Tod geglaubt - Christine Becker-Schmidt - E-Book

Tod geglaubt E-Book

Christine Becker-Schmidt

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Beschreibung

Der neue Fall für Josefine Herbst und Friedjof Winter führt die beiden Emder Ermittler in einen Bungalow ans Uphuser Meer. In einer kalten Novembernacht machen zwei Einbrecher an dem Binnensee vor Emden einen grausamen Fund. Eine junge Frau wurde ermordet. Der Fall scheint schnell gelöst zu sein. Doch das Team um Josefine Herbst beginnt eine akribische Suche nach fehlenden Antworten und stößt dabei auf immer größere Rätsel.

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Seitenzahl: 237

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Christine Becker-Schmidt ist eine Künstlerin der Vielseitigkeit. Sie lebt in einem ständigen Wechselspiel zwischen den Welten der Bühne, der Literatur und der Musik. Ihre Inszenierungen zeichnen sich durch eine besondere Mischung aus tiefgründigen Spiegelbildern der Gesellschaft, historischen Fakten, großartiger Musik und visuell beeindruckenden Momenten aus. Sie hat die Gabe, komplexe Geschichten und menschliche Emotionen auf die Bühne zu bringen und damit ihre Laien-Schauspieler*innen und ihren Chor zu unvergesslichen Darstellungen zu führen.

Aber auch ihre Kriminalromane, die oft die düsteren Seiten des menschlichen Charakters erforschen, ziehen ihre Leser*innen in den Bann. Sie lädt mit ihren Geschichten dazu ein, die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Geheimnisse des menschlichen Daseins in all seinen Facetten zu erforschen.

Egal, ob auf der Bühne, im Chor oder in den Seiten ihrer Romane - Christine Becker-Schmidt bleibt eine unermüdliche Entdeckerin der menschlichen Seele.

Bisher erschienen:

Tod geschwiegen

(ISBN:9783752640519)

Tod gelacht

(ISBN:9783748184843)

Tod geglaubt

(ISBN:9783769327960)

Ein Fall für Herbst und Winter

Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten

Albert Camus

Das Uphuser Meer glitzerte im Mondlicht der klaren Novembernacht. Kein Windhauch regte sich. Der Binnensee lag ruhig und glatt. Die Meerbuden rund um das tiefe Gewässer waren verlassen und nur die vertäuten Boote erinnerten daran, dass im Sommer Menschen in diesem Naherholungsgebiet von Emden lebten.

Hauke Stahl und Peter Brühn waren zwei Männer mit einem langen umfangreichen Strafregister. Sie ruderten dunkel gekleidet und mit schwarzer Schminke im Gesicht in einem hölzernen Boot in Richtung der bunten kleinen Häuschen. Ihr Plan war es, die imposanteste Meerbude vor Ort auszurauben. Der aus Stein gemauerte Bungalow befand sich auf einer Landspitze, die weit in den Binnensee hineinragte. Innen war das Haus ausgestattet mit mehreren Räumen, einem offenen Kamin und großen Fenstern zur Wasserseite. Die beiden Männer hatten gehört, dass der Eigentümer, der Emder Unternehmer Arndt Benedikt, in diesem Haus Kunstgegenstände und Gemälde von enormem Wert aufbewahrte. Das sollte ihre Beute werden, für die sie in den Niederlanden bereits Käufer hatten. Die beiden Diebe vertäuten ihr Boot am Steg des Hauses, schnürten ihre Rucksäcke mit diversem Werkzeug auf den Rücken und schlichen durch das Schilf am Ufer zum Gebäude. Durch die großen Fenster an der Meerseite würden sie nicht ins Haus gelangen können, denn diese waren mit fest verankerten Gittern gesichert. Die routinierten Einbrecher hatten die Sicherheitsvorkehrungen des Hauses bei einem vorangegangenen Besuch mit dem Boot von der Wasserseite aus recherchiert. Sie wussten, dass zusätzlich eine Alarmanlage das Haus schützte. Deshalb planten sie, die Stromversorgung außer Kraft zu setzen. Nachdem sie das Zuleitungskabel des Hauses mühselig freigegraben hatten, trennten sie kurzerhand mit einem großen Seitenschneider die Meerbude vom Netz. Die kleinen roten Lämpchen unterhalb der Dachrinne, die signalisiert hatten, dass alles in Ordnung war, erloschen.

Hauke Stahl und Peter Brühn dachten, sie hätten damit freie Bahn. Dies sollte sich jedoch sehr schnell als Irrtum herausstellen. Sie mussten erkennen, nachdem sie das Türschloss mit einigen bekannten Handgriffen geöffnet hatten, dass das Haus nicht nur von außen an den Fenstern mit Riegeln und Gittern abgesichert war. Nein, auch im Innern des Hauses befanden sich vor den Fenstern und Türen schwere Stahlriegel. Diese wurden anscheinend über eine App automatisch verschlossen. Ohne Strom, das realisierten die beiden Diebe erschrocken, würden sie, selbst wenn sie im Besitz der App-Zugänge wären, die Riegel nicht mehr bewegen können. Ein Zutritt bliebe verschlossen.

Hauke Stahl wurde wütend und beschimpfte leise Peter Brühn, nicht genug Informationen eingeholt zu haben. Peter Brühn konterte, dass es wohl kaum eine Möglichkeit gegeben hätte, diese modernen Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld zu ermitteln. Beide Männer überfiel eine tiefe Trostlosigkeit. Solche Überraschungen sollten ihnen als erfahrene Diebe wirklich nicht passieren. Sie hatten sich mit ihrer eigenen Strategie außer Gefecht gesetzt. Vielleicht wurden sie auch langsam zu alt für diesen Beruf. Die technischen Neuerungen überholten ihre Kenntnisse. Verzweifelt liefen sie um den Bungalow herum und leuchteten mit ihren Taschenlampen in jedes Fenster und jeden Winkel des Hauses, um vielleicht eine andere Möglichkeit zu finden, wie sie hineingelangen könnten. Als Hauke Stahl durch das Gitter in das große Wohnzimmerfenster auf der Wasserseite leuchtete, erstarrte Peter Brühn zur Salzsäule und stammelte in Satzbrocken.

»Da … da liegt eine tote Frau.«

»Wo?«, fragte Hauke Stahl und ließ Peter Brühn die Taschenlampe halten. Der leuchtete gezielt auf den Boden vor dem Kamin. Jetzt sah Hauke Stahl sie auch. Die Frau war nackt. Sie lag auf einem Mantel aus teurem Nerz. Ihre Beine waren an den Fußgelenken mit Kabelbindern zusammengeschnürt. Ihre Arme auf dem Rücken ebenfalls mit Kabelbindern gefesselt. Der Körper lag ungewöhnlich verkrümmt. Sie hatte wohl verzweifelt versucht, sich zu befreien. Über ihren Kopf war eine durchsichtige Plastiktüte gestülpt worden, die mit Klebeband am Hals verschlossen war. Zuletzt hatte sie die gesamte verbrauchte Luft in der Tüte tief eingeatmet, sodass das Plastik an ihrem Gesicht klebte. Ihre leeren Augen schauten die Männer direkt an. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Hauke Stahl und Peter Brühn realisierten, dass in der Meerbude von Arndt Benedikt ein Mord begangen wurde. Damit wollten sie auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden. Wie von der Tarantel gestochen, rannten beide durch die dunkle Nacht davon.

Oktober 2023

Liebes Tagebuch, heute beginne ich das dreizehnte Buch. Dreizehn Jahre ist es nun schon her, dass meine Eltern diesen entsetzlichen Unfall hatten und starben. Jedes Jahr habe ich ein weiteres Buch mit meinen Erlebnissen und Gefühlen gefüllt. Ich erinnere mich, als ich damit anfing, hatte ich gerade begonnen zu studieren. Ich war eine junge Frau, die von einem Tag auf den anderen ihre Eltern verloren hat und die sich plötzlich in einer vollkommen veränderten Welt wiederfand. Der Arzt hatte recht, das Schreiben der Tagebücher hat mir wirklich geholfen, den Schmerz zu besiegen. Noch liegt das neue Buch vollkommen unschuldig vor mir. Alle Seiten sind jungfräulich und unbeschriftet. Aber ich bin sicher, dass dies ein bedeutendes Buch wird, denn es hat sich etwas verändert in meinem Leben.

Mein Gefühl sagt mir, dass ich es geschafft habe. Geboren in der sogenannten Arbeiterklasse, bin ich jetzt ganz oben angekommen. Ich verdiene mit meiner IT-Programmierung inzwischen bei einem Auftrag so viel Geld, wie mein Vater in einem ganzen Jahr nicht bekam. Meine Wohnung ist teuer und schick, mein Auto und meine Kleidung auch und ich lerne mich entsprechend meines Status zu bewegen und auszudrücken.

Gestern war besonders, denn gestern war ich den ersten Tag nicht als Gast bei einer Ratsversammlung der Stadt Emden. Ich hatte mich als parteilose Kandidatin 2021 auf der Liste der Grünen aufstellen lassen und habe auf einem der hinteren Plätze der Liste viele Stimmen bekommen. Nun ist die Grünen-Kandidatin, die auf Platz eins der Liste war, aus persönlichen Gründen aus dem Rat ausgeschieden und ich rücke nach. Nie hätte ich damit gerechnet, aber wenn es jetzt so ist, dann nehme ich das Amt selbstverständlich wahr. Das ist mein Start in das politische Gestalten. Ich werde bedeutend sein können und ich bekomme Zugang zu vielen nützlichen Netzwerken.

Vermutlich gaben mir die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt vor zwei Jahren ihre Stimme, weil ich ehrenamtlich für geflüchtete und benachteiligte Personen Benefizveranstaltungen organisiere und viel Geld sammle. Es ist immer für das eigene Image gut, etwas Gutes zu tun.

Einer Partei möchte ich nicht angehören. Ich hätte ja inzwischen eintreten können, aber mir passt das politische Agieren der Parteien nicht. Folglich bleibe ich lieber eine Ratsfrau ohne politische Richtung. Ob es mir allerdings gelingen wird, als einzelne Person ohne Fraktion im Emder Rat etwas auszurichten, weiß ich nicht so genau. Ich war etwas erstaunt, in diversen Ausschüssen darf ich nur zuhören und nicht abstimmen, so wollen es die Regeln. Aber ich bin klug und reden darf ich und das werde ich. Mein Ziel ist es, nach jeder öffentlichen Sitzung in der Presse zu erscheinen. Mein Engagement wertet mich auf und wer weiß, wozu ich das nutzen kann …

Das war wirklich aufregend im Ratssaal. Die Oberbürgermeisterin Mechthild Schäfer hat mich quasi vereidigt. Sie selbst ist auch parteilos und Vorsitzende einer Stiftung, die wohltätige Sammlungen organisiert. Das hat auch ihr viele Pluspunkte bei der Wahl gebracht. An dieser Stelle hatten wir beide bereits mehrfach miteinander zu tun. Das könnte sich für mich jetzt wiederum auszahlen. Netzwerke sind auch in der Politik inzwischen überlebenswichtig und ohne massive Werbung kann selbstverständlich niemand mehr eine Wahl gewinnen. Deshalb habe ich vor zwei Jahren viele Flyer verteilt und meine Kompetenzen für einen überzeugenden Auftritt in den sozialen Medien genutzt.

Meinen Platz in diesem ehrfurchtsvollen Ratssaal habe ich an der Seite der Mehrheitsfraktion im Innenring. Ein Namensschild zeigte an, dass ich am äußeren Rand, als Letzte der Reihe Platz nehmen durfte. Damit sitze ich direkt unter einem großen Holzschiff, das an der Decke hängt. Ich hoffe, es wird nicht irgendwann einmal aus der Verankerung herabfallen und mich erschlagen. Die anderen Fraktionen sitzen gegenüber. Ich habe mir alle genau angesehen. Viele sind älter als ich. Mit meinen vierunddreißig Jahren zähle ich zu den wenigen jüngeren.

Direkt mir gegenüber auf der anderen Seite des Innenrings sitzt Arndt Benedikt. Er ist ein sehr intelligenter und attraktiver Mann, der ein großes Maschinenbauunternehmen leitet. Während der Sitzung hat er mich mehrfach fixiert. Da könnte frau schon mal weiche Knie bekommen. Soweit ich weiß, ist er verheiratet. Aber man munkelt, er hat seine Frau nur wegen des Betriebes ihres Vaters ausgewählt. Ihr gehört, als Erbin, das Unternehmen, das viele internationale Kunden hat. Als wir den Ratssaal nach der Sitzung verließen, kam er zu mir und meinte, dass wir doch mit Sicherheit mal einen Kaffee zusammen trinken werden. Was soll ich sagen … Ich konnte gar nicht anders, als zuzustimmen. Dann hat er gelächelt und gesagt: Morgen Nachmittag, 16 Uhr, im Grand Café, ok? Und ich habe genickt.

Heute war ich merkwürdigerweise den ganzen Tag innerlich angespannt. So kenne ich mich gar nicht. Fünfmal habe ich mich vor dem Treffen umgezogen, bis ich die letzte Auswahl, meinen mintfarbenen Business-Anzug anbehielt, weil ich keine Zeit mehr hatte, noch etwas auszuprobieren. Ich werde aufpassen müssen, nicht die Kontrolle zu verlieren, denn als wir uns heute Nachmittag trafen, hatte ich das Gefühl, unser Schicksal sei besiegelt. Wir haben uns so angeregt unterhalten. Er ist tatsächlich charmant, humorvoll und vielseitig gebildet. Es war schon ein berauschendes Erlebnis. Ich konnte fast meinen Blick nicht von ihm wenden. Seine ganze Erscheinung nimmt mich gefangen. Er ist so geschmackvoll gekleidet. Alles hat Stil. Wir haben uns dann sogar tief in die Augen gesehen. Ich habe die ganze Zeit gedacht, wie gut wir beide zusammenpassen würden.

Wir wären wirklich ein schön anzusehendes Paar. Als wir uns verabschiedet haben, hat er meine Hand geküsst und gesagt, dass wir uns schon bald wiedersehen müssen. Mir blieb tatsächlich fast das Herz stehen. Ja, das Leben kann schöne Tage bescheren. Ich bin unendlich gespannt.

Edith Loy traf am frühen Nachmittag bei ihrer Meerbude am Uphuser Meer ein. Sie war müde und das lag nicht ausschließlich an ihrem langen Tag im Polizeidienst. Sie hatte sich vor einem halben Jahr von ihrem Mann getrennt und ihr Leben glich seither einem Chaos. Der jahrzehntelangen Sicherheit in einer gewohnten Struktur war beständiges Improvisieren auf ungewohntem Terrain gefolgt. Ihren Wohnsitz hatte sie am Tag der Trennung in die kleine Meerbude verlegt. Eigentlich sollte es nur vorübergehend sein, aber zuerst fand sie keine Wohnung und dann gefiel es ihr am Uphuser Meer so gut, dass sie ihren Aufenthalt dort auf unbestimmte Zeit verlängerte. Sie liebte den freien Blick über das Wasser und die Felder, die unmittelbare Natur ringsherum und die Einsamkeit des Winters. An diesem Ort hatte sie Zeit nachzudenken und sich neu zu ordnen. Als sie das kleine Holzhaus an diesem Nachmittag betrat, glühte im Ofen der Rest des Briketts vom Vormittag. Schnell warf sie einige Holzscheite darauf, die in wenigen Sekunden brannten. Auf das lodernde Feuer packte sie einen weiteren Brikettklotz. Sie setzte Teewasser auf, denn sie war heute Nachmittag mit ihrer Kollegin Maren Hinrichs verabredet. Die beiden Frauen wollten sich treffen, um das Abschiedsgeschenk für Harm Peters vorzubereiten, ein Polizist, der in Kürze in Pension gehen würde. Es dauerte noch einige Minuten, bis es im Innern der Holzhütte langsam wärmer wurde. Edith Loy liebte diesen großen länglichen Raum mit circa dreißig Quadratmetern. Vor Jahren schon hatten ihr Mann und sie das Zimmer an der einen Seite mit einer kleinen taubenblauen Küchenzeile ausgestattet. Gegenüber, hinter dem Kamin, standen zwei kleine Sofas und ein Schaukelstuhl. An den Holzwänden klebten diverse alte Fotos der Familie zwischen einigen hängenden, prall gefüllten Bücherregalen. Edith Loy deckte den kleinen runden Tisch mit zwei Teegedecken und einem Teller mit Lebkuchenherzen, die sie in der Vorweihnachtszeit immer gerne naschte. Sie zündete einige Kerzen an und setzte sich wartend in den Schaukelstuhl am Ofen. Ihr Blick fiel durch das große Fenster auf das Wasser, das in der Sonne glitzerte. Diese Ruhe hatte sie gebraucht nach all den Streitereien mit ihrem Mann. Nach den vielen schlaflosen Nächten mit Gram und Tränen.

»Warum sind wir Menschen nur so grausam zu denen, die wir doch einst liebten?«, dachte sie.

»Gibt es im menschlichen Miteinander nur Liebe oder Hass? Ist Freundschaft am Ende einer Ehe nicht möglich?«

Auf ihrer kleinen Terrasse vor dem Fenster der Meerbude tummelten sich Meisen, Sperlinge und Rotkehlchen an dem Futterhaus, das sie jeden Tag liebevoll wieder auffüllte. Sie beobachtete die Vögel und freute sich an deren buntem Treiben.

Es klingelte. Sie stand auf und ließ Maren Hinrichs ins Haus.

»Du, als ich gerade hierherfuhr«, sagte diese, als sie ihren Mantel an einem der Garderobenhaken aufhing, »da habe ich auf dem Meer ein Boot treiben sehen. Direkt da drüben, beim Anleger dieser feudalen Meerbude.«

»Die werden vergessen haben, es zu vertäuen«, erklärte Edith Loy. »Arndt Benedikt war gestern am späten Abend sicher mit seiner aktuellen Geliebten hier. Ich habe seinen Porsche gehört, als er ankam, und später, als er wieder wegfuhr.«

»So ein Auto ist ja auch nicht zu überhören!«, lachte Maren Hinrichs. »Sollen wir hingehen und das Boot festmachen? Wenn es wieder stürmischer wird, könnte es Schaden anrichten.«

»Du hast recht. Machen wir also später einen Spaziergang, bevor es ans Basteln von Harms Geschenk geht. Aber jetzt gibt es erst mal Tee!«

Edith Loy schenkte ein und beide Frauen machten es sich, jede auf einem der Lümmel-Sofas, gemütlich.

»Irgendwie hat sich in letzter Zeit sehr viel verändert, findest du nicht?«, fragte Maren Hinrichs, während sie an einem Lebkuchen knabberte.

»Ja, finde ich auch. Erst Corona, dann dieser Krieg in der Ukraine, die komplett andere Haltung Deutschlands zu schwerem Kriegsgerät und jetzt die Wahl in Amerika. Es hat sich alles gewandelt. Das macht mir manchmal Angst.«

»Das stimmt! Aber das meinte ich jetzt gar nicht. Du hast dich getrennt, Harm Peters geht in Pension und Frau Herbst wird jetzt Inspektionsleiterin in Leer.«

Edith Loy lächelte. »Punkt eins und zwei stimmen, aber Punkt drei glaube ich noch nicht. Man hat es Frau Herbst angeboten, aber ich schätze, dass sie den Posten nicht annehmen wird.«

»Warum nicht?«

»Dann könnte sie nicht mehr mit uns ermitteln und würde nur noch im Büro arbeiten. Ich denke, das gefiele ihr nicht.«

»Damit könntest du richtig liegen. Aber Frau Herbst ist, genau wie du, Mitte Fünfzig. Es wäre der logische Karrieresprung.«

»Ich weiß. Aber ich glaube, es ist nicht das, was sie möchte. Sie ist doch viel lieber Teil des Ermittlerteams als nur der organisatorische Kopf.«

»Das stimmt! Mir hat die Arbeit mit ihr in den letzten Jahren auch immer sehr viel Spaß gemacht. Ich würde sie vermissen, wenn sie nicht mehr mit uns ermittelt.«

»Ich auch!«

»Was ist denn mit dir, Maren? Du wirst bald vierzig. Deine Karriere läuft gut, aber ist da vielleicht jemand in Sicht?«

»Nein, aber das ist richtig so. Ich habe vor langer Zeit entschieden, dass es nie in meinem Leben jemanden geben wird. Das heißt nicht, dass ich einsam bin. Ich treffe Menschen, aber für eine enge Bindung ist mein Beruf nicht geeignet. Das weißt du selbst.«

»Vielleicht findet sich ja mal ein netter Kollege …«

Maren Hinrichs sprang auf. »Ich will nicht ablenken, aber schau, das Boot macht sich selbständig! Ich glaube, wir müssen los!«

»Ja, sieht so aus! Gehen wir!«

Die beiden Frauen zogen ihre dicken Winterjacken an, mummelten sich in Schal, Mütze und Handschuhe und liefen eilig die Straße am Meer entlang zu dem Bungalow von Arndt Benedikt. Als sie durch die Pforte aufs Grundstück gelangten, fiel ihnen sofort auf, dass die Alarmanlage außer Kraft gesetzt worden war.

»Ich denke, hier ist eingebrochen worden!« Maren Hinrichs zeigt auf das durchtrennte Stromkabel, dass kurz vor dem Haus aus dem Erdreich ragte.

»Ja, du hast recht! Ich gebe den Kollegen Bescheid!« Edith Loy nahm ihr Mobiltelefon und wählte die Nummer der Dienststelle.

»Bestell auch gleich die Kripo!«, rief Maren Hinrichs, die hinter das Haus gelaufen war. »Im Wohnzimmer liegt eine Leiche!«

»Was?«

»Offensichtlich ist die Geliebte nicht wieder mit zurückgefahren!«

Binnen kürzester Zeit wurde aus dem ruhigen einsamen Naturparadies ein mit vielen Menschen bevölkerter Tatort. Polizisten sperrten das Gelände ab, die Spurensicherung wartete in einigem Abstand vor dem Haus auf ihren Einsatz und an der Eingangstür standen die Leiterin des Kommissariats Josefine Herbst, Oberkommissar Friedjof Winter und der Polizeitechniker Hartmut Tex.

»In diesen Hochsicherheitstrakt von Arndt Benedikt kommen wir ohne Strom nicht rein!« Hartmut Tex hatte inzwischen alle Kniffe ausprobiert, um die festgesetzte Riegelvorrichtung zu öffnen. »Das ganze System ist auf eine Stromversorgung angewiesen. Selbst mit dem Schlüssel braucht man Elektrizität, um diese Verbarrikadierung zu öffnen.«

»Wie kann jemand so verrückt sein?«, fragte Friedjof Winter. »Stellt euch vor, man ist im Haus und der Strom fällt aus. Dann käme man nicht mehr heraus.«

Josefine Herbst und Hartmut Tex lachten.

»Bist du unter die Poeten gegangen?«, fragte Hartmut Tex. »Das reimt sich ja perfekt!«

Josefine Herbst hielt inne und schüttelte mit dem Kopf. Dass man angesichts der im Haus befindlichen toten jungen Frau miteinander scherzte, zeigte deutlich, wie sehr es möglich ist, abzustumpfen und die Arbeit selbst mit Mordopfern zur Routine werden zu lassen.

»Ich denke, die haben hier im Meerhaus ein Notstromaggregat«, überlegte sie. »Sonst wäre es in der Tat sehr unvorsichtig.«

Ein junger Streifenpolizist nahm eilig den Weg zum Gebäude. »Die Herren von den Stadtwerken wären jetzt einsatzbereit«, rief er Friedjof Winter zu. »Sollen wir sie durchlassen?«

»Ja, klar!« Friedjof Winter winkte mit den Armen. »Sofort!«

Zwei Männer in Arbeitsanzügen kamen eilig den Weg heraufgelaufen und betrachteten die zwei schwarzen Kabelenden, die wie überdimensionale Würmer aus dem Erdreich herausragten. Friedjof Winter stellte sich zu ihnen.

»Wie lange, denken Sie, wird das dauern?«

»Wenn‘s gut läuft, sind wir in einer Stunde fertig, Chef«, antwortete einer der beiden und grinste.

»Okay, Sie melden sich einfach«, sagte Friedjof Winter und schluckte den aufkommenden Ärger herunter. Er wusste nur zu gut, dass jegliche Form des Drucks keinerlei Wirkung zeigen würde und stattdessen die Kooperation erschweren könnte. Mit zügigen Schritten lief er zu seinen Kolleginnen und Kollegen und informierte alle, dass jetzt in der nächsten Stunde erst mal nichts zu machen wäre. Die Frauen und Männer reagierten sofort und zogen sich in die parkenden Polizeiwagen zurück, denn die feuchte Kälte in der Luft war unangenehm.

Josefine Herbst suchte das Fahrzeug, in dem Edith Loy und Maren Hinrichs auf sie warteten. Dass ausgerechnet die beiden Kolleginnen die Leiche entdeckt hatten, war schon ein außergewöhnlicher Zufall. Wer weiß, wann die Frau sonst gefunden worden wäre.

»Hallo!«, begrüßte sie die beiden Frauen, die im Fahrzeug in Wolldecken eingehüllt saßen.

»Wir haben jetzt eine Stunde Zeit, bis wir vielleicht ins Haus können. Das ist eine gute Gelegenheit, dass Sie mir berichten, was Sie wissen.«

»Ich weiß nur das, was Sie auch so sehen können«, sagte Maren Hinrichs. »Wir sind hierhergekommen, weil das Holzboot drohte aufs Meer abzutreiben.«

»Ins Meer?«, fragte Josefine Herbst. »Sie meinen in den See.«

»Die Seen werden hier alle Meer genannt«, lachte Maren Hinrichs. »Und das Meer heißt die See.«

»Verstehe«, lächelte Josefine Herbst. »Das Holzboot hatte sich also gelöst und drohte ins Meer zu treiben?«

»Genau! Ich habe es festgemacht und dann habe ich ins Haus geschaut, weil ich wissen wollte, ob Spuren des Einbruchs zu sehen sind. Da habe ich die tote Frau gesehen. Den Rest kennen Sie.« Maren Hinrichs lehnte sich zurück und entspannte ein wenig.

»Ich glaube nicht, dass das Boot Arndt Benedikt gehört«, warf Edith Loy ein. »Es passt nicht zu den anderen teuren Sportbooten an dem Anlegesteg. Ich denke, es war das Boot des Einbrechers. Er könnte von der Wasserseite zum Haus gerudert sein, damit man ihn nicht auf der Straße sieht. Ich meine mich sogar zu erinnern, dass ich nachts kurz wach gewesen bin und Lichter gesehen habe. Aber ich habe mich einfach umgedreht und weitergeschlafen.«

»Sie konnten nicht wissen, dass es sich um einen Einbruch handeln könnte«, beruhigte Josefine Herbst die Kollegin. »Machen Sie sich keine Vorwürfe!«

»Aber vielleicht würde die Frau noch leben!« Edith Loy schluckte. »Hätte ich sie retten können?«

»Nein, ganz bestimmt nicht!« Josefine Herbst schüttelte den Kopf. »Es ist gar nicht zu einem Einbruch gekommen! Die tote Frau muss schon vorher im Haus gewesen sein.«

»Du hast doch etwas von diesem Porsche erzählt.« Maren Hinrichs legte tröstend ihren Arm um Edith Loys Schulter.

»Ein Porsche?«, hakte Josefine Herbst nach.

»Es ist der Porsche von Arndt Benedikt«, sagte Edith Loy. »Das Fahrzeug ist nicht zu überhören, zumal er immer sehr schnell fährt. Er ist gestern gegen 18 Uhr zu seinem Haus gefahren und gegen 22 Uhr hat er das Meer wieder verlassen. Wissen Sie, er nutzt die Meerbude im Winter immer für seine heimlichen Treffen mit Frauen. Ich kann das nicht übersehen oder überhören, weil es hier ansonsten totenstill ist. Selbst das lächerliche Gekicher der Frauen hört man bis zu meinem Holzhaus.«

»Gut«, nickte Josefine Herbst. »Wir haben so etwas wie einen zeitlichen Ablauf. Von 18 Uhr bis 22 Uhr ist Arndt Benedikt in seinem Haus. Irgendwann später wird, von der Wasserseite aus, ein Einbruch versucht.«

»Das war auf jeden Fall nach Mitternacht!« Edith Loy dachte nach. »Ich denke, es muss so gegen 2 Uhr morgens gewesen sein. Der Mond stand schon so, dass er nicht mehr in mein Fenster schien. Sonst hätte ich die Lichter vermutlich gar nicht sehen können.«

»Haben Sie nach 22 Uhr noch ein anderes Fahrzeug gehört?«

»Nein, aber das heißt nicht, dass keines hier war, denn man kann auch durch den Hammrich fahren und von der anderen Seite zum Haus gelangen.«

»Hammrich?«, fragte Josefine Herbst.

»So nennt man die Felder, die hinter dem Meer liegen«, erklärte Edith Loy. »Wäre jemand dort gefahren, hätte ich das bei der momentanen Windrichtung nicht hören können.«

»Okay, jetzt kann ich mir ein gutes Bild machen, was passiert sein könnte. Danke, Edith! Es ist nahezu ein Glücksfall, dass Sie hier vor Ort waren!« Josefine Herbst erhob sich und öffnete die seitliche Wagentür. Direkt davor stand Friedjof Winter.

»Es geht weiter!«, sagte er. »Wir haben den Code geknackt und können jetzt ins Haus.«

November 2023

Liebes Tagebuch, ich habe jetzt schon einige Ratsausschüsse besucht. Vorher bekomme ich viele schriftliche Vorlagen, die ich lesen muss. Die Schwierigkeit besteht darin, zu erkennen, welcher Vorgang einfach nur verwaltungstechnisches formales Alltagsgeschäft ist und wann es tatsächlich um Gestaltungsprozesse geht. Das muss ich lernen zu unterscheiden. Zumal ich als Einzelkämpferin niemanden fragen kann.

Die verschiedenen Fraktionen haben mir inzwischen angeboten, mit ihnen eine Gruppe zu bilden. Das wäre so etwas wie eine Koalition. Ich wäre dann Teil des Gesamten und dürfte damit auch abstimmen und könnte mir die Ausschüsse mit den anderen Mitgliedern der Fraktion aufteilen. Dann wäre es nicht so viel Arbeit. Bisher konnte ich mich aber nicht entscheiden, mich irgendeiner Partei anzugliedern. Das wäre der erste Schritt in eine politische Richtung. Einen solchen will ich aber nicht gehen.

Ich habe mir das nicht so vorgestellt, dass ich gar nicht gestalten kann und permanent nur abwinke, was die Verwaltung vorbereitet hat. Bin mir nicht sicher, ob die Ratsmitglieder damit nur beschäftigt werden, damit sie nicht auf andere Gedanken kommen, oder ob das tatsächlich das politische Wirken in diesem Gremium ist. Wenn ich das übertrage auf Landes- oder Bundespolitik, dann kann ich mir inzwischen gut vorstellen, warum alle Prozesse elendig lange dauern und alles so langsam vorangeht. Alles bewegt sich in Rahmenbedingungen, Gesetzen, Vorgaben und Richtlinien, die das politische Handeln im Griff haben. Es ist faktisch nicht möglich, Kehrtwendungen umzusetzen.

Als ich noch nicht im Rat aktiv war, habe ich mich immer geärgert, dass die Politik die notwendigen Entscheidungen nicht trifft und erst recht nicht anpackt. Jetzt so langsam verstehe ich, welche Kräfte dort wirken. Das macht es aber nicht wirklich besser, im Gegenteil. Ich befürchte, dass es uns nicht gelingen wird, absolut pragmatische Schritte zu gehen, um die Krisen unserer Zeit zu lösen. Beängstigend!

Privat hat sich mein Leben um hundertachtzig Grad gedreht. Ich bin tatsächlich verliebt. Nein, falsch, wir sind verliebt. Arndt und ich sind füreinander bestimmt. Das fühle ich und er sagt es mir jeden Tag. Wenn wir uns sehen, gibt es keinen Streit oder Missverständnisse. Wir verstehen uns blind. Wir lachen über dieselben Dinge, wir freuen uns an den gleichen Begebenheiten und wir haben dieselben Träume. Ich bin glücklich!

Ja, und wenn man so gut zusammenpasst, dann hat man auch guten Sex. Wie sollte es anders sein? Er ist vermutlich die Erfüllung meines Lebens. In jeder Hinsicht. Sicher, ich weiß, dass er verheiratet ist, aber er liebt seine Frau nicht. Vielleicht seine Kinder und die Arbeit in der Firma, die leider ihr gehört. Aber sie? Sie liebt er ganz bestimmt nicht! Im Moment genieße ich jeden Augenblick, den wir zusammen sind. Oft liegen wir einfach nackt beieinander und spüren unsere Körperlichkeit. Vollkommen ohne Scham. Wir sind offen füreinander. Es gibt nichts, was besser sein könnte. Unser Handeln ist spielerisch, träumerisch und zärtlich. Ich begehre ihn mit jeder Faser meines Körpers. Kann es sein, dass er mein Pendant ist, mein Seelenverwandter?

Arndt hat mir den Auftrag erteilt, in seinem Unternehmen die IT zu betreuen. Ich mache einen Check-up und schaue, welche Programme für das Unternehmen günstig wären und wie ich die Prozesse optimieren kann. Seither sehe ich ihn auch beruflich fast täglich. Ich denke, das war auch seine Intention. Aber wir dürfen uns selbstverständlich nichts anmerken lassen. Er ist der Chef des Unternehmens und ich bin die akquirierte IT-Expertin. Dieses Spiel macht uns Spaß. Es erhöht die Lust aufeinander, sich nicht nah kommen zu dürfen. Ich genieße es, dass er mir auf Augenhöhe begegnet und mich immer wieder überrascht. Es klingelt gerade an der Haustür! Das wird er sein …

Josefine Herbst kniete vor der Toten und betrachtete sie eingehend um alle Details zu erfassen. Dann machte sie einige Aufnahmen mit ihrem Mobiltelefon. »Sie trägt eine sehr teure Kette mit einem Diamanten. Wissen wir schon, wer die Tote ist?«

»Ja, sie heißt Isabell Thomsen, ist fünfunddreißig Jahre alt und lebt in Emden«, erläuterte Friedjof Winter. »Wir haben ihre Handtasche mit ihren Papieren und ihrem Handy im Schlafzimmer gefunden. Auch ihre Kleidung liegt dort verstreut. Sehr teure Designer-Mode. Entweder hat er sich das Vergnügen etwas kosten lassen, oder sie ist selbst vermögend. Hartmut Tex ist bereits dabei, ihr persönliches Profil zusammenzustellen. Dann wissen wir auch, wen wir benachrichtigen müssen.«

»Sehr gut!«, kommentierte Josefine Herbst. »Könnte es sein, dass wir es hier mit Sexspielen zu tun haben, die aus dem Ruder geraten sind? Ist das nicht ein Dildo, der da unter dem Sessel liegt?«

»Ja, ich glaube, dass wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen müssen«, grinste Friedjof Winter.

»Ist der Eigentümer des Hauses schon angefunkt worden? Er scheint der letzte zu sein, der Kontakt mit dem Opfer hatte. Das macht ihn zum Hauptverdächtigen. Wann können wir mit ihm rechnen?« Josefine Herbst stand auf und schaute ihrem Ex-Mann direkt in die Augen.

»In circa einem Monat«, antwortete Friedjof Winter und zuckte mit den Schultern. »Arndt Benedikt ist seit der letzten Nacht auf einem Survival-Trip in Australien. Er muss gestern, nachdem er losfuhr, den direkten Weg zu einem Flughafen seiner Wahl genommen haben. Zurzeit befindet er sich auf einem Flug zu einem unbekannten Ziel auf dem australischen Kontinent, um dort für einen Monat vollkommen in die Wildnis abzutauchen und für niemanden erreichbar zu sein.«

»Wie bitte?« Josefine Herbst sah ihn entgeistert an. »Finden wir ihn noch?«

Friedjof Winter zog eine Augenbraue hoch. »Wir versuchen es! Aber ich befürchte, bis wir den Flug herausgefunden haben, ist er schon gelandet und in Down Under verschwunden. Ich habe mit seiner Frau telefoniert. Die weiß überhaupt nichts über die Reisedetails und entsprechend wissen wir nicht mal, ob er tatsächlich einen Flug aus Deutschland genommen hat. Holland, Belgien oder Frankreich wären auch möglich.«