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Das Leben des Menschen zeigt sein wahres Gesicht nicht erst in dem Widerspiel zwischen Erfolg und Scheitern. Das Leben des Menschen verlangt vieles, vor allem aber die Treue gegenüber Mensch und Gesellschaft und dem einmal eingeschlagenen Lebensweg. Es fordert Respekt vor den Lebensleistungen anderer sowie vor den eigenen Versuchen, das Leben zu einem Wert zu formen, der dem eigenen Dasein zu Grunde liegt und die Achtung seiner Mitmenschen verdient, auch wenn ein anderer dieses Leben selbst nicht wählen würde.
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2025
Über das Leben des Menschen
Vorwort
Das Leben des Menschen zeigt sein wahres Gesicht nicht erst in dem Widerspiel zwischen Erfolg und Scheitern. Das Leben des Menschen verlangt vieles, vor allem aber die Treue gegenüber Mensch und Gesellschaft und dem einmal eingeschlagenen Lebensweg. Es fordert Respekt vor den Lebensleistungen anderer sowie vor den eigenen Versuchen, das Leben zu einem Wert zu formen, der dem eigenen Dasein zu Grunde liegt und die Achtung seiner Mitmenschen verdient, auch wenn ein anderer dieses Leben selbst nicht wählen würde.
1.) Über Bewegung
Eine Bewegung des Menschen bleibt auch nicht stehen, während tausend Worte sprechen. Gefühle können verzaubern, auch wenn sie stillstehen. Ein Gedanke reist um die Welt, obwohl sich die Welt nicht um den Gedanken dreht. Nicht die ganze Welt drückt sich durch Bewegung aus, sowenig wie ein ganzer Mensch sein halbes Leben lang bewegungslos sein kann. Während die Welt sich niemals selbst bewundern kann, ist jeder Mensch gezwungen, mit anzusehen, wie seine Bewegungen erstarren, damit zum Nachdenken wieder Zeit sein kann. Wer sich nur um die Welt dreht, vergisst dabei leicht, selbst ein Antrieb zu sein, der bewegt, was nicht unbewegt bleiben darf.
2.) Über Schritte
Schritte können nicht erfunden werden, doch führen auch nicht an allen Wegen vorbei, die gegangen auch wiederum nur einen Schritt ergeben. Ein Schritt nach vorn, zur Seite oder zurück zu machen, ist kein Beweis dafür, dass ein Mensch sein Existenzrecht nicht verliert, wenn er aufhört, in Bewegung zu sein. Ob ein Schritt in die richtige oder falsche Richtung führt, spürt man nicht am Gegenwind, am Schnee, Hagel oder Regen, sondern dadurch, ob man seinen Zielen näherkommt, wenn man nicht mehr daran denkt, auf einem Weg zu sein.
3.) Über Wege
Einen Weg kann man nicht erfinden, wenn man ihn nur geht, weil ihn schon viele gegangen sind. Alle Wege gemeinsam machen noch kein erfülltes Gefühlsleben aus, doch wird jedes Gefühl stehenbleiben, wenn das Herz aufhört, auf einem Weg zu sein. Gedanken zu entwickeln, ist zwar eine gute Idee, doch von Ideen getragen werden Lebenswege auch nicht entgegen des Willens, grundlos zu wandeln. Wege zu bereuen, die gegangen auch nur eine Lösung für die Probleme des Lebens aufwerfen, kann dagegen nicht das Ergebnis von jeder Bewegung sein.
4.) Über Autonomie
Jede Unabhängigkeit muss mit dem Verlust einer Gefolgschaft ohne Reue bezahlt werden. Danken werden dem Menschen seine Selbstbestimmung nur jene, denen er unfreiwillig nie geholfen hätte. Obwohl Eigenlob nicht stinkt, sondern die Freunde ehrt, kann die Erfindung der Selbstachtung noch lange keine Dankbarkeit hervorrufen. Wer seine persönlichen Antriebe und Beweggründe nicht ausleben möchte, hört auf den Rat anderer. Wer seine Freiheit aufgibt, um lieber anderen Menschen einen Gefallen zu erweisen, schuldet am Ende sich selbst das Ansehen einer autonomen Persönlichkeit.
5.) Über Selbstbestimmung
In die Freiheit führen keine Wege, die nicht vom Zwang beherrscht werden. Jede Fremdbestimmung ist die Chance auf ein Schicksal, das man selbst nicht gewollt haben kann. Selbstbestimmung beginnt dagegen nicht erst an den Toren zu einem neuen Leben. Eine eigene Meinung ist zwar kein Patentrezept für pure Selbstbestimmung, stirbt jedoch auch nicht durch jedes Anliegen, lieber gleich zuhause zu bleiben, während vor der Haustür die Schritte liegen, die in ein gelebtes Leben führen.
6.) Über Fremdbestimmung
