The Boss of Law - ein Millionär ist nicht zu haben - Mina Jayce - E-Book
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Mina Jayce

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Beschreibung

Der heißeste Junggeselle New Yorks erwartet dich!

Mason Dacota ist sexy, charismatisch und steinreich. Als Staranwalt zählt er zu den besten der USA mit eigenen Kanzleien in New York, LA, Boston und Miami. Für seine knallharte Vorgehensweise und exzellente Erfolgsquote ist er als der Boss of Law bekannt – der Anwalt ohne Gewissen.
Mason hat eine Schwäche für schöne Frauen, schwierige Fälle und sündhaft teure Sportwagen. Am liebsten trinkt er ein exzellentes Glas Whiskey in seinem Whirlpool über den Dächern New Yorks. – Alleine. Denn für eine ernsthafte Beziehung hat er nichts übrig, genauso wenig wie für Understatement.
Um einen wichtigen Kunden zu gewinnen, benötigt er ein neues, zahmes Image. So beauftragt er die taffe PR-Lady Karen, die ihn in der Öffentlichkeit ins rechte Licht rücken soll. Dabei hat er ganz vergessen, dass sie sich bereits kennen, denn Mason war der skrupellose Rechtsverdreher, der Karen vor Jahren, nach einem leidenschaftlichen Zusammentreffen, bei einer Gerichtsverhandlung erfolgreich verklagt hat.

*** Funkensprühen, heiße Dialoge und leidenschaftliche Liebesszenen waren in diesem Buch leider unvermeidbar. Ob die Geschichte nachhaltig ist? – In Liebesdingen ganz bestimmt! ***

Abgeschlossener Roman.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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The Boss of Law

Ein Millionär ist nicht zu haben

Mina Jayce

Copyright: Mina Jayce, 2019

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Mina Jayce

c/o AutorenServices.de

Birkenallee 24

D-36037 Fulda

[email protected]

Buchcoverdesign: Sarah Buhr / www.covermanufaktur.de

unter Verwendung von Bildmaterial von Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock

Korrektorat: Sabine Wagner, KoLibri Lektorat

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Das Buch

Mason Dacota ist sexy, charismatisch und steinreich. Als Staranwalt zählt er zu den besten der USA mit eigenen Kanzleien in New York, LA, Boston und Miami. Für seine knallharte Vorgehensweise und exzellente Erfolgsquote ist er als der Boss of Law bekannt – der Anwalt ohne Gewissen.

Mason hat eine Schwäche für schöne Frauen, schwierige Fälle und sündhaft teure Sportwagen. Am liebsten trinkt er ein exzellentes Glas Whiskey in seinem Whirlpool über den Dächern New Yorks. – Alleine. Denn für eine ernsthafte Beziehung hat er nichts übrig, genauso wenig wie für Understatement.

Um einen wichtigen Kunden zu gewinnen, benötigt er ein neues, zahmes Image. So beauftragt er die taffe PR-Lady Karen, die ihn in der Öffentlichkeit ins rechte Licht rücken soll. Dabei hat er ganz vergessen, dass sie sich bereits kennen, denn Mason war der skrupellose Rechtsverdreher, der Karen vor Jahren, nach einem leidenschaftlichen Zusammentreffen, bei einer Gerichtsverhandlung erfolgreich verklagt hat.

Inhalt

Kapitel 1

Mason Dacota

Kapitel 2

Mason

Karen

Mason

Karen

Kapitel 3

Mason

Karen

Kapitel 4

Mason

Karen

Kapitel 5

Kapitel 6

Mason

Karen

Mason

Kapitel 7

Mason

Karen

Mason

Karen

Mason

Karen

Mason

Kapitel 8

Mason

Karen

Mason

Karen

Kapitel 9

Mason

Karen

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Nachwort

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Mafia Prince

Kapitel 1

Kapitel 1

KAREN LOMBARD

Unmöglich! Er hat seine Frau betrogen. In aller Öffentlichkeit hat er mit dem Instagram-Model herumgeknutscht, als wäre er sechzehn. Dabei ist er knapp über siebzig. Das kriegst du niemals gebacken, Karen, der ist unten durch. Den zerreißen die Medien. Ich meine, das Mädchen war erst zwanzig, vielleicht einundzwanzig«, bemerkt Jeff, mein PR-Assistent.

»Sie war siebzehn«, antworte ich, lege meine Beine galant auf dem Tisch ab und nehme einen Schluck vom Mocha mit doppelter Portion Schokolade, während ich auf das Knutschbild von Frank Peterson, dem alten Millionär, gaffe. »Mmh … Lecker«, säusele ich und schließe die Augen.

»Peterson?«

»Der Kaffee, Jeff! Ich stehe nicht auf alt, faltig und reich«, wehre ich ab und bringe meine Beine mithilfe der Schwerkraft wieder auf den Boden zurück. »Ich mag es knackig, Schrägstrich gut durchtrainiert, gleich alt und auf gar keinen Fall verwöhnt! Ich hasse die finanzstarken, eingebildeten Typen, die mit ihren Maseratis vorfahren, als wären sie Taxifahrer, die im Lotto gewonnen haben. Ich date gerade einen süßen Tierarzt. Er fährt einen bodenständigen Jeep.«

Jeff wälzt sich im Kundenstuhl, knapp eineinhalb Meter professionelle Distanz von mir entfernt, herum, und verharrt in einer nachdenklichen Pose. Er ringt nach Luft und wirft mir einen fragenden Blick zu. »In New York? Er fährt das Auto im Big Apple?«

Ich zucke mit den Schultern. »Als Tierarzt muss er manchmal aufs Land fahren. Gestern durfte ich bei einer Herzoperation eines kleinen Hündchens dabei sein. Oh, der war so niedlich!«

»Und das hat dir gefallen?«

»Nun ja …« Ich räuspere mich. »Der Hund ist bei dem Eingriff leider verstorben. Das war .… sehr tragisch.« Nachdenklich starre ich meinen Mocha an.

»Also doch kein Superheld, dein Jeepfahrender New Yorker?«

»Jeff, wenn es um seine Fingerfertigkeit geht, ist er ein Avenger! Da habe ich keinerlei Bedenken und verlieben werde ich mich nach der Sache mit Anthony sowieso nicht mehr. Außerdem … Der Tierarzt hat verdammt flinke Finger, sehr flinke Zeige- und Mittelfinger.«

»Großer Gott! Keine Details bitte! Es gab einen Todesfall eines geliebten Haustieres … und du bist meine Chefin!«

»Na und?! Gestern hast du mir noch von deinen Erektionsproblemen verursacht durch deinen neuen Lover mit dem fehlenden erotischen Touch erzählt.«

Jeff rückt auffällig auf seinem Stuhl umher. »Können wir jetzt bitte wieder von Peterson sprechen? Die Überleitung toter Hund und Sex gefällt mir nicht. Absolut nicht! Wie kannst du nur an Sex denken, wenn doch gerade ein unschuldiges Hündchen gestorben ist!«

»War ja nicht meiner«, murre ich und erinnere mich daran, dass ich erstens keinen habe, beziehungsweise nie einen hatte, und zweitens Jeff solche Sachen und Vorfälle immer besonders nahe gehen. Er ist ein Sensibelchen und heult sogar, wenn es in seiner Lieblingsbäckerei keinen Cheesecake mehr gibt. Er ist meine sensible Seite und ich seine harte. Deshalb verstehen wir uns so gut.

Wir konzentrieren uns wieder auf das Pic von Peterson, das vor uns auf dem Schreibtisch liegt. Peterson hat die Hand am Hintern eines blutjungen Models und würde er nicht um zehn Jahre älter auf dem Foto aussehen, als er es ohnehin schon ist, könnten wir die Sache einfacher unter den Tisch kehren. Doch aktuell haben wir ein Problem.

»Auf dem Pic sieht man sogar den Sabber von dem alten Typen«, merkt Jeff an und schnipst das Bild angeekelt vom Tisch.

Zugegeben, nun vergeht mir der Gedanke an heißen Sex mit dem Tierarzt. Wie konnte das junge Mädchen nur! Igitt! Seine Affäre ist minderjährig! Ich sehe schon das mediale Drama: Die arme Ehefrau Peterson betrogen mit einem viel zu jungen Teilzeit-Instagram-Duckface-Model, und das alles, während die gutgläubige Mrs. Peterson sich für wohltätige Zwecke einsetzt und erst am nächsten Tag davon durch die Zeitungen erfahren muss.

»Die Leute werden Frank auf der Straße bespucken! Seine bemitleidenswerte Ehefrau wird unzählige Zugeständnisse und Sympathiepunkte abbekommen … weil sie eine Sauberfrau ist und sonntags immer in die Kirche geht«, wirft Jeff mit einem sarkastischen Augenrollen ein.

Ich lehne mich ein Stück nach vorne. »Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis, mein Lieber! Petersons Frau lag gestern in den Armen ihres bildhübschen Lovers. Er ist ihr Poolboy und über ein Jahrzehnt jünger als sie selbst. Um eins Komma vier Jahrzehnte, genau genommen.«

Als PR- und Imageberaterin habe ich es mir angewöhnt, in heiklen Fällen nicht von Jahren, sondern von Jahrzehnten zu sprechen. Es sind drei Jahrzehnte Altersunterschied.Nur drei! Das klingt besser, als zu sagen, dass dreißig Jährchen zwischen den Partnern liegen. Boulevardmedien hinterfragen selten. Sie drucken das ab, was man ihnen als Leckerbissen hinwirft. Sie denken nicht weiter und schon gar nicht rechnen sie nach.

»Und ganz ehrlich, Jeff, seine Frau geht sonntags nur in die Kirche, um ihre neuen Modekollektionen vorzuführen. Und der verdammte wohltätige Mist ist zum Steuern abschreiben und für die Eigen-PR gut. Das meiste Geld landet in ihrer Privatstiftung, das gering versteuert wieder auf die Privatkonten der Petersons zurückfließt. Wie glaubst du, wie sie sich ihre fünfzig-meterlange Yacht finanziert haben? Eine Million Dollar für einen Meter Luxusboot, habe ich mir mal sagen lassen. Der Himmel scheißt kein Geld. Das ist nur Taubenscheiße, die auf unseren erbärmlichen Schultern landet!«

»Dann werden wir uns in Zukunft also mit einem Schlauchboot zufriedengeben müssen?«, stellt Jeff seufzend fest und stützt den Kopf in seine Arme.

»Ein Holzboot für zwei Personen liegt drinnen. Du kriegst eine satte Prämie, wenn du in Rente gehst, versprochen! Insofern du meiner Firma treu bleibst.«

»Ich hasse meinen Job«, lügt er und schlürft von seinem Kaffee. »Ich erzähle der Welt Unwahrheiten und bekomme am Ende nur ein Schlauchboot dafür?!«

»Ein Holzboot – für zwei Personen! Damit kannst du vor der Skyline New Yorks herumrudern. Und du bist ein Geschichtenerzähler, du liebst deinen Job, sonst wärst du nicht hier. Du machst die Welt ein Stück besser«, rechtfertige ich unsere Arbeit und bohre meinen Zeigefinger in das harte Holz des Tisches.

»Wir sind Lügner.«

»Wie viele andere auf dieser Welt auch. Die ganze Menschheit lügt. Der Poolboy von Annette wohnt sogar im Haus der Petersons. Frank hat ihm zwei Zimmer im Erdgeschoss überlassen, im Gegenzug darf der alte Hausherr das Poolhaus für seine ausschweifenden Champagner-Partys mit Freunden und diversen Mädels für Sexorgien benutzen. Das Ehepaar geht schon lange getrennte Wege. – Wahre Liebe eben, die in die Jahre gekommen ist. Offiziell sind sie seit zwanzig Jahren glücklich verheiratet, haben zwei Kinder, die in Yale studieren und die ihre Eltern abgöttisch lieben. Die Petersons unterstützen diverse Wohltätigkeitsveranstaltungen und arbeiten hart. In Wahrheit lebt die ganze Familie von den Kapitalzinsen und die erwachsenen Kids hassen ihre Mum und ihren Dad, weil sie nie Zeit für sie hatten und kiffen sich ihr Leben schön, weil es für sie fürchterlich war, in Reichtum aufzuwachsen. Klassische Upper-Eastside-Probleme eben.«

»Gut, dass ich in Brooklyn und in bemitleidenswerter Armut aufgewachsen bin«, wirft Jeff seufzend ein. »Dann mal los, fang an, zu zaubern. Bin gespannt, wie du sein Imageproblem lösen wirst.«

Ich nehme das Foto ein weiteres Mal ins Visier. – Tatsächlich heikel, sehr herausfordernd … doch als PR-Beraterin ist es mein Job, aus Losern Stars zu machen, aus Kotzbrocken Darlings, aus Ehebrechern unverdorbene Nonnen (oder Klosterbrüder) und jedem das Image zu verpassen, das einem zum beliebten Allroundstar macht.

Ich vertausche Böse gegen Gut. Zaubere aus Betrügern unschuldige Lämmchen, zumindest für die Minuten und Stunden, die sie im Rampenlicht stehen. Dass sie, sobald das Licht ausgeknipst wird, wieder rückfällig werden, wie manche Alkoholiker, wenn sie vor einer gefüllten Wodkaflasche sitzen, ist vernachlässigbar und im Großen und Ganzen vertuschbar.

Insofern sie sich in der Öffentlichkeit nach meinen Regeln verhalten, wird niemand darunter zu Schaden kommen. Weder mein Bankkonto, noch ihre Ehe oder ihr Image. Man könnte mich als Zauberin bezeichnen, doch das trifft den Kern der Sache nicht, denn ich verpasse den Leuten nur ein neues Profil, keinen Sinneswandel. Ich wahre den Schein einer schönen, gutmütigen Welt, mit vielen netten Mitmenschen, die in diesem herrlichen Kosmos leben.

Am Ende werden alle glücklich sein. So läuft das Spiel.

Mason Dacota

Wieder eine dieser stinklangweiligen Abendveranstaltungen, auf die die Welt gewartet hat, und die ich so sehr verabscheue wie lahme Autos. Lieber würde ich mit der Queen eine langweilige royale Tasse Tee trinken und ihr in den in die Jahre gekommenen Ausschnitt gucken.

Ich streife mir mein dunkelblaues Sakko über, bedecke damit meine Rolex und sehe auf die braun-polierten Schuhe, die ich extra für diese größenwahnsinnige Veranstaltung aus Italien habe einfliegen lassen. Tja, da haben wir das Problem: Größenwahnsinn trifft auf Größenwahnsinn und das liebe ich, denn sonst hätte ich meine Teilnahme nicht zugesagt!

Ich löse einen imaginären Fussel vom blauen Anzugstoff. Das Sakko spannt ein wenig um meine breiten Schultern, vielleicht war das Training in den letzten Wochen zu viel. Doch dadurch kommen meine Muckis definierter zur Geltung. Ich nehme meine Schultern nach hinten, um mit meinem Auftreten gegebenenfalls mein Gegenüber einzuschüchtern oder in sexuelle Wallungen zu bringen. Beides ist mir willkommen. Zufrieden grinse ich mein Spiegelbild an.

Ich werde das Event heute Abend rocken, die Leute werden mir zu Füßen liegen. Männer wie Frauen. Eine Vorstellung meinerseits und der Kanzlei wollen sie haben. Als Gastredner, als Förderer ihrer Genossenschaft … Ich werde ihnen eine Geschichte erzählen, jene, die sie hören wollen. Als rechtschaffener Anwalt wäre es angebracht, die Wahrheit zu sagen, doch damit würden sie mir Reihe um Reihe von den Stühlen kippen. Wie würden die Tatsachen auch klingen:

»Hi, ich bin Mason. Mason Dacota. Anwalt, Staranwalt … Kotzbrocken, wie ich gestern im Verhandlungssaal von der süßen Staatsanwältin mit dem kleinen Knackarsch bezeichnet worden bin. … Off records: Sie hatte verloren und war ziemlich geknickt, aber das passiert der Gegenseite ständig, denn ich laufe im Gerichtssaal zu wahrer Größe und absoluter Höchstleistung auf.

Als Abzocker werde ich von meinen Kontrahenten mehrmals die Woche betitelt, weil ich in neunundneunzig Prozent der Fälle gewinne. Smartester Anwalt New Yorks und rechtlich gesehen Junggeselle – so zumindest der New Yorker, gestern auf dem Titelblatt. Das »rechtlich gesehen Junggeselle« gefiel mir. Hat mich zum Schmunzeln gebracht. Könnte von mir sein, dieser Witz.

Ich bin ein erfolgreicher Anwalt in einer der größten Kanzleien New Yorks, mit weiteren Niederlassungen in Boston, Los Angeles und Miami. Verstreut an den reichsten Hotspots Amerikas. Die Kanzlei ist eine der bekanntesten in den USA und hat die besten und teuersten Klienten des Landes unter Vertrag.

Ich habe ein nettes Büro – so um die sechzig Quadratmeter mit Dachterrasse und Whirlpool, von dem aus ich auf die Skyline Manhattans blicke. Der Whirlpool bietet Platz für acht Personen – oder zehn schöne magersüchtige Grazien. Obwohl mir acht Frauen mit Rundungen lieber sind. Egal … ich schweife ab. Wo sind wir stehen geblieben? Genau … Der Funpool ist das Highlight in meinem Besitz und die Kunden schätzen Gespräche im kühlen Nass, während sie an einem Glas Champagner oder Whiskey nippen und auf die Skyline Manhattans hinabblicken, als wären sie griechische Götter.

Am Abend gehören der Pool und die Einsamkeit mir. Nichts geht doch über einen gewonnenen Fall und ein gutes Glas Springbank 1919, nackt in meinem Whirlpool. Verdammt! Das liebe ich! … Ich, die hell erleuchtete Skyline und mein kleines Alkoholproblem. – Das war ein Scherz, natürlich bin ich kein Alkoholiker, ich trinke nur gerne.

Ich habe keine Ehefrau, dafür eine Geschäftspartnerin, die mehr nervt, als zehn Eheweiber zusammen. Sie liebt es, ihren Mund für die falschen Dinge – zumindest mir gegenüber – zu verwenden: Vorwürfe, Mäßigungen oder Anschuldigungen. Dabei redet sie … stundenlang und wird nie müde, mir alle möglichen verbalen Ergüsse an den Kopf zu werfen. Vermutlich ist sie deshalb Rechtsanwältin geworden und gehört mit ihrem Kaliber von Schnabel zu den Staranwälten New Yorks. Sie ist die schärfste Schusswaffe, die unsere Kanzlei zu bieten hat, und für das viele Gequatsche bekommt Helen auch noch jede Menge Geld von mir. – Monatlich auf ihr Konto überwiesen, was zusammengerechnet teurer als eine Scheidung kommt. Ich Vollidiot! Vielleicht war es ein Fehler, sie zu meiner Partnerin gemacht zu haben. Bestimmt war es das, aber im Nachhinein betrachtet war es ein verdammt guter Fauxpas, denn sie ist eine Bombe. Ich rede hier nicht von bombastischen Höchstleistungen im Bett, denn das teilen wir nicht … Ich bedaure es auch nicht, dass wir noch nie zusammen nackt auf meiner Savoir-Matratze gelandet sind.

Sie macht einen guten Job. Keine Blowjobs, denn dieses Vergnügen bleibt mir verwehrt – sie ließ es sich vertraglich zusichern … à la keine sexuellen Gefälligkeiten, du Mistkerl, comprende?! Eiskalt von ihr, was?! Sie macht mir auch keinen Kaffee. (Haben wir auch vertraglich festgelegt – comprende, du Mistkerl?!) und weiteres absolutes No-Go von meiner Liebsten, über das sie nicht mit sich verhandeln lässt: Sie trägt keine Miniröcke, was eine fürchterliche Entscheidung ist, denn ihre Beine sind alleine schon in Hosen ein Hammer. Keine Ahnung, wie diese grazilen Beinchen in einem süßen Röckchen aussehen würden.

Sie erlag noch nie meinem Charme, der zugegeben betörend sein kann, wenn ich es darauf anlege. Dabei habe ich es versucht! Gott, nicht nur einmal, sondern zig Male! Unverständlicherweise prallt mein inszenierter Liebreiz wie ein Ball bei einer steinharten Mauer ab. Sie ist eine züchtige und bestimmende Geschäftspartnerin, die maßgeschneiderte Hosenanzüge und Killer-High-Heels trägt und der ich nicht mal eben so auf den Arsch blicken kann, weil sie mich dafür kastrieren und wirtschaftlich ausziehen würde. – Sprich, sie würde mich in wenigen Sekunden mit einer Klage über sexuelle Belästigung um ein paar Millionen erleichtern und mir ihren Absatz in den Schritt rammen.

Sie raucht Zigarre. Sie pafft sie nicht nur, sondern sie raucht sie! Ehrlich! Haben Sie schon mal eine Frau gesehen, die richtig Zigarre rauchen kann? Dafür hat sie meinen grundehrlichen und bodenständigen Respekt! … Nein, um ganz ehrlich zu sein, macht mir das sogar Angst.

Sie ist die einzige Langzeitpartnerin in meinem Leben – mal abgesehen von meiner Mutter –, denn ansonsten sind mir Bindungen suspekt, weil sie nicht verhandelbar sind und mit der Zeit ein individuelles Eigenleben entwickeln, das nicht steuerbar ist. »Schatzi hier, Schatzi da«, »Zuckerbärli – huhu«, »Darling!« – abartige Erfindung solche Verbindungen und diese ungenierten Kosewörter, die man missbraucht, um seine verkorkste Liebe auszudrücken.

Ich habe gerne One-Night-Stands, die ich pünktlich um fünf Uhr morgens aus meinem Bett werfe, sobald ich aufstehe, um ins Fitnessstudio aufzubrechen. Nun ja, ich bin Anwalt und verhandle frühmorgens eben nicht über Bleiberechte oder über eine Draufgabe. Die Draufgabe gibt es, insofern sie gut war und nur selten war die Nacht so berauschend, dass ich freiwillig auf das Fitnesstraining verzichte, weil der Bettsport um einiges herausfordernder und befriedigender ist, als das Crosstraining mit meinem Personal Trainer und Iron-Man-Gewinner Paul.

By the way, vielleicht sollte ich erwähnen, dass mir der Whirlpool, die teuren Flaschen Whiskey, das kleine Büro und die Dachterrasse gehören. Ebenso wie die vierzig anderen Stockwerke in diesem Haus, die ich bei masochistischen Anwandlungen an manch üblen Tagen zu Fuß hochlaufe (Teil des Crosstraining-Sadismus, zu dem mich Paul und mein Ego zwingen).

Mir gehören die restlichen dreihundertdreißig Büros in diesem Gebäude, die ich großteils an andere Firmen vermietet habe, und drei weitere Niederlassungen im Land. Dacota & Partner – steht in goldenen Lettern auf dem Haupteingang dieses schmucken Wolkenkratzers. – Die renommierteste Rechtsanwaltskanzlei New Yorks! – Wir gewinnen jeden Fall! Und sollten Sie zu dem elitären Kreis der Arschlöcher gehören wollen, die als Rechtsanwalt für uns arbeiten, oder uns als Klient beauftragen möchten, dann haben Sie in wenigen Minuten die Möglichkeit, mit mir bei einem Glas Whiskey darüber zu sprechen. – Cheers, Ladys and Gentlemen … lassen Sie sich Ihre Drinks und das Grinsen Ihres Gegenübers schmecken.

Schönen Abend noch!«

Ich deute eine halbe Verbeugung an und stelle mein Whiskeyglas zufrieden zur Seite. »Gut, was? Du kommst auch darin vor!«

Helens Mund ist aufgeklappt, hat jeglichen Schließautomatismus verloren.

»Bist du verrückt?! Ich könnte dir dafür eine reinhauen! Mitten in deine selbstverliebte Fresse, Mason!«, ruft sie.

Meine Partnerin schüttelt es am ganzen Körper, sie kippt beinahe aus ihren Killer-High-Heels, oder ist versucht, einen nach mir zu werfen. So genau kann ich ihr Vorhaben nicht deuten.

»So schlecht?« Dabei sehe ich fragend mein Spiegelbild an. »Ist mir gerade aus dem Stegreif eingefallen. Vielleicht sollte ich ein, zwei Sätze daraus streichen. Es geht doch nichts über schlechte, großkotzige PR. Den Medien gefiele das. Die würden Seiten davon abdrucken, über den überheblichen Anwalt Mason Dacota … Und schon wieder wäre ich in allen Zeitungen … Bamm! Bad news are good news, Darling! So bleiben wir im Gespräch!« Ich grinse sie selbstgefällig an und richte meine Krawatte.

»Das kannst du vergessen. Ein Wort in diese Richtung, und ich bin weg. Und du weißt, was das bedeutet. Immerhin bin ich deine Geschäftspartnerin.«

»Ein großer Fehler, den ich vor fünf Jahren begangen habe, wie du unschwer durch meine Rede erfahren musstest.« Ich richte mir den Kragen meines Sakkos, da er ein wenig schief liegt. In dieser Hinsicht bin ich kompromisslos, denn ich bin Perfektionist. Jede Pointe, jeder Satz, jedes Wort – jeder Stoff muss sitzen.

»Und der dir jedes Jahr ein paar Millionen Dollar einbringt. Ohne mich hättest du dein neues Haus in Malibu nicht. Vergiss das nicht! Warst du überhaupt schon mal dort?«

Ich beuge mich zu ihr und nehme sie ins Visier. »Nein, aber meine Putzfrau! Falls du möchtest, kannst du gerne ein erholsames Wochenende dort verbringen, um mal runterzukommen. Ein bisschen Ruhe würde dir guttun … davon würde auch ich profitieren.« Helen ist die einzige Frau, die meinen Avancen standhält. Deshalb mag ich sie vermutlich. »Es steht dir frei, zu gehen, Helen. Vielleicht in eine der anderen Niederlassungen. Ich wollte dich schon immer als Geschäftsführerin in Los Angeles haben.«

»Viel zu heiß, viel zu sonnig, die haben dort massenweise aufgespritzte Lippen und künstlich angelegte Pobacken und noch dazu grinsen alle … permanent! Außerdem, was wäre dann mit dir? Du könntest im Big Apple machen, was du willst? Nicht mit mir, Mason!« Sie bohrt ihren Zeigefinger in meine Brust. »Du bist größenwahnsinnig, irrational, und wenn du mich nicht hättest, dann würde die Kanzlei nur Arschgeigen als Kunden haben, weil du sie mit deiner Art köderst, wie ehemals Hugh Hefner seine Bunnys.«

»Davon gibt es immerhin genug auf dieser Welt. Also Arschgeigen, nicht Bunnys … und hochkonzentriert kommen sie in New York City vor. Deshalb liebe ich diese Stadt auch. Sie ist voller Sauereien! Außerdem, haben genau diese Arschgeigen Geld. Vergiss das nicht! Die Netten – siehe Leonardo DiCaprio als Jack in Titanic – haben keinen Cent und gehen in den Wellen des Lebens einfach unter. Merk dir das für deine Zukunft, solltest du jemals vorhaben, zu heiraten. Nimm dir das größte Arschloch, das du finden kannst. Dann bist du finanziell abgesichert und brauchst keine Angst zu haben, dass du mit ihm Sex haben musst, weil er zig andere Frauen nebenbei am Laufen hat. Am Ende gibt es eine teure Scheidung, die dich zu einer vermögenden Frau machen wird. Da wärst du fein raus.«

Helen sieht mich mit ihren blauen Augen durch diese ulkigen dunkelroten Brillen an, für die sie früher im Schulhof geschlagen worden wäre. »Romantik und ewige Liebe liegen dir nicht«, stellt sie trocken fest.

»Wie wäre es mal mit einer neuen Brille? Ein schmuckes, elegantes Design. Ich gebe eine Runde aus. Geht auf Firmenkosten.«

»Wie wäre es mal mit ein wenig mehr Benehmen gegenüber Damen? Hm, Mason, was hältst du davon? Ich gebe eine Benimmrunde aus!« Sie stupst sich die groteske Brille zurecht und sieht mich finster an. Wenn sie dürfte, würde sie mich jetzt schlagen. Schön mittig in meine festen Eier.

»Wir brauchen diesen Deal mit der Organisation Life for Earth. Ein Non-Profit-Unternehmen, vergiss das nicht! Wenn du das vermasselst, dann pack ich meine Sachen und bin weg. Ich werde all meine Kunden mitnehmen und zu deinem allerbestenFreund Mike Miller wechseln.«

»Das würdest du nicht wagen!«, fahre ich sie an und schieße mit dem Finger wie mit einer Pistole auf sie. »Der ist genauso ein Arsch wie ich!« Miller! Pah! Das größte Arschloch, das ich kenne!

»Aber nicht so ein großes, wie du es sein kannst.«

Autsch! Klare Worte von Helen und es scheint ihr ernst zu sein. Normalerweise ist sie tolerant. – Gegenüber meinen Ausrutschern.

»Piano, piano!«, besänftige ich sie. »Ich weiß, du willst diesen Deal unbedingt haben. Aber wir können auch ohne«, erkläre ich und gehe zu meinem Wandschrank, um mir ein weiteres und ihr ein erstes Glas Whiskey einzuschenken. Sie kann nämlich nicht nur Zigarre rauchen, sondern verträgt auch einige Zentiliter meines Lieblingsgetränkes, was mich schon vor Längerem davon überzeugt hat, dass sie die wahre Liebe meines Lebens sein muss. Nur hat es nicht Klick gemacht. Mein Herz spielt da nicht mit. … Und ihres hasst mich sowieso, wie man zweifelsfrei erkennen kann.

»Wir können nicht ohne Dyneff. Wir brauchen Life for Earth«, sagt sie und entreißt mir das Glas, das ich soeben im Begriff bin, zu überreichen.

»Schon verstanden. Ich kann auch nett sein.«

»Mason, du bist alles: ein knallharter Anwalt, ein Genießer, wenn es um Whiskey und Frauen geht, ein begehrter Junggeselle, verdammt gut aussehend, sexy, stinkreich, intelligent und clever … doch nett … nein, das bist du nicht. Und das wissen alle da draußen!« Sie zielt mit ihrem Zeigefinger auf die bodenhohe Fensterscheibe, hin zum Empire State Building, als würde sie es mit einem Fingerstupsen zum Einsturz bringen können.

Ich lasse mich in meinen Ledersessel fallen und schließe die Augen, um nachzudenken. Sie hat recht. Verdammt! Wenn ich den Deal nicht bekomme, kriegt ihn die Arschgeige Miller und das darf ich nicht zulassen. Seit sechs Jahren konkurrieren wir miteinander und führen Listen über unsere Siege. Er führt momentan um einen Punkt, also muss ich den Vertrag mitder Non-Profit-Firma an Land ziehen. Da führt kein Weg vorbei. Helen will den Deal, weil sie gute Absichten hat und für die Rechte einer gemeinnützigen Organisation kämpfen will. Ich brauche die Abmachung, damit ich Miller den Stinkefinger zeigen kann. Helen ist mein gutes Gewissen, sie ist die Person, die meine Geschäfte durch gute Aktionen ins Reine bringt. Sie sorgt für mein gutes Karma. Zusammen sind wir Yin und Yang. Helen hat diese Mädchenfantasien, sie will etwas für die Welt tun. So eine stupide Vorstellung eben. Rasant drehe ich mich zu ihr.

»Was schlägst du also vor, Jean D’Arc?«, frage ich, um zu signalisieren, dass ich mich ergebe.

»Ein paar gute Taten und eine verdammt gute PR, um den Kunden von uns zu überzeugen.«

»Die haben wir. Unsere PR ist fabelhaft. Du hast die PR-Tante doch selbst eingestellt und sie macht einen guten Job. Wir sind dauernd mit unseren Erfolgen in den Medien.«

»Mir geht es nicht um die Firmen-PR, denn die ist gut, keine Frage. Ich dachte da eher an dich. An dein Image! … Denn was dich betrifft, da gäbe es jede Menge Verbesserungsbedarf.«

»Ach ja? Was genau meinst du?«, knurre ich und lehne mich ein Stück nach vorne, womit ich sie in Bedrängnis bringe. Mein Blick fixiert ihre blauen Augen. »Soll ich wieder was spenden? Meinen Whiskeyvorrat im Keller, oder die Obdachlosen vor unserem Gebäude zu einer Whirlpoolparty auf der Dachterrasse einladen?« Bei der Vorstellung, dass der alte Fred mit seinem dreck-gebräunten Bauch und seinem dunklen Pferdeschwanz (das Haar wäre nach einem Waschvorgang strohblond) in meinem Pool plantscht, ist übel … echt übel. Es reicht doch, dass ich ihm jeden Tag sein Frühstück spendiere und mit ihm über Frauen quatsche. Er war mal ein ganz schlimmer Finger und das gefällt mir. Für Fred habe ich die ersten zehn Minuten reserviert, ehe ich durch die Drehtür in meinen Dreizehn-Stunden-Arbeitstag eintauche.

»Mason, darum geht es nicht. Du brauchst ein neues Image. Noch besser einen Sinneswandel, doch den wird es auf Bestellung nicht geben. Also kriegst du ein brandneues Profil verpasst. Und ich weiß auch schon, wer für diesen Job infrage kommt.«

»Der Papst?«

Sie schüttelt den Kopf und schnalzt mit der Zunge.

»Meine Mutter? Oh bitte, lass sie aus dem Spiel. Das endet jedes Mal bitterböse und sie macht sich wieder Vorwürfe, dass sie bei meiner Erziehung versagt hat. Du weißt doch, wie fertig sie nach unserem letzten Zusammentreffen war.«

»Sie musste danach den Asthmaspray auspacken und die doppelte Dosis Valium schlucken. Natürlich habe ich das nicht vergessen. Ich wollte schon den Notarzt rufen … Aber verständlich, denn deine Mutter hat mit dir eine Weltkatastrophe verursacht, die sie nicht mehr rückgängig machen kann. Aber lassen wir das jetzt. Irgendwann wirst auch du noch erwachsen werden, das weiß ich. Und bis dahin kriegst du erstmal ein neues Image. Quasi einen neuen Anstrich für deine Fassade.«

»Zum Kotzen. Klingt, als würdest du mir einen Schminkkurs buchen.«

»Indirekt ist es das auch. Sie wird deine ungute Art überschminken und dir eine nette Visage zaubern.«

»Sie?« Nun wird es interessant. Ich l-i-e-b-e Frauen. Vor allem gut aussehende. Ich stehe vom Stuhl auf, gehe zum Fenster und sehe gespielt desinteressiert nach draußen. »Wie heißt die tolle Visagistin, die aus mir einen allseits beliebten Anwalt machen soll?«

»Karen Lombard.«

Ich überlege. »Karen Lombard? Der Name kommt mir bekannt vor … Von irgendwoher -« Fragend drehe ich mich zu Helen um.

»Oh ja, du kennst die Lady. Kannst du dich nicht mehr erinnern? Du hast sie vor vier Jahren in typischer Mason-Manier vor Gericht erfolgreich in den Boden gestampft! Am Ende hat sie nicht nur verloren, sondern auch geheult.«

Kapitel 2

Karen

Nervös drehe ich am Kugelschreiber herum und wippe mit einem Bein, während meine Augen ungeduldig Jeff ins Visier nehmen.

---ENDE DER LESEPROBE---