Vergessene Pfade Elsass und Vogesen - Rainer D. Kröll - E-Book

Vergessene Pfade Elsass und Vogesen E-Book

Rainer D. Kröll

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Beschreibung

Zeit zum Genießen: Zwischen den Fachwerkstädtchen an der elsässischen Weinstraße verlaufen Römerwege, Saumpfade und Köhlerrouten. Dieser Wanderführer entdeckt 37 fast vergessene Pfade durch das Elsass und die Vogesen. Jede der Genusswanderungen ist geschichtenreich beschrieben, mit detaillierten Tourensteckbriefen. Wer abseits des Trubels auf stillen Wegen Erholung sucht, ist zwischen Pfälzer Wald, Vogesengipfeln und Rheingraben goldrichtig.

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Seitenzahl: 182

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An der Sauer in Wœrth finden sich romantische Ecken (Tour 5).

Rainer Kröll

VERGESSENE PFADE

ELSASS UND VOGESEN

37 außergewöhnliche Touren abseits des Trubels

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Wilder Garten in Cleebourg (Tour 2)

Der Sechs-Eimer-Brunnen steht vor dem Rathaus in Rosheim (Tour 10).

Der Palas der Burg Hohenpfirt kann bestiegen werden (Tour 34).

INHALT

Vorwort

Willkommen im Elsass

Bruckmann-Tourenfinder

Nachhaltigkeitskodex

Piktogramme und Anforderungen

Auf vergessenen Pfaden im Elsass

DIE TOUREN

Nördliches Elsass

1Sentier Ligne Maginot

Bastionen des Krieges und heilende Quelle

2Cleebourgs Weinberge

Alte Dörfer am Beginn der Weinstraße

3An der Ligne Lauter

Pfad auf der historischen Abwehrlinie

4Château du Wasenbourg

Mystische Orte und mittelalterliche Burg

5Die Schlacht bei Wœrth

Wunden des Krieges in lieblicher Gegend

6Jakobsweg bei Walbourg

Von der Abtei durch den Forêt de Haguenau

7Pilgerweg bei Lichtenberg

Kapellenruine und topmodernisierte Burg

8Am Rhein-Marne-Kanal

Geschichtsträchtige Wege und Kulturgüter

9Der einsame Dompeter

Spuren der Vergangenheit an der Bruche

10Romanische Stadt Rosheim

Rosen und Gräber auf dem Weg um Rosheim

Vogesen

11Nach La Petite-Pierre

Höhlenwohnungen, Wälder und Staedtel

12Ein keltischer Kultplatz

Archäologisches am Mont Saint-Michel

13Auf den Col du Saverne

Die Spuren der Römer über die Vogesen

14Alte Schleusentreppen

Vom Sandsteinfelsen zum Schiffshebewerk

15Keltischer Tempelberg

Der Donon, heute noch ein mystischer Ort

16Im Val d’Argent

Auf den Spuren des Silberbergbaues

17Hautes Chaumes am Lac Vert

Die eigentümliche Welt am Vogesenkamm

18Auf dem Circuit 1914–18

Der Weg der Relikte des großen Krieges

19360-Grad-Sicht auf dem Hohneck

Auf- und Abstieg durch stille Wildnis

20Auf den Grand Ventron

Bergtour auf der alten deutschen Grenze

21Auf den Petit Ballon

Stiller Aufstieg auf berühmten Gipfel

22Moselquelle und Drumont

Die Tour beginnt an der Quelle der Mosel

23Auf den Tête des Perches

Ferne Wälder, Almen und Seen über der Thur

24Rossberg und Thanner Hubel

Zwei Aussichtsberge in den Südvogesen

Südliches Elsass

25Rund um Neuf-Brisach

Ausflug auf historischen Wegen

26Pèlerinage Schauenberg

Auf dem Jakobsweg bei Gueberschwihr

27Albert Schweitzers Heimat

Rundtour zwischen Munster und Gunsbach

28Kontraste im Vallée Noble

Wanderung mit erlesenen Überraschungen

29Zur alten Abtei Murbach

Von Kloster zu Kloster durch weite Wälder

30Im Tal der Doller

An Fluss und See am Rand der Vogesen

31Im Land der Weiher

Chavannes mit Fischen im Wappen

32Circuit du Kilomètre Zéro

An den Fronten im Land dreier Grenzen

33Sentier des Marocains

Auf den Spuren der marokkanischen Soldaten

34Zur Burg Hohenpfirt

Aussichtsturm und Bergfried über Ferrette

35Im Tal der Lucelle

Wildnis auf abenteuerlichem Grenzweg

36Zur Chapelle Saint-Brice

Pfade an Jakobsweg und Ligne Maginot

37Zum Château Landskron

Auf Grenzwegen zur einst schönsten Burg

PS

Register

Impressum

TOURENÜBERBLICK

Leicht

2Cleebourgs Weinberge

3An der Ligne Lauter

5Die Schlacht bei Woerth

6Jakobsweg bei Walbourg

7Pilgerweg bei Lichtenberg

8Am Rhein-Marne-Kanal

9Der einsame Dompeter

10Romanische Stadt Rosheim

12Ein keltischer Kultplatz

14Alte Schleusentreppen

16Im Val d’Argent

18Auf dem Circuit 1914–18

24Rossberg und Thanner Hubel

25Rund um Neuf-Brisach

27Albert Schweitzers Heimat

29Zur alten Abtei Murbach

30Im Tal der Doller

31Im Land der Weiher

32Circuit du Kilomètre Zéro

33Sentier des Marocains

36Zur Chapelle Saint-Brice

37Zum Château Landskron

Mittel

1Sentier Ligne Maginot

4Château du Wasenbourg

13Auf den Col du Saverne

15Keltischer Tempelberg

17Hautes Chaumes am Lac Vert

20Auf den Grand Ventron

21Auf den Petit Ballon

22Moselquelle und Drumont

26Pèlerinage Schauenberg

28Kontraste im Vallée Noble

34Zur Burg Hohenpfirt

35Im Tal der Lucelle

Schwer

11Nach La Petite-Pierre

19360-Grad-Sicht auf dem Hohneck

23Auf den Tête des Perches

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwer

Gehzeit

Höhenunterschied

Weglänge

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour mit Laufrichtung

Tourenvariante

Ausgangs-/ Endpunkt der Tour

Wegpunkt

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Urtümliche Landschaft auf den Haut Chaumes (Tour 17)

Vorwort

DAS ELSASS IST EIN SEHR ABWECHSLUNGSREICHES URLAUBSGEBIET. Die Ebenen und die Vorberge der Vogesen mit den Weinanbaugebieten liegen im klimatisch begünstigten Rheingraben. Die hohen Berge der Vogesen sind allerdings den Westwinden ausgesetzt, was den Gipfeln und Graten manchmal durchaus Bedingungen wie im Hochgebirge beschert. Glaziale Bergseen liegen wie glitzernde Juwelen in den grünen Tälern und auf den Hochflächen. Die besiedelten Täler tragen jahrhundertealte Kultur und Tradition. Der stille Sundgau im Süden ist etwas für Ruhe suchende Genießer. Rasante Moderne zusammen mit alter Substanz in den lebenswerten Städten und ein Mix aus französischer und Elsässer Küche machen das Elsass zu einem beliebten Reiseziel.

Nach der Veröffentlichung des Wanderführers Elsass und Vogesen habe ich mich über den Auftrag zu vorliegendem Buch Vergessene Pfade Elsass und Vogesen sehr gefreut. Die Recherche vor Ort an dem ersten Buch dauerte drei Monate, währenddessen ich im Elsass und in den Vogesen gelebt habe. Als Resultat entwickelte sich eine starke Zuneigung zu diesen Landstrichen in unserem westlichen Nachbarland. Noch einmal drei Monate im Elsass leben zu dürfen und neue und bekannte Gipfel und Orte besuchen zu dürfen, bedeutete für mich echtes Glück. Das hieß auch, herrliche Landschaften wiederzusehen, bekannte Fermes Auberges, Restaurants und Weingüter erneut zu besuchen.

Das Thema »Vergessene Pfade Elsass und Vogesen« erlaubte mir auch eine neue Entdeckungsreise unter anderem Gesichtspunkt. Mit der Fertigstellung dieses Buches habe ich nun insgesamt 80 herrliche Wanderungen im Elsass und in den Vogesen hinter mir. Ein wirklich großer Überblick. Ich bin nun aber auch zum Experten der kleinen Dinge geworden, zum Entdecker der historischen Wege und den Geschichten dahinter.

Meist war das Ergebnis meiner Recherchen für mich Begeisterung und Freude über den Erfolg, Neues entdeckt zu haben oder Bekanntes aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Der Natur gilt dabei in meinen Berichten in diesem Buch ebenso die Aufmerksamkeit. Wenn Sie sich an einigen der vergessenen Pfade erfreuen, hat das Buch sein Ziel erreicht und ich bin zufrieden. Der Genuss, auf diesen Routen unterwegs zu sein, liegt im Entdecken von Geheimnissen der Natur, der Landschaft und der Kultur. Aber auch im Erlebnis der Ruhe, Stille und Erquickung.

Rainer D. Kröll

Willkommen im Elsass

Wein, Flammkuchen, Burgen, Störche, Vogesenkamm, Weinstraße und Fachwerkhäuser in verträumten Städtchen sind die Symbole für das Elsass. Die Geschichte der Dörfer, Städte, Burgen und Klöster ist spannend.

Elsässer Geschichte

Bereits in der Jungsteinzeit siedelten Menschen in der Rheinebene, betrieben Ackerbau und Viehwirtschaft und stellten Töpferwaren her. Ab dem 8. Jh. wohnten keltische Stämme im heutigen Elsass. Eindringende Germanen wurden 58 v. Chr. von den Römern besiegt. Die Römer brachten den Wein und ihre Kultur an den Rhein. Alemannen verdrängten die schwachen Römer und formten das Land. Im 5. Jh. wurden die Alemannen von den Franken unter dem Merowingerkönig Chlodwig unterworfen und christianisiert. Der Name »Alesaciones« fand in dieser Zeit erstmalige Verwendung. Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. wurde das Elsass französisch. Im 19. und 20. Jh. wechselte das Elsass viermal die Nationalität.

Ferme Auberge

Die Fermes Auberges, die Bauernhaus-Gasthäuer der Vogesen, sind beliebte Einkehrmöglichkeiten. Dort werden traditionelle und originelle Gerichte aus den eigenen Produkten serviert wie Fleischschnaka, Pomme de terre au munster oder Menu marcaire.

77 kmRoute des Crêtes

Die 77 km lange Vogesenkammstraße Route des Crêtes verläuft vom Lac Blanc im Norden bis nach Cernay im Süden und liegt auf über 1000 Metern Höhe. Die Straße wurde im Ersten Weltkrieg angelegt und ist heute eine aussichtsreiche Touristenstrecke.

Tarte flambée

Der Flammkuchen besteht aus einem sehr dünn ausgerollten Brotteig der mit Quark und Crème fraîche bestrichen wird. Nach Belieben mit Speckwürfeln oder anderen Zutaten bis hin zu süßen Früchten bestreut, wird der Flammekueche nach der kurzen Zeit im Backofen zu einer köstlichen Mahlzeit. Meist wird ein Flammkuchen nach dem anderen von allen zusammen am Tisch gemeinsam gegessen.

50 Millionen

Vor 50 Millionen Jahren begann der heutige Rheingraben auseinanderzureißen und vertiefte sich. Damals hoben sich Schwarzwald und Vogesen. Das ursprüngliche Deckgebirge aus Sandstein sank direkt im Graben auf 3000 Metern Tiefe ab. Erst in den Eiszeiten trat der Rhein in den Graben und füllte ihn mit Sedimenten aus den Schweizer Alpen. Erdbeben zeugen noch heute von diesen Vorgängen.

Munsterkäse

An diesem Käse scheiden sich die Geister. Der würzige, mitunter mächtig riechende Munsterkäse wird nach Rezept aus dem 7. Jh. der Benediktinermönche aus dem Munstertal hergestellt. Abend- und Morgenmilch der Vogesenkühe wird vermischt, erwärmt und zur Gerinnung gebracht. In drei Wochen reift er zu dem berühmten Käse, der mit Kümmel und Elsässer Wein verspeist wird.

Alemannisches Fachwerk

Das alemannische Fachwerk ist vor allem im Elsass und im süddeutschen Raum zu finden. Diese Fachwerk-Stilrichtung zeigt klare Konstruktionslinien, gekennzeichnet durch weiten Abstand der Ständer. Rähme stellen den Längsverband der Gestaltungen dar. Rähm ist der obere waagerechte Abschluss der Fachwerkwand. Charakteristisch im alemannischen Fachwerkbau sind Wohnstuben mit Bohlenwänden und Erkern.

Bruckmann-Tourenfinder

Für jeden Tag die richtige Tour

Unser Nachhaltigkeitskodex

Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:

Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.

Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Ausstoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.

Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.

Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.

Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.

Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.

Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen.

Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.

Nachhaltig draußen unterwegs zu sein, bedeutet auch ein respektvolles Miteinander – das sollte stets ein Motto in der Natur sein. Es tut nicht weh, sich gegenseitig zu grüßen und sich entgegenkommend zu verhalten. So haben Wanderer auf schmalen Wegen stets Vorrang, bei Gegenverkehr gilt in steilem Gelände immer: Wer absteigt, hält an. So lassen sich die Schönheit und Vielfalt der Natur gemeinsam genießen.

INFO

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

Länge

Höhenunterschied

Gehzeit

Einkehr

wintergeeignet

Baden

kindergeeignet

viel Sonne

ÖPNV

Sehenswürdigkeit

schattiger Weg

ANFORDERUNGEN

Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.

LEICHT

Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.

MITTEL

Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert

SCHWER

Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.

AUF VERGESSENEN PFADEN IM ELSASS

Das mit Kultur- und Kunstgeschichte geradezu beladene Elsass ist seit Jahrtausenden bevölkert. So gibt es Siedlungen der Kelten, Römerstraßen, von Karren und Kutschen im Wald vertiefte Straßen, alte Saumpfade, Köhlerwege und wiederentdeckte Jakobswege.

Aussicht in das Tal der Lièpvrette bei Sainte-Marieaux-Mines (Tour 16)

Da sind auch noch die ruhigen und nicht überlaufenen Wege und stillen Gipfel, Bergseen und Täler. Wandervergnügen findet sich ja nicht nur auf den Gipfeln. Stille und Einsamkeit liegen auf den alten Jägerpfaden, die wegen neuerer Wegerschließungen nicht mehr oft begangen werden. Abgeschiedenheit prägt auch die alten Schlittenhohlwege, auf denen in früheren Zeiten Holz, Heu, gebrannter Kalk aus den Kalköfen und Holzkohle von den Kohlenmeilern ins Tal gebracht wurden. In den Vogesen sind sogar sehr bekannte Gipfel manchmal auf historischen und doch stillen Wegen zu erreichen. Unterwegs gibt es da oft nichts Spektakuläres, bisweilen überraschenderweise aber doch. Gerade ruhige, unbekannte Bereiche bieten auf jeden Fall höchsten Erholungswert.

REISEN IM ELSASS

Mit dem eigenen Auto kommt man am bequemsten überallhin. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf wird auch mit dem Bus angefahren, was trotzdem oft für Wanderer nichts nützt. Ein Problem sind die für Wandersleute unpassenden Fahrzeiten, denn die Buslinien sind in erster Linie auf die Arbeits- und Schulzeiten abgestimmt. Bei einigen Touren ist der Startpunkt nur mit dem Auto oder schwierig mit dem Taxi zu erreichen.

Bahn und Bus: www.vialsace.eu

Bus Route des Crêtes: www.navettedescretes.com

DIE TOUREN

Die Wandergebiete sind in drei Gruppen gefasst und in einer Reihenfolge nummeriert, wie eines der Gebiete in etwa im Zusammenhang bereist oder erforscht werden kann.

Elsass Nord – begrenzt durch den Pfälzer Wald im Norden, Lorrain und die Vogesen im Westen und den Rhein im Osten. Als südliche Abgrenzung wurde Sélestat gewählt. Dies umfasst folgende Landschaften: das Krumme Elsass, den Naturpark der Nordvogesen, das Hanauer Land, die großen Forstgebiete zwischen Haguenau und Lauterbourg, den Landstrich Kochersberg zwischen Saverne und Straßburg und Teile des Grand Ried.

Vogesen von Dabo – begrenzt durch das westliche Lorrain und die Rheinebene im Osten. Als südliche Abgrenzung bietet sich natürlich das Ende der Vogesen am Belforter Land an. Dies beinhaltet den Naturpark der mittleren und südlichen Vogesen und die Ballon-Vogesen.

Elsass Süd von Sélestat – begrenzt durch Lorrain im Westen und Rhein im Osten. Teile des Grand Ried und der Sundgau an der Schweizer Grenze liegen in diesem Bereich.

BESTE JAHRESZEIT UND WETTER

Natürlich ist ein Urlaub im Elsass in den Sommermonaten am besten. Aber herrlich ist auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, wenn das Wetter oft stabiler ist als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich je nach Höhenlage am Frühling oder Frühsommer orientieren. Außerdem sind die Regionen unterschiedlich einzustufen. Die Vogesen sind von den rauen westlichen Luftströmungen beeinflusst und haben eine viel kürzere Vegetationszeit. Anders in den großen Tälern und noch mehr den Weingebieten im Rheintal. Hier ist deutlich der Einfluss der warmen Luftströmungen aus der Burgundischen Pforte spürbar. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst lässt sich da die Urlaubszeit deutlich ausdehnen. Entscheidend für die Durchführung einer Wanderung ist allemal die Höhenlage. Während in der Rheinebene schon die Blumen blühen und der Wein wächst, liegen in den hohen Vogesen mitunter auch im Mai noch Schneefelder, die gerade die ersten Narzissen freigeben. Selbst die Route des Crêtes, die Vogesenhochstraße, ist manchmal erst ab Mai geöffnet.

Wenn auch für die einzelnen Touren jeweils die beste Jahreszeit angegeben ist, entlastet dies den Wanderer nicht von der Eigenverantwortlichkeit, sich über die aktuelle Lage zu vergewissern. Für die momentanen Wetteraussichten benutzen Sie am besten einen der Wetterberichtanbieter oder örtliche Webcams im Internet.

www.wetteronline.de/wettertrend/vogesen

www.meteofrance.com/accueil

AUSRÜSTUNG

Wasserdichte knöchelhohe Bergschuhe mit sehr guter Sohle sind wohl die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände in den Vogesen. Sonnen- und Regenschutz sollte man auch dabeihaben, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zu starkem Schwitzen. Eine schnell trocknende Wanderfunktionshose ist empfehlenswert, dazu natürlich ein guter Rucksack, gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, Wechselshirt und Notfallapotheke. Teleskopbergstöcke und Mobiltelefon (nicht immer besteht Netzempfang) sind in den Vogesen ebenfalls nötig. Oft wird ein Kälteschutz vernachlässigt, besonders wenn schönes Wetter ist. Was aber, wenn sich einer verletzt und am Boden gelagert werden muss? Wenn dann noch Nässe dazukommt, wird es gefährlich.

GEFAHREN AM BERG

Bei Wanderungen in den Vogesen ist schneller Wetterwechsel durchaus eine Gefahr. Erfahrene Bergwanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen. Umkehren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit.

BESONDERE SCHWIERIGKEITEN AUF VERGESSENEN PFADEN

•Fehlende Markierungen und Schilder

•Fehlende Wegsicherungen

•Zugewachsene Wege

•Wildwechsel, die alten Wegen ähnlich sind, aber dann irgendwo enden

•Orientierungsprobleme

•Einsamkeit, schnelle Hilfe nicht möglich

NOTRUFE

Polizei, Notarzt, Feuerwehr: 112

Bergrettung: 15

Optisches oder akustisches Notrufsignal: 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand

GEHZEITEN, HÖHENMETER UND RICHTUNGSANGABEN

Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung subjektiv ermittelt, denn die angegebenen Zeiten auf den Wegweisern sind sehr unterschiedlich erhoben. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz Wegweiser beschrieben, denn die können ja mal fehlen.

Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen und Kartografen hergestellt, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser und dann den Beschilderungen in der Natur. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdruckes durch Wetterwechsel variabel sind. Die Schwierigkeit einer exakten Höhenmessung zeigt sich in den oft falschen Angaben auf Wegweisern und Schildern.

Elsass und Störche gehören einfach zusammen (Tour 10).

WEGMARKIERUNGEN UND WEGWEISER

Wenn vorhanden, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben. Verschieden geschriebene Ortsnamen sind vorrangig den Karten entnommen, dann erst der Beschilderung in der Landschaft.

BESTE JAHRESZEIT UND TAGESZEIT

Der beste Zeitraum für die Wanderungen ist jeweils angeführt. Wegen möglicher extremer Verläufe der Jahreszeiten oder Witterungen ist aber eine Machbarkeit eigenverantwortlich in Erfahrung zu bringen.

Viele Elsässer sind Bergfreunde und an Wochenenden massenhaft unterwegs. Frühaufsteher sind darunter aber nicht viele. So ergibt eine frühe Startzeit oftmals eine ruhige Tour und alleiniges Gipfelglück.

EINKEHRMÖGLICHKEITEN

Einkehrmöglichkeiten in Restaurants und Fermes Auberges sind angeführt. Die Öffnungszeiten variieren jedoch je nach Jahreszeitenverlauf. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der Telefonnummern.

KARTEN

Karten gibt es vom Club Vosgien 1:50 000, von Kompass 1:50 000 und IGN 1:25 000.

NÖRDLICHES ELSASS

Über Fachwerkdörfern mit reicher Geschichte und Tradition stehen rote Sandsteinburgen.

Wunderschönes Fachwerkensemble in Cleebourg (Tour 2)

1

SENTIER LIGNE MAGINOT

Bastionen des Krieges und heilende Quelle

Die Quelle an der Einsiedlerkapelle aus dem 12. Jahrhundert über Climbronn wurde wegen ihrer Heilkraft zum Pilgerort und ist noch heute ein mystischer Platz. Die Reste der Verteidigungslinie Ligne Maginot erinnern an eine dunkle Zeit. Gut, dass sie vorbei ist.

Von der einstigen Einsiedlerkapelle existieren nur noch die Grundmauern und der Steinbogen.

ZUR KREUZUNG MIT RUHEBANK Von der Cave Vinicole Cleebourgstartet diese geschichtsträchtige Wanderung am Hotel Le Cleebourg in nordwestliche Richtung über die D 77 in den Wald hinauf. Auf dem Wegweiser steht »Col du Pigeonnier« und die Wegmarkierung ist ein gelber und ein grüner Punkt. Am ersten Abzweig bleiben wir geradeaus und an der nächsten Gabelung wandern wir rechts den Hohlweg hinauf. Der Wald weist einen hohen Anteil an Esskastanien auf. Im Oktober wird die Wanderung zu einer Sammelaktion mit leckerem Ausgang zu Hause. An einigen Abzweigen vorbei bleiben wir jeweils immer geradeaus aufwärts auf dem deutlich erkennbaren Hauptweg mit dem gelben und grünen Punkt. Erst an einer Weggabel mit Ruhebank verlassen wir den großen Forstweg geradeaus und gehen dann an einer T-Kreuzung nach links in Richtung Col du Pfaffenschlick, nun mit der Markierung gelber und roter Punkt. Über die gleich folgende Kreuzung laufen wir geradeaus auf dem Pfad weiter. An einer weiteren Kreuzung wenden wir uns nach rechts bergauf in den Hohlweg ohne Markierung. An einer Kreuzung mit einem breiteren Forstweg bleiben wir immer noch geradeaus aufwärts im Hohlweg, aber an der nächsten folgen wir der Markierung grünes Dreieck nach links auf dem ebenen Weg. An der nächsten T-Kreuzung wandern wir dann in spitzem Winkel nach rechts und erreichen eine große Kreuzung mit Ruhebank.

ZUR EREMITAGE KAPELLENBOGEN