Vertrau mir und schenk mir dein Herz - Annie Burrows - E-Book

Vertrau mir und schenk mir dein Herz E-Book

Annie Burrows

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Beschreibung

Warum schenkt Carleton meinen Beteuerungen keinen Glauben? fragt sich Nell. Nie gab es einen anderen außer ihm! Auch als ihr Mann fort war, ist sie ihm treu geblieben. Aber Carleton sieht nur den Knaben, der unter dem Weihnachtsbaum spielt, und behauptet: Das ist nicht mein Sohn!

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Seitenzahl: 134

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IMPRESSUM

Vertrau mir und schenk mir dein Herz erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2008 by Annie Burrows Originaltitel: „The Rake’s Secret Son“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe MYLADY WeihnachtsbandBand 18 - 2009 by CORA Verlag GmbH, Hamburg Übersetzung: Petra Lingsminat

Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733764487

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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PROLOG

… Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen …

Harry Tillotson stürmte durch die Kirchentür und den Mittelgang hinauf, wischte sich dabei die Schniefnase an dem zerrissenen Ärmel seiner Jacke ab.

Bis Weihnachten waren es nur noch zwei Wochen, und in der Sonntagsschule hatten sie alles über die Ankunft des Jesuskinds gelernt. Maria würde ein Kind bekommen, aber es war nicht von ihrem Mann, hatte Hochwürden Byatt gesagt.

Einige ältere Jungen hatten ihn angeschaut und spöttisch gekichert und auf dem Heimweg hässliche Bemerkungen über seine Mutter gemacht. Er hatte versucht, sie zum Schweigen zu bringen, doch sie waren in der Überzahl gewesen. Und alle dachten sie, sie wären etwas Besseres als er, bloß weil sie eine Mutter und einen richtigen Vater hatten, von denen die meisten hier in dieser Kirche geheiratet hatten.

Wütend starrte Harry zu dem Buntglasfenster hinauf, auf dem die Jungfrau Maria das Kleine auf ihrem Schoß strahlend anlächelte. Hochwürden Byatt hatte gesagt, Gott hätte das Jesuskind auf die Welt geschickt zum Zeichen, dass er den Sündern vergeben würde.

Und warum verzieh niemand seiner Mutter, dass sie ein Baby bekommen hatte? Dass sie ihn bekommen hatte? Wo sie doch die freundlichste und klügste und fleißigste Mutter in ganz Barstow war?

Er schniefte und wischte sich wütend eine Träne aus seinem mit Dreck und Blut verkrusteten Gesicht. Die Leute in der Bibel waren ganz anders als im richtigen Leben. Dieser Josef zum Beispiel, der Zimmermann, Marias Mann, der hatte irgendwie gewusst, dass er nicht der richtige Vater des Kindes war, aber er hatte nicht überall herumerzählt, dass Maria böse wäre, und war dann in den Krieg gezogen und gefallen! Nein, er war da geblieben und hatte sich um sie gekümmert. „Warum hat meine Mum nicht so einen wie Josef geheiratet?“, platzte er heraus, und die gequälten Worte erschreckten ihn, als sie durch die leere Kirche hallten.

Man durfte in der Kirche nicht reden. Nur um zu beten.

Er riss sich die Mütze vom Kopf, umklammerte sie und senkte bußfertig den Kopf.

Doch seine Stimme war immer noch voll Groll, als er murmelte: „Sie hätte einen Mann gebraucht, der in guten wie in schlechten Tagen zu ihr hält. Dann hätte nie jemand erfahren, dass sie etwas Unrechtes getan hat. Und die anderen Jungen würden sich nicht einbilden, sie dürften mir das Leben zur Hölle machen, nur weil ich keinen richtigen Vater habe! Dann würden sie meine Mutter auch nicht so beschimpfen. Ich versuch ja, für sie einzutreten, aber …“, er hickste, dachte an die Meute, die ihn gerade eben noch eingekreist und verhöhnt und verspottet hatte, „… ich bin zu klein!“ Eine weitere Träne rollte ihm heiß über das Gesicht und tropfte auf sein Hemd.

„Der Pfarrer hat gesagt, du hast Jesus in einem Stall zur Welt kommen lassen, um zu zeigen, dass du die Ärmsten und Niedrigsten erreichen und ihnen ihre Sünden vergeben willst. Also“, beschwerte er sich, „auf uns schauen sie alle herunter. Wir sind also die Niedrigsten. Und Squire Jeffers sagt, meine Mutter ist die größte Sünderin weit und breit. Also sollte man doch meinen, du könntest uns einen Mann wie Josef schicken, der alles in Ordnung bringt. Dann …“, trotzig blickte er zum Altar, „… glaube ich vielleicht auch, dass Weihnachten irgendeinen Sinn hat!“

Plötzlich fiel ein Sonnenstrahl durch das Marienfenster und traf direkt vor seinen abgestoßenen Stiefeln auf den Fußboden.

Er zuckte zusammen und räumte schuldbewusst ein, dass er Gott nicht hätte anbrüllen sollen.

Ein räudiger Balg. Das hatte Squire Jeffers über ihn gesagt. Obwohl Hochwürden Byatt immer behauptete, Gott würde allen verzeihen.

Harry drehte sich auf dem Absatz um und raste den Mittelgang hinunter. Er wusste nicht, wer von beiden recht hatte, aber eines wusste er: Er musste schleunigst dahin zurück, wo er, wie er wusste, immer willkommen war, obwohl er ein Bastard war.

1. KAPITEL

Der Himmel war bleigrau, aber wenigstens war der Boden weich. Nell wickelte sich ein Tuch um den Kopf, nahm eine langstielige Grabgabel und machte sich auf den Weg zum Gemüsegarten. Der Frost neulich hatte die Pastinaken sicher schön süß werden lassen.

Am Ende der Reihe hatte sie gerade behutsam die erste Wurzel ausgegraben, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie fuhr herum und sah sich einem Mann in einem abgetragenen Mantel und abgestoßenen Stiefeln gegenüber, der den Gartenweg heraufgekommen war und sie jetzt mit dem hungrigen Blick eines Bettlers anschaute.

„Es tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe“, sagte er freundlich, als sie hastig einen Schritt nach hinten tat und die Gabel hob, wie um ihn abzuwehren. Doch ihr Herzschlag beruhigte sich nicht.

Mit einem gewöhnlichen Bettler wäre sie fertig geworden. Sie lebte mit ihrem sechsjährigen Sohn allein am Rand von Barstow und hatte im Lauf der Jahre gelernt, auf sich aufzupassen. Doch dies war kein gewöhnlicher Bettler.

Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

Man hatte ihr doch erzählt, Carleton sei tot. Vor fünf Jahren war ein Brief gekommen, in dem gestanden hatte, er sei in irgendeinem Ort in Portugal, dessen Namen sie nicht einmal versucht hatte auszusprechen, als Spion gehängt worden.

Auch wenn sie es damals nicht geglaubt hatte. Carleton ein Spion! Der Mann, den sie geheiratet hatte, war nicht fähig zu etwas, wobei man gerissen sein musste. Kaum ging ihm ein Gedanke durch den Kopf, platzte er auch schon damit heraus.

Nein, sie hatte nie geglaubt, dass er Spion war.

Aber sie hatte geglaubt, er sei tot.

Also konnte er unmöglich der Mann sein, der jetzt auf dem Gartenweg stand. Obwohl der ihm so ähnlich sah. Abgesehen davon, dass er älter war und dünner und dass ihm die Arroganz, die Carleton damals aus allen Knopflöchern gekommen war, völlig abging.

„Ich suche Mrs. Green.“ Er runzelte die Stirn, als wäre er verwirrt. „Ist das nicht ihr Haus?“

„War es einmal …“, begann sie. Doch das war viele Jahre her. Das Haus hatte schon leer gestanden, als der Mann, der beim Tod ihres Mannes Viscount Lambourne geworden war, es ihr wies.

Doch bevor sie ihm all das erklären konnte, hob der Mann, der sie so sehr an ihren verstorbenen Gatten erinnerte, eine zitternde Hand an die Stirn, murmelte: „Ich glaube, ich …“, und brach prompt zusammen.

Und während er in ihre Johannisbeersträucher kippte, erkannte Nell, dass nicht nur seine Gesichtszüge, sondern auch seine Stimme sie beunruhigend an längst vergangene Zeiten erinnert hatte.

Auch die Anmut, mit der er nun das Bewusstsein verlor, brachte in ihr eine Saite zum Erklingen. Die meisten Männer wären irgendwie zu Boden gegangen und womöglich noch platt auf dem Gesicht gelandet, aber er nicht. O nein! Selbst im Niedersinken hatte er noch eine gute Figur gemacht, indem er den nächsten Strauch gewählt hatte, um seinen Sturz abzufangen.

Als ihr die überwältigende und widerwärtige Wahrheit endlich bewusst wurde, musste sie erst einmal ihre Grabgabel in den Boden rammen und sich darauf stützen.

Carleton war gar nicht tot.

Irgendwie hatte er wider alle Erwartungen überlebt und war zurückgekehrt zu … nein. Sie schüttelte den Kopf und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Zu ihr war er gewiss nicht zurückgekehrt. Er hatte gesagt, er sei auf der Suche nach Mrs.