THE DIVINE CHRONICLES 6 - VERNICHTUNG - M.R. Forbes - E-Book

THE DIVINE CHRONICLES 6 - VERNICHTUNG E-Book

M.R. Forbes

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Beschreibung

AUF ZUR DÄMONENJAGT! Im Kampf zwischen Engeln und Dämonen ist nichts wie es scheint. Dies wird Landon erneut schmerzlich bewusst, als er feststellen muss, dass der totgeglaubte Dämon Abaddon zurückgekehrt ist. Nun beginnt ein Wettlauf mit dem Tod. Landon und seine bunt zusammengewürfelte Schar aus Engeln, Dämonen und Sterblichen müssen einfallsreich sein, um Abbadons grausame Pläne zu durchkreuzen und ihn ein für alle Mal zu vernichten. Doch ihnen läuft die Zeit davon … "VERNICHTUNG" ist der sechste Band der Urban-Fantasy-Reihe von Michael R. Forbes

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Seitenzahl: 358

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M. R. Forbes

VERNICHTUNG– THE DIVINE CHRONICLES –

Deutsche Erstauflage

Titel der englischen Originalausgabe:

THE DIVINE CHRONICLES – EXECUTION

1. Auflage

Veröffentlicht durch den

MANTIKORE-VERLAG NICOLAI BONCZYK

Frankfurt am Main 2023

www.mantikore-verlag.de

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe

MANTIKORE-VERLAG NICOLAI BONCZYK

Text © M.R. Forbes 2016

Deutschsprachige Übersetzung: Deborah Barnett

Lektorat: Anja Koda

Satz: Karl-Heinz Zapf

Cover- und Umschlaggestaltung: Jelena Begović und Matthias Lück

VP: 351-196-01-03-0123

ISBN: 978-3-96188-180-2

M. R. Forbes

VERNICHTUNG– THE DIVINE CHRONICLES –

Roman

INHALT

EINS

ZWEI

DREI

VIER

FÜNF

SECHS

SIEBEN

ACHT

NEUN

ZEHN

ELF

ZWÖLF

DREIZEHN

VIERZEHN

FÜNFZEHN

SECHZEHN

SIEBZEHN

ACHTZEHN

NEUNZEHN

ZWANZIG

EINUNDZWANZIG

ZWEIUNDZWANZIG

DREUNDZWANZIG

DREUNDZWANZIG

FÜNFUNDZWANZIG

SECHSUNDZWANZIG

SIEBENUNDZWANZIG

ACHTUNDZWANZIG

NEUNUNDZWANZIG

DREISSIG

EINUNDDREISSIG

ZWEIUNDDREISSIG

DREIUNDDREISSIG

VIERUNDDREISSIG

FÜNFUNDDREISSIG

SECHSUNDDREISSIG

SIEBENUNDDREISSIG

ACHTUNDDREISSIG

NEUNUNDDREISSIG

VIERZIG

EINDUNDVIERZIG

ZWEIUNDVIERZIG

DREIUNDVIERZIG

VIERUNDVIERZIG

FÜNFUNDVIERZIG

SECHSUNDVIERZIG

SIEBENUNDVIERZIG

ACHTUNDVIERZIG

NEUNUNDVIERZIG

FÜNFZIG

EINUNDFÜNFZIG

ZWEIUNDFÜNFZIG

DREIUNDFÜNFZIG

VIERUNDFÜNFZIG

FÜNFUNDFÜNFZIG

ÜBER DEN AUTOR

EINS

Ich konnte die Hände von Elyse und Rose an meinen Armen spüren, als mein Körper nach vorne sackte und in ihrem Griff hing, so, als ob er sämtliche Stabilität verloren hat. Die Stimme des Dämons hallte sanft in meinem Geist und gleichzeitig war seine Macht ohrenbetäubend laut.

»Du hast ein Versprechen gegeben, Diuscrucis«, sagte Abaddon. »Ich habe nicht den Wunsch, an diesen schrecklichen Ort zurückzukehren.«

Ich blinzelte, kämpfte gegen die drohende Ohnmacht an.

»Kannst du mich hören?«, fragte ich und drückte die Worte nach innen an den Ort, wo ich ihn spürte. Es war ein dunkler Ort in meiner Seele, ein Ort, den ich verschlossen hatte, damit er heilen konnte.

»Ja. Ich höre dich. Was hat dieser Dämon getan?«, wollte er wissen. »Diuscrucis, ich werde mich nicht kontrollieren lassen.«

Es war diese Verbindung, die es uns erlaubte, miteinander zu kommunizieren. Die Verbindung, die wir in der Box geschmiedet haben. Es war das Versprechen, das ich gegeben habe, dafür zu sorgen, dass ich ihn und seine Seele vollständig zerstören werde, sodass sie nicht mehr in der Hölle gefoltert oder in diese Welt zurückgebracht werden können, wo sie noch größeren Qualen ausgesetzt sind. Diese Dinge haben uns verbunden, haben uns aneinandergebunden über diesen schwarzen Abgrund hinweg. Der Abstand zur Hölle war von dort, wo ich mich befand, zu groß gewesen. Jetzt waren wir näher zusammen. Näher als ich geglaubt habe.

»Ein Beschwörungsritual«, erwiderte ich. »Ich habe versucht, es aufzuhalten. Ich war zu spät.«

Er heulte in meinem Geist auf, seine Kraft haute mich beinahe um.

»Ich kann dir nicht helfen, wenn du mich tötest«, schrie ich ihn an.

»Ich hasse diesen Ort. Ich hasse diesen Körper. Ich hasse diese Macht. Ich hasse. Ich hasse.«

»Landon?«, sagte Rose. Ihre Stimme klang wie aus einer Millionen Meilen Entfernung. »Landon? Was geht hier vor?«

Ich ignorierte sie.

»Abaddon, ich werde mein Versprechen halten. Ich werde einen Weg finden. Sag mir wo du bist.« Die Macht des Dämons in meinem Kopf ließ nach. Wenn er gewollt hätte, hätte er mich töten können. Die Verbindung war stark genug und er besaß die nötige Fähigkeit. Er wollte mich aber nicht töten. Vielleicht war ich sogar das Einzige in dieser Welt, das er nicht töten wollte.

»Dunkel. Es ist immer noch dunkel. Ich weiß es nicht. Finde den Dämon. Zwing ihn, es dir zu sagen.«

»Das werde ich. Du musst dich zurückziehen. Sonst tötest du mich. Ich kann gerade nicht einmal aufrecht stehen.«

Der Schmerz ließ augenblicklich nach, meine Augen konnten sich wieder fokussieren. Ich spürte meine Beine und benutzte sie, um aufrecht zu stehen. Rose und Elyse spürten, dass ich wieder Herr meiner Sinne war und ließen mich los.

»Landon«, sagte Rose erneut. »Bist du in Ordnung?«

Ich sah blinzelnd zu ihr hinüber. Die Welt war plötzlich in eine Art dunklen Schleier gehüllt, den ich vorher nie bemerkt hatte. Er hing vor mir, wie ein Schatten, der sich nicht am richtigen Ort befand.

Es war Abaddon. Beobachtete er mich? Oder hinterließ er mir nur eine kleine Erinnerung?

»Halte dein Versprechen.«

Ich würde niemals frei von ihm sein, bis ich das Universum von ihm befreit habe.

»Nein«, sagte ich zu Rose. »Ich bin nicht okay. Keiner von uns ist es. Abaddon ist frei. Wir müssen ihn aufhalten.«

ZWEI

»Frei?«, fragte Rose. »Was soll das bedeuten, Abaddon ist frei?«

»Nichts Gutes«, sagte Elyse »Abaddon wurde nach dem Vorbild des Biestes geschaffen. Er hat die Macht, jedes Lebewesen auf der Erde zu zerstören. Die Frage ist, wie ist er der Hölle entkommen?«

»Randolph Hearst hat ihn heraufbeschworen«, erwiderte ich.

»Hearst?«, fragte Elyse. »Dieser Loser? Er hat nicht die Macht, so was Großen durchzuziehen.«

»Nicht allein. Ich wette, er hatte Hilfe.«

»Gervais?«

»Nein. Gervais würde so ein großes Ding mit niemandem teilen wollen.«

Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den UPS-Boten. Alyx hielt ihn noch immer gegen die Wand gedrückt, die Kraft in ihren kleinen Händen wirkte fast komisch. Der Mann bewegte sich nicht. Sein Gesicht war kreidebleich und es zeichnete sich ein Fleck vorne auf seiner Hose ab.

»Du Hurensohn«, sagte ich. »Was ist dein Motiv, Gervais?«

»Was?«, erwiderte der Mann. »Schau, ich weiß nicht, was du denkst, wer ich sein soll, aber …«

»Hör auf mit dem Mist«, unterbrach ich ihn und ging auf ihn zu.

»Du erinnerst dich an Alyx, oder?«

Sie fletschte ihre Zähne. Sie verlängerten sich dabei in Reißzähne. Der Mann sah panisch aus und versuchte wegzulaufen, seine Beine baumelten hilflos über dem Boden, während sie ihn an Hals festhielt.

»Basierend auf dem, was Abaddon mir gesagt hat, hat es den Anschein, dass er nicht im Vollbesitz seiner Macht ist. Ich weiß, dass du weißt, was zur Hölle hier vorgeht. Ich weiß, dass es einen Grund dafür gibt, dass du die Nachricht persönlich überbracht hast, und ich weiß, dass es einen Grund dafür gibt, dass du das alles von vorneherein zugelassen hast. Hör auf, Spielchen zu spielen, oder Alyx spielt eines ihrer Spielchen.«

Der Mann sah von mir zu Alyx und dann wieder zu mir. Dann seufzte er laut.

»Okay. Wie du willst, Landon.«

Er verwandelte sich vor uns, zurück in den dünnen Mann mit lockigen, schwarzen Haaren und dem Akzent, den ich liebte zu hassen.

»Woher wusstest du, dass ich es bin?«

Ich lächelte. »Ich wusste es nicht. Ich dachte, wenn ich falsch liege, ist das Schlimmste, was passieren kann, dass ich einen Postboten zu Tode erschreckt habe.«

»Bah, ich hätte es ahnen sollen. Was meinst du damit, basierend auf dem, was Abaddon zu mir gesagt hat?«

»Du bist nicht derjenige hier, der die Fragen stellt. Sag mir, was dein Plan ist, Gervais. Ich weiß, dass du das wirst, denn du willst nicht sterben, und du bist noch nicht stark genug, um Alyx daran zu hindern, dich zu töten.«

»Kannst du mich zumindest runterlassen?«, wollte er wissen. »Ich werde alles, was ich weiß, erklären, aber es wäre so viel netter, das plaudernd und im Sitzen zu tun.«

Alyx sah mich an. Ich nickte. Sie lockerte ihren Griff und Gervais fiel auf den Boden. Er griff nach oben und rieb sich seinen Hals.

»Da wird eine Narbe bleiben«, sagte er.

»Wo hast du dich die letzten drei Wochen rumgetrieben?«, wollte ich wissen.

»Ach, hier und da. Du weißt, wie das mit den Dämonen so ist«

»Gervais«, sagte ich.

Er lachte auf seine kleine, französische Art und zuckte mit den Schultern. »Du hast die Fäuste Gottes besiegt und deinen Teil der Abmachung erfüllt. Du hast mich nicht mehr gebraucht.«

»Du hast versucht, Zhengs Erinnerungen zu stehlen. Sein Wissen, wie man sie herstellt.«

»Nun, natürlich habe ich das getan. So funktioniert das eben, oder nicht, Diuscrucis? Ich habe dir schon gesagt, dass ich meinen vormaligen Status wieder erlangen will. Das kann ich nicht, es sei denn, ich habe einen Hintergedanken. In diesem Fall hatte ich gehofft, die Erinnerungen deines Freundes zu stehlen und damit Fäuste zu produzieren, die ich dann kontrolliere. Es war etwas riskant gewesen, aber eine Win-win-Situation, solange du nur diesen dummen Engel besiegst.«

»Und jetzt hast du Hearst geholfen, um Abaddon zurück in diese Welt zu bringen. Warum?«

»Ich möchte seine Macht benutzen.«

»Ich brauche dich nicht, damit du mir diesen Teil erzählst. Hearst hat ihn heraufbeschworen. Hearst kontrolliert ihn. So funktioniert das, oder nicht?«

»Ja, weitestgehend. Aber es gibt Wege.« Er lächelte sein nerviges, schelmisches Grinsen, das ich so sehr hasste.

»Es gibt immer Wege. Lass mich dir daher erklären, wieso es eine gute Idee ist, mich in der Nähe zu haben.«

»Gute Idee«, erwiderte ich. »Aber in Anbetracht dessen, wie sich die Dinge das letzte Mal entwickelt haben, ziehe ich es in Erwägung, mein Glück ohne dich zu probieren.«

»Das solltest du vielleicht. Aber es wäre ein Fehler. Ich weiß nämlich, wo er den Dämon beschworen hat. Ich weiß, wo sie ihn gefangen halten. Du hast recht, wenn du sagst, dass er noch nicht im Besitz seiner gesamten Kräfte ist. Es liegt aber nicht daran, dass er sie nicht mitgebracht hat. Sondern daran, dass sie seine Kraft bannen. Sie wollen Abaddon nicht frei in dieser Welt haben. Sie wollen nicht jedes Lebewesen zerstören. Wenn sie das täten, von was würden sie sich ernähren? Sie haben es geschafft, ihn und seine Macht zu beherrschen. Jetzt wollen sie ihm seine Macht entziehen und zu ihrem Vorteil nutzen.«

»Du scheinst ja ziemlich viel davon zu wissen«, warf Rose ein.

»Natürlich tue ich das, meine Blume.«

»Wie?«

Er veränderte erneut seine Gestalt, verwandelte sich in einen fetten Mann mit kurzem Bart. »Ich kann zu jedem werden, solange er menschlich ist. Der hier gehört zu Hearst. Er hatte Zugang zum Solen-Intranet« Er verwandelte sich zurück. »Die Dinge, die man heutzutage im Intranet finden kann, sind teilweise wirklich witzig. So ein hoher Schutz gegen Außenstehende, aber keiner, sobald du ein Insider bist. Vor allem, wenn du ein Administrator bist.«

»Du weißt von Hearsts geheimen Versteck für Abaddon durch das Intranet?«, fragte ich skeptisch.

»Nein. Ich fand den Namen einiger niedriger Dämonen, die Zugang hatten. Das ist das Ding mit niedrigen Dämonen, Landon. Sie sind leicht zu verführen, wenn du den richtigen Körper dafür hast.« Er verwandelte sich erneut in Roses Schwester, streckte die Hüfte raus und grabschte sich an die Brüste.

»Du Arschloch«, sagte sie mit wutverzerrtem Gesicht.

»Gervais«, sagte ich und hielt Rose mit einer Hand zurück.

»Es war etwas widerlich, was ich für die Information habe tun müssen, aber am Ende hat es sich gelohnt. Ein Dämon mit sexuellen Sitten ist in meinem Fall schon fast etwas zu ironisch.«

»Komm auf den Punkt«, sagte ich.

»Ah, ja. Der Punkt. Der Punkt ist, dass ich weiß, wo sie Abaddon gefangen halten. Du nicht. Deswegen brauchst du meine Hilfe.«

»Bräuchte ich nicht, wenn du dich an unsere erste Abmachung gehalten hättest.«

»Stimmt.«

»Und wenn ich eine weitere Abmachung mit dir treffe, wirst du diese auch wieder brechen.«

»Wahrscheinlich.«

»Warum sollte ich Abaddon dann nicht allein suchen? Ich bin sicher, dass Hearst glücklich darüber sein wird, mir zu sagen, wo er ist.«

»Mach das, Landon. Gehe zu Hearst und frage ihn nach Abaddon. Schau, was er dir erzählt. Warum nimmst du deinen Harem nicht mit? Ich werde hier auf deine Rückkehr warten und darauf, dass du mit mir einen Deal machen möchtest.«

Er hielt inne und sah mich selbstzufrieden an. »Du wirst einen Deal mit mir machen wollen. Davon bin ich überzeugt.«

Ich starrte ihn eine gute Minute lang an. Es nervte zu wissen, dass der Dämon etwas vorhatte, und dieses quälende Gefühl zu haben, dass der Dämon mich genau da hatte, wo er mich haben wollte. Von allen Dämonen denen ich begegnet bin, war Gervais der geübteste Manipulator von allen.

»Alyx, bleib hier und leiste Gervais Gesellschaft. Sollte er etwas anderes versuchen als Fernsehen, reiß ihm die Kehle heraus.«

»Ja, Herr«, erwiderte Alyx. Ich sah zu ihr hinüber.

»Ja, Liebling«, sagte sie stattdessen.

»Rose, es ist deine Entscheidung, ob du mitkommen möchtest«, fuhr ich fort. »Elyse, deine Gesellschaft würde ich zu schätzen wissen.«

»Klar«, erwiderte Elyse. »Bin dabei.«

»Ich komme mit«, sagte Rose. »Ich kann die Übung gebrauchen.«

»Hast du keine Angst, dass ich dir deine Freundin klaue. während du weg bist?«, fragte Gervais offensichtlich amüsiert.

»Versuch es ruhig«, erwiderte ich. »Lasst uns gehen.«

DREI

Wir brauchten zehn Minuten die Workout-Klamotten gegen Straßenkleidung zu tauschen, bevor wir mein Apartment verließen und uns zu Fuß auf den Weg machten. Ich würde noch früh genug ein Taxi rufen, das uns zu Hearst bringt, aber ich wollte Rose und Elyse zuerst auf den neusten Stand der Dinge bringen.

»Anscheinend kann Abaddon mit mir reden«, sagte ich. »Über die Verbindung, die wir während meiner Zeit in der Box hergestellt haben.«

»Aber du hast die Box zerstört«, warf Elyse ein. »Wie konnte die Verbindung überleben?«

»Teile unser beider Seelen waren gefangen. Ich habe ihm dort ein Versprechen gegeben, dass meine Seele mit seiner verband. Diese Bindung hat überlebt, nachdem ich der Box entkommen war. Irgendwie kann er zu mir sprechen und seine Macht durch diese Verbindung senden.«

»Er kann Macht durch diese Verbindung senden?«, fragte Elyse. »Du meinst, er könnte dich töten?«

»Wenn er das wollte, ja. Alles, was er von mir will, ist, dass ich mein Versprechen halte.«

»Was hast du versprochen?«

»Ihn zu zerstören. Außer, dass er mir schon mitgeteilt hat, dass er nicht freiwillig gehen wird. Ich muss es mir verdienen.«

Elyse griff mich am Arm und drehte mich zu herum. »Ist das dein ernst?«

»Unglücklicherweise, ja. Ich habe mich auf den Deal eingelassen, weil es die einzige Chance gewesen war, die ich hatte. Es war der einzige Weg gewesen, das Biest in die Box zu bekommen. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet, mein Versprechen so bald einlösen zu müssen.«

»Scheiße«, sagte Elyse.

»Yup. Also, hast du eine Ahnung, wie man einen Dämon tötet, den man nicht töten kann?«

Elyse lachte. »Noch nicht. Eines nach dem anderen.«

»Wenn Abaddon will, dass du ihn tötest, warum sagt er dir dann nicht, wo er ist?«, wollte Rose wissen.

»Ich denke, dass er das nicht weiß. Zumindest noch nicht.«

»Willst du ihn überhaupt finden, bevor du ihn vernichten kannst? Ich meine, es erscheint mir besser, dass er irgendwo festgehalten wird, während wir herausfinden, was wir überhaupt machen sollen. Wenn er so mächtig ist, wie du sagst, kann es ja nichts Schlechtes sein, dass seine Kraft irgendwo gebannt wird.«

»Es ist keine schlechte Sache, dass seine Kraft eingedämmt wird«, erwiderte ich. »Es ist eine schlechte, dass es Randolph Hearst ist, der diese bannt, mit der Hilfe eines, uns noch unbekannten Komplizen. Mich würde es freuen, zu wissen, wo Abaddon sich befindet und die Kontrolle über sein Gefängnis zu übernehmen, falls dies eine Option sein sollte.«

»Komplizen?«, wollte Rose wissen. »Du meintest, dass es wahrscheinlich nicht Gervais ist, aber kannst du dir da sicher sein? Dieser Dämon ist der schleimigste Wurm, dem ich jemals begegnet bin.«

»Dir sind noch nicht genug Dämonen begegnet«, warf Elyse ein. »Gervais ist zu schlau, um ein Wurm zu sein.«

»Und wenn er seine Hand bei der Beschwörung von Abaddon im Spiel gehabt hätte, wäre er nicht zurück zu mir gekommen. Nein, er braucht für irgendwas meine Hilfe, und im Gegenzug werde ich ihn dazu bringen, einen Schritt zu unternehmen. Wir werden wahrscheinlich nicht herausfinden, worin dieser Schritt besteht, bis es zu spät ist.«

»Woher willst du dann wissen, dass wir letztendlich nicht noch schlechter dastehen werden als wir es bereits tun?«

»Ich bin mit dem mächtigsten Dämon verbunden, den Satan jemals erschaffen hat, und er kann mich mit einem bloßen Gedanken töten. Wie kann es noch schlimmer werden? Zumindest für mich?«

»Da hast du wohl recht«, musste Rose zugeben. »Weißt du, wo wir hingehen?«

Wir waren während unserer Unterhaltung ziellos herumgewandert. Es waren noch einige Meilen bis zu Hearsts Brownstone-Gebäude, eine Entfernung die ich normalerweise zu Fuß zurücklegen würde, wenn ich mich anschleichen wollte. Abaddons Macht in Form eines permanenten Summens dunkler Energie auf meiner Seele zu spüren, nahm mir allerdings die Lust, mich anzuschleichen.

»Hearst hat ein Brownstone-Gebäude auf der 93ten und Broadway«, sagte ich.

»Denkst du, er wird zu Hause sein?«, wollte Rose wissen.

»Wahrscheinlich nicht. Seine Laufburschen werden uns aber verraten, wo er ist.«

»Bist du dir da sicher?«

»Wenn sie gerne weiterleben wollen, dann ja.« Ich zeigte auf Elyse, die einen Stein aus ihrer Tasche holte. Dieser Stein konnte mit etwas mehr als einem Gedanken durch eine vier Fuß lange, römische Spatha aus Obsidian ersetzt werden. »Hast du deine Messer mitgebracht?«

Rose öffnete ihren kurzen Mantel, um mir die Waffen zu zeigen. Ich selbst war unbewaffnet, dachte mir aber, dass sie die Erfahrung sammeln sollte, die sie brauchte.

Ich pfiff nach einem Taxi, hielt es mit einer Handbewegung an und öffnete die Tür für Rose und Elyse. Dann schlüpfte ich vorne auf den Beifahrersitz. Ich suchte den Augenkontakt mit dem Fahrer, suchte nach einem Funken Göttlichem. Früher war es einfacher gewesen, als ich sie schon aus der Entfernung hatte spüren können, allerdings hatte das auch bedeutet, dass sie mich ebenfalls spüren konnten.

»Du willst nicht hinten sitzen?«, wollte er wissen, überrascht. Es war ein jüngerer Typ mit Sweater und fleckiger Jeans.

»Mir gefällt es vorne ganz gut«, erwiderte ich. »Dreiundneunzigste und Broadway, bitte.«

Ich beobachtete sein Gesicht. Seine Augenbraue zuckte nur minimal. Den meisten Menschen wäre es wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen.

»Elyse«, sagte ich. »Kennst du unseren Fahrer?«

Die Wahrheit ist, dass Taxis oft Zielscheiben für die Göttlichen und die Nicht-Creidem waren. Sie waren eine gute Entschuldigung dafür, kreuz und quer durch die Stadt zu fahren, Gespräche zu belauschen und Nachrichten von einem Ort zum anderen zu transportieren. Fahrservices wie Lyft und Uber haben das Spionagenetzwerk der Göttlichen nur noch effektiver gemacht.

»Ich erkenne ihn nicht«, erwiderte Elyse, während sie sich nach vorne beugte. Als Tochter des vormaligen Anführers der Nicht-Creidem würde sie die meisten ihrer Crew kennen. »In letzter Zeit haben sie aber Außenseiter rekrutiert. So was Ähnliches wie dich.« Sie sah lächelnd zu Rose hinüber.

»Gibt es ein Problem?«, fragte der Fahrer und sah dabei sichtlich nervös aus.

»Das weiß ich nicht«, erwiderte ich. »Das hängt davon ab, wieso dir die Wohnadresse von Randolph Hearst bekannt ist.«

Seine Augen zogen sich zusammen. »Wer zur Hölle bist du?«

»Jemand, mit dem du keine Spielchen spielen willst. Gehörst zu den Nicht?«

Seine Hand zuckte zu seiner linken Seite. Ich griff nach meiner Kraft und nutzte sie, um seine Hand so heftig nach oben zu reißen, dass er sich damit selbst hart am Kinn traf.

»Nicht«, warnte ich ihn.

»Du bist es, oder?«, fragte er und rieb sich dabei sein Kinn. »Der, von dem sie mich gewarnt haben.«

»Ja. Du gehörst also zu den Nicht-Creidem?«

»Sie haben mich angewiesen, nicht mit dir zu reden.«

»Hier im Taxi sitzen drei von uns und nur einer von dir. In Anbetracht der Tatsache, dass du nicht Göttlich bist und anscheinend keine Tätowierungen hast, würde ich dir raten, das zu tun, was deine eigene Sicherheit garantiert. Und denke nicht noch mal daran, nach der Waffe zu greifen. Du kannst mich damit sowieso nicht töten.«

»Ja, ich bin Nicht«, gab er zu. »Ich gehöre erst seit ein paar Monaten dazu. Sie haben mir diese Route zugewiesen, nachdem ich ihnen gute Infos habe zukommen lassen bezüglich eines Dämons, der versucht hatte, Runensteine zu schmuggeln. Ich kenne Hearsts Adresse, weil ich oft dorthin fahren muss.«

»Ich denke, dass dies dann heute mein Glückstag zu sein scheint«, erwiderte ich.

Die Nicht-Creidem waren nicht meine Freunde, aber wir waren auch nicht wirklich Feinde. Sie wollten alles Göttliche zerstören und zeitgleich die Macht aufbewahren, die sich in den Artefakten befand, die von Engeln und Dämonen erschaffen worden waren, so, wie zum Beispiel Elyses Schwert. Ich tötete die Göttlichen, um zu verhindern, dass die Menschheit von ihnen verzehrt wurde. Hier kreuzten sich also unsere Interessen.

»Was willst du?«, wollte er wissen.

»Das habe ich dir gesagt. Zu Hearsts Adresse gefahren werden. Ich muss mit ihm reden.«

»Über was?«

»Er hat etwas, an dem ich interessiert bin.«

Er wurde hellhörig. Ich habe gewusst, dass dies passieren würde. »Oh?«

Ich lächelte. »Bleib in der Nähe und ich gebe dir vielleicht etwas, das du am Ende deiner Schicht mit zu ihnen nehmen kannst.«

»Okay, klar. Allein die Tatsache, dass ich berichten kann, den Diuscrucis gesehen zu haben, gibt mir schon einen netten Bonus. Alles Weitere ist das Sahnehäubchen oben darauf.«

»Dann los«, erwiderte ich. Der arme Junge hatte keine Ahnung, dass ich ihn alles vergessen lassen werde, sobald wir drei Blocks von Hearsts Anwesen entfernt sein werden.

Das Taxi fuhr los. Er war ein guter Fahrer, schnell und effizient, und wir erreichten Hearsts Brownstone-Gebäude in Windeseile.

VIER

»Wie heißt du?«, fragte ich den Fahrer, als wir einen Block von Hearsts Haus entfernt stehen blieben.

»Joey«, erwiderte er. »Joey Lincoln.«

»Nett, dich kennenzulernen, Joey. Komm mit.«

Er sah zu mir herüber. »Du willst, dass ich mitkomme?«

»Du wolltest die Information haben, oder nicht? Ich werde nicht hiersitzen und dir etwas erzählen, das du auch mit deinen eigenen Ohren hören kannst.«

Joey schien darüber nicht glücklich zu sein, aber er löste den Sicherheitsgurt und stieg aus dem Taxi.

Rose stieg auf seiner Seite aus, während Elyse sich neben mich auf den Gehsteig stellte.

»Was machst du?«, fragte sie mich im Flüsterton.

»Mit ihm?«, wollte ich wissen und zeigte auf Joey.

»Ja. Wir brauchen ihn nicht. Ich verstehe nicht, was du tust.«

»Abaddon ist zurück auf der Erde«, erwiderte ich. »Ich möchte, dass dein altes Team davon erfährt. Sie werden ihr Möglichstes tun, um herauszufinden wie und wo das passiert ist. Im besten Fall werden sie sich mit uns zusammenschließen und uns helfen ihn zu zerstören.«

»Im schlechtesten Fall kommen sie uns zuvor und machen sich seine Macht zunutze.«

»Yup. Besser als Hearst. Wenn die Solen-Familie ihr Mojo mithilfe von Abaddons Macht zurückbekommt, wird es schwierig, sie erneut zu verdrängen.«

»Ich nehme an, es ist besser als wenn Gervais bekommt, was er möchte?«

»Definitiv. Außerdem brauchen wir eine Mitfahrgelegenheit für die Nacht. Sollte es nötig werden, kann ich ihn auch alles wieder vergessen lassen.«

»Richtig. Das habe ich vergessen« Sie lächelte. »Hey, sag mal, weißt du ob Rose Blumen mag?«

»Das fragst du mich jetzt? Ihr Name ist Rose; Ich nehme es also an.«

Sie boxte mich auf den Arm.

Wir vier liefen die Straße hinab.

Als wir uns dem Brownstone-Gebäude näherten, bemerkte ich eine Gruppe Männer, die auf den Stufen der Stadthäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite saßen. Keiner von uns war Göttlich, deswegen erschienen wir auf ihren Radar als nicht außergewöhnlich. Dennoch war die Art und Weise, wie sie uns beobachteten, zu intensiv, um Zufall zu sein.

»Halte ein Auge auf die Typen hinter uns«, wies ich Rose an, als wir die Treppen hinaufstiegen. Sie drehte sich und wurde mit Pfiffen belohnt.

»Man kann nirgends in dieser Stadt hingehen«, sagte sie, als ich an Hearsts Tür klopfte.

Es dauerte einige Sekunden, bevor wir eine Antwort erhielten. Ein ernst dreinblickender Blutsauger im Smoking stand im Türrahmen, seine Augen wanderten über jeden von uns.

»Ah, Diuscrucis«, sagte er. »Herr Hearst erwartet dich bereits.«

»Tut er das?«, fragte ich lässig.

»Natürlich. Bitte, komm herein.« Er trat zur Seite. Ich trat über die Türschwelle und er positionierte sich wieder so, dass er den Eingang blockierte. »Nur du.«

Ich hätte ihn zwingen können, die anderen reinzulassen. Ich wollte noch immer, dass die Nicht-Creidem davon erfuhren, was hier vorging. Das war es aber nicht wert, einen Aufstand zu machen, vor allem in Anbetracht der Wachen draußen auf der anderen Straßenseite. Ich wusste, dass Elyse mit ihnen fertig werden würde, aber das war es einfach nicht wert.

»Sorry, ich nehme an, du sollst hier abhängen. Vielleicht suchst du dir in der Zwischenzeit ein paar neue Freunde.«

Elyse rollte mit den Augen. »Wir warten auf den Stufen.«

Sie sah zu dem Butler. »Wenn diese Mischlinge auf die Idee kommen sollten, rüberzukommen und uns zu nerven, werden sie nicht lange genug leben, um sich vor dem nächsten Sonnenlicht verstecken zu können.«

»Verstanden«, erwiderte der Vampir und seine Augen sandten eine deutliche Warnung in die Richtung der Gruppe. »Wir wollen keine Missverständnisse.«

Er schloss die Tür, trennte uns damit voneinander und lief vor mir her. »Folge mir.«

Ich folgte dem Butler durch eine elegante Lounge zu einer Mahagonitreppe und zum obersten Stockwerk. Wir kamen an einem einfachen Schlafzimmer vorbei, behangen mit schweren Vorhängen, die vor der Sonne schützten, und gingen auf ein grünes Büro aus Rosenholz zu.

Randolph Hearst saß hinter seinem Schreibtisch.

»Landon«, sagte er lächelnd und legte seinen Kopf schief, als ob er überlegte, wann wir uns das letzte Mal gesehen hatten. »Wie lange ist es her?«

»Erinnerst du dich an die Nacht, wo du nach Hause hast laufen müssen?«, fragte ich ihn.

Sein Lächeln verschwand. »Ich dachte mir, dass du das vielleicht warst. Komm herein, setz dich hin.« Er deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ich ging darauf zu und setzte mich hin, wobei ich auf eine lässige Körperhaltung achtete. Nichts an Hearst machte mir Angst. Er war ein zweitklassiger Vampir, der ein Händchen für das Spinnen von Intrigen hatte, Gervais nicht unähnlich. Seine körperlichen Attribute waren wenig einschüchternd.

»Ich bin sicher, dass du mittlerweile erfahren hast, dass ich Abaddon zurück in diese Welt beschworen habe?« Das war gerade mal fünfundvierzig Minuten her gewesen. »Warum nimmst du das an?«, wollte ich wissen.

»Es ist nicht deine Art einfach, einfach so zum Tee vorbeizukommen«, erwiderte er.

»Ich mag keine Lebensmittelzusätze. Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dich hier anzutreffen. Ich dachte, du wärst dort, wo immer dein neues Haustier gehalten wird.«

»Das wäre ich auch, aber ich musste hier sein, um mit dir fertig zu werden.«

»Auf welche Art und Weise, willst du mit mir fertigen werden?«, wollte ich wissen.

Er lachte. »Du bist immer so selbstsicher, nicht wahr?«

»Ich hielt die Macht eines Gottes in meinen Händen und ließ sie los«, erwiderte ich. »Das hat mein Selbstvertrauen auf wundersame Weise gestärkt.«

»Ich meinte, mit dir verhandeln.«

»Sag mir, wo Abaddon ist, und ich werde dich nicht töten«, schlug ich vor.

»Süß, Landon. Du weißt, dass ich das nicht tun werde. Und du solltest auch wissen, dass ich dich nie so nahe an mich ran gelassen hätte, wenn es momentan irgendeine Chance geben würde, dass du mir wehtun könntest.« Ich hob auf diese Aussage hin meine Augenbraue und schaute mich schnell im Raum um. Die Ränder dämonischer Runen waren sichtbar unter dem Teppich und hinter dem Bücherregal. Diese würden mich nicht beeinträchtigen.

»Wie willst du mich aufhalten?«, wollte ich wissen.

»Das ist Teil meines Deals.«

»Ich kann dir nicht folgen, Hearst.«

Sein Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. »Ich habe Abaddon, Landon. Ich kann eins von zwei Dingen mit ihm tun. Erstens kann ich ihn eingesperrt lassen und daran arbeiten, mir seine Macht zu eigen zu machen. Ja, mein Partner und ich werde diese nutzen, um unsere Position in der Göttlichen Hierarchie zu festigen. Aber, was ist daran schlecht? Zweitens, ich kann ihn freilassen.«

»Warum solltest du ihn freilassen wollen?«, wollte ich wissen.

»Weil du nicht zuhören wolltest.«

Ich hasste es, mit Dämonen zu verhandeln, und Hearst und Gervais bereiteten mir beide stets spontane Kopfschmerzen. »Ich höre jetzt zu.«

»Die Bedingungen sind einfach. Du lässt meinen Partner und mich tun, was wir tun müssen, und mischst dich nicht in unsere Angelegenheiten ein. Im Gegenzug lassen wir Abaddon eingesperrt. Oder du bestehst darauf, Ärger zu machen, und ich lasse ihn raus.«

»Ich kann dir nicht gestatten, das Gleichgewicht so ins Wanken zu bringen«, erwiderte ich. »Du weißt das.«

»Dessen bin ich mir bewusst. Schau, ich will diese Welt nicht versauen. Ich mag es hier. Was ich möchte, ist einige der, sagen wir mal, Kapitalanlagen zu übernehmen. Das ist der Grund, weswegen wir den Dämon beschworen haben. Mit seiner Macht können wir bestimmte Hürden entfernen, was dich einschließt.«

Ich schwieg, während ich mir das alles durch den Kopf gehen ließ. Ich musste Hearst nicht gleich umbringen, und es gab keinen wirklichen Nachteil davon, Abaddon unter Hausarrest zu wissen, solange ich versuchte herauszufinden, wie ich ihn vernichten kann.

»Nun. Was sagst du dazu?«

»Das sind deine ganzen Bedingungen? Ich lasse zu, dass du deine Konkurrenz ausschaltest und im Gegenzug lässt du Abaddon nicht auf die Erde los?«

»Ja«

»Für wie lange?«

»Auf unbestimmte Zeit.«

»Das Gleichgewicht«, wollte ich wissen.

»Du kannst eingreifen, wenn du musst, aber merze dabei die Gegenseite aus.«

»Kaufst du mich gerade?«, wollte ich wissen.

»Das war die Idee.«

»Wer ist dein Partner?«

»Sie ziehen es vor, zum jetzigen Zeitpunkt anonym zu bleiben.«

»Dir ist bewusst, dass diese Vereinbarung nur so lange bestehen bleibt, solange ich keinen Weg gefunden habe, ihn zu zerstören«, sagte ich. »Sobald ich das kann, interessiert es mich nicht, ob du ihn freilässt oder nicht.«

»Du kannst ihn nicht zerstören, Landon. Bestenfalls kannst du ihn wieder in die Hölle schicken und wir können ihn wieder heraufbeschwören. Du musst verstehen, dass die Beschwörung etwas ist, das nicht gestoppt werden kann, ganz gleich, was Gervais dazu meint.« Er lachte, als er die Veränderung in meiner Mimik wahrnahm. »Oh, dachtest du etwa, ich wüsste nicht, dass er versucht, seine Klauen in dieses Spiel zu krallen? Ich weiß weit mehr, als du wahrscheinlich denkst. So, antworte mir. Ja oder nein?«

Ich stand auf. Die Bewegung ließ Hearst zurückschrecken. Er war sich des Ausgangs dieser Verhandlung nicht so sicher, wie er vorgab zu sein.

»Ja«, sagte ich. »Wir haben eine Vereinbarung. Wenn es einen Weg gibt, ihn zu töten, werde ich ihn finden.«

»Es gibt keinen«, erwiderte Hearst zufrieden. »Die Box ist weg. Die Schwerter sind weg. Du kannst ihn nicht töten. Das ist der Grund, wieso er so wertvoll ist.« Er streckte seine Hand aus, schnitt mit einem scharfen Fingernagel in sein Fleisch bis es blutete.

»Wollen wir die Vereinbarung mit einem Handschlag besiegeln?«

»Hast du ein Messer?«, wollte ich wissen.

Er nahm meine Hand in seine und schnitt sie mit seinem Nagel.

Wir schlugen ein.

»Ich werde dich nicht jagen oder versuchen dich aufzuhalten, solange du Abaddon in Gefangenschaft hältst«, sagte ich. »Es sei denn, ich finde einen Weg, ihn zu vernichten.«

»Und ich werde Abaddon nicht freilassen, solange du mich in Ruhe lässt«, erwiderte Hearst. Ich fühlte den leichten Sog der Bindung, abgeschwächt durch die Tatsache, dass ich nicht Göttlich war. Ich konnte den Deal brechen, wenn ich wollte, aber momentan sah ich dazu keine Veranlassung. Außerdem habe ich nur versprochen, dass ich mich nicht einmischen werde. Ich hatte nichts über Rose, Elyse, Alyx oder sogar Gervais gesagt.

»Immer schön, Geschäfte mit dir zu machen, Landon« sagte Hearst. »Und jetzt verschwinde aus meinem Haus.«

FÜNF

»Und?«, wollte Elyse wissen, als ich auf die Straße trat. Die Vamps auf der anderen Seite waren in die Nacht verschwunden, nicht länger besorgt, dass wir Ärger machen werden.

»Es hätte besser laufen können. Es hätte schlechter laufen können.«

»Hast du Hearst getötet?«

»Noch nicht. Ich habe einen Deal mit ihm gemacht. Ich lasse ihn ungehindert seinen Geschäften nachgehen; er lässt Abaddon eingesperrt«

Elyse verzog das Gesicht. »Das ist der Grund, wieso er Abaddon beschworen hat? Um dich aus dem Weg zu haben?«

»Und sich an anderen Dämonen zu schaffen zu machen. Zumindest behauptet er das.«

Ich sah zu Joey hinüber. Er hörte intensiv zu, bereit, die Information den Nicht-Creidem zu überbringen. Der Ausgang meiner Unterhaltung mit Hearst hatte meine Meinung diesbezüglich geändert.

»Wir gehen ab jetzt zu Fuß«, sagte ich.

»Willst du mir nicht sagen, was hier vor sich geht?«, wollte er wissen. »Ich verstehe, dass Hearst einen Dämon beschworen hat und ihn irgendwo gefangen hält. Was kannst du mir noch sagen?«

»Nichts. Geh nach Hause«

Ich war in einer schlechten Stimmung. Warum sollte ich das auch nicht sein? Ich vertraute Hearst nicht, ungeachtet unserer Vereinbarung. Und ich vertraute insbesondere diesen unbekannten Partnern nicht, wer immer die auch waren. Und ich musste mich noch mit Gervais auseinandersetzen, bevor die Nacht vorbei war.

»Was? Du hast gesagt …«

»Ich rate dir, nach Hause zu gehen«, sagte Rose und zeigte ihm eines ihrer Messer.

»Okay. Ich bin mit dem glücklich, was ich habe.« Er zog eine Grimasse in meine Richtung und ging zurück zu seinem Taxi.

»Wird er sich an irgendwas hiervon erinnern?«, wollte Rose wissen.

»Er wird sich erinnern, hierher gefahren zu sein und gewartet zu haben. Er wird sich nicht erinnern mit wem und warum. Lasst uns gehen.«

Wir drei gingen zu Fuß zu meinem Apartment zurück. Ich seilte mich von Rose und Elyse ab, gab ihnen den Raum, damit sie sich ungestörter unterhalten konnten. Dass Elyse mich nach Blumen gefragt hatte, hatte mir gezeigt, dass gegenseitiges Interesse zu bestehen schien, obwohl ich bisher nicht realisiert hatte, dass sie dieselbe sexuelle Neigung teilten. Wie auch immer. Wieso sollte ich mich da einmischen? Ich hatte größere Probleme.

Hearst behauptet, dass es keinen Weg gab, eine Seele wie die von Abaddon zu vernichten, und unglücklicherweise neigte ich dazu, ihm recht zu geben. Das Biest konnte erst vernichtet werden, nachdem es in Avriels Box gefangen war, und das auch nur, weil es mir gelungen war, seine Macht zu stehlen. Selbst dann hatte es noch sechs Schwerter, sowohl dämonische als auch engelhafte, sowie die Macht des Himmels benötigt, um es zu Ende zu bringen. All diese Gegenstände waren jetzt fort.

Soweit ich wusste, war Elyses Spatha das mächtigste Artefakt momentan auf der Erde, und sie hat dieser Behauptung bisher nicht widersprochen. Ich vertraute ihrer Meinung in diesen Dingen. Sie war die beste Sammlerin ihres Vaters gewesen und wusste alles über sie.

Noch schlimmer war, dass ich jetzt wusste, dass die ganze Sache mit Matthias Zheng und den Fäusten Gottes nur der Anfang von etwas viel Größerem gewesen ist.

Wenn es regnet, dann in Strömen.

»Ich kann mich allein um Gervais kümmern, wenn ihr Hunger habt oder irgendwas anderes machen wollt«, sagte ich, als wir die Treppen zu meinem Appartement erreichten.

»Und den ganzen Spaß verpassen?«, wollte Rose wissen. »Es ist immer so ein Vergnügen, sich um diesen kleinen französischen Scheißhaufen zu kümmern.«

»Ich höre da Sarkasmus heraus.«

»Wer? Ich? Sarkastisch?«, sie lachte. »Was sagst du dazu, El?«

Elyse griff in ihre Tasche und warf mir ihren Stein zu. »Möglicherweise brauchst du es. Ich könnte chinesisch vertragen.«

»Danke«, sagte ich während ich das Artefakt auffing. »Ich sehe euch zwei dann später.«

Ich winkte ihnen zum Abschied zu und beobachtete sie, wie sie zusammen die Straße hinunterliefen.

In Manhattan konnte man so ziemlich überall gut Chinesisch essen und ein besonderer guter Ort befand sich zwei Blocks von meinem Apartment entfernt. Ich stieg die Treppen zu meinem Apartment hoch, öffnete die Tür und fand Gervais sitzend auf meiner Couch vor, fernsehschauend, wie befohlen. Alyx stand in der Ecke, ihre Augen bohrten sich in ihn hinein, ihr Körper zeigte keine Regung. Ich konnte mir keine bessere Wache vorstellen.

»Du bist zurück« sagte sie, als ich eintrat, und ihr Gesicht strahlte vor Freude. Sie kam zu mir herüber, schlang ihre Arme um meine Hüfte und drückte mich. Ich spürte, wie sich meine schlechte Laune augenblicklich in Luft auflöste.

»Hi, Allie«, sagte ich.

Der Fernseher ging aus. Gervais stand auf.

»Ah, Landon. Ich nehme an, du hast Hearst angetroffen?«

»Du wusstest, dass er dort sein würde, oder?«, fragte ich.

»Natürlich. Ich wusste, was er wollte.«

»Dann weißt du auch, dass ich keine Verwendung für dich habe.«

» Au contraire, mon frère. Du brauchst mich jetzt sogar mehr als zuvor.«

»Bist du auch geneigt, mir zu erklären, warum genau?«

»Zum einen kannst du Hearst nur so weit trauen, solange es ihm Vorteile bringt, aber das hast du bereits verstanden. Wenn er sich mit größeren Dämonen anlegt und du nichts dagegen tun kannst, wird es für dich nur schlecht enden. Vor allem, falls er es wirklich schafft, sich Abaddons Macht zu eigen zu machen. Denk darüber nach, Landon. Stell dir vor, Hearst würde die Schatten des Dämons kontrollieren.«

Das war mir bereits bei jedem Schritt zurück zu meinem Apartment durch den Kopf gegangen.

»Ich weiß«, erwiderte ich. »Aber Abaddon frei draußen rumlaufen zu haben, ist die schlechtere Wahl. Hearst ist zumindest wählerisch, wenn es darum geht, wen er um die Ecke bringen will.«

»Für den Moment«, sagte Gervais. »Du weißt, was sie über absolute Macht sagen, und Dämonen sind so leicht zu korrumpieren.«

»Ach bitte. Du unterscheidest dich von Hearst so gut wie gar nicht, und du bist bereits korrupt.«

»Stimmt. Das ist das Risiko, das du vielleicht eingehen musst. Denk darüber nach, Diuscrucis. Und während du das tust, denke auch darüber nach: Ich weiß, wie wir Abaddon von Hearst stehlen können, ohne dabei seine Macht auf die Welt loszulassen.«

Ich starrte den Dämon an. Ich wusste genug über die Göttlichen, um zu wissen, dass alles, was er gesagt hat, der Wahrheit entsprach, mit Ausnahme vielleicht des letzten Teils seiner Ausführungen. Hearst wusste, dass ich Jagd auf ihn und Abaddon machen werde, sobald ich einen Vorteil gefunden habe. Ich wusste, dass Hearst unsere Vereinbarung brechen würde, sobald er dasselbe dachte. Dämonen hielten sich kaum an ihre Vereinbarungen, wie Gervais bereits bewiesen hatte.

Es war alles Teil des Gleichgewichts.

Die Frage war, ob ich Gervais glauben konnte oder nicht, was seine Behauptung anging, einen Weg zu kennen, um Abaddon den Vampiren zu stehlen.

»Du weißt, wie man Abaddon vernichten kann?«

Gervais lachte auf. »Ihn vernichten? Warum willst du das tun?«

»Ich habe es ihm versprochen. Eine bindende Vereinbarung.«

Der amüsierte Ausdruck auf Gervais Gesicht verschwand. »Was?«

»Du hast mich schon verstanden. Das bringt deine Pläne wohl etwas durcheinander, oder? Du bist gerade etwas zu offensichtlich, Gervais. Ich bin sicher, dass du Abaddons Macht für dich haben willst. Zu wissen, dass ich versuchen werde, sie zu vernichten, macht die Dinge schwerer für dich.«

»Schwieriger, aber nicht unmöglich.« Sein Gesicht veränderte sich wieder, kehrte zu einem Ausdruck freudiger Überlegenheit zurück.

»Ob du es glaubst oder nicht, aber mein Plan weicht von den Anforderungen deiner Vereinbarung gar nicht allzu weit ab.«

Diese Aussage weckte meine Neugier und er merkte es.

»Ich sehe, dass ich jetzt dein Interesse geweckt habe, Landon. Ich wusste von vorneherein, dass du interessiert sein würdest.«

Ich seufzte schwer und rieb meine Schläfen. Ich wusste, dass dies mir nur Kopfschmerzen bereiten wird. »Okay, spuck es aus.«

Er lächelte, ein raubtierartiges Lächeln, denn er wusste, dass er mich da hatte, wo er mich haben wollte. Ich hatte mich daran gewöhnt, von den Göttlichen vergessen zu werden, und da sie sich nicht daran erinnern konnten, mich zu töten, versuchten sie alle stattdessen, mich für ihren eigenen Vorteil zu nutzen.

Auch das war wohl eine Art Gleichgewicht.

»Kannst du dich an das Anwesen von Valerix in Kalifornien erinnern, wo du gegen die Fäuste Gottes gekämpft hast?«

»Ja, ich erinnere mich. Es ist nur einige Wochen her. «

»Kannst du dich erinnern, dass eine Rüstung fehlte?«

»Ja«, sagte ich und spielte sein Spiel mit. »Hast du sie geklaut?«

»Nein. Aber ich weiß, wer es war. Erinnerst du dich, dass die Rüstung durch die Seele eines Dämons mit Energie versorgt wurde, die durch heilige Schriftzeichen an die Rüstung gebunden war?«

Ich wusste, was er mir damit sagen wollte. »Wie genau erfüllt es mein Versprechen an Abaddon, wenn ich seine Seele an eine Faust Gottes binde?«

»Nun … okay, technisch gesehen, gar nicht.«

»Nicht nur technisch nicht. Überhaupt nicht.«

»Technisch gesehen nicht«, wiederholte er. »Wenn seine Seele durch heilige Schriftzeichen gefangen wird, wird die Verbindung zu dir abbrechen. Das bedeutet, dass du dein Versprechen nicht einhalten musst.«

Aufgrund meiner Verbindung zu dem Dämon konnte ich noch immer den dunklen Schleier sehen, der über der Welt hing. Ich fragte mich, ob er hören konnte, was Gervais vorschlug. Ich konnte mir vorstellen, dass er nicht besonders froh über die Aussicht war, in einem weiteren Gefängnis gefangen zu werden.

»Und was dann?«, wollte ich wissen. »Ich fange Abaddon in einer Faust Gottes und du stiehlst sie dann?«

»Ja.«

Mein Gesicht verzog sich in Anbetracht der Absurdität der ganzen Sache. Er versuchte nicht einmal hinterlistig zu sein.

»Ach, komm schon, Landon. Nur weil du weißt, was ich vorhabe, bedeutet das doch nicht, dass du weißt, wie ich es plane und ob es dir nicht gelingt, mich aufzuhalten.«

»Ich versuche herauszufinden, wie genau dieser Plan besser sein soll als Hearst Abaddon zu überlassen. Eines muss ich dir lassen, egal, was der Teufel dir angetan haben mag, bevor er dich wieder zurückgeschickt hat, du bist noch immer hinterhältiger als Hearst es jemals sein kann.«

»Danke.«

»Gern geschehen. Jetzt ernsthaft, Gervais. Warum sollte ich dir dabei helfen, Abaddon in eine Faust Gottes zu stecken?«

Er war auf diese Frage von mir vorbereitet gewesen.

»Drei Gründe. Erstens: Wie ich bereits sagte, wird die Verbindung dadurch abbrechen und du bist frei von dem Dämon. Wie lange denkst du, wird er darauf warten, dass du einen Weg findest, ihn zu töten, bevor er beschließt dich zu töten? Zweitens: Ich muss dir die Faust Gottes noch immer stehlen, was dir mehr Kontrolle über dein Schicksal gibt. Drittens: Du kannst Abaddon nicht vernichten. Es ist unmöglich. Was bedeutet, dass dies der einzige Weg für dich ist, dich von ihm zu befreien.«

Ich schielte zu Alyx. Sie starrte Gervais noch immer an, still und wachsam. Ich hasste es, dass der Dämon mit allem recht hatte. Ich hasste es, dass seine Punkte Sinn ergaben.

»Noch eine Frage«, sagte ich. »Wenn du weißt, wo die Faust zu finden ist und wo Abaddon zu finden ist, wozu brauchst du dann mich?«

»Das ist eine sehr gute Frage, mit einer sehr einfachen Antwort. Ich habe nicht die Macht, die Faust dem jetzigen Besitzer zu entwenden. Du schon.«

»Und wer soll das sein?«

»Kain. Satans Sohn«

SECHS

»Satans Sohn?«, fragte ich. »Willst du mich verarschen?«

»Sehe ich aus, als ob ich dich verarsche?«

»Du siehst immer aus, als ob du mich verarschen willst. Ich wusste nicht, dass Satans Sohn auf der Erde ist.«

Gervais Lächeln verzog sich in zu einem betretenen, schiefen Grinsen.

»Ist er nicht«

»Hölle?«, wollte ich wissen.

»Ja.«

»Du willst, dass ich in die Hölle gehe? Meine Kräfte funktionieren in der Hölle nicht.«

»Noch mal sage ich, au contraire, mon frère. Deine göttlichen Kräfte haben in anderen Dimensionen noch nie funktioniert; das ist korrekt. Aber, wie du mir gerne zu sagen pflegst, bist du nicht mehr Göttlich. Zumindest nicht im traditionellen Sinn. Deine gesamte Macht ist jetzt in dir gespeichert, wie in einem Atomreaktor. Du musst nicht auf der Erde sein, um sie nutzen zu können.«

Ich habe das noch nie auf diese Weise gesehen. Das war eine interessante Wendung. Dennoch war ich nicht sonderlich erpicht darauf, freiwillig in die Hölle zu gehen. »Ich war noch nie in der Hölle.«

»Weswegen du mich brauchst. Ich bringe uns zu einem Dämon, der einen Spalt von hier nach da öffnen kann, und ich bringe uns zurück.«

»Was ich damit sagen will, ist, ich will nicht in die Hölle gehen. Und ich vertraue dir sicherlich nicht genug, dass du mich dort hinbringst. Außerdem hast du mir gesagt, dass du dort nicht mehr willkommen bist.«

»Es ist in Ordnung, solange mich niemand erkennt. Glaub mir, die Hölle ist nicht so schlimm, wie du sie dir vielleicht vorstellst.«

»Also lag Dante mit seinem Inferno komplett daneben?«

»Nicht komplett, aber er hat es etwas zu sehr ausgemalt. Außerdem war das vor Hunderten von Jahren. Dinge ändern sich dort genauso wie anderswo auch.«