Tulprellas Traum von einer hellen Waldlichtung - Lia Lotte - E-Book

Tulprellas Traum von einer hellen Waldlichtung E-Book

Lia Lotte

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Beschreibung

Als die Sonne noch nicht so heiß schien und der Regen noch reichte, alle Kobolde und Blumenfeen rein zu waschen, ohne dass sie dursten mussten. Damals war es. Da lebte Tulprella noch in einer mächtigen Lilienblüte im Garten eines großen Schlosses. Das Schloss war schneeweiß und der Garten so voller bunter Blüten und geheimnisvoller Düfte, dass sich die Blümlerfamilien jeden Tag eine neue Blüte als Zuhause aussuchen konnten. Bienen kamen zu Besuch und bekamen den süßesten Nektar serviert. Dafür durfte Tulprellas Vater mit ihren Brüdern leckeren Honig von den Bienen holen. So wie die Väter und Brüder der anderen kleinen Blumenfeen auch. Die Feen konnten mit ihren hauchzarten Flügeln, die in der Sonne glitzerten, durch den Garten fliegen und die Kobolde sich mit der Kraft ihrer Gedanken an geheimnisvolle Orte wünschen.

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Seitenzahl: 44

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Impressum

Texte: © Lia Lotte

Herausgeber Lia Lotte

Umschlaggestaltung: © Copyright by Carola Käpernick

Zur grafischen Gestaltung wurden lizenzfreie Bilder von pixabay verwendet und verändert.

Verlag:

Selfpublishing über epubli

Lia Lotte c/o Carola Käpernick

Feldbergstr. 21 b

79336 Herbolzheim

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

eBook: Vertrieb durch epubli

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Tulprellas Traum von einer hellen Waldlichtung

Lia Lotte

Als die Sonne noch nicht so heiß schien und der Regen noch reichte, alle Kobolde und Blumenfeen rein zu waschen, ohne dass sie dursten mussten. Damals war es. Da lebte Tulprella noch in einer mächtigen Lilienblüte im Garten eines großen Schlosses. Das Schloss war schneeweiß und der Garten so voller bunter Blüten und geheimnisvoller Düfte, dass sich die Blümlerfamilien jeden Tag eine neue Blüte als Zuhause aussuchen konnten.

Bienen kamen zu Besuch und bekamen den süßesten Nektar serviert. Dafür durfte Tulprellas Vater mit ihren Brüdern leckeren Honig von den Bienen holen. So wie die Väter und Brüder der anderen kleinen Blumenfeen auch.

Die Feen konnten mit ihren hauchzarten Flügeln, die in der Sonne glitzerten, durch den Garten fliegen und die Kobolde sich mit der Kraft ihrer Gedanken an geheimnisvolle Orte wünschen. Einige trauten sich sogar, in das Schloss hinein.

Es fiel anfangs gar nicht so auf, dass die Sommer heißer wurden und es weniger Wasser gab. Doch als im Garten das stachelige Unkraut überhandnahm, das Schloss seine strahlend weiße Farbe verloren hatte und immer weniger Bienen vorbei schauten, verloren die Blümler ihre magischen Kräfte und die Schwingen waren glanzlos. Die Kraft der Flügel reichte nicht mehr aus, um Ausflüge zu machen. Die Blumenfeen waren froh, dass sie sich noch abfangen konnten, wenn sie von einer Blüte fielen. Richtiges Fliegen war viel zu mühsam. Und bald war klar, dass Tulprellas Familie mit ihrem Blumenvölkchen woanders hin musste.

Auch das Singen der Vögel war weniger fröhlich und die bunte Gartenwelt schien langsam zu sterben. Die Blumen blühten viel früher und Tulpen, nach denen Tulprella ihren Namen verliehen bekommen hatten, weil ihre Mutter sie so liebte, waren bereits im März am Verblühen. Der Flieder, der zu kleine Blüten hatte, um sie zu bewohnen, aber herrlich duftete, blühte schon seit Jahren immer zwei Mal. Was war das nur für eine verrückte Zeit?

Der Blumenrat schickt Späher aus

Die Bewohner des Gartens hatten einen Blumenrat, der alle wichtigen Frage besprach und dafür verantwortlich war, dass es den Blümlern gut ging. Noch ging es keinem schlecht, doch es war eine Veränderung zu spüren und eine Unruhe machte sich breit. Vor allem bei den Müttern, die Angst hatten, ihren Blümlerkindern kein unbeschwertes Leben mehr ermöglichen zu können.

Also wurde der Blumenrat zusammengerufen. Während die Kinder heitere Besuche bei den anderen Kleinen machten, turtelten die Jugendlichen etwas abseits miteinander. Die Zeit ohne Aufsicht durch die Eltern wollte genutzt sein. Wer weiß, wann es mal wieder eine sturmfreie Blüte oder unbeaufsichtigte Momente gab? Bei den Erwachsenen waren Diskussionen im Gange. Wenn die Kinder und Jugendlichen das nicht gekannt hätten, sie hätten Angst bekommen, dass sich alle zerstreiten. Doch das Gegenteil war der Fall. Jeder durfte seine Meinung vortragen.

Usambaro – das Oberhaupt der Großfamilie, die in einem mehrblütigen Veilchen lebte, sagte: „Uns trocknet die Pflanze unter dem Hintern weg. Bienen kommen schon lange nicht mehr vorbei und ohne Honig quengeln unsere Kleinen. Wir müssen eine Lösung finden!“ Laute Zustimmung wurde ihm zuteil. Egal ob es die Bewohner der Lilien, der Glockenblumen oder der Heckenrose waren. Wasser war knapp. Inzwischen mussten Kinder übereinander fliegen, um von demselben Wasser rein gespült zu werden.

Tulprella wurde langsam zu einer jungen und außergewöhnlich schönen Fee und schäkerte mit Usambaros Sohn, dem Kobold Usbro. „Meinst du wir müssen unseren Garten verlassen?“ Tulprellas Stimme klang besorgt. Usbro zog seine kleinen Schultern bis an die Ohren. „Ich weiß es nicht.“ „Was meinst du, wo wir hin könnten? Hast du schon einmal vom Wald gehört?“ „Oh ja, dort soll es total schön sein. Und mystisch.“ Usbro kam direkt ins Schwärmen. „Aber meinst du nicht, dass das Wasser dort auch knapp ist?“ Wieder wanderten die kleinen zierlichen Schultern von Usbro bis an seine langen und abstehenden Ohren. Tulprella seufzte. Romantische Stimmung wollte sich bei den beiden nicht einstellen.

Ein Gong ertönte. Das war das Zeichen dafür, dass der Blumenrat zu Ende getagt hatte. Wahrscheinlich hatten die Eltern keine Lust, ihren Kindern beim Knutschen zuzusehen oder was immer sie sonst auch getan hatten in der Zwischenzeit.

Dieser Abend sollte einer der unvergessenen werden. In allen Familien wurde beim Abendessen über nichts anderes gesprochen, als über den Blumenrat. Dort wo es größere Koboldsöhne gab, wurden Pläne geschmiedet. Väter und Söhne sollten ausziehen und nach einem Ort suchen, an dem sich das Blumenvolk niederlassen konnte. Dabei sollten sie mit Bienen, Vögeln und Ameisen sprechen und fragen, ob ihnen auch auffällt, dass sich das Leben verändert. Dass das Wasser knapp wird und die Sonne brennt, als gäbe es kein Morgen mehr. Als gäbe es kein Morgen mehr? Dieser Satz brannte sich bei Tulprella ein und über den dachte sie unaufhörlich nach.