Traugott - Danielle Willert - E-Book

Traugott E-Book

Danielle Willert

4,9

Beschreibung

Er ging. Einfach so. Lautlos. Ein Glas fällt zu Boden und zerbricht. Zurück bleiben Scherben. So fühlt es sich also an, wenn man den Boden unter den Füßen verliert. Das geht Matthea - von allen nur kurz Theo genannt - durch den Kopf. "Wie soll ich mit Gott reden, wenn ich doch nicht einmal weiß, wo ich Gott erreichen kann?" Diese Frage stellte Theo Jahre zuvor dem Buchhändler Traugott an einem Nachmittag, als ihre Mutter sie nicht wie versprochen von der Schule abgeholt hatte. Sie wartete vergeblich auf sie und weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, ging sie in die Buchhandlung in ihrer Straße. An all das erinnert sie sich nun wieder, nachdem sie alte Notizen, fein säuberlich in ein Heft eingeklebt, wiederfindet. Traugott hatte ihr damals mit einfachen Worten die universellen Fragen des Lebens beantwortet und eröffnete dem Mädchen eine vollständig neue Sichtweise auf die Welt. Kann er sie mit seinen Worten auch jetzt - Jahre später - wieder erreichen und ihr helfen? "Die Welt ist ein Abenteuerspielplatz und es liegt in der Natur von Abenteuern, dass man sie erleben möchte."

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Inhaltsverzeichnis
Copyright
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
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Danielle Willert

Traugott

Prolog

Der Name Traugott klingt seltsam und altmodisch. Heutzutage wird kaum noch ein Kind Traugott genannt.
Jedenfalls kenne ich persönlich außer Traugott niemanden, der so heißt. Obgleich mancher alte Vorname heute wieder sehr en vogue ist – da brauche ich nur an meine Tante Emma oder meine Freundin Florentine zu denken –, gehört der Name Traugott zu jenen Raritäten, die zwar noch im Namensverzeichnis zu finden sind, aber in der Beliebtheitsstatistik männlicher Vornamen nicht vorkommen. Weitere Träger dieses Namens konnte ich nur virtuell ausforschen. Die meisten hatten im 18. Jahrhundert gelebt.
Ich glaube, dass der Name uns deshalb so ungewöhnlich erscheint, weil Gott aus der Mode gekommen ist. Traugott ist der gleichen Ansicht, aber gerade deshalb liebt er seinen Namen. »Der Mode kann man zwar nur schwer entkommen, aber man kann ruhig auch gegen den Strich bürsten«, behauptete er einmal schmunzelnd. »Außerdem vergisst man meinen Namen nicht so schnell: Man hat ein passendes Thema für Smalltalk und man braucht ihn nicht zu buchstabieren!«
Der Name begleitet einen ein Leben lang und Traugott ist sogar davon überzeugt, dass sein Name ihn wie ein Schutzwall umgibt. Er bedeutet nichts weniger als: Vertraue in Gott. Seine Eltern legten ihm einen wegweisenden Wunsch mit in die Wiege: Vertraue! Und wenn ein Mensch diese Qualität im Laufe der Jahre ganz verinnerlicht, um in weniger guten Zeiten daraus Kraft und Energie zu schöpfen, ist dies doch das Wertvollste, das man seinem Kind mitgeben kann!
Wer könnte das besser erzählen, als jemand, der schon ziemlich lange damit lebt? Somit ist Traugott von klein an Träger einer ganz bestimmten Vorstellung von sich selbst und von Möglichkeiten, die ihm sein Name zuschreibt. Traugott – nomen est omen – vertraut dem Leben. Er ist überzeugt davon, dass alles, was das Leben einem offenbart, aus einem ganz bestimmten Grund geschieht ‒ auch wenn man diesen anfangs noch nicht erkennen kann. Er glaubt daran, dass jede Begegnung eine geheime Verabredung der Seele ist, in die wir nur nicht bewusst eingeweiht wurden, und dass jeder Mensch bei der Geburt sein persönliches Rüstzeug mitbringt, damit er alle Herausforderungen meistern kann, die das Leben für ihn bereithält.
Traugott hat noch nie mit seinem Schicksal gehadert. Er ist überzeugt davon, dass Gott viele Geschenke macht. Einige davon verpackt er in Probleme, andere in kleine und wiederum andere auch in große Herausforderungen. Meist finden wir die Verpackung schauderhaft und wollen das Geschenk nicht annehmen. Je mehr wir jedoch das Geschenk zurückweisen, desto öfter wird es uns in einer noch schrecklicheren Verpackung erneut zugestellt. Wir wollen die versteckte Botschaft dahinter nicht erkennen. Etwas nicht zu bekommen, obwohl man es so sehnlichst wünscht, erweist sich oftmals als wahrer Segen. Meistens verstehen wir das jedoch erst sehr viel später. Das Leben nimmt manchmal unüberschaubare Wendungen, aber hinterher ergibt alles irgendwie einen Sinn. Es fügt sich alles zusammen und man kann den roten Faden, mit dem die eigene Geschichte zusammengenäht ist, erkennen – sofern man nach Erkenntnis strebt. Man wächst mit jeder Herausforderung und Leid geht Hand in Hand mit einer Verfeinerung der Seele.
Und natürlich hat sein Name auch sein Leben bestimmt!
Traugott ist stolz, so zu heißen, und ich bin stolz, Traugotts Freundin zu sein, denn so außergewöhnlich wie sein Name, so außergewöhnlich ist auch er.
Mir wäre eine Welt mit Gott auch lieber als eine ohne Gott. Es wäre mir wohler bei dem Gedanken, dass es einen großen universellen Plan gibt, der die Frage nach dem Woher, dem Wohin und dem Warum beantwortet und dem Leben letztendlich einen Sinn verleiht, auch wenn ich ihn nicht durchschaue.
Mir wäre wohler bei dem Gedanken, dass es nicht nur um dieses Leben geht, sondern um unendlich viele, denn dann wäre die Ungerechtigkeit, die auf der Welt herrscht, nur eine scheinbare und wir könnten sie besser ertragen. Was verleitet uns im Grunde dazu anzunehmen, dass der Tod das Ende unserer Existenz ist?
Wir alle haben keine Antworten und wir kennen die Wahrheit nicht. Wenn wir über Gott nachdenken, kommen wir nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dieser Punkt ist immer nur ein Reflexionspunkt oder ein Standpunkt, jeweils mit einem Fragezeichen. Aber niemand kommt an Gott vorbei – weder diejenigen, die Gott nur als Lückenbüßer sehen für Fragen, die sie selbst nicht beantworten können, noch diejenigen, die nicht an ihn glauben, denn die machen sich Gedanken darüber, warum sie nicht an ihn glauben können oder wollen. Kein Agnostiker ist über jeden Zweifel erhaben und auch der Atheismus beruht letztendlich nur auf Spekulation.
Absolute Überzeugungen machen die Welt geordneter und übersichtlicher. Sie geben Sicherheit – wenngleich eine scheinbare. Sie sind bequem, aber sie verhindern auch die Wachsamkeit und Empfänglichkeit für andere oder neue Sichtweisen.
Unsere unverrückbaren Gewissheiten halten so oder so nie Stand, wenn wir uns die Mühe machen würden, über sie hinauszusehen. Wir rücken uns die Wirklichkeit mit unseren Überzeugungen zurecht. Es ist einfacher zu beschließen, dass das Unbegreifliche einfach nicht existiert, und nicht darüber nachzudenken, wie wenig wir eigentlich wissen. In den dunkelsten Stunden hoffen allerdings sogar die Ungläubigsten auf Wunder und sind bereit, ihre Ansichten ins Wanken zu bringen oder sogar über Bord zu werfen. Die Frage ist nicht, ob es im Universum etwas gibt, das größer ist als wir es sind, sondern was das für uns bedeuten würde!
Gott ist das Unbegreifliche. Glaube ist Unsicherheit.
Vertrauen ist immer ein Wagnis, weil man sich ins Unbekannte aufmacht und Zweifel und Angst immerzu hinter jeder Biegung lauern. Traugott lehrte mich, neugierig und achtsam zu bleiben, damit ich eines Tages möglichenfalls erahne, wie alles zusammenhängt, und – was noch viel wichtiger ist – damit ich jeden Tag mit einer Spur mehr Bewusstheit und Dankbarkeit das Licht lösche und schlafen gehe als noch am Abend zuvor. Er lehrte mich auch, dass die kleinen Dinge die besonderen Dinge im Leben sind und dass jeder Tag mehr als genug davon für uns bereithält, wenn man nur ein offenes Herz und einen wachen Blick dafür hat.
Ich bin dankbar, Traugott getroffen zu haben. Und eines kann ich mit absoluter Bestimmtheit sagen: Traugott ist weder seltsam noch altmodisch. Er ist ungewöhnlich, aber das sind 

Kapitel 1

Nico ist zu einem Piratenfest eingeladen. Mit einem schwarzen Kohlestift male ich ihm Bartstoppeln aufWangen und Kinn, binde ihm eine schwarze Augenklappe undein rotes Kopftuch um und schneide Fransen in seine alteJeans. Er schnappt sich sein Plastikschwert, tritt damit vor denSpiegel und fragt sichtlich zufrieden:
»Schau ich zum Fürchten aus, Mama?«
»Wenn ich nicht wüsste, dass du es bist, würde ich ausAngst weglaufen«, sage in einem sehr ernsten Ton.
Er schlingt seine Arme um meinen Hals und lacht. SeineAufgeregtheit und Lebensfreude sind Glück pur. Schnappschuss.Glück pur, kurz festgehalten. Mein Herz fließt über.

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