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Whodunit trifft Strickkrimi - die Cosy Crime Serie ohne Mord! Um endlich in ihrer neuen Heimat anzukommen, nimmt Trudi einen Job bei der örtlichen Historic Society an. Auch die Bewohner einer privaten Senioren-WG benötigen ihre Hilfe. Während Trudi sich bei den rüstigen Rentnern direkt wohlfühlt, ist ihr die Leiterin der Historic Society, die Herzogin Stone-Carrington, von Anfang an suspekt. Ihre Freundin Rose ist sich sicher, dass die Herzogin irgendetwas im Schilde führt. Aber wie können Trudi und Rose ihren Verdacht beweisen? Dies ist der dritte Band der Yorkshire Cosy mit Crime Serie. Er ist in sich abgeschlossen. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich dennoch, die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen.
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Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2023
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YORKSHIRE COSY MIT CRIME
BUCH DREI
© 2023 Isla Morgan
Korrektorat: Laura Stadler
Covergestaltung: Isla Morgan
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt
ISBN: 9783758392436
Whodunit trifft Strickkrimi – die Cosy Crime Serie ohne Mord
Kapitel 1 – Mittwoch
Kapitel 2 – Donnerstag
Kapitel 3 – Freitag
Kapitel 4 – Dienstag
Kapitel 5 – Mittwoch
Kapitel 6 – Donnerstag
Kapitel 7 – Freitag
Kapitel 8 – Freitag
Kapitel 9 – Samstag
Kapitel 10 – Freitag
Kapitel 11 – Wrap-up
Danke
Um endlich in ihrer neuen Heimat anzukommen, nimmt Trudi einen Job bei der örtlichen Historic Society an. Auch die Bewohner einer privaten Senioren-WG benötigen ihre Hilfe.
Während Trudi sich bei den rüstigen Rentnern direkt wohlfühlt, ist ihr die Leiterin der Historic Society, die Herzogin Stone-Carrington, von Anfang an suspekt. Ihre Freundin Rose ist sich sicher, dass die Herzogin irgendetwas im Schilde führt. Aber wie können Trudi und Rose ihren Verdacht beweisen?
Dies ist der dritte Band der Yorkshire Cosy mit Crime Serie. Er ist in sich abgeschlossen. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich dennoch, die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen.
»Habt ihr das von den Millers schon gehört?«, fragte Fiona in die Strickclub-Runde.
Die Mitglieder des Strickclubs, derzeit Trudi, Moira, Rose und Fiona, saßen im Wollzimmer von Barneys Farm. Moira, die Hausherrin, fabrizierte ein Paar bunte Socken, das sie auf dem Markt in Wickham verkaufen wollte. Fiona saß an den Ärmeln ihres vor Monaten begonnenen Pullovers. Rose arbeitete an einem Poncho mit Farbverlauf von oliv zu einem dunklen graugrün. Selbst Trudi hatte sich beschwatzen lassen, es mit dem Stricken zu versuchen. Moira hatte ihr einen Schal aus Wollresten angeschlagen, und Trudi bemühte sich, einfach nur geradeaus zu stricken und dabei möglichst wenig Maschen fallenzulassen.
»Was ist mit meinen Nachbarn?«, fragte Trudi ihre Ex-Schwiegertochter und ließ ihr Strickzeug sinken, froh über die Ablenkung.
»Ich habe gestern Ben Miller in Wickham getroffen«, erzählte Fiona, die als Polizistin immer bestens informiert war. »Seine Frau ist im Krankenhaus. Wegen ihres hohen Blutdrucks.«
»Kein Wunder, wenn sie sich immer über alles und jeden aufregt«, fand Trudi, die seit der Überschwemmung ihres Heimatdorfes und Millies Tod nicht gut auf ihre Nachbarn zu sprechen war.
»Wohnen sie immer noch in der Notunterkunft? Dann ist es kein Wunder, wenn es ihr nicht gut geht«, gab Moira zu bedenken.
»Angeblich ja. Sie haben sich schon bei den Lokalpolitikern beschwert, bei der Presse, und jetzt auch noch bei der Polizei. Ihr Haus sei durch die Flut unbewohnbar geworden und niemand würde ihnen helfen, so der Tenor. Sie werfen allen öffentlichen Stellen Versagen vor.«
»Womit sie nicht ganz Unrecht haben«, ergriff Moira vorsichtig Partei.
»Es gab nach der Überschwemmung jede Menge freiwillige Helfer und auch die Mitarbeiter vom Technischen Rettungsdienst, die sich gekümmert haben«, widersprach Trudi. »Ich hätte schon nach ein paar Tagen wieder in mein Haus zurückgehen können. Der erste Stock ist ja weiterhin bewohnbar.«
»Aber das Erdgeschoss nicht«, entgegnete ihre Freundin Rose ungerührt. »Deshalb wohnst du jetzt erst einmal hier. Es gibt einen Grund, warum ich dir meinen Bauleiter auf den Hals gehetzt habe. Und was ist jetzt mit den Millers?«
»Also«, griff Fiona den Faden wieder auf, »sie haben sich entschieden, ins Altersheim zu ziehen. Direkt neben dem Krankenhaus gibt es eine christliche Einrichtung, St. Bridget’s. Sie bieten vom betreuten Wohnen bis zu Pflegeplätzen das gesamte Spektrum an.«
»Da könnte ich mich vielleicht bewerben«, fiel Trudi ein.
»Was willst du denn jetzt schon im Altersheim?«, fragte Rose perplex.
»Arbeiten. Wird Zeit, dass ich mir wieder einen Job suche.«
»Warum bewirbst du dich nicht im Krankenhaus? Du bist doch Krankenschwester.«
»Weil die Vollzeitkräfte im Schichtdienst suchen. Das habe ich jahrzentelang gemacht. Aber jetzt möchte ich nicht mehr rund um die Uhr auf Abruf bereitstehen. Neben meiner Witwenrente würde mir ein Teilzeitjob reichen. Dann hätte ich auch mehr Zeit für euch und Ruben.« Trudi deutete auf ihren Enkel, der in einer Landschaft aus Wollkissen in der Ecke saß und spielte.
»Nun lasst Fiona doch mal erzählen«, mahnte Moira.
»Es gibt bestimmt einen Haken«, unterbrach Rose. »Lass mich raten. Die Warteliste ist auf Jahre ausgebucht?«
»Richtig. Auf offiziellem Weg haben sie keine Chance.«
»Aber auf inoffiziellem?«, witterte Rose sogleich einen potentiellen Skandal.
»Nein, der andere Weg ist auch offiziell«, nahm Fiona ihr sogleich den Wind aus den Segeln. »Die Herzogin Harriet Stone-Carrington hat in der Zeitung von der Geschichte gelesen und angeboten, den Millers zu helfen. Sie ist Leiterin der örtlichen Historic Society und kann sie sofort in einem ihrer privaten Heime unterbringen.«
Trudi pfiff durch die Zähne. »Wusste gar nicht, dass die Millers so viel Geld haben. Oder macht die Historic Society das aus reiner Nächstenliebe?«
»Oder guter Presse«, warf Rose ein.
»Der Deal wäre, dass sie ihr Haus der Historic Society übertragen und die im Gegenzug die Kosten für ihre Unterbringung übernimmt.«
»Also eine Wette darauf, wie lange sie leben?« Rose runzelte die Stirn.
»Klingt ein bisschen wie Erbschleicherei.« Auch Trudi guckte skeptisch.
»Nicht, wenn es für einen guten Zweck ist«, widersprach Fiona. »Die Historic Society ist eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation. Es gibt viele Charities, die Leute schon zu Lebzeiten überzeugen, sie als Erben einzusetzen. Gerade wenn es keine leiblichen Kinder gibt, wie im Fall der Millers. Mir persönlich ist das lieber als wenn Leute ihr Geld ihrem Hund vermachen oder in eine Stiftung einbringen, die ihre Nachkommen unterstützt, um die Erbschaftssteuer zu umgehen.«
»Also wird mein Nachbarhaus dann dieser Historic Society gehören?« Trudi streckte ihre Finger, die von der ungewohnten Stricktätigkeit verkrampft waren. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Das Haus ist doch gar nicht von historischem Interesse, oder? Was wollen sie denn damit machen?«
»Naja, es ist ein viktorianisches Cottage«, gab Moira zu bedenken.
»Das ist unsere ganze Häuserreihe, und von denen steht keins unter Denkmalschutz.«
»Vielleicht wollen sie es einfach nur sanieren und vermieten, als Kapitalanlage«, vermutete Fiona.
»Das könnte ich auch«, stellte Rose fest.
»An dich werden sie nicht verkaufen, sie haben dich mir gegenüber als meine ›feine Freundin‹ bezeichnet«, warf Trudi ein, die sich noch allzu gut an das bittere Gespräch mit ihrem ehemaligen Nachbarn erinnerte.
»Dann muss eben jemand anders als Mittelsmann auftreten«, schlug Rose ungerührt vor. »Fiona, willst du dir nicht endlich ein eigenes Haus kaufen? Du könntest direkt neben Trudi wohnen.«
»Ich fände es schön, wenn du herziehen würdest«, bekräftigte Trudi.
»Wenn ich mir was Eigenes zulege, dann in East Pemberton. Dort sind mein Job, Rubens Kindergarten und die weiterführenden Schulen. Aber momentan reicht mir als Alleinerziehende mit einem Kleinkind meine Wohnung vollkommen, da brauche ich kein Haus.«
Trudi wollte schon einwenden, dass sie sogar als Einzelperson in einem Haus lebte, zumindest sobald dieses wieder bewohnbar war, unterließ es aber. Stattdessen fragte sie: »Wann wollen die Millers denn ins Altersheim ziehen?«
»Die Sache ist wohl noch nicht in trockenen Tüchern. Rebecca Miller will unbedingt in eine christliche Einrichtung, also St. Briget’s. Und die Herzogin von der Historic Society will sich ihr Haus erst einmal ansehen.«
»Dann dürfen wir gespannt sein, ob sie nach der Besichtigung überhaupt noch Interesse hat«, kommentierte Rose trocken. »In seinem jetzigen Zustand dürfte es nicht allzu viel wert sein.«
Trudi schluckte. »Rose, wegen der Renovierungskosten meines Hauses …«
»Papperlapapp, als ob ich dich in einem unsicheren Haus wohnen lassen würde«, wischte Rose die bestimmt horrend teure Sanierung in einem Halbsatz beiseite. »Ich habe dir gesagt, ich kümmere mich darum. Ende der Diskussion. Nicht, dass du auch so einen dubiosen Deal eingehst. Das ist eine Wette darauf, wie lange die Millers noch leben. Banken und Versicherungen, sie wollen alle nur dein Bestes. Dein Geld.«
»Die Historic Society ist eine Charity«, wiederholte Fiona.
»Trotzdem kommt mir der Deal suspekt vor. Findet ihr nicht, dass das Ganze einen merkwürdigen Beigeschmack hat?«, fragte Trudi.
»Vielleicht sollte ich auch eine Stiftung gründen«, sinnierte Rose. »Ob ich da auch den Vorsitz übernehmen könnte und selbst bestimmen kann, wie die Gelder eingesetzt werden?«
»Nein, das geht nicht«, informierte Fiona sie. »Die Gesetzeslage ist da eindeutig.«
»Schade eigentlich. Ich spreche trotzdem bei Gelegenheit mit meinem Steuerberater. Vielleicht hat er eine Idee, wie man das umgehen kann.«
Fiona setzte ihren strengen Polizistenblick auf. »Welchen Teil von ›die Gesetzeslage ist eindeutig‹ hast du nicht verstanden, Rose?«
Trudi sprang auf. »Möchte jemand Kuchen? Ich habe vorhin einen Kirschkuchen gebacken. Er müsste noch leicht warm sein. Dazu kann ich noch schnell eine Vanillesauce machen.«
»Oh ja, bitte. Der Duft zieht mir schon die ganze Zeit in die Nase«, seufzte Moira.
»Diese Diskussion ist noch nicht zu Ende«, warnte Fiona mit Blick auf Rose.
»Wir werden sehen«, entgegnete die ungerührt. »Gibt es auch Tee zum Kuchen? Vielleicht einen netten Darjeeling mit einem kleinen Schuss Brandy?«
Am nächsten Tag fuhr Trudi ins Fitnessstudio nach East Pemberton. Solange ihre Probemitgliedschaft noch galt, wollte sie die Chance nutzen. Sie trainierte eine gute halbe Stunde an den stylischen Foltergeräten, ließ sich von Marco Übungen an zwei neuen Geräten zeigen und nahm an einer Stunde Qi Gong teil. Wirklich überzeugt war sie von der gesundheitsfördernden Wirkung der chinesischen Übungen zwar nicht, aber immerhin war der Trainer nett. Und mit seinen neunundsiebzig Jahren älter und fitter als die meisten seiner Teilnehmer.
Nach dem Fitnessstudio wollte Trudi noch einkaufen. Vor einiger Zeit hatte sie in der Nähe des Marktplatzes einen Bioladen entdeckt. Wenn sie schon umsonst auf Barneys Farm wohnte, während ihr Haus renoviert wurde, wollte sie wenigstens ein paar Lebensmittel beisteuern. Vielleicht konnte sie eine Gemüselasagne machen. Rose und Moira würden sich bestimmt darüber freuen.
Sie parkte ihren blauen Kleinwagen auf dem Parkplatz nahe der Polizeistation. So war es kein Umweg, kurz vorbeizuschauen, ob Fiona da war.
Ihre Ex-Schwiegertochter saß tatsächlich im Büro. Auf ihrem Schreibtisch lag ein angebissenes Sandwich. Sie selbst war am Telefon und schaute gleichzeitig angestrengt auf den Computerbildschirm vor sich.
Trudi wartete, bis Fiona aufgelegt hatte. »Ich wollte zum Bioladen. Soll ich dir irgendwas mitbringen?«
Fiona nahm einen Schluck aus ihrer halbvollen Kaffeetasse und verzog das Gesicht. »Ein vernünftiger Kaffee wäre ein Traum, aber dafür müsstest du bis Warwick fahren.«
»Da wollte ich sowieso mal hin und bei St. Bridget’s nachfragen, ob sie momentan Aushilfen suchen.«
»Willst du für einen Aushilfsjob wirklich so weit fahren?«
Trudi zuckte unentschlossen mit den Schultern. »Ist ja nicht so, als ob die Jobs hier auf der Straße liegen, oder?«
»Kommt drauf an, was du machen willst. Ich hätte da vielleicht eine Idee …«
Sie wurden durch Fionas Chef unterbrochen, der zur Tür hineinsah. »Wir haben die Meldung eines illegalen Rennens durch die City. Können Sie sich bitte darum kümmern?«
Fiona verdrehte die Augen, nickte aber. »Sofort, Sir.«
»Und lesen Sie den Rabauken ordentlich die Leviten!«
»Natürlich, Sir.«
»Kannst du das denn alleine machen?«, fragte Trudi, kaum dass er außer Hörweite war. »Ich dachte, die Polizei wäre aus Sicherheitsgründen immer zu zweit unterwegs.«
»Du kannst ja mitkommen. Das sind nur Eddie und Jozef, die mal wieder testen, welcher Rollstuhl schneller fährt. Wir fangen sie wieder ein und schicken sie nach Hause. Routineeinsatz, aber garantiert nicht langweilig.«
»Bin dabei.«
Gemeinsam gingen sie zum Polizeiwagen und fuhren die kurze Strecke ins Stadtzentrum. Tatsächlich, mitten auf dem Marktplatz lieferten sich zwei ältere Männer auf Seniorenmobilen unter lautem Juchzen und gegenseitigen Verwünschungen ein Rennen.
Fiona parkte den Polizeiwagen mitten auf dem Platz und schaltete das Blaulicht ein. »Nun denn, lasset die Spiele beginnen.«
Sie stieg aus. Trudi folgte ihr. Am Rande des Marktplatzes blieben einige Leute stehen und schauten sich das Spektakel an.
Fiona stellte sich den beiden rasenden Elektromobilen in den Weg und zog ihre Kelle. »Halt! Stehenbleiben! Polizei!«