The one who's perfect - Natascha Ruhmann - E-Book

The one who's perfect E-Book

Natascha Ruhmann

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Beschreibung

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Blair Challenger und Jake Brady. Die Tochter eines großen Bauunternehmers lebt zusammen mit ihrer Mutter bei deren neuem Mann. Einem Mann der in der High Society ganz oben steht. Dementsprechend ist auch Blairs Weltbild vom Leben und vor allem von einem Mann. Als ihr Vater aber einen Herzinfarkt erleidet und seine Firma für eine Weile nicht führen kann, lässt Blair sich dazu überreden dies für ihn zu tun. Hilfe soll sie dabei von ihres Vaters rechter Hand Jake Brady erhalten. Jake ist alles was Frau sich nur erträumen kann. Genau der Typ Herzensbrecher, den man nicht nur fürs Bett will, aber erst mal erobern muss. Klar, dass Blair und Jake aneinandergeraten, wo es nur geht, denn für sie kommt so ein Kerl wie er nicht in Frage. Denkt Blair zumindest. Aber als sie länger mit Jake zusammenarbeitet, versteht sie, was ihr Herz ihr schon von Anfang an sagen wollte. Es gibt nur einen, der perfekt ist, und ihr Rendezvous mit Mister Right hat schon längst begonnen. Ein Blick in Jakes unwiderstehliche Augen hat ihr schon klargemacht, dass er der Erste, Letzte und Einzige sein wird, den ihr Herz will. Denn er ist der Eine, der perfekt ist. Perfekt für sie …  

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Seitenzahl: 167

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Natascha Ruhmann

The one who's perfect

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Widmung

Der Eine der perfekt ist

Erster, Letzter & Einziger

Ein Rendezvous mit Mister Right

Natascha Ruhmann

 

Ich will einen Mann für mich allein

der dazu bereit ist sein Herz mit mir zu teilen

für den ich der Mittelpunkt seines Lebens bin

ein Mann dessen Augen nur leuchten

wenn er mich und keine Andere ansieht

der mich genauso liebt wie auch ich ihn liebe

von ganzem Herzen und aus tiefster Seele

das ist was ich will

und deshalb will ich dich

und alles was du mir von dir zu geben bereit bist!

 

 

 

 

 

 

 

 

Prolog - Um unser Schicksal zu besiegeln

Blair

 

Ich brauchte nicht lange, um mich von dem Schock, dass er mich einfach stehen gelassen hatte und gegangen war, zu erholen. Ungeachtet der neugierigen Blicke, die mir aus der Bar folgten, rannte ich ihm nach. Draußen auf der Straße war es dunkel und der Himmel war wolkenverhangen. Ich erblickte ihn bei seinem Auto und rief:

„Jake! Warte Jake!“ Vor ihm blieb ich stehen. Er sah aus als würde er mit sich ringen. Legte die geballten Hände auf seinen schneidigen Wagen. Ich seufzte leise, denn ich wusste ja wie sehr der dunkel graue M4 mit den orangenen Felgen zu Jake Brady passte. Wie alles was er besaß zu Jake passte.

Die Hände wieder lösend drehte er sich zu mir und zwang mich mit seiner harschen Stimme vor ihm stehen zu bleiben. „Was ist denn noch Blair?“, fragte er mich abweisend. Ja seine Stimme klang abweisend, aber ich wusste, dass sie es nicht war. Sie konnte so zärtlich und sinnlich sein, wenn Jake mir Liebkosungen ins Ohr flüsterte.

Wenn er seinen Körper dazu einsetzte, den meinen in Verzückung zu versetzen. Ich schluckte und betrachtete ihn. Ließ meinen Blick über die schwarze Lederjacke, das weiße Muskelshirt und die heißen Bluejeans wandern. Alles umspannte seine phantastischen Muskeln. Muskeln von denen ich wusste, dass Jake sie überall an seinem ganzen schönen Körper besaß. Muskeln die sich so unendlich wundervoll unter meinen Handflächen anfühlen konnten, wenn ich seinen Körper mit meinen Händen und Lippen liebkoste.

Ich seufzte abermals. Oh ja, Jake Brady war alles was sich eine Frau nur wünschen konnte. Einfach alles. Er besaß das Aussehen eines antiken Gottes, könnte eine lebendig gewordene Skulptur von Michelangelo sein, ein Bronze brauner Krieger mit meeresblauen Augen und kornblondem Haar, das er zum Undercut geschnitten trug.

Noch dazu war er groß, so wie die Wikinger es einst waren und genauso wild und ungezähmt wie eben diese, auch wenn er keinen Bart trug und sein schönes Gesicht stets makellos glatt rasiert war. Aber ein schöner Mann war nicht alles, wie ich nun wusste. Der perfekte Mann durfte nicht nur schön sein, sondern musste auch den Charakter eines Helden haben. Und wenn ich jetzt über Jakes Charakterzüge sprechen würde, könnte ich die ganze Nacht davon schwärmen wie selbstlos, einfühlsam und welch guter Freund er ist.

Mit ihm konnte man Pferde stehlen. Jake war ein Mann der immer für mich da sein, der immer zu mir halten und mich so lieben würde, wie ich es mir erträumt hatte. Mein Mister Right eben, der eine der perfekt war, weil er auch der beste Liebhaber auf der ganzen Welt war. Bei diesem Gedanken errötete ich ein wenig und versuchte nicht daran zu denken, wie wundervoll das Liebesspiel mit Jake war und ihm stattdessen endlich auf seine Frage zu antworten. „Was noch ist? Wir zwei, du und ich waren noch nicht fertig da drin.“

Er schnaubte. „Ach nicht?“, fragte er spöttisch, zog eine Augenbraue nach oben und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen mit dem Rücken an seinen Wagen. „Ich hatte den Eindruck, zwischen uns gäbe es nichts mehr zu sagen.“ Seine Hand machte eine umfassende Geste. „Aber bitte sag mir, was du zu sagen hast und lass mich dann endlich in Ruhe!“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, donnerte es heftig und der Himmel öffnete seine Schleusen. Das langerwartete Sommergewitter brach mit aller Macht über uns herein. Mein cremefarbenes Cocktailkleid sog gierig die Wassertropfen auf und ich war in Windeseile vom Regen durchnässt. Aber das war mir egal. Denn dies war meine Chance, meine einzige Chance Jake zu sagen, was ich für ihn empfand….

 

Jake

 

Ich musste mich sehr zusammenreißen, Blair nicht einfach in die Arme zu ziehen und ihren Mund zu küssen. Obwohl sie mich verletzt hatte, war dies immer noch, das was ich am liebsten tun wollte. Sie atemlos küssen. Ich wollte, dass sie ihren wunderschönen Körper an mich schmiegte, die kleine feurige Lady, die mein Herz erobert hatte.

Wie auch immer das hatte passieren können, denn normalerweise stand ich absolut nicht auf Frauen, wie Blair Challenger. Ich mochte große Blondinen und gertenschlanke Schönheiten. Keine Brünette die fast zwei Köpfe kleiner als ich waren. Ich wollte schließlich eine Frau, der ich in die Augen sehen konnte, nicht eine die zu mir aufschaute.

Aber wenn ich in Blairs leuchtende Augen blickte, vergas ich was ich eigentlich immer wollte. Denn die wunderschönen dunkelbraunen treuen Augen vermochten etwas mit mir zu tun, das mich immer noch erschreckte. Aber positiv. Blairs Blick ließ mir heiß werden. Weckte meinen Beschützerinstinkt und ließ mich jede andere Frau neben ihr vergessen. Ich konnte nur noch daran denken, ihren Köper nah an dem meinen zu spüren, mit den Händen ihre langen kastanienbraunen Haare zu streicheln und ihre Lippen zu Küssen.

Lippen von der tiefsten und ungewöhnlichsten Farbe, die ich je gesehen hatte. Lippen die mich verrückt nach ihr machten. Weil sie immer noch nichts sagte und ich meinen Gefühlen nicht erliegen wollte, wenn ich noch länger in ihrer Nähe blieb, herrschte ich sie an. „Worauf wartest du?“

 

Blair

 

Lächelnd strich ich mir eine nasse Haarsträhne hinters Ohr. Wenn das früher einmal jemand zu mir gesagt hätte, hätte ich nicht gewusst, was ich darauf sagen sollte. Jetzt war mir klar, dass ich mein ganzes Leben lang nur auf eines gewartet hatte. Auf den Einen der perfekt ist. Perfekt für mich. Und er stand direkt vor mir, ich musste ihn nur davon überzeugen… „Darauf dass der Blitz einschlägt?“, wurden meine Gedanken spöttisch von Jake unterbrochen.

„Auf die perfekte Nacht oder darauf dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist?“, wollte er wissen. Das Lächeln in meinem Gesicht wurde breiter, als der Blitz tatsächlich in der Ferne einschlug. Dann endlich sagte ich etwas zu ihm. „Die perfekte Nacht hatte ich doch schon und der richtige Zeitpunkt ist jetzt gekommen.“ Jake sah mich an, als wolle er sagen „ist das so?“. Bevor er mich abermals verspotten konnte fuhr ich fort. „Ich möchte endlich das Steuerrad meines Lebens selbst in die Hand nehmen und nicht noch eine Minute verschwenden, weil ich keine Angst mehr vor meinen Gefühlen habe.

Ich brauche weder eine Entschuldigung, noch warte ich auf ein Zeichen mich zu entscheiden. Ich habe mich entschieden.“ „Wofür?“, wollte Jake wissen und lockerte seine Arme. „Dazu den Vertrauenssprung zu wagen“, entgegnete ich mutig und trat einen Schritt an ihn heran.

Dann noch einen und noch einen, so nah dass unsere Körper sich fast berührten. Jake ließ seine Hände sinken und legte sie neben sich an seinen Wagen. Seine Augen versanken in den meinen. Wir verloren uns in unserem Blick. Der Regen trommelte immer noch unaufhörlich auf uns herab, aber wir bemerkten es nicht. Mutig hob ich die Arme und legte sie auf Jakes Schultern. „Ich werde jetzt meine Flügel ausbreiten und losfliegen, mein Leben endlich leben und lieben“, verriet ich ihm und fragte anzüglich. „Willst du mich nicht in den Arm nehmen Jake?“ Ich sah wie er mit sich rang und eigentlich hätte seine abweisende Haltung mich nicht ermutigen sollen, doch mein Herz wollte nicht aufgeben. Nicht bevor ich ihm nicht gesagt hatte, weswegen ich gekommen war. „Du hast mich gefragt worauf ich warte Jake. Nun ich habe mein ganzes Leben lang auf dich gewartet…“, mummelte ich und sah ihm abermals tief in die Augen.

 

Jake

 

Ich stieß den angehaltenen Atem aus. Es fiel mir sehr schwer Blair jetzt nicht in die Arme zu nehmen. So gerne wollte ich ihr sagen, dass ich auch mein ganzes Leben lang auf sie gewartet hatte, doch ich hatte Angst. Angst davor, dass sie mich auslachen, mein Herz in Stücke reißen würde.

Und damit das nicht passierte, mussten wir dieses Gespräch endlich beenden. Ich faste zu ihren Händen, die um meinen Hals lagen, packte sie und wollte sie wegnehmen. Doch als ich sie berührte, wusste ich, dass ich verloren war. Statt also die Arme zu nehmen, legte ich meine Hände auf Blairs Taille und ließ meinen Blick zu ihren Lippen wandern.

Schnell sah ich zurück in ihre Augen, als sie diese leicht öffnete. Blair schmiegte sich noch näher an mich. Dann als ich schon glaubte es nicht mehr auszuhalten, wenn ich sie nicht endlich küsste, traf mich ihr Blick ebenso wie ihre Worte mitten ins Herz. Ganz sanft flüsterte sie zu mir. „Du bist der Eine der perfekt ist. Der Erste, Letzte und Einzige.

Ohne es zu merken hat mein Date mit Mister Right in dem Moment begonnen, in dem du mich zum ersten Mal angesehen und mein Herz erobert hast. Ich bin jetzt bereit nach dem höchsten Punkt zu greifen und alle meine Träume wahr werden zu lassen.“ Oh ja dieser Meinung war ich auch! Noch eine Nacht mit Blair Challenger, wenn ich sie schon nicht für den Rest meines Lebens haben konnte.

 

Blair

 

Ich sah was er dachte in Jakes Augen. Mir wurde heiß unter seinem glühenden Blick. Gleich würde er mich küssen. Mitten auf der Straße, auf der wir standen. Er würde mich ganz fest in die Arme nehmen, mich mit seinen unwiderstehlichen Augen festbannen und seinen Mund auf meine Lippen legen. Und bevor er das tat, wollte ich ihm sagen, was ich ihm schon bei unserem ersten Kuss gesagt hatte, nur diesmal mit Worten….

Sanft legte ich meine Hand auf seine Brust um ihn zurückzuhalten. Als unsere Blicke ineinander verschmolzen, forschte Jake in meinen Augen und fragte:

„Was willst du Blair?“ Ich atmete tief durch und flüsterte: „Ich will einen Mann für mich allein, der dazu bereit ist sein Herz mit mir zu teilen. Für den ich der Mittelpunkt seines Lebens bin. Ein Mann dessen Augen nur leuchten, wenn er mich und keine Andere ansieht.

Der mich genauso liebt, wie auch ich ihn liebe, von ganzem Herzen und aus tiefster Seele.“ Kurz ließ ich meine Worte auf ihn einwirken, dann fuhr ich mit fester Stimme fort. „Das ist was ich will und deshalb will ich dich und alles was du mir von dir zu geben bereit bist!“

 

Jake

 

Zärtlich zog ich Blair in meine Arme, fasste mit der Hand zu ihrem Nacken und streichelte diesen. Ich lächelte auf sie herab. War mir der tiefen Gefühle in meinem Herzen bewusst und wollte nicht noch eine Sekunde warten sie zu küssen. Dann kurz bevor sich mein Mund auf ihre einladenden Lippen legte, um unser Schicksal zu besiegeln flüsterte sie zu mir:

„Ich liebe dich Jake!“

 

Kapitel 1 - Im Krankenhaus

Tak tak, tak tak, immer im Gleichklang klackten Blair Challengers Schuhabsätze auf dem Krankenhausboden, während sie zum Zimmer ihres Vaters eilte. Davor angekommen atmete sie tief durch. Fest legte sich ihre Hand auf die Türklinke und sie drückte sie herunter.

Harald Challenger hatte einen Herzinfarkt gehabt. Man hatte sie umgehend informiert. Ihr Stiefvater Conrad Newmeg war darüber schadenfroh gewesen, ihre Mutter Helen schockiert. Dennoch hatte sie Blair nicht ins Krankenhaus begleiten wollen. Noch nicht, denn das hier war ihrer Meinung nach so eine Vater Tochter Sache, bei der sie und Conrad nur stören würden. Also war Blair selbst gefahren.

So oft hatte sie ihren Vater gegenüber ihrer Familie verteidigt. Gesagt dass er sich mit seiner Baufirma nicht übernahm und nicht mehr so viele Zigarren rauchte wie früher. Dass er sich neben der Arbeit auch Freizeit nahm. Doch sie hatte sich geirrt. Harald hatte nun für Harrys Holding, seine Firma, sein Baby nicht nur seine Frau, sondern auch fast sein Leben verloren. Alles was ihm immer geblieben war, auch über die Scheidung hinaus, war seine Tochter.

Damals vier, heute vierundzwanzig. Blair öffnete die Tür und trat ein. Harald lag im Bett, blass und schwach. Ganz anderes als sonst, nicht mehr der vor Energie strotzende Bauingenieur wie sie ihn kannte. Seine Augen öffneten sich und er sah sie an. „Blair!“, flüsterte er erfreut und drückte die Hand die sie in die seine legte. Erleichtert atmete Blair auf. Sie hatte schon Angst gehabt seine Stimme nie wieder zu hören, nie mehr in seine Augen sehen zu können. „Dad!“, murmelte sie erleichtert. „Gibst du mir jetzt wenigstens recht, dass du den Auftrag dieses Monsterhaus zu bauen nie hättest annehmen dürfen?“, fragte sie verärgert. Harry lachte soweit ihm dies möglich war. „Der Wolkenkratzer aus Glas hat es dir wirklich angetan nicht wahr?“, fragte er seinerseits statt ihr zu antworten. Sie hatte ja recht.

Das Glashaus erforderte mehr Kraft und Geschick als er im Moment aufbringen konnte. Aber wenn seine Firma dessen Bau vollendet hatte, wäre er ein gemachter Mann. Nicht dass es ihm finanziell schlecht ging nein, aber dann könnte er endlich mit Conrad mithalten. Warum ihm das so wichtig war wusste Harry selbst nicht. Es würde Helen nicht zurück bringen und Blair liebte ihn auch ohne noch mehr Geld. Blair schnaubte. „Es hätte dich fast umgebracht!“

In ihrem Blick spiegelte sich der Schock über die Nachricht seines Herzinfarkts. Nur gut dass er heute Morgen auf Jake gehört hatte und nicht selbst mit rauf aufs Haus gekommen und stattdessen im Container geblieben war. Und gut dass Jake zurück gekommen war und ihn gefunden hatte. Nur zehn Minuten später und nichts hätte ihm mehr geholfen. Das sagte er Blair aber nicht. Am Ende würde sie es ihm sonst noch verbieten zu arbeiten. Harry schmunzelte. Blair war zu einer wunderbaren taffen jungen Frau geworden die seine Firma mühelos leiten könnte. Ja sie passte in das raue Pflaster seiner Branche und würde sich durchsetzen können.

Bei allem. Ein Grund mehr ihre Aufmerksamkeit auf einen passenden Mann zu lenken. Das war es was Harry sich für sie wünschte. Ein Mann der zu ihr passte, sich von ihr aber nicht unterkriegen lassen würde. Einer der ihr die Stirn bot und ihr trotzdem gleichzeitig aus der Hand fraß. Nicht solche Schnösel die sie ihm bis jetzt vorgestellt hatte und schon gar nicht Lennard Houston. Der war Blairs neuer „platonischer“ Freund, ein Freund der Familie, der Sohn eines Geschäftskollegen von Conrad. So einen brauchte seine Tochter nicht. Blair brauchte einen richtigen Mann! Wie um seine Gedanken zu unterstreichen, klopfte es an die Zimmertür und die Krankenschwester trat ein. „Sir, Mister Brady ist hier“, richtete sie aus. „Einen Moment bitte“, bat Harry.

Oh ja Jake wäre so ein Mann. Der junge war für ihn wie ein Sohn und gleichzeitig seine rechte Hand. Als Schwiegersohn würde er nicht nur das Mädchen, sondern auch die Firma bekommen und beides sicherlich hervorragend managen. „Was will der denn hier?“, fragte Blair ihre vorherige Frage einfach vergessend. Natürlich hatte es der Wolkenkratzer ihrem Vater angetan. Sie hatte es lediglich aus seinem Mund hören wollen. Hatte hören wollen, dass mit der vielen Arbeiterei jetzt Schluss sei. Doch was tat Harry? Er arbeitete sogar jetzt!

Oder konnte es einen anderen Grund für Jake Bradys erscheinen, hier im Krankenhaus geben? Blair kannte ihn nicht persönlich, sie wusste aber, dass Jake die rechte Hand ihres Vaters war und dass Harry ihn immer in den höchsten Tönen lobte. Sollte sie ihm also heute endlich begegnen, um sich selbst ein Bild von dem sechsundzwanzigjährigen zu machen? „Jake ist gekommen, um ein paar Dinge mit mir zu besprechen. Er wird mich vertreten müssen während meiner Abwesenheit“, erklärte Harry. Blair schnaubte wütend und fragte. „Denkst du sogar jetzt immer noch an die Arbeit?

Kannst du dir denn keine Pause gönnen?“ Harry sah sie eindringlich an. Er könnte schon. Ein wenig ausruhen, mit seinem Kumpel Stanley raus zur Hütte fischen fahren, entspannen, aber dann müsste ihn jemand vertreten dem er rückhaltlos vertraute. Jemandem der die Entscheidungen treffen konnte zu denen Jake nicht befähigt war… „Nun wenn ich eine geeignete Vertretung hätte… würde ich mit Stan raus zur Hütte fahren…“, lockte Harry. Abermals klopfte es an die Tür und der Arzt gefolgt von einer Krankenschwester betrat das Zimmer. „Mister Challenger die Ergebnisse sind da“, erklärte er sein Kommen. Er reichte auch Blair die Hand. „Miss Challenger.“ Dann sah er Harry an. „Darf ich?“, fragte er noch und wartete Harrys Einverständnis ab, vor seiner Tochter seine Krankenakte zu besprechen.

Nachdem Harry zugestimmt hatte, sagte der Arzt. „Sie hatten großes Glück Mister Challenger. Nur ein paar Minuten später und wir hätten ohne bleibende körperliche und geistige Schäden nichts mehr machen können.“ Harry grinste. „Da hab ich ja Glück, dass Jake mich gefunden hat.“

„Ist das ihr Mitarbeiter?“, fragte der Arzt. „Der Beste den ich je hatte“, versicherte Harry. „Und ist es ihm möglich die Firma eine Weile in ihrem Namen zu führen, damit sie sich erholen können?“, wollte der Arzt noch wissen. Harry wechselte einen Blick mit Blair. „Jake ist ein guter Mann, aber ich kann ihm nicht einfach die Firma überlassen, um Ferien zu machen.“ „Sie müssen sich ausruhen, sonst ist der nächste Infarkt nicht weit weg! Ich hatte ihnen doch nach dem Erwachen schon erklärt, wie schlimm es um sie steht, Mister Challenger!“ erklärte der Arzt noch einmal. Harry winkte ab. „Ach so schnell bringt mich nichts um.“

Er sah aus dem Fenster. „Auf ein Wort Doktor“, bat Blair und zog ihn ein wenig bei Seite. „Wie schlimm ist es wirklich?“, wollte sie wissen. Der Arzt seufzte. „Wollen sie das wirklich wissen?“ Als Blair nickte fuhr er fort. „Er hat Glück gehabt, dass er noch lebt. Wenn er so weiter macht und sich nicht schont, wird der nächste Infarkt kommen, schlimmer noch als dieser und dann werden wir ihm sicher nicht helfen können. Schont er sich allerdings, kann er noch ein langes glückliches Leben mit ein paar Einschränkungen haben.“ „Welche Einschränkungen?“, fragte Blair. „Keine Zigarren mehr und eine Halbtagstätigkeit vielleicht.

Wenigstens mehr Freizeit und nicht die Belastung seiner Firma“, zählte der Arzt auf. „Die Firma ist alles was mein Dad noch hat“, erklärte Blair, die wusste wie viel ihrem Vater Harrys Holding bedeutete, dem Arzt. Der schüttelte Lächelnd den Kopf. „Er hat doch sie“, argumentierte er. „Überreden sie ihn dazu kürzer zu treten, dann werden sie noch lange Zeit Freude mit ihrem Vater haben“, prophezeite er.

„Ich rede mit ihm“, seufzte Blair wohl wissend, dass Harry sein geliebtes Baby nicht aufgeben würde. Die Firma war alles was ihn nach der Scheidung noch am Leben hielt. Ohne sie könnte er sich gleich die Kugel geben. Vielleicht wenn er sich freiwillig davon trennte.

Doch welchen Anreiz dazu sollte er haben? Fragte Blair sich und dabei kam ihr eine Idee. Was wenn Harry gar nicht mehr wusste, wie es da draußen war ohne sich Tag für Tag von morgens bis abends kaputt zu schuften? Wenn er vergessen hatte, wie schön man seine Freizeit gestalten konnte. Wenn er sich ein paar Wochen schonte und alles wieder entdeckte, wenn sie ihn nur eine Weile von dem Monsterhaus fern halten könnte, wäre er vielleicht zum Ruhestand zu überreden… Sie kehrte an sein Krankenbett zurück.

„Ist der Quacksalber gegangen?“, fragte Harry den Arzt meinend. „Er hat recht Dad, du musst dich unbedingt schonen“, forderte nun auch Blair von ihm. „Blair ich habe eine Firma zu leiten. Viele Jobs hängen daran“, versuchte er zu erklären. „Ich weiß“, seufzte Blair, die wusste wie viel Harry auch an seinen Mitarbeitern und deren Familien gelegen war. Einmal im Jahr feierte er ein großes Sommerfest, wo er alle einlud. Auch Blair, doch die hatte es vorgezogen die Mitarbeiter ihres Vaters nicht kennen zu lernen.