Unfall oder Mord? - Walter Brendel - E-Book

Unfall oder Mord? E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Amy Robsart war die erste Ehefrau Robert Dudleys, des späteren Earl of Leicester, dem Geliebten der Königin Elisabeth I. Sie lebte zuletzt im Landhaus Cumnor Place nahe Abingdon. Am 8. September 1560 wurde sie von ihren heimkehrenden Dienstboten tot am Fuße einer Steintreppe aufgefunden. War es ein Unfall oder geplanter Mord? Ein Mordmotiv hatten drei Personen, der Ehemann, die Königin und ihr Geheimdienstchef. Amy Dudleys Todesursache ist bis heute umstritten. Im Jahr 2008 fand der Historiker Steven Gunn das gerichtliche Urteil zu ihrem Fall ("Coroner's Inquest"). Dieses Dokument erklärt ihren Genickbruch durch einen Treppensturz zur Todesursache. Außer von Genickbruch spricht das Dokument von zwei Wunden am Kopf. Sowohl Unfall wie Totschlag sind von diesem Befund her möglich. Robert Dudley war durch weitverbreitete Gerüchte, er habe seine Frau ermorden lassen, so kompromittiert, dass für Elisabeth eine Ehe mit ihm bis auf weiteres zu riskant erschien.

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Seitenzahl: 45

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Walter Brendel

Unfall oder Mord

Unfall oder Mord?

Wie starb Amy Robsart?

Walter Brendel

Impressum

Texte: © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:Das historische Buch, 2023

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin

Inhalt

Einleitung

Die Tatverdächtigen

Das Opfer

Die Untersuchung

Der Auftrag

Beweissuche

Die Überlebenden

Einleitung

Es war der 8. September des Jahres 1560. Der Fund einer Frauenleiche lässt in England von Elisabeth I., den Atem stehen bleiben. Der Tod einer Frau bringt die Königin in Verruf und läutet das Ende der Tudor-Dynastie ein. Ihr Tod macht Elisabeth zur jungfräulichen Königin. Das hat den Lauf der Geschichte verändert. Amy Robsart wird tot aufgefunden. Die Behörden behaupten, sie sei die Treppe heruntergestürzt und habe sich das Genick gebrochen. Dank eines Zufalls kann das Gutachten des Leichenbeschauers heute, fast 480 Jahre später, überprüft werden. Widersprüche tauchen auf. Das magische Wort Amy taucht aus dem Bericht hervor und in dem Augenblick wird es der modernen Gerichtsmedizin und den Historikern klar, was man da untersuchte. So etwas kann man eine Sternstunde für jeden Historiker nennen.

Der Bericht enthüllt, dass Amy andere schwere Verletzungen erlitten hatte. „Hätte ich hier eine Untersuchung durchgeführt“, so ein Gerichtsmediziner, „hätte ich die Beamten darauf hingewiesen, das Tatmerkmal des Mordes zu prüfen.“

Elisabeth I., bekannt als jungfräuliche Königin, ist eine von England bekanntesten Monarchen. Ihre 45 Jahre dauernde Regentschaft wurde als „Goldenes Zeitalter“ angesehen. Das Königreich, was sie geerbt hatte, war alles andere als stabil.

Maria I. von Hans Eworth, ca. 1555

Mary Tudor war gerade gestorben, ihre Schreckensherrschaft als Maria I. hat ihr den Beinahmen „Bloody Mary“ (dt. Die Blutige) eingebracht.

Bereits in der ersten Sitzung des Parlaments nach ihrer Thronbesteigung ließ Maria nicht nur die Ehe ihrer Eltern für gültig erklären, sondern auch Eduards Religionsgesetze aufheben. Damit galten wieder die Kirchengesetze aus den letzten Regierungsjahren Heinrichs VIII. In ihren Bestrebungen wurde sie von Lordkanzler Stephan Gardiner unterstützt. Ihm schlossen sich auch der Bischof von London Edmund Bonner an und von Reginald Pole, den päpstliche Gesandten, den sie nach seiner Ankunft 1554 zum Erzbischof von Canterbury ernannte.

Von ihrem Vater und Halbbruder erbte Maria nur Schulden. Sie versuchte durch drastische Maßnahme (so unter anderen im Vorgehen gegen Falschmünzer und eine Währungsreform) dem dramatischen Wertverlust des Geldes entgegenzuwirken. Doch vieles scheiterte durch die Kriege, die Maria in den letzten beiden Regierungsjahren führte.

So sah es also aus, als Elisabeth das Königreich übernahm. England war in Religionsfragen tief gespalten und von Schulden geplagt.

***

Am 17. November 1558 eilten Boten nach Woodstock, in der die junge Elisabeth ihren Wohnsitz hatte und dort unter Hausarrest stand.

An diesem sommerlich warmen Tag erhielte sie die Nachricht, dass sie jetzt Königin von England ist. Die Legende erzählt, dass es Robert Dudley war, der die Nachricht auf einen weißen Pferd, wahrscheinlich einem Hengst, überbrachte. Elisabeth kannte Dudley, mit dem sie auch eine Zeitlang im Tower inhaftiert war, allerdings schon, seit sie „noch nicht acht Jahre“ alt war.1

Bereits seit 1550 war Dudley mit Amy Robsart verheiratet.

Er überbrachte ihr also die Nachricht, dass sie jetzt Königin sei und sie war nun dort, wo sie von Geburt auch hingehörte.

Im Alter von 25 Jahren musste Elisabeth die Herrschaft übernehmen. Ihre erste Berufung war die von William Cecil, ihren Chefsekretär und Berater all der Jahre, die sie auf Marias Tod gewartet hat. Der skrupellose und extrem protestantische Cecil wurde zum einflussreichsten Mann im Land. Sie nannte ihm „Geist“, was zeigt, dass sie körperlich an ihm überhaupt kein Interesse hatte.

Er war ihre Orientierungshilfe, ihr Besseres Ich, weil er eine Vorstellung von der Welt hatte, die ihr fehlte.

Die Königin war noch sehr jung, weitaus jünger als ihre Schwester, und alle fragten sich von dem Moment ihrer Krönung an, wen sie heiraten würde. Dass sie heiraten musste, stand außer Frage. Frauen konnten schließlich keine Königreiche regieren, und überdies war es ihre Pflicht, die Dynastie ihres Vaters fortzusetzen.

Den richtigen Mann für Elisabeth zu finden, ist Cecils wichtigstes Anliegen. Von einer Frau regiert zu werden, die allein auf sich gestellt ist, galt als Katastrophe. Ausländische Freier umkreisten die Königin wie Aasgeier. Sogar Phillip von Spanien, der Mann ihrer Halbschwester Maria, war an ihr interessiert und das gleich danach, als seine Frau gerade verstorben war.

Elisabeth stand also unter großen Druck zu heiraten, andererseits aber gab es auch die Gefahr, den falschen Freier auszusuchen. Hätte sie jemand geheiratet, der allzu mächtig war, wäre man schnell zum Ableger eines anderen Landes geworden. Für die Tudor-Dynastie war eine Ehe überlebenswichtig, aber Elisabeth war mit ihren Gedanken woanders.

Sie liebte den wilden Robert Dudley. Seine Feinde nannten ihm Zigeuner. Elisabeth machte ihm zum Oberstallmeister. Das bedeutet, dass er für die königlichen Ställe zuständig war, genauso wie für die Beförderung des Hofes. Das war eine verantwortungsvolle Position, denn sie beinhaltete auch seine Zuständigkeit für die Freizeitgestaltung, die Bälle, Turniere und Jagten des Hofes. Er war es auch, der ihre Krönung organisierte und der beim Krönungszug direkt hinter ihr ritt. Die Königin vergaß auch nicht die Verwandtschaft des „Zigeuners“. Robins Schwester Mall wurde Hofdame, Ambrose wurde Feldzeugmeister.