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Der Sinn des Lebens liegt, weil er eine Wahrheit über das Leben aussagt, im Verborgenen. Um hinter das Geheimnis des Lebenssinns zu kommen, empfiehlt sich keine Abkürzung. Es lohnt sich vielmehr, das Leben in seiner Gesamtheit sowie in allen Details zu betrachten und den Sinn des Lebens als den Aktivitäten des Lebens eingeboren zu betrachten, sofern sie dem Aufbau, dem Erhalt oder dem Genuss des Lebens dienen.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2025
Über den Sinn des Lebens
Vorwort
Der Sinn des Lebens liegt, weil er eine Wahrheit über das Leben aussagt, im Verborgenen. Um hinter das Geheimnis des Lebenssinns zu kommen, empfiehlt sich keine Abkürzung. Es lohnt sich vielmehr, das Leben in seiner Gesamtheit sowie in allen Details zu betrachten und den Sinn des Lebens als den Aktivitäten des Lebens eingeboren zu betrachten, sofern sie dem Aufbau, dem Erhalt oder dem Genuss des Lebens dienen.
Die Ziele des Lebens liegen im Verborgenen. Dem Sinn des Lebens nachzuforschen, bedeutet nach den geheimen Zielen des Lebens zu fragen. Verlieren wir die Ziele unseres Lebens aus den Augen, droht uns der Sinn des Lebens hinter den Routinen des Alltags zu entschwinden.
Das Leben dient den Lebenden, die Lebenden dienen ihrem Leben. Das Leben kann jedoch über sich selbst hinaus auch den Werten und Zielen der Welt dienen und so eine persönliche wie allgemeine Bedeutung erlangen. Solange uns unser Leben die Welt bedeutet, halten wir den Sinn des Lebens in unseren Händen. Wenn unser Leben dagegen an Bedeutung verliert, haben wir die Ziele unseres Lebens aus den Augen verloren und müssen auf Sinnsuche gehen, bis unsere Welt wieder rund und unsere Rolle darin wieder die unsere ist.
1.) Über die Idee des Lebens
Am Anfang waren Wille und Kraft, doch noch ruhte die Tat in einem großen Geist. Das Wort erschuf die Welt, doch nicht ehe die Idee erfunden ward. Die Idee ward das Geheimnis des Einstigen, der vor allem Anfang war und dessen Idee von der Welt bis in die Ewigkeit reichte. Aus des Höchsten Allgewalt herausgerissen, entbanden sich die Urkräfte der Physik, die den Kosmos formten und jedes Chaos in eine Ordnung verwandelten.
Zusammen mit den Himmelskörpern schuf der Herr Engel und Götter, lange noch, ehe unser Erdkreis gegründet war. Doch so weit das Universum reichte, fehlte es an einem Ort, an dem sich der Sinn des gesamten Kosmos erweisen könnte. Und so schuf Gott die Erde, mit allem Leben darin, die alle Götter und Engel magisch in ihren Bann zog.
Die Idee der Erde war das Leben, das Gott jeder Kreatur und jedem Gewächs verlieh, damit alles, was geschaffen war, einen Wohlgefallen am Leben haben würde. Doch die Evolution des Lebens, die der Herr in Gang gesetzt hatte, enthielt noch ein hehreres Ziel, als das Leben von
Gewächs und Tier. Als Krone seiner Schöpfung wollte Gott den Menschen, den er nach seinem Bilde formte und mit Vernunft ausstattete, damit der Mensch die Welt und sein Dasein in der Welt begreifen könne. Jedem Tier im Tierreich sowie jedem Gewächs im Pflanzenreich verlieh der Herr eine Würde. Doch die Würde des Menschen sollte sie alle übertreffen und sein sollte die Herrschaft über die Erde sein.
Von der Idee des Menschen bis zum heutigen Tag liegt schon viel Geschichte hinter uns, doch auch noch viel Glaube und Zweifel vor uns. Der Sinn dieser Erde war immer ein Teil von uns und noch immer wird die Welt von Hoffnungen getragen, die manche von uns bis hinüber zu den Wolken oder sogar zu den Sternen tragen können. Das Glück dieser Erde jedoch sollten wir nicht fliehen, solange es uns bestimmt ist, an diesem Glück teilzuhaben.
2.) Über den Lebensmut
Der Lebensatem durchströmt unsere Lungen, die Lebenskraft pulsiert in unseren Adern. Den Mut zum Leben aber stellt unsere Seele bereit, wenn sie gelernt hat, dass das Leben einem Abenteuer gleicht, das ohne Wagnis nicht gewonnen werden kann. Jeder Bewegung unseres Körpers wirkt die Schwerkraft entgegen, gegen die wir uns mit all unserer Kraft auflehnen müssen, um nicht unter uns selbst begraben zu werden. Jeder Trieb des Lebens wird gebeugt von Ängsten, die die Risiken des Lebens scheuen. Mutlos würden unsere Tage verstreichen wie Blei, das in Zement gegossen ist, wäre kein Mut da, um unser Leben zu gestalten.
Der Mut zum Leben erweckt unsere Lebensfreude, ohne die das Leben kein Geschenk, sondern eine Trübsal wäre. Doch ohnehin bleibt das Leben auf dem Wege durch das Leben kein Geschenk, wie an glücklichen Kindertagen, sondern verwandelt sich in Prüfungen, Aufgaben und Lasten. Und so ist jedes Leben eine Klage wert. Ohne mit der Klage unseres Unglückes je Gehör zu finden, würden wir unserer Tage rasch überdrüssig werden. Der Mut zum Leben findet sich häufig nicht im Menschen selbst, sondern muss von außen immer wieder neu entfacht werden, gleich einer Kerzenflamme, die in der Einsamkeit des Menschen zu ersticken droht und der von außen stets neuer Sauerstoff zugeführt werden muss, damit die Kerze lodernd brennen kann.
Manchmal reichen Vorstellungen und Träume, Lebensziele und Begeisterung für die Erneuerung eines erschöpften Lebensmutes. Doch wenn die Seele mit Sorge oder Verzweiflung in die Zukunft sieht und sich selbst keine zukünftige Lebensfreude mehr vorstellen kann, wenn selbst die schönen Erinnerungen an gelungene Zeiten verblassen, dann kann dem Lebensmut des Menschen nur noch ein Wunder helfen, um nicht unter Ängsten und Sorgen begraben zu werden.
3.) Von der Lebenskraft
Alle Ausprägungen des Lebens haben als Ursprung die Kraft des Lebens. Die Lebenskraft äußert sich durch Handlungsimpulse, die den Geist, den Körper und die Seele des Menschen in Atem halten und zu einem bewegten Leben führen. Erst unsere Kraft erweckt unsere Fantasie zum Leben, die sich darum dreht, wie wir mit Hilfe unserer Lebenskraft unser Leben wahr machen können. Unsere Lebenskraft verausgabt sich am Tage, wenn wir schaffen und tun, erholt und reproduziert sich des nachts, wenn wir träumen und ruhen. Die Kraft zum Leben üben wir ein, indem wir uns unser Leben vorstellen, üben sie aus, indem wir unsere Kraft verausgaben und die Untätigkeit fliehen, die unsere Kräfte schwinden und grau werden lässt. Von der Kraft zum Leben zum Leben ist es dennoch manchmal ein großer Sprung, wenn wir die Möglichkeiten nicht erkennen, die zum Leben vorhanden sind. Doch ohne die Lebenskraft kann aus der Idee niemals die Tat werden. Das wahre Leben müsse stetig im Fluss sein und dürfe nicht stagnieren, keine Energien über Monate oder Jahre anstauen, äußerte Heraklit, damit die Lebenskraft des Menschen sich ihre Bahnen bricht und sich das Leben des Menschen ausdrückt durch Tätigkeit und seine Spuren hinterlässt.
Eingeübt wird das Leben durch die Erfahrung, deren unerschöpfliche Quelle Lebenskraft heißt. Im hohen Alter müssen wir uns mit unseren Erinnerungen begnügen an die Taten der Kindheit, der Jugend, des Erwachsenenalters. Doch solange noch junges Blut in unseren Adern pulsiert, solange dürfen wir nicht aufhören, unsere Lebenskraft herauszufordern und das Abenteuer zu suchen, das auch im Alter noch stolze Geschichten erzählen wird.
4.) Über die Lebensfreude
Hinter jedem Menschenleben steht eine Erwartung. Die Erwartung gegenüber dem Leben kann ein lachendes oder ein weinendes Auge haben. Einerseits können wir die Freude über das Leben erwarten, die wir unser Glück nennen, andererseits erwarten wir vom Leben Schmerz, Entbehrung, und Traurigkeit, wenn wir hinüber zum anderen Ufer sehen. Unsere positiven Erwartungen verleihen unserer Zukunft Glanz, während uns unser Pessimismus vor den Schattenseiten des Lebens warnt. Nicht selten sterben in unseren Befürchtungen unsere guten Hoffnungen dahin. Doch immer dann, wenn wir die Freiheit unseres Lebens finden können und zu den Aktivitäten des Lebens aufbrechen, bricht sich unsere Lebensfreude wieder Bahnen und lässt uns die Trübsal vergessen, mit der wir zeitlebens um unser Leben ringen müssen.
Unsere Lebenskraft erneuert sich mit jedem Tag, den wir mit Inhalt füllen und mit ihr geht die Freude über das Leben einher, die wir jedoch nicht genießen können, ohne unsere Lebenskraft und somit unsere Seele, jeden Tag aufs Neue, preiszugeben. Unsere Seele schreitet zur Tat und nur so können wir das Leben und folglich die Freude über das Leben gewinnen, das ihr wahres Gesicht nur den Handelnden enthüllt, sich vor den Untätigen aber verschleiert.
Doch in jedem Menschenherz regiert eine Angst, die davon kündet, dass jedes Glück und jede Lebensfreude sich in einen Scherbenhaufen verwandeln können, wenn den Menschen sein Mut zum Handeln verlässt und er es unterlässt, beständig sein Glück zu schmieden, was erforderlich ist, um die glücklichen Momente des Lebens andauern zu lassen und an der Lebensfreude festzuhalten.
5.) Über die Dankbarkeit
Das Leben schenkt Momente der Glückseligkeit all den Menschen, die trotz Ärger, Wut oder
Traurigkeit an ihrem Leben festhalten und treu zu sich selbst und ihren Hoffnungen stehen. Vom
Verlangen kündet der Lebensdurst, der gestillt werden kann an den Quellen des Lebens. Die Quellen des Lebens liegen in unseren Träumen, Hoffnungen, in unserem ehrlichen Streben nach dem vollwertigen Leben, in unserer Tüchtigkeit und den anderen Tugenden des Lebens.
Ein Teil unseres Glückes entsteht aus unserer Mühe und dem fairen Lohn daraus. Der andere
Teil unseres Glückes kommt uns von außen, ganz unverdient und ohne eigene Mühe, zu. Jeder Mensch definiert sein Glück auf eine ihm eigene, besondere Weise. Unsere Chancen zum Leben sowie zum Glücklichsein darin liegen jedoch nur zum Teil in uns selbst, liegen grundsätzlich vor und neben uns, wie sie Generationen von Menschen für uns aufgebaut und erschaffen haben.
Jeder Mensch kommt mit der Fähigkeit auf die Welt, von seiner Freiheit zu träumen. Hunger, Gewalt und Unrecht, Perspektivlosigkeit und Armut zerstören ein globales Bild vom erreichbaren Glück. Noch scheinen tausende von Hoffnungen verloren zu sein. Doch viele Menschen erheben sich gegen die Missstände ihrer Zeit und es sind mehr als Almosen, die den Bedrückten unseres Erdkreises Trost und Linderung versprechen.
Auf der Erde blühen Milliarden guter Hoffnungen, die allesamt ein gerechter Anlass sind zur Dankbarkeit für das Leben in einer Welt voller Werte und Schätze, die uns schon zuteil wurden, noch ehe wir unsere Werke begannen und die noch nach uns sein werden. Die Welt verdient unsere Anerkennung, noch ehe wir selbst Anerkennung verdienen.
6.) Über den Willen
Der menschliche Wille ist ein Wille zum Leben, der sich Bahnen bricht in den Unternehmungen des Lebens. Zum Sterben brauchen wir keine Kraft, wohl aber, um unter den Lebenden zu weilen.
Ursprünglich wird jeder Wille aus der Freiheit geboren, denn kein höheres Gesetz schreibt dem Menschen seinen Willen vor. Doch seine Freiheit kann der Mensch nicht bewahren, er tauscht sie gegen Verpflichtungen ein, die mit Privilegien verbunden sind.
Das Wollen ist vermutlich das Größte, was der menschliche Wille vermag, doch zum Wollen gesellt sich ein Müssen, ein Können, ein Dürfen sowie ein Sollen. Ein zu großes Müssen zwingt den menschlichen Willen in die Knie, ein zu kleines Können lässt den Menschen an seinen Fähigkeiten zweifeln, ein Wollen ohne ein Dürfen führt den Menschen in einen Gewissenskonflikt, alles Sollen im Leben des Menschen führt zur Kritik und ggf. zur Gehorsamsverweigerung gegenüber der gesetzgebenden Moral und ihren Autoritäten.
Der Mensch wird mit einem Wollen groß, das nach einem Können und einem Dürfen verlangt, jedoch von einem Müssen und einem Sollen gebeugt wird. Unmoralisch kann sein ein Wille, der ausschließlich eigenen Zwecken dient, ohne Rücksicht auf das ehrwürdige Menschenwerk zu nehmen. Doch drohend kann eine Moral sein, die dem Menschen seine Freiheit vorenthält, obwohl sie vorgibt, höheren Zwecken zu dienen, die in der Wohlfahrt der Allgemeinheit liegen.
Der Wille des Menschen ist die gefährlichste Waffe der Welt, die ohne die menschliche Vernunft und sein Gewissen kaum zu bändigen wäre. Die Verfassungen der Freiheit und
Demokratie bringen den Völkern das Recht und zerstören Willkür- und Gewaltherrschaft. Den Willen des Menschen zu bändigen, bleibt nicht allein Sache des Einzelnen, sondern gehört zu den Aufgaben des Staates, der durch Ratsschluss und Verfassung für Recht und Gesetz, Wohlfahrt und Freiheit die Verantwortung trägt. Der Staat ist Anwalt und Richter unseres freien Willens. Auch ein eisernes Gewissen könnte die Schutzfunktionen und Fürsorgepflichten des Staates nicht überflüssig machen.
