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Im Jahr 2150 ist die Erdoberfläche unbewohnbar geworden. Die Menschheit hat sich in die Tiefen der Ozeane zurückgezogen, um dort eine neue Heimat zu finden.Hier kommen genetisch modifizierte Katzen - die Nauticats - zum Einsatz. Diese wurden geschaffen, um in dieser fremdartigen und gefährlichen Unterwasserwelt zu überleben und neuen Lebensraum zu erschließen. Doch als eine essenzielle Mission scheitert, steht nicht nur das Schicksal der Nauticats, sondern das der gesamten Menschheit auf dem Spiel.Nach diesem Rückschlag muss Kapitän Kira ihr Team erneut in die vollständige Dunkelheit des Challengertiefs führen. Doch diesmal ist der Druck größer als je zuvor: Wird die Mission endlich gelingen? Und was ist mit Kiras Bruder Leo geschehen, der beim letzten Besuch in der grenzenlosen Dunkelheit spurlos verschwand? Die Antworten liegen tief verborgen in einer Welt, in der jede Entscheidung über Leben und Tod entscheidet.
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Seitenzahl: 22
Veröffentlichungsjahr: 2024
Kapitel 1
Kapitän Kira
»Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal Kira. Diese Mission muss klappen und es ist mir vollkommen egal wie!« Professor Blackwood’s Blick durchbohrte sie förmlich, doch sie versuchte, ihm standzuhalten. Die anderen Forscher saßen stumm um den großen runden Besprechungstisch und betrachteten den Scan des Marianengrabens, der sich in der Tischmitte langsam drehte.
»Verstanden, Sir.« Nach einer gefühlten Unendlichkeit löste sie ihren Blick von seinem und fokussierte den im Scan markierten Bereich. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, nachdem sie realisierte, dass der Zielpunkt der kommenden Expedition abermals im Challengertief lag. Sie konnte es nicht fassen, dass die Menschen sie ein weiteres Mal dort hinschicken wollten. Wie sollte sie ihrer Crew erklären, dass sie nur zwei Wochen nach dem großen Unglück zurückkehrten? Was, wenn nochmal etwas schiefging und sie diesmal die komplette Besatzung verlor?
»Herr Blackwood, ich bin mir der Dringlichkeit der Mission durchaus bewusst, aber halten Sie das wirklich für eine gute Idee? Wir haben die Ursache des jüngsten Unglücks noch nicht vollständig analysiert und können daher ein wiederholtes Auftreten nicht ausschließen.« Besorgnis schwang in Elena’s Stimme mit. Kira war dankbar drüber, dass sie wenigstens eine empathische Forscherin im menschlichen Teil des Teams hatte.
»Sollte das noch einmal passieren, werde ich diesen Haufen Flohsäcke sowieso gegen einen Neuen ersetzen. Sie sollten also hoffen, dass sie erfolgreich oder gar nicht zurückkehren.« Professor Blackwood erhob sich von seinem Platz und verließ energisch den Raum. Der Rest des Teams tat es ihm gleich, nur Elena blieb zurück. Kira lief über den Tisch zu ihr hinüber und kam vor der aufgebrachten Doktorandin stehen.
»Danke, dass du versucht hast, mir und meiner Crew zu helfen. Du musst das aber nicht tun. Wir wollen nicht der Grund sein, weswegen du deinen Platz in seinem Team verlierst. Du tust eh schon genug für uns.« Kiras Schwanz pendelte von einer Seite zur anderen.
»Ich weiß, dass ich mir damit keine Freunde mache. Mir tut es einfach weh zu sehen, wie wenig Wert sie auf euch legen. Ihr seid doch keine Maschinen! Die Tatsache, dass er euer Erschaffer ist, gibt ihm noch lange nicht das Recht so unbesorgt mit euren Leben umzugehen!« Elena schlug mit der geballten Faust auf den Tisch. Kira stellte ihr Fell auf und sprang erschrocken zur Seite.
»Er hat uns dafür ins Leben geholt. Wenn wir unsere Aufgabe nicht erfüllen, hat unsere Existenz keinen weiteren Sinn. Ich stimme in diesem Punkt mit ihm überein«, erklärte Kira nüchtern. Elenas Augen füllten sich mit Tränen.