Unter der Fuchtel - Vanessa Haßler - E-Book

Unter der Fuchtel E-Book

Vanessa Haßler

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Beschreibung

»Unter der Fuchtel« besteht aus vier Episoden, welche die Autorin in der kurzweilen Art, für die sie inzwischen bekannt ist, erzählt. Vanessa Haßler erzählt von männlichen und weiblichen Sklaven, von herrischen und auch sadistischen Dominas und von ihrer Spanking-Leidenschaft, die sie mit ihrem Mann Sebastian teilt. Dabei liebt sie es besonders, selbst die Rute zu spüren. Im Kontakt mit anderen teilt sie wiederum die Schläge aus. Auch Freunde klassischer Spanking-Geschichten kommen voll auf ihre Kosten. Eine Episode erzählt eine historische Spanking-Geschichte, dabei verzichtet die Autorin oft die dort oftmals anzutreffende altmodische, gestelzte Sprache. Ein Buch, das jedem an BDSM und Spanking interessierten Mensch gefallen wird. Leseprobe: Toby wurde hinaufgeführt und bekam die Handschellen abgenommen, doch Lady Lydia, die bereits durch Handheben ihre Kaufabsicht bekundet hatte, rief laut von ihrem Platz aus: »Nein, halt, ich will mich selbst mit ihm befassen!« »Aber bitte«, erwiderte der Clubchef. Die Spielregeln bei der Auktion sahen vor, dass potenzielle Käufer das Recht hatten, die ›Ware‹ zu prüfen. Die Sklaven hatten entsprechende Befehle zu befolgen und konnten für Ungehorsam auch gezüchtigt werden. Lydia kam nach vorne und stieg auf das Podium. »Sklave Toby, komm her!«, befahl sie. Aufreizend langsam und frech grinsend befolgte der Bursche die Aufforderung. »Zieh dich aus!« Aber Toby gehorchte nicht, er war es offenbar nicht gewohnt, eine Frau als Autorität anzuerkennen. »Du Fotze hast mir gar nichts zu befehlen!« Lydia lächelte amüsiert, die Widerspenstigkeit des jungen Sklaven schien ihr zu gefallen. »Na warte, dir Flegel bringe ich Manieren bei«, antwortete sie leise. Ihr Tonfall bewirkte, dass Toby nicht mehr grinste. Von den Aufsehern verlangte sie: »Zieht ihn aus und schnallt ihn auf den Bock! Er soll mich kennenlernen, jetzt wird er meine Reitpeitsche zu spüren bekommen!« Zum Erstaunen aller zeigte Toby sich plötzlich gefügig. Er entkleidete sich vollständig, legte sich über den Bock und wurde von den Aufsehern festgeschnallt. Er hatte offenbar begriffen, dass weitere Unbotmäßigkeit ihm nichts einbringen würde. Lydia griff unter ihre Lederjacke und holte eine schwarze, giftig aussehende Reitpeitsche hervor. Hierauf stellte sie sich in Positur und klatschte dem Burschen ein paar Mal kräftig mit der flachen Hand auf den blanken Hintern. Dann bog sie die Peitsche hin und her, holte aus und ließ sie niedersausen.

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Seitenzahl: 183

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Hinweis
Mehr Hiebe als Essen
Ich will dein Sklave sein!
Geliebte Sadistin
Konsequenz und Strenge
Nachwort
Buchvorstellungen
Impressum

Vanessa Haßler

Unter der Fuchtel

Manche mögen’s hart

ISBN 978-3-94596-753-9

(c) 2018 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

Alle Rechte vorbehalten.

Hinweis

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig. Dieses Buch ist ein Fantasieprodukt und die Äußerungen der Erzählerin dienen dem Fortgang der Geschichten. Sie stellen keine Meinungsäußerungen des Verlages oder der Autorin dar. Im wirklichen Leben lehnen wir Gewalt in jeglichen Formen ab!

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

Mehr Hiebe als Essen

Es begann mit einem Anruf meiner Freundin Nicole. Wir kennen uns schon seit einigen Jahren, was uns verbindet, ist unter anderem unsere Vorliebe für BDSM-Aktivitäten in verschiedenen Spielarten. Nicole ist – wie ich und auch mein Mann Sebastian – Mitglied eines SM- Clubs namens »Deep Devotion«. In einer Gaststätte namens »Martinsklause« war eine Veranstaltung dieses Clubs geplant, eine Sklavenauktion. Nicole hatte mich angerufen, weil sie mich und Sebastian, meinen Mann, davon in Kenntnis setzen wollte.

»Hört sich interessant an«, sagte ich, »da möchte ich natürlich unbedingt dabei sein. Pass auf, Nicole, Sebastian kommt gleich nach Hause, ich werde ihn fragen, ob er mitkommen will. Um welche Zeit beginnt denn die Veranstaltung?«

»Um acht«, antwortete Nicole, »ich würde sagen, wir treffen uns eine Stunde vorher, dann haben wir noch etwas Zeit zum Plaudern.«

»Einverstanden. Ich freue mich auf einen spannenden Abend.«

***

Am Freitagabend pünktlich um sieben fanden mein Mann und ich uns im Gesellschaftsraum der Gaststätte »Martinsklause« ein, zu dem nur Mitglieder des Clubs und geladene Gäste an diesem Abend Zutritt hatten. Nicole, der Clubleiter Herr Kramer, und mehrere uniformierte ›Aufseher‹ waren bereits anwesend; von allen wurden wir herzlich begrüßt. Kurz vor acht war der geräumige Saal bereits gut gefüllt: Etwa hundert Personen hatten auf den bereitgestellten Stühlen hinter schmalen Tischen Platz genommen. Getränke konnten direkt aus dem Schankraum der Gaststätte geordert werden, sie wurden von Kellnern serviert, die Küche war geschlossen. Vor der hinteren Wand des Saales, der auch für Theateraufführungen und Kammerkonzerte geeignet ist, befand sich eine etwa meterhohe Bühne mit seitlichen Treppenaufgängen. Auf dieser gut ausgeleuchteten Bühne stand ein ›Strafbock‹, den ja wohl jeder Flagellant kennt, außerdem eine mittelalterliche ›Streckbank‹, die nach historischem Vorbild angefertigt worden war. Neben dem Strafbock befand sich eine Art Schirmständer, darin steckten Rohrstöcke in verschiedenen Längen und Stärken.

Nachdem der Clubleiter vom Rednerpult aus um Ruhe gebeten und das Publikum begrüßt hatte, ging er zu seinem Platz hinter einem seitlich stehenden Tisch. Neben ihm saß eine gut gekleidete Frau vor einem Laptop. Sie gehörte, wie auch die Aufseher, zur Clubleitung.

Es wurden dann die Sklaven hereingeführt: Zunächst ein junger Mann, dessen Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt waren. In seinem Gesicht las ich etwas Hinterhältiges und Verschlagenes – der Bursche gefiel mir nicht. Dann kam ein äußerst attraktives, schwarzhaariges Mädchen. Sie trug einen kurzen Rock und ein knappes Top, das ihre Brüste durchschimmern ließ und über dem Bauchnabel endete; ihre nackten Füße steckten in Sandaletten. Als Sebastian sie erblickte, atmete er tief durch – es klang wie ein sehnsuchtsvoller Seufzer. Ich spürte, dass er das Mädchen auf Anhieb sehr mochte, komischerweise machte mich das nicht eifersüchtig – vielleicht deshalb, weil auch ich die junge Sklavin ausgesprochen sympathisch fand. Der Bursche war mit Jeans und Pulli bekleidet, beide Sklaven trugen Lederhalsbänder mit Eisenringen daran, zudem Lederarmbänder ebenfalls mit Metallringen – typische Symbole der Demut, die ein Sklave niemals eigenmächtig entfernen darf. Sie mussten sich auf eine rechts vor der Bühne stehende Bank setzen, hierauf ging der Clubleiter, der auch Moderator der Versteigerung war, wieder zum Pult und erklärte:

»Liebe Clubmitglieder, liebe Gäste, wir haben heute kein umfangreiches, dafür aber ein sehr interessantes Angebot. Ich beginne mit Tatjana, einem bildschönen Mädchen, neunzehn Jahre alt. Sie kommt aus Mazedonien, ist seit einem Jahr in Deutschland und leider recht trotzig und zickig. Sie muss streng erzogen und an kurzer Leine geführt werden. Tatjana ist uns schon mehrmals wegen Diebstahls gemeldet worden, sie wurde von ihrem Herrn deshalb entlassen und steht wieder zum Verkauf. Sie braucht dringend eine neue Anstellung – offiziell als Hausmädchen mit Arbeitsvertrag – inoffiziell als Sklavin mit dem von uns formulierten Vertrag. Das Mädchen hat keine Ausbildung und keinen Schulabschluss, deshalb liegt mir sehr daran, dass sie wieder in gesicherte Verhältnisse kommt, und lernt, ihre Sklavenrolle voll und ganz zu akzeptieren. Es ist ihr eigener Wunsch – Tatjana wird von niemandem zu etwas gezwungen. Was sie braucht, ist strenge Zucht, sie muss unter der Fuchtel stehen, wie es so schön heißt. Das ist, wie sie uns glaubhaft versichert hat, ihr brennender Wunsch.«

Der Leiter befahl Tatjana dann, sich auf die Bühne zu begeben. Doch sie verweigerte den Gehorsam, deshalb musste sie von zwei Aufsehern hinaufgezerrt werden.

»Tatjana, wenn du weiter Widerstand leistest, wirst du es bereuen!«, warnte der Clubchef das Mädchen.

Es stand nun als Erstes ihre Bestrafung an, die Clubleitung hatte sie wegen wiederholter Aufsässigkeit zur ›Kitzelstrafe‹ auf der Streckbank verurteilt. Auktionen mit einem Strafvollzug beginnen zu lassen, hat eine lange Tradition: Die zum Verkauf stehenden Sklaven sollten eingeschüchtert, zum Gehorsam ermahnt und vor Fluchtversuchen gewarnt werden. Tatjana wurde aufgefordert, sich auszuziehen – nach kurzem Zögern befolgte sie den Befehl, sie wollte sich wohl nicht durch weiteren Ungehorsam beim Publikum unbeliebt machen. Splitternackt musste sie sich von allen Seiten präsentieren. Ich sah, dass ihr Körper dem einer Dreizehnjährigen glich: Schmale Hüften, kleine Brüste, zu ihrem Hintern fiel mir spontan das Wort »Kinderpopo« ein. Ich konnte nicht glauben, dass Tatjana neunzehn Jahre alt sein sollte.

Ein Aufseher führte sie zur Streckbank. Sie musste sich rücklings hinlegen, ihre Hände und Füße wurden festgebunden und ihr Körper straff gespannt, jedoch so, dass ihr kein ernstlicher Schaden zugefügt wurde. Einer der Aufseher begann, die Fußsohlen der Wehrlosen beidhändig mit den Fingerspitzen zu kitzeln. Mit mechanisch skandierendem Lachen – immer wieder unterbrochen von schrillem Schreien – reagierte Tatjana auf diese gemeine Prozedur. Der andere Aufseher trat hinzu und kitzelte das Mädchen unter den Armen, an den Flanken, am Bauch, zwischen den Beinen und an den Brüsten. Das ging minutenlang so weiter, wobei die Männer diese Behandlung immer weiter intensivierten und beschleunigten.

Mein Mann besitzt ein Buch, darin wird eine Variante der Kitzelfolter beschrieben, die vor allem in den Balkanländern und im Orient beliebt ist; sie wird vorzugsweise zum Erpressen von Geständnissen angewendet, etwa bei Frauen, die des Ehebruchs beschuldigt wurden: Das nackte Weib muss sich auf dem Boden oder auf einem Podest auf den Rücken legen und die gefesselten Hände über die angezogenen Knie hinabdrücken. Hierauf wird zwischen Unterarme und Kniekehlen eine Stange geschoben, die von zwei Männern in waagerechter Position gehalten wird, die Füße werden an die Hände gebunden. Die Gesäßspalte, die rasierte Schamregion und die Fußsohlen der Sünderin werden angefeuchtet und immer wieder mit Salz eingerieben, das von Ziegen abgeleckt wird. Dies mag lustig anmuten, tatsächlich aber ist es eine furchtbare Tortur, die jedes gewünschte Geständnis hervorbringt und – über Stunden ausgedehnt – die Delinquentin in den Wahnsinn treibt. Durch das Salz und die rauen Ziegenzungen werden die empfindlichen Körperregionen immer stärker bis zur Unerträglichkeit gereizt. Damit die Ziegen nicht durch das Kreischen der Delinquentin irritiert werden, ist diese sorgfältig geknebelt. Nach einer Weile wird die Folter unterbrochen, der Knebel wird gelöst und die Beschuldigte bekommt Gelegenheit, ein Geständnis abzulegen. Tut sie das nicht, geht’s weiter, die Prozedur wird fortgesetzt, bis die Gemarterte ihre ›Verfehlung‹, die sie womöglich gar nicht begangen hat, eingesteht.

Dass Kitzeln schlimmere Auswirkungen haben kann als Schläge, wird jeder bestätigen können, der es am eigenen Leibe erfahren hat. Hätte Tatjana das gewusst, wäre ihr – wenn man sie zuvor gefragt hätte – eine Tracht Prügel als Strafe für ihren Trotz sicherlich lieber gewesen. Die Kitzelfolter wurde schon bei den Hexenverhören eingesetzt und konnte, wenn das Geständnis nicht rechtzeitig erfolgte, zum Erstickungstod des Opfers führen. Die Redensart »zum Totlachen« bekommt in diesem Zusammenhang eine wahrhaft schreckliche Bedeutung.

So schlimm erging es Tatjana zwar nicht, doch das ständige Kichern und Kreischen verursachte in zunehmendem Maße Luftnot und sogar Atemaussetzer. Die Männer unterbrachen dann die Strafaktion, bis ein geräuschvolles, schrecklich klingendes Einatmen anzeigte, dass die Verkrampfung der Bauchmuskulatur und des Zwerchfells sich gelöst hatte und Tatjana wieder Luft bekam. Hierauf ging es weiter: Die Aufseher streichelten und liebkosten das Mädchen zunächst, sie zwirbelten sanft die Brustwarzen und stimulierten vor allem die Intimregion, um plötzlich erneut mit dem heftigen Kitzeln einzusetzen. Tatjana wurde auf diese Weise einem ständigen Wechsel von Erregung und Qual ausgesetzt. Zunächst leicht und sanft glitten die Finger der Männer über den nackten Körper, alsdann folgte übergangslos das gemeine Grapschen und Kneifen, das zu einer immer stärkeren Reizung der Nerven führte. Die Empfindlichkeit der Gepeinigten wurde so immer weiter gesteigert, bis schließlich eine einfache Berührung genügte, um einen unerträglichen Kitzelreiz auszulösen.

Endlich beendete der Auktionsleiter das sadistische Schauspiel mit einem energischen »Halt!«. Das war gerade zur rechten Zeit, denn ich wollte im selben Moment lautstark protestieren, ich hielt diese Form der Bestrafung für total überzogen und unangemessen. Die Aufseher ließen von der Gestraften ab, worauf das Mädchen einen langen, gellenden Schrei ausstieß – es war die Reaktion auf die unerträgliche Anspannung während der Kitzeltortur.

Das Ausgangsgebot für Tatjana stand bei 1500 Euro; das Interesse an dem Mädchen war aber sehr gering, viele befürchteten wohl, dass Tatjana ihnen früher oder später Ärger mit irgendwelchen Behörden bescheren könnte. Nur drei Interessenten beteiligten sich, darunter eine Frau mit Schirmmütze, Lederjacke und hohen Stiefeln, eine typische ›Sado-Lesbe‹. Sie war Clubmitglied und nannte sich »Lady Lydia«; sie erhielt schließlich den Zuschlag bei 2000 Euro.

Ausgerechnet die! - hätte ich fast laut gerufen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine solche Person imstande sein sollte, ein labiles und entwurzeltes Kind – so wirkte Tatjana auf mich – auf Dauer zu beherbergen und zu erziehen.

Tatjana wurde losgebunden, durfte sich anziehen und wieder auf der Bank Platz nehmen. Lady Lydia begab sich zwecks Erledigung der Formalitäten zum Tisch der Clubleitung.

»Und schon geht es weiter«, ertönte die Stimme des Moderators. »Ich möchte Ihnen nun den nächsten Sklaven vorstellen, er heißt Toby, sein bisheriger Herr nannte ihn so. Toby ist sechsundzwanzig Jahre alt, er hatte schon mehrere Herren, wurde aber wegen Vertragsbruchs immer wieder entlassen. Vertragsbruch ist noch gelinde ausgedrückt, er hat sich schon mehrmals strafbar gemacht: Diebstahl, Einbruch, Betrügereien und was sonst noch alles. Er musste immer wieder Sozialstunden ableisten und erst kürzlich wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Außerdem neigt er zu Gewalttätigkeiten, das mussten wir auch schon feststellen, deshalb haben wir ihm Handschellen angelegt. Handtaschenraub und Körperverletzungen – diese Delikte gehen ebenfalls auf sein Konto. Er hat seine Taten bereut und versucht, sie gutzumachen, deshalb geben wir ihm noch eine letzte Chance. Wird er noch einmal auffällig, muss er ins Gefängnis, dann ist es aus und wir können uns nicht weiter um ihn kümmern. Er braucht eine sehr feste und strenge Hand, sein letzter Herr war viel zu weich und nachgiebig mit ihm. Also, wer Interesse an ihm hat, mag ihn sich näher ansehen, das Eröffnungsgebot steht bei fünfhundert Euro. Doch zunächst wird er für sein wiederholtes Fehlverhalten bestraft, die Clubleitung hat ihn zu fünfundzwanzig Stockhieben verurteilt. Sklave Toby, begib dich aufs Podium!«

Toby wurde hinaufgeführt und bekam die Handschellen abgenommen, doch Lady Lydia, die bereits durch Handheben ihre Kaufabsicht bekundet hatte, rief laut von ihrem Platz aus: »Nein, halt, ich will mich selbst mit ihm befassen!«

»Aber bitte«, erwiderte der Clubchef.

Die Spielregeln bei der Auktion sahen vor, dass potenzielle Käufer das Recht hatten, die ›Ware‹ zu prüfen. Die Sklaven hatten entsprechende Befehle zu befolgen und konnten für Ungehorsam auch gezüchtigt werden.

Lydia kam nach vorne und stieg auf das Podium.

»Sklave Toby, komm her!«, befahl sie.

Aufreizend langsam und frech grinsend befolgte der Bursche die Aufforderung.

»Zieh dich aus!«

Aber Toby gehorchte nicht, er war es offenbar nicht gewohnt, eine Frau als Autorität anzuerkennen.

»Du Fotze hast mir gar nichts zu befehlen!«

Lydia lächelte amüsiert, die Widerspenstigkeit des jungen Sklaven schien ihr zu gefallen.

»Na warte, dir Flegel bringe ich Manieren bei«, antwortete sie leise.

Ihr Tonfall bewirkte, dass Toby nicht mehr grinste. Von den Aufsehern verlangte sie: »Zieht ihn aus und schnallt ihn auf den Bock! Er soll mich kennenlernen, jetzt wird er meine Reitpeitsche zu spüren bekommen!«

Zum Erstaunen aller zeigte Toby sich plötzlich gefügig. Er entkleidete sich vollständig, legte sich über den Bock und wurde von den Aufsehern festgeschnallt. Er hatte offenbar begriffen, dass weitere Unbotmäßigkeit ihm nichts einbringen würde.

Lydia griff unter ihre Lederjacke und holte eine schwarze, giftig aussehende Reitpeitsche hervor. Hierauf stellte sie sich in Positur und klatschte dem Burschen ein paar Mal kräftig mit der flachen Hand auf den blanken Hintern. Dann bog sie die Peitsche hin und her, holte aus und ließ sie niedersausen. Toby reagierte mit einem gellenden Schrei auf den wuchtigen Hieb. Im Sekundentakt schlug Lydia dann weiter zu. Das Pfeifen der Peitsche, das Aufklatschen der Hiebe und Tobys Gebrüll hallten schaurig durch den Saal.

Ich wusste zwar, dass Toby das freiwillig über sich ergehen ließ, dennoch staunte ich wieder einmal darüber, was masochistisch veranlagte Menschen mit sich machen lassen und aushalten können.

Erst nach etwa vierzig Hieben ließ Lydia es mit der erteilten Tracht bewenden. Sie betastete und tätschelte Tobys nun mit wulstigen Striemen überzogenen Hintern, dann sagte sie zufrieden lächelnd zu den Aufsehern: »Macht ihn los!«

Toby wurde losgeschnallt und vom Bock gezogen. Mit beiden Händen seinen Po reibend, stand der splitternackte Sklave vor seiner künftigen Herrin.

»Hände hinter den Kopf!«, kommandierte Lydia.

Der Sklave gehorchte augenblicklich.

»Und jetzt wiederhole, was du vorhin zu mir gesagt hast!«, befahl sie dann.

Doch Toby schwieg und starrte auf den Boden. Er wirkte verstört, wahrscheinlich hatte er nie zuvor – noch dazu von einer Frau – derartige Senge bezogen.

»Du willst mir wieder nicht gehorchen?«, fragte Lady Lydia fast flüsternd, was umso bedrohlicher wirkte. Aber Toby wusste, dass er den Befehl nicht befolgen durfte. Er wollte wohl nicht noch einmal auf den Bock geschnallt werden. Er wusste, dass diese Frau ihn kaufen würde, dass es ihr Spaß machte, aufsässige Burschen zu zähmen. Sie würde ihn dressieren und immer wieder auspeitschen. Schließlich würde er jeden Widerstand aufgeben und zahm und folgsam sein.

»Du bist ein kluges Kerlchen«, sagte Lady Lydia zu Toby, als hätte sie seine Gedanken gelesen, »du wirst schnell lernen, was ich von dir erwarte. Ich werde sehr streng mit dir sein, denn das ist für dich die einzig richtige Erziehung. Und wenn du nicht spurst: Hiebe, Hiebe und noch mal Hiebe, bis du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist. Aber wenn du besonders brav warst und ich in entsprechender Stimmung bin, dann darfst du mal mit Tatjana schlafen. Ich habe ja gesehen, wie du das Mädchen angestarrt und angeschmachtet hast. Aber das musst du dir sehr hart verdienen. Und dass ich nur schwer zufriedenzustellen bin, kannst du dir vielleicht denken. Und jetzt machst du dein Maul auf, damit ich deine Zähne untersuchen kann!«

Auch diesen Befehl befolgte Toby sofort. Lydia klopfte mit dem metallenen Knauf der Reitpeitsche seine Zähne ab. »Das sieht nicht so ganz toll aus. Gleich am Montag werde ich mich um einen Zahnarzttermin für dich kümmern. Und jetzt ziehst du dich an und setzt dich wieder auf die Bank! Du hast großes Glück, dass du mein Sklave sein darfst. Doch ob das Glück dir auch weiterhin lacht, kommt auf dich an.«

Als einzige Kauflustige bekam Lydia natürlich den Zuschlag. Sie begab sich nach Erledigung der Formalitäten wieder zu ihrem Platz, Toby kleidete sich an und ging zur Bank. Als ich sah, wie behutsam er sich hinsetzte, konnte ich ein Gefühl der Schadenfreude nicht unterdrücken.

Die Veranstaltung war damit zu Ende und die Gäste verließen nach und nach den Saal. Lady Lydia führte Tatjana und Toby an Hundeleinen, die sie an den Metallringen der Halsbänder befestigt hatte, hinaus. Nachdem wir uns von der Clubleitung und von Nicole verabschiedet hatten, traten Sebastian und ich den Heimweg an.

***

Zum Begriff »freiwillig«, der mehrmals genannt wurde, möchte ich noch bemerken: Ich finde, dass er – jedenfalls was Tatjana und Toby angeht – nicht zutrifft. Nehmen wir Toby als Beispiel: Natürlich hätte er, als Lady Lydia ihn mit der Reitpeitsche vermöbelte, einfach »Stopp!« rufen können. Die Aktion wäre dann sofort abgebrochen worden. Aber in diesem Fall hätte er als ›nicht belastbar‹ und ›schwer vermittelbar‹ gegolten. Und einen neuen Herrn oder eine Herrin zu finden, war für ihn – genau wie für Tatjana – existenziell wichtig. Beide glaubten das zumindest. Toby wäre sonst über kurz oder lang auf der Straße gelandet, wieder straffällig geworden und hätte sich bald im Knast wiedergefunden. Für einen entsprechend veranlagten Menschen ist eine 24/7-Stellung (Vollzeitsklave – also an 7 Tagen rund um die Uhr, mit Unterkunft und Verpflegung) durchaus eine Existenzmöglichkeit. Letztlich aber handelt es sich dabei aber um nichts anderes als eine Form der Prostitution – mit allen damit verbundenen Risiken und Unsicherheiten.

***

Gleich am nächsten Tag rief Nicole mich wieder an: »Stell dir vor, Vanessa, ich bin jetzt Lady Lydias Zofe, in Teilzeit, viermal die Woche abends und jedes Wochenende. Ich habe sie noch gestern Abend angerufen und sie hat mich engagiert. Prima, nicht wahr?«

»Ich weiß nicht, Nicole, ich mag diese Frau nicht.«

»Aber warum denn nicht, ich finde, dass sie sehr professionell ist«, widersprach mir Nicole. »Sie ist übrigens Besitzerin und Chefin eines Bordells, dort ist sie unter anderem auch als Domina tätig.«

»Ach du Schande!«, stieß ich aus.

»Wieso?«

»Ja begreifst du denn nicht, was das bedeutet? Sie wird ihre Sklaven dort als Lustobjekte anbieten, um so den Kaufpreis wieder reinzuholen, das kannst du dir doch an fünf Fingern abzählen.«

»Glaube ich nicht«, meinte Nicole, »soviel ich weiß, sollen Tatjana und Toby ihr nur privat zur Verfügung stehen, als Leibsklavin und Laufbursche. Warten wir es doch ab, ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden.«

»Das bitte ich mir aus«, gab ich zurück. »Na ja, ein Gutes hat die Sache: Als Lydias Zofe erfährst du, wie es Tatjana weiter ergehen wird, und kannst es mir erzählen. Und auch die Clubleitung darüber informieren, die wird ohnehin ein Auge darauf haben. Es ist mir nämlich nicht egal, was aus dem Mädchen wird.«

»Und Toby?«, fragte Nicole.

»Der Typ ist absolut kriminell, der wird sich nicht ändern. Von mir aus kann Lydia ihn dumm und dämlich dreschen – ich hätte kein Mitleid mit ihm.«

»Oh je! Aber wahrscheinlich hast du recht. Auf jeden Fall – sobald ich etwas Neues weiß, rufe ich dich an.«

»Ja, mach das.«

Ich dachte noch eine Weile über das Gespräch nach. Vielleicht tat ich Lydia ja unrecht. Wenn ich jemanden nicht mag, kann ich sehr ungerecht sein. Was Nicole betrifft: Sie gehört zu den Menschen, die streng geführt, kontrolliert und auch bestraft werden müssen. Sie braucht Schläge, sie verkraftet härteste Züchtigungen. Sicher bekommt sie jetzt von Lydia regelmäßig das Fell gegerbt und fühlt sich danach »wie neu geboren« – so hat sie es schon einige Male ausgedrückt.

***

Der Sklave Toby begriff sehr schnell, dass er unter seiner neuen Herrin nichts zu lachen haben würde. In der ›Folterkammer‹, die sie im Keller ihres Hauses eingerichtet hatte, erteilte sie ihm – assistiert von Nicole – die ersten Lektionen.

»Ausziehen, alles, Tempo, und dann auf den Bauch legen!«, kommandierte sie mit ihrer durchdringenden Stimme. Toby gehorchte, er musste die Hände auf dem Rücken verschränken, wo er sie mit Handschellen gefesselt bekam. Dann wurde eine Kette an seinen Füßen befestigt, die über eine Walze an der Decke lief und mit einer Kurbel bewegt werden konnte. Lydia zog den Sklaven hoch, bis er mit dem Kopf nach unten in der Luft baumelte. Hierauf spannte sie eine Drahtschlinge stramm um seine Hoden und eine weitere um den Penis. Die Schlingen waren über isolierte Kabel mit einem Transformator verbunden. Das sadistische Weib verpasste ihm dann Stromstöße,sodass sein Körper sich jedes Mal zusammenkrümmte wie ein Klappmesser. Sein Schmerzgebrüll kommentierte sie mit zynischem Lachen und sarkastischen Bemerkungen: »Das macht Spaß, nicht wahr? Ja, das bringt dich in Stimmung! Das werde ich jeden Tag so mit dir machen!«

Immer wieder – unterbrochen von kurzen Pausen – jagte sie ihm mehrere Sekunden lang Strom durch den Unterleib. Erst, als Toby kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren, beendete Lydia die grausame Prozedur. Sie ließ ihn herunter und kettete seine Füße los, die Hände blieben aber auf dem Rücken gefesselt. Nachdem er sich kurz erholen durfte, musste er sich über einen Strafbock legen, der natürlich im Folterkeller nicht fehlen durfte. Toby wurde mit Schnallen fixiert und war nun in der verhassten Demutsstellung erneut der Willkür seiner Herrin völlig ausgeliefert. Sie klatschte ihm eine gute Minute lang kräftig mit der flachen Hand auf den Hintern. Dann befahl sie Nicole, ihm mit einer großen Klistierspritze mehrere Einläufe zu verabreichen, die er jedes Mal ein paar Minuten einbehalten und dann in einen Eimer entleeren musste.

Nachdem er als Nächstes den Analbereich gründlich eingefettet bekommen hatte, rammte ihm Lydia einen mittelgroßen Dildo tief ins Rektum und zog ihn wieder heraus. Das wiederholte sie mit zunehmender Geschwindigkeit. Für Toby, der so etwas nicht gewohnt war, bedeutete das eine böse Schikane – mehr noch: Es war reine Folter.

Dabei wurde er wieder verspottet: »Jaaaaa, das tut richtig gut! Diese Übung werden wir ebenfalls jeden Tag machen, jedes Mal mit einem größeren Dildo. Alles im Leben will nämlich gelernt sein. Schließlich habe ich nicht umsonst Geld für dich bezahlt.« Während sie ihn unermüdlich weiter mit dem Dildo malträtierte, fuhr sie fort: »Du bildest dir doch wohl nicht ein, dass du hier den ganzen Tag faulenzen kannst und auch noch durchgefüttert wirst. Du wirst in meinem noblen Club den aktiven Gästen zur Verfügung stehen. Die wollen nämlich, wenn sie deinen Hintern tüchtig durchgestriemt haben, noch schön einen wegstecken. Und dreimal darfst du raten, wohin sie ihn stecken wollen. Aber ich bin sicher, dass du das genießen wirst – du musst nicht mal schwul dafür sein. Für einen Sklaven ist es doch das Größte, von einem strengen Meister durchgepeitscht und dann in den Arsch gefickt zu werden.«