Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 180000 Büchern ab EUR 3,99 monatlich.
Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. "Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser. Toni fuhr den Weg am Bergsee entlang. Schon von weitem sah er Martin. Er stand am Ufer und warf immer wieder ein kleines Stück Holz in den See. Coco die Boxerhündin spurtete hinterher und schwamm mit der Beute zurück zum Ufer. Dann setzte sie sich vor Martin hin und bellte ihn an, bis dieser erneut den Ast weit in den Bergsee warf. Dann stürzte sie sich wieder freudig ins Wasser und das Spiel ging weiter. Toni hielt neben der Bank und stieg aus. Er holte zwei Flaschen Bier aus dem Kofferraum und ging zu Martin. Die Freunde begrüßten sich herzlich. »Was war das für eine geheimnisvolle SMS, Toni? Das war ein seltsamer Text. Ich soll mich hier mit dir treffen, aber niemand etwas von der Verabredung erfahren. Okay, ich bin hier, du bist hier. Was ist los?«, sagte Martin. »Komm, trinken wir erst mal einen Schluck!«, sagte Toni. Er reichte Martin eine Flasche Bier. Sie gingen zur Bank und setzten sich. Martin ließ Coco Platz machen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 123
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Toni fuhr den Weg am Bergsee entlang. Schon von weitem sah er Martin. Er stand am Ufer und warf immer wieder ein kleines Stück Holz in den See. Coco die Boxerhündin spurtete hinterher und schwamm mit der Beute zurück zum Ufer. Dann setzte sie sich vor Martin hin und bellte ihn an, bis dieser erneut den Ast weit in den Bergsee warf. Dann stürzte sie sich wieder freudig ins Wasser und das Spiel ging weiter.
Toni hielt neben der Bank und stieg aus. Er holte zwei Flaschen Bier aus dem Kofferraum und ging zu Martin.
Die Freunde begrüßten sich herzlich.
»Was war das für eine geheimnisvolle SMS, Toni? Das war ein seltsamer Text. Ich soll mich hier mit dir treffen, aber niemand etwas von der Verabredung erfahren. Okay, ich bin hier, du bist hier. Was ist los?«, sagte Martin.
»Komm, trinken wir erst mal einen Schluck!«, sagte Toni.
Er reichte Martin eine Flasche Bier. Sie gingen zur Bank und setzten sich. Martin ließ Coco Platz machen.
Sie klappten den Bügelverschluss zurück, prosteten sich zu und tranken.
»So jetzt will ich wissen, was los ist«, drängte Martin.
»Nun gut, es ist einfach so, dass ich mit jemandem sprechen muss. Mir geht da etwas durch den Kopf und ich werde es einfach nicht los. Ich kann deswegen sogar schlecht einschlafen.«
»Hast du Kummer?«, fragte Martin.
»Nein, Kummer habe ich nicht, ich bin in Sorge. Martin, du kennst mich. Ich habe oft im Leben so eine Ahnung.«
Martin lachte.
»Du sprichst jetzt von deinem Bauchgefühl, wie?«
»Ja, ich weiß, dass du dich als Arzt gern auf handfeste Befunde stützt. Mein Bauchgefühl hat dich schon oft zum Schmunzeln gebracht.«
»Das stimmt, Toni. Allerdings gebe ich gern zu, dass du damit immer richtig lagst.«
»Nett gesagt, Martin. Aber du bist doch als Hausarzt nicht weit davon entfernt, denke ich. Klar kannst du auf medizinische Kenntnisse zurückgreifen, wenn jemand dir seine Beschwerden schildert. Aber du hast mir einmal gesagt, dass die Beschwerden oft nicht so richtig zusammenpassen. Dann komme dir die Idee, dass eine andere Erkrankung dahinterstecken könne. Ist das nicht auch eine Art Bauchgefühl? Dann hast du so eine Ahnung, nicht wahr?«
Martin musste schmunzeln.
»Es ist eine Mischung von medizinischen Kenntnissen, Lebenserfahrung und darüber hinaus dem Wissen, das volkskundlich von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dieses Wissen ist in keinem medizinischen Fachbuch erfasst. Wie du weißt, habe ich mich schon in der Jugend, als ich noch Schüler war, gern bei unserem alten Doktor in der Praxis herumgetrieben. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Später habe ich in seiner Praxis mitgearbeitet, bis er sich ganz zur Ruhe setzte.«
»Solche Kenntnisse machen eben einen guten Hausarzt aus«, sagte Toni.
»Ich bemühe mich, ein guter Hausarzt zu sein, Toni. So wie du dich bemühst, ein guter Hüttenwirt zu sein. Du erkennst auf Anhieb, wenn jemand vorgibt, die Gefahren in den Bergen zu kennen.«
Toni lachte.
»Oh ja, es vergeht kaum eine Woche, in der ich jemanden zur Seite nehme und ihm ins Gewissen rede. Wenn eine Gruppe junger Burschen zusammen ist, steigern sie sich hinein. Sie prahlen mit ihren Gebirgstouren und versuchen sich einander zu übertrumpfen. Sie fordern sich gegenseitig heraus. Wenn ich da zuhöre, wird mir oft angst und bange.«
»Sind das nicht nur leere Worte nach einigen Bier und vielen Obstlern?«, fragte Martin.
»Oft ist es so oder ich hoffe es. Aber es gibt immer welche, die ihren Mut und ihr Draufgängertum beweisen wollen. Dann sehe ich es als meine Aufgabe, sie von unüberschaubaren Abenteuern abzubringen. Ich müsste es nicht. Ein Hüttenwirt bietet Übernachtungsmöglichkeiten, Essen und Getränke. Er sorgt für gemütliche Hüttenabende. Ich versuche den Hüttengästen ein Gefühl für die Natur zu vermitteln.«
Martin lachte und unterbrach Toni: »Und ganz nebenbei betätigst du dich als Hochzeiter. Wer dich gut kennt, weiß, dass du vielen Burschen und Madln den Weg zum Traualtar geebnet hast. Hast du einmal gezählt, wie viele es waren?«
»Nein, ich habe sie nicht gezählt. Ich führe kein Buch darüber.«
»Das solltest du vielleicht«, schlug Martin vor. »Suche doch einmal all die Namen aus dem Hüttenbuch heraus. Wie wäre es mit einem Hüttenabend nur für diese Paare?«
»Das ist eine gute Idee«, antwortete Toni. »Ich werde es mit Anna besprechen. Sie steht mit einigen Paaren in Verbindung. Sie ist die Briefeschreiberin bei uns. Wir haben eine ganze Kiste mit Photos von Babys. Einige haben ihren ersten Bub nach mir benannt oder das Madl nach Anna.«
»Das ist schön, Das wusste ich nicht«, sagte Martin.
»Jetzt weißt du es. Zurück zu dem, was ich über meine Aufgabe als Hüttenwirt sagen wollte. Ich sehe auch meine Aufgabe darin, Heißsporne zu bremsen. Das hat Alois schon getan und ich mache es auch. Ich will verhindern, dass Leo mit der Bergwacht ausrücken muss. Unfälle sind schnell geschehen, das weißt du selbst. Leichtsinn, gepaart mit einem falschen Handgriff, und schon ist es passiert.«
»Oh ja«, seufzte Martin. »Viele Unfälle und Abstürze wären zu vermeiden gewesen. Es ist immer tragisch. Es ist auch eine gesellschaftliche Entgleisung, will ich sagen. Heute geht es nur nach dem Motto, höher – besser – erfolgreicher. Alles ist nur Wettbewerb. Dabei werden die Augen vor den Gefahren geschlossen.«
»Genauso erlebe ich es oft, Martin. Ich freue mich immer, wenn ich echte Bergliebhaber als Hüttengäste habe. Sie haben Ehrfurcht vor den Bergen. Leider gibt es auch andere. Ich tue, was ich kann. Bis jetzt habe ich Erfolg mit meinen Warnungen. Ich hoffe, es bleibt so. Anna meint oft, ich übertreibe. Aber ich warne lieber einmal zu viel als einmal zu wenig«, sagte Toni.
Sie nahmen einen Schluck aus der Flasche.
»Jetzt haben wir über etwas anderes gesprochen. Was hast du auf dem Herzen, Toni? Ich wundere mich, dass du mit mir sprechen willst. Hat Anna kein Ohr dafür? Oder ist es eine Männersache, über die du mit Anna nicht sprechen möchtest?«
Toni lachte.
»Martin, ich kann mit Anna über alles sprechen. Aber ich nerve sie im Augenblick damit. Das hat sie nicht gesagt, aber ich merke es ihr an. Sie hört mir zu und meint, es sei meine Entscheidung. Ich habe auch schon mit Alois darüber gesprochen. Er versteht mich. Doch auch er hat mich weder ermuntert noch mir abgeraten. Er meint nur, ich begäbe mich auf dünnes Eis.«
»So, so, ich werde immer neugieriger. Jetzt komm endlich zur Sache, Toni. Wenn du einen Rat haben willst, muss ich schon wissen, um was es geht.«
Toni trank noch einen Schluck.
»Ich nenne es Familienzusammenführung. Eine Bezeichnung muss ich ja der Sache geben. Also, es ist so. Das heißt, ich vermute es. Mein Bauchgefühl sagt es mir, und zwar sehr deutlich.«
Martin wurde allmählich ungeduldig.
»Toni, mach nicht so viele Worte. Spuck es aus!«
»Ich habe einen Gast auf der Berghütte und es gibt eine Person hier im Tal. Ich bin überzeugt, die beiden Personen gehören zusammen. Sie müssen irgendwann getrennt worden sein. Die Person auf der Berghütte hat kein Interesse, der Sache nachzugehen. Sie lacht, wenn sie auf die Ähnlichkeit hingewiesen wird.«
»Jetzt verstehe ich. Du hast mich vor einer Weile gefragt, ob es Doppelgänger gibt.«
»Ja, darum geht es. Ich frage mich nun, ob ich da ein bisserl tiefer graben soll? Darf ich das?«
»Puh, das ist wirklich dünnes Eis, Toni«, seufzte Martin. »Hast du einen Grund dafür?«
»Nein, den habe ich nicht. Es ist nur ein Gefühl, Martin.«
»Mei, Toni, ich weiß nicht, ob es richtig wäre. Wenn du keinen unmittelbaren Grund hast, warte doch erst einmal ab. Du musst nichts überstürzen. Außerdem, wie willst du die mögliche Familie zusammenbringen? Was ist, wenn beide Seiten leugnen, sollte eine Verbindung nachgewiesen werden?«
»Ich dachte, ich finde heimlich heraus, ob sie verwandt sind. Schließlich kann heute jeder Genmaterial an ein Labor schicken«, antwortete Toni.
»Herrimhimmelstehdirbei, Toni, was für eine Idee! Nehmen wir mal an, dass die Personen wirklich miteinander verwandt sind. Was willst du dann machen? Toni, Toni, das ist sehr dünnes Eis. Außerdem weiß ich nicht, wie das juristisch ist. Wenn du Haare oder sonst etwas der Personen an dich nimmst, ist das nicht Diebstahl? Eins ist es gewiss, es ist ein Vertrauensbruch. Würde das jemand mit mir machen, wäre ich sehr ärgerlich. Wahrscheinlich würde ich juristisch dagegen vorgehen, Toni.«
»Ja, ich verstehe dich schon. Aber es kann auch ein Segen sein, wenn die Familie wieder zusammenkommt.«
»Das ist eine heikle Angelegenheit. Ich bin dein Freund. Ich nehme dir ab, dass du es gut meinst. Aber dir zustimmen kann ich nicht, jedenfalls nicht spontan. Es ist in meinen Augen ein Vertrauensbruch, wenn du es heimlich machst. Es geht dich im Grund überhaupt nichts an. Das ist wirklich sehr dünnes Eis, Toni. Okay, ich weiß, du hast ein großes Talent, Herzen zusammenzubringen. Du bist ein Talent, wenn es darum geht, Versöhnung zu stiften. Dir gehen Harmonie und Familienzusammengehörigkeit über alles. Doch spontan gesagt, lass die Finger davon, Toni.«
Toni trank einen Schluck Bier. Er schaute über das Wasser.
»Bist du jetzt enttäuscht?«, fragte Martin. »Hattest du allen Ernstes gedacht, ich stimme dir zu?«
»Enttäuscht bin ich nicht. Mir ist durchaus bewusst, dass es ein höchst gefährliches Unterfangen ist. Aber ich bekomme die Idee nicht mehr aus meinem Kopf. Warum? Ich weiß, dass mich das alles nichts angeht. Es hat mich auch niemand gebeten, zu helfen«, sagte Toni.
»Vielleicht ist es nur Neugierde? Die Frage musst du dir allerdings selbst beantworten.«
Toni schüttelte heftig den Kopf.
»Nein, das ist nicht nur Neugierde. Es ist eine Ahnung, ein Gefühl. Da gibt es etwas, was mich innerlich antreibt, der Sache nachzugehen. Es muss da ein Geheimnis geben. Ich bin fest davon überzeugt.«
Martin trank einen Schluck Bier. Er seufzte tief.
»Toni, ich kenne die Gerüchte in Waldkogel. Ich will mich nicht dazu äußern. Ich weiß, wir sprechen von zwei bestimmten Personen. Ich will keine Namen nennen. Das ist auch nicht nötig, denke ich. So gut kennen wir uns. Ich sage dir nur so viel, warte ab. Halte dich zurück. Denk noch einmal darüber nach! Ich werde auch nachdenken. Wir sprechen nächste Woche noch einmal darüber, einverstanden? Und bis dahin ist dein Anliegen bei mir in guten Händen.«
Toni seufzte hörbar.
»Es wird mir sehr schwerfallen, nichts zu tun, Martin. Aber ich nehme deinen Rat an. Trotzdem zähle ich auf deine Unterstützung.«
Martin schmunzelte.
»Das ist mir klar, Toni. Wie gesagt, es ist juristisch gesehen eine heikle Sache. Gerade mir als Arzt könnte großes Ungemach drohen. Ich muss nachdenken. Ich will dir auch etwas anvertrauen. Ich bin auf der Suche nach einer Diagnose. Es könnte sein, dass mich ein solcher Gentest weiterbringt. Aber bevor ich nicht weitere medizinische Untersuchungen gemacht habe und die Ergebnisse vorliegen, denke ich nicht daran. Verstehst du? Und das bleibt auch zwischen mir und dir!«
»Klar, Martin, du weißt, du kannst dich auf mich verlassen.«
»Nun, dann wären wir uns einig«, sagte Martin. »Wir sehen uns dann nächste Woche.«
»Das machen wir.«
Martin rieb sich das Kinn.
»Toni, wir sollten unsere kleine Bierparty hier am Bergsee für uns behalten.«
»Ja, dann kann uns auch niemand fragen, über was wir uns unterhalten haben«, sagte Toni.
Sie sahen sich an und verstanden sich.
Sie saßen noch eine Weile zusammen und tranken die Flaschen leer, dann verabschiedeten sie sich.
Martin war zu Fuß unterwegs. Er rief nach Coco und ging zurück ins Dorf.
Toni fuhr weiter zum Schloss. Er hatte Wendy versprochen, den bestellten Ziegenkäse abzuliefern.
*
Zensi war in der Küche der Dachwohnung in der Villa Lohe. Das war ihr Zufluchtsort, an dem sie ihren Sehnsüchten und Träume an ihre Eltern nachhängen konnte, die sie nie kennenlernen durfte. Sie räumte den Tisch ab und spülte das Geschirr. Liebevoll trocknete sie jedes einzelne Teil ab. Alles waren Erbstücke, die sie auf dem Dachboden gefunden hatte.
Ihre Eltern hatten sie benutzt, während sie in wilder Ehe zusammenlebten, weil die Liebe ihres Vaters zu einem einfachen bürgerlichen Madl auf schroffe Ablehnung gestoßen war.
Anschließend holte sich Zensi Papier und einen Stift. Sie wollte sich Notizen machen zu dem Entschluss, den sie gefasst hatte.
Als sie den Aufzug hörte, legte sie den Kugelschreiber zur Seite und stand auf. Sie ging nachsehen, wer da heraufgefahren kam.
Die Schiebetür des Personenaufzugs öffnete sich automatisch.
»Mei, Addi, das ist eine Überraschung!«, rief Zensi begeistert aus.
Die beiden begrüßten sich herzlich.
»Komm rein! Hast du Zeit für einen Kaffee?«
»Gern«, antwortete Addi.
Sie folgte Zensi in die Küche.
Zensi brühte noch einmal Kaffee auf.
»Wie geht es dir, Addi?«, fragte Zensi.
»Gut geht es mir. Ich komme gerade aus München und bin froh wieder hier zu sein. In Waldkogel ist es schön ruhig und friedlich.«
»Ja, wir haben hier das Paradies«, schmunzelte Zensi.
Der Kaffee hatte gezogen. Zensi schenkte zwei Becher voll. Sie gaben Zucker und Sahne dazu und rührten um.
»Unten bin ich kurz Jana begegnet«, sagte Addi. »Sie war etwas in Eile. Ich trug ihr kurz mein Anliegen vor. Sie sagte, ich soll alles mit dir bereden.«
»Jana hat heute viel zu tun. Eine der Lehrkräfte hatte einen Autounfall. Zum Glück ist nicht viel passiert. Morgen wird sie wieder hier sein. Jana übernimmt den ausgefallenen Unterricht. Das nur nebenbei bemerkt, falls sie unfreundlich war. Sie ist in Hektik.«
»Jana war nicht unfreundlich, Zensi. Sie sagte nur, sie habe keine Zeit.«
»Um was geht es dir, Addi?«, fragte Zensi.
»Ach, ich habe da eine Verpflichtung. Ich bin in München Mitglied in verschiedenen Organisationen. Das heißt, mein Mann war Mitglied, und ich bin nach seinem Tod dabeigeblieben. Ein Verein veranstaltet einmal im Jahr ein großes Fest. Das wird immer von einem Mitglied ausgerichtet. Dieses Jahr hat es mich getroffen. Das passt mir zwar nicht, aber es ist nicht zu ändern. Da kam mir die Idee, das Fest hier in der Villa Lohe zu veranstalten. Der Ballsaal ist groß genug, falls das Wetter schlecht ist. Wenn nicht können sich die Gäste auch im Park aufhalten. Die Teilnehmerinnen des Hauswirtschaftskurses könnten das Fest ausrichten. Ich übernehme natürlich alle Kosten. Ist das möglich oder muss ich mich nach einer anderen Lokalität umsehen?«
»Ist es nicht etwas umständlich für die Gäste, von München aus anzureisen? Außerdem wird bestimmt Alkohol getrunken. Das ist nicht so gut, wenn sie mit dem Auto abends oder in der Nacht zurückmüssen«, gab Zensi zu bedenken.
»Daran habe ich auch schon gedacht. Ich werde Busse bestellen, die alle nach Waldkogel bringen. Sie werden hier warten, bis die Veranstaltung zu Ende ist. Dann entfällt auch die Parkerei«, antwortete Addi.
»Ja, das ist eine gute Lösung«, sagte Zensi.
Sie erkundigte sich nach dem Termin und holte ihren Kalender.
»Den Termin kann ich bestimmen, Zensi. Wer zahlt, hat das Sagen«, grinste Addi.
Sie schauten gemeinsam nach und fanden einen Freitagabend in sieben Wochen.