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Anatolien ist bekannt dafür, dass es im Laufe seiner Geschichte vielen verschiedenen Kulturen eine Heimat war. Da die Küche schon immer im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stand, haben alle diese Kulturen auch ihre eigenen Gerichte und Rezepte hervorgebracht. Dabei profitierten sie von einer großzügigen Natur, die ihnen eine reiche Auswahl an frischen Zutaten bot. Die türkische Küche von heute kombiniert all diese unglaublich vielfältigen Einflüsse. Das Buch Türkisch Kochen für Anfänger ist ein Wegweiser zum reichen kulinarischen Erbe der Türkei. Chefkoch M. Ömür Akkor beschreibt hier sehr anschaulich, wie Sie die Delikatessen Anatoliens auch zuhause auf den Tisch bringen können.
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Seitenzahl: 41
Türkisch Kochen für Anfänger
Copyright © Main-Donau Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 2015
2. Auflage
Es ist nicht gestattet, Teile dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder in PCs/Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Vorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Erschienen im Main-Donau Verlag
ÜbersetzungNuman Sarraç
LektoratAbdullah Kulaç / Wilhelm Willeke
Art DirectorEngin Çiftçi
Grafik & LayoutYavuz Aydemir
Fotografie & Food Design Semih Ural
Korrespondenz:
Gerbermühlstr. 32 60594 Frankfurt am Main
Tel: +49 69 95932138
Fax: +49 6995932139
www.main-donau-verlag.de
ISBN: 978-3-944206-22-6
Druck: CPI books GmbH
Ulm - Deutschland
Türkisch Kochen für Anfänger
M. Ömür Akkor
Inhaltsverzeichnis
Vorwort.................................................................................................... 7
Maßeinheiten.......................................................................................... 11
Ezogelin Çorbası(Würzige Linsensuppe)........................................... 13
Yayla Çorbası(Joghurtsuppe mit Reis)............................................... 15
Soğuk Buğday Çorbası(Kalte Weizensuppe)...................................... 17
Soslu Tavuk Suyu Çorbası(Hühnersuppe mit Sauce)....................... 19
Muhammara (Paprikasalat mit Walnüssen und Knoblauch)............ 21
Humus Ala(Kichererbsenpaste mit Salat)......................................... 23
Ege Ezmesi(Pürierter Schafskäse mit Joghurt und Dill).................. 25
Şakşuka(Gegarter Gemüsesalat mit Tomaten und Knoblauch)....... 27
Kısır(Bulgursalat)................................................................................. 29
Çoban Salatası(Bauernsalat).............................................................. 31
Gavurdağı(Heidenbergsalat)............................................................... 33
Acılı Ezme(Bauernsalat, scharf und kleingeschnitten)..................... 35
Cacık(Knoblauchjoghurt mit Gurken und Minz-Tsatsiki).................. 37
Patates Salatası(Kartoffelsalat)......................................................... 39
Peynirli Közlenmiş Biber Sarması(Paprika mit Käsefüllung)......... 41
Taze Fasulye(Gekochte grüne Bohnen mit Tomaten)...................... 43
Barbunya(Gekochte weiße Bohnen mit Gemüse)............................. 45
Enginar(Artischocken)......................................................................... 47
Zeytinyağlı Nohutlu Bamya(Okraschoten mit Kichererbsen)........... 49
Zeytinyağlı Pancarlı Roka(Rucola mit Olivenöl und Roter Bete)...... 51
Mücver(Zucchini-Reibekuchen).......................................................... 53
Sucuklu Nohut(Kichererbsen mit türk. Knoblauchwurst)................ 55
Cevizli Erişte(Nudeln mit Wallnusskernen)....................................... 57
Pilav(Reis)............................................................................................. 59
Domatesli Pilav(Reis mit Tomaten).................................................... 61
Sebzeli Bulgur Pilavı(Bulgurreis mit Gemüse)................................. 63
Ciğer Tava(Leber in der Bratpfanne).................................................. 65
Ali Nazik(Hackfleisch auf Joghurt mit Auberginen).......................... 67
Pideli Kebap(Kebab auf Brot mit Tomatenjoghurt)........................... 69
Ispanaklı Börek(Börek mit Spinat)..................................................... 71
Kolay Lahmacun(Lahmacun leicht gemacht).................................... 73
Tava Kebabı(Kebab in der Pfanne)...................................................... 75Pastırmalı Kuru Fasulye(Weiße Bohnen mit Dörrfleisch)................ 77
Sebzeli Köfte(Gemüsefrikadellen)...................................................... 79
Tavuk Haşlama(Gekochtes Hühnchen).............................................. 81
Çoban Kavurma(Hirtenpfanne)........................................................... 83
Sütlaç(Milchreis)................................................................................... 85
Cennet Çamuru(Paradiesschlamm)................................................... 87
Reçelli Lor Tatlısı(Quark mit Konfitüre)............................................. 89
Kabak Tatlısı(Kürbisdessert)............................................................... 91
Vorwort
Der französische Denker Jean Baudrillard beschreibt in seinem Buch „Die Intelligenz des Bösen“ (Le Pacte de lucidité ou l’intelligence du Mal) anschaulich, wie sehr Ethik, Politik, Wirtschaft und Kunst heutzutage - im Gegensatz zu früher - miteinander verflochten sind. Die Kunst unserer Zeit zum Beispiel sei eine ‚transzendente Kunst‘ mit politischen, ästhetischen und auch ökonomischen Aspekten. Und genau dieses Phänomen ist auch im Bereich der Esskultur zu beobachten.
Unsere Gerichte kommen nur noch selten in unberührter, ursprünglicher Form auf den Tisch. Sie sind nicht unbeeinflusst geblieben von der Globalisierung und der mit ihr verbundenen Annäherung zwischen den Kulturen und Ökonomien. Im Zuge dieser Globalisierung mussten sich die regionalen Esskulturen einer wahren Invasion von Fastfood-Ketten erwehren und um ihr Überleben kämpfen. Dabei verloren die traditionellen Küchen zunächst an Boden. Doch dann lernten sie dazu, wandelten sich und entwickelten sich weiter. Denn ein weiterer Effekt der Globalisierung war, dass sie auch Neugier auf die verschiedenen traditionellen Küchen anderer Regionen weckte. Sie schuf Nachfrage und sorgte somit dafür, dass immer mehr Restaurants eröffneten, die fremdländische regionale Gerichte anboten, und dass Verteilungsnetzwerke entstanden, die diese Restaurants mit Zutaten beliefern konnten. Auch viele Rezepte regionaler Küchen, die sonst womöglich langsam, aber sicher vergessen worden wären, konnten dadurch bewahrt werden und erlebten sogar eine Renaissance. Diese Entwicklung stärkte die traditionelle Küche, war aber nicht geplant und erfolgte eher unbeabsichtigt.
Andere Entwicklungen weisen hingegen eher in die falsche Richtung: Zahlreiche Lebensmittel, mit denen wir unsere Speisen zubereiten, sind heute weniger gehaltvoll als früher. Bei manchen wurde die Zusammensetzung auf künstlichem Wege verändert, bei manchen wird aus wirtschaftlichen Gründen kurzerhand das Mindesthaltbarkeitsdatum verlängert. Für manche Produkte wird Zucker verwendet, der schneller vom Blut aufgenommen wird, andere machen hungrig statt satt. Manche werden auch einfach als Lebensmittel verkauft, obwohl sie eigentlich aber gar nicht zum Essen gedacht sind. Fehlender Geschmack wird durch Zusatzstoffe wettgemacht, und nicht selten kommt das Essen im Restaurant gar nicht mehr aus der Küche, sondern aus dem Labor. Doch ähnlich wie bei der Renaissance der regionalen Küchen hat auch hier inzwischen eine Gegenreaktion eingesetzt. Viele Menschen haben erkannt, dass minderwertige oder veränderte Lebensmittel Krankheiten auslösen können. Die Nachfrage nach Biolebensmitteln und Lebensmitteln, die nicht durch die Industrie ‚optimiert‘ wurden, ist stark gestiegen. Aber sie
muss noch weiter steigen. Denn noch sind wir weit entfernt von Lebensmitteln, die ehrlich zu uns sind und uns nicht belügen.
Nicht nur der Magen, auch das Auge isst mit
In der orientalischen Küche ist die ethische Dimension des Essens sehr wichtig. Davon künden zum Beispiel türkische Redewendungen wie: baba ocağı (wörtlich: der Herd des Vaters, Bedeutung: das Elternhaus), ekmeği bölüşmek (wörtlich: das Brot teilen, Bedeutung: man teilt etwas mit anderen), sofrada tuzu olmak (wörtlich: das Salz auf dem Esstisch sein, Bedeutung: einen