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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,7, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Professur für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre), Veranstaltung: Interdisziplinäres Seminar "Volksparteien - Ein Auslaufmodell? Geschichte, aktueller Stand und Perspektiven von CDU und SPD., Sprache: Deutsch, Abstract: "Werbung entscheidet Wahlen" besagt ein Zitat aus einem Fachaufsatz. Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse des Wahlkampfes von CDU und SPD anlässlich der Bundestagswahl 2002, bei der Edmund Stoiber (CSU) als Spitzenkandidat der CDU/CSU den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) herausforderte. Gerhard Schröder blieb nach Auszählung der Stimmen Bundeskanzler. Wahlplakate im Rahmen von Wahlanalyse zu untersuchen, ist nicht weit verbreitet und übte daher einen Reiz auf den Autoren aus, sich mit dieser Thematik zu befassen. Hierbei ging es im wesentlichen um die Darstellung von Aufbau, Akzenten und Ablauf der Kampagnen. Dies wird bei den betrachteten Parteien auch in Relation zum veröffentlichtem Wahlprogramm gestellt. Eingeleitet wird die Seminararbeit durch grundsätzliche Feststellungen zum Wahlkampf mit seinen Entwicklungstendenzen am Beispiel von Professionalisierung der Wahlwerbung und Anforderungen an die Plakatgestaltung in Wahlkampagnen. Schnell fällt das Stichwort "Amerikanisierung" im Kontext der Wahlanalyse.
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Fakultät für Sozialwissenschaften
Professur für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre
Hausarbeit zum Interdisziplinären Seminar
„Volksparteien: Ein Auslaufmodell? Geschichte, aktuellerStand und Perspektiven von CDU undSPD“
Wintertrimester 2005
vorgelegt von:
Martin Thiem
Staats- und Sozialwissenschaften, 5. Trimester, Jahrgang 2003
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„Werbungentscheidet Wahlen. Die knappen zumindest.“1Der Wahlausgang der Bundestags-wahl2002 war bekanntermaßen sehr knapp, die beiden „großen“ Kontrahenten CDU/CSU2und SPD hatten beide 38,5 % der Wählerstimmen auf sich vereinigen können. Die rot-grüne Koalition konnte nur deshalb fortgeführt werden, weil Bündnis 90/Die Grünen 8,6 % der Stimmen hatten, die FDP mit 7,4 % einer Koalition mit der CDU/CSU aber keine Mehrheit im Parlament liefern konnte.3
Parteien müssen Wahlkampf führen, um ihre jeweilige Stammwählerschaft zu mobilisieren, aber vor allen Dingen diejenigen wahlberechtigten Bürger und Bürgerinnen, die immer wieder neu angehalten werden müssen, den Weg zu den Wahlurnen anzutreten. Im Wahlkampf geschieht die Kommunikation der Parteien mit dem (potentiellen) Wähler über vielerlei Kanäle: Wahlkampfveranstaltungen, Wahlstände, Wahlprogramme, Internetpräsenz, das Placieren von Wahlkampfthemen in den Medien, aber auch über das Medium des Wahlplakates/ der Wahlanzeige.
Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich die Tendenz des Angleichens der Parteien CDU/CSU und SPD in inhaltlichen Themen der Wahlprogramme auch auf der Ebene der Gestaltung des Plakatwahlkampfes fortsetzt. Dies geschieht über eine Beschreibung des Wahlkampfs und seine Entwicklungstendenzen und der Analyse der Wahlprogrammatik wie auch der Plakatwerbung beider hier dargestellter Parteien. Das Regierungsprogramm auf der einen Seite und Aufbau; Akzente und Ablauf der Plakatkampagne auf der anderen Seite dienen schließlich als Basis für den Vergleich.
1Dieses Zitat findet sich im Aufsatz: Lessinger, Eva-Maria/Moke, Markus/Holtz-Bacha,Christina: „Ed-mund, Essen ist fertig“. Plakatwahlkampf 2002 -Motive und Strategien. In: Holtz-Bacha, Christina: Die Massenmedien im Wahlkampf. Die Bundestagswahl 2002. Wiesbaden, Westdeutscher Verlag, 2003, S. 216. Dort wird dieses Zitat wie folgt zugeordnet: Stauss, F.: Wählt Markenpolitik! Werbung und ihre Rolle in der politischen Kampagne. In: Machnig, M (Hrsg.): Politik-Medien-Wähler. Wahlkampf im Medienzeitalter. Opladen, Leske + Budrich, 2002, S. 215.
2Der Verfasser fasst den Wahlkampf der Unionsparteien zusammen, da das Regierungsprogramm gemeinsam herausgegeben worden ist. In Bezug auf die Plakate wird genauso verfahren, obwohl die CSU eigene Stoiber-Plakate veröffentlicht hatte, die sich anscheinend vom Motiv her mit den CDU-Plakaten deckten, aber mit CSU-Logo versehen waren. Siehe dazu: Korte, Karl-Rudolf: Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung, 2003, S. 128.
3Vgl. Jesse, Erhard: Die Entwicklung des Parteiensystems und der Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Vom Beginn der Zweiten Hälfte der vierziger Jahre bis zur Gegenwart. In: Hübner, Emil/ Oberreuter, Heinrich (Hrsg.): Parteien und Wahlen in Deutschland. München, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, 2003, S. 28 (Tabelle der Wahlergebnisse der Bundestagswahlen von 1949 - 2002).