Vergiss deine Brille - Leo Angart - E-Book
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Leo Angart

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Beschreibung

Leo Angarts erfolgreiche Methode führt mit gezielten Übungen zur Wiederherstellung des natürlichen Sehvermögens – ohne teure Geräte, ohne Operationen. Er zeigt, wie man mit kurzen Übungseinheiten sein Sehvermögen verbessern kann. Das Buch bietet eine Einführung in die Grundlagen des Sehtrainings und in die Hintergründe von Augen- und Sehproblemen, zeigt klar strukturierte Übungen gegen die gängigsten Fehlsichtigkeiten und gibt Tipps zur Prophylaxe. Sehtests helfen, Schwachpunkte zu entdecken und Fortschritte zu überprüfen.

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Danksagung

An dieser Stelle möchte ich den Stammvater des Sehtrainings, Dr. William H. Bates, und seine großen Verdienste würdigen. Er war zu seiner Zeit ein hervorragender Wissenschaftler und Forscher.

Ich möchte auch meinen NLP-Lehrern Judith DeLozier und Robert Dilts für ihren Hinweis danken, stets den Unterschied zu suchen – »It is the difference that makes the difference«. Diese Maxime und andere NLP-Prinzipien sind grundlegend für das hier vorgestellte Sehtraining.

Mein tief empfundener Dank geht außerdem an Master Choa Kok Sui, den Begründer des Pranaheilens. Seine Arbeit war ausschlaggebend dafür, dass ich meine volle Sehkraft wieder erreichen konnte.

Weitere Informationen zu Leo Angarts Arbeit und Workshops finden Sie unter: www.vision-training.com und https://onlineaugentraining.de/

Unter: http://vision-training.com/d/Downloads.html lassen sich die Sehtafeln zum Üben herunterladen.

Distanzierungserklärung: Mit dem Urteil vom 12.05.1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir haben in diesem E-Book Links zu anderen Seiten im World Wide Web gelegt. Für alle diese Links gilt: Wir erklären ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in diesem E-Book und machen uns diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in diesem E-Book angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen Links führen.

Aktualisierte und überarbeitete Neuauflage

© 2018 F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten.

Cartoons © Goecken Eke, Istanbul, Türkei, 2004

Anatomische Zeichnungen: © Amass Communications Ltd., Hong Kong, 2004

Umschlaggestaltung: STUDIO LZ, Stuttgart

Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

E-Book-Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-96859-540-5

www.herbig-verlag.de

Inhalt

Einführung

Wie können Sie von diesem Buch profitieren?

Die Grundlagen des Sehtrainings

Was ist Sehtraining?

Ein kurzer Einblick in die Geschichte des Sehtrainings

Das Sehvermögen zurückgewinnen

Lassen Sie Ihre Augen testen

Der Besuch beim Optiker

Wie man die Verordnung liest

Die Anatomie des Auges

Die Augenmuskeln

Die Hornhaut

Die Linse

Die Netzhaut

Die lichtempfindlichen Zellen

Die Makula

Gesunde Augen

Ernährungsempfehlungen

Die Sehschärfe

Die Snellen-Sehschärfe

Kleine Veränderungen der Sehschärfe ermitteln

Die dezimale Sehschärfe

Die prozentuale Sehschärfe

Beleuchtung und Kontrast

Das Nahsehen

Das Nachtsehen

Der geistige Aspekt des Sehens

Die Welt ist schön

Was zieht Ihre Aufmerksamkeit auf sich?

Übung zur sensorischen Integration

Die Grundprinzipien des Sehtrainings

Glauben Sie daran, dass es möglich ist

Trainieren Sie Ihre Sehfähigkeit

Die Energie zum Fließen bringen

Entspannen und Sehen

Überprüfen Sie Ihre Sehfähigkeit

Wie Sie Ihre Fernsicht testen

Wie Sie Nahpunkt und Fernpunkt ermitteln

Wie Sie Ihre Dioptrienzahl errechnen

Die Bedeutung des Nahpunkts

Die Praxis des Sehtrainings

Astigmatismus

Astigmatismus-Test

Übung zur Lockerung der Augenmuskeln

Übung mit dem Tibetischen Rad

Übung zur Entspannung der Augenmuskeln

Eine objektiv nachweisbare Wirkung

Kurzsichtigkeit

Wie Sie Ihre Sehfähigkeit bei einer Kurzsichtigkeit von weniger als 2 Dioptrien wiedererlangen

Wie Sie Ihre Sehfähigkeit bei einer Kurzsichtigkeit von 2 bis 3 Dioptrien wiedererlangen

Wie Sie Ihre Sehfähigkeit bei einer Kurzsichtigkeit von mehr als 4 Dioptrien wiedererlangen

Presbyopie – Wieder ohne Brille lesen?

Presbyopie-Test

Klein gedruckte Texte anschauen

Klein gedruckte Texte lesen

Leseübung für Faule

Die Kreisübung

Hyperopie

Leseübung

Konvergenz

Konvergenz-Test

Konvergenzübung

Monovision

Das divergierende Auge

Strabismus-Tests

Die Schmetterlingsübung

Die lange Schwingübung (»Der Elefantenschwung«)

Die Spiegelschwingübung

Die ausgleichende Schwingübung

Die Posaunenübung

Amblyopie

Die Farbwahrnehmung

Die Gegenfarben-Theorie

Die Unterscheidung von Farben

Farbsehstörungen

Zählübung

Mit Farben arbeiten

Was ist mit den Sehbehinderten?

Hell-Dunkel-Wahrnehmung entwickeln

Die Augen entspannen

Farben »erspüren«

Objektwahrnehmung entwickeln

Hornhautchirurgie

Eine Sehfähigkeit von über 20/20

Übung zur Verbesserung der Fernsicht

Sonnenbrillen

Anhang

Glossar

Literatur

Einführung

Das Sehen ist für uns wohl der kostbarste von all unseren Sinnen. Wir sehen einen herrlichen Sonnenuntergang, das Lächeln auf einem Gesicht, und wir sehen die Unschuld in den Augen eines Kindes.

Mutter Natur hat dafür gesorgt, dass sich dieser Sinn beim Heranwachsen perfekt entwickelt. Vielleicht überrascht es Sie zu erfahren, dass das Sehen eine erlernte Fähigkeit ist. Die Augen von Neugeborenen sind noch nicht voll entwickelt. Ein Baby beginnt erst nach etwa vier Monaten, Farben zu erkennen. Als Nächstes entwickelt sich die Koordinationsfähigkeit zwischen Händen und Augen und dann zwischen den Augen und dem Rest des Körpers. Mit etwa zwölf Monaten fangen Kleinkinder an zu laufen, und ihre Sehfähigkeit entwickelt sich weiter, so wie es die Natur vorgesehen hat.

Ich schreibe dieses Buch aufgrund meiner persönlichen Erfahrung, nachdem ich über fünfundzwanzig Jahre lang eine Brille trug. Anfangs war ich wie viele andere Menschen davon überzeugt, dass man nichts gegen das nachlassende Sehvermögen tun könne. Es schien einfach eine normale Folge des Alterungsprozesses zu sein. Eigentlich war es nur die Frage, ob man zuerst seine Haare oder seine Sehfähigkeit verlieren würde. Ich war damals kurzsichtig, und meine Brillengläser hatten eine Stärke von 5,5 Dioptrien. Das bedeutet, dass man bei fast allen Tätigkeiten, einschließlich des Lesens, eine Brille tragen muss. Ich brauchte sogar zwei Brillen – eine zum Lesen und eine für das Sehen in die Ferne.

Einer meiner Freunde versuchte damals, seine Sehfähigkeit mit Übungen zu verbessern, doch er versuchte es schon seit drei Jahren und trug immer noch eine Brille. Solche Langzeitprojekte sind nicht meine Sache. Ich will das Gefühl haben, dass ich in ungefähr zwanzig Minuten Fortschritte machen kann. Andernfalls habe ich kein Interesse. Natürlich erwarte ich nicht, dass sich mein Sehvermögen nach einer einzigen Übung normalisiert, doch ich will einfach das Gefühl haben, dass sich ganz konkret etwas tut – und nicht nur in meiner Vorstellung. Meine Methode zur Verbesserung der Sehfähigkeit wirkt also schnell.

Um ein effektives Konzept entwickeln zu können, musste ich allerdings zunächst noch einiges über verschiedene andere Augenprobleme lernen. Ich hatte damals beispielsweise keine Ahnung, was Astigmatismus ist, geschweige denn, was man dagegen tun kann. Basierend auf den Grundlagen des Sehtrainings habe ich eine Methode entwickelt, die es Ihnen ermöglicht, mithilfe von speziellen Tests und Übungen mehr über Ihre Sehprobleme und deren Ursache zu erfahren und diese konkret anzugehen und zu verbessern. Das Besondere hierbei ist, dass sowohl die physische als auch die mentale Ebene in den Übungsprozess einbezogen werden.

Schon während des ersten Workshops stellten sich enorme Erfolge ein. Das war sehr ermutigend, und ich erkannte, dass die meisten Teilnehmer von meinem Seminarprogramm profitieren können. Es passierten immer wieder »Zufälle« und »kleine Wunder«, und die Nachfrage nach den Workshops nahm zu.

Seit 1996 halte ich etwa fünfundzwanzig Seminare pro Jahr in aller Welt. Inzwischen war ich beispielsweise schon fünfzehnmal in London. Oft erzählen mir Workshopteilnehmer, dass sie schon Jahre, bevor sich eine Gelegenheit ergab, den Wunsch hatten, mein Seminar zu besuchen.

Ich ziehe die Workshops den Einzelsitzungen vor, da sie sich viel intensiver gestalten. In vierzehn Stunden können Sie mehr über Ihr Sehvermögen erfahren und lernen, und außerdem werden die Teilnehmer durch die Gruppendynamik ermutigt, weiterzumachen und die Übungen wirklich zu praktizieren.

Es geht beim Sehtraining jedoch nicht nur darum, die nötigen Informationen zu bekommen. Das Wichtigste ist, zu verstehen, dass Sie Ihre Sehfähigkeit selbst kontrollieren können, und zu lernen, was Sie tatsächlich tun können. Mein Ziel ist es, dass der Teilnehmer meines Workshops und der Leser dieses Buches am Ende genau weiß, welche Übungen er machen muss und was er sich davon erwarten kann. Ich will hier nicht leugnen, dass das durchaus mit Arbeit verbunden ist und in manchen Fällen bedeutet, dass man die Augenübungen über Jahre hinweg regelmäßig machen muss. Doch ich verspreche Ihnen, dass Sie Fortschritte machen werden. Ihre Augen werden Ihnen zeigen, dass sie sich verbessern können. In meinen Workshops haben wir bei vielen Teilnehmern nach nur zwei Tagen eine beachtliche und vor allem messbare Verbesserung der Sehfähigkeit von 10 bis 20 % erreicht. Bei einem Workshop in Berlin ließen wir einmal die Sehschärfe der Teilnehmer vor und nach dem Seminar von einem Optiker messen. Bei einer Teilnehmerin wurden am Ende 2 Dioptrien weniger gemessen. Bemerkenswert ist, dass diese Dame damals zweiundneunzig Jahre alt war. Kinder reagieren sogar noch schneller auf das Augentraining. Ich habe oft beobachtet, dass Kinder ihr »magisches« Sehvermögen mit weniger als einer Stunde Sehtraining wiedererlangten. So war es beispielsweise bei dem achtjährigen Max, der zu Beginn des Trainings an einer erheblichen Kurzsichtigkeit litt. Nach zwanzig Minuten Üben hatte er sich so weit verbessert, dass er über die normale Sehfähigkeit eines Kindes unter zehn Jahren verfügte. Ein Jahr später traf ich Max wieder und prüfte seine Sehfähigkeit. Seine Sehkraft war nicht wieder zurückgegangen. Entweder hatte er also ein phänomenales Gedächtnis oder sein Sehvermögen hat sich tatsächlich verbessert.

Ich schreibe dieses Buch, weil ich möchte, dass die Menschen wissen, dass sie ihre Sehfähigkeit zurückerlangen können. Außerdem möchte ich die Dinge, die ich gelernt habe, mit anderen teilen, damit viele Menschen davon profitieren können. Dies ist besonders wichtig für Kinder. Warum sollten Kinder zu einem Leben mit Brille verdammt sein, wenn sie in den meisten Fällen ihr natürliches, klares Sehvermögen durch Augentraining wiedererlangen können? Wenn man früh mit dieser Methode beginnt, ist sie höchst effektiv und bietet den Vorteil, dass man auf natürliche Weise dauerhafte Erfolge erzielt. Ich habe in dieses Buch wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse aufgenommen, die die Wirksamkeit des Sehtrainings beweisen.

Wie können Sie von diesem Buch profitieren?

Ich bin sicher, dass Sie sofort die Seite aufschlagen möchten, auf der Ihr persönliches Augenproblem behandelt wird. Tun Sie es. Lesen Sie das Kapitel, und machen Sie auch die entsprechenden Tests, um Ihre Sehschärfe zu bestimmen. Danach sollten Sie allerdings zunächst den ersten Teil des Buches lesen, in welchem die Hintergründe und allgemeinen Prinzipien erläutert werden. Falls Sie sich für die wissenschaftlichen Grundlagen der Effektivität dieser Methode interessieren, können Sie die jeweiligen Quellen im Anhang nachschlagen oder auf meiner Website recherchieren.

Wenn Sie sich mit meinem Ansatz vertraut gemacht haben, sollten Sie anfangen, die Übungen für Ihr spezifisches Augenproblem auszuprobieren. Die positiven Ergebnisse sollten nicht allzu lange auf sich warten lassen. Überwachen Sie Ihre Fortschritte, da positive Rückmeldungen sehr wichtig für die eigene Motivation sind.

Es geht mir darum, Sie zu motivieren, Erfolg zu haben. Letztendlich ist es Ihr Erfolg, und ich versorge Sie nur mit dem nötigen Know-how.

Zusätzliche Informationen sowie weitere Einzelheiten aus Forschungsberichten, auf die ich in diesem Buch nur verwiesen habe, finden Sie auf meiner Website www.vision-training.com. Dort können Sie sich auch informieren, sollten Sie eines Tages an einem meiner Workshops in Deutschland, Österreich oder der Schweiz teilnehmen wollen.

Für die Durchführung einiger Übungen benötigen Sie dazu passende Sehtafeln, die im Buch enthalten sind. Da ein Buch natürlich nur über begrenzten Raum verfügt, wurden einige Tafeln auf mehrere Seiten aufgeteilt, andere etwas verkleinert. Dies beeinträchtigt zwar nicht die Effektivität der Übungen, doch sollten Sie aus praktischen Gründen die Originalgrößen bevorzugen, können Sie die Sehtafeln kostenfrei herunterladen über www.vision-training.com/d/Downloads.html. Bestellt werden kann die Standard-Sehtafel auch über W. Gillessen, E-Mail: [email protected], Tel: 089/680 707 02. Über beide Adressen erhalten Sie Informationen zu meinen Seminaren.

Was ist Sehtraining?

Die Wirksamkeit des Sehtrainings beruht auf der einfachen Tatsache, dass regelmäßiges Training der Gesundheit förderlich ist. Jeder weiß, dass er seinen Gesundheitszustand verbessern kann, wenn er regelmäßig seinen Körper trainiert. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, dass dreißig Minuten rasches Gehen pro Tag zu einer signifikanten Steigerung der körperlichen Fitness führt.

Die American Optometric Association stellte 1988 fest, dass »… die Wirksamkeit von Sehtraining bei der Heilung von oculomotorischen, akkommodativen und binokularen Sehstörungen in vielen Studien bewiesen wurde«. Und dennoch lehnen viele Augenärzte und Optiker Sehtraining, Sehtherapie oder Augentraining entweder von vornherein ab oder stehen diesen Methoden zumindest sehr skeptisch gegenüber. Sie sehen einfach keine Alternative zur Brille oder zu chirurgischen Eingriffen.

Die meisten Augenärzte und Optiker sind mit dem medizinischen Modell der reinen Symptombehandlung ganz zufrieden. Diese Behandlungen werden sehr effektiv und professionell durchgeführt, indem man eine Brille anpasst oder einen chirurgischen Eingriff mit Laserstrahlen vornimmt. Doch das Tragen einer Brille ändert natürlich überhaupt nichts an Problemen wie Kurzsichtigkeit. Die Gläser korrigieren zwar den Brechungsfehler, doch Sie sind immer noch kurzsichtig – mit allen damit verbundenen Risiken (ein um 60 % erhöhtes Risiko einer Netzhautablösung, eines Glaukoms oder einer Makula-Degeneration etc.).

Die Laserchirurgie ist die neueste Entwicklung zur mechanischen Behebung von Fehlsichtigkeit. Bei dieser Methode werden im Wesentlichen kleine Schnitte auf der Hornhaut vorgenommen. Da die Hornhaut nur einen halben Millimeter dick ist, führt hier natürlich jede Art von Operation zu einer deutlichen Schwächung des Gewebes. Das ist eine unvermeidliche Folge solcher chirurgischen Eingriffe. Postoperative Komplikationen können Ihr Sehvermögen noch weiter schwächen. Außerdem stellen viele Menschen fest, dass sie nach dem Lasereingriff eine Lesebrille brauchen. Sie tauschen im Grunde also nur die eine Brille gegen die andere aus.

Sehtraining ist prozessorientiert und will Ihnen innere Veränderungen bewusst machen. Es besteht aus Übungen zur Verbesserung der Sehfähigkeit. Doch das Wichtigste ist hierbei nicht die einzelne Übung als solche, sondern die Beziehung dieser Übungen zum visuellen System: der geistige Aspekt des Sehens. Das Sehtraining zielt vor allem darauf ab, den neurophysiologischen Kontrollmechanismus durch wiederholte spezifische visuelle Stimulation zu verändern. Der Erfolg hängt ganz entscheidend davon ab, ob es gelingt, optimale Sehstrategien zu entwickeln und sie zur zweiten Natur werden zu lassen. Meine Methode möchte Sie motivieren, kurze Übungseinheiten (von etwa fünf Minuten Dauer) sehr häufig (etwa zehnmal pro Tag) zu absolvieren. Häufige Wiederholung scheint eine notwendige Voraussetzung für dauerhafte Veränderungen zu sein.

Damit Sehtraining effektiv sein kann, braucht man außerdem eine klar definierte Methode zur Messung der Fortschritte. Die meisten Menschen verlieren ziemlich schnell das Interesse, wenn sie keinen Fortschritt erkennen. Deshalb muss man unbedingt sicherstellen, dass Fortschritte ständig registriert und entsprechend gewürdigt werden.

Ein kurzer Einblick in die Geschichte des Sehtrainings

Die Vorstellung, dass man die Augen mithilfe bestimmter Übungen trainieren kann, geht auf den New Yorker Ophthalmologen Dr. William H. Bates zurück. Dr. Bates untersuchte jährlich Tausende von Augen im Rahmen seiner Tätigkeit an der New Yorker Augen- und Ohrenklinik. Im Laufe der Jahre begann er, die wissenschaftlichen Theorien anzuzweifeln, die von den Forschern in der Augenheilkunde aufgestellt worden waren: »Bei meinen Untersuchungen (…) beobachtete ich (…) viele Fälle, bei denen sich Brechungsfehler entweder spontan zurückbildeten oder veränderten, und ich konnte diese Fälle weder ignorieren, noch konnte ich mich mit den orthodoxen Erklärungen zufrieden geben, auch wenn solche Erklärungen existierten. Mir schien, dass eine wahre Aussage immer und unter allen Umständen wahr sein muss. Es kann hier keine Ausnahmen geben. Wenn Brechungsfehler irreversibel sind, sollte es nicht möglich sein, dass sie sich spontan zurückbilden oder verändern.« (Bates, zitiert nach Quackenbush, 1997, S. 45)

Zu jener Zeit wurde im klinischen Alltag ein neues Instrument, das Retinoskop, eingeführt, das der hervorragende deutsche Wissenschaftler H. Helmholtz erfunden hatte. Mit diesem Instrument kann man das Auge betrachten und seine Fokussierfähigkeit bestimmen. Mit seiner Hilfe wollte Dr. Bates seine Annahme beweisen, dass Brechungsfehler kein permanenter Zustand sind. Ein Brechungsfehler ist eine Fehlsichtigkeit, bei der der Brennpunkt nicht genau auf der Netzhaut liegt und dadurch die Umgebung unscharf abgebildet wird. Dr. Bates untersuchte mit dem Retinoskop Augen unter allen möglichen Bedingungen. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass die orthodoxen Lehren über das Akkommodations- und Brechverhalten der Augen zu verwerfen waren. Er stellte fest, dass die Linse kein wesentlicher Faktor beim Akkommodationsvorgang ist.

»… meine eigenen Experimente mit den äußeren Augenmuskeln von Fiscwhen, Kaninchen, Katzen, Hunden und anderen Tieren schienen eindeutig zu belegen, dass bei diesen Tieren die Akkommodation der Augen allein von den Aktivitäten der äußeren Augenmuskeln abhängt und überhaupt nicht von denen der Linse. Durch Manipulation dieser Muskeln konnte ich die Akkommodation willkürlich hervorrufen oder verhindern und damit Zustände wie Kurzsichtigkeit, Hypermetropie und Astigmatismus erzeugen oder verhindern.« (Bates, zitiert nach Quackenbush, 1997, S. 66)

Außerdem stellte sich heraus, dass sich der Zustand der Augen ständig verändert. Wenn man sie stündlich untersuchte, erhielt man jedes Mal eine leicht abweichende Messung. Dr. Bates’ Ergebnisse stehen fast in direktem Gegensatz zur konventionellen Meinung über die Art und Weise, wie ein Auge fokussiert. Donders (1864) und später Helmholtz (1866) hielten Bates’ Ansatz für Unsinn und gelangten zu der Überzeugung, dass hauptsächlich die Linse innerhalb des Auges für das »Scharfstellen« zuständig ist. Diese Theorie ist noch heute vorherrschende Lehrmeinung und beeinflusst Augenärzte und Optiker in hohem Maße.

Für Dr. Bates bedeutete seine Entdeckung den Ausschluss aus den wissenschaftlichen Kreisen. Er wurde ganz unzeremoniell seines Lehramtes an der New Yorker Augen- und Ohrenklinik enthoben. Für die interne Machtstruktur stellte seine Theorie eine zu radikale Abweichung von der damals allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Norm dar. Doch Dr. Bates war weit davon entfernt aufzugeben. Er entwickelte seine Theorie allein weiter und eröffnete eine Klinik, in der mit Sehtraining gearbeitet wurde. Außerdem brachte er eine Zeitschrift mit dem Titel »Better Eyesight« heraus und unterrichtete eine Reihe von Menschen in den von ihm entwickelten Techniken.

Heute kennen wir die Arbeit von Dr. Bates als die »Bates-Methode«, die er in seinem Buch »Rechtes Sehen ohne Brille« (Original erschienen 1920) ausführlich beschrieb. Das Interesse am Sehtraining ist bis heute ungebrochen, und Bates’ Buch ist noch heute im Buchhandel erhältlich – fast einhundert Jahre nach seinem ersten Erscheinen!

Da die wissenschaftlichen Kreise bis auf einige Ausnahmen Bates’ Erkenntnisse völlig ignoriert haben, wurde seine Methode vor allem von Menschen verbreitet, die von der Bates-Methode profitiert hatten.

Einer dieser Menschen war Margaret D. Corbett, deren Ehemann in den 1930er-Jahren durch die Bates-Methode Heilung erfahren hatte. Margaret Corbett eröffnete die School of Eye Education (Schule für Augentraining) in Los Angeles und unterrichtete viele Menschen in der Bates-Methode. In ihrem Buch »Besser sehen« (1985) beschreibt sie Fälle, in denen ihre Arbeit großen Einfluss auf die Karriere von Militärangehörigen gehabt hat. Bei einem dieser Fälle handelte es sich um einen jungen Mann, der wegen mangelnder Sehschärfe mehrmals von der Luftwaffe abgelehnt worden war. Er normalisierte seine Sehfähigkeit mithilfe der Bates-Methode, bestand alle Aufnahmetests und ging zu den »Fliegenden Tigern« in Burma, wo er Führer einer Flugzeugstaffel wurde. Als er zurückkehrte, gingen zehn japanische Flugzeuge auf sein Konto. Danach erhöhte sich seine Abschussrate weiter und sein militärischer Rang ebenfalls. Er wurde schließlich zum Oberstleutnant befördert.

Vielleicht aufgrund ihres Erfolges wurde Margaret Corbett 1943 wegen »Ausübung der Optometrie ohne Lizenz« vor Gericht gestellt.

Im August 1943 berichtete George A. Posner empört in der Zeitschrift »SIR!« unter dem Titel »Are Eyeglasses a Racket …?« über Corbetts Gerichtsverhandlung: »Dreihundert Zeugen begehrten lautstark Einlass, um vor Gericht aussagen zu dürfen. Sie drängten sich in den Gerichtssaal und berichteten über die Heilung praktisch aller in der Augenheilkunde bekannten Augenerkrankungen (…) ohne jegliche Medikamente und optische Sehhilfen! Die geheilten Patienten waren zwischen vier und vierundachtzig Jahre alt (…) [Aldous Huxleys Zeugenaussage fand besondere Beachtung, weil er demonstrieren konnte, dass er in der Lage war, ohne Brille zu lesen, obwohl er vor dem Augentraining bei Mrs. Corbett auf einem Auge völlig blind gewesen war und auf dem anderen nur 20 % Sehkraft gehabt hatte.] Seit über dreißig Jahren versucht die organisierte Medizin mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Welt von dieser revolutionären Entdeckung erfährt!«

Die Verbreitung von Halbwahrheiten hat der Arbeit von Dr. Bates oft geschadet. Bis zum heutigen Tage wurde jedoch noch niemand von einem Gericht dafür verurteilt, dass er anderen Menschen half, ihr Sehvermögen zurückzugewinnen.

Im Jahre 1955 veröffentlichte Clara Hackett ihr Buch »Relax and See, a Daily Guide to Better Vision«. Der Inhalt des Buches dreht sich hauptsächlich um ein zwölfwöchiges Übungsprogramm zur Heilung verschiedener Beeinträchtigungen des Sehvermögens, einschließlich so weitverbreiteter Probleme wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Schielen, Farbenblindheit, Katarakt, Glaukom und anderer schwerwiegender Augenprobleme. Außerdem enthielt es Übungen für Brillenträger mit Bifokalgläsern. Mrs. Hackett, die selbst neunzehneinhalb Jahre lang eine Brille getragen hatte, lehrte das Augentraining fünf Jahre lang in Seattle und brachte es auch Lehrern bei der Armee bei. In den Jahren 1949 und 1950 hielt sie als Gastdozentin Augenseminare an der Universität von Seattle. Danach ging sie nach New York und wurde dort noch im selben Jahr wegen Ausübung der Optometrie ohne Lizenz verhaftet. 1951 wurde sie vor Gericht gestellt. Die Jury beriet nur ein paar Minuten über den Fall und entschied dann: Sehtraining ist kein Verbrechen.

Dr. Janet Goodrich untersucht in ihrem Buch »Natürlich besser sehen« (1985) verschiedene Gründe für die Tatsache, dass so wenige Menschen bisher von der Bates-Methode gehört haben und schreibt (S. 234–235): »… den professionellen, technisch ausgebildeten Optikern und Augenärzten (…) wurde beigebracht, dass die Bates-Methode ineffektiv sei und verworfen werden müsse. Margaret Corbett ermahnte Hunderte von Lehrern, die sie in den 1940ern und 1950ern ausgebildet hatte, nie für die Methode zu werben und keine Artikel darüber zu veröffentlichen. (…) Das ist vielleicht verständlich, wenn man weiß, dass sie zweimal wegen ›Ausübung der Optometrie ohne Lizenz‹ verhaftet (und freigesprochen) wurde. (…) Im Jahre 1974 bekam meine Kollegin Anna Kaye, die die Prinzipien der Bates-Methode in San Francisco jahrzehntelang ganz im Stillen vermittelt hatte, Besuch von mehreren Polizeibeamten in Zivil. Man sagte ihr, sie würde in sechzehn Punkten gegen das Gesetz verstoßen. (…) Vielleicht erklären solche Geschehnisse, wieso es so wenige gesicherte Forschungsergebnisse über die Methode gibt.«

Janet Goodrich hat durch ihre beiden Bücher »Natürlich besser sehen« (1995) und »Spielend besser sehen« (1996) sowie durch ihre Vorträge und Workshops in aller Welt einen großartigen Beitrag auf dem Gebiet des Sehtrainings geleistet.

Im Jahre 1997 veröffentlichte Thomas R. Quackenbush »Relearning to See«, das bis heute vielleicht ausführlichste Werk über die Bates-Methode. Dieses Buch lehnt sich sehr stark an die ursprüngliche Arbeit von Dr. Bates an, und Quackenbush zitiert häufig und ausführlich aus Bates’ Publikationen. Thomas R. Quackenbush lebt heute in San Francisco, Kalifornien.

Der indische Augenarzt Dr. R. S. Agarwal begann sich im Jahre 1930 für die Arbeit von Dr. Bates zu interessieren und lehrt die Bates-Methode seither in Pondicherry, Indien. Im Laufe der Jahre hat Dr. Agarwal viele Artikel in »Mother India«, einer monatlich erscheinenden Zeitschrift des Sri Aurobindo Ashrams, veröffentlicht und eine Methode entwickelt, bei der er Elemente der traditionellen Augenheilkunde mit der Bates-Methode verbindet. Diese Synthese stellte er in seinem Buch »Mind and Vision and Secrets of Indian Medicine« (1953) vor. Ein populäres Buch mit dem Titel »Yoga of Perfect Eyesight« hat er im Jahre 1971 veröffentlicht. Dieses Buch ist noch im Handel und enthält viele wunderbare Fallbeispiele über die Heilung von Augenproblemen.

In Großbritannien ist die Bates-Methode inzwischen etabliert und wird von der Bates Association of Great Britain vertreten. Die Methode wird in dem Buch »The Bates Method« von Peter Mansfield (1997) ausführlich beschrieben.

In den 1990er-Jahren entwickelte sich ein starker Trend zur Einbeziehung alternativer Heilmethoden in die Behandlung von Gesundheitsproblemen. So wurde beispielsweise die Akupunktur als wirksame Behandlungsmethode anerkannt und wird heute bereits an verschiedenen medizinischen Fakultäten gelehrt.

Doch das Verordnen von Medikamenten oder medizinischen Hilfsmitteln ist natürlich viel lukrativer, als den Patienten zu empfehlen, einfach die Augen zu trainieren, um ihr normales Sehvermögen wiederzuerlangen. Noch lukrativer ist es, chirurgische Eingriffe zur Korrektur der Brechkraft zu empfehlen, mit denen Tausende von Euros verdient werden können. Vom Standpunkt des Klienten aus betrachtet ist die effektivste Form der Behandlung eines Gesundheitsproblems allerdings nicht unbedingt die teuerste. Es bleibt zu hoffen, dass im neuen Jahrtausend dem gestiegenen Interesse an effektiven, alternativen Methoden von der Bevölkerung allgemein und von der Wissenschaft im Besonderen Rechnung getragen wird. Es muss etwas geschehen. Bei uns tragen immer mehr Menschen eine Brille und in Asien nähert sich die Zahl mittlerweile der 80 %-Marke. Dagegen muss wirklich etwas getan werden. Sehtraining, mit dem früh begonnen wird, ist die einfache Lösung zur Aufrechterhaltung eines guten Sehvermögens.

Das Sehvermögen zurückgewinnen

Die meisten Menschen glauben, dass man nichts gegen nachlassende Sehkraft tun kann. Viele sind davon überzeugt, dass die Funktion der Sinnesorgane mit zunehmendem Alter zwangsläufig schwächer wird. Das Sehvermögen ist nur einer dieser Sinne, die oft schon sehr früh Ausfallerscheinungen zeigen.

Die Wissenschaft sagt uns, dass die Sechsjährigen dieser Welt statistisch betrachtet sehr gute Augen haben. Eine von der US-Armee in Auftrag gegebene Studie über Kurzsichtigkeit, die das Sehvermögen der Bevölkerung über den Zeitraum der letzten hundert Jahre erfasst, sagt uns, dass gegenwärtig etwa 60 % der Menschen unter einer Sehschwäche leiden.

Augenärzte lernen während ihrer medizinischen Ausbildung praktisch nichts über Sehtraining. Sie konzentrieren sich auf die Verordnung von Medikamenten und auf chirurgische Eingriffe. Tatsächlich sind Letztere die richtige Lösung bei vielen schwerwiegenden Augenproblemen. Gegen Kurzsichtigkeit werden üblicherweise Brillengläser oder Kontaktlinsen verordnet, und wenn die Kurzsichtigkeit während der letzten drei Jahre stabil war, wird auch Laserchirurgie empfohlen. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass Brillengläser oder Kontaktlinsen absolut nichts zur Heilung Ihrer Kurzsichtigkeit beitragen. Die Gläser bieten zwar in der Tat eine schnelle Lösung für das Problem, doch sie beheben nicht die Ursache, die hinter der Entstehung Ihrer Kurzsichtigkeit steckt.

Laserchirurgie ist momentan sehr beliebt und wird von vielen Ophthalmologen wärmstens empfohlen. Mit dem Laser Schnitte auf der Hornhaut des Auges durchzuführen ist eine irreversible Methode, die Sehfähigkeit zu verändern. Auch wenn bei chirurgischen Eingriffen mit dem Laser nur der Bruchteil eines Millimeters von Ihrer Hornhaut abgetragen wird, handelt es sich um einen heiklen Eingriff. Jeder Fehler wird Sie für den Rest Ihres Lebens begleiten. Man sollte es sich also gut überlegen, ob man wirklich zu diesem Risiko bereit ist. Meine Augen sind wirklich das Letzte, mit dem ich herumexperimentieren möchte, besonders, wenn es natürliche Methoden zur Wiedergewinnung der Sehkraft gibt.

Augenoptiker sind dazu ausgebildet und befugt, die Sehschärfe der Augen zu messen und die entsprechenden Korrekturlinsen zu verschreiben. Ihre gesamte Ausbildung dreht sich um die Korrektur visueller Defekte und den Verkauf von Brillen. Da ist es natürlich verständlich, dass sie von der Vorstellung, dass man mithilfe einfacher Augenübungen auf seine Brille verzichten kann, nicht besonders begeistert sind.

Die Verhaltensoptometristen sind allerdings davon überzeugt, dass das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit durch Augentraining verlangsamt werden kann. Sie sind im Allgemeinen offen für das Sehtraining und sind normalerweise sehr zufrieden, wenn sie Brillengläser und Kontaktlinsen unter 100 % verschreiben können. Wenn Sie zu Ihrem Augenarzt oder Optiker gehen und ihm sagen, dass Sie ein Sehtraining machen möchten, um Ihre Brille loszuwerden, wird er oder sie Ihnen wahrscheinlich sehr geduldig erklären, dass das leider nicht möglich ist, und Sie bitten, weiterhin Ihre Brille zu tragen.

Von allen Optikern, die in Europa praktizieren, sind nur etwa zweitausend Mitglied in der Vereinigung für Verhaltensoptometrie. Diese widmen sich hauptsächlich der Behandlung von Amblyopie, Schielen und Koordinationsstörungen der Augen. Doch bisher haben sie leider keine Methode, mit der sie auch so weitverbreitete Augenprobleme wie Astigmatismus, Kurzsichtigkeit und Hypermetropie behandeln können. Die Behandlung beginnt normalerweise mit einer gründlichen Augenuntersuchung, bei der Ihr visueller Status bestimmt wird. Dann werden Brillengläser von geringer Stärke und Augenübungen verordnet. Seit einiger Zeit sind auch computergestützte Augentrainingsprogamme auf dem Markt. Ich habe gewisse Vorbehalte gegen diesen Ansatz, da Computerarbeit eine der Ursachen für Kurzsichtigkeit ist. Es scheint mir also ein Widerspruch zu sein, den Computer zu benutzen, um die Sehschwäche zu beseitigen. Verhaltensoptometristen verfügen oft über ein ganzes Arsenal von technischen Hilfsmitteln zur Messung und Schulung der Augen.

Bei meinem Ansatz wird auf jegliche Ausrüstung verzichtet. Sie müssen nichts kaufen oder einnehmen, und Sie müssen auch nicht für teure Therapiesitzungen bezahlen. Es ist nichts anderes erforderlich als Ihre aktive Teilnahme, die darin besteht, dass Sie die geeigneten Übungen durchführen. Sie werden dann kontinuierliche Fortschritte im Hinblick auf Ihr Ziel – die Wiedererlangung Ihrer vollen, natürlichen Sehkraft – beobachten.

Lassen Sie Ihre Augen testen

Es gibt zwei Testmethoden, die angewandt werden, um die Brillenstärke zu messen, die zur Kompensation des Brechungsfehlers Ihrer Augen benötigt wird, damit Sie eine ideale Sehstärke haben. Bei der ersten benutzt der Optiker gewöhnlich ein technisches Gerät, um ein objektives Testergebnis zu erhalten. Dabei arbeitet der Apparat mit einem berechneten Mittelwert.

Der zweite Test ist ein subjektiver Test, bei dem man durch verschiedene Linsen schaut, um festzustellen, mit welchen das Sehen am angenehmsten ist. Dieser Test wird normalerweise bei gedämpftem Licht durchgeführt. Teilweise problematisch ist allerdings, dass die Augen immer wieder versuchen, sich an die verschiedenen Linsen anzupassen, was normalerweise dazu führt, dass man zu starke Brillengläser verschrieben bekommt. Vielleicht haben Sie selbst schon einmal erlebt, dass Sie am nächsten Tag zurückkehrten, die neue Brille anprobierten und feststellten, dass Ihre Augen schmerzten. Die Gläser bewirken eine Überkompensation und sind zu scharf.

Die Sehschärfe des menschlichen Auges variiert im Laufe des Tages um bis zu 2 Dioptrien. Wenn Sie Ihre Sehschärfe alle paar Stunden messen, erhalten Sie jedes Mal ein anderes Ergebnis.

Es ist jedoch immer eine gute Idee, die Sehschärfe messen zu lassen, bevor Sie mit Ihrem Sehtraining beginnen. Sie kennen dann Ihren genauen Augenstatus und wissen, wie er sich auf den Geräten des Augenarztes zeigt. Fangen Sie dann mit Ihrem Sehtraining an. Sie werden wahrscheinlich schon bald Fortschritte bemerken. Lassen Sie sich nicht entmutigen, falls das Gerät bei einer wiederholten Messung keinerlei Verbesserung anzeigt. Das Gerät misst nur die absolut perfekte Fokussierung, jedoch nicht die Tatsache, dass Sie besser sehen können. Ihre subjektive Erfahrung ist der objektiven Messung immer überlegen. Sie tun sich selbst einen Gefallen, wenn Sie mit Ihren Augenübungen ungefähr einen Monat lang fortfahren, bevor Sie einen weiteren Sehtest machen. Es könnte allerdings sein, dass Sie bereits während dieser Zeit schwächere Gläser benötigen, da die alte Verordnung nicht mehr Ihrer Sehschärfe entspricht und Ihre Augen beim Tragen der alten Brille schmerzen.

Der Besuch beim Optiker

Manche Optiker weigern sich, Gläser zu verschreiben, deren Stärke etwas unterhalb des ermittelten Korrekturwertes liegt. Falls Ihr Optiker zu dieser Kategorie gehört, rate ich Ihnen, einen anderen aufzusuchen.