The Holy Grail of Investing - Tony Robbins - E-Book

The Holy Grail of Investing E-Book

Tony Robbins

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Beschreibung

Nach den Bestsellern Money und Unangreifbar veröffentlicht Tony Robbins mit The Holy Grail of Investing nun den Abschluss seiner Trilogie zur finanziellen Freiheit. Robbins hat sich mit dem renommierten Investor Christopher Zook zusammengetan und schöpft mit ihm die Möglichkeiten alternativer Anlagen für große Vermögen aus. Dazu haben die Autoren ein Dutzend der weltweit erfolgreichsten Investoren in den Bereichen Private Equity, Private Credit, Private Real Estate und Venture Capital interviewt. Darunter Robert F. Smith, der als erfolgreichster Investor in Unternehmenssoftware aller Zeiten gilt, Vinod Khosla, eine Legende des Risikokapitals, und Michael B. Kim, den Godfather of Private Equity in Asien, und viele mehr! In The Holy Grail of Investing erfahren die Leser: -wie sie von den Billionen, die in Private Equity fließen, profitieren können, -wie sie die zwei- bis dreimal höheren Renditen von Privatkrediten als Alternative (oder Ergänzung) zu Anleihen nutzen können, -wie neue Regeländerungen es Einzelanlegern ermöglichen, einen Anteil an den großen US-Profisportteams zu besitzen und finanziell zu profitieren, -wie man in die Energieentwicklung investiert und auf der Welle der weltweiten Billioneninvestitionen reitet, -wie Investitionen in private Immobilien als Inflationsschutz und steuerlich wirksame Einkommensquelle dienen können, -wie viele der größten Investoren der Welt in guten und schlechten Zeiten erfolgreich sind.

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Seitenzahl: 555

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Tony Robbins mit Christopher Zook

The Holy Grail ofINVESTING

Die ultimativen Strategien für finanzielle Freiheit von den größten Investoren der Welt

Tony Robbins

mit Christopher Zook

The Holy Grail ofINVESTING

Die ultimativen Strategien für finanzielle Freiheit von den größten Investoren der Welt

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2024

German translation © 2024 by FinanzBuch Verlag,

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Die englische Originalausgabe erschien 2022 bei Simon & Schuster unter dem Titel The Holy Grail of Investing. Copyright © Tony Robbins, 2024. All rights reserved.

Published by arrangement with the original publisher, Simon & Schuster, LLC.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Übersetzung: Silvia Kinkel

Redaktion: Ulrich Wille

Korrektorat: Manuela Kahle

Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer in Anlehnung an das Original

Satz: Zerosoft, Timisoara

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

ISBN Print 978-3-95972-790-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-543-7

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-544-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Offenlegung

Teil I

Kapitel 1: Die Suche nach dem Heiligen Gral

Kapitel 2: GP Stakes

Ein Stück vom Kuchen

Kapitel 3: Ownership im Profisport

Nach den Sternen greifen

Kapitel 4: Private Credit

Führend in der Kreditvergabe

Kapitel 5: Energie

Die Kraft unseres Lebens (Erster Teil)

Kapitel 6: Energie

Die Kraft unseres Lebens (Zweiter Teil)

Kapitel 7: Venture Capital

Innovation und bahnbrechende Technologie

Kapitel 8: Immobilien

Die größte Anlageklasse der Welt

Kapitel 9: Sekundärmärkte

Jeder liebt einen Verkauf!

Teil 2: Am Tisch der Titanen

Kapitel 10: Robert F. Smith

Gründer und CEO von Vista Equity Partners

Kapitel 11: Ramzi Musallam

CEO von Veritas Capital

Kapitel 12: Vinod Khosla

Gründer von Khosla Ventures

Kapitel 13: Michael B. Kim

Gründer und Vorsitzender von MBK Partners

Kapitel 14: Wil VanLoh

Gründer und CEO der Quantum Capital Group

Kapitel 15: Ian Charles

Gründer von Arctos Sports Partners

Kapitel 16: David Sacks

Mitgründer von Craft Ventures

Kapitel 17: Michael Rees

Mitgründer von Dyal Capital, Mitgründer und Co-Präsident von Blue Owl

Kapitel 18: Bill Ford

CEO von General Atlantic

Kapitel 19: Tony Florence

Co-Präsident von NEA

Kapitel 20: Bob Zorich

Mitgründer von EnCap Investments

Kapitel 21: David Golub

Gründer von Golub Capital

Kapitel 22: Barry Sternlicht

Mitgründer, Chairman und CEO von Starwood Capital

Der wahre Heilige Gral

Danksagungen

Anmerkungen

Über die Autoren

Offenlegung

Dieses Buch ist so konzipiert, dass es Informationen liefert, die Autoren und Interviewte für richtig halten.

Es wird jedoch mit der Maßgabe verkauft, dass weder die Autoren noch die Interviewten oder der Verlag eine individuelle Beratung für ein bestimmtes Portfolio oder auf die besonderen Bedürfnisse einer Person zugeschnittene Beratung oder professionelle Dienstleistungen wie Rechts- oder Buchhaltungsberatung anbieten. Wenn man fachkundige Unterstützung in Bereichen wie Anlage-, Rechts- und buchhalterische Beratung wünscht, sollten die Dienste eines Fachmanns in Anspruch genommen werden.

Diese Veröffentlichung bezieht sich auf Performancedaten, die über verschiedene Zeiträume erhoben wurden. Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Außerdem ändern sich die Leistungsdaten sowie Gesetze und Verordnungen im Laufe der Zeit, wodurch sich der Status der Informationen in diesem Buch ändern kann. Dieses Buch enthält ausschließlich historische Daten zur Erörterung und Veranschaulichung der zugrunde liegenden Prinzipien. Außerdem soll dieses Buch nicht als Grundlage für finanzielle Entscheidungen dienen, als Empfehlung eines bestimmten Anlageberaters oder als Angebot zum Verkauf oder Kauf eines Wertpapiers. Nur ein Verkaufsprospekt und/oder ein Private Placement Memorandum und/oder ein Limited Partnership Agreement dürfen verwendet werden, um den Verkauf oder Kauf von Wertpapieren anzubieten, und die rechtlichen Dokumente müssen sorgfältig gelesen und berücksichtigt werden, bevor Sie investieren oder Geld ausgeben. Es wird keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernommen und sowohl Autoren und Interviewte als auch der Verlag lehnen ausdrücklich jegliche Verantwortung ab für irgendwelche Haftung, Verluste oder Risiken, persönlich oder anderweitig, die sich direkt oder indirekt aus der Nutzung und Anwendung der Inhalte dieses Buches ergeben.

Rechtliche Offenlegung: Tony Robbins ist ein passiver Minderheitsaktionär von CAZ Investments, einem bei der SEC registrierten Anlageberater (RIA). Herr Robbins hat keine aktive Rolle in dem Unternehmen.

Als Anteilseigner haben Herr Robbins und Herr Zook jedoch einen finanziellen Anreiz, Geschäfte von CAZ Investments zu fördern.

Teil I

Kapitel 1

Die Suche nach dem Heiligen Gral

In den vergangenen zehn Jahren war es mir vergönnt, zwei New-York-Times-Bestseller zum Thema persönliche Finanzen zu verfassen (Money: Die 7 einfachen Schritte zur finanziellen Freiheit sowie Unangreifbar). Diese Bücher wurden nicht deshalb zu einem Erfolg, weil ich Experte auf diesem Gebiet bin, sondern weil ich über etwas Entscheidendes verfüge: Zugang!

Mehr als vier Jahrzehnte als Lebens- und Geschäftsstratege verschafften mir persönlichen Zugang zu vielen der brillantesten Finanzfachleuten der Welt, von denen viele auch Fans meiner Arbeit sind. Von Alan Greenspan über Ray Dalio und den verstorbenen Jack Bogle bis hin zu Paul Tudor Jones und zahllosen anderen hatte ich das Vergnügen, mich mit Titanen der Geldanlage zusammenzusetzen, um die Werkzeuge, Taktiken und Denkweisen herauszuarbeiten, die jeder, egal in welcher Lebensphase, beim Streben nach finanzieller Freiheit anwenden kann – und sollte. Dank des Austauschs mit diesen Finanzgrößen konnte ich ein Trio von Ratgebern erstellen und ich ermutige Sie, die anderen beiden Bücher zu lesen, falls Sie das noch nicht getan haben.

Nach der Finanzkrise 2008, als die Weltwirtschaft aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens und der Gier einiger weniger am Rande des Zusammenbruchs stand, begann ich mich eingehend mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Niemand blieb damals von wirtschaftlichen Schmerzen verschont, auch ich nicht. Mein Telefon klingelte ununterbrochen, als ich versuchte, Freunde und Familienangehörige zu beraten, die ihren Arbeitsplatz oder ihr Haus verloren hatten und deren Altersvorsorge gefährdet war. Vom Friseur bis zum Milliardär wurde das Leben eines jeden in unterschiedlichem Ausmaß erschüttert.

Da ich kein Opfer der Umstände sein wollte, beschloss ich, sofort zu handeln und Teil der Lösung zu werden. Mit einer gesunden Portion Zynismus begab ich mich daran, die wichtigste Frage zu beantworten, mit der eine in Finanzangelegenheiten wenig versierte Gesellschaft konfrontiert wird: Ist das Spiel noch zu gewinnen? Hat der Durchschnittsanleger nach dieser Finanzkrise überhaupt eine Chance, beim Investment-Spiel zu gewinnen? Kann der Durchschnittsbürger finanziell frei sein, selbst wenn er oder sie nie ein Unternehmen verkauft, einen Notgroschen erbt oder einen Lottogewinn erzielt?

Nachdem ich über 50 der weltweit brillantesten Finanzfachleute befragt und Hunderte Stunden Interview-Aufnahmen ausgewertet hatte, war die Antwort auf diese Frage ein klares Ja! Zwar verfolgten die von mir befragten Titanen sehr unterschiedliche Ansätze, aber bei bestimmten Gesetzmäßigkeiten und Schritten waren sich alle einig – Schritte, die der Anleger unternehmen (beziehungsweise vermeiden) muss, um das Spiel zu gewinnen.

Die vier häufigsten Grundsätze lauten wie folgt:

Verlieren Sie nicht.

Wie es Warren Buffett auf den Punkt bringt: »Regel Nummer 1: Verliere kein Geld. Regel Nummer 2: Siehe Regel Nummer 1.« Wenn Sie bei einer Fehlinvestition 50 Prozent verlieren, brauchen Sie 100 Prozent Rendite, um wieder auf null zu kommen. Die erfolgreichsten Anleger haben eines gemeinsam: Sie wissen, dass sie auch mal verlieren können (ja, sogar Buffett). Um Verluste abzufedern, überschreiten sie niemals ihre Grenzen und riskieren nie bei einem einzigen Investment zu viel, was zum zweiten Grundsatz führt:

Das Grundprinzip der Asset Allocation (Anlageaufteilung)

, das heißt die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageformen mit unterschiedlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis. Als ich mich mit dem inzwischen verstorbenen David Swensen zusammensetzte, dem Mann, der das 100 Jahre alte Stiftungsvermögen von Yale von 1 Milliarde Dollar auf 31 Milliarden Dollar anwachsen ließ, erklärte er mir, dass die Asset Allocation für 90 Prozent der Investitionserträge verantwortlich ist! Wie Sie lesen werden, haben die sehr vermögenden sowie die größten institutionellen Anleger einen völlig anderen Ansatz bei der Anlageaufteilung als der Durchschnittsanleger.

Suchen Sie nach Gelegenheiten mit »asymmetrischem« Risiko-Ertrags-Verhältnis

. Gemeint sind Investitionen, bei denen der potenzielle Ertrag das Verlustrisiko bei Weitem übersteigt. Mein guter Freund, der legendäre Händler Paul Tudor Jones, tätigt nur Geschäfte, bei denen er davon ausgeht, dass das Risiko-Ertrags-Verhältnis bei 5 zu 1 liegt. Er riskiert 1 Dollar, um 5 Dollar zu verdienen. Auf diese Weise kann er öfter falschliegen als richtigliegen und trotzdem erfolgreich sein.

Der vierte und letzte Punkt ist das Prinzip der Diversifizierung

. Sinnvoll ist eine breite Palette von Anlageformen (Aktien, Anleihen, Immobilien, Private Equity, Private Credit

1

und so weiter) in verschiedenen Anlageklassen und Regionen und unterschiedlich langen Zeiträumen.

Da Sie dieses Buch lesen, vermute ich, dass Sie kein Durchschnittsanleger sind. Sie (oder Ihre Kunden) haben sich vermutlich ein finanzielles Fundament erarbeitet, um über diese Grundprinzipien hinauszugehen und zusätzliches Öl in Ihr Investitionsfeuer zu gießen. Wie Sie auf den nächsten Seiten sehen werden, haben alternative Anlagen den klügsten Anlegern der Welt überdurchschnittliche Renditen beschert. Zwischen 1986 und 2023 übertraf Private Equity den S&P 500 jedes Jahr um mehr als 5 Prozentpunkte (14,28 Prozent gegenüber 9,2 Prozent). Das entspricht einer um mehr als 50 Prozent höheren Rendite. Private Credit, eine Alternative zu Anleihen, erzielte das Zwei- bis Dreifache an Ertrag/Rendite.2

Es lässt sich nicht leugnen, dass clevere Anleger hochwertige alternative Anlagen als Motor für eine stärkere Diversifizierung und ein schnelleres Wachstum nutzen. Genau das tun die Titanen der Finanzwelt mit ihrem eigenen Kapital. Das weiß ich, weil sie es mir gesagt haben. Über Jahrzehnte habe ich dauerhafte Beziehungen zu diesen »Meistern des Finanzuniversums« gepflegt und für dieses Buch haben wir mit 13 der erfolgreichsten Manager für alternative Anlagen Interviews geführt, die außergewöhnliche Renditen erwirtschaftet haben, die von der breiten Öffentlichkeit selten gesehen werden. Leute wie …

Robert F. Smith

– Gründer von Vista Equity Partners. Smith gilt als der erfolgreichste Investor aller Zeiten in Unternehmenssoftware. Er verwaltet über 100 Milliarden Dollar und erzielte in den vergangenen 20 Jahren im Vergleich zu seinen Konkurrenten herausragende Renditen. Das Portfolio von Vista umfasst mehr als 80 Unternehmen mit 90 000 Mitarbeitern. Stand März 2023 erwirtschaften die von Vista gehaltenen Portfoliounternehmen einen Jahresumsatz von über 25 Milliarden Dollar!

Bill Ford

– Pionier in der Private-Equity-Welt. Ford hat das verwaltete Vermögen von General Atlantic von 12 Milliarden Dollar auf über 80 Milliarden Dollar gesteigert und die globale Präsenz des Unternehmens ausgebaut. Im Laufe seiner Geschichte hat General Atlantic über 55 Milliarden Dollar in mehr als 500 Unternehmen in den Bereichen Technologie, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und Biowissenschaften investiert.

Vinod Khosla

– Gründer von Khosla Ventures. Vinod Khosla ist eine Legende im Bereich Venture Capital (Risikokapital oder auch Wagniskapital). Seine Frühphaseninvestitionen in bahnbrechende Technologieunternehmen machten ihn vom mittellosen Einwanderer zum Selfmade-Multimilliardär. Unvergessen ist, dass er für seine Investoren eine 4-Millionen-Dollar-Investition in Juniper Networks in einen Geldsegen von 7 Milliarden Dollar verwandelte.

Michael B. Kim

– »Godfather of Asian Private Equity«. Kim gründete die größte unabhängige Private-Equity-Firma in Asien, mit Schwerpunkt auf China, Japan und Korea. Sein verblüffender Erfolg für die Investoren machte ihn zum reichsten Mann Südkoreas.

David Sacks

– Gründer von Craft Ventures, Co-Moderator des Podcasts »All-In«; wird wie Elon Musk und Peter Thiel der PayPal-Mafia zugerechnet. Sacks hat in über 20 Einhörner investiert,

3

darunter Affirm, AirBnB, Eventbrite, Facebook, Houzz, Lyft, Palantir, Postmates, Slack, SpaceX, Twitter und Uber.

Diese Personen spielen neben anderen das Geldspiel auf höchstem Niveau. Aber sie haben einen Vorteil – den Vorteil des Zugangs! Ihr Status und ihre beruflichen Netzwerke verschaffen ihnen Zugang zu einzigartigen Investitionen, zu denen 99,9 Prozent der Menschen normalerweise keinen Zugang haben. Vielleicht noch überzeugender ist, dass sie tendenziell in guten wie in schlechten Zeiten gute Ergebnisse erzielen. Diese Anleger haben immer wieder bewiesen, dass sie zwar nicht gegen das Auf und Ab der Wirtschaft immun sind, aber dass sie wissen, wie man eine wirtschaftliche Eiszeit nicht nur überlebt, sondern sogar darin gedeiht. Statt den Sturm auszusitzen, gehen sie einkaufen, wenn die Preise sinken. Für sie ist ein Sturm eine Chance. Bei steigenden Märkten Geld zu verdienen, ist eine Sache; eine steigende Flut hebt alle Boote. Aber Rendite zu erzielen, wenn die Märkte unruhig sind? Das zeichnet die wahrhaft Großen aus.

Einer der »Hall of Fame«-Spieler im Smart-Money-Spiel ist mein Freund Ray Dalio. Ray ist der Franz Beckenbauer der Makro-Hedgefonds-Manager. Der G.O.A.T. (Greatest of all Time). Für alle, die ihn nicht kennen: Ray ist der Gründer von Bridgewater, dem größten Hedgefonds der Welt (196 Milliarden Dollar)4 mit einer erstaunlichen Erfolgsbilanz in guten wie in schlechten Zeiten. Er war einer der Ersten, der die Große Rezession vorhersagte und daraus einen Vorteil zog. Im Jahr 2008, als der Markt um 37 Prozent einbrach, konnte Bridgewater dem Trend trotzen und den Anlegern einen Gewinn von 9,4 Prozent bescheren. Der »Pure Alpha«-Fonds von Bridgewater hat seit seiner Auflegung im Jahr 1991 im Durchschnitt über 11 Prozent pro Jahr erzielt (im Vergleich zu etwa 7 Prozent des S&P 500).5

Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ein Hedgefonds, mit dem man den Markt über mehr als 30 Jahre hinweg konstant mit großem Vorsprung schlägt, zu einem der begehrtesten Hedgefonds der reichsten Menschen der Welt wird. Von den Staatsfonds der weltweit reichsten Länder bis hin zu den einflussreichsten Milliardären steht Ray bei vielen der Mächtigsten im Adressbuch.

Bei unseren ersten Gesprächen vor fast einem Jahrzehnt brachte er mir bei, was für ihn das wichtigste Prinzip erfolgreicher Investments ist: das Prinzip der Diversifizierung, um den Ertrag zu maximieren und das Risiko zu minimieren. Ein Prinzip, das meine eigene persönliche Anlagestrategie bestimmt hat und, was noch wichtiger ist, die Inspiration für den Titel und den Inhalt dieses dritten und letzten Buches meiner Finanztrilogie lieferte. Für Ray ist Diversifizieren der »Heilige Gral« des Investierens. Eine einfache, aber tiefgreifende Strategie, die nur selten in die Praxis umgesetzt wird. Ich werde Ihnen verraten, wie es funktioniert.

Zunächst müssen Sie verstehen, dass die meisten traditionellen Portfolios darauf abzielen, das Risiko zu verringern und die Chancen zu maximieren, und zwar durch das Grundprinzip der Diversifizierung: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Doch leider funktioniert das nicht immer wie erwartet, weil heutzutage viele der traditionellen Anlagen korreliert sind, was bedeutet, dass sie sich im Gleichschritt nach oben oder unten bewegen.

Die Korrelation gibt an, inwieweit sich die Anlagen gemeinsam in dieselbe Richtung bewegen (»positive Korrelation« bedeutet, dass sie sich in dieselbe Richtung bewegen, »negative Korrelation« bedeutet das Gegenteil). Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Korrelationsgrade, das heißt sie bewegen sich gemeinsam, aber nicht im Gleichschritt. Aktien und Anleihen sind im Allgemeinen nicht korreliert. Wenn Aktien fallen, ist es hilfreich, wenn Anleihen steigen, um einen gewissen Schutz zu bieten. Die Korrelationen ändern sich jedoch ständig und können unerwartete Wendungen nehmen.

Im Jahr 2022 fielen Aktien und Anleihen gleichzeitig. Das passiert eher selten, ist aber in Zukunft vielleicht keine Anomalie mehr. AQR, einer der weltweit erfolgreichsten »quantitativen« Fonds, vertritt die Meinung, dass »makroökonomische Veränderungen – wie zum Beispiel eine höhere Inflationsunsicherheit – dazu führen könnten, dass die positive Korrelation zwischen Aktien und Anleihen der 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre wieder auftritt«. Im August 2023 erschien auf meinem Bildschirm eine Bloomberg-Schlagzeile mit dem Titel »Bonds Are UselessHedge for Stock Losses as Correlation Jumps«6 (»Anleihen sind keine wirkungsvolle Absicherung für Aktienverluste, da die Korrelation sprunghaft ansteigt«). In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass die positive Korrelation zwischen Staatsanleihen und Aktien den höchsten Stand seit 1996 erreicht hat!

Aber nicht nur Aktien und Anleihen haben in jüngster Zeit eine positive Korrelation aufgewiesen. Börsennotierte REITs (Unternehmen, die Immobilienportfolios besitzen und verwalten) weisen in der Regel ebenfalls eine starke Korrelation mit Aktien auf, obwohl sie eine andere Anlageklasse darstellen. Zwischen 2010 und 2020 zeigten REITs eine positive Korrelation von 80 Prozent mit dem S&P 500.7 Die Aufnahme von Immobilien in Ihr Portfolio mag wie ein kluger Schachzug zur Diversifizierung erscheinen, aber tatsächlich ist es wahrscheinlicher, dass Ihre REITs und Aktien im Gleichklang tanzen. Fairerweise muss man sagen, dass REITs von 2010 bis 2020 recht gut abgeschnitten haben.

Der springende Punkt ist jedoch: Als die Aktien im Jahr 2022 abstürzten, stürzten die REITs ebenfalls ab. So viel dazu, einen Teil der Eier zur Sicherheit in einen anderen Korb zu legen.

Auch Kryptowährungen, die von ihren Befürwortern oft als »digitales Gold« und Absicherung gegen die Volatilität der Märkte angepriesen werden, haben sich in den letzten Jahren im Gleichklang mit Aktien entwickelt. Im Jahr 2022 stürzte Bitcoin um 65 Prozent von etwa 47 000 Dollar auf fast 16 000 Dollar ab. Im selben Jahr kam es bei Aktien zu einem Bärenmarkt und zu einer Inflation. Eine Studie der Georgetown University fand heraus, dass »Krypto-Assets in Zeiten hoher Marktvolatilität wie der Covid-Pandemie und dem Einmarsch Russlands in die Ukraine dem Markt noch stärker folgten«.8 Niemand weiß, wie sich Bitcoin in Zukunft entwickeln wird, aber in jüngster Zeit hat er als Absicherung versagt.

Die meisten traditionellen Diversifizierungsstrategien tendieren heutzutage leider dazu, immer mehr positiv korrelierte Anlagen hinzuzufügen! Einige Anleger scheinen es – bewusst oder unbewusst – aufgegeben zu haben, unkorrelierte Anlagen zu finden, die ihnen helfen würden, große Schwankungen zu überstehen. Kürzlich tauchte eine erschreckende Schlagzeile in den Nachrichten auf: Ältere Amerikaner, die sich im Ruhestand befinden oder kurz davorstehen, verzichten auf Anleihen, um sich abzusichern, und setzen den größten Teil oder ihre gesamte Zukunft ausschließlich auf Aktien. Was für ein Glücksspiel! Das Wall Street Journal schreibt über Kunden von Vanguard: »Ein Fünftel der Anleger, die 85 Jahre oder älter sind, haben fast ihr gesamtes Geld in Aktien angelegt, wohingegen es im Jahr 2012 nur 16 Prozent waren. Dasselbe gilt für nahezu ein Viertel (25 Prozent) der 75- bis 84-Jährigen.«9Diese Abkehr von der Diversifizierung birgt ein hohes Risiko, aber leider denken offenbar viele Amerikaner, dass sie keine andere Wahl haben, wenn ihre »diversifizierten« Portfolios nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Und was ist nun der »Heilige Gral« des Investierens?

Laut Dalio handelt es sich dabei um ein Portfolio aus acht bis zwölf unkorrelierten (oder nicht miteinander korrelierenden) Anlagen, die zusammen das Risiko drastisch reduzieren, ohne die Rendite zu beeinträchtigen. Dalio zeigt auf, dass ein auf diese Weise zusammengesetztes Portfolio das Risiko um bis zu 80 Prozent reduzieren kann, während das gleiche oder ein ähnliches Aufwärtspotenzial erhalten bleibt. Dalio drückt es so aus:

»Aus meinen früheren Misserfolgen wusste ich, dass ich, wie zuversichtlich ich bei einem Investment auch sein mochte, immer noch falschliegen konnte – und dass eine angemessene Diversifizierung der Schlüssel zur Risikominderung war, ohne die Rendite zu schmälern. Wenn ich [ein Portfolio mit hochwertigen Renditeströmen aufbauen konnte, die] richtig diversifiziert waren (mit Aufs und Abs, die sich gegenseitig ausglichen), konnte ich den Kunden eine Gesamtportfoliorendite bieten, die viel konsistenter und zuverlässiger war als das, was sie anderswo bekommen konnten.«

Scheinbar simpel, oder? Die große Herausforderung dabei ist jedoch: Wie bekommen wir Zugang zu so vielen hochwertigen unkorrelierten Anlagen? Genau das ist nämlich der schwierige Teil – und der Grund, weshalb ich dieses Buch geschrieben habe.

Regieanweisungen für den Milliardär

Seit ich mir die Philosophie des Heiligen Grals zu eigen gemacht habe, entwickelte ich ein Portfolio aus börsennotierten Aktien in Kombination mit einer großen Portion einzigartiger alternativer Anlagen. Ich bin zum Beispiel ein Fan von Private Real Estate, das ein regelmäßiges Einkommen und Steuervorteile (das heißt Abschreibungen) bietet. Nicht weniger schätze ich Private Equity, denn fast jedes große in Privatbesitz befindliche Unternehmen braucht Kapital, um zu wachsen, und die Renditen von privatem Beteiligungskapital haben Aktien stets deutlich übertroffen. Private Credit hat sich, wenn es richtig verwaltet wird, als hervorragende Alternative zu Anleihen erwiesen, vor allem in einer Zeit, in der die Zinsen in die Höhe schnellen. Ich streue auch etwas Risikokapital ein, das zwar ein höheres Risiko birgt, aber stets an den Grenzen des Möglichen bei Innovation und Disruption rüttelt, was wiederum den Unternehmer in mir anspricht.

Ab einem bestimmten Nettovermögen nimmt die US-Börsenaufsichtsbehörde (Security and Exchange Commission oder kurz »SEC«) Sie in einen besonderen Klub auf. Wenn Sie über ein Jahreseinkommen von 200 000 Dollar oder ein Nettovermögen von 1 Million Dollar (ohne Ihr Haus) verfügen, werden Sie als »Accredited Investor« eingestuft.10 Dadurch bekommen Sie Zugang zu einigen – aber nicht vielen – alternativen Anlagen. Die gute Nachricht für US-Bürger: Während meiner Arbeit an diesem Buch ist eine Gesetzgebung in Vorbereitung, die es jedem in den USA erlaubt, an einem Test teilzunehmen, um unabhängig vom jeweiligenNettovermögen »akkreditiert« zu werden (mehr dazu später in diesem Kapitel).

Und sobald Sie insgesamt 5 Millionen Dollar investiert haben, stuft die SEC Sie als »Qualified Purchaser« ein. Dann steht Ihnen das gesamte Universum der alternativen Anlagen offen. Es gibt jedoch einen Haken: Dass Sie sich qualifiziert haben, heißt nicht, dass Sie die Tür auch öffnen können. Viele der besten alternativen Anlagen sind für neue Investoren nicht zugänglich oder sie sind wie das Sondermodell einer Luxuskarosse in limitierter Auflage ausverkauft, bevor sie überhaupt auf den Markt kommen.

In meiner früheren Laufbahn als Investor habe ich diese Frustration mehrfach erlebt. Die Nachfrage ist schlichtweg zu groß – es gibt zu viel Geld, das in alternativen Anlagen untergebracht werden will. Und wer steht offenbar an erster Stelle? Die finanzkräftigsten Institutionen der Welt. Staatsfonds, Universitätsstiftungen und große Family Offices11 werfen ihr Gewicht in die Waagschale und verdrängen den Privatanleger.

Mein Co-Autor, Christopher Zook, kennt dazu eine lustige Geschichte aus der Anfangszeit seiner Karriere.

»Ich hatte den ganzen Morgen auf das Fax gewartet. Ja, vor mehr als 25 Jahren arbeiteten wir noch mit den guten alten Faxgeräten. Am Vortag hatte ich einen Anruf erhalten, bei dem ich die gute Nachricht erfuhr, dass meine Kunden und ich in einen bestimmten Vorzeige-Private-Equity-Fonds investieren können. Wir hatten jahrelang – erfolglos – versucht, an diesen bestimmten Manager heranzukommen, da sämtliche Fonds ›überzeichnet‹ waren.

Aber jetzt war die Zeit reif herauszufinden, wie viel uns zugeteilt wurde. Wir wollten endlich in den Klub der coolen Kids aufgenommen werden. Meine Kunden und ich hatten etwa 5 Millionen Dollar unseres eigenen Geldes zusammengelegt, das wir investieren wollten. Das Faxgerät gab dieses unverkennbare Geräusch von sich und spuckte eine Papierschlange aus. Mir schlug das Herz bis zum Hals, als ich las, dass unsere Gesamtzuteilung satte 250 000 Dollar betrug. Das war in etwa so, als hätte ich eine Reservierung für die beste Pizzeria in New York bekommen, wo es dann nur ein Stück Pizza gab, das ich mit einem Haufen Freunde an meinem vollbesetzten Tisch teilen musste.«

Ein unstillbarer Appetit

Offenbar ist der Appetit auf alternative Anlagen in den Bereichen Private Equity, Private Real Estate und Private Credit unersättlich. Laut dem Marktforschungsunternehmen Preqin verwalteten Private-Equity-Manager im Jahr 2006 rund 1 Billion US-Dollar. Heute sind mehr als 6 Billionen Dollar in Private Equity investiert und Prognosen zufolge wird der Markt bis 2025 auf über 14 Billionen Dollar anwachsen. Diese Abwanderung zu alternativen Anlagen scheint unaufhaltsam zu sein, da Smart Money eindeutig umgeschichtet wird. Weniger Public Equity,12 mehr Private Equity. Weniger öffentliche Kredite (Anleihen), mehr private Kredite. Weniger öffentliche REITs, mehr Private Real Estate.

Mein Verdacht wurde von meinem guten Freund und Berater Ajay Gupta bestätigt. Ajay vertritt meine Familie seit über 15 Jahren. Er ist der ehemalige (mittlerweile im Ruhestand befindliche) Chef-Anlagestratege des größten unabhängigen Anlageberaters in den USA mit einem verwalteten Vermögen von rund 200 Milliarden Dollar. Er verkaufte an eine der größeren Private-Equity-Firmen und leitet jetzt Robbins Gupta Holdings, unser gemeinsames Family Office.

Eines Tages überreichte mir Ajay einen Bericht von KKR, einem der weltweit größten Private-Equity-Unternehmen. Es hatte kürzlich eine Umfrage durchgeführt, bei der die reichsten Family Offices, Stiftungen und Pensionsfonds der Welt einen Blick unter ihre Motorhaube gestatteten. Ich war erstaunt über ihre Bereitschaft, ihre aktuelle Vermögensaufteilung offenzulegen. Schließlich ist unsere Asset Allocation, also wie viel und in welche Anlagen wir investieren, der wichtigste Faktor für unseren Anlageerfolg. Das gilt für jeden Anleger, den ich in den letzten zwei Jahrzehnten befragt habe.

Der KKR-Bericht enthielt für mich die schockierendste Statistik, die ich je gesehen hatte … Ultra-High-Net-Worth-Familien (mit mehr als 30 Millionen Dollar) halten fast 46 Prozent ihres Vermögens in alternativen Anlagen und nur 29 Prozent in börsennotierten Aktien (siehe die folgende Abbildung).13 Früher waren alternative Anlagen die Beilage in einem Portfolio; heute stellen sie eher das Fleisch und die Kartoffeln. Und siehe da – von dem Geld, das diese Gruppen in alternativen Anlagen hielten, war mehr als die Hälfte (52 Prozent) in Private Equity investiert und der Rest fast gleichmäßig in Immobilien (25 Prozent) sowie Hedgefonds (23 Prozent).

Alternative Anlagen in Prozent der gesamten Vermögensverteilung

Daten stammen vom März 2017. Quelle: Willis Towers Watson Global Pension Assets Study 2017, öffentlich zugängliche Daten privater Vermögensverwalter. KKR 2017 HNW Survey

Warum diese gravierende Verlagerung hin zu alternativen Anlagen? Nun, diese Teeblätter sind nicht schwer zu lesen.

Auf globaler Ebene hat Private Equity in den vergangenen 35 Jahren (zwischen 1986 und 2020) jedes Jahr besser abgeschnitten als die öffentlichen Märkte!14

Die Abbildung auf Seite 24 zeigt, dass Private Equity als gesamte Anlageklasse über den 26-Jahres-Zeitraum bis 2022 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 14,28 Prozent erzielte.15Der S&P 500 kam auf 9,24 Prozent. Ein Unterschied von mehr als 5 Prozentpunkten an annualisierten Renditen, was sich in einem rasanten Wachstum niederschlägt. Um das zu verdeutlichen: Zwischen 1986 und 2022 wäre eine hypothetische Investition von 1000 000 Dollar in den S&P 500 auf 26 310 105 Dollar angewachsen. Nicht übel. Aber dieselben 1000 000 Dollar wären mit Private Equity auf satte 139 604 229 Dollar angewachsen! Bedenken Sie, dass diese Renditen den Durchschnitt für die gesamte Private-Equity-Branche darstellen, viele Unternehmen jedoch weitaus höhere Renditen erzielten.

Wie Sie sehen, schneidet Private Equity in guten Zeiten gut ab, hat aber auch schon so manchen Sturm überstanden. In der jüngeren Geschichte gab es drei große Marktabschwünge und anschließende Erholungen. Das Platzen der Internetblase im Jahr 2001, die große Rezession im Jahr 2008 und die Covid-Pandemie im Jahr 2020. In allen drei Fällen waren die Rückgänge des S&P 500 von der Spitze bis zum Tiefpunkt weitaus steiler als bei Private Equity.16 Eine Studie des Wall-Street-Riesen Neuberger Berman bringt das auf den Punkt: »Private Equity verzeichnete in der Vergangenheit in allen drei [Abschwüngen] einen weniger starken Rückgang und eine schnellere Erholung als Public Equity.« So verzeichnete Private Equity im Jahr 2021, trotz Pandemie und globaler Lieferkettenkrise, eines seiner besten Jahre mit einer zusammengefassten Rendite von 27 Prozent.17Das liegt nur geringfügig unter der herausragenden Performancevon 33 Prozent im Jahr 2020.18 Das Private-Equity-Schwergewicht Bain Capital schrieb, dass »Private Equity im Jahr 2021 durch die Billionen an pandemiebedingten Stimulierungseffekten einen historischen Aufschwung bei Transaktionen und Exits erlebte«.19

Simulierte Performance von Private versus Public Equity

Der Index ist eine Zeithorizont-Berechnung, die auf Daten von 1505 Fonds basiert, einschließlich vollständig liquidierter Partnerschaften, die zwischen 1986 und 2022 gegründet wurden.

Die Indizes für Private Equity sind aggregierte Zeithorizont-Berechnungen des Internen Zinsfußes (IZF) nach Abzug von Gebühren, Kosten und Carried Interest.20 Das CA Modified Public Market Equivalent (mPME) bildet die Performance privater Anlagen unter Public-Market-Bedingungen nach. Die Anteile des Public Index werden nach dem Cashflow-Plan des privaten Fonds gekauft und verkauft, wobei die Ausschüttungen nach demselben Verfahren wie beim privaten Fonds berechnet werden, und der mPME-NAV ist eine Funktion von mPME-Cashflows und Public-Index-Renditen. Der »Value Add« zeigt (in Basispunkten) die Differenz zwischen der tatsächlichen Private-Investment-Rendite und der mit mPME berechneten Rendite. Konstruierter Index: MSCI World/MSCI All Country World Index: Daten vom 01 01 1986 bis 31 12 1987, dargestellt durch die MSCI-Index-Brutto-Gesamtrendite. Daten vom 01 01 1988 bis heute: MSCI ACWI Bruttogesamtrendite. Der Zeitpunkt und das Ausmaß des Cashflows des Fonds sind wesentliche Bestandteile für die Berechnung der IZF-Performance. Bei den Indizes für Public Equity handelt es sich um Berechnungen der durchschnittlichen jährlichen Gesamtrendite (AACR), die zeitlich über den angegebenen Zeithorizont gewichtet sind und nur zu Referenz- und Richtungszwecken angegeben werden. Aufgrund der grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Berechnungen wird ein direkter Vergleich von IZF und AACR nicht empfohlen.

Quelle: Cambridge Associates LLC, MSCI, Standard & Poor’s

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse. Die gezeigten historischen Beispiele sind kein Versprechen für vergleichbare Ergebnisse in der Zukunft und sollen das auch nicht sein. Die hierin enthaltenen Informationen und statistischen Daten stammen aus Quellen, von denen wir annehmen, dass sie korrekt sind. Sie wurden von CAZ Investments nicht unabhängig überprüft. Historische Beispiele werden nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und sind nicht dazu gedacht, eine bestimmte Anlage zu repräsentieren.

Dies erklärt die massive Verlagerung zu Private Markets.21Sie bieten einfach mehr Möglichkeiten. Man muss dort fischen, wo die Fische sind. Immer mehr Unternehmen müssen nicht mehr wie früher an die Börse gehen. Sie können Kapital beschaffen, ohne sich mit der Flut von rechtlichen Vorschriften und Verfahren abzumühen, die mit einem Börsengang verbunden sind. Nach Angaben der Financial Timesist die Zahl der börsennotierten US-Unternehmen seit dem Höchststand im Jahr 1996 um fast die Hälfte auf etwa 4400 gesunken.22Das sind gerade einmal 4400 Unternehmen, die für Investoren infrage kommen, und wir alle wissen, dass viele von ihnen bestenfalls mittelmäßig sind, wenn es um Rentabilität, Wachstum und Zukunftsaussichten geht. Tatsächlich waren im Jahr 2009 ganze 81 Prozent der börsennotierten Unternehmen profitabel (nach dem Börsengang); 2021 waren es nur noch 28 Prozent (nach dem Börsengang).23

Im Gegensatz dazu gibt es Zehntausende nicht an der Börse gelisteter Unternehmen, die wachsen, innovativ sind und die Welt verändern. Wenn Sie sich den Gesamtwert aller börsennotierten Unternehmen weltweit ansehen, werden Sie vielleicht schockiert feststellen, dass der Wert aller nicht börsennotierten Unternehmen, die von Private-Equity-Fonds gehalten werden, die Aktien von börsennotierten Unternehmen fast im Verhältnis vier zu eins in den Schatten stellt!24

Das heißt nicht, dass Aktien börsennotierter Unternehmen in unseren Portfolios keine Rolle spielen. Das tun sie auf jeden Fall und sie sind ein wichtiger Bestandteil in vielen Grals-Portfolios (auch in meinem). Durch Aktien werden wir Eigentümer unserer Wirtschaft, statt nur Verbraucher zu sein. Man kann Apple besitzen, nicht nur ein iPhone. Und Aktien ermöglichen uns den Zugang zu Tausenden globaler Unternehmen, die in zahlreichen Ländern tätig sind und deren Aktien wir mit einem Mausklick kaufen und verkaufen können. Es gibt keinen Wettbewerb zwischen Public Equity und Private Equity. Sie sind komplementär!

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Beimischung von Private Equity zu einem typischen Aktien- und Anleihenportfolio nicht nur die Volatilität verringert, sondern auch die Renditen erhöht.25Darum geht es: Verringerung des Risikos (Volatilität) bei gleichzeitiger Erhöhung der Renditen.

Demokratisierung

Zusätzlich zu den vielen Billionen, die bereits in Private Markets fließen, werden in den USA jetzt die Vorschriften gelockert.26 Hoffentlich kann bald auch der Durchschnittsanleger in den USA über seine 401k-Pläne in Private Markets investieren. Dies könnte einer aufstrebenden Branche weiteren Auftrieb geben. Und nun die beste Nachricht:

Wie bereits erwähnt, fand ich es immer sehr ungerecht, dass nur diejenigen mit einem entsprechenden Nettovermögen in hochwertige alternative Anlagen investieren können. Viele wohlhabende Menschen wurden durch den Verkauf eines Unternehmens reich – das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie erfahrene Investoren sind. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen mit weniger Geld auf dem Konto, die den Wunsch und die Cleverness haben, bei den Private Markets mitzuspielen. Wenn jemand klug genug ist, die Risiken zu verstehen, sollte auch er die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen. Glücklicherweise stimmte der Kongress dem zu. Während ich an diesem Buch arbeitete, verabschiedete das Repräsentantenhaus einen parteiübergreifenden Gesetzentwurf, der es jedem ermöglicht, ein zugelassener Anleger zu werden, auch wenn er die Vermögensanforderungen nicht erfüllt. Er muss lediglich einen Test bestehen.Ich hoffe, dass die Gesetzgebung zu dem Zeitpunkt, an dem Sie dieses Buch in Händen halten, bereits in Kraft getreten ist und jeder Mensch Zugang zu großartigen Möglichkeiten hat.

Vor meinem geistigen Auge zeichnete sich eine glänzende Zukunft der alternativen Anlagen ab und ich fragte mich augenblicklich, wie wir an diesem Trend der Billionen Dollar, die nach alternativen Anlagen suchen, teilhaben können. Wie können wir auf dieser Welle, diesem Tsunami, reiten, statt uns mit einer Handvoll von Möglichkeiten zu begnügen?

Es stellte sich heraus, dass viele der besten und klügsten Finanzfachleute bereits einen Weg gefunden haben, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben.

Mein großer Durchbruch

Wie viele wissen, berate ich meinen lieben Freund Paul Tudor Jones seit über zwei Jahrzehnten. Paul Tudor Jones wird von vielen als einer der zehn besten Hedgefonds-Manager der Geschichte und als unglaublicher Philanthrop angesehen – seine Robin Hood Foundation hat mehr als 3 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Armut in New York City gespendet.

Vor fast zehn Jahren unterhielt ich mich mit einem von Pauls ehemaligen Partnern (der inzwischen seinen eigenen erfolgreichen Fonds aufgelegt hat) über alternative Anlagen. Ich beklagte mich, dass wir in einige dieser großartigen Anlagemöglichkeiten nicht investieren könnten. Eine »Zuteilung« eines begehrten Private-Equity-Fonds zu erhalten, ist für wohlhabende Menschen so, als würde man in einem angesagten neuen Nachtklub an der Schlange vorbeigelassen werden. Meistens werden die Leute in der Kälte draußen stehen gelassen – mit dem Geld in der Hand.

Er beschloss, mir quasi als Freundschaftsdienst zu verraten, was er mit einem guten Teil seines eigenen Geldes macht. Sofort wurde ich hellhörig. Ein hochkarätiger Fondsmanager wollte mir erzählen, was er mit seinem Vermögen macht. Das ist so, als würde Tiger Woods erzählen, wo er seine Golfschläger anpassen lässt. Hören Sie also gut zu! Er erklärte mir, dass er mit einer Firma aus Houston, Texas, zusammenarbeitet, die einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Texas? Ich hatte eigentlich angenommen, dass ein Mann aus Greenwich, Connecticut, eine Elitefirma an der Wall Street, in London oder Singapur beauftragen würde. Aber die meisten brillanten Finanzfachleute, die in Sphären unterwegs sind, wo die Luft dünner wird, findet man in der Regel auf weniger befahrenen Wegen.

Er verbrachte die nächste Stunde damit, mir einen Ansatz zu erklären, der offenbar die Antwort auf meine Frage war.

Wie kann man an dieser seismischen Verschiebung hin zu alternativen Anlagen teilhaben?

Während ich mir hektisch Notizen machte, erklärte er mir, dass man sich nicht als LP-Investor (Limited Partner) in einen Fonds einkaufen müsse, sondern dass es manchmal eine Möglichkeit gebe, sich anzuschließen und Eigentümer der als »GP« (»General Partner«) bezeichneten Einheit zu werden. Der General Partner ist die eigentliche Betriebsgesellschaft, die auch als »Vermögensverwalter« bezeichnet wird und die zugrunde liegenden Investmentfonds verwaltet. Der GP ist in der Regel im Besitz der Gründer und der leitenden Angestellten. »Man kann einen Anteil am GP kaufen?«, fragte ich verblüfft. Er nickte mit dem Grinsen eines langjährigen Veteranen. Das war für mich ein bahnbrechender Moment. Schließlich sind viele der von mir befragten Finanztitanen Milliardäre geworden, indem sie ihre eigenen Vermögensverwaltungsfirmen besaßen (und somit persönlich haftende Gesellschafter waren).

Es ist kein Geheimnis, dass die höchste Konzentration von Milliardären auf der Forbes-400-Liste nicht aus den Bereichen Big-Tech oder Öl und Gas stammt. Es sind die Mogule von Private Equity, Private Real Estate und Private Credit. Das sind die finanziellen Vordenker, die oft enormen Reichtum für ihre Kunden (die LPs) und für sich selbst (die GPs) generieren. Das sind die Leute, die das Spiel mit dem Geld beherrschen und Dutzende oder sogar Hunderte Milliarden verwalten. Das sind die Leute, mit denen ich, wenn ich die Möglichkeit habe, als Partner zusammensitzen möchte. Konnte es tatsächlich sein, dass ich mir eine Scheibe von dem Geldverwaltungsgeschäft abschneiden durfte, zumal Billionen in alternative Anlagen flossen? Die Antwort lautet: Ja. Diese als »GP Stakes« (deutsch: »GP-Anteile«) bekannte Welt hat in den vergangenen zehn Jahren bei großen institutionellen Anlegern zunehmend an Beliebtheit gewonnen, findet aber erst allmählich Eingang in die allgemeine Berichterstattung. Ein Artikel im Wall Street Journal brachte es mit einer Schlagzeile auf den Punkt: »Der Kauf von Beteiligungen an Private-Equity-Firmen, nicht nur an ihren Fonds, zahlt sich aus.«27

Und warum zahlt er sich aus?

Die Kunden dieser Firmen, die Investoren/Limited Partner, zahlen der GP mindestens zwei Arten von Gebühren. Erstens zahlen sie eine Verwaltungsgebühr, die in der Regel etwa 2 Prozent pro Jahr auf den Investitionsbetrag beträgt. Zweitens erhält die Firma bei guter Performance des Investmentfonds in der Regel 20 Prozent des Gewinns. Die Top-Firmen, die Anleger glücklich machen, sind also selbst eine Vermögensbildungsmaschine für ihre Gründer und Eigentümer.

Während mein Gehirn diese Information noch verarbeitete, formulierte ich 20 Fragen. Paul beantwortete alle und brachte für mich auf den Punkt, dass eine Minderheitsbeteiligung beziehungsweise ein passiver Anteilseigner an einer Vermögensverwaltungsfirma (der GP) drei Vorteile hat:

Cashflow.

Vorhersehbare Einnahmen sind eine wunderbare Sache. Wenn Sie ein Unternehmen leiten, wissen Sie, wie selten und wunderbar verlässliche sowie stabile Einnahmen über Jahre sind. Willkommen bei der Vermögensverwaltung. Eine typische Vermögensverwaltungsgesellschaft (GP) verwaltet zahlreiche Fonds im Auftrag von Investoren (LPs). Die Anleger erklären sich oft bereit, ihre Investitionen für einen längeren Zeitraum zu binden, um im Gegenzug das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen zu erhalten. Dies verschafft den Managern einen langfristigen Horizont, der ihnen viel Zeit gibt, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Während er das Geld der Anleger einsetzt, hat der Manager Anspruch auf eine Verwaltungsgebühr (in der Regel 2 Prozent pro Jahr auf die investierte Summe).

Wenn die Anleger einer »Lock-up-Vereinbarung« zustimmen (in der Regel zwischen fünf und zehn Jahren),

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weiß der Vermögensverwalter, dass er während dieses Zeitraums vorhersehbare und vertraglich gesicherte Einnahmen über die Verwaltungsgebühr erzielen wird. Das bedeutet zuverlässige Cashflows für die Eigentümer des Unternehmens – in diesem Fall also für uns! Und was noch besser ist:

Dieser stetige Einkommensstrom wird in dem Maße steigen, in dem das Unternehmen den Betrag der von ihm verwalteten Gelder erhöht!

Gewinnbeteiligung.

Wie bereits erwähnt, erhält der GP als Gegenleistung dafür, dass er seinen Anlegern Gewinne verschafft,

einen stattlichen Prozentsatz, in der Regel 20 Prozent auf den Gewinn.

Dies wird als »Carried Interest« oder »Performance Fee« bezeichnet. Mit dem Geld anderer Leute Geld zu verdienen und ihnen gleichzeitig große Vorteile zu verschaffen, ist eine Win-win-Situation, die für den GP (wieder wir!) überdurchschnittliche Renditen bringen kann.

Diversifizierung

. Mit den weisen Worten des Nobelpreisträgers Harry Markowitz:

»Diversifizierung ist das Einzige, das es an der Börse umsonst gibt.«

Anteile an einer Vermögensverwaltungsgesellschaft bieten Ihnen eine enorme Diversifizierung.

Und warum? Weil die GPs für gewöhnlich zahlreiche Fonds verwalten.

Jeder dieser Fonds hat ein individuelles Startdatum oder einen »Jahrgang«, was bedeutet, dass sie über verschiedene Markt-/Wirtschaftszyklen verteilt sind. Darüber hinaus enthält jeder dieser Fonds ein eigenes Portfolio von Unternehmen/Investitionen, die über verschiedene Branchen, Sektoren, Regionen und Wachstumsstadien verteilt sind. Das ist Diversifizierung auf höchstem Niveau.

Es gibt noch einen vierten Vorteil. Manchmal geht ein Private-Equity-Unternehmen an die Börse oder wird an ein größeres Unternehmen verkauft. In diesem Fall können die Eigentümer, mit denen Sie und ich Seite an Seite sitzen, beim Verkauf ein Vielfaches ihres Kapitals erhalten. Es gibt noch viele weitere Vorteile, die Sie beim Weiterlesen erfahren werden, aber bereits an diesem Punkt meines Gesprächs mit Paul lehnte ich mich in meinem Stuhl nach vorn und sah ihn fragend an. Das klang alles sehr verlockend (und ein bisschen zu schön, um wahr zu sein).

Warum in aller Welt sollte ein Vermögensverwalter eine Beteiligung an seinem Unternehmen verkaufen?

Seine Antwort? »Du musst Christopher Zook kennenlernen.«

Houston, wir haben eine Gelegenheit

Ich war überrascht, als ich Christopher kennenlernte, denn als Erstes erzählte er mir, dass er vor mehr als 20 Jahren zur Gründung von CAZ Investments inspiriert wurde, nachdem er meine Personal-Power-Reihe auf Kassette gehört hatte. (Ja, die guten alten Kassetten!) Es war das Jahr 1991 und er arbeitete damals für eine große Wall-Street-Bank. Er setzte sich eine Frist und sagte seiner Frau, dass er innerhalb von zehn Jahren seine eigene Firma gründen würde. Daran hielt er sich, gründete im Jahr 2001 CAZ Investments – und wurde von der Baisse nach dem 11. September begrüßt. Aber Christopher lässt sich nicht so leicht entmutigen und ist ein unglaublich effektiver Jäger von Gelegenheiten, unabhängig von den Marktbedingungen. Darüber hinaus genießt er in der Welt der alternativen Anlagen ein hohes Ansehen. Im Jahr 2019 ernannte ihn der texanische Gouverneur zum Mitglied des Texas Pension Review Board, wo er den Vorsitz des Investitionsausschusses innehat.

CAZ Investments ist keine typische Investmentfirma. Eine erfrischende Offenheit und eine Arbeitsmoral des »mit Anpackens« spiegeln die texanischen Wurzeln des Unternehmens wider. Unter Christophers Führung hat die Firma in den mehr als 20 Jahren ihren eigenen, einzigartigen Weg eingeschlagen. Das musste sie auch, denn Christopher erkannte, dass er das veraltete Modell überdenken musste, um mit den großen Institutionen konkurrieren zu können.

Im Laufe der Zeit bauten er und sein Team ein Netzwerk von vermögenden Familien auf, die sich zu einer »Institution« zusammenschlossen und ihre kollektive Kaufkraft nutzen, um Zugang zu einzigartigen Investitionsmöglichkeiten zu erhalten. Noch einmal: Zugang ist das A und O, wenn es um alternative Anlagen geht. Wie Christopher mir erklärte, »besteht unsere Aufgabe darin, jeden Tag aufzuwachen und exklusive Gelegenheiten für unser Anlegernetzwerk zu betreuen (sie können jederzeit entscheiden, ob sie investieren oder nicht). Im Gegenzug haben unsere Investoren zugestimmt, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wir bündeln unser Geld für jede neue Gelegenheit und können dadurch genauso viel bewegen wie jede große Institution.«

Heute hat das Unternehmen mehr als 3000 vermögende Kunden auf der ganzen Welt sowie zahlreiche Anlageberatungsfirmen, die sich an den von ihm betreuten Gelegenheiten beteiligen. Das Unternehmen gehört inzwischen zu den 200 größten Private-Equity-Investoren weltweit und liegt damit noch vor großen institutionellen Anlegern wie den Stiftungen von Columbia, Duke und dem MIT.29

Während des Abendessens informierte mich Christopher über die zahlreichen Investitionsmöglichkeiten, die in den letzten zwei Jahrzehnten von seinem Netzwerk finanziert wurden. Ich war zutiefst beeindruckt von der Bandbreite der zeitlichen und thematischen Möglichkeiten, die das Unternehmen seinem Netzwerk bietet. Von Leerverkäufen von Subprime-Hypotheken während der Immobilienkrise über Möglichkeiten im Energiesektor während eines Öl-Crashs bis hin zum Kauf von Anteilsrechten an NBA-, NHL- und MLB-Teams. Diese Liste ließe sich fortsetzen. Aber es ist die Welt der »GP Stakes«, in der CAZ zu einem der größten Akteure geworden ist, mit Beteiligungen an mehr als 60 prominenten Private-Equity-, Private-Credit- und Private-Real-Estate-Firmen rund um den Globus.

Nach einer umfassenden Due-Diligence-Prüfung wurde ich Kunde, und mein Partner im Family Office, Ajay Gupta, trat in den Vorstand der CAZ ein. Je mehr Zeit wir im Laufe der Jahre mit Christopher und seinem Team verbrachten, desto mehr schätzten wir die Methode seiner Firma, die jedes Jahr mehr als 1500 Gelegenheiten prüft und nur in eine Handvoll der besten Gelegenheiten zum besten Zeitpunkt investiert. Das Team von CAZ hat mir bei der Zusammenstellung meines persönlichen Grals-Portfolios geholfen. Ich beschloss, Christophers Stimme und Erfahrung in meinem Netzwerk mehr Gehör zu verschaffen, und Christopher bot uns die Möglichkeit, noch ein paar Dutzend andere als Minderheitsaktionäre an CAZ zu beteiligen. Ich bin nicht aktiv in das Geschäft involviert, aber ich bin leidenschaftlich an dem Wissen über diese Anlagetrends interessiert, daran, wie und wohin sich das Smart Money bewegt und wie man die sich bietenden Gelegenheiten rechtzeitig nutzen kann.

Lasst uns allen davon erzählen

Mitte des Jahres 2022 befand sich die Welt im Umbruch, als die Ära der Nullzinsen abrupt zu Ende ging. Anhaltende Inflation, eine Krise in der Lieferkette, der Krieg zwischen der Ukraine und Russland und zahlreiche andere Faktoren sorgten für Aufruhr an den Märkten. Ich wandte mich an die Finanztitanen in meinem Adressbuch (von denen wir viele für dieses Buch interviewten) und keiner war ängstlich. Im Gegenteil, sie waren begeistert. Sie witterten eine Chance. Während beispielsweise Anleihen abstürzten, verhalfen steigende Zinssätze den Private-Credit-Unternehmen (an denen ich über GP Stakes beteiligt bin) zu erheblich höheren Renditen, da die von ihnen erhobenen Zinssätze nach oben angepasst wurden. Vor den Zinserhöhungen waren viele Unternehmen daran gewöhnt, 5 bis 6 Prozent an Private-Credit-Geber zu zahlen; als die Zinsen stiegen, mussten sie mehr als 11 Prozent zahlen, da die Kredite an den aktuellen Marktzins angepasst wurden. Derselbe Kreditnehmer, derselbe Kredit – aber mit einem Rentabilitätsschub für den Kreditgeber.

Ich erinnere mich daran, wie ich auf meiner Veranda saß, den Blick auf den Ozean gerichtet, und dankbar für die Prinzipien war, die Dalio und zahlreiche andere mir auf meinem Weg beigebracht hatten. Dankbar für die Strategien, die ich in meinem eigenen Grals-Portfolio umsetzte. Dankbar für die Plattform, die ich habe, um all die Erkenntnisse zu teilen, die ich durch meinen Zugang gelernt habe. In diesem Moment wusste ich, dass Christopher und ich dieses Buch schreiben mussten. Es gab einfach zu viel wichtiges Material, das wir anderen zugänglich machen wollten. Zu viele interessante Strategien, die aufgedeckt und erforscht werden sollten. Zu viele Stimmen von erfahrenen und erfolgreichen Veteranen, die gehört werden mussten. Ich nahm den Hörer in die Hand und sagte Christopher, dass wir aus zwei Gründen dieses Buch schreiben müssten:

Wir haben Zugang zu vielen der brillantesten und erfolgreichsten Köpfe im Bereich der alternativen Anlagen.

Dazu zählen Leute wie Barry Sternlicht, der Gründer von Starwood Capital. Sternlicht hat ein globales Immobilienimperium aufgebaut, das sich über 30 Länder erstreckt und ein Immobilienvermögen von über 115 Milliarden Dollar verwaltet. Leute wie Wil VanLoh, Gründer von Quantum Energy, einem der größten privaten Energieinvestoren mit einer erstaunlichen Erfolgsbilanz (obwohl er in eine Anlageklasse investiert, die großen Schwankungen unterliegt). Das Gespräch mit ihm war unglaublich interessant, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Welt auf erneuerbare Energien und die damit verbundenen Möglichkeiten konzentriert. Die fesselnden Gespräche mit ihm verkörpern die zeitlose Wahrheit, dass Wissen Macht bedeutet, wenn es nicht nur gelernt, sondern auch angewendet wird.

Selbst in den Kreisen der vermögenden Familien und ihrer Berater herrscht ein Mangel an Bewusstsein für die Vielfalt an Möglichkeiten, die alternative Anlagen bieten.

Das traf einst auch auf mich zu, ebenso wie auf unzählige erfolgreiche Menschen in meinem Umfeld. Oftmals sehen die Menschen nur die begrenzte Anzahl von Möglichkeiten, die von der Muttergesellschaft des Beraters vorausgewählt werden.

Wir wollen jedoch, dass alle, ob Anleger oder Berater, mit den Werkzeugen, dem Bewusstsein und den Möglichkeiten ausgestattet werden, die viele der weltweit erfolgreichsten Anleger für ihren eigenen Weg zum Heiligen Gral nutzen.

Sieben einzigartige Strategien

Tauchen wir also ein! Dieses Buch ist in zwei Teile gegliedert. In Teil 1 ist jedes Kapitel einer bestimmten alternativen Anlagestrategie (oder Kategorie) gewidmet.

Wir haben sieben einzigartige Strategien ausgewählt, die über lange Zeiträume hinweg herausragende Renditen erzielten. Alle sieben Strategien sind völlig unkorrelierte Anlagemöglichkeiten, weshalb wir sie aus dem Universum der Optionen ausgewählt haben. Wir starten diese Rakete, indem wir zunächst die GP Stakes (also Anteile an GP-Managementgesellschaften) genauer vorstellen. Anschließend verraten wir Ihnen, wie Anleger jetzt an einem der wenigen legalen Monopole in Nordamerika teilhaben können: dem Investment Profisport. Relativ neue Regeländerungen haben die Tür für Investoren zu einem Portfolio von zahlreichen Teams in der Major League Baseball, der Major League Soccer, der National Basketball Association und der National Hockey League geöffnet. Diese Teams haben unglaublich langlebige Einnahmemodelle, die den Vorteil eines starken Rückenwinds haben. Sie haben sich von Bier und Sitzplätzen zu facettenreichen globalen Imperien entwickelt, mit Milliardeneinnahmen durch Streaming-Rechte, Sponsorengelder aus dem legalen Glücksspiel, Hotel- und Restauranteinnahmen und vieles mehr. Dies ist nur ein Vorgeschmack. Jede einzelne Strategie, die wir vorstellen werden, ist so aufregend!

In Teil 2 setzen wir uns mit einer Riege hochkarätiger Vermögensverwaltungsexperten zusammen, die insgesamt mehr als eine halbe Billion Dollar verwalten! Großzügigerweise haben sie sich die Zeit genommen, uns ihren Werdegang und die Instinkte, Techniken, Prinzipien sowie Strategien zu unvorstellbarem Erfolg zu verraten. Wir haben jeden Einzelnen gefragt, was er für den Heiligen Gral des Investierens hält. Die Antworten sind vielfältig, überraschend und zutiefst weise. Lassen Sie uns mit GP Stakes beginnen und herausfinden, warum zig Milliarden an Smart Money diese Strategie verfolgen.

Eine Anmerkung der Autoren: Wir, Christopher und Tony, haben dieses Buch im Tandem geschrieben, die Interviews gemeinsam geführt und zusammengearbeitet, um Ihnen die absolut besten Informationen zu liefern.

Daher haben wir uns entschlossen, den Staffelstab nicht zwischen den Kapiteln oder Abschnitten des Buches hin- und herzureichen, sondern mit einer klaren und einheitlichen Stimme zu schreiben.

Kapitel 2

GP Stakes

Ein Stück vom Kuchen

»Der beste Weg zum Reichtum? Finanzen und Investments. Mehr als ein Viertel der reichsten Menschen in Amerika haben ihr Geld in dieser Branche verdient, dazu gehören Hedgefonds, Private Equity und Vermögensverwaltung.«

Forbes30

»Wollen Sie auf ein Pferd wetten oder einen Anteil an der gesamten Rennstrecke besitzen?«

Seit CAZ Investments vor fast zehn Jahren anfing, in GP Stakes zu investieren, haben wir eine Minderheitsbeteiligung an mehr als 60 verschiedenen bekannten Namen in den Bereichen Private Equity, Private Credit und Private Real Estate erworben. Alles in allem steckten wir Milliarden an Investorenkapital in GP Stakes, was unser Unternehmen zu einem der weltweit größten Investoren in diesem Bereich machte. Ich sage Ihnen das nicht, um anzugeben, sondern weil ich die zahlreichen guten Gründe dafür kenne, dass ein Unternehmen bereit ist, eine passive Minderheitsbeteiligung an Investoren zu verkaufen – vor allem, wenn es sich um strategische Investoren handelt. Darauf werden wir noch genauer eingehen, aber zunächst erkunden wir, was diese Vermögensverwaltungsgeschäfte so attraktiv macht.

Der Einnahmengenerator

Wenn wir eine Beteiligung an einem Unternehmen kaufen, müssen wir zunächst seinen Umsatzmotor kennen. Wie verdient das Unternehmen Geld? Werfen wir also zuerst einen Blick auf das Geschäft hinter dem Geschäft.

Die meisten privaten Vermögensverwaltungsfirmen sind ähnlich aufgebaut. Die Fonds, die sie verwalten, sind gebündeltes Kapital von zahlreichen Anlegern. Wenn die Firma einen Investmentfonds einrichtet, wird sie als Rechtsform die Limited Partnership verwenden,31 sodass die Anleger Limited Partner des Fonds sind. Dann gibt es noch den Vermögensverwalter, der für die Verwaltung des Geldes verantwortlich ist. Dies ist der General Partner (GP). Der GP ist die Vermögensverwaltungsfirma/der Rechtsträger und zuständig für die Schaffung, Vermarktung und Verwaltung mehrerer Fondsvehikel.

Noch einmal: Der GP hat normalerweise mindestens zwei verschiedene Einnahmequellen für seine Verwaltungsdienste:

Managementgebühr

: Eine jährliche Managementgebühr, die zwischen 1 und 3 Prozent des gesamten verwalteten Kapitals liegt (2 Prozent ist zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Buches der Standard). Diese Gebühr wird unabhängig von der Wertentwicklung des Fonds gezahlt.

Erfolgsabhängige Gebühr

: Manchmal auch »Carried Interest« oder »Incentive Fee« genannt, wird diese Gebühr als Prozentsatz der Anlagegewinne gezahlt. Die Standardgebühr beträgt 20 Prozent der Gewinne.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel dafür, wie attraktiv diese Vermögensverwaltungsgeschäfte aus Sicht der Einnahmen sind. Stellen Sie sich ABC Private Equity vor, eine hypothetische Firma, die einen Fonds im Wert von 1 Milliarde Dollar verwaltet. Die Firma erhält 2 Prozent (oder 20 Millionen Dollar) pro Jahr an Verwaltungsgebühren, in der Regel für mindestens fünf Jahre. Das sind insgesamt 100 Millionen Dollar an Einnahmen, die so sehr garantiert werden können, wie man das mit einem Vertrag einrichten kann. Diese Einnahmen aus den Verwaltungsgebühren schaffen konstante Cashflow-Zahlungen für die General Partner (zu denen auch Sie gehören, wenn Sie eine Beteiligung an der GP besitzen). Ein GP-Anteil bringt in der Regel jährliche Barausschüttungen in der Größenordnung von 5 bis 10 Prozent, und zwar ab dem ersten Tag der Investition. Wenn Sie also beispielsweise eine Investition von 1 Million Dollar tätigen, würde diese zwischen 50 000 und 100 000 Dollar jährlich an Verwaltungsgebühren abwerfen.

(Für Investment-Nerds wie uns bedeutet dies, dass es die J-Kurve effektiv abschafft.)32

Nehmen wir weiter an, der Fonds leistet gute Arbeit und verdoppelt den Wert seines Portfolios in denselben fünf Jahren – aus 1 Milliarde Dollar werden 2 Milliarden Dollar.

Die Anleger (LPs) sind zufrieden und das Unternehmen hat Anspruch auf 20 Prozent des Gewinns von 1 Milliarde Dollar. Das entspricht 200 Millionen Dollar. Nicht gerade wenig.

Fassen wir das Ertragspotenzial für den GP zusammen:

100 Millionen Dollar an Verwaltungsgebühren

+

200 Millionen Dollar an erfolgsabhängigen Gebühren

300 Millionen Dollar Bruttoeinnahmen(pro Milliarde verwaltetes Vermögen).

Das sind beeindruckende Finanzergebnisse, wie sie in kaum einem anderen Geschäft der Welt zu finden sind, und genau deshalb sind wir gern Partner in diesen Vermögensverwaltungsgesellschaften. Und das obige Beispiel ist noch relativ konservativ. Viele erstklassige Manager haben wesentlich höhere Renditen erzielt, was zu außerordentlichen Einnahmen für den General Partner führt.

Zusätzlich zu den äußerst attraktiven Ertragsmodellen sind diese Unternehmen effizient und äußerst profitabel, wenn es um Größenvorteile geht. Ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern, das 1 Milliarde Dollar verwaltet, kann die Größe der Fonds verdoppeln, ohne die Zahl der Mitarbeiter auch nur annähernd zu verdoppeln. Ich kenne eine Firma mit nur 75 Mitarbeitern, die 47 Milliarden Dollar verwaltet. Nehmen wir erneut das Beispiel mit 300 Millionen Dollar an potenziellen Einnahmen pro Milliarde. Sie können das schnell nachrechnen und sehen, warum diese Firmen, die mehrere Milliarden verwalten, für den General Partner wohlstandsgenerierende Maschinen sein können (und für diejenigen von uns, die GP-Anteile besitzen).

Um Größenvorteile zu nutzen, legen die meisten erfolgreichen Firmen alle ein bis drei Jahre einen neuen Fonds auf, der dem Unternehmen eine zusätzliche Einnahmequelle bietet. Firmen, die schon seit Jahrzehnten bestehen und mehrere Geschäftsbereiche haben, können 20 oder mehr Fonds verwalten. An dieser Stelle wird die Rechnung exponentiell und wir beginnen zu verstehen, warum die Liste der Forbes 400 von den Gründern dieser Firmen dominiert wird.

Die Reise geschmeidiger gestalten

Im Südwesten Frankreichs, in der Nähe des Flusses Garonne, befindet sich eines der renommiertesten Weingüter der Welt. Château Lafite-Rothschild. Es produziert einige der teuersten Bordeaux-Weine, die je hergestellt wurden. Als Bordeaux-Liebhaber weiß ich, dass bestimmte Jahrgänge viel besser sind als andere. Das Gleiche gilt für private Investmentfonds.

In der Regel legen die Unternehmen alle paar Jahre einen neuen Fonds auf, einen neuen »Jahrgang«. In jeden neuen Fonds kommt eine Reihe unterschiedlicher Anlagen. So könnte beispielsweise jeder Private-Equity-Fonds zwischen 5 und 15 Unternehmen aufnehmen. Wenn wir nicht wissen, wie sich diese Unternehmen/Assets oder die Wirtschaftslage beziehungsweise der Marktzyklus entwickeln werden, kann die Performance eines jeden Jahrgangs drastisch variieren.

Aber anders als bei Wein wissen Sie als Anleger erst dann, welcher Jahrgang gut sein wird, wenn Sie das Geld bereits ausgegeben haben. Sie müssen erst investieren – und dann abwarten –, bevor Sie die Ergebnisse der »Ernte« sehen. Genau aus dem Grund sind die meisten institutionellen Anleger in zahlreiche Jahrgänge investiert, die von zahlreichen Managern verwaltet werden. Diese Strategie bietet eine größere Diversifizierung und gewährleistet ein Engagement in möglichst vielen Jahrgängen. Für einen Privatanleger stellt das natürlich eine große Herausforderung dar.

Selbst sehr wohlhabende Privatanleger haben nicht genug Geld in der Tasche, um sich an zahlreichen Jahrgängen bei unterschiedlichen Managern zu beteiligen, sodass sie letztlich ein konzentrierteres Risiko eingehen müssen, indem sie in eine kleine Anzahl von Fonds investieren.

Im Gegensatz dazu erlangt man als GP-Anteilhaber mit dem Aufstieg in die Position des General Partners eine sogenannte »Jahrgangsdiversifikation«. Warum einen einzigen Jahrgang Lafite-Rothschild kaufen, wenn man einen Teil des gesamten Weinbergs erwerben kann? Da ein typisches Unternehmen über zahlreiche Fonds und Jahrgänge verfügt, entfällt auf den GP-Anteil an dieser Firma der proportionale Gewinn, der aus der gesamten Palette der Fonds (vergangene, gegenwärtige und zukünftige) erzielt wird.

Wenn ein bestimmter Jahrgang oder Fonds nicht so gut abschneidet wie erwartet, ist dies für den GP-Anteil weniger nachteilig, da das Unternehmen in der Regel zahlreiche Fonds mit verschiedenen Jahrgängen hat.

Um noch einen Schritt weiterzugehen: Verschiedene Vermögensverwaltungsfirmen konzentrieren sich auf unterschiedliche Branchen und Gegenden. Von Consumer Tech zu Immobilien, Gesundheitswesen, Luft- und Raumfahrt, Unternehmenssoftware, Gastgewerbe und so weiter. Viele dieser Firmen haben ihren Stammsitz in den USA und Niederlassungen in der ganzen Welt. Sie suchen weit und breit nach Möglichkeiten. Während einige Volkswirtschaften leiden, gedeihen andere, sodass es vorteilhaft ist, sich geografisch nicht einzuschränken.

Stellen Sie sich nun ein Portfolio aus Dutzenden von GP Stakes mit einigen der weltweit erfolgreichsten Vermögensverwalter in verschiedenen Marktsegmenten vor. Genau das ist der Ansatz unseres Unternehmens und er bietet zahlreiche Vorteile, darunter:

Diversifizierung über die enthaltenen Firmen (Private Equity, Private Credit, Private Real Estate et cetera),

Diversifizierung in Bezug auf einzigartige Expertise (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt, Gesundheitswesen, Software, Einzelhandel, Fintech …) der Fonds, an denen Sie einen GP-Anteil halten,

Diversifizierung nach geografischem Schwerpunkt (USA, Europa, Asien und so weiter) der Unternehmen, an denen Sie einen GP-Anteil halten,

Diversifizierung über die Jahrgänge/Fonds (vergangene, aktuelle und zukünftige), die von den Firmen verwaltet werden, an denen Sie einen GP-Anteil halten,

Diversifizierung innerhalb des Portfolios von Unternehmen (oder Vermögenswerten) jedes einzelnen Fonds/Jahrgangs, der von den Firmen verwaltet wird, an denen Sie einen GP-Anteil besitzen.

Auf diese Weise kann ein Portfolio aus zahlreichen hochwertigen GP Stakes den Anlegern konsistenten Cashflow sowie ein »asymmetrisches« Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten – begrenzte Risiken bei größeren Chancen. Dieses Maß an unkorrelierter Diversifizierung ist das finanzielle Paradies für diejenigen, die sich Dalios Philosophie des Heiligen Grals anschließen wollen. Viele der besten Anlageberater des Landes haben mittlerweile tatsächlich begonnen, GP Stakes in die Portfolios ihrer Kunden aufzunehmen. Creative Planning (verwaltet ein Vermögen von mehr als 200 Milliarden Dollar) – von Barron‘s und CNBC wiederholt auf Platz 1 der landesweit besten Anlageberater eingestuft – glaubt fest an alternative Anlagen und GP Stakes. »GP Stakes bieten unseren Kunden aus einer völlig anderen Ecke Zugang zu erstklassigem Private Equity und die Möglichkeit, die Vorteile von Teilhaberschaft zu erleben«, sagt Peter Mallouk, Präsident von Creative Planning.

Unternehmenswert

Ein weiterer Vorteil des Erwerbs eines GP-Anteils liegt in der Steigerung des Unternehmenswertes. Wenn das verwaltete Vermögen des Unternehmens und die entsprechenden Einnahmen wachsen, kann man davon ausgehen, dass auch der Wert des GP-Anteils steigt. Der Beratungsriese McKinsey berichtete, dass »das gesamte verwaltete Vermögen der Private Markets zum 30. Juni 2021 ein Allzeithoch von 9,8 Billionen Dollar erreicht hat, gegenüber 7,4 Billionen Dollar zwölf Monate zuvor«. Die meisten Branchenexperten sind sich einig, dass dieser Trend wahrscheinlich anhält.

Wenn Private-Equity-, Private-Credit- oder Private-Real-Estate-Firmen neues Kapital aufnehmen, um es zu verwalten, führt dies zu höheren Cashflows aus Verwaltungsgebühren (in der Regel 2 Prozent jährlich) sowie einem erhöhten Potenzial für Gewinnausschüttungen an erfolgsabhängigen Gebühren. Einige der Unternehmen, an denen wir uns im Laufe der Jahre beteiligt haben, sind relativ gut, viele sind sogar exponentiell gewachsen. Eines der Private-Equity-Unternehmen, an denen wir Anteile erwarben, verwaltete bei unserem Einstieg 13 Milliarden Dollar; heute verwaltet das Unternehmen mehr als 100 Milliarden Dollar! Die exponentiellen Einnahmen aus den Verwaltungs- und den erfolgsabhängigen Gebühren haben dieses Geschäft höchst lukrativ werden lassen.

Wie kann ich nun den wachsenden Wert der GP-Anteile realisieren? Das führt unweigerlich zu der Frage: »Was passiert, wenn ich aussteigen muss? Wie kann ich in Zukunft Liquidität erhalten?« Abgesehen von den Einkommensströmen, die an die Investoren gezahlt werden, gelten GP Stakes im Allgemeinen als illiquide. Es gibt jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, Liquidität zu generieren, wenn Sie Ihre Position verkaufen wollen:

Bestimmte Vehikel bieten regelmäßig ein »Übernahmeangebot« für Ihre Eigentumsposition. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Position zum aktuellen »Nettoinventarwert« (NAV) verkaufen können.

Sie werden wahrscheinlich in der Lage sein, Ihre Positionen in einem Secondary Buyout zu verkaufen, abhängig von der Qualität des Vermögenswertes. Das bedeutet: Sie könnten Ihre Position zu einem gemeinsam vereinbarten Preis an einen anderen Finanzinvestor verkaufen – ein üblicher Vorgang im Bereich alternativer Anlagen (dieses Thema werden wir in

Kapitel 9

ausführlicher erörtern).

Viele Unternehmen werden schließlich von anderen Akteuren der Branche aufgekauft, was für alle Eigentümer des Unternehmens einen Gewinn schafft. Dies geschieht oft zu einem erheblichen Vielfachen der Unternehmensgewinne.

Einige Unternehmen entscheiden sich für einen Börsengang, was den Eigentümern von GP-Anteilen börsennotierte Aktien beschert.

Mit Eigenbeteiligung führen

Das hört sich bisher gut an, oder? Aber wenn es Ihnen wie mir geht, grübeln Sie vielleicht über den »Elefanten im Raum«:

Warum um alles in der Welt sollte eine erfolgreiche Private-Equity- oder Private-Credit-Firma oder ein Private-Asset-Verwalter einen Teil seines Geschäfts verkaufen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir die Uhr zurückdrehen. Wir schreiben das Jahr 2013. Bain Capital, eine der größten Private-Equity-Firmen der Welt, hatte gerade bekannt gegeben, dass es mehr als 4 Milliarden Dollar für ihren ersten neuen Fonds seit der Finanzkrise 2008 einsammeln würde. Was nur eine weitere typische Ankündigung hätte sein können, löste in der Vermögensverwaltungsbranche Schockwellen aus.

Bain erklärte kühn, dass es 800 Millionen Dollar seines eigenen Kapitals in den Fonds stecken würde. Dabei handelte es sich um Kapital, das den General Partners von Bain gehörte, einer Gruppe, die sich aus Bain-Führungskräften und Partnern zusammensetzt, die jeden Tag mitspielen. Sie signalisierten der Welt, dass sie bereit waren, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Wenn sie gewinnen, dann gewinnen Sie ebenfalls; wenn sie verlieren, dann verlieren Sie auch. Erinnern Sie sich, dass die Kulisse für diese kühne Ankündigung eine Finanzbranche war, die dank des rücksichtslosen Verhaltens vieler Wall-Street-Firmen, die unsere Wirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs brachten, beinahe implodiert wäre. In einem Zeitalter der Verantwortungslosigkeit hatte Bain verkündet, dass der Einsatz des eigenen Kapitals der Weg der Zukunft für verständlicherweise aktionsscheue Investoren sei. Es war bereit, mit Eigenbeteiligung voranzugehen.

Für viele begann mit Bain Capital eine neue Ära. Heute ist es, seinem Beispiel folgend, üblich, dass die Unternehmen (die GP) einen erheblichen Teil ihres eigenen Kapitals in jeden von ihnen verwalteten Fonds investieren. Das können Dutzende oder sogar Hunderte Millionen pro Fonds/Jahrgang sein.