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Unser Leben ist voller Konfetti-Momente.
Augenblicke voller Euphorie, in denen wir nichts anderes sehen als diese bunten Teilchen, die durch die Luft wirbeln und uns die Sicht für alles Negative nehmen. Bis der Moment vergeht und das Konfetti zu Boden rieselt. Dann stellen wir fest, dass auf jedes Hoch meist ein Tief folgt.
Es gibt wenig Schlimmeres als dieses hartnäckige Glitzerkonfetti, das man auch nach Monaten in der Wohnung desjenigen wiederfindet, der so lieb (oder blöd) war, uns darin feiern zu lassen. Ganz egal, wie gründlich man putzt, das hartnäckige Zeug ist man nie so richtig los. Manchmal entdeckt man ein Pünktchen Glitzer schon am Abend beim Blick in den Spiegel auf der Nasenspitze. Manchmal erst Jahre später versteckt in den Ecken des Wohnzimmers. So manchen Glitzer finden wir auch immer irgendwo in den Ecken und Kanten unserer Seele. Wir können unsere Gedanken und Gefühle verdrängen und beiseiteschieben, doch über kurz oder lang holen sie uns wieder ein.
Jessica Davis:
In ihrem ersten Buch schnappt sich Slam Poetin und Rednerin Jessica Davis einen metaphorischen Handstaubsauger und geht auf emotionalen Frühjahresputz nach der letzten Konfetti-Ekstase. Einmal gemeinsam die Seele aufräumen. War auch dringend mal wieder nötig.
Über den Verlag:
Beim Dichterwettstreit deluxe dreht sich alles rund um Poetry Slam: hier haben einige der renommiertesten Bühnenpoet*innen des deutschsprachigen Raumes ihr literarisches Zuhause. Vom Poetry Slam Buch über Gedichtsammlungen bis hin zu diversen Anthologien voller Poetry Slam Texte ist der Dichterwettstreit deluxe leidenschaftlicher Poetry Slam Verlag aus der Szene. Entdecke in unserem Programm spannende Poetry Slam Bücher aus Liebe zur Literatur - überall zu finden, wo es Bücher gibt, oder unter www.dichterwettstreit-deluxe.de
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 64
Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhalt
Herausgeber
Über die Autorin
Widmung
Vorwort: Verbales Konfetti
Meine Konfetti-Kategorien
PAPIER: Mutter
GLITZER: Besuch
PAPIER: Name
GLITZER: Spiel
BLUMEN: Zeit
GLITZER: Winter
BLUMEN: Stern
PAPIER: Blumen
GLITZER: Nichts
BLUMEN: Hass
BLUMEN & GLITZER: Staub
PAPIER: Wind
GLITZER: Bernd
PAPIER: Held
PAPIER: Laudatio
EPILOG: Verbales Konfett
Dichterwettstreit deluxe Buchempfehlung und Verlagsprogramm
Herausgeber
© 2024 Dichterwettstreit deluxe, Villingen-Schwenningen
www.dichterwettstreit-deluxe.de/impressum
Satz & Lektorat: Dr. Rebecca Domke & Elias Raatz
Design & Umschlaggestaltung: T-Sign Werbeagentur
Titelbild: © stock.adobe ALL YOU NEED studio
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
ISBN: 978-3-98809-029-4
ISBN E-Book: 978-3-98809-030-0
www.dichterwettstreit-deluxe.de
Über die Autorin
Jessica Davis erblickte 1989 in Kalifornien (USA) das Licht dieser Welt. Sie fand schon früh Zuflucht im geschriebenen Wort und füllte Tagebuch um Tagebuch mit immer absurder werdenden Kurzgeschichten. Zunächst ausschließlich in englischer Sprache, seit ihrem Umzug nach Deutschland im Jahr 2000 auch auf Deutsch.
Mittlerweile widmet sich die zweifache Mutter vollumfänglich dem geschriebenen und gesprochenen Wort. Als hauptberufliche Trauerrednerin nutzt sie Sprachkunst, um Unbegreifliches greifbar zu machen und Worte zu finden, wenn einmal Sprachlosigkeit herrscht.
Seit 2023 tritt sie deutschlandweit mit ihren Texten regelmäßig auf Poetry Slam-Bühnen auf und hat sich dabei bereits in ihrem Debütjahr für die hessischen Poetry Slam-Meisterschaften qualifiziert.
Mit „Verbales Konfetti“ erscheint ihre erste Textsammlung bei Dichterwettstreit deluxe.
Widmung
Ich widme dieses Buch meinen Kindern Shay und Eddy. Lasst euch niemals sagen, ihr könntet etwas nicht erreichen. Auch nicht von mir. Danke dafür, dass ihr mir stetig Material für neue Texte liefert. Ich liebe euch bis zum Mond und wieder zurück.
Vorwort: Verbales Konfetti
Liebe Leser*innen, herzlich willkommen in meiner allerersten Textsammlung! Seid ihr schon gespannt, was euch erwartet? Ja? Das ist schön. Ich bin es nämlich auch.
An dieser Stelle muss ich euch etwas über mich verraten: Ich habe gar keinen Plan, was ich tue. Das meine ich wortwörtlich. Wenn ich schreibe, habe ich zu Beginn meist keine Ahnung, wohin die Reise eigentlich geht. Meistens schreibe ich aus dem Bauch heraus und fast immer als unmittelbare Konsequenz persönlicher Erlebnisse und Begegnungen. Wenn mich etwas bewegt, berührt, verletzt oder erfreut, schnappe ich mir bei der ersten sich bietenden Gelegenheit meinen Notizblock und lege los. Dabei lasse ich mich intuitiv von meinen Emotionen leiten und gehe den Weg, der sich in dem Moment richtig anfühlt. Es ist quasi meine eigene, persönliche Form von Therapie! Nur, dass es mich nichts kostet. Außer meiner Lebenszeit. Ziemlich viel davon sogar. Und auch ziemlich viel Schlaf, weil ich mich regelmäßig im Schreibprozess verliere und dabei komplett die Zeit vergesse. Hallo Sonnenaufgang, was machst du denn schon hier?
Ab und an kommt es dann doch vor, dass ich einen Text vorab akribisch plane. Wir wissen aber alle gut, wie das im Leben mit Plänen so ist. Aus Comedy wird dann doch Herzschmerz und umgekehrt.
Doch unabhängig von der Art der Entstehung haben alle Gedichte in diesem Werk eines gemeinsam: Jedes einzelne Wort kommt von Herzen.
Ob nun abstrakt oder ziemlich offensichtlich: Jeder Text spiegelt meine eigene Lebenswirklichkeit in irgendeiner Form wider. Entweder, weil es sich um Begebenheiten handelt, die mir selbst oder mir nahestehenden Personen so widerfahren sind. Oder, weil es sich um meine eigenen Weltansichten und Gedanken handelt.
Ihr werdet die hierin vertretenden Ansichten vielleicht nicht in jedem Punkt teilen. Das ist vollkommen in Ordnung, schließlich profitiert unsere Gesellschaft bekanntermaßen von Vielfalt.
Ich freue mich in jedem Fall von Herzen darüber, dass ihr dieses Buch gerade in den Händen haltet und mir damit etwas von eurer Lebenszeit schenkt. Sogar freiwillig! Das hätte ich als junges Kind niemals zu träumen gewagt.
Hier noch die Kurzversion für diejenigen, denen mein Vorwort zu lange war und die bis hierhin überflogen haben (TLDR):
Um einen guten Freund zu zitieren: „Heutzutage lassen die aber auch echt jeden ein Buch schreiben.“
Wo er Recht hat, hat er Recht. Hier sind trotzdem meine persönlichen Gedanken, mein verbales Konfetti. Viel Spaß beim Lesen (und danke)!
Meine Konfetti-Kategorien
Damit ihr vorbereitet in die Konfetti-Ektase startet, will ich einmal erläutern, was euch hier zwischen den Zeilen erwartet.
Jeder folgende Text ist eingeteilt in eine der folgenden Konfetti-Kategorien:
Blumenkonfetti
Bei einer Hochzeit regnet es oft Blumenkonfetti.
Da ist alles bunt, fröhlich, einfach gänzlich paletti.
Ein Moment voll Freude und Heiterkeit
von dem nur gute Erinnerung verbleibt.
Blumenkonfetti-Texte sollen Freude machen,
hier dürft ihr über meine flachen Witze lachen
und werdet selten verwirrt mit harten Tatsachen.
Einen metaphorischen Besen zum Aufräumen
braucht es hinterher eher nicht.
Weil Blumenkonfetti
biologische Abbaubarkeit verspricht.
Papierkonfetti
Hier ist nun etwas mehr Vorsicht geboten,
denn Papierkonfetti ist meistens verboten.
Kein Standesamt dieser Welt
freut sich, wenn die Hochzeitsgesellschaft
Konfetti-Kanonen in den Händen hält.
Die Texte erfordern mal einen geistigen Besen
nach dem Lesen einiger Passagen oder Thesen.
Sind nicht ausschließlich fröhlich und leicht,
weil Heiterkeit manchmal dem Trübsinn weicht.
Glitzerkonfetti
Glitzerkonfetti-Texte sind für die ganz Harten,
die gern die nächste innere Putzaktion starten.
Glitzer sieht schön aus, solange es schwebt,
doch schnell wird es konkret,
wenn es den ganzen Boden auf Dauer beklebt.
Glitzerkonfetti-Texte sind nicht leicht zu verdauen
und sollen gezielt auf die Kacke hauen.
Achtet auf euch und lest diese im Zweifel nicht,
sollte es sich um ein Thema handeln,
welches euch zu sehr aus der eigenen Seele spricht.
PAPIER: Mutter
Ich bin eine schlechte Mutter.
Beim Gang durch die Wohnung fällt es schon auf,
der Berg an Wäsche gleicht dem Mount Everest,
genauso hoch und unbezwingbar für mich.
Mit Geschirr in der Spüle spiele ich Tetris.
Wenn meine Söhne nach der Schule heimkommen,
steht das Essen auch noch nicht auf dem Tisch.
Ich bin eine schlechte Mutter.
Ich bin nicht immer präsent,
stehe nicht immer am Spielfeldrand,
wenn die Fußball-Mannschaft meines Kleinen ein Spiel gewinnt.
Und rennt mein Großer beim Langlauf ins Ziel,
sehe ich nicht immer aktiv zu,
denn ich gehe arbeiten, sogar relativ viel.
Ich bin eine schlechte Mutter.
In den Kinderzimmern meiner beiden Söhne sieht es fast immer so aus,
als hätte eine Bombe eingeschlagen,
weil ich da drin nichts anfasse.
Ich warte ab, bis es ihnen zu viel wird,
bis sie mich selbst um Hilfe fragen
und auch dann delegiere ich mehr,
als dass ich Hand an die Spielzeugkiste lege.
Sie müssen sich schon selbst bewegen.
Ich bin eine schlechte Mutter.
Bin zwar progressiv und modern
und lebe ganz nah am Puls der Zeit.
Doch ich lasse meine Söhne trotzdem niemals mit Puppen spielen.
Keine Barbie im schönen Kleid,
weil ich nicht will, dass meine Söhne lernen,
dass ein Mädchen nicht mehr ist,
als ein unmündiges Püppchen.
Weil ich nicht will, dass meine Söhne denken,
dass ein Mädchen etwas ist,
das man nach seinem Geschmack
und seinen Bedürfnissen
an- und ausziehen,
biegen und formen kann.
Eine immer breit lächelnde Marionette,
ohne Meinung,
ohne eigenen Klang,
die auch dann weiterlacht, wenn du sie ausziehst,
ohne sie vorher zu fragen.
Weil ich nicht will, dass meine Söhne lernen,
wie es sich anfühlt, einen Frauenkörper
als Besitz in der Hand zu tragen.
Ich bin aber auch eine schlechte Tochter.
Weil ich einen Streit anzettele, wenn mein Vater seine Enkelkinder im Spiel kitzelt.
Wenn diese dann „Nein“ sagen
und er aber weitermacht,
immerhin ist es doch bloß ein Spiel.
Ein Spiel, welches ich aber zu gut kenne,
dessen Konsequenzen ich konkret benenne.
Wie sollen meine Söhne lernen,
das „Nein“ eines Mädchens zu akzeptieren,
wenn ich ihnen nicht jetzt schon beibringe,
dass ein „Nein“ zu ignorieren
bedeutet, Grenzen zu übergehen.
Wenn ich ihnen nicht jetzt schon beibringe,
dass „Nein“ auch „Nein“ heißt
und nicht, „Mach weiter“ oder „Vielleicht“.
Wenn ich ihnen nicht jetzt schon beibringe,
dass es eben nicht reicht,