Vier neue Nachrichten - Joshua Cohen - E-Book

Vier neue Nachrichten E-Book

Joshua Cohen

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Beschreibung

"Bei diesem literarischen Start-up möchte man von Anfang an dabei sein und keine Zeile verpassen!" New York Times"Vier neue Nachrichten" - gesendet von einer neuen, aufregenden Stimme aus den USA. Der junge New Yorker Autor Joshua Cohen, der schon jetzt mit Thomas Pynchon und David Foster Wallace verglichen wird, zeigt, wie radikal das Internet unseren Umgang mit Sex und Arbeit, Familienleben und Zukunftsplänen, unsere Art zu schreiben und unsere gesamte Identität verändert hat. Die "Vier neuen Nachrichten" handeln von einem halbherzigen Drogendealer, der durch einen Blog im Internet bloßgestellt und in einen Strudel eskalierender Ereignisse gezogen wird; sie führen die Ödnis heutiger McJobs und deren platte Sprache ad absurdum; sie karikieren ein Schreibseminar an einer Provinzuni, das unter Anleitung eines gescheiterten New Yorker Professors zu einer grotesken Übung wird. Die Nachricht "Gesendet" ist eine unheimliche Parabel über Internetpornografie, osteuropäische Mädchen und die Schattenseiten des vermeintlichen Fortschritts. Der New Yorker nennt Joshua Cohen "eine Entdeckung", seine Texte "hochintelligent: lyrisch und prosaisch, theoretisch und praktisch, komisch und ernsthaft zugleich". Cohens virtuoser Sprache hat der für seine David Foster Wallace-Übersetzungen hochgelobte Ulrich Blumenbach eine kongeniale deutsche Stimme geliehen."

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Seitenzahl: 347

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Inhalt

[Cover]

Titel

Emission

McDonald’s

Der Uni-Bezirk

Gesendet

I. Das Bett

II. Com/Moc

Autorenporträt

Übersetzerporträt

Über das Buch

Impressum

Vier neue Nachrichten

Emission

Hier geht es nicht um die klassische Masche, wo man eine Geschichte über jemanden erzählt, und in Wirklichkeit ist es bloß eine Geschichte über einen selbst.

Meine Geschichte ist ganz einfach:

Ungefähr zwei Jahre nachdem ich mit einem Abschluss in Arbeitslosigkeit von der Uni abgegangen war – meine Examensarbeit hatte die Metapher behandelt –, war ich von New York nach Berlin gezogen, um als Schriftsteller zu arbeiten, wobei das nicht ganz stimmt, weil niemand in Berlin arbeitet. Warum das so ist, spielt hier keine Rolle. Hier geht’s nicht um Geschichte, das ist keine Doku im Fernsehen.

Nehmen Sie einen Stift und schreiben Sie es auf einen Zettel, und wenn Sie das nächste Mal am Computer sind, gehen Sie auf: www.visitberlin.de

Spaßeshalber können Sie auch mit dem Finger auf die Adresse tippen, bis die Seite hier durchgeschabt ist – bis Sie die Druckerschwärze weggewischt und Zugriff auf nichts bekommen haben.

Dass ich Fiktionales verfasste, war selbst eine Fiktion, und weil ich keinen Roman zustande brachte und niemand mich dafür bezahlte, den ungeschriebenen langweiligen Roman meines Lebens zu leben, gab ich es auf.

Nach einem Jahr in Berlin und inexistenten Deutschkenntnissen flog ich wieder nach Hause. Nicht nach Hause, sondern nach New York, wo ich BWL studieren wollte. Meinen Diplom-Betriebswirt machen. Es war Zeit, erwachsen zu werden, denn das Leben ist kurz, und selbst die Kürze kostet. Das hatte ich von meinem Onkel, und als bei dem ein erstklassiges Sarkom diagnostiziert wurde, da – sei’s drum.

Gestern war mein Portfolio bei Börsenschluss erstmals siebenstellig, und wenn jeder Autor einen Anlass braucht, dann sei das eben meiner. Ich sitze im Büro, statt draußen meine erste Million zu begießen, und vertraue diese Ereignisse von vor fünf Jahren meiner Tastatur und meinem Monitor an.

Aber es geht hier, wie gesagt, nicht um mich – kein Schwein interessiert, wie hoch mein aktueller Fremdkapitalanteil ist oder was mit meinen Investitionen in chinesische Krankenhausprivatisierungen los ist.

Ich habe Mono – für mich wird er immer Mono sein – nur einmal getroffen, eine Woche, bevor ich Neukölln für immer verließ, die grünen Linden und die träge strömende Spree hinter mir ließ, das Frühstück mit Würstchen, Käse und Brot, das sich wie kommunistische Prachtalleen bis weit in den Nachmittag erstrecken konnte, die Stretchjeansbeine der Künstlermädchen, die auf farbbespritzten Fahrrädern ohne Gangschaltung von ihren Ateliers nach Hause radelten, den sirupstarken Kaffee der kurdischen Diaspora, den ich um Mitternacht in meinem Eckcafé bekam, wo mir der Hausnarkoleptiker die Zigaretten für den nächsten Tag drehte, zehn Fluppen für zwei Euro.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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