bis hinüber zu den Nachbarinseln La Gomera, La Palma und Gran Canaria.
Kiefernwälder und Laurisilva
Unterhalb der Cañadas, zwischen 1.000 m und 1.800 m Höhe, liegt ein ausgedehnter Kiefernwaldgürtel, wenn auch ohne das uns vertraute Unterholz. Die hohen kanarischen Kiefern saugen mit langen Nadeln die Feuchtigkeit aus den Passatwolken und versorgen so mit Milliarden Tropfen Teneriffas komplizierten Süßwasserhaushalt (Seite 447). Immergrün sind auch die Laurisilva-Wälder (Seite 170), 2-3 m hohe Lorbeer-Bäumchen und 1-2 m hohe Baumheide, die in Farnen, Moosen und »Riesenlöwenzahn« (Gänsedistel) stehen.
Tufflandschaft
Wo der Mensch in die beigefarbene Tufflandschaft im Osten und Süden der Insel eingriff, wirkt sie abstoßend wie eine Geröllhalde. Nur abseits der bewohnten Gebiete findet sich dieses poröse Gestein noch in skurrilen Formationen ( Foto Seite 28). An den Hängen zwischen Vilaflor und Arico wurde der Tuff zu Lapillisteinchen kleingemahlen und dient den Bauern zum Trokkenanbau. Nach der Ernte wirken die kahlen Terrassenfelder wie gigantische Treppenstufen im Lande Goliaths.
Gartenbau und Landwirtschaft
Teneriffas Norden beeindruckt auch im Winter mit blühender subtropischer Vegetation. Aus Zierpflanzen, Oleander, Tulpenbäumen und wahren Bougainvillea-Wasserfällen schießen die schlanken kanarischen Palmen mit Wedeln wie Struwelpeterhaare. Im Frühjahr blühen auch an den südöstlichen und westlichen Hängen Mandelbäume, Feigen, Margeriten und der orange glühende kalifornische Mohn. Nach wie vor werden diese Regionen landwirtschaftlich genutzt. An der Küste sieht man Bananen- und Tomatenplantagen, oft unschön zum Schutz vor Wind unter Plastik verpackt. Etwas oberhalb wird Wein angebaut.
Tuffsteinküste bei Tajao an der Südküste Teneriffas. Bauern streuen das zu kleinen Kieseln gemahlene Toscagestein (sog. hygroskopische Lapilli) gern auf ihre Felder (Seite 408)
Mit gut 380.000 Einwohnern hat der Großraum Santa Cruz/La Laguna Großstadtcharakter mit allen Vor- und Nachteilen.
Ausflugsziel
Heftiges Gewerbegebiet sowie ein Labyrinth von Vororten und engen Straßen liegt beiderseits der dort 6-8 spurigen Nordautobahn zwischen der alten Hauptstadt La Laguna und der neuen, Santa Cruz. Während La Lagunas Zentrum als erste spanische Kolonialstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, setzt Santa Cruz neben der Restauration seiner alten Fassaden mit ehrgeiziger Architektur (Messehalle, Auditorium, Hochhäuser) im ehemaligen Industriebereich Los Llanos auf die Zukunft. Vom zentral gelegenen Hafen spülen täglich Kreuzfahrer Touristen auf die Ramblas und Plazas, in die Parks und Fußgängerzonen; sie bummeln und shoppen in zahlreichen schicken Läden. Vor allem die in Santa Cruz reizvolle Mischung von Kolonial- und spanischer Großstadt lohnt einen Tagesausflug dorthin.
Die Touristenzentren im Süden der Insel werben mit 360 Sonnentagen im Jahr, doch selbst auf der »Insel des ewigen Frühlings« scheint nicht immer nur die Sonne über wolkenlos-blauem Himmel. Auch Teneriffa kennt Jahreszeiten und wechselndes Wetter.
Gegensätze
Da die Klimata an der Nordküste und im Süden erheblich voneinander abweichen, spielen die meteorologischen Daten für die Wahl des Ferienortes eine große Rolle. Der grüne Norden ist generell kühler als der karge Süden und Westen. Zusätzlich sorgen tiefe Schluchten und hohe Bergkämme auf beiden Inselseiten für vielfältige Mikroklimata, so dass man bei einer Inselrundfahrt am gleichen Tag mal Sonne, mal Nebelschwaden, mal kräftige Fallwinde oder heftige Regenduschen erleben kann.
Teneriffa kennt auch Schlechtwetterlagen mit vielen Wolken oder Saharasand in der Luft (Seite 447). Doch dass der Himmel wie bei uns in Nordeuropa über viele Tage grau und zugezogen bleibt, kommt kaum (im Süden nie) vor. Manchmal ändern sich Wind und Wetter mehrmals am Tag und zwar in den verschiedenen Inselbereichen in recht unterschiedlicher Weise.
Nordseite
Wer in punkto Wetter sicher gehen will, sollte im Winter den Norden Teneriffas besser meiden, weil dort die Lufttemperaturen im Schnitt 4°C niedriger liegen als im Süden. Dabei ist mit doppelt so vielen Regentagen zu rechnen, und die Sonne scheint im Schnitt täglich eine Stunde weniger. Dafür ist es auf der Nordseite im Sommer – dann angenehme – 5°C kühler, Grund genug für die ältere (Residenten-) Generation, ihr Domizil im Orotavatal zu suchen (insbesondere in Puerto de la Cruz).
Passatwolke
Wer im Norden Teneriffas nicht unmittelbar am Meer, sondern in etwas höheren Lagen wohnt, gerät zudem oft an den unteren Rand der dicken Passatwolkendecke, die oft mittags aufzieht und einem das Sonnenbad auf der Terrasse verderben kann. Sie hängt im Winter 500 m dick zwischen 900 m und 1.700 m und im Sommer 300 m dick in einer Höhe von 600-1.300 m.
Diese Wolken »schwappen« vor allem im Winter zwischen Güímar und Santa Cruz von Norden herüber auf die andere Inselseite.
Passatwolke über dem Tenogebirge von Süden aus gesehen. Der Norden liegt derweil unter dichter Bewölkung
Südseite
Generell ist das Wetter im Süden ganzjährig sehr viel stabiler als im Norden. Nur im Winter kann es variable Perioden (2-3 Tage) geben, wenn feuchtkühle Nordwestwinde Nieselregen bringen. Kräftiger schüttet es, falls es aus der falschen, der südwestlichen Richtung weht (Seite 445, Abschnitt »Schmuddelwetter«).
Wind
Überhaupt ist eher der Wind für viele Urlauber das größere Problem als Sommerwolken und vereinzelte Niederschläge. Auch bei guter Wetterlage machen oft starke Fallwinde aus den Bergen Hochfrisuren und Zeitungslesern am Strand zu schaffen. Die böigen Brisen sind die Kehrseite der Feuchtigkeit spendenden Passatwolke im Norden, die nach dem Auftrieb an den nördlichen Berghängen auf der anderen Seite des Kamms ins Tal bläst. Los Gigantes und El Médano sind davon eher betroffen als das geschützter liegende Las Américas und die Costa Adeje.
An Teneriffas Südküsten haben Ferienapartments selten Klimaanlage und nie Heizung, denn beides wurde von der Natur vorinstalliert. Außer im Hochsommer erlauben die Nachttemperaturen aber selbst dort nicht jeden Abend das Trägerhemdchen. Doch ein leichtes Tuch um die Schulter reicht allemal – junge Canarias sind da weniger empfindlich und gehen auch nachts im nabelfreien Bustier aus.
Höhenlagen
Richtig kalt kann es in den Bergen werden. Die Fausregel lautet: 1°C kühler pro 100 Höhenmeter. Auch wenn unten in Puerto de la Cruz die Sonne lacht, können die Nordhänge tagelang in der Waschküche liegen. Aber selbst im Süden wird das Finca-Leben im Winter ab 500 m ungemütlich, und nicht nur nachts.
So flackert in den Berghotels (600 m -1.500 m) abends der Kamin, und in den Casas Rurales sorgt der Vermieter für ausreichend Holz vor der Hütte, falls die Heizung schwach ausgelegt ist. Die kleinen Poolanlagen der Berghotels sind gewöhnlich beheizt.
Die Cañadas (2.200 m) haben fast 6 Monate Nachttemperaturen unter Null – ganz zu schweigen vom Teidegipfel.
Hinweis
Wer sich für die meteorologischen Hintergründe des Klimas auf Teneriffa und die globalen Einflüsse interessiert, denen das Wetter der Kanaren unterliegt, findet ein ausführliches Kapitel zum Thema »Klima auf den Kanaren« auf den Seiten 441ff.
Teneriffa – Zahlen, Daten, Fakten( auch »Noch mehr Zahlen …«, Seite 214)
Die Islas Canarias bilden zwei Provinzen: Teneriffa (mit den westlichen Inseln La Gomera, La Palma und El Hierro) und Gran Canaria (mit Lanzarote und Fuerteventura). Die Inseln sind 4-5 Flugstunden (ca. 3.500 km) von Frankfurt, 100-500 km von Afrika und 1.300 km von Cadiz/Gibraltar entfernt, über dessen Hafen 80% aller Waren auf die Insel gelangen. Teneriffa ist die größte der Kanareninseln (84 km lang und bis zu 47 km breit).Von den 2.034 km2 Fläche stehen 1.000 km2 unter Landschafts-/Naturschutz. Die verbleibenden 1.000 km2 teilen sich Landwirtschaft und Bevölkerung, so dass den 890.000 Einwohner (plus 5,5 Mio Touristen pro Jahr, d.h., bis zu ca. 155.000 gleichzeitig) rund 500 km2 Wohn- und Nutzflächen zur Verfügung stehen.
Die Bevölkerungsdichte von 438 E/km2 (Deutschland 231 E/km2) sagt wenig, denn die meisten drängeln sich am Meer. Oberhalb 600 m ist die Insel dünn besiedelt (15%). Fast jeder Zweite lebt im Großraum Santa Cruz/La Laguna, weitere 30% wohnen im Orotavatal. Kanarenweit explodierte die Bevölkerung seit Mitte des 20. Jahrhunderts, stabilisierte sich aber in den letzten Jahren (1770: 160.000; 1900: 364.000; 1950: 807.000; 2000: 1,7 Mio 2016: 2,1 Mio). Auf Teneriffa boomt in erster Linie der Zuzug in den Inselsüden. Auf dem gesamten Archipel leben etwa 15% Ausländer (331.000), rund die Hälfte davon sind Europäer, der Rest vor allem Lateinamerikaner.
36% aller Arbeitsplätze hängen direkt (25%) oder indirekt (11%) vom Tourismus ab, in denen 32% des BIP (2016: €11,3 Mrd) erwirtschaftet wird. Der Brutto-Durchschnittslohn beträgt auf den Kanarischen Inseln ca. €1.400/Monat, der Mindestlohn €655/Monat. 28% der Bevölkerung gelten als arm.
Die 2016 jährlich rund 5,5 Mio Touristen konzentrierten sich auf drei Zentralregionen: den Norden mit dem Großraum Puerto de la Cruz (ca. 29.000 Betten), den Südwesten mit Los Cristianos/Las Americas/Costa Adeje (ca. 115.000 Betten) und Los Gigantes/Puerto Santiago (ca. 12.000 Betten). Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt Santa Cruz mit dem Nordosten (ca. 2.000 Betten).
Wer nicht nur am Pool entspannen will, kann auf Teneriffa viel erleben. Das touristische Freizeitangebot ist – vor allem im Südwesten einschließlich der Region Los Gigantes – beachtlich.
Nordseite
Die Kanaren haben zwar ganzjährig Badewasser-Temperaturen von 19-24° Celsius, trotzdem ist Teneriffa keine ausgesprochene Badeinsel. Im Norden sind die Küsten steil und felsig, die natürlichen Strände oft klein und steinig, die Brandung meist hoch und die (Unter-) Strömungen dort gefährlich. Echtes Badevergnügen beschränkt sich – Puertos Playa Jardín und El Socorro einmal ausgenommen – entlang der Nordküste vornehmlich auf Meerwasser-Schwimmbäder (Seiten 108f).
Süden und Westen
Dagegen steht im Süden und Westen zwischen El Médano und Los Gigantes das Strandleben im Mittelpunkt. Felseinstiege über Leitern direkt in den tiefblauen Atlantik und flache Sandstrände – ob nun künstlich-hell oder natürlich-schwarz) – gelten als die Touristen-Magneten der Insel.
Strandspaziergang
Besonders lange Strandspaziergänge sind indessen selten möglich. Mit Ausnahme der natürlichen Strände um El Médano und den aufgeschütteten Playas Las Vistas (Los Cristianos), Fañabé (Costa Adeje), Jardín (Puerto de la Cruz) und vor allem Las Teresitas (San Andrés bei Santa Cruz) bringen es die übrigen bestenfalls auf nur wenige hundert Meter Länge.
Meerespromenaden
Statt barfuß im nassen Sand schlendert man in Sandalen auf breiten Meerespromenaden – denn die gibt es reichlich in den Urlaubszentren: im Süden, so vor allem zwischen Los Cristianos und La Caleta (10 km) und in Puerto de la Cruz (3 km). Die Touristenstädte eignen sich auch bestens fürs Shopping.
Teneriffa hat als landschaftlich vielfältigste Insel des kanarischen Archipels jedoch noch erheblich mehr zu bieten als Strand- und Badeleben, Flanierpromenaden und Konsumtempel.
Ausflüge per Bus
Wer das Inselinnere nicht auf eigene Faust per Mietfahrzeug erkunden möchte, findet jede Menge Angebote von Busunternehmungen, die Ausflugspakete (Fahrt, Besichtigung und Mittagessen o.ä.) zu allen Insel-Highlights anbieten. Zu den beliebtesten Zielen der Tagestouristik zählen folgende Ziele:
• Masca im Tenogebirge (mit oder ohne Garachico-Abstecher)
• das Anagagebirge (mit oder ohne Stopps am Strand Las Teresitas zum Baden oder in Santa Cruz zum Einkaufsbummel)
• Cañadas/Nationalpark Teide (mit/ohne Seilbahn zum Gipfel)
Wer solche Angebote wahrnimmt, erhält einen guten Gesamteindruck von Teneriffas Landschaften, Orten und Kultur.
Ausflüge per Taxi
Per Taxi lassen sich derartige Inselrundfahrten auf vorher festgelegten Routen zu aushandelbaren Fixpreisen indessen individueller gestalten (Seite 58).
Ausflüge per Boot
Abwechslung bieten auch die zahlreichen Bootstrips im Süden:
• Bade- und Segelfreuden mit dem Schoner zu einer einsamen Bucht mit anschließendem Deck-Picknick.
• Tagesausflüge zur Nachbarinsel (La Gomera, Gran Canaria) mit Turbo-Catamaran oder Autofähre.
• Tiefseetauchen oder Blue-Marlin-Hochseeangeln,
• Wal- und Delfin-Beobachtung zwischen Teneriffa und Gomera,
• Wasserski oder fröhlicher »Bananenritt« über die Wellen,
• am Fallschirm hinterm Boot zwischen Himmel und Wasser,
• Glasbodenblick auf Meeresschildkröten, Fischschwärme und kleine Mantas (Rochenart).
Originelle »Ein-Mann-U-Boote«, sog. Underwater Scooter, warten im Hafen von Puerto Colón (Las Américas) auf wagemutige Tripteilnehmer
Die tinerfeñische Freizeit-Industrie weiß, was Touristen vom Urlaub erwarten. Jedes größere Hotel hat Squash- und/oder Tennisplätze (oder teilt sie mit dem Nachbarhaus) und offeriert Fitnessprogramme, morgendliche Brunch-Büffets, nachmittägliche Tanztees und abendliche Animation.
Der Tauchlehrer kommt mit Maske, Flasche und Flossen zum Schnupperkurs in den Hotel-Pool, die nächste Minigolf-Anlage liegt um die Ecke, die Bingo-Halle nur etwas weiter.
In allen Hotelrezeptionen liegt jede Menge Material über geführte Wanderungen, Ballonaufstiege, Nightlife und Discos, Jazz- oder Pianomusik in Bars und Shows à la Las-Vegas. Jedes Bedürfnis wird befriedigt, jeder Geschmack bedient und jedes Alter bedacht. Und mit Glück füllen Spielkasinos (Las Américas, Santa Cruz, Puerto de la Cruz) die ausgebrannte Urlaubskasse des einen oder anderen Touristen am Abend wieder auf.
Süden
Die Mehrheit des kommerzialisierten Ferienvergnügens auf Teneriffa liegt im Bereich von Los Cristianos/Las Américas (Seiten 249f): Vor allem sind das der spektakuläre Siam Park, der Jungle Park, ein Zoo mit Showeinlagen, und der Plansch- und Rutschenpark Aqualand. Zum Dinner bei Ritterspielen geht’s ins Castello San Miguel, einer »mittelalterlichen« Burg, und im Camel Park warten Kamele auf zahlende Reiter.
Firmeneigene Busse fahren Besucher von den Großhotels zu kommerziellen Attraktionen: hier der Bus für Unterwasserfahrten zum Yachthafen San Miguel de Abona
Norden
Sehr populär ist der Loro Parque in Puerto de la Cruz (Seite 308) nicht nur wegen seiner Papageien, sondern in erster Linie wegen der Delfin- und Seelöwen-Shows.
In Icod de los Vinos beeindruckt in einem Park der berühmteste Drachenbaum der Insel und im Mariposario flattern viele Arten von Schmetterlingen(Seite 345).
Der Forestal Park Tenerife auf ca. 1.000 m Höhe an der TF24 (La Esperanza Richtung Teide) bietet Hochseilverbindungen und allerhand mehr in seinen Wipfeln.
Angebote
Vom Alltagsstress entspannen, den Körper verwöhnen, mit sich selbst im Reinen und schöner aus dem Urlaub nach Hause kommen – das ist ein Trend der Zeit. Teneriffa ist auch auf dieses Urlaubsbedürfnis eingestellt. Fast alle großen Hotels im Süden (z.B. Mare Nostrum Resort, Villa Cortés) und im Norden (Oceano, La Quinta) bieten Wellness-Programme: Ayurveda, Thalasso, Vulkanerde-Packungen, Aroma-Hydromassagen, Lymph-Drainage, Wasser- und Elektro- oder sogar eine Diamanten-Therapie werden in Paketen wie »Meeresflucht«, »Antistress« oder »Wiedergeburt« offeriert. Nicht zu vergessen Körper-Peeling, Gesichtsmasken und alles, was der Schönheit sonst noch dient. Auf hohem Niveau asiatisch orientiert ist das Oriental Spa im Hotel Botánico in Puerto de la Cruz.
Reha
Daneben wird Teneriffa immer beliebter für medizinische Kuren und Reha-Programme. Los Cristianos z. B. hat seit langem ein anerkanntes Zentrum für MS-Kranke.
Historische Städte
Der Wechsel von Sonne, Sand und Strand zu Kultur, Kunst und Museum ist auf Teneriffa nicht so fließend wie in Italien, Frankreich oder Griechenland. Teneriffa ist nicht Andalusien und Santa Cruz kein Barcelona. Doch einen kurzen Besuch sind die Inselstädte allemal wert: Die alte Hauptstadt La Laguna ist als Muster für die Kolonialstädte der Spanier ein UNESCO Weltkulturerbe. Orotava gilt als architektonisches Beispiel für reiche Patrizierstädte, ähnlich wie Garachico, das bis zum Vulkanausbruch 1706 die wichtigste Hafenstadt der Insel war. Die spannende Handelsgeschichte des Archipels lässt sich auf Teneriffa ebenso gut studieren wie die spanische Kolonialarchitektur in ihren speziellen kanarischen Ausprägungen.
Museen
Auch viele Museen lohnen einen Besuch. In Santa Cruz gibt das Museo de la Naturaleza y del Hombre eine gute Einführung in die Kultur der Ureinwohner (Guanchen). Dass die sogar Stufenpyramiden für kultische Riten gebaut haben, erfährt man in Thor Heyerdahls Museum in Güímar.
Das TEA (Tenerife Espacio de las Artes) gleich neben dem Museo de la Naturaleza hat wechselnde Ausstellungen moderner Kunst und eine Tag und Nacht geöffnete Bibliothek. Die Architektur ist zwar umstritten, aber vor allem innen eindrucksvoll.
Sehenswert ist auch das Museo de Historia de Tenerife und das Iberoamerikanische Museum in Orotava. Dazu gesellt sich eine ganze Reihe kleinerer Spezialmuseen wie das Weinmuseum in El Sauzal, das Honigmuseum gleich nebenan und das winzige Guanchen-Keramik-Museum in Arguayo.
Folklore
Fern vom Tourismus pflegen die Canarios in vielen Orten ihren Volkssport Lucha Canaria (Ringkampf) und ihre Folklore. Auf Romerias (eine Art Erntedankfest) singen sie in alten Trachten ihre Lieder zur Timple (Mini-Gitarre), schmücken zu Fronleichnam Straßen und Plätze mit Blumen- und Lavasand-Teppichen und hauen zum Karneval nächtelang so auf die Pauke, dass selbst Delegationen aus dem Rheinland ins Staunen kommen.
Kunsthandwerk (Artesanía), wie Lochstickereien und Töpferwaren werden nicht nur für Touristen gefertigt. In den geschwungenen Artenerife-Pavillons in Puerto de la Cruz, Santa Cruz und Las Américas und auch in entsprechenden Läden in Garachico und Orotava werden dem Käufer Güte und Echtheit der Produkte garantiert.
Lucha Canaria Museum in El Sauzal, Seiten 371+ 386
Insbesondere die westlichen Inseln La Palma, El Hierro, La Gomera und Teneriffa sind ein Synomym für den Reichtum der kanarischen Flora und bis heute ungelöste geologische Rätsel.
Ungewöhnliche Botanik
Zahlreiche – auch deutschsprachige – Bücher führen durch die Welt der endemischen Pflanzen. Hunderte von Arten gilt es zu unterscheiden, sei es im feuchtgrünen Laurisilva-Wald des Anagagebirges, hoch oben in der Vulkanlandschaft der Cañadas oder im geschützen Ödland (Malpaís) im Süden (z.B. Montaña Roja bei El Médano). Aber nicht nur Hobby-Biologen schlägt auf Teneriffa das Herz höher, auch das Auge botanischer Laien kommt auf seine Kosten. So wurde ein einzelner Baum, der Drago Millenario von Icod, zum vielbesuchten Touristenkönig und die rote, blaue und weiße Tajinaste zur Königin der Insel ( Foto Seite 424).
Fauna
Selbst die weniger berühmte tinerfeñische Fauna wird bei genauerem Hinschauen spannend. Vornehmlich kleine Tierchen (Insekten, Käfer, Echsen) krabbeln an Halmen und krebsen in Felsspalten. Die Vogelwelt ist zwar wenig artenreich, doch unvermutet können einem selbst Reiher, Eulen und Falken begegnen – ganz zu schweigen von der endemischen Taube (paloma turque), dem blauen Finken (pinzón azúl) oder dem Kanarienvogel.
Fische und anderes Getier
Was unter Wasser lebt, sieht der Tourist im Restaurant auf seinem Teller (Calamares, Thunfische, viele Barsch-Arten und Brassen), auf dem Marktstand (Muränen, Kraken, Rochenarten) oder beim Bootsausflug und Tauchen: sogar Meeresschildkröten, die sich zwischen Delfinen und Europas größten Walbänken (Tümmler und Pilotwale) vor Teneriffas Südküste tummeln.
Geologie
Auch für geologisch Interessierte hält Teneriffa Leckerbissen bereit. Wer sich etwas einliest in die Gesetze des Vulkanismus und die Welt der Gesteine, wer Tuffsteine, Basalte, Bims und Obsidian unterscheiden kann und wer »Gänge«, »Türme« oder Lavatunnel erkennt, sieht die Insel plötzlich mit anderen Augen. Da werden selbst karge Steinwüsten zum spannenden Teil der Naturwerkstatt, skurrile Felsformationen zum aufschlussreichen Augenschmaus und die durch den Straßenbau freigelegten farbigen Gesteinsschichtungen zum Kunstwerk der Erdgeschichte am Autobahn- und Straßenrand. Die Cueva del Viento etwa, der längste Lavatunnel Europas oberhalb von Icod, ist ein spannendes Ziel nicht nur für geologisch Interessierte.
Wanderpfad entlang einer Felsformation vulkanischen Ursprungs im Teno Gebirge
Biologische und geologische Exkursionen unter fachkundiger Führung erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
An dieser Stelle erfolgt nur ein kurzer Überblick über die Palette dessen, was Teneriffa Aktivurlaubern zu bieten hat. Genaueres dazu und Adressen finden sich im breiter angelegten Kapitel zu Sport- und Aktivurlaub ab Seite 514.
Wandern und Klettern
Wie La Palma und La Gomera verfügt auch Teneriffa über abwechslungsreiche Wander- und Klettergebiete. Wer sich die zerklüftete Bergwelt der Insel erwandern will, sollte nicht einfach drauf loslaufen. Steile Hänge, tiefe Schluchten und plötzliche Wetterumschwünge erfordern – neben viel Puste – eine gute Ausrüstung sowie angemessene Vorbereitung. Die meisten offiziellen Wanderwege wurden in den letzten Jahren nach europäischer Norm mit gelb-weißen Schildern ausgezeichnet.
Touren
Neben einer detailliert beschriebenen Tour (Seite 184f) finden sich im Reiseteil dieses Buches zahlreiche weitere Hinweise für Wanderungen, deren Einstieg und Verlauf vor Ort hinreichend ausgeschildert und denen relativ leicht zu folgen ist (mit ungefährer Dauer, Einkehrmöglichkeit und ggf. Busanschluss). Ebenso wird auf viele lohnenswerte Spaziergänge und kürzere Ziel- oder Rundwege hingewiesen.
Tauchen und Schnorcheln
Teneriffa ist kein Schnorchelparadies. Nur an einigen Felsbuchten im Süden (z.B. an der Costa del Silencio) lohnt es sich, bei ruhiger See ins Wasser zu steigen. An der Nordküste gibt es gefährliche Unterströmungen. Nur gute Schwimmer sollten dort das Schnorcheln wagen.
Wer Teneriffas Unterwasserwelt richtig erleben möchte, braucht eine Taucherausrüstung. Zahlreiche Tauchschulen (vor allem im Süden und an der Westküste) bieten alles vom Schnupperkurs im Hotelpool bis zur Tiefsee-Tauchfahrt. In 30 m und mehr Tiefe trifft man (bei guten Sichtverhältnissen) auf Muränen, Rochen, Barracudas, Trompetenfische u.a.
Wind- und Kitesurfen
Die Kanaren sind Europas einzige Ecke, wo man auch im Winter windsurfen kann. Teneriffas (Kite-)Surfer-Treffpunkt ist El Médano im Süden. Dort gelten die Strände als überdurchschnittlich gute Surfreviere (für Fortgeschrittene!). Der Wind weht dort im Sommer noch kräftiger als in den Wintermonaten.
Die tinerfeñische Jugend liebt Body-(Boogie-)boarding noch mehr als Wellenreiten und findet vor allem an der Nordküste an abgelegenen steinigen (!) Stränden gute Brandungsbedingungen für ihre bunten Bretter (z.B. bei Taganana, Mesa del Mar und El Socorro). An den touristischen Sandstränden im Süden ist Surfen zum Schutz der Badenden verboten. In Las Américas sieht man Wellenreiter nur an der Lavafelsküste beim Hotel Conquistador.
Segeln
Die Kanaren sind ein schwieriges Segelgebiet. Mit starken und plötzlichen Windböen, raschen Wetterumschwüngen und wenigen Häfen kommen nur erfahrene Segler klar. Es gibt aber einige Segelschulen und Charterfirmen im Süden und in Santa Cruz.
Paragliding
Was fürs Segeln gesagt wurde, gilt auch für den Gleitschirmflug (Parapente). Wechselhafte Winde setzen eine sehr gute Kenntnis der Wetterlage, Thermik und Landemöglichkeiten voraus. Nur erfahrene Paraglider kommen im Winter voll auf ihre Kosten.
Reiten
Eine schroffgebirgige, geröllige Vulkaninsel gilt nicht eben als Reiterparadies. Dennoch finden sich Reitställe an den bewaldeten Nordhängen zwischen 600 m und 1.200 m Höhe und an den flacher abfallenden Hängen der Ost- und Südküste.
Die Reitschulen im Norden bieten für einheimische Clubmitglieder Wochenend-Ausritte und Reitstunden im Parcours an. Besucher können Ausritte in einigen Fällen nur unter der Woche buchen. Besonders schöne Reitwege verlaufen in der Umgebung der Finca Estrella bei Icod und im Esperanza-Wald.
Golf
Teneriffa hat sich zu einer beachtlichen Golfer-Insel gemausert. Im Süden wurden binnen weniger Jahren sechs Golfplätze aus der Steinwüste gestampft, die sich sehen lassen können. Puerto de la Cruz verfügt nur über ein Übungsterrain. Besonders schön liegen die Plätze bei Buenavista und im Gelände des Hotel Abama (San Juan de la Playa an der Westküste).
Ausflug mit Seekajaks vor den Felswänden von Los Gigantes
Im Norden der Insel hatten die Engländer schon vor dem 2. Weltkrieg einen Platz angelegt (Los Rodeos), der heute vor allem von Canarios genutzt wird und nur wochentags auch Touristen offensteht. Wegen der steigenden Zahl der Plätze und Bedeutung des Golfspiels ist ihm im Rahmen des Sportkapitels besonders breiter Raum gewidmet, Seite 528f.
Tennis
4- und 5-Sterne-Hotels auf Teneriffa verfügen meist über eigene Plätze oder kooperieren mit Nachbarhäusern. Betonplätze sind sehr verbreitet. Nur in tinerfeñischen Clubs trifft man vereinzelt auf Sand oder PVC-Plätze.
Biken
Abgesehen vom Radeln in den städtischen Bereichen der flachen Urlaubszentren im Süden (El Médano, TenBel, Los Cristianos und Las Américas/Costa Adeje) schätzen Kenner die Kanaren als Rennrad- und Mountainbike-Gebiet, Wander-/Bike Beilage.
In unteren Lagen wird einem jedoch vielfach der Spaß durch den dichten Verkehr genommen. Nur in mittleren Lagen finden sich kleine verkehrsärmere, nicht zu steile Straßen und breite Forstwege. Krönende Erlebnisse bieten die kilometerlangen Abfahrten von den Cañadas, für Geübte gilt das auch für die sehr steilen Strecken im Anaga- und Tenogebirge.
Vielfalt
Teneriffa ist auf kleinem Raum für fast jeden touristischen Anspruch »gerüstet«: extreme landschaftliche Unterschiede (Strand, Wald, Wüste und Gebirgswelt) sind nur einige Autominuten voneinander entfernt. Wenige Kilometer Luftlinie trennen abgeschiedene Weiler von Bettenburgen oder kleinen spanischen Zentren. Baden, Wandern, Biken, Klettern, Paragliden, Surfen und Tauchen, ausgiebiges Shopping und Restauranthoppen – alles ist möglich.
Insektenfrei
Vor allem im Winter gibt es auf Teneriffa tagsüber kaum Fliegen und nachts nur vereinzelt Mücken. Das plagenfreie Leben erhöht die Lebensqualität auf den Kanaren ganz beträchtlich: wo sonst kann man das ganze Jahr über nach Sonnenuntergang ärmellos und barfuß auf der Terrasse beim Glas Wein sitzen oder bei offenem Fenster lesen ohne dass es ständig summt, piekt oder juckt?
Gefährliche Tiere?
Auch gibt es wenig lästige und praktisch gar keine gefährlichen Tiere wie Schlangen oder Skorpione. In ländlichen Regionen trifft man nur auf Eidechsen, manchmal robustere Exemplare als am Mittelmeer. Zwar gibt es Bienen in den Höhen (und dadurch köstlichen Honig) aber kaum Wespen und keine Hornissen. Und wenn sich im Sommer doch mal eine Mücke, Frucht- oder die gemeine Hausfliege ins Zimmer verirrt, schnappt ein verbreiteter Hausgenosse, der allenthalben an der Wand klebende Gecko, zielsicher zu. Diese behänd-scheuen Tierchen sehen aus wie graue Eidechsen mit dickem Bauch und Kulleraugen und können mit ihren Saugnäpfen an den Füßen die Wände hochlaufen. Sie sind völlig ungefährlich, mancher findet sie sogar süß und possierlich.
Nur in vernachlässigten Quartieren trifft man unangenehmere Gesellen: bis zu 5 cm große Kakerlaken (Cucarachas), denen die Canarios mit Spezialsprays und Fallen den Garaus machen.
Preisniveau
Die Preise auf den Kanaren sind mit denen in Deutschland vergleichbar. Für den Warenkorb im Supermarkt zahlt man mehr oder weniger soviel wie daheim. Nur frischer Fisch ist deutlich preiswerter als in Deutschland.
Dienstleistungen, Benzin, Tabakwaren und Spirituosen sind – dank der kanarischen Niedrigsteuer – entschieden billiger als bei uns. Bei elektronischem Gerät muss man aufpassen und die heimischen Preise einigermaßen im Kopf haben, bevor man bei vermeintlichen Schnäppchen »zuschlägt«.
Abseits der Touristenzentren findet man in Lokalen und Geschäften ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis. Wer in einfachen Restaurants (Guachinches, Seite 375) essen geht, bekommt für wenig Geld bodenständige, qualitativ gute Speisen in reichlichen Portionen: für Mittag- oder Abendessen zahlt man dort für Salat, Fisch oder Kaninchen mit Papas und Mojo (Kartoffeln mit Soße) und ein Dessert oder einen Café solo plus Wein oder Bier ca. €17-€20/Person. Auch das Glas Bier in der Kneipe (ab €1,50) oder offener Wein (gelegentlich unter €3) sind preiswert.
Infrastrukturrelle Aspekte
Viele EU-Standards gelten auch auf den Kanaren: die gewohnten Geldautomaten stehen an jeder Ecke, das (Handy-)Telefonat nach Hause klappt problemlos, die öffentlichen grünen TITSA-Busse (Seiten 57+590f) sind preiswert, tip-top und pünktlich. Per Satellit kommen über 25 deutschsprachige TV- (und bei Bedarf noch mehr Radio-) Progamme in viele Hotel-Zimmer.
Medizinische Versorgung
Immer mehr Nordeuropäer mit Allergien und Bronchialproblemen suchen und finden Linderung im kanarischen Klima. Für sie und ebenso die Touristen ist die medizinische Versorgung gut. Hinzu kommt, dass sich auf Teneriffa viele deutsche Ärzte angesiedelt haben. Für den Notfall weiß man, dass sommers wie winters täglich zahlreiche Jets in Richtung Nordeuropa starten.
Weite Teile der Insel beeindrucken mit spektakulärer Landschaft und mannigfaltiger, oft endemischer Vegetation. In nur 4-5 Flugstunden ist man ohne Jetlag in einer politisch stabilen Region im besten Klima Europas: ganzjährig frühlingshaft mit vielen Sonnenstunden und wenig Regen. Das Atlantikwasser ist sauber und bringt selbst im Winter Badefreuden. Wer gern in frischer Bergluft wandert, ein Auge für seltene Flora und Geologie hat, wird die Insel trotz einiger Bausünden in sein Herz schließen. Wenn vielleicht auch erst auf den 2. Blick.
Kriminalität
Kriminalität ist auf Teneriffa kein Besorgnis erregendes Problem, wie in vielen vom Tourismus frequentierten Orten Taschendiebstahl aber nicht selten. Achtsamkeit bewahrt hier vor Schaden.
Klimatische Aspekte
Die kanarischen Inseln sind das einzige europäische Reiseziel mit frühlingshaften Temperaturen in den Wintermonaten (Luft 20°C bis 24°C, nachts ca. 15°C). Bei Wassertemperaturen um die 19°C kann man sogar im Januar/Februar baden. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Nordseite ganzjährig wolkiger, feuchter und 3°-4° Celsius kühler als die Südseite ist. Im Sommer sind die Tage kürzer (7-21 Uhr) als in Europa, dafür sind sie im Winter erheblich länger (8-19 Uhr).
Saisonale Aspekte
Nordeuropäer buchen die Kanaren vornehmlich im Winter (November-April). Bei den Veranstaltern gilt diese Zeit als Hauptsaison, wobei über Weihnachten, zum Karneval und zu Ostern Spitzenpreise verlangt werden. Die Monate Mai, Juni und September gelten als Nebensaison. Im Juli-August, wenn der Archipel von Festlandspaniern frequentiert wird, ziehen die Hotelpreise zwar noch einmal an, bleiben aber in unseren Katalogen unter dem höchsten Preisniveau im Winter.
Nordküste
Im Herbst braucht man im grünen Inselnorden meist noch keinen Schirm, denn die ab Ende Oktober/Anfang November einsetzenden Niederschläge fallen oft nachts und geben der Vegetation nach dem trockeneren Sommer ihr frisches Grün zurück. Besonders schön ist es im Norden ab Mitte Dezember, wenn die baumgroßen Weihnachtssterne in ihrer roten »Blüte« stehen.
Sukkulentenkomposition über der Plaza von El Sauzal
Obwohl es im Frühjahr etwas trockener ist als im Herbst, sprießen die Gräser und Wiesenblumen; die wenigen Laubbäume bekommen neue Blätter und die Obstbäume blühen. Ein Eindruck wie Anfang Juni in Deutschland.
Südküste
Erst Ende Dezember bis Anfang Januar erwacht die Vegetation des Südens aus dem Sommerschlaf. Bis Ende April haben die Wolfsmilchgewächse grüne Blätter; und Mandelbäume, Margeriten und Ginster blühen. So zeigt sich die karge Vulkanlandschaft etwas lieblicher.
Teide
Für Liebhaber von Wüstenvegetation ist das Gebiet der Cañadas Ende April bis Juni besonders reizvoll, wenn die roten Tajinasten und der weiße Teideginster blühen.
Klima im Sommer
Für Nordeuropäer ist Teneriffa eine Insel für den Winter. Die gängige Vorstellung ist, dass es in einer Region, die im Winter vor- bis hochsommerliche Temperaturen hat, im Juli-August so heiß sein muss wie am Roten Meer. Dabei sind die Inseln trotz der nahen Sahara im Sommer klimatisch angenehmer als die Mittelmeerländer. 3 Millionen Festlandspanier machen im Juli-August auf dem Archipel Ferien, weil es ihnen zu Hause zu heiß wird. Das kanarische Sommerwetter ist absolut stabil, tagsüber steigt das Thermometer selten über 30°C und nachts kühlt es angenehm ab. Schlaflose Nächte zwischen nassgeschwitzten Laken braucht man auf der Atlantikinsel auch ohne Klimaanlage ebensowenig zu fürchten wie Moskito- oder Fliegenplagen. Dafür sorgt u.a. der ständig wehende Nordostpassat, der in den Sommermonaten stärker und regelmäßiger als im Winter bläst.
Wind
Was Windsurfer in El Medano anzieht, kann windempfindliche Menschen nerven, z.B. in Los Gigantes; sommerliche Fallwinde treten u.a. am Strand Las Teresitas auf. An der – in den Wintermonaten – brandungsstarken Nordküste gibt es aber viele versteckte Strände und Buchten, die in den Sommermonaten vergleichsweise ruhig sind und sich gut zum Schwimmen eignen. Dann haben indessen auch die Tinerfeños Ferien, und es kann an einigen Ufern eng werden.
Für alle Sonnenhungrigen und Wasserratten, denen es im Sommer am Mittelmeer zu heiß ist, kommt Teneriffa als Ferienziel daher unbedingt auch im Juli und August in Frage.
Reisekatalog-Angaben
Da Teneriffa ein typisches Pauschal-Reiseziel ist, orientieren sich die meisten Urlauber bei der Auswahl des Ferienortes und der Unterkunft an den Angeboten der Veranstalter. Die üblichen Fotos, die Beschreibung des Objekts und natürlich die Kosten müssen dabei für die Entscheidung ausreichen. Nun finden sich echte Fehlinformationen zwar ziemlich selten, aber Realität und Prospekteindruck können doch erheblich voneinander abweichen. Z.B. geben die Kataloge kaum oder gar nicht Auskunft über das Umfeld der angebotenen Hotels, Apartments oder Landhäuser.
Umfeld/Umgebung