Toskana & Elba mit dem Wohnmobil - Udo Bernhart - E-Book

Toskana & Elba mit dem Wohnmobil E-Book

Udo Bernhart

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Beschreibung

Tauche ein in die atemberaubende Schönheit der Toskana! Von malerischen Zypressenalleen und Weinbergen bis hin zu beeindruckenden Kunst- und Kulturschätzen – die Toskana bietet eine Fülle an Erlebnissen. Ob in der Renaissancestadt Florenz oder in versteckten Dörfern zwischen beeindruckenden Gebirgslandschaften: Dieser Wohnmobilführer zeigt dir die Vielfalt der Region. Die schönsten Routen mit den besten Campingplätzen.

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Seitenzahl: 213

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Udo Bernhart · Herbert Taschler

Toskana& Elba Mit Dem Wohnmobil

Die schönsten Entdeckertouren

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Ein Genuss FÜr Alle Sinne

Top Ten

Die Routen

1

Eine Städtetour zu den Highlights der Region

Berühmt, einzigartig, imposant

2

Eine Reise durch das Herz der Toskana

Bilderbuchlandschaften und berühmte Städte-Highlights

3

Durch die Apuanischen Alpen und entlang der Riviera della Versilia

Idyllische Gebirgsdörfer und mondäne Badeorte am Ligurischen Meer

4

Entlang der Küste des Tyrrhenischen Meeres

Weltoffen, zeitlos, wild, glanzvoll, innovativ – hier hat die Toskana viele Gesichter

5

Elba – Idyllische Inselrunde für Natur- und Kulturliebhaber

Grüne Oase von internationalem Ruf

reiseinfos Von a Bis z

Pack- und checklisten

Register

Ps: was ich noch sagen wollte

Unser Nachhaltigkeitskodex

Impressum

Autorenporträt

Karte

Das einzigartige Gebiet um Fabbriche di Vergemoli in den weitläufigen Bergen der Garfagnana

Ein Genuss für alle Sinne

Traumhafte Landschaft mit einer unendlichen Vielfalt an Farben, Formen und Düften. Zypressen, Weinberge, Olivenhaine und Sandstrände, die das Bild prägen. Geschichte, Kunst und Kultur, wie sie kaum irgendwo auf der Welt in solch einmaliger Art und Weise vorzufinden sind. 3000 Jahre vereinen sich hier auf engstem Raum – das etruskische Etruria, das römische Tuscia und die 1555 von den mächtigen Medici gewaltsam vereinten Völker der Toskana sind dabei die wichtigsten Etappen. Gelebte Gastfreundschaft und Lebensfreude, bodenständige Küche, grandiose Weine … all das ist Toskana. Und all das gilt es mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen. Das sah schon Goethe so: »Die Toskana liegt nicht in Italien, sondern Italien liegt in der Toskana.«

Wiege Der Kultur

Reiche Spuren haben sie alle hinterlassen: zwischen 800 und 100 v. Chr. die Etrusker in Volterra, in Chiusi, Cortona und Pittigliano, Vetulonia und Populonia, dann die Römer in Fiesole, Arezzo oder Lucca, um nur einige Orte zu nennen. Vier wichtige römische Verbindungswege führen durch die Toskana: Aurelia, Cassia, Clodia und Aemilia Scauria. Im Mittelalter wurde die Via Francigena zu einer der zentralen Nord-Süd-Achsen in Europa. Überhaupt das Mittelalter: Es sticht durch eine rege Bautätigkeit, aber auch durch erbitterte Kämpfe unter den einzelnen Stadtstaaten hervor. Die dunklen Seiten dieser Epoche wurden jedoch mit einer großartigen »Wiedergeburt« überwunden: Die Geburtsstunde der Renaissance in Florenz wurde mit dem aufblühenden Humanismus zu einer Wiege der Kultur der Neuzeit.

Die Tomaten sind erntereif – im Kloster Pieve di San Giovanni Battista in Castiglione della Pescaia.

Es ist wahrlich einmalig, was allein die Städte der Toskana an Kunst und Kultur zu bieten haben.

Grandiose Landschaft

Die toskanische Landschaft ist ein einzigartiges Naturdenkmal: Generationen von Architekten, Maurern, Steinmetzen, Bauern und Taglöhnern, Holzfällern und Gärtnern haben dieses harmonische Gleichgewicht zwischen Städten und Dörfern und der sie umgebenden Landschaft mit Weinbergen und Olivenhainen, Kornfeldern und Weiden, Zypressenalleen und Eichenwäldern geschaffen … Dabei wechselt die Landschaft jeden Augenblick: Das romantisch-verträumte Chianti, die Weite der Maremma, die wild-urige Garfagnana und die Apuanischen Alpen, die Crete von Siena, dieses Meer an Farben und Stimmungen, die belebten Strände der Versilia sind jeweils Welten für sich.

Die Toskana ist mit 22 992 Quadratkilometern die fünftgrößte Region Italiens. 1330 davon entfallen auf die Inseln des Toskanischen Archipels, 7000 Quadratkilometer sind mit Wald bedeckt. 3,8 Millionen Einwohner leben in der Region, davon knapp 400 000 in Florenz.

Im Norden und Osten schließt der Apennin das Gebiet ein, im Osten geht die Landschaft mit 328 Kilometern abwechslungsreicher Küste ins Tyrrhenische Meer über. Nur 8,5 Prozent der Fläche liegen in der Ebene, vor allem entlang der Küste und in der Val d’Arno – hier lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung. 66,3 Prozent sind Hügelland; sanft und weich, prägen die Hügel das Landschaftsbild der Toskana in besonderem Maße.

Kunstreise Der Besonderen Art

Es ist wahrlich einmalig, was allein die Städte der Toskana an Kunst und Kultur zu bieten haben. Wir beginnen unsere Stadtbesichtigungen auf den zentralen Plätzen, dort, wo sich seit Jahrhunderten das kirchliche und/oder politische Leben abspielt – die Domplätze in Florenz, Pisa, Lucca, Pistoia, Prato oder Massa Marittima, der Große Platz in Montepulciano, der Campo in Siena, die Piazza Priori in Volterra, die Piazza Cisterna in San Gimignano, die Piazza Repubblica in Cortona oder die Piazza degli Aranci in Carrara –, um dann in die versteckten Gassen und engen Viertel der mittelalterlichen Stadtkerne einzutauchen. Doch unsere Kunstreise führt auch über Hügel, Wälder und Felder zu großartigen Villen inmitten der toskanischen Landschaft: zu denen rund um Lucca, zu den Villen Garzoni in Collodi oder Rospigliosi in Lamporécchio, zu versteckten Weilern und Dörfern, einsam gelegenen Klöstern und mächtigen Burgen. Die Alpe Apuane, der Apennin und der Monte Amiata laden in höhere Gefilde und beeindruckende Gebirgslandschaften. Nicht zu vergessen die vielen Naturparks und Schutzgebiete.

Ideal als Antipasto: frisch gebackene Crêpes mit Ricotta und Ziegenkäse

Thermen, SträNde Und Inseln

Ein besonderer Reichtum der Toskana kommt aus dem Erdinneren: unzählige Thermalquellen. Schon Etrusker und Römer nutzten die gesundheitsfördernden und entspannenden Kräfte der warmen Wasser, die wie ein Netz über die gesamte Toskana gespannt sind.

Von den Apuanischen Alpen bis zur Maremma von Grosseto bieten zudem kilometerlange Strände Abwechslung und jede erdenkliche Form von Wassersportmöglichkeiten. Von den größeren und kleineren Inseln von Elba bis Giglio mit ihrer besonderen Faszination ganz zu schweigen.

Küche, Keller Und Feste

Ein wichtiger Ausdruck toskanischer Lebenskunst sind die Produkte der Landschaft und die Spezialitäten aus der Küche, die zu unvergesslichen Gaumenfreuden laden. Die Küche der Toskana präsentiert sich bodenständig und traditionell, farbenfroh und geschmacksintensiv. Sie hat ihre Wurzeln in der einfachen Bauernküche, die mit wenigen Zutaten auskommt und für alles eine Verwertung findet. Typisch sind die vielen Gerichte mit altbackenem Brot: der Broteintopf Ribollita, die traditionelle Tomatensuppe Pappa al Pomodoro oder das mit Gemüse und Brot »gekochte Wasser«, l’Acquacotta. Beim Fleisch steht das Schwein im Mittelpunkt: Würste in jeder Art und Form, Prosciutto, Finocchiona, Lardo di Colonnata. Hinzu kommen Wildschweine und Kaninchen, etwa die berühmten Pici al Cinghiale oder Papardelle alla Lepre. Die saftige Bistecca alla Fiorentina steht bei Fleischliebhabern ganz oben. Zu den typischen Fischgerichten an der Küste zählt die Fischsuppe Cacciucco. Nicht zu vergessen die vielen Süßigkeiten, die Dolci, die je nach Jahreszeit und Ort verschieden ausfallen.

Der Ruf der Weine aus der Toskana, der wichtigsten und traditionsreichsten Weinbauregion Italiens, eilt ihnen ohnehin schon voraus. Neben Chianti, Nobile di Montepulciano und Brunello di Montalcino sind es vor allem die Supertuscans, die seit Jahrzehnten von sich reden machen. Zunehmend sind es aber auch kleine Anbaugebiete, etwa in der Maremma um Montecucco und Scansano, die Gegend um Lucca oder die Gebiete des Chianti Rùfina östlich von Florenz, die durch besondere Typizität und Originalität aufhorchen lassen. Oder die Weißweine aus der Toskana, allen voran der Vernaccia di San Gimignano und natürlich, als besonderer süßer Tropfen, der famose Vin Santo.

Zu Keller und Küche gehören auch die vielen farbenfrohen und traditionsreichen Feste und Feiern – über 700 pro Jahr im ganzen Land. Neben dem berühmten Palio in Siena, dem Gioco del Ponte in Pisa oder der Giostra del Saraceno in Arezzo weiß jeder Kirchturm seine eigenen Feste zu feiern und zu gestalten. Zu besonderen Höhepunkten werden alljährlich der Fasching in Viareggio und die vielen mittelalterlichen Prozessionen und Bräuche in der Settimana Santa, der Karwoche.

Unterwegs In Der Toskana

Unterwegs mit dem Wohnmobil, dem Motorrad oder mit Fahrrad und Zelt – für viele Reisende eine der schönsten, spannendsten und abenteuerlichsten Urlaubsformen. Freiheit und Naturerlebnis stehen dabei im Mittelpunkt. Wohnmobiltouristen und Campingurlauber können frei von irgendwelchen Zwängen individuell entscheiden, wie lange sie sich an einem Ort aufhalten und welche Freizeitaktivitäten auf dem Tagesprogramm stehen.

Camperurlaub lebt davon, dass man sein Wohnmobil dort abstellt, wo es einem gerade gefällt – im erlaubten Rahmen natürlich. Das gilt sowohl für diejenigen, die einen einfachen Park- oder Stellplatz wählen, als auch für all die anderen, die einen Campingplatz bevorzugen und sich über einen Wohnmobilstellplatz mit all dem nötigen Komfort freuen. Das Angebot an gut ausgestatteten und einladenden Camping- und Stellplätzen in der Toskana ist groß. Die Gegend ist voll von schönen Orten, die dazu einladen, das Land kreuz und quer zu bereisen und sich an immer neuen, unbekannten Plätzen niederzulassen.

Reisen im Wohnmobil ermöglicht es, Land und Leute langsamer und intensiver zu erkunden. Dieser Reiseführer ist für all jene gedacht, die mehr von der Toskana sehen, erleben und genießen wollen. Viel Spaß und Genuss auf Ihrer Entdeckungsreise wünschen

Herbert Taschler & Udo Bernhart

Wer in Italien etwas transportiert, das übers Heck hinausragt, oder einen Heckträger verwendet, muss eine rot-weiße Warntafel anbringen.

Die Top Ten

1

Pisa – Mehr Als Nur Ein Schiefer Turm

Der Campo dei Miracoli gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dom, Baptisterium, der Friedhof Camposanto Monumentale und der Glockenturm, der berühmte Schiefe Turm von Pisa, bilden das Wunderwerk dieses einzigartigen Platzes. (Route 1)

2

Florenz – Die Geburtsstadt Der Renaissance

An Florenz führt natürlich für diese Liste kein Weg vorbei. Und die Piazza del Duomo mit der Kathedrale Santa Maria del Fiore und ihrer einzigartigen Brunelleschi-Kuppel, das Baptisterium di San Giovanni und der Glockenturm von Giotto sind vermutlich die ersten Ziele jedes Florenz-Besuchers. (Route 1)

3

San Gimignano – Die Stadt Der Türme

Das »Manhattan des Mittelalters«, wie die Stadt der Geschlechtertürme, in Anspielung auf ihre aufsehenerregende Skyline auch genannt wird, besticht mit ihrem gemütlichen Flair, reichen Kunstschätzen und malerischen Sehenswürdigkeiten. (Route 2)

4

Unterwegs im Chianti Classico

Die Straße des Chianti Classico führt von Greve in Chianti nach Panzano, Castellina, Fonterutoli und nach Siena. Zahlreiche Weingüter und Olivenölpressen laden zum Besuch – und natürlich zum Erwerb der typischen Produkte aus dieser Gegend. (Route 2)

5

Siena – Die Stadt Der Gotik

Sienas Herz schlägt an der Piazza del Campo. Mit seinem außerordentlichen Flair zählt er zu den schönsten Plätzen Italiens. Dort steht nicht zuletzt der Palazzo Pubblico oder Comunale – das Rathaus, das eine Vielzahl herrlicher Kunstschätze beherbergt. (Route 2)

6

Crete Senesi – Inbegriff Der Toskana

Zerklüftet und gewellt öffnet sich der Landstrich südlich von Siena wie eine verzauberte Mondlandschaft. Mit ihrer unvergleichlichen Harmonie und Vielfalt an Farben verkörpern die durch Erosion geprägten Crete Senesi toskanische Landschaft pur. (Route 2)

7

Carrara – Eine Stadt Und Ihr Marmor

Der weiße Marmor aus Carrara zählt seit vielen Jahrhunderten zu den bekanntesten und gefragtesten der Welt. Das Freilichtmuseum Fantiscritti liegt inmitten einer malerischen Landschaft, spektakulär umgeben von den Marmor-Steinbrüchen der Apuanischen Alpen. (Route 3)

8

Maremma – Das Unberührte Herz Der Toskana

Die Maremma ist ein Landstrich voller Überraschungen – und eine Naturlandschaft wie aus dem Bilderbuch: Ihre Farben und Düfte, Flora und Fauna, das Meer und die Berge machen eine Reise durch die Maremma zu einem unvergesslichen Erlebnis. (Route 4)

9

Portoferraio – Eindrucksvolle Inselhauptstadt

Bereits die Einfahrt mit der Fähre nach Portoferraio ist herrlich. Sobald man in die Bucht einläuft, kann man die ockergelben Häuser erblicken, die sich rund um den Hafen von Elba am Hang eines Hügels entlangziehen. Portoferraio bildet schlicht die perfekte Kulisse zum Start in den Inselurlaub. (Route 5)

10

Lucca – Geheimtipp Hinter Mächtigen Mauern

Lucca ist weniger bekannt und überlaufen als die berühmten Kunst- und Touristenorte in der Nachbarschaft – und dennoch eine der reizvollsten Städte der Toskana. Der stimmungsvollen Atmosphäre hinter den mittelalterlichen Stadtmauern kann sich kaum jemand entziehen. (Route 1)

Die Routen

Fünf Touren durch die Toskana – von Nord nach Süd und von Ost nach West – laden Natur- und Kulturliebhaber zur Entdeckungsreise ein.

Die bis vor wenigen Jahrzehnten noch abgeschiedene Gebirgslandschaft Garfagnana hat ihre Identität in vielen Bereichen bewahrt und lebt bis heute ihre Geschichte.

Route 1 Eine Städtetour zu den Highlights der Region

Start- Und Endpunkt

Pisa und Arezzo

Streckenlänge

185 km

Reisezeit

1 Woche

Typisch toskanische Lebensart

Mit lebendigen Straßen, schönen Geschäften und ehrwürdigen Palazzi aus dem Mittelalter laden Toskanas Städte ein. Auch Pisa hat weit mehr zu bieten als nur den Schiefen Turm und den Campo dei Miracoli.

Berühmt, einzigartig, imposant

Unsere erste Tour durch die Toskana verbindet die Städte Pisa, Lucca, Montecatini, Pistoia und Prato, Florenz/Firenze und Arezzo – klingende Namen voller Charakter und besonderem Charme, mit schiefen Türmen und wehrhaften Altstädten, mittelalterlicher Pracht, kunsthistorischen Highlights, berühmten Heilquellen und dem unverwechselbaren Flair toskanischer Lebensart.

Für die Anreise nach Pisa empfiehlt sich die Brennerautobahn A22 bis Modena und dann die Weiterfahrt auf der A1 Richtung Parma. Von dort geht es über die A15 Richtung La Spezia und anschließend über die A12 Richtung Livorno/Roma bis zur Ausfahrt Pisa Nord. Die letzten Kilometer führen über die Strada Statale 1/Via Aurelia bis nach Pisa.

Im zentrum von pisa

Nicht nur der spektakuläre Turm steht schief in 1Pisa, auch eine stattliche Anzahl von Kirchen, Palästen und Türmen hat sich im Lauf der Jahrhunderte leicht geneigt. Die Touristen aus aller Herren Länder haben aber meist nur ein Ziel: den schiefen Glockenturm auf dem Campo dei Miracoli. »Feld der Wunder« heißt Pisas religiöses Zentrum wörtlich übersetzt. Piazza del Duomo, Domplatz, ist die offizielle Bezeichnung des Platzes. Seit 1987 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dom, Baptisterium, der Friedhof Camposanto Monumentale und der Schiefe Turm von Pisa bilden das einheitliche Wunderwerk dieses einzigartigen Platzes. Die Bezeichnung »Campo dei Miracoli« geht auf den großen Dante Alighieri zurück.

Beeindruckend ist nicht nur die Weite, beinahe wäre man versucht zu sagen die Leere des Platzes, sondern vor allem dieser größte zusammenhängende architektonische Komplex des romanischen Europas und die Harmonie der verschiedenen Baustile, die sich hier im romanico pisano, in der »Pisaner Romanik«, vereinen: Von der Romanik bis zur Gotik finden die unterschiedlichsten Elemente ein fruchtbares Miteinander – mit Anleihen aus der lombardischen Bautradition und starken Einflüssen aus der orientalischen Kultur.

Der Glockenturm des Doms ist das Wahrzeichen Pisas und das berühmteste schiefe Bauwerk der Welt.

Architektonisches Meisterwerk

Im Zentrum der Piazza del Duomo steht natürlich der Dom Santa Maria Assunta. 1118 wurde dieses architektonische Meisterwerk zu Ehren der Himmelfahrt Mariä von Papst Gelasius II. geweiht, den Bau begann Buscheto di Giovanni Giudice bereits 1063. Bis ins 14. Jahrhundert dauerten die Bauarbeiten am Dom, der bereits 1595 nach einem verheerenden Brand fast vollständig renoviert werden musste. Ein charakteristisches Element des Bauwerks ist die elliptische gotische Kuppel, die 1380 von Lupo di Gante und Puccio di Gadduccio hinzugefügt wurde. Meisterhaft ist die Fassade mit ihren drei kunstvoll gearbeiteten Bronzeportalen von Bonanno Pisano, ihren Loggien, Arkaden und Statuen. Im riesigen Innenraum mit der imposanten Kassettendecke stechen die Kanzel, zwischen 1302 und 1311 von Giovanni Pisano wundervoll dekoriert, das Grabmal Kaiser Heinrichs VII. und die Urne von Pisas Schutzheiligem Ranieri als besondere Prunkstücke hervor. In der Mitte des Doms hängt ein bronzener Kronleuchter, der als »Galileos Kronleuchter« bekannt ist. Die Legende, die sich um ihn rankt, ist den Pisanern ans Herz gewachsen: Bei einer Messe ließ sich Galileo Galilei, anstatt der Predigt zu lauschen, vom schwingenden Leuchter ablenken und entwickelte seine Theorien über das Pendel. Schade, dass der Leuchter angeblich erst einige Jahre nach Galileos Erkenntnissen angebracht wurde.

Der berühmteste Turm der Welt

Der Glockenturm des Doms ist das Wahrzeichen Pisas und das definitiv berühmteste schiefe Bauwerk der Welt. 1173 wurde mit den Arbeiten des frei stehenden, 55 Meter hohen Campanile begonnen. Bereits nach Fertigstellung der vierten Ebene um 1185 neigte sich der Turm aufgrund des instabilen Untergrundes des versandeten einstigen Hafenbeckens um 90 Zentimeter. Die Bauarbeiten wurden daraufhin ein Jahrhundert lang unterbrochen und die restlichen vier Ebenen danach bewusst schräg konstruiert, um die Schieflage etwas auszubalancieren. Der Turm steht also nicht nur schief, sondern ist auch in sich selbst leicht gebogen. Die Glockenstube wurde erst 1372 vollendet.

1992, die Neigung betrug schon beinahe drei Meter, begann die Stadt mit tiefgreifenden Konsolidierungsarbeiten und schaffte es nach 800 Jahren, die Lage des Turms zu stabilisieren. Seit 2001 können im Rahmen einer Führung die spiralförmig angelegten 294 Stufen des Glockenturms wieder erklommen werden.

Taufkirche der Superlative

Direkt gegenüber dem Dom steht das Baptisterium. Diese größte Taufkirche der christlichen Welt wurde von Diotisalvi 1152 nach dem Vorbild der Heilig-Grab-Kirche von Jerusalem begonnen und bis 1284 in mehreren Bauperioden errichtet. In der ersten, romanischen Bauphase war sie noch dem Baustil des Doms angepasst, vollendet wurde sie später jedoch im gotischen Stil. Seine charakteristische Segmentkuppel erhielt das Baptisterium im Jahre 1358.

Das Innere hat einen Durchmesser von 35,5 Metern und überrascht durch seine verblüffende Akustik. Blickfang hier sind die sechseckige Kanzel von Nicola Pisano aus dem Jahr 1260 und das achteckige Taufbecken.

Malerischer Stilmix

Mit dem Bau des rechteckigen Camposanto Monumentale, dem »heiligen Feld« hinter dem Dom, wurde 1278 im romanischen Stil begonnen. Abgeschlossen wurden die Arbeiten um 1464 im Stil der Spätgotik und mit Elementen aus der Frührenaissance.

Im Innenbereich ist der antike Friedhof der Adeligen von Pisa wie ein Kreuzgang mit Rundbogenarkaden gestaltet, der einen malerischen Hof umschließt. Als man nach starken Beschädigungen durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg die wundervollen Fresken restaurierte, kamen die einmaligen Vorzeichnungen, die sogenannten Sinopien, zum Vorschein. Diese sind heute im angrenzenden Museo delle Sinopie ausgestellt. Das berühmteste Werk am Camposanto ist das gigantische Fresko »Trionfo della Morte«. Der beeindruckende »Triumph des Todes« wird Buonamico Buffalmacco zugeschrieben.

Santa Maria Assunta mit dem Baptisterium, der größten Taufkirche der christlichen Welt

Der wundervolle Freskenzyklus der Sinopien ist im gleichnamigen Museo delle Sinopie ausgestellt.

Eintauchen in Pisas Geschichte

Die eigentliche Geschichte von Pisa beginnt im 11. Jahrhundert. Die mittelalterliche Stadt am rechten Ufer des Arno wurde auf den Spuren des antiken Pisae aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut. Dabei mussten sich die Pisaner vor allem vor den Einfällen der Sarazenen verteidigen. 1062 gelang Pisa ein entscheidender Sieg über die Feinde in Palermo. Die Flotte der Seefahrerrepublik – der vierten Italiens neben Genua, Venedig und Amalfi – kehrte reich beladen mit Schätzen zurück. Konflikte mit Genua und dann mit Florenz prägten die weiteren Jahrhunderte. 1509 kapitulierten die Pisaner endgültig und überließen den Florentinern die Macht in ihrer Stadt, die es verstanden, der Stadt in vielerlei Hinsicht ihren Stempel aufzudrücken. 1564 erblickte Galileo Galilei, der berühmteste Sohn Pisas, hier das Licht der Welt.

Tipp

Besuch und Eintritt

Mit einem Gemeinschaftsticket erhält man das Komplettprogramm: die Besteigung des Schiefen Turms und den Besuch von Kathedrale, Baptisterium, Camposanto Monumentale, Museo delle Sinopie und Museo dell’ Opera del Duomo. Der Glockenturm ist täglich von 8.30 Uhr bis Sonnenuntergang für alle ab acht Jahren (nur für Schwindelfreie) geöffnet. In den Sommermonaten kann der Turm auch in den Abendstunden von 20.30 bis 23 Uhr besichtigt werden. Reservieren Sie Ihre Tickets rechtzeitig. opapisa.it

Das berühmteste Werk am Camposanto ist das gigantische Fresko »Trionfo della Morte«.

Schade, dass die meisten Touristen von Pisa nur den Schiefen Turm und den Campo dei Miracoli kennen, denn die Stadt hat viel mehr zu bieten. In den vier historischen Stadtvierteln an den Ufern des Arno entdecken wir auf Schritt und Tritt Spuren aus der reichen Geschichte und Vergangenheit – gepaart mit der jugendlichen Frische und dem mediterranen Flair des Pisa von heute. Pisa wird vom Arno in zwei Hälften geteilt und von vier historischen Stadtvierteln geprägt. Die beiden Tramontana-Viertel Santa Maria und San Francesco liegen am rechten nördlichen Ufer des Flusses, die beiden Mezzogiorno-Viertel San Martino und San Antonio am linken im Süden des mittelalterlichen Stadtzentrums. Den Mittelpunkt der vier Stadtviertel bildet die zentrale Arno-Brücke Ponte di Mezzo. Die Steinbrücke wurde um 1046 erbaut und ist bis 1182 als einziger Übergang über den Arno auch die einzige Verbindung der Stadtteile links und rechts des Flusses. Ihren Namen, »Brücke der Mitte«, verdankt sie ihrer zentralen Lagen inmitten der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ponte di Mezzo zerstört, danach errichtete man ihn neu und verkleidete ihn mit Marmor.

Die vier historischen Stadtviertel von Pisa schmiegen sich alle an das Ufer des Arno.

Alljährlich ist die Brücke Schauplatz des wichtigsten historischen Festivals der Stadt, des Brückenspiels »Gioco del Ponte«.

Flanieren durch die Tramontana-Viertel

Die belebte Piazza Garibaldi bildet das Zentrum der Stadt und ist zugleich das Tor zum nördlichen Pisa. Seine heutige Gestalt erhielt der Platz weitgehend im 17. Jahrhundert, als dort der Palazzo del Casino dei Nobili gebaut wurde. Hier beginnt Pisas Flaniermeile, der enge Borgo Stretto. Mit seinen einladenden Lauben, schönen Geschäften und ehrwürdigen Palazzi aus dem 13. und 14. Jahrhundert gehört er zu den eindrucksvollsten und lebendigsten Straßen der Stadt.

Nur einen Katzensprung entfernt liegt die Piazza dei Cavalieri. Hier, am einstigen weltlichen Zentrum Pisas, zeigt sich die Macht der Medici am eindrucksvollsten. Mit der Gestaltung beauftragte Cosimo I. im 16. Jahrhundert den Stararchitekten seiner Zeit, Giorgio Vasari. Der weite, unregelmäßig angelegte Platz verwandelte das alte Zentrum der Republik Pisa in einen Vorzeigeplatz für die neue Machtordnung. Aus dem Palazzo degli Anziani del Popolo di Pisa entstand der neue Palazzo dei Cavalieri (oder della Carovana). Die Statue von Cosimo I. vor dem Palast erinnert an den Bauherrn. Mit Blick auf die Vorderfront der Schule sieht man zur rechten Seite die Kirche Santo Stefano dei Cavalieri aus dem 16. Jahrhundert und links den Palazzo dell’Orologio mit dem Uhrturm auf einem Bogen zwischen zwei Palästen.

Kulinarik

Klein und Fein

Eine nette Atmosphäre, freundlichen Service, gute Küche, auch mit kleinen Snacks, und eine tolle Weinauswahl bietet die Osteria La Gallina Nera.

Via Cavour 29/31,

Tel. +39 388 452 07 73

In der kleinen Trattoria Sant’Omobono genießt man typische toskanische Hausmannskost.

Piazza Sant’Omobono 6,

Tel. +39 050 54 08 47

Hausgemachtes Eis aus erstklassigen Zutaten gibt es in der Gelateria de’ Coltelli.

Lungarno Antonio Pacinotti 23,

Tel. +39 345 481 19 03, decoltelli.it

Im Quartiere San Francesco

Von der Piazza Martiri della Libertà erreicht man drei Kirchen: die Dominikanerkirche Santa Caterina aus dem Jahr 1251 mit sehenswerten Werken von Andrea und Nino Pisano, die romanische Kirche Santa Cecilia, um 1103 von Kamaldolensern gegründet, und San Francesco aus dem 13. Jahrhundert – die von Giovanni di Simone erbaute Kirche gab dem Stadtviertel seinen Namen. Im Inneren hütet sie Fresken von Taddeo Gaddi sowie am Hauptaltar eine kunstvolle Madonna mit Heiligen von Tommaso Pisani.

Am äußersten Ende des Stadtviertels steht direkt am Arno der mächtige, 1583 bis 1587 erbaute Palazzo Reale. Der Palast diente als Residenz für die Medici, später für die Lothringer und Savoyer. Im benachbarten Frauenkloster hat das groß angelegte Nationalmuseum San Matteo seinen Sitz. Die archäologische Abteilung sowie die zahlreichen Meisterwerke der großen toskanischen und italienischen Künstler sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Am Arnoufer, dem Lungarno Mediceo, spazieren wir zurück zum Ponte di Mezzo und am Lungarno Pacinotti vorbei an kunstvollen Palästen (Vitelli, Lanfreducci, Agostini) bis zum Arsenale Mediceo oder delle Galee. Zu bewundern sind hier die Reste des befestigten Arsenals der Republik aus dem 12. Jahrhundert und die beeindruckenden Backsteinschiffswerften der toskanischen Flotte aus dem 15. Jahrhundert.

Perfekter Rastplatz für Tauben: der Kopf der Medici-Statue an der Piazza dei Cavalieri

Das historische Vespa-Museum Piaggio lädt in Pontedera, unweit von Pisa, zum Besuch.

Die südlichen Stadtviertel des Mezzogiorno

Über den Ponte di Mezzo geht es hinüber zum anderen Ufer, in die Quartieri San Martino und San Antonio. Gleich bei der Brücke stoßen wir auf den Palazzo Gambacorti aus dem 13. Jahrhundert, seit 1689 das Rathaus von Pisa. Über den Lungarno Gambacorti gelangen wir zur kleinen Chiesa Santa Maria della Spina. In der hübschen Dornenkirche direkt am Flussufer wurde seit 1333 für lange Zeit ein Dorn aufbewahrt, der dem Glauben zufolge aus der Dornenkrone Christi stammt. Die Reliquie ist heute in der Kirche Santa Chiara zu sehen. In Flussnähe steht auch die Kirche San Paolo a Ripa d’Arno, im 11. bis 13. Jahrhundert nach dem Vorbild des Doms von Pisa als dreischiffige basilikale Anlage über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet.

Der Corso d’Italia ist die Verlängerungsachse des Borgo Stretto und führt über die Piazza Vittorio Emanuele II direkt zum Hauptbahnhof von Pisa. An der Piazza Toniolo steht die Citadella Nuova, 1468 von Florenz erbaut, von Pisa zerstört und 1512 wieder errichtet. An die Zitadelle grenzen die öffentlichen Gärten des Palazzo Scotto-Corsini.

Shopping

Regional und Frisch

Ein Besuch lohnt sich auf dem Mercato di Pisa, dem Wochenmarkt, der jeden Mittwoch und Samstag stattfindet. Via Paparelli, mercatodipisa.com

Der kleine Bioladen Bio al sacco punktet mit lokalem Angebot und kompetenter Beratung.

Via Garibaldi 101,

Tel. +39 05 06 16 15 60

Frische Pasta, Wurstwaren, Käse und Gerichte zum Mitnehmen gibt es in der Pizzicheria del Canto.

Corso G. Matteotti 78 in Pontedera,

Tel. +39 058 75 20 80

Kultur

Vespa-Museum Piaggio

Das historische Museo Piaggio »Giovanni Alberto Agnelli« in Pontedera, unweit von Pisa in Richtung Florenz, lockt zahlreiche Vespa-Fans an. Piaggio ist Hersteller der Vespa. Hier sind Hunderte Fahrzeuge, unter anderem der Firmenmarken Vespa, Ape, Gilera, Moto Guzzi, Aprilia, ausgestellt. Der Eintritt ist mit Online-Vormerkung kostenlos.

Viale R. Piaggio 7, 56025 Pontedera (PI), Tel. +39 058 72 71 71,

museopiaggio.it

Lucca – stadt der hundert kirchen

Von Pisa sind es über die Strada Statale 12 Raddoppiato gerade mal 23 Kilometer bis nach 2Lucca. Die reizvolle Stadt ist – verglichen mit vielen der benachbarten Städte, die inzwischen ganzjährig von Massen an Touristen besucht werden – fast noch so etwas wie ein Geheimtipp in der Toskana – und sollte auf keinen Fall links liegen gelassen werden.

Nachdem bereits die Etrusker ihre Spuren hier hinterlassen haben, gründeten die Römer Lucca 180 v. Chr. als Kolonie. Zu Zeiten der Langobarden saß ein Markgraf in der Stadt auf dem Thron. Danach wurde Lucca eine Stadtrepublik. Im 13. und 14. Jahrhundert erlebte die Stadt durch die Textilindustrie ihren Höhepunkt. Die Farbenpracht der hier produzierten Seide gilt als einzigartig. In der Folge stieg Lucca zu einer der einflussreichsten Städte Europas auf und durchlebte eine wechselvolle Geschichte mit Herzogtum und Lucchesischer Republik – bis zur Einigung Italiens im Jahr 1860.

Die Vespa hat heute Kultstatus. Der legendäre Motorroller wurde 1946 entwickelt.