Verfangen im Netz E-Book

Thomas Jürgen

• Herausgeber: BookRix
• Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
• Sprache: Deutsch

Veröffentlichungsjahr: 2025

Beschreibung

Ein spannender Triller, locker im Ton. Präzise im Geschehen. Über Spionage, Waffenhandel und Drogen. Intriegen bei Militär und Politik werden durch gezielte gegenmaßnahmen durch Polizei, Militär und Zivielcourage unterbunden. So manche überraschende Wendung führt zu guter Unterhaltung.

Leseprobe

Jürgen Thomas

Verfangen im netz

Jürgen Thomas Gutwein

BookRix GmbH & Co. KG

Werinherstraße 3 D - 81541 München

Mai 2025

UUID: 83dcba49-c156-46e8-9047-6b1028930073

Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Fast wie im richtigen Leben

Danksagung

Fast wie im richtigen Leben

Fast wie im richtigen Leben

Ein schöner Tag

Er fühlt sich wie 18, höchstens 30. So schön, mit dem Rennrad durch die Hügel zu krusen.

Da kommt von rechts eine 5er Gruppe. Das ist die Gelegenheit, sich anzuhängen.

Der erste fährt vorbei, high, der zweite, Servus, nach dem letzten in die Pedale treten und dranbleiben. Gar kein Problem,…, 50m, 75m, das sind doch alles Spinner und gedopt. Fahrt doch alleine.

Kann man sich leisten, als Rentner, da kommt auch schon ein E-Bike, dem wird es jetzt gezeigt.

Mit Schwung ins Dorf, der E-Biker ist weit abgehängt und nach Hause, duschen, ein kaltes Bier und schon wieder sind 50 g abgenommen, mindestens.

Was man so alles machen kann, wenn die lästigen Verpflichtungen wie Arbeit erst mal weg sind.

Das Einstellen bei ebay hat ja auch ganz gut geklappt. Erstaunlich auf was die Leute reagieren? Der alte Comic ging ja ratz fatz weg, wird sogar abgeholt!

Doofer Jogger, hat der doch auf die Fußgängerampel gedrückt. Anfang, Mitte 20, da hätte der doch Zeit zum Warten, dass ein Rentner es eilig hat, ist doch bekannt.

Der Student an der Ampel sieht das gelassen. Er hat gerade seine Informatik Masterarbeit angenommen. Vergeben von einem nicht besonders bekannten, aber recht großen Softwarekonzern.

Da schießt ein Wagen aus einer Parklücke, rast über die rote Ampel, der Student kann gerade noch zurückweichen und stürzt über die Bordsteinkante. 50 Meter weiter geht ein gut gekleideter Herr mittleren Alters zu seinem Auto, er ist gerade mitten auf der Straße.

Der Raser, ein dunkler SUV, versucht gar nicht zu bremsen oder auszuweichen, ist so schnell weg, dass die erschrockenen Zuschauer nur noch Polizei und Notarzt verständigen können.

Zufällig anwesende Passanten kümmern sich um den Verunfallten.

Ganz besonders aktiv ist ein junges Pärchen, sie scheinen von erster Hilfe etwas zu verstehen. Der Patient wird von ihnen abgetastet, die Atmung und Puls kontrolliert und dann in stabile Seitenlage gebracht.

Andere rufen zeitgleich den Rettungswagen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Notarztwagen vor Ort.

Ein älterer Sanitäter und eine junge Ärztin steigen aus.

Ist der Patient ansprechbar? Nein, aber er atmet selbst! Dann lassen Sie mich mal ran. Alles für Schwerverletztentransport vorbereiten. Hubschrauber ist hier nicht möglich. Klinik informieren! Ja, Frau Doktor läuft schon.

Eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife übernimmt die Sicherung der Unfallstelle.

Polizeibericht:

Unfall mit Personenschaden auf der Hauptstraße Höhe Marktplatz.

Das Unfallopfer männlich, Mitte 40, nicht ansprechbar.

Fahrerflucht, unklarer Unfallablauf, Kripo ist informiert.

Erstretter, Rettungswagen, Polizei sind in kürzester Zeit vor Ort.

Hallo Herr Wachtmeister, Freiwillige-Feuerwehr ist mit 5 Mann eingetroffen. Können wir aufräumen?

Noch nicht, der Chef ist noch bei der Klärung des Unfallhergangs.

Chef, können wir die Straße freigeben? Die Splitter sind fotografiert und eingetütet. Die Zeugenaussagen können wir im Cafe Grün aufnehmen, die Frau Grün lässt Tee bereitstellen. Es wurden alle gebeten, die etwas gesehen haben, im Cafe ihre Aussage zu machen.

So, Chef wir sind mit allen durch!

Willfried, viel haben die Zeugen nicht gesehen. Nein, Chef nur den SUV in Schlangenlinie über die rote Kreuzung, gegen den Mann und dann auf und davon. Ich glaube, das war ein Besoffener oder Absicht. Weder die Sofortfahndung, noch die Werkstätten haben bisher etwas gebracht.

Für die Werkstätten ist es noch zu früh. Da erwarte ich mir erst in den nächsten 1-2 Wochen etwas. So, jetzt iss dein 3. Stück Kuchen und dann ins Büro.

OK Chef, mehr geht heute eh nicht. Morgen dann ins Krankenhaus, ich oder Sie?

Das ist was für den Nachwuchs, wird nichts anderes herauskommen als dass es ein Unfall war.

Polizeidienststelle:

Hauptkommissar Welte, Leitender Ermittler

Kommissar Willfried Kurz, Ermittler

Chef, Telefon vom Krankenhaus, ich hatte dem Rettungssanitäter unsere Büronummer gegeben, ist wohl doch schlimmer als angenommen. Der Patient lebt, aber wird noch einige Tage oder sogar länger nicht ansprechbar sein. Möchten Sie mit dem behandelnden Arzt sprechen?

Klar, gib her.

Willfried, sind die Angehörigen schon verständigt?

Ne, unter seiner Adresse ist nur er gemeldet.

Ist bekannt, wo er arbeitet?

Er hatte nichts dabei außer Führerschein und Perso und Bargeld. Keine Ahnung wo er arbeitet.

Na dann müssen wir mal bei seiner Wohnung vorbeischauen, eventuell finden wir jemanden, der etwas über ihn weiß. Bis er aus dem Krankenhaus kommt, sollte jemand sich um die Wohnung kümmern. Eventuell hat er eine Putzfrau, eine Freundin oder sonst einen sozialen Kontakt seines Vertrauens.

So wie Du fährst, ist es ein Wunder, dass Du ermittelst und nicht gegen Dich ermittelt wird.

Aber Herr Hauptkommissar, wer wird denn so kleinlich sein? Es war doch nur ein kurzes Stück durch die Einbahnstraße, außerdem dienstlich. Wir haben 10 Minuten eingespart. … Super, da ist auch ein Parkplatz.

Nummer 17 ist gleich da drüben, wir werden bei den Nachbarn klingeln. Hoffentlich ist jemand zu Hause.

Guten Tag, hier Hauptkommissar Welte, können Sie uns mal kurz ins Haus lassen, wir hätten ein paar Fragen.

Passt gerade nicht so gut, können Sie nicht morgen kommen?

Hallo, die Stimme kenne ich doch, Olaf Maurer? Olaf, der Hanf riecht bis auf die Straße, ist aber nicht das Thema. Mach auf, wir haben ein paar Fragen.

RRR..

Danke, die Tür ist offen.

Der Schlafanzug, sehr schick. Wir kommen wegen Waldemar Hansen ihrem Nachbarn.

Is nich mein Nachbar, is der Arsch von oben.

Wir wollen doch höflich bleiben, was ist denn mit dem?

Eigentlich nichts, hat mich zur Schnecke gemacht wegen ein bisschen Party. Hat der mich angezeigt?

Nein, gibt es sonst noch was?

Nein, zum Glück nicht.

War das Ihr ganzer Kontakt zu ihm? Sonst nichts?

Wer ist denn der? Darf der auch fragen?

Das ist Kommissar Kurz, ein Kollege von mir! Antworte bitte.

Ja, der konnte nur nerven.

Kennen Sie jemanden aus seinem Umfeld, Familie oder Freunde?

Nee, am ehesten noch die Michel, ganz oben. Die putzt für ihn. Jetzt muß ich aber wieder ganz dringend in die Wohnung, Kitty braucht mich.

Kitty? Mit der würden wir auch kurz sprechen.

Mit meiner Katze? Ihr Kollege ist schon ulkig, besser Ihr schreibt ihr.

Na denn Tschüss, und mit dem Hanf, nicht so heftig.

Chef, kennen Sie den schon länger?

Ja, als Jugendlicher war er öfters auf dem Revier, er hatte keinen guten Start. Langsam wird es wohl besser. Früher lebte er auf der Straße.

Sind das hier ausgelatschte Treppen, ein Fahrstuhl würde auch nicht schaden. Was für ein Name steht denn an der Klingel?

M. Michel, soll ich klingeln?

Ja!

Klingeln ist gut, das erhöht die Chance, dass jemand öffnet.

Ding Dong…..Ding Dong

Wer ist da?

Polizei, wir hätten ein paar Fragen!

Zeigen Sie mal Ihren Ausweis. So kann ich den nicht lesen. Geben sie ihn durch den Türspalt, ich mache niemandem auf.

Sieht echt aus, … das Bild ist aber aus besseren Tagen. Ich mach ganz auf. Sie können reinkommen, aber Schuhe aus.

Danke für´s Reinlassen.

Waldemar Hansen, kennen Sie ihn?

Ja, seit 3 Jahren. Ist was mit ihm?

Er wurde angefahren.

Schlimm? Hab ihn doch noch vor kurzem gesehen.

Tut uns leid, aber es ist so. Kennen Sie seine Familie? Nach dem Melderegister lebt er allein.

Ja, das ist wohl so.

Frau Michel, kennen Sie jemanden, der ihm nahe stand, den es zu benachrichtigen gilt?

Nein, in den 3 Jahren hatte er nur von Pizzaboten Besuch.

Dann kennen Sie auch niemanden, der einen Zweitschlüssel haben könnte?

Den hab natürlich ich. Nur für den Notfall und für´s Blumengießen, wenn er weg ist.

Können Sie uns dann mal kurz aufmachen, eventuell ist doch ein Kontakt erkennbar.

Na ich weiß nicht, er ist immer so pingelig. Wenn ich beim Blumengießen an einen Stuhl stoße, merkt er das und unterstellt, ich hätte geschnüffelt, ich!?

Diesmal wird er froh sein, dass sich jemand um ihn bemüht. Sie können auch mitkommen.

Naja, aber es wird nichts durchwühlt.

Selbstverständlich nicht!

So herein aber ohne Schuhe!

Chef, das ist ja Wahnsinn. Haben Sie jemals so eine aufgeräumte Junggesellenwohnung gesehen?

Bei Dir kreuzt man wohl besser nicht unangemeldet auf.

Herr Kommissar, hier ist was anders, Ihr Kollege hat recht, hier stimmt was nicht.

Wieso Frau Michel, weil hier aufgeräumt ist?

Nee, ganz im Gegenteil, hier liegt nichts wie sonst. Alles ein paar Millimeter verschoben.

Es war auch ein Raucher im Zimmer, außerdem riecht es nach Rasierwasser, wie es mein Alter benutzt.

Wird sein eigenes sein.

Ausgeschlossen, er hat sich mal restlos abfällig über den Duft ausgelassen. Ich habe es meinem Alfred vom Lidl mitgebracht. Als er es ausprobierte, bekam ich ein paar Spritzer ab. Eine halbe Stunde später hat der Hansen sich darüber aufgeregt, wie man nur so stinken kann. Dabei riecht es gut, sagt meine Freundin auch. Mich hat er da sofort rausgeschmissen, ich soll die Blumen gießen, wenn er nicht da ist und ohne das billige Zeug! Billig!?

War Ihr Alfred eventuell in der Wohnung? Oder Hansen hat selbst geraucht?

Also, mein Alfred geht nicht in andere Wohnungen, außerdem ist er seit Mittwoch auf Montage. Und wegen dem Rauch, riechen Sie es denn nicht? Hier wurde zwar nicht geraucht aber der Mief, den jeder Raucher mit sich rumschleppt ist überall. Wenn das der Herr Hansen merkt! Werde gleich mal lüften.

Stopp, stopp, hier wird nichts verändert und nichts angefasst. Wir machen einen Rundgang, eventuell liegt irgendwo ein Telefon oder ein Adressbuch, das weiterhelfen kann. Aber rühren nichts an. Sie bekommen Bescheid, sobald Sie wieder Blumen gießen können. Vorerst Danke, den Schlüssel behalten wir. …

Chef, ist Ihnen in der Wohnung etwas aufgefallen?

Ja, dass sie aufgeräumt war.

Das meine ich nicht, ich meine das, was da war! Stuhl, Tisch, Küche, Bilder usw..

Wieso Bilder? Ich habe kein einziges Foto gesehen?

Ich meine die modernen Drucke, das Designer-Bett, die ganze Einrichtung. Alleine das Bett kostet über 20.000,00 €, wenn die Drucke echt sind, lege ich für jeden ein halbes Jahreseinkommen hin. Die Wohnung ist nicht groß, aber arschteuer.

Woher willst Du das wissen? Du hast deine Bude doch bei Ikea und Co möbliert, gemütlich aber geschmacksneutral.

Meine Freundin studiert Innenarchitektur, ich musste in den letzten 3 Monaten auf mindestens 978 Vernissagen und war auf mehr Möbelmessen und Designausstellungen als für einen normalen Mann gut ist. Die Einrichtung ist ein Vermögen wert.

Er wird einen tollen Job haben.

Ich verstehe auch nicht, warum er sich in der einfachen Gegend eine Wohnung genommen hat. Wenn ich so vor Geld strotze, möchte ich doch nicht vom Geschrei der Straßenjungen und Streitereien der Nachbarn belästigt werden. Ein paar gute Restaurants in der Nähe würde ich auch bevorzugen.

Nächster Morgen auf dem Revier.

Guten Morgen Willfried!

Guten Morgen, Chef! Habe im Krankenhaus angerufen, der Patient ist unverändert. Kann mir den Weg dorthin sparen!

Der Unfallhergang erscheint mir allerdings nicht normal. Das ist keine normale Fahrerflucht. Die Unfallzeit ist so, dass zu dieser Zeit selten jemand stockbesoffen Auto fährt. Es sind auch keine trinkfreudigen Veranstaltungen momentan in der Stadt. Der Fahrer müsste sich daher alleine vor dem Unfall die Hucke voll gesoffen haben und dann wie ein Irrer durch die Stadt gerast sein.

Du hast recht, ich hab auch nochmal über das nachgedacht, was die Putzfrau gesagt hat, dass jemand Fremdes in der Wohnung war. Die Wohnung war von der Atmosphäre eher wie ein Hotelzimmer als wie eine Junggesellenbude. Die Informationen, die wir über das Unfallopfer haben, sind mehr als dürftig.

Kein Arbeitgeber, keine Verwandten, keine Freunde. Irgendwie unecht, Führerschein und Personalausweis scheinen echt, haben aber keine Historie. Wurden ausgestellt, aber es gibt keine weiterführenden Daten. Schon etwas merkwürdig. Heute treffe ich noch den Staatsanwalt.

Ich rede mal mit ihm darüber, eventuell bekommen wir die Erlaubnis, die Wohnung zu untersuchen, vielleicht sogar mit Unterstützung. Seine Tochter macht gerade ein Praktikum in der Forensik und langweilt sich.

In der Kantine:

Guten Appetit, Wilfried. Ist das Essen gut?

Ja, wie immer. Sie sind auf Diät?

Nein, aber ich mag das nicht. Da ist mir ein Salat lieber.

Waren Sie beim Staatsanwalt?

Ja, hat gut geklappt, ich habe auch noch die Ehre der Abteilung gerettet.

Wie das, Chef?

Tja, im richtigen Moment das richtige vorschlagen! Unser Dienstherr war begeistert. Ich natürlich, wir stehen jetzt in einem ganz anderen Licht da!

So und wo oder was war der Schalter für das Licht?

Ich hab Dir doch gesagt, dass seine Kleine ein Praktikum macht. Bis jetzt kein einziger Mord, nicht mal ein Wohnungseinbruch. Wie soll das arme Kind denn da den richtigen Eindruck von der Arbeit von Papi bekommen? Der Kollege Rath darf jetzt zeigen, was er kann und wie man so etwas macht.

Ausgerechnet der Rath, der macht doch nur, zu was er gezwungen wird.

Nicht so abfällig, wenn er merkt, dass dort etwas nicht stimmt, dann macht er auch was notwendig ist. In den letzten 2 Jahren hatte er auch Gelegenheit etwas zu lernen. Der ist nicht doof, nur faul.

Apropos, doof! Ich finde es doof oder zumindest merkwürdig, dass die Beiden, die sich zuerst um den Verletzten gekümmert haben, keine Aussage gemacht haben. Die müssen sich sofort verdrückt haben.

War wohl ein Pärchen, das nicht gerne zusammen gesehen wird. Der eine oder andere hat einen eifersüchtigen Partner zu Hause, manchmal sogar zu Recht. Aber die werden dasselbe gesehen haben wie die anderen, nichts.

Klingt für mich nicht ganz überzeugend, aber ich habe auch nichts besseres.

Jetzt stärken wir uns. Dann sehen wir weiter.

Unser Pensionär startet zu seiner täglichen Radtour.

Guten Tag, Herr Strumpf, wo geht es hin?

Guten Tag Frau Kresse, schönes Wetter, ich radle in die Berge.

Haben Sie gestern den Unfall mitbekommen?

Ja, (die hat mir gerade noch gefehlt, nix wie weg und Tschüss!) schöner Tag heute!

(Das ist befreiend, in die Pedale treten und die Gedanken schweben lassen, .. um die Ecke. Hier war der Unfall, da vorne an der Ampel stand ich.)

Pffff, klk, klk, klk, klk

Mist, ein Platten, zum Glück noch fast zu Hause. Mit den Fahrradschuhen laufen, das ist Käse. Dann doch lieber barfuß. Ei, was liegt denn da, ein USB-Stick.

Ging nochmal, 17 Minuten Verspätung, aber jetzt geht’s los. Einen Schlauch in Reserve ist lebensnotwendig, Sonne, Bewegung, das hat mir gefehlt. Den USB untersuche ich später.

Auf dem Campus:

Hallo Adrian, kommst Du nach der Vorlesung zum Training?

Selbstverständlich, kleine Mädchen verhauen ist doch immer aufbauend.

Pass auf, dass Dir das kleine Mädchen nicht die Nase verbiegt.

Kommt das Mädchen nach dem Training in das Vogelparadies?

Nein heute kann ich nicht, muß noch eine Semesterarbeit fertig machen.

Aber Morgen sehen wir uns wie verabredet?

Klaro!! Bis später.

… .

Herr Strumpf, ich bin Adrian Vogel, wir haben telefoniert wegen des Comics von 1964.

Sie haben Glück, bin gerade erst nach Hause gekommen. Aber kommen Sie herein. Das gute Stück ist in meiner Bastelstube. Zukunftsroman aus der Vergangenheit. Ist schon interessant, wie man sich das Heute vor mehr als einem halben Jahrhundert vorgestellt hat.

Herr Strumpf, Sie glauben gar nicht, wie toll es ist, dass ich den Comic bekommen kann. Meine Freundin hat Geburtstag, außerdem schreibt sie ihre Studienarbeit über Zeitreisen, Zukunftsträume und Ähnliches. Da passt es einfach. Ich werde ihr Held sein. Aber kennen wir uns nicht? Gestern an der Ampel, die Unfallflucht?

Ja, richtig, Sie sind der Jogger, der zuerst fast überfahren wurde. Haben Sie den Sturz gut überstanden?

Klar, ich hab mir nur etwas den Knöchel übertreten, ist aber schon fast weg. Schlimmer hat es den Passanten 100 m weiter erwischt. Den hat man mit dem Rettungswagen weggefahren.

Wissen Sie, was der hat? Und ob es ihm wieder gut geht?

Nein da weiß ich nichts. Aber zu mir kann man Du oder Adrian sagen. Das “Sie“ ist so steif. …

Also dann, ich heiße Leonard, drei meiner Hobbys kennst Du ja schon. Bist Du auch ein Fan von Ampere, Volt, Bit und Byte und Comics?

Eigentlich schon, ich bin aber eher der Softi, Hardware überlasse ich gern anderen.

Kann ich verstehen, die Elektronik muss einem im Blut liegen. Ich versuche für mich damit nachzuvollziehen, wie das Elend der Computer sich entwickeln konnte. Außerdem habe ich hier so ein paar Gimmicks. Für einen Kindergeburtstag zu bespaßen, würde es ausreichen. Zum Beispiel Lichteffekte oder hör mal gut hin, ist das irdisch oder sind die Geräusche außerirdisch? …

Stark, was es hier alles gibt. Das ist keine einfache Bastelstube was Sie, ä, Du da hast ist schon eher ein Elektroniklabor mit Analyzer, Oszilloskop und allen Messgeräten und Werkzeugen die es gibt.

So in etwa, ich find ́s einfach gut! Ich habe schwebende Spielzeugautos, Spielzeugautos, die autonom fahren. Wenn Du möchtest, kannst Du ein Rennen gegen den Autopiloten fahren, usw.. Sobald ich mein Mikro einschalte und gegen die Wand richte, hören wir den Kassenautomat vom Supermarkt gegenüber. Ich könnte feststellen, wie viel Schnaps über die Theke geht und wer ihn kauft. Kundenkarte oder Kartenzahlung vorausgesetzt.

Was man mit Elektromagneten und Antennen alles machen kann? Hast Du das alles selbst entwickelt?

Einiges ja, anderes war in irgendeiner Form bereits in gewöhnlichen Geräten verbaut. Ich hab nur die Nutzung etwas geändert.

Was ist denn dein neuestes Projekt?

Fahrrad fahren, so richtig mit eigener Kraft! Ist eine ganz neue Erfahrung, nach 40 Jahren wieder aufs Fahrrad zu steigen. Knochen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie ein Gelenk haben, kann ich auf einmal wieder bewegen. Gleichgewicht und das Gewicht auf der Waage, alles ist in Bewegung.

Ah, deshalb in voller Montur mit dem Rad an der Ampel. Ich bin mehr der Jogging-Typ! Beruflich machst Du nichts mehr?

Fast nichts, ab und zu rufen ehemalige Kollegen an und haben Fragen. Vor kurzem habe ich einen USB-Stick gefunden mit lauter merkwürdigen Dateien drauf. Damit habe ich gestern Abend verbracht. Wenn ich nicht bald dahinter komme, was das sein soll, formatiere ich ihn. Es nervt mich etwas in der Hand zu haben von dem ich nicht weiß was es ist.

Kann ich mal sehen?

Klar, ist hier auf dem Bildschirm, Virus war keiner drauf.

Habe ihn momentan im HEX-Editor.

Darf ich mal?

Hast Du denn davon eine Ahnung? Bloß nichts verändern! Du weißt, was ein HEX-Editor ist und kann? Vorsicht!!

Ja, das ist die gute alte Zeit, Hex Editor. Aber Du hast recht, für jemanden, der Code und Syntax verstanden hat, der kann auf diesem Weg den Schlüssel zu fast jedem Programm oder Datensatz knacken…..Das sieht cool aus, entweder ist das ganz großer Mist oder große Kunst. Den würde ich mir gerne kopieren.

Von mir aus. Hier ist auch der Comic. Wenn Du aus dem USB etwas herausholst, gib Bescheid. Würde mich auch interessieren, wie deine Freundin auf den Comic reagiert, wenn das nicht zu privat ist.

Kann mich ja nochmal melden.

Prima, würde mich freuen.

In der Wohnung des Unfallopfers:

Herr Rath, ich bin jetzt steril verpackt, darf ich nun in die Wohnung?

Ja, komm rein. Der Gesamteindruck einer Wohnung zeigt, ob etwas verändert wurde. Deshalb gründlich umsehen. Fotos, ganz wichtig. ….. .

Britta, Du machst das schon ganz gut!

Das mit dem Türschloss hast Du ja verstanden. Wir haben viel zu tun. …. .

Ich zeig Dir jetzt, wie man Fingerabdrücke nimmt. Fass mal den Bildschirm meines Laptop an. Siehst Du, das sind Deine, die will ich nirgends finden, deshalb Handschuhe anziehen!

Zunächst suchen wir den Boden nach Spuren ab. Danach den Bereich, den man bequem oder zufällig mit den Händen berühren kann. Dann nach eventuellen Verstecken Ausschau halten.

Herr Rath, entweder mache ich das mit den Fingerabdrücken falsch oder es gibt keine? Der Boden war schon wie geleckt, ich glaube hier hat noch nie jemand gelebt.

Ich zeig Dir das mal. …Das ist merkwürdig, sowas hatte ich noch nie! In den Schränken geht es genauso weiter.

Herr Rath, ich befürchte jetzt habe ich was kaputt gemacht. Da löst sich eine Leiste.

Britta zeig mal, ist bestimmt nicht schlimm. Guck mal, schau mal da, da kann man ja noch mehr wegmachen. Was haben wir denn da?

Das wird die Kollegen begeistern. ….. .

Alles sichergestellt, alle Spuren gesichert.

War ein harter Tag. Jetzt gönnen wir uns was. Du bist eingeladen.

Und die Kollegen?

Die haben immer viel zu tun, wir könnten nach der Bestandsaufnahme den Griechen testen. Quasi eine Vorbesprechung, was wir morgen im Labor zu tun haben. Oder hast Du schon was vor?

Im Revier:

Hallo Willfried, was hast Du da für eine dicke Akte?

Das ist der Forensikbericht von unserem Autounfall. Der Rath muß einen extremen Hormonschub haben, das Mädchen ist aber auch süß, sie hat die Akte vorbei gebracht. Hab mal einen Kaffee mit ihr getrunken, Beziehungen nach ganz oben können ja nicht schaden. So eine Arbeit hast Du von dem Rath noch nie gesehen. Der muß eine Show abgezogen haben für Britta ist der bestimmt ein Halbgott, denkt er auf jeden Fall.

Nur keine Eifersucht, was wurde denn gefunden?

Alles und nichts. Keine Unterlagen, keine Fingerabdrücke, außer die der Putzfrau.

Dafür drei Pässe, Deutsch, Ungarisch, Schwedisch ebenso Führerschein, private Krankenversicherungskarten.

Unterschiedliche Namen und Adressen. Alle Dokumente machen einen echten Eindruck. Wie bereits bei dem Personalausweis und dem Führerschein lässt sich kein Bezug zu irgendjemand herstellen. Wenigstens nicht so auf die Schnelle. Ich habe es auf den üblichen Kanälen versucht. Die Kollegen waren hilfsbereit, aber es ergab sich nichts.

Der Rath ist jetzt auf jeden Fall voll an der Sache, eventuell findet er ja noch was.

Ansonsten haben wir noch unser Unfallopfer selbst. Dem geht es allerdings immer noch nicht gut. Immer noch nicht bei Bewusstsein, aber stabil. Das Krankenhaus ist sicher, dass er wieder wird.

Wir müssen noch etwas weiter recherchieren. Er muss ja irgendwo gegessen, eingekauft oder seine Wäsche zum Waschen gehabt haben.

Klepper, mal die Gegend ab.

Schuppen neben der Botschaft, zwei Monteure im Blaumann

Ei se ocupă de mașinile tale.

Săptămâna trecută am împachetat mașina în folie neagră, arăta bine. Si acum.

Du bist zu sentimental, für die sind Autos nur Blech. Wenn wir ihm jetzt die schwarze Folie abmachen und den Kühlergrill erneuern, ist er doch wieder wie neu. Ich finde in weiß oder metallic macht er wesentlich mehr her. Außerdem darfst Du ja diesmal das Auto in die Heimat überführen. Deine Olga wird überrascht sein, wenn Du auftauchst.

Ein Auto fährt auf den Hof.

Der Fahrer steigt aus und geht auf die Monteure zu.

Orso, der Wagen muss noch heute in Stand gesetzt werden. Egal wie lange es dauert.

Aber Chef, es ist Freitag, da ….

Und wenn Weihnachten wäre, der Wagen wird noch heute gemacht. 2.500,00 € für jeden von euch, wenn er um 10 Uhr heute Abend keinen Kratzer mehr hat.

Nochmal 2.000,00 € wenn er morgen früh in Rumänien ist!

Dort lasst Ihr ihn verschrotten, was Ihr dafür bekommt, könnt Ihr behalten. Die verbogenen Teile kommen hier sofort in den Schredder.

Sind wir einig?

OK, die Teile und das Benzin gehen aber extra. Das sind auch nochmal ca. 3.500,00 €, gib uns das Geld gleich, auf jeden Fall vor der Abfahrt nach Rumänien.

Jetzt die Hälfte, den Rest, wenn Ihr zurück seid.

Du bist geizig, das ist doch nicht Dein Geld!

Wollt Ihr, oder nicht. Ihr wisst, dass Ihr nicht die Einzigen seid.

Na, dann eben.

Macht zuerst die Nummernschilder ab, die nehme ich mit. Im Kofferraum sind andere. Papiere liegen auch dabei.

Der Fahrer nimmt die Kennzeichen, gibt das Geld und verschwindet grußlos.

Orso, gib mir meine Hälfte. Ich will sie gleich verstauen und zu Hause Bescheid sagen, dass ich Klamotten für ein paar Tage brauche. So ein Tripp in die Heimat ist nicht schlecht.

Nix, mit ein paar Tagen. Zuerst müssen wir hier fertig werden, bis 10 Uhr wird knapp. Die benötigten Teile sind im Lager, jemand hat die vor 2 Wochen bestellt und nicht abgeholt, obwohl sie zur Hälfte bezahlt sind.

Folien werden vom Auto abgezogen.

Frontpartie wird erneuert.

Folien werden aufgeklebt.

22 Uhr Das Auto strahlt in neuem Glanz!

Zeitgleich in der Botschaft, Krisensitzung, Runder Tisch, 7 Mann in Uniform, zwei in Zivil.

Harun, was war das, in meiner Abwesenheit so einen Pfusch zu produzieren? Wo habt Ihr denn die Akademie besucht? Auffälliger geht es doch gar nicht.

Major, wir dachten…

Was dachtet Ihr???? дураки

Wenn das in der Hauptstadt bekannt wird, ich will es mir gar nicht vorstellen.

Herr Major, das Auto ist neutral und wird weggeschafft. Nichts deutet auf uns hin. Selbst wenn das Auto gefunden würde, es besteht nur aus Teilen einzelner Autowracks. Kein Vorbesitzer, kein Kaufvertrag, nichts. In Rumänien fahren tausende davon herum. Und es werden täglich mehr.

Es musste sein, Sie kennen die Situation. Es war nichts zu finden, in der Wohnung nichts, bei seiner Bekanntschaft nichts, er war auf keiner Bank, daher auch kein Bankschließfach, kein Bahnhof oder Ähnliches. Galina hat versucht, ihm nahe zu kommen, ist abgeblitzt. So lange wie wir ihn beschattet haben, konnte er den Stick nur in der Wohnung oder am Körper haben. Die Wohnung haben wir dreimal durchsucht. Sein Geheimversteck mit Geld und Pässen haben wir gefunden. Den Laptop und sein Handy haben wir sichergestellt, sonst aber nichts angerührt.

Da es terminlich eng wurde, blieb nur noch die ruppige Methode. Nach dem Überfahren waren wir sofort am Mann. Er wurde aufs Genaueste untersucht. Nichts, weder in den Schuhen, Unterwäsche, direkt am Körper noch sonst wo war etwas zu finden. Ludmilla und Alex waren mehr als gründlich. Das ging nur, weil er so schön still hielt. Die Röntgenbilder aus dem Krankenhaus zeigen auch nichts, Igor hat sie sich angesehen. Er wäre beinahe dabei ertappt worden.

Wir haben vollen Einsatz gezeigt, alles nach Vorschrift gemacht. Positiv ist, es weiß niemand von unserer Aktion. Alle halten es für einen Unfall. Auch wenn so gut wie nichts erreicht wurde, so haben wir immerhin eine weise Weste. Seine “Geschäftspartner“ sind nicht für ihr sanftes Wesen bekannt. Von unseren Interessen weiß er nichts.

Wir werden sehen, wie das die Zentrale sieht. Auf eine Beförderung würde ich nicht spekulieren.

Wohnung / Bastelstube Rentner Strumpf, Student Adrian kommt um zu berichten

Hallo Leonard!

Ich bin der Star, ich bin der Größte. Du glaubst nicht, wie ich mit dem Comic angekommen bin. Anscheinend war das genau das i-Tüpfelchen für Karins Arbeit. Seit gestern werde ich mit dem mir zustehenden Respekt behandelt. Schlimm ist nur, sie will jetzt für mich kochen! Das letzte Mal habe ich nur knapp überlebt. Viel zu gesund.

Ist ja gut, komm ruhig rein. Was treibt Dich heute zu mir? Brauchst Du weitere intellektuelle Unterstützung? Eventuell ein Mickey Mouse aus den 70ern?

Eigentlich ist es der USB. Bist Du damit weiter gekommen?

Eher nicht, hab auch nicht weiter damit rumprobiert.

Ich schon, und das sieht ganz interessant aus. Könnte der Prototyp eines Videospiels sein.

Wenn überhaupt, dann höchstens so ein Werbetrailer.

Von wegen! Du hast doch auch etwas Ahnung in Bezug auf Software, das hier ist irgendwie anders. Obwohl jede Art von Grafikoberfläche fehlt, ist alles klar strukturiert. Man kommt in Hierarchien, Datenpools wie im richtigen Leben. Du weißt schon. Nicht wie bei den sonstigen Spielen Bäng, Bumm, Attacke, wer zuerst schießt gewinnt. Wo die Munition herkommt, ist egal, der Strom kommt aus der Steckdose.

Junge, Du bist aber aufgeregt. Ein Mädchen und ein Videospiel ist wohl doch etwas viel für dich. Jetzt ganz ruhig, ich hab noch ein alkoholfreies Bier. Das wird dich etwas erden.

Ich habe meinen Laptop mitgebracht. Hast Du Wlan?

Ja, aber da bremst seit ein paar Tagen etwas. Es war schon schneller. Ich habe die Telekomiker in Verdacht. Seit die am Donnerstag am Glasfaserverteiler waren, geht es recht gemütlich zu.

Das haben wir gleich. Ich schalte mich mal zu. Hast Du einen Gastzugang, den ich nutzen kann? …. .

Tatsächlich die Brüder haben eine Bremse für Down- und Upload eingebaut. So kommt die ganze Straße nur noch das Minimum, der Rest liegt brach. …

Ach nee, da gibt es einen Teilnehmer, der hat die ganze Breite zur Verfügung.

Wenn es Dir recht ist, werden wir den in den Zeiten, in denen Du online bist, auf Normal setzen. In der restlichen Zeit soll er sich austoben. Wenn ich ihn ganz runter nehme fängt der eventuell an zu suchen, dann schalten wir uns nur noch an und aus. Solange er glaubt, er sei bevorzugt, kommt von dort nichts. Wenn sein Chef das merkt, bekommt er ohnehin einen Anschiss. Ich denke, das ist einer von der Betreiberfirma, der in der Straße wohnt. … Noch kurz auf unsichtbar schalten und schon macht Surfen Spaß.

Jetzt unser USB-Stick, oder doch erst das Bier? Du hattest ja schon gesehen, dass alles dicht gepackt ist. Da hat sich einer mit heftigen Routinen ausgetobt. Ich habe mit einem speziellen Tool den Code analysiert.

Dass keine Viren oder Spy-Software drauf sind, hattest Du ja auch schon festgestellt. Mein Tool hat aber die Startroutine freigelegt.

Ich hab das Ganze gestartet, und siehe da, die Internetgeschwindigkeit im ganzen Stadtteil bei mir sank auf 65 %. Wir befinden uns auf einmal in einem Browser, der ähnlich aussieht wie Thor, ist es aber nicht. Die Internetgeschwindigkeit gibt bei Dir nicht nach, ich bin halt ein Genie!

Das Ganze ist super gemacht, da hat sich einer mal echt was schräges ausgedacht. Ich bin schon jetzt ein Fan von dem Spiel.

Es bauen sich Listen auf, Flugzeuge verschiedenste Typen, Verfügbarkeitsstunden, Flugrouten.

Dasselbe mit Fahrzeugen, Leo, Marder, LKW bis zu Bahnverbindungen. ….

Hier schau die Gorch Fock, Trockendock von bis Fahrziel, momentane Position.

Da hat einer Fantasie, das geht bis zum Speiseplan der Offiziersmesse und der Kantine für die Mannschaft.

Adrian, ist das vielleicht doch echt?

Du spinnst wohl. Es ist schon als Spiel eine Sensation! Dass man an so eine Vorabversion kommt? Was glaubst Du wird die Konkurrenz dafür zahlen? Der Wert muss in die Milliarden gehen. Ein Finderlohn von 0,01 % wäre für uns ausreichend. Nur noch Weltreise, kein Stress. Rentner vor Abschluss des Studiums!

Wir haben doch keine Ahnung, wo es herkommt. Wir können doch nicht in den Kleinanzeigen eine Anfrage starten “USB-Stick mit Ballerspiel gefunden. Der Eigentümer soll sich bitte bei Adrian oder Leonard melden. Den Finderlohn bitte in Bar oder auf Konto Nr. xxxx überweisen”.

Wir sind ja erst am Anfang mit der Stick-Untersuchung. Ich hab jetzt noch zwei Stunden Zeit, dann muss ich bei Karin sein. Hast Du auch Zeit?

Klar!

Dann schauen wir mal, was da sonst noch angezeigt wird! …

Außerdem, solltest Du Interesse haben, ich habe eine Sammlung mit einfachen Kochrezepten zusammengestellt, nicht ganz kalorienarm aber fein! …

Die Listen nehmen ja kein Ende. Ich glaube, da hat sich einer etwas vergaloppiert. Ein normaler Player hat doch nicht die Geduld.

Das ist ja auch nicht die Endfassung, hast Du was zu trinken?

Hier ein Bier, Chips habe ich auch.

Hast Du auch Erdnüsse?

Die sind schon eine Woche offen.

Macht nichts, ich muss meinen Magen ohnehin einstimmen. Das Tofu braucht eine Grundlage.

Ich bemitleide Dich! Aber wie gesagt, die Rezepte sind einfach!

Die Software macht mich ganz kribbelig, ich bin kurz davor, die erste Unterroutine zu starten.

Das kriegt ein normaler User doch gar nicht hin. Adrian, Du bekommst ja vermutlich die vielen Subroutinen nicht aktiviert.

Leonard, Du siehst das zu eng. In der Endfassung wird die Oberfläche schon dafür sorgen, dass der Zusammenhang klar wird und nur die aktuell interessanten Daten angezeigt werden.

Irgendwie ist das schon aufregend, wir haben jetzt 1,5 h damit verbracht. Mich hat es in seinen Bann gezogen. Danke, dass Du vorbeigekommen bist. Ich würde gerne an der Sache noch etwas bleiben. Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du Lust und Zeit?

Klar, ich finde es auch spannend, wenn wir den Hersteller ermitteln, ergeben sich vielleicht Kontakte, die zu einem Job führen.

Dann sollten wir besser sofort damit aufhören, ich bin froh endlich als Rentner die Zeit zu genießen. Du hast auch noch was vor. Karin wartet!

Stimmt!

Dann schönen Abend, bis demnächst. Lass Deine Karin bloß nicht wissen, was Du als Amuse-Gueule bereits hattest.

Nee, bis ich dort bin passen 4000 kcal locker wieder rein, es wird bloß keine geben. Tofu, Vitamine und Wasser - das ist was mich erwartet.

Und das Dessert?

Das geht dich nichts an! Tschüss!

Polizeirevier, erste Spur

Hallo Willfried, was hat sich ergeben? Irgendwelche Spuren?

Nein, bisher noch nichts Verwertbares.

Die Papiere sind echt und doch nicht legal. Ich habe schon versucht, mich mit den Kollegen der organisierten Kriminalität abzugleichen. Die haben aber auch noch nicht so gute Arbeiten gesehen.

Das Herumzeigen des Fotos hat einen kleinen Hinweis gebracht, aber zu was der führt, keine Ahnung.

So was für ein Hinweis?

Die Kellnerin aus der Pizzaria in der Kreuzstraße hat sich an den Typen erinnert. Er hat die letzten Wochen einige Mal gegessen.

Mit wem?

Alleine, jedesmal. Immer am selben Tisch. Mit dem Rücken zur Wand. Die Tür zu den Toiletten direkt neben sich. Im Sommer geht es da auch in den Biergarten.

Und was war da so auffällig, dass sich die Kellnerin, es sich gemerkt hat?

Eigentlich nur, dass er das letzte Mal telefoniert hat, auf russisch, er wurde angerufen. Nach einigen Sätzen hat er sein Essen stehen lassen, 50,00 € auf den Tisch geworfen und ist sau eilig davon.

Na, ja das kann ja mal sein, dass man es eilig hat.

Das war aber schon sehr eilig, seine Zeche betrug gerade mal 18,90 €. Gegessen hatte er noch gar nicht! Die anderen Male, an denen er als Gast im Restaurant war, hat er keinen Cent Trinkgeld gegeben.

OK, und woher wusste die Kellnerin, dass er auf Russisch telefoniert hat?

Die Kellnerin kommt eigentlich aus Moldau. Sie studiert hier Germanistik, ihre Familie ist im ganzen russischen Sprachraum verteilt. Wie sie sagt, hat er genau wie ihr Cousin gesprochen. Der lebt in einem Dorf bei Moskau. Die haben dort einige Eigenheiten in ihrem russisch. Um was es ging, hat sie keine Ahnung. Sie war am Nebentisch und an der Bar am Abräumen. Aufgefallen ist ihr nur noch, dass der Typ im Sitzen stramm gestanden ist. Sie fand das amüsant. Kurz vorher hatte er anscheinend noch auf feinen Pinkel gemacht.

Also gut, jetzt wissen wir, er kann russisch, wenn auch mit Dialekt. Er ist im Normalfall geizig, unter Stress aber sehr großzügig.

Sind Russen nicht dafür bekannt, etwas extrem zu sein? Zumindest beim Feiern.

Keine Ahnung, ich kenne keinen Russen gut genug, um so etwas zu wissen. Die paar Russen, die mir über den Weg liefen, waren alle berufliche Kontakte. Keiner von denen mag mich oder lädt mich gar zum Feiern ein!

Hast Du eigentlich etwas wegen dem Unfallwagen herausgefunden?

Die Spusi hat am Unfallort Glas vom Scheinwerfer gefunden.

Damit haben wir Typ und Baujahr. Außerdem war da etwas Folie drauf. Es ist denkbar, dass die Lackierung überklebt ist.

Wilfried, Dich kann man gebrauchen. Welche Farbe suchen wir?

Die Folie ist dunkelblau. Aber ich würde an deren Stelle die Folie abziehen.

Hast Du die Werkstätten schon darüber informiert?

Ganz so schnell bin ich auch nicht. Wird aber als Nächstes passieren. Sollten wir uns nicht auch alle Auffälligkeiten mit so einem Fahrzeug melden lassen? Von der Verkehrspolizei und den Ordnungsämtern? Trotzdem, dass wir die Farbe nicht kennen, durfte es nicht allzu viele Fahrzeuge dieses Baujahrs bei uns geben.

Wilfried, Du sägst an meinem Stuhl. Wenn der Chef deine Qualitäten bemerkt, werde ich ins Archiv versetzt. Mach es aber trotzdem. Dort soll es ja auch warm und trocken sein.

Auto und Alkohol

Orso gib mir die Flasche, der Sliwowitz muss bis Rumänien reichen.

Nee, den brauche ich! Ich muss ja schließlich bis zur Grenze fahren.

Alter Spinner, ich hab mir schon so etwas gedacht. Aber nicht mit mir!

In der Werkstatt waren noch 2 Flaschen Wodka, die habe ich jetzt ganz für mich.

Orso, sei mal still!

Blöder Hund, jetzt schmollst Du schon lange genug. Ich geb Dir ja was von dem Wodka ab.

Ach, es geht doch gar nicht um den Schnaps, da ist seit 10 Minuten ein Streifenwagen hinter uns her, ob der uns verfolgt?

Scheiße, jetzt bloß nicht nervös werden, schön das Tempo halten!

An der nächsten Kreuzung biegen wir ab. War eine blöde Idee, die Landstraße zu nehmen.

Da vorne kommt eine! Soll ich ohne zu blinken abbiegen oder auf brav machen.

Blink so, wie Du es in der Fahrschule gelernt hast. Warst ja oft genug zur Nachschulung dort.

Noch 500 m, noch 300 m, wenn ich abgebogen bin, gebe ich Gas, die kriegen uns nicht.

Bist Du verrückt, die machen dann doch sofort eine Fandung. Noch 150 m bei 100 blinken!

Orso, ich glaube wir haben Glück! Die wollen gar nichts von uns! Die blinken nach rechts.

Maria, hai să tobă și să fluierăm!

Auf unsere Mutter Gottes ist halt Verlass, darauf brauch ich erst mal einen Schnaps.

Ich auch aber einen Großen.

Komm lass uns etwas singen, am besten laut und falsch aber aus der Heimat.

Jetzt reicht die Singerei, ich werde schon heiser und der Sliwowitz ist alle.

Hast recht, es reicht. Kannst aber vom Wodka haben. Hast Du ja auch bezahlt.

Was, das ist meiner?

Hab dich nicht so, Du rauchst ja auch meine Zigaretten.

Na ja.

Pass auf, da will einer einbiegen!

Ist ja gut.

Disko, auf dem Schild stand heute Disko, gehen wir hin? Mädchen, Cocktails, Musik!

Du spinnst. Aber was ganz anderes, das Auto, das vorhin eingebogen ist, ist uns jetzt schon durch 3 Dörfer gefolgt. Es sitzen 4 Männer drin. Sie fahren auch immer dichter auf, als ob sie etwas von uns wollten.

Beruhige Dich und nimm noch einen Schluck.

Ja, das tut gut. Die da hinten kommen mir aber trotzdem komisch vor.

Dann biege links ab, da ist gerade eine Möglichkeit. Aber ohne zu Blinken und schnell.

Hui, das war stark, jetzt voll Speed, die kriegen uns nicht. Siehst Du sie noch?

Ne, nur Lichter, die immer kleiner werden.

Ich zeig Dir und denen mal, wie das ein alter Rallyefahrer macht.

O!!, I!, Aua, Mama! Lebst Du noch?

Aaaa, ja, aaaa.

Kannst Du mir aus dem Sicherheitsgurt helfen? Der Airbag hat mir den Arm verdreht, ich komme nicht raus.

Polizeirevier, der Nachwuchs schaltet sich ein

Hallo Willfried, was machst Du momentan?

Email checken, würde sich auch für einen Hauptkommissar anbieten.

Nicht wenn er Welte heißt. Gibt es denn etwas, das momentan von Interesse wäre?

Nein , noch nichts.

Siehste, wusst ich's doch.

Augenblick, da ist gerade noch was rein gekommen.

An der Landstraße ist ein PKW ins Grüne gerast.

Seit wann bekommen wir Unfallmeldungen?

Ist eine Rückmeldung auf meine Anfrage wegen der merkwürdigen Unfallflucht.

Was steht drin?

Hallo Kollegen,

Wir haben hier einen etwas schrägen Unfall.

Ein Auto, wie Ihr es sucht, ist mit hoher Geschwindigkeit ins Schleudern geraten und auf dem Kopf auf einer Wiese liegen geblieben.

Von den Insassen ist niemand beim Fahrzeug, es hat auch niemand versucht Hilfe zu holen oder den Unfall zu melden. Erst der Bauer der seinen Kühen das Morgenfutter brachte, gegen 7:00 Uhr, hat uns informiert.

Im Auto stinkt es stark nach Schnaps. Es gibt auch leere und volle Flaschen. Von denen ist aber keine ausgelaufen.

Wagenpapiere habe ich als Foto angehängt, außerdem war da noch ein Parkausweis.

Ergänzt wird der Wageninhalt durch schmutzige Wäsche.

Blut ist bei flüchtiger Betrachtung nicht zu finden. Der Unfall scheint glimpflich verlaufen zu sein.

Alles weitere im offiziellen Unfallbericht durch meinen Vorgesetzten

MFG

POLIZEIANWÄRTER

Müller

Nicht schlecht, wenn das unser Auto ist, dann kommen wir ein gutes Stück weiter.

Üii, da kommt noch ein Email

Hallo Kollegen,

habe gerade deutlich zu hören bekommen, dass ich keine Infos nach außen geben darf. Habe mir verkniffen Euch zu erwähnen. Wäre wichtig für mich, dass Ihr die E-mail von eben löscht. Bitte wartet auf die offizielle Meldung.

Ich möchte gerne im Polizeidienst bleiben.

Danke

Müller

Druck die Dokumente aus, mach eine Sicherheitskopie, schreib dem jungen Kollegen, dass wir die Info vertraulich behandeln. Sollte er in diesem Zusammenhang Probleme bekommen, soll er sich an Hauptkommissar Welte wenden.

Offiziell vergehen mindestens 6 Wochen, bis etwas zu uns durchdringt. So lange können wir nicht warten. Willfried, Du kennst doch alle Tricks, Schliche und zuständige Damen, könntest Du versuchen, uns offiziell ins Spiel zu bringen.

Mach ich, die Papiere lasse ich vorab schon mal prüfen. Bin dann mal im 4. OG bei den Damen.

UNI-Campus

Adrian mach langsam! Karin sag Adrian, dass er langsam machen soll!

Adrian! Hör auf Deine Freundin!

Ächz, stech, schnauf! Ihr habt gesagt, ich soll zum Warmmachen ein paar Meter mit joggen. Von wegen Ihr lauft ganz langsam, ohne den Puls anzuheben. Mein Puls ist auf 180 bis 300. Vom Arzt habe ich körperliche Tätigkeit bis 120 Hz empfohlen bekommen.

Leonard hör auf zu jammern, Du hast dich tapfer geschlagen. Ich hoffe, dass ich in 40 Jahren genau so fit bin. Jetzt sind wir ja schon an der Trainingshalle.

Wie gesagt, Karin trainiert jetzt die Kids, wir sehen kurz zu, bis Du wieder atmen kannst.

Dann zeige ich Dir das Rechenzentrum, ist gleich nebenan.

Die sind aber fit, die Hälfte sind ja Mädchen!

Ja, Kickboxen ist nicht gleichzusetzen mit Keilerei. Gerade bei den Jüngeren ist es wichtig, das Selbstvertrauen zu fördern und dabei gleichzeitig Fairness und Verhältnismäßigkeit zu fordern. Richtig betrieben ist es ein Sport, der Körper und Geist ins Gleichgewicht bringt. Das, was man im Fernsehen sieht, sind Extrembeispiele, die mit dem Breitensport nichts mehr zu tun haben.

Adrian, wenn Du wieder fit bist, sollten wir ins Rechenzentrum rüber gehen.

So, wenn ich fit bin!

Im Rechenzentrum

Hallo Adrian, Du traust dich ja was.

Hallo, aber wieso, was habe ich gemacht?

Den Großrechner und fünf Assistenten die ganze Nacht auf Trab gehalten.

Der Prof. wollte sofort den Kundenservice kontaktieren, als er gesehen hat, dass seine Programme nur mit 35 % der normalen Rechenleistung bearbeitet wurden. Zum Glück hatte der Fachbereichsleiter zeitgleich auch ein Programm auf dem Rechner, mit dem wollte er doch nicht diskutieren. Du hast Glück gehabt.

Das Glück des Tüchtigen!

Nimm Deine Festplatte und wandle. Wer ist denn dein Begleiter?

Das ist Leonard, der hat hier auch studiert, als alles noch aus Holz war. Damals stand hier nur ein Abacus, sie diskutierten damals darüber, ob ein Rechenschieber nicht etwas Schwung in das Gemäuer bringt. Die Studenten wussten angeblich noch, was sie berechnen.

Adrian, pass auf, dass Dir der alte Herr nicht die Leviten liest. Du kannst gerne noch zeigen, wie wir heute arbeiten. Ich muss weiter, heute Nacht hat “etwas” uns gebremst, wir müssen aufholen.

Auf dem Weg zur Sporthalle

Das ist schon Wahnsinn, welche Möglichkeiten die Studenten heute haben. Aber nochmal mit dem Studium anfangen möchte ich trotzdem nicht.

Na ja, Leonard, mit Deinen Vorkenntnissen würdest Du Dich leicht tun. Du bist ja voll in der Materie, es fehlt Dir nur der Zugang zur Rechenleistung.

So kann man das auch sehen!

Hallo Karin, Leben noch alle deine Schützlinge?

Klar, die sind doch alle lieb.

Jetzt mal ernsthaft, in welchem Alter kann man denn so etwas machen?

Einsteigen kann man am besten zwischen 7 und 14. Wir haben aber auch Kurse für Menschen über 60. Das wäre doch was für Dich!

Jetzt geht das Gespräch aber eindeutig in die falsche Richtung. Ich gehe jetzt nach Hause, Ihr könnt ja Euch noch austoben.

Adrian, wir sehen uns dann morgen bei mir. Tschüss Karin.

Unruhe in der Botschaft

Harun soll sofort zum Major kommen.

Guten Tag Herr Major!!

Guten Tag.

Haben Sie eine Meldung erhalten, dass das Auto entsorgt ist?

Noch nicht Herr Major!!

Wann denken Sie, dass dies geschieht? Bis Rumänien zu unserem Verschrotter braucht man maximal 12 Stunden. Haben Sie zuverlässige Leute beauftragt?

Ja, Herr Major! Ich habe mich selbst davon überzeugt, dass das Auto repariert und mit neuer Farbe versehen wurde. Orso und sein Helfer hatten den Auftrag noch in der Nacht zu starten.

Und? Wo sind die jetzt??

Das ist momentan unbekannt. Ich habe bereits herum telefoniert, aber niemand weiss etwas weder von dem Fahrzeug noch von den beiden Kerlen.

Sie wissen aber schon, dass das Fahrzeug nicht den Deutschen in die Hände fallen darf. Für den Fall, dass Ihre beiden Spezialisten eine Panne hatten sorgen Sie dafür, dass alle Spuren verwischt werden. Vor allem, dass keiner der Beiden mit uns in Verbindung gebracht werden kann. Wie Sie das bewerkstelligen ist mir egal.

Harun, was soll das? Wenn Sie zu mir ins Büro kommen hat das Handy draußen zu bleiben! Machen Sie das Geklingel aus. Sollte es nochmal vorkommen, melde ich Sie wegen Spionage!

Herr Major, es ist Orso wegen dem Auto!

Dann gehen Sie schnellstens ran!

Hallo Orso, wo steckt Ihr???

Wir können nichts dafür, wir haben alles gemacht, wie Sie gesagt haben.

Rede endlich, was ist los? Wo steckt Ihr?

Wir hatten einen kleinen Unfall.

Was für einen Unfall?? Was ist mit dem Auto?

Das Auto ist kaputt.

Wieso?? Motorschaden? Habt Ihr den Karren so gedroschen, dass er überhitzte?? Das geht doch gar nicht!

Nein, der Motor ist noch in Ordnung.

Ja, was denn dann??

Ja, der Joschi hat…

Was???

Ja, wir waren vorsichtig und haben aufgepasst, ob jemand uns verfolgt.

Prima, und dann??

Ja, dann ist ein Polizeiauto hinter uns aufgetaucht.

Scheiße, und dann??

Ist es wieder abgebogen und war weg.

Wo ist dann das Problem?

Ja, dann kam ein PKW mit 4 Männern…

Und weiter??

Der hat uns über mehrere Dörfer verfolgt…

Was habt Ihr dann gemacht??

Wir haben einen Haken geschlagen und sind mit einem Affenzahn davon…

Und der PKW ist dran geblieben?

Nicht ganz, er konnte wohl nicht so schnell. Der Joschi ist ein wilder Fahrer…

Dann wart Ihr sie also wieder los???

Ja, aber ….

Was aber???

Dann kam eine Kurve, ganz spitz und nass war es auch noch…

Und da habt Ihr das Auto verbeult?? Hat euch jemand gesehen?

Nein, da war keiner, nur Kühe.

Na dann seid Ihr jetzt beim Verschrotter?

Nein, das geht nicht. Ich habe eine dicke Beule am Kopf und das Handgelenk gebrochen oder verstaucht.

Ja und, soll ich jetzt Mitleid haben???

Aber der Joschi ist im ganzen Gesicht blau und grün und kann fast nicht laufen.

Ihr sollt ja auch nicht laufen, sondern das Auto zum Verschrotten fahren!!!

Das geht doch nicht.

Wieso, Ihr seid doch Automechaniker Ihr werdet doch die Karre soweit richten können, dass sie fährt!!!

Neee, … das geht nicht, das Auto liegt auf dem Dach, das konnten wir nicht umdrehen. Wir waren halb tot im Heuschober, bis die Polizei kam. Dann haben wir uns davon gemacht.

Waaas???? Das darf doch nicht wahr sein!!!! Wo seid Ihr Idioten, ich schicke sofort jemanden, der euch abholt. Wo seid Ihr?

He habt Ihr aufgelegt??

Dieser Mistkerl legt einfach auf!

Ja, wenn er klug ist, schmeißt er auch noch das Handy weg, Harun, Sie sind persönlich dafür verantwortlich, dass die beiden nichts ausplaudern können. Wenn doch Sie wissen, wie das gehandhabt wird.

Lassen Sie sich etwas einfallen, wie das ausgebügelt wird. Zwischen den beiden und unserem Land sind nur Sie und ich als Puffer, ich werde mich nicht opfern.

Jetzt raus.

Bastelstube Leonard, alte Erinnerungen

Adrian mir raucht der Kopf! Was hälst Du von einem Glas Wein? Hab gerade einen Badischen Spätburgunder offen.

Ja, das würde die Materie wesentlich weniger trocken erscheinen lassen. Eine Tüte Studentenfutter könnte ich beisteuern.

Muss nicht sein, ich habe noch Käsewürfel von gestern Abend. Appropo gestern Abend, wie war denn das Essen bei Karin? Haben die Rezepte etwas gebracht?

Kein Vergleich zu den bisherigen Erfahrungen mit ihrer Kochkunst. Das Menü war ein Gedicht. Sie findet anscheinend gefallen an der Kocherei mit Gemüse, Salz, Pfeffer und was es da sonst noch gibt. Sie hat mich sogar gefragt, ob ich damit einverstanden bin, eine Weile auf Tofu und andere vegane Zutaten zu verzichten. Souverän wie ich bin, habe ich mich einverstanden erklärt.

So, so, Du bist schon großzügig. Auf jeden Fall hat das Essen deinen Arbeitseifer nicht gebremst. Das Meiste, was Du und die Jungs vom Rechenzentrum gemacht haben, kann ich ja nachvollziehen. Trotzdem fühle ich mich wie im ersten Semester.

Unter dem Strich ist es ein Programm zur Organisation einer Armee. Als Administrator kann man in allen Bereichen Anweisungen geben. Mir kommt es vor, dass es mit Siedler- oder Stadtbauspielen Ähnlichkeit hat.