Unser Menü eins - Nadja Zimmermann - E-Book

Unser Menü eins E-Book

Nadja Zimmermann

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Beschreibung

Nadja Zimmermann, bekannt als Moderatorin beim Schweizer Fernsehen und zweifache Mutter, widmet sich in ihrem Koch- und Porträtbuch der Frage, was junge Familien mit zwei vielbeschäftigten Elternteilen kochen, wenn es gut sein soll und schnell gehen muss. Für "Unser Menü eins" hat sie fünfzig Familien in den Kochtopf geschaut. Das Resultat ist ein einzigartiges Kochbuch mit hohem Gebrauchs- und Unterhaltungswert. Liebevoll gestaltet wurde es von Cécile Graf, die bereits Erica Matiles "Vom Fleck weg" und "Hautsache wohl" zu Hinguckern machte. Junge Familien, beide Eltern viel beschäftigt, ein, zwei, drei kleine Kinder. Es fehlt an Zeit, um aufwendige Menüs zu kochen, aber nicht an der Lust, gut zu essen. Nadja Zimmermann ist selbst in dieser Situation und widmet sich mit ihrem Buch "Unser Menü eins" genau diesem Thema. Sie hat fünfzig Familien besucht, ihnen beim Kochen ihres Menü eins zugeschaut, mit ihnen geredet und sie fotografiert. Neben den tollen Rezepten, die im Serviceteil am Schluss, thematisch und alphabetisch übersichtlich sortiert, nochmals aufgeführt werden, bietet das Buch charmante und informative Einblicke in das Familienleben und ist somit nicht nur Koch-, sondern auch schön gestaltetes Familienbuch und ein ideales Geschenk. Zu den fünfzig porträtierten Familien gehören neben Menschen wie Du und Ich auch Schweizer Prominente wie Mona Vetsch, Regula Späni, Claudio Zuccolini, Bänz Friedli, Susanne Kunz oder Tim Wielandt.

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salis

Nadja Zimmermann

50 junge Familien und was sie kochen,wenn es schnell gehen muss

Dieses Buch widme ich allen Familien, die mich beidiesem Projekt unterstützt haben.

5

Dank

Die Idee zu diesem Buch kam mir auf einem Spielplatz. Wo sonst?Gefühlte 376 Mal wurde ich auf solchen schon gefragt, was es bei unszu essen gebe.

Ausgerechnet ich wurde gefragt. Ich, die selber nie weiss, was siejetzt schon wieder in der Küche basteln soll. Unser Repertoire ist be-scheiden. Doch so trug man mal diese, mal jene Idee an mich ran,und ich war froh drum. Eltern haben eben in Sachen schnelle Gerichte,wenn man eigentlich keine Zeit zum Kochen hat, die besten Ideen,da kommt keine In-15-Minuten-fixfertig-auf-dem-Tisch-Bibel dagegenan. Die Familien sind real, ihre Kreationen hektikerprobt.

So traf ich wochenlang Familie um Familie, sah mich in ihren Küchenum, unterhielt mich mit ihnen über Tischsitten, Vorräte und Vor-lieben und lernte dabei ungeheuer viel. Auch war es schön, mal bei an-deren Familien reinzuschauen, wie es da so läuft, zu sehen, wiees auf dem Tisch aussieht, zu hören, wer wie kocht, was so schiefgehtund was die Kinder mögen.

Wertvolles Wissen, das ich nun mit viel Freude an Sie weitergebe.Möge sich auch Ihr Repertoire so sehr erweitern wie meines.

Herzlich, Nadja Zimmermann

7

Vorwort

1 Familie

Knie

8

Die ElternMeist wird viel zu viel eingekauft, dabeide Feinschmecker sind, oft inguten Läden einkaufen und sich vomSortiment verführen lassen. Kochentun sie selten gemeinsam. Einerist Küchenchef, der andere gesellt sichmit einem Glas Wein dazu. Mittagskocht meist Claudia. Wenn es Fleischgibt, ob auf dem Grill oder aus demOfen, oder wenn Marinaden zubereitetwerden sollen, ist Franco zur Stelle.Ob Wochenende oder Wochentag spieltkeine Rolle. Im Zirkusalltag ist je-der Tag ein Arbeitstag. Aber auch imWinter, also ausserhalb der Zirkus-saison, wird zwischen Wochentagenund Wochenenden kein grosserUnterschied gemacht – mit Ausnahmedes obligaten Sonntagsbrunchs.

Die KinderTimothy fühlt sich in der Küche wohl.Er will mithelfen, und vor allemdas Salzen hat es ihm angetan. Ninawiederum interessiert sich überhauptnicht für das Kochen.Essen lieben aber beide und sie ver-passen keine einzige Mahlzeit. Siemögen Suppen und Pasta. Salat undTomaten stehen auf der Liste ebenfallssehr weit oben. Der momentaneRenner sind Wiener Schnitzel. Beiden Früchten sind sie eher wählerisch.Ausser bei Bananen, Erdbeeren undÄpfeln sind sie noch nicht auf den Ge-schmack gekommen.

Claudia Knie-Uez, 44 PR und Marketing Franco Knie, 57 TechnischerDirektor beim Circus Knie, Elefantendompteur Timothy, 2 kleinerGourmand, hilft gerne beim Kochen mit Nina, 2 bleibt den Pfannenlieber fern, schaut aber gerne zu

9

Familie Knie

1

10

Familie Knie

Mozzarella in Carozzamit Cherrytomaten

In 15 Minuten auf dem Teller.

Auf den EinkaufszettelToastbrot, Mozzarella, Cherrytoma-ten, Milch, 2 Eier, Paniermehl, Mehl,Olivenöl, optional: Schinken

So geht’sCherrytomaten waschen, halbierenund in einer Pfanne mit etwas öl und2 halben Knoblauchzehen auf kleinerFlamme braten.Toastscheiben kurz in Milch tunken.Mozzarella (und allenfalls Schinken)zwischen zwei Toastscheiben legen undim Mehl wenden. Ganzes Ei mitetwas Salz schlagen und Toastscheibendarin wenden. Anschliessend panie-ren. In einer Pfanne Olivenöl erhitzenund Toastscheiben darin beidseitigbraten.

11

Familie Knie

1

Zudem im RepertoireCroque Monsieur (Schinken-Käse-Toast), Pasta (mit Knoblauch, Olivenölund Chili oder Tomatensauce), Pizza.

Pastasauce des HausesPassata di Pomodoro von ClaudiasMamma. Dient als feine Basis für To-matensauce. Ein Topf davon mitOlivenöl aufkochen, fein gehackte Zwie-beln, eine Knoblauchzehe und einBlatt Basilikum dazu. Fertig.

Die eigene KücheMediterran, gesund und möglichstausgeglichen. Im Sommer, während derZirkus-Tournee, Grilladen. Viel Gemü-se und Olivenöl.

Die TischregelnSitzen bleiben, bis alle fertig sind.Nicht mit dem Essen spielen.

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Familie Knie

Das steht auf jeder EinkaufslisteSalat, Tomaten, Mozzarella, Schinken,Früchte, Joghurt.

Das ist immer im VorratGuter Wein, Olivenöl, Pasta, Reis,Kräuter und Gewürze, aus Italien mit-gebrachter Parmesan.

Das hat’s immer im TiefkühlerSelbst gemachte Gemüsepürees und-suppen für die Kleinen, Glace,Pommes Frites.

Das FrühstückGibt’s selten. Wenn, dann Müesli.Ansonsten reicht ein feiner Cappuc-cino.

Der ZvieriJoghurt.

13

Familie Knie

2 Familie

Müller-Trachsler

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Die ElternBarbara ist die Küchenchefin. Wennsie da ist, kocht sie. Bei Omeletten sindaber Romeos Wendekünste gefragt.Barbara findet, Romeo könnte das Ge-schirr direkt in den Geschirrspülereinräumen, anstatt in der Spüle zwi-schenzulagern. Romeo wiederumverbringt viel Zeit mit Suchen, dennBarbaras Küchenaufräumaktionensind Umlagerungen, die ihn oft hilf-los zurücklassen. Vieles ist auf einmalnicht mehr dort, wo es war.Im Hause Müller-Trachsler werdenhäufig Pastasaucen selbst gemacht undviele Kuchen gebacken. Ausserdemlieben alle Omas hausgemachte Knöpfli.Wenn in der Küche etwas schiefläuft,dann ist es wegen der Milch. Dieläuft gern mal über.

Die KinderJoya hilft gern mit: Rüsten, Schneiden,Rühren. Als sie noch kleiner war,mochte sie scharfes Essen unheimlichgern. Das ist heute nicht mehr so.Jetzt liebt sie Sushi. Und grundsätzlichalles aus rosa Prinzessinnen-Tellern.Keanu würde am liebsten in dieAbwaschmaschine kriechen, was erimmer wieder mal versucht. Essen tuter alles, aber auch wirklich alles.Ganz besonders Oliven und Trauben.Hauptsache, er wird nicht gefüttertund darf selber essen. Sein Leibgerichtist Glace.

Barbara Müller-Trachsler, 36 Hausfrau und Teilzeitangestelltebei einer Cateringfirma Romeo Müller, 33 PhysiotherapeutJoya, 4 Kindergärtlerin Keanu, 1 Nesthäkchen

15

Familie Müller-Trachsler

2

16

Familie Müller-Trachsler

Omeletten

In 15 Minuten fertig.Süsse und salzige Varianten.

Auf den Einkaufszettel4 Eier, 2 dl Milch, 2 dl Wasser,200 g Mehl, Butter

So geht’sMehl, Milch und Wasser abmessen,mischen, wenig Salz. Teig 20 Minutenruhen lassen. Anschliessend mitButter braten.Dazu: Apfelstücke, Zimt und Zucker,Apfelmus oder auch Schinken undTomaten oder Käse.

17

Familie Müller-Trachsler

2

Zudem im RepertoireTortilla mit Poulet, Sauerrahm, Toma-ten und Salat, Gschwellti mitAufschnitt, Käse und Sauerrahm,Apfelrösti und Rahm.

Pastasauce des HausesRahm-Balsamico-Sauce (Rahm aufko-chen, ein Schuss Balsamico, Parmesandrüberstreuen, würzen).

Die eigene KücheLeicht und frisch. Kaum Fertigpro-dukte.

Die TischregelnSchön am Tisch sitzen. Ellbogen nichtaufstützen. Mit geschlossenem Mundkauen. Fragen, ob man vom Tischgehen kann. Was zurzeit für Joya allesunheimlich schwierig ist, da Keanuden Clown spielt und das Essen in wei-tem Bogen vom Tisch wirft.

ZeitspartrickGrosse Portionen Pastasauce machenund einfrieren.

KüchentrickKalk geht mit Essig oder Calgon primaweg.

GemüsetrickWenn das Gemüse nicht zu weichgekocht ist, essen es die Kinder gerne.

Das steht auf jeder EinkaufslisteBrot, Milch, Joghurt, Früchte, Gemüse.

Das ist immer im VorratPasta, Reis, Kartoffeln, Aufschnitt,Rahm, Sauerrahm, Eier, Käse.

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Familie Müller-Trachsler

Das hat’s immer im TiefkühlerPizza, Glace, Fisch, Poulet, Bolognese-sauce, Omas Knöpfli.

Das FrühstückBrot mit Butter, Honig und Konfitüre.Am Wochenende gibt’s Nutella und einetwas reichhaltigeres Frühstück mitKäse, Ei usw.

Der ZvieriBananen, Äpfel, getrocknete Cranber-ries, Joghurt, Dar-Vida.

19

Familie Müller-Trachsler

3 Familie

Meyer

20

Die ElternGutes Essen wird hier von allengeschätzt, auch wenn es zurzeit nachdem Essen wie auf einem Schlacht-feld aussieht. Vor allem am Wochen-ende wird mit der grossen Kelleangerührt. Mike kocht dann unheim-lich gern, da er sich dabei herrlichentspannen kann. Die Küche, einMesser, Musik, ein Glas Wein …und er ist glücklich. Patricia wiede-rum ist mit Backofen und Backwarenglücklich. Wähen, Kuchen, Muffins,Cupcakes für Kindergeburtstageund Weihnachtsguetzli in allen Variati-onen … das ist ihre Baustelle. Wenndie Kinder am Wochenende manchmalbei den Grosseltern sind, gehenMike und Patricia ganz gediegen aus-wärts essen. An den beiden Krippen-tagen gibt es meistens ein kaltesNachtessen. Grosseinkäufe lassen sichdie Meyers zweimal monatlich nachHause liefern.

Die KinderMitkochen tun die Kinder gern. Vorallem Max kann schon kräftig mithel-fen – sofern er gerade Lust hat.Wenn sich Nico in der Küche aufhält,braucht es immer ein wachsamesAuge, da er sehr lebhaft ist. Er liebtJohannisbeeren aus dem eigenen Gar-ten. Auch Heidelbeeren, Himbeerenund Trauben stehen hoch im Kurs. Undein Highlight ist für ihn, wenn erden letzten kleinen Rest Milch direktaus der Packung trinken darf.

Patricia Meyer, 34 Schulleiterin Mike Meyer, 38 Marketing- und Ver-kaufsleiter bei DIESEL Max, 4 und Nico, 1 gehen zweimal pro Wochein die Krippe und sind einmal bei Oma und Opa

21

Familie Meyer

3

22

Familie Meyer

Wiener Schnitzel mitGurkensalat

Dabei können die Kinder prima mit-helfen. Reste können in einem Sand-wich verwertet werden.

Auf den Einkaufszettel1 Kalbsschnitzel pro Person (vomMetzger für Wiener Schnitzelschneiden lassen), Paniermehl, Eier,Mehl, Gurken, Zitrone

So geht’sSchnitzel mit Wallholz flach klopfen. In3 grossen Gefässen Mehl, verquirlteEier und Paniermehl verteilen. Fleischzuerst mit Salz und Pfeffer würzen,im Mehl wenden, Mehl abschütteln, imEi wenden, grosszügig mit Panier-mehl bedecken und sofort in der Pfan-ne auf beiden Seiten 2 bis 3 Minutenbraten. Am besten in Bratbutter,die Schnitzel sollten darin schwimmen.Gurkensalat: Gurken schneiden,Salatsauce mit öl, Mayonnaise, etwasSenf, Joghurt, Salz und Pfeffer zu-bereiten. Kleiner Tipp: Ei mit etwasRahm aufschlagen, das macht diePanade luftiger.

23

Familie Meyer

3

Pastasauce des HausesHalbrahm aufkochen, 1 bis 2 EsslöffelTomatenpüree dazu, etwas geriebe-nen Parmesan darunterrühren, wenigPfeffer und nach Lust und LaunePetersilie hinzugeben. Dies ist die ab-solute Lieblingssauce der Kinder.

Zudem im RepertoirePouletgeschnetzeltes mit Senfsauce(Poulet würzen, mit wenig Mehlbestäuben, anbraten, aus der Pfan-ne nehmen. Zwiebeln und Knob-lauch in Olivenöl glasig braten, mitetwas Weisswein und Bouillonablöschen und reduzieren. Senf undRahm verrühren, aufkochen undFleisch wieder dazugeben. Am bestenmit Reis und Spinat servieren),Tagliatelle al Salmone (Zwiebeln, NoillyPrat, Olivenöl und Rahm kurz auf-kochen, absieben, mit weissem Pfefferwürzen, Parmesan darüberstreuenund mit Lachs belegen) oder Flammku-chen (Fertigteig mit Crème fraîchebestreichen und nach Lust und Launebelegen, ab in den Ofen).

Die eigene KücheGutbürgerlich schweizerisch mit leichtmediterranem Einschlag. Die Küche istder zentrale Platz im Haus.

Die TischregelnEs wird gemeinsam angefangen zu es-sen. Niemand geht vom Tisch ohneErlaubnis. Teller muss abgeräumt wer-den. Es gibt das, was auf dem Tischsteht. Alles sollte probiert werden, wassich nicht immer durchsetzen lässt.

ZeitspartrickVollbeschäftigung der Kinder, im Not-fall mithilfe des iPads oder einermobilen Küche bestehend aus allenTöpfen und Pfannen auf dem Küchen-boden.

24

Familie Meyer

Das steht auf jeder EinkaufslisteJoghurtreiswaffeln, Farmer, Milch.

Das fehlt immerAbfallsäcke. Auch wenn sie auf derListe stehen. Das liegt daran, weil esan der Kasse immer so hektischwird (»Haben Sie Cumulus?«, »Nein,Max, es gibt keine Gummibärchen.«,»Nico, bitte bleib im Wagen sitzen!«,»Ja gerne, wir sammeln diese Kleber.«).Dann ist auch schon bezahlt unddie Abfallsäcke wurden wieder ver-gessen.

Das ist immer im VorratRösti, Büchsen-Ravioli, Reis, Pasta.

Das hat’s immer im TiefkühlerButter, Hackfleisch, Gemüse in diver-sen Varianten, Glace, Fischstäbchen.

Hier sind sich die Eltern nicht einigMike gibt den Kindern nur ungern Süs-ses, da ohnehin schon überall Zuckerdrin ist. Patricia sieht das nicht so eng.

Das FrühstückVanillejoghurt ist Pflicht.

Der ZvieriReiswaffeln, Babykekse, Blévita,Früchte.

25

Familie Meyer

4 Familie

Soldenhoff

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Die ElternWer kocht, hängt davon ab, was esgibt, denn jeder hat so seine Favoriten.Die andere Person begleitet danndas Kochen mit Bier oder einem GlasWein und fungiert als Handlanger.Meistens ist es aber Renato, der denKochlöffel schwingt. Beim Einkau-fen kommen ebenfalls beide zum Zug.Meist wird hier telefonisch spontanvereinbart, wer was erledigt, ganz ab-hängig von Zeit, Lust und Finn.Gegessen wird oft spät abends. Einer-seits, weil das Essen ein abendlicherHöhepunkt ist, andererseits, weil einervon beiden noch länger unterwegswar. Die Freude am Essen und die Lustam Kochen haben beide aus ihremElternhaus übernommen, und das wirdauch zelebriert, wenn Gäste da sind.Dann dehnt sich das Essen über denganzen Abend hinweg aus, aufgeteilt inmehrere Häppchen und Gänge.

Das KindWährend die Eltern kochen, sitzt Finnin seinem Stuhl in der Küche, kautauf einem Grissini oder einem Gemü-sestängel rum und unterhält dabeidie Eltern und auch sich selbst. Essens-technisch schlägt er sich ansonstennach wie vor mit Brei herum und fin-det grossen Gefallen daran, seineHände hineinzutunken. Er isst wahn-sinnig gern und verträgt es kaum,wenn andere etwas kriegen, er abernicht.

Beatrice Henes, 32 Kommunikationsverantwortliche beim ZürcherVerkehrsverbund ZVV Renato Soldenhoff, 32 selbstständig mitder Konzeptagentur Curious About Finn, 1 geht zweimal pro Wochein die Krippe und steht in engem Kontakt mit seinen Grosseltern

27

Familie Soldenhoff

4

28

Familie Soldenhoff

Kartoffelstock mit Pilz-rahmsauce und Gemüse

Auf den EinkaufszettelKartoffeln, Pilze, Butter, Milch, Rahm,Petersilie oder Schnittlauch, Zwiebeln

So geht’sSauce: Zwiebeln andünsten, Pilze dazu-geben und nach wenigen Minutenmit Weisswein ablöschen. Rahm hin-zufügen. Mit Pfeffer, Bouillon undnach Belieben würzen. Petersilie oderSchnittlauch hinzufügen.Kartoffeln und Gemüse: Kartoffelnschälen und kochen. Gemüse dämpfen.Dies am besten gleich auf dem Kar-toffeltopf in einem Dämpfkörbchen.Kartoffeln, sobald sie weich sind, mitMilch und etwas Butter verstamp-fen und mit Pfeffer und Muskat wür-zen.

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Familie Soldenhoff

4

Zudem im RepertoireThai-Gemüsecurry mit Reis oder asia-tischen Nudeln, Glasnudelsalat mitvorhandenem Gemüse und viel Soja-sauce, Flammkuchen mit Salat,Kartoffeln mit Crème fraîche undSalat, Pizza.

Pastasauce des HausesZwiebeln andünsten und mit Kapern,getrockneten Tomaten, Pinienker-nen und einem halben Landjäger (allesklein geschnitten) ergänzen. MitSalz und Pfeffer würzen und im An-schluss mit Balsamico und Rotweinablöschen. Nach ca. 5 MinutenPelati und etwas Bouillon hinzufügen,nochmals etwas Rotwein dazugebenund mit Kräutern würzen. Belie-big lange kochen.

Die eigene KücheFinn bevorzugt bis anhin Kartoffelnund Karotten in pürierter Konsistenz.Die Eltern kochen zu drei Viertelnleichte Küche mit viel Gemüse und Sa-laten, darunter sind auch einigeasiatische Gerichte. Ein Viertel ver-spricht dann eher deftigere kulinari-sche Erlebnisse wie Braten, Pizzaoder Pasta.

30

Familie Soldenhoff

Die TischregelnGemeinsam mit dem Essen beginnen.

ZeitspartrickUm Zeit zu sparen, verlegen sie ihrLeben in die Küche und tauschensich parallel zum Kochen über den Tagaus. Dies, weil sie relativ viel Zeit insKochen investieren. Aber die meisteZeit geht wohl verloren, wenn sie über-legen, was sie überhaupt essenwollen.

KüchentrickDen Teller vor dem Servieren immermit frisch gemahlenem Pfeffer bestreu-en. Das verleiht dem Menü und denAugen der Gäste mehr Glanz.

Das steht auf jeder EinkaufslisteOliven, Käse, Salat und Gemüsewie Fenchel oder Karotten, getrockne-te Tomaten, Milch, Schokolade.

Das fehlt immerFrischer Koriander.

Das ist immer im VorratPasta und Pelati, Oliven und getrockne-te Tomaten, Kokosmilch.

Das hat’s immer im TiefkühlerBeeren, Bolognesesauce und ein Brot,das schon eine Weile im Tiefkühlerliegt und auf seinen Verzehr wartet.

Das FrühstückFür die Eltern Kaffee und phasenweiseein Glas warmes Wasser oder Müesli.Finn bekommt einen Schoppen.

Der Zvieri (von Finn)Banane und Baby-Guetzli.

Die Getränke (von Finn)Milchpulver, Wasser und Tee.

31

Familie Soldenhoff

5 Familie

Lukas-Ganz

32

Die ElternWenn Gäste kommen, wird gern nachMotto oder Ländern gekocht. Dannpasst alles zusammen, vom Apéro überdie Vorspeise und den Hauptgangbis zum Dessert und der musikalischenUntermalung. Für das Essen ver-antwortlich zeichnet dann meist, oderzumindest zu grossen Teilen, Simon,der auch hervorragende Zöpfe backenkann. Anna backt dafür zweimal imMonat ein Hirsebrot. Ansonsten kochenbeide etwa gleich viel. Und Annakann auf die Schnelle locker ein paarMuffins oder ein Apfel-Crumble ausdem Ärmel schütteln. Da SimonsEltern einen Biohof und -laden betrei-ben, schätzen die beiden Bioproduktesehr. Eingekauft wird einmalwöchentlich bei einem Grossein-kauf mit detailliertem Einkaufszettel,bei wenig Zeit wird aber auch malim Internet bestellt. Und regelmässigerstellt Anna einen Wochen-Essplan,an den sich dann doch niemand hält.

Das KindWenn gebacken wird, hilft Noa flei-ssig mit. Sie rührt den Teig, sticht Kekseaus und verziert Backwaren mitviel Liebe. Sie hilft – nach ihren Mög-lichkeiten – auch beim Tischdecken.Sie gehört eher zu den unkomplizier-ten Essern. Sogar in den Marokko-Ferien ass sie brav, was auf den Tischkam, auch wenn gewisse Lebensmit-tel, Gerüche und Gewürze für sie neuwaren. Salat steht bei ihr ganz weitoben auf der Liste. Dafür ist Stillsitzennoch nicht so ganz ihr Ding. Und oftsingt sie beim Essen.

Anna Lukas, 29 ist dabei, ihr Studium abzuschliessen Simon Ganz, 32Projektleiter in einer Metallbaufirma Noa, 3 geht drei Tage proWoche in die Krippe

33

Familie Lukas-Ganz

5

34

Familie Lukas-Ganz

Wraps

Weil man dafür zahlreiche Resteaus dem Kühlschrank wiederverwertenkann. Sind in 10 Minuten auf demTisch.

Auf den EinkaufszettelWraps, mexikanische Gewürzmischung,frisches Gemüse (Tomaten, Peperoni,Gurken, Avocado, Zucchetti, div. Salate),Fleisch (Poulet, Hackfleisch) oderFisch (Thunfisch, Lachs), Käse, Sauer-rahm (oder Tomatensauce)

So geht’sFleisch in Gewürzmischung braten.Gemüse rüsten und in verschiedenenSchalen servieren. Wraps in Mikro-welle oder Ofen aufwärmen. Servieren.Wraps direkt am Tisch rollen.

35

Familie Lukas-Ganz

5

Zudem im RepertoireLachspäckli (Lachs und Gemüse, Öl,in Backpapier und Alufolie wickeln, abin den Ofen), Backofengemüse (div.Gemüse in Olivenöl, mit Salz und Pfef-fer), Pasta mit rohen Tomaten undZwiebeln, Omeletten.

Die eigene KücheWenig Fleisch, viel Gemüse. Gerne wirdNeues ausprobiert.

Die TischregelnNicht viele, da Noa ziemlich sauber isstund sich benimmt. Aber … die Füssegehören nicht auf den Tisch. Schon beiAnna zu Hause gab es eher lockereTischsitten, deshalb sind ihr die Knig-ge-Vorgaben nicht so superwichtig. Undoffenbar klappt es ja auch so.

ZeitspartrickTomatensauce vom Vortag wird amnächsten Tag in Empanadas gefüllt.Auch gut: Reis im Kochbeutel.

KüchentrickTee- und Kaffeeränder in Teekrügenund Thermoskannen werden mit Back-pulver entfernt. Kanne mit Wasserfüllen, Backpulver rein, etwa 1 Stundewarten – sauber. Ausserdem werdenAbwasch- und Gemüsebürsten ab undzu in die Spülmaschine gesteckt,damit sie schön sauber werden undbleiben.

Das steht auf jeder EinkaufslisteMilch, Joghurt, Äpfel, Salat für dieMeerschweinchen, Vollkornbrotin Scheiben.

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Familie Lukas-Ganz

Das ist immer im VorratWraps, Mexikanische Fleischgewürz-mischung, Pasta, Reis im Kochbeutel,Backzutaten (Mehl, Zucker, Backpul-ver), Butter, Hirse. Eigentlich müsstenauch Eier im Vorrat sein, denn diefehlen oft, wenn sie gebraucht werden.

Das hat’s immer im TiefkühlerIm Sommer viel Glace. Ausserdemmachen sie aus all den Joghurts, dieNoa anfängt, aber nicht fertig essenmag, selber Glace. Hackfleisch, Pou-letgeschnetzeltes und -filet. GefroreneBeeren (woraus sich ebenfalls Glacemachen lässt). Fertigessen wiederumist so gut wie nie vorhanden, ob-wohl sie sich ab und zu wünschenwürden, dass es das hätte.

Das FrühstückMüesli mit Milch (und Früchten,wenn Zeit ist) für Noa und Anna,Joghurt für Simon.

Der ZvieriDar-Vida, getrocknete Cranberries,frische Apfelschnitze.

37

Familie Lukas-Ganz

6 Familie

Späni Bürer

38

Die ElternDas Essen muss schnell gehen, weildie – sehr sportliche – Familie immerviel vorhat und der Tag 36 Stundenhaben müsste. Vor allem am Wochen-ende treiben die Kinder viel Sport,die Eltern sind mit ihnen unterwegs,und so verpflegt man sich mittagsmeist fliegend. Dafür gibt’s am Abendein schönes, etwas aufwendigeresMenü. Unter der Woche findet sich aufdem Mittagstisch immer rohes Ge-