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In dem Fantasy Drama Viva Rex oder die Suche nach sich selbst geht es um den Geliebten einen Ritter, der nichts lieber möchte, als König seines Volkes zu werden. Hierfür muss er sich aber dem Volk gegenüber als würdig erweisen und auch sein Freund der ausländische Prinz Siddhartha hat es auf die Krone abgesehen. Zudem greift ein Dämon, der das Volk und insbesondere den Geliebten hasst, immer wieder ein, um die Geschicke zu seinen Gunsten zu wenden. In dieser Zange aus Herausforderungen muss sich der Protagonist auch mit seinen eigenen Lastern und Emotionen auseinandersetzen, denn Arroganz und Zorn zählen nicht zu den rühmlichsten Tugenden eines Regenten.
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Seitenzahl: 255
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Texte: © 2020 Copyright by David G. Rolinger
Umschlag: © 2020 Copyright by David G. Rolinger
Verantwortlich
für den Inhalt: David G. Rolinger
Sittersweg 1
66130 Saarbrücken
Auftritt der Puppenspieler.
Puppenspieler:zum Publikum.Ihr seid also der Menschenstrom, von dem der Herr gesprochen hat. Ihr seid gekommen, um die Geschichte eines Volks zu hören, das nichts sehnlicher sich wünschte, als einen König zu haben, der es liebt. Es war das auserwählte Volk des Moses und so wünschten sie sich auch einen auserwählten König. Doch wie sollte man bestimmen, wer würdig ist, die Krone auf sein Haupt zu nehmen? Lange wusste niemand darauf eine Antwort, bis eines Tages eine Reihe von Ereignissen dazu führte, dass sich bald viele berufen fühlten, König zu werden. Alles begann mit der Niederkunft Heras. Sie hatte mit Zeus einen Sohn gezeugt und nun, da er auf der Welt war, kam ein jeder aus dem Volk, um sich das Kind anzusehen. Zeus und Hera waren sehr beliebt beim Volk. Nicht nur aufgrund ihrer gewaltigen Kräfte, sondern auch weil sie sich maßgeblich für den Aufschwung des Volkes einsetzten. So hatte Hera einen großen Beitrag zur Errichtung des Tempels zu Ehren Gottes geleistet. Auch Zeus war ein frommer Mann, der sich sehr für seine Mitmenschen stark machte, auch wenn er gelegentlich unter melancholischen Anfällen litt. Als die Beiden nun ein Kind bekamen, freute sich jeder und so begannen bald alle, das geliebte Kind ‚Geliebter‘ zu nennen.
Mit Spannung verfolgte man sein Aufwachsen und mit Freude sah das Volk, dass der Geliebte in die großen Fußstapfen seiner Eltern treten wollte. Die Legende erzählt, er habe sich schon als Kind um Aussätzige und Kranke gekümmert. Als Jüngling wurde er dann Ritter im Dienste des Volkes des Moses, was bedeutet, dass er Verantwortung für jeden einzelnen seiner Mitbürger übernahm und diese vor jeder drohenden Gefahr beschützen sollte. Es war in jener Zeit, da er sich mit einem anderen Ritter von ebenso jungem Blut anfreundete, der Ikarus genannt wurde. Es war eine Zeit, in der das Volk mächtiger und weiser wurde und um diesen Einfluss zu festigen und nach außen zu repräsentieren, wünschte man sich nun nur umso mehr einen König herbei. Da hatte Natan der Prophet eine Offenbarung, die ihm einen Irrgarten zeigte. Dieser sollte als Probe dienen, um festzustellen, wer würdig sei, den Thron zu besteigen. Damit aber keiner im Volk einen Vorteil haben sollte, beauftragte man einen Fremden mit dem Bau. So entstand ein gewaltiger und magischer Irrgarten. Als man den Fremden auf die sonderbaren Dinge darin ansprach, gab er sich als Erzengel Nuntiu zu erkennen. Im göttlichen Auftrag hatte er den Garten auf mystische Weise verändert.
In den nächsten Jahren kamen viele, die die Prüfung bestehen wollten, doch kaum einer schaffte esbesonders weit. Erst Jallah gelang es die Herausforderungen zu bestehen und den Garten samt der Mauer, die ihn vom Schloss trennte, zu überwinden. Daher krönte man sie zur Königin. Für gewöhnlich folgt nach der Krönung noch eine Salbung, die einen ewigen Treuebund zwischen dem König und dem Volk bezeugen sollte. Doch bei Jallah war es anders, denn sie erwies sich schnell als großes Übel. Weder war sie weise noch gerecht oder gütig. Und mit der Zeit verblasste ihr Antlitz und sie verdarb völlig, bis sie ihrem Wahn erlag. Dies hemmte den Drang auf den Thron, denn niemand wollte so enden wie sie. Erst nach geraumer Zeit schaffte es das Volk, einen sehr erfahrenen Mann dazu zu bringen, dass er sich dem Garten stellte. Er hatte viele Geschichten zu erzählen und war unerschöpflich an Ratschlägen. Außerdem liebte er sein Volk und baute es stets auf, wenn es am Boden lag. Er schien der perfekte Mann zu sein. Und so gab man ihm, nachdem er den Garten bezwungen hatte, den Namen König Rex, um sein Talent für die Aufgabe herauszustellen. Zur Überraschung aller weigerte sich Rex aber, die Salbung zu empfangen, da er nicht sicher war, ob er auf Ewigkeit einen solchen Bund eingehen könne. Er fürchtete, dass ihm im Alter die Kräfte ausgehen könnten und er so dem Volk nicht bis in Ewigkeit gerecht werden könne.
Nun aber genug der Chroniken und hin zu den bedeutenden Figuren der Stunde. Es war in der Amtszeit des mittlerweile alten Königs Rex, dass ein Prinz aus dem Morgenland zum Volk kam und sich anbot, König zu werden. Er war der Ansicht, seine Abstammung aus einer anderen königlichen Familie würde ihn zu solchen Aufgaben befähigen und er wäre bereit sich dem Volk des Moses anzunehmen. Auch wenn er sich schnell mit dem Geliebten und über ihn mit Ikarus anfreundete, missfiel dem Geliebten die Idee eines fremden Königs und so gedieh in ihm ein neuer Wunsch…
Abgang der Puppenspieler.
Auftritt der Geliebte, aufgebracht, die Gebrüder Natan und Nathan, auf den Geliebten einredend, Prinz Siddhartha aus dem Morgenland, hinter ihnen schlendernd.
Der Geliebte: Ich werde zum König werden, das ist gewiss. Das Volk liebt mich und ich will ihnen Liebe schenken. Darum frage ich euch, wer sollte es nicht wollen?
Nathan der Weise: Denkt nur an die Freunde König Rexs. Dazu kommen noch jene, die Siddhartha auf den Thron bringen wollen. Prinz, Ihr könnt die Lage sicher am besten einschätzen.
Prinz Siddhartha: Von klein auf habe ich gelernt, was es heißt, ein Volk zu führen. Mit Schmeicheleien habe ich das des Moses für mich gewonnen. Lange liegt der Stein in meinem Brett, nur König Rex steht mir im Weg.
Der Geliebte: Ach redet doch keinen Unsinn. Rex ist ein alter Mann, der wird sich nie mehr salben lassen. Da ist es gut, dass ich nun komme und dieses Volk an mich binde. König Rex unterstützt mich sogar. Meine Ahnen haben ewig dieses Volk geleitet. Wenn auch nicht als Könige, so doch durch ihre Liebe. Prinz, verzeih mein ungeübtes Wort, doch ein Fremder kann dieses Reich nicht führen. Du verstehst es nicht, erkennst die Probleme nur schwer und deine Traditionen belasten dieses Volk noch mehr.
Prinz Siddhartha: Die Liebe aus sich selbst heraus wirkt immer schwach gegen die Liebe eines Fremden. So schätzen wir die Meinung eines neuen Hausgastes mehr als die der eignen Familie. Geliebter, was soll der plötzliche Ehrgeiz? Hast du Angst das Volk an mich zu verlieren?
Der Geliebte: Das hab ich wohl und ich tue Recht daran. Du reißt mit deinen gierigen Klauen und fremden Sagen tiefe Wunden in das Fleisch einer gesunden Stadt. Und alles jubelt dir noch zu. Ehrlich, ich kann das nicht fassen.
Nathan der Weise: Es liegt daran, dass er sie liebt. Um jene Liebe zu erfahren, weiß so mancher Körper viel Leid in sich aufzunehmen. Und sie wünschen sich doch, dass einer König werden will. Gerade, weil sich Rex nicht salben lässt.
Natan: Der Herr schenkte uns Liebe, sie ist seine gütigste Gabe. Darum fordere ich euch auf, nehmt sie, wenn sie kommt und streut sie, wenn sie fehlt.
Prinz Siddhartha: Das tue ich. Ich liebe dieses Volk nicht weniger als der Geliebte.
Der Geliebte: Rede doch nicht solchen Unsinn. Du bist erst vor wenigen Jahren hierher gekommen, die Namen dieser Leute sind dir fremd und nun willst du sie so lieben wie einer, der ihre Geburt bestaunen durfte? Deine Liebe ist nur von kurzer Dauer, meine aber währt ewig.
Natan: Tut sie das? In letzter Zeit sehe ich den Prinzen mehr Freunde grüßen als euch. Habt ihr euch nicht in euch selbst verloren?
Der Geliebte: Was kann ich dafür, dass ich der Welt mein Leid ersparen will. Drum grüße ich nicht jeden Tag, um sie nicht weiter zu belasten. Ich maße mir auch nicht an, mit ihnen zu speisen, sind sie mir nicht vertraut aufs Blut. Jener aber hockt sich ins gemachte Nest. Anmaßend setzt er sich an jeden Tisch und tut, als sei er Teil von dieser Esskultur.
Nathan der Weise: Er bemüht sich nur. Ein guter König muss das können.
Prinz Siddhartha: Zudem erreiche ich damit mehr als du. Das ist doch, warum mich alles Volk so liebt. Ich reiche ihnen die Hand, wenn sie mir ihre Freude schenken wollen, anstatt zu warten, bis die Höflichkeit mich dasselbe erfahren lässt. Und alles freut sich drüber.
Der Geliebte schnaubt verächtlich. Auftritt ein volksnaher Bürgermeister.
Nathan der Weise: Guten Tag Herr Bürgermeister! Schön, dass wir euch heute noch treffen. Sicher könnt ihr unsere Unterhaltung mit eurem Wissen vortrefflich bereichern.
Bürgermeister: Guten Tag die Herren! Was ist der Kern der Unterhaltung?
Nathan der Weise: Erneut die Königswahl.
Natan: Königswahl? Mir scheint, der Garten sei umsonst.
Der Geliebte: Sicher nicht! Der Garten muss um jeden Preis durchdrungen werden. Nur will man vorher beruhigt wissen, dass man am Ende Salböl und Hauptes Zierde wirklich erhält.
Natan: Der Herr hat uns die Propheten geschenkt, dass wir ihrem Rat munter vertrauen können, doch wir betrügen uns selbst und meinen klüger zu sein als die Propheten.
Nathan der Weise: Der Herr gab uns auch den Verstand, mit dem wir entscheiden können, was uns mehr behagt. Nun ist die Zeit zum Denken, später mögen wir folgen und sehen, ob unser Geist uns nicht betrogen hat und unser probatorischer König auch den Prophezeiungen standhält. Nun Herr Bürgermeister: Wie steht es um des Volkes Stimme?
Bürgermeister: Wie immer ist es gespalten. Im Wesentlichen sind da drei Fraktionen: Die einen wollen warten, bis König Rex sich salben lässt, die anderen wollen den Geliebten oder Prinz Siddhartha aus dem Morgenland zum König machen und salben.
Der Geliebte: hektisch erregt. Und weiter? Wie stehen sich die Massen zahlenmäßig gegenüber?
Bürgermeister: Da die meisten Royalisten der Empfehlung unseres Königs, euch, den Geliebten, zu unterstützen, gefolgt sind, hat sich eine breite Menge für euch aufgestellt. Doch habt ihr euch oft mit dem Prinzen blicken lassen und nun haben sich einige von seiner aktiveren Art in den Bann ziehen lassen, sodass sich Teile eurer Unterstützer zu ihm gesellten.
Der Bürgermeister macht eine Pause und sein Gesicht verkrampft sich etwas.
Der Geliebte: Sprecht schon weiter!
Bürgermeister: Die Zahlen haben sich verkehrt. Auf den Straßen steht das Volk und sie wollen Prinz Siddhartha salben.
Der Geliebte: Unmöglich!
Prinz Siddhartha: Ich werde diese Würde annehmen, denn ich habe sie verdient. Stets habe ich den guten Kontakt gepflegt und ihnen Geschenke gemacht. Ein offenes Ohr drängte ich ihnen auf, damit sie ihre Sorgen an mich wenden konnten. Ich gab ihnen das Gefühl, etwas wert zu sein, indem ich forsch und schnell zu ihnen vordrang und mein Vertrauen ihnen schenkte, sobald ihr Name bei mir fix war. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, der Geliebte habe mir nicht geholfen. Im Gegenteil, denn viele hohe Würdenträger lernte ich erst durch ihn kennen und so manchen Freund habe ich erst dadurch erringen können. Stets hast du mich begleitet, Geliebter, und nun habe ich dich vollends überboten.
Bürgermeister: Was wird mit König Rex geschehen, wenn der Prinz sich salben lässt? Er ist noch immer der rechtmäßige König.
Nathan der Weise: Wenn sie ihn nicht verjagen, was ich für ausgeschlossen halte, wird er König bleiben.
Prinz Siddhartha: Seid euch nicht zu sicher. Wenn sie erst einmal sehen, wie herrlich ich sie regiere, dann werden sie Rex schnell vergessen. So wie sie auch Jallah vergessen haben.
Auftritt ein aufgeregter Mann.
Mann:außer Atem. Prinz Siddhartha aus dem Morgenland, bald wird man euch König heißen. Kommt nun rasch mit, denn ein Priester will euch salben.
Prinz Siddhartha: Großartig!
Prinz Siddhartha und Mann wollen gehen.
Natan: Haltet ein! Erst muss er den Garten und die Mauer überqueren, dann erst darf man ihn zum König machen und erst hiernach darf die Salbung folgen. Haltet bloß die Rituale ein, sonst prophezeie ich euch ein übles Ende. Der Garten wurde aus gutem Grund erschaffen.
Mann: Nichts, was man nicht auch nachholen könnte. Kommt jetzt, Prinz! Der Priester und das Volk sind bereit.
Nathan der Weise: Mir scheint das jetzt auch sehr plötzlich. Man sollte nicht einem Impuls folgen, wenn es um solche Fragen geht. Schon gar nicht, wenn sie den Riten und Prophezeiungen widersprechen.
Prinz Siddhartha: Eure Riten sind doch längst nicht mehr zeitgemäß. Ich werde den Garten schon bezwingen, gebt mir nur etwas Zeit.
Mann: Und diese Zeit sollt ihr schon nutzen. Daher kommt jetzt mit, sodass wir euch salben können.
Nathan der Weise: Es ist ein Fehler!
Natan: Der Herr gebietet anderes!
Abgang Prinz Siddhartha und Mann.
Der Geliebte: Sie lassen sich blenden von kurzweiligen Versprechungen, doch würden sie das Ganze sehen, dann würden sie erkennen, dass Demütigung und Leid mit dieser fremden Liebe einhergehen. Ich selbst erkenne meine Freundschaft zu Siddhartha nun als Münze. Die eine Seite zeigt mir die Freuden eines Freundes, die andere erobert meinen Thron und ersetzt mich vor dem Volk. Wenn ich bestehen will, muss ich mich durch den Garten kämpfen.
Natan: Euren Thron? Aber wahrlich, wollt ihr ihn besteigen, müsst ihr den Garten durchqueren.
Nathan der Weise: Wenn du König sein willst, musst du dich deinem Volk beweisen. Zeig ihm mit ehrenwerter Geste, was du ihm Gutes tun kannst.
Der Geliebte: Ihr seid zu gütig zu mir und allen anderen. Aber ich kann mich dieser Güte nicht immer rühmen. Ich fühle mich gekränkt, verletzt und Wut durchdringt mehr und mehr meinen Körper. Prinz Siddhartha darf nicht König werden, sonst verliere ich mich selbst. Ich muss kämpfen.
Nathan der Weise: Das Kämpfen endet niemals gut. Ihr werdet beide nur verlieren.
Der Geliebte: Sei‘s drum! Ich kann nicht anders.
Auftritt Prinz Siddhartha und Priester auf einem Podest auf dem Marktplatz. Eine tosende Menge Menschen um sie herum. Darunter auch der Geliebte.
Priester:zur Menge. Heute werde ich im Namen des Volkes Prinz Siddhartha aus dem Morgenland salben. Mit dieser Salbung verpflichtet er sich ewig für das Volk des Moses, sein Volk, da zu sein und das Volk des Moses, unser Volk, verpflichtet sich im Gegenzug ewig für ihn da zu sein.
Die Menge jubelt auf.
Priester:zu Siddhartha. Seid ihr bereit, eure Salbung zu empfangen?
Prinz Siddhartha:zu allen mit lauter Stimme. Das bin ich!
Der Priester bestreicht seine Stirn mit Salböl.
Priester: Hiermit steht der Bund auf ewig.
Der Geliebte:laut rufend aus der Menge. Dieser Bund ist null und nichtig. Prinz Siddhartha hat die Riten nicht erfüllt. Weder den Garten hat er durchquert, noch die Mauer überwunden, noch wurde er zum König erhoben.
Prinz Siddhartha: Und doch bin ich gesalbt. Du hast mir beizustehen.
Der Geliebte: Als Freund stehe ich dir bei, nicht aber als Gesalbter. Das Öl, es ist noch nicht verdunsen. Wisch es weg, bevor ein Streit entsteht!
Prinz Siddhartha: Das Volk wünscht, dass ich gesalbt bin und ich werde dem folgen.
Der Geliebte: Ich bin nicht der Einzige, der glaubt, dass diese Salbung nicht rechtens ist. Er wendet sich an die Menge. Fragt nur die Gebrüder Natan und Nathan, sie werden euch das Gleiche sagen. Ihrem Rat werdet ihr doch vertrauen!
Ein Raunen geht durch die Menge.
Prinz Siddhartha: Es ist bereits geschehen.
Abgang Prinz Siddhartha. Priester geht zum Geliebten.
Priester: Vielleicht waren wir wahrlich zu schnell. Mich reut es schon. Zu salben, das ist nur ein Akt, aber einen Gesalbten seiner Würde zu berauben, ist ein Krieg.
Einige Monate nach der Salbung Prinz Siddharthas. Auftritt der Geliebte, Bürgermeister, die Gebrüder Natan und Nathan.
Bürgermeister: Ich danke euch, dass ihr gekommen seid. Ich fürchte, die Salbung des Prinzen könnte ein Fehler gewesen sein. In den letzten Wochen hat das Volk viel erleiden müssen. Unbestreitbar steht natürlich auch all das Gute, aber mir scheint, im Ganzen fühlt sich das Volk, nun ja, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll.
Natan: Gedemütigt! Der Prinz hat die Probe noch nicht bestanden und hätte daher nicht gesalbt werden dürfen.
Nathan der Weise: Es ist wahr. Zwar schenkt er uns seine Liebe und wir schenken ihm die unsere, doch wenn er sich mit Fremden umgibt, lästert er uns. Wenn er mit seinen Brüdern spricht, dann spottet er über unser Reich und unser Volk. Dagegen geht er herzerwärmt durch unsere eigenen Gassen und sucht nach zerbrochenen Wänden, die er für uns flicken kann. Es ist wahrlich schwer zu sagen, was er von uns hält. Doch das Volk will ihn nicht krönen, da es sich vor seinen wirren Taten fürchtet.
Natan: Zu Recht!
Der Geliebte: Was ist mit Rex? Er ist doch immer noch der König. Da sollte er Siddhartha doch zurechtweisen können.
Bürgermeister: Aber Siddhartha ist gesalbt, was heißt, sein Bund zum Volk steht über dem des Königs. Zudem hat er verboten, dass man König Rex offen huldigt. Der König hat nun kaum noch Macht.
Natan: Auf die Salbung Siddharthas kann man nichts geben, denn sie war ohne Ritus. Der Herr verbietet eine Salbung, ohne dass der Auserwählte vorher König ist.
Der Geliebte: Wie das Volk liebe auch ich Siddhartha, doch seine Demütigungen werden uns an den Abgrund führen. Schon jetzt merke ich, wie seine Bemühungen um des Volkes Glück verblassen. Ich werde mit ihm sprechen und ihm raten, seine Macht aufzugeben. Das Volk verdient einen König, der stolz ist, König dieses Volks zu sein und nicht einen Prinzen, der sein eigenes Reich nicht regieren durfte und nun nach einer für ihn passablen Lösung sucht. Weiß jemand, wo der Prinz gerade ist?
Bürgermeister: Zuletzt sah man ihn in einer Felsenhöhle oben im Bergdorf. Er hat sich in der alten Kirche dort einen Palast gebaut. Im Rücken steht der Berg und vorne eine hübsche Mauer. Allzu üppig ist er nicht geschmückt und trotzdem äußerst schön. Dort trifft Siddhartha sich oft mit seinen Freunden, zuletzt war Ikarus bei ihm.
Der Geliebte: Das trifft sich gut, denn Ikarus ist ein guter Freund von mir. Ich war es sogar, der die beiden miteinander vertraut machte. Ikarus kann mir sicher helfen den Prinzen zu überzeugen.
Nathan der Weise: Zuweilen weiß man nicht, wie sie reagieren. Nimm lieber ein Schwert mit, aber halte dich im Zaum. Es soll kein Blutvergießen geben zwischen denen, die den Frieden des Volkes bewahren wollen.
Der Geliebte: Du hast vermutlich recht. Herr Bürgermeister, ich bitte euch, befragt die Bürger, was sie wünschen. Wenn Siddhartha bleibt, dann muss er sich bessern, aber ich will sicher gehen, dass das Volk ihm diese Gelegenheit gönnt.
Bürgermeister: Ich werde mich umhören, mein Herr.
Abgang Bürgermeister.
Nathan der Weise: Ich wundere mich, dass du Siddhartha eine Chance geben willst, da du doch selbst König werden wolltest. Es ist sehr edel von dir, aber ich bin überrascht.
Der Geliebte: Der Prinz ist mein Freund und das Volk liebt ihn. Ich werde daher den Prinzen nur dann stürzen, wenn er sich auch in Zukunft nicht zu seinem Volk bekennt und es so ehrlich und fürsorglich liebt, wie es sich für einen wahrhaft guten König geziemt . Ich hoffe, dass meine Zeit kommen wird, doch wenn sie nicht heute ist, werde ich mich ihr auch nicht aufdrängen. Mir ist nur wichtig, was das Volk wünscht.
Natan: Vergesst nicht, dass über allem der Wunsch des Herrn steht! Möge er jede Entscheidung von euch leiten.
Der Geliebte: Mit diesem Segen mache ich mich auf den Weg.
Abgang die Gebrüder Natan und Nathan und der Geliebte.
Auftritt der Geliebte, an einem bewaldeten Hang. Er kämpft sich sichtlich mühsam nach oben.
Der Geliebte: Bald habe ich diesen Berg bezwungen, ich meine, da oben stünde schon die erste Hütte. Das Felsendorf war lange unbewohnt, die Gebäude brachen alle ein. Nur die Wände, die der Berg den Baumeistern bot, stehen heute noch so fest wie immer. Die Höhlen, welche als Wohnraum dienten, könnte man mit etwas Arbeit leicht wieder beziehen. Ah, da vorne ist der Palast! Ich erkenne ihn an der frischen Mauer und dem Glockenturm darauf.
Er kommt an die Höhlenkapelle. Ihre vordere Mauer und Teile des Daches sind neu, den Rest der Mauern bildet der Berg. Er tritt durch die Tür. Auftritt Ikarus und Prinz Siddhartha aus dem Morgenland in der Kapelle.
Prinz Siddhartha: Mein Freund, was führt dich zu mir? Bist du nun endlich auch bereit, meinen Bund anzuerkennen?
Der Geliebte: Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Ich hörte, dass du das Volk demütigst, ihm zeigst, wie wenig es dir wert ist. Du wirst damit aufhören und du wirst stolz aller Welt verkünden, wer dein wahres Volk ist. Denn dein Volk ist nicht im Morgenland, sondern hier. Es ist das Volk des Moses, dem du dich verpflichtet hast, also stehe auch zu ihm!
Prinz Siddhartha: Sie lieben mich doch, also warum soll ich etwas ändern?
Der Geliebte: Damit sie sehen, dass du sie auch liebst. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als jemandem Zuneigung zu zeigen, der sie nicht erwidert.
Prinz Siddhartha: Ich kümmere mich um sie. Ist das denn nicht genug? Sie sehen doch daran, dass sie mir wichtig sind. Da werden sie doch ein paar Sprüche ertragen können.
Der Geliebte: Diese Pluralität bedeutet ihr Ende. Du zwingst sie zu einer Entscheidung, ob sie lieber geliebt und gedemütigt werden wollen oder allein und gehasst. Darum fordere ich dich jetzt auf, dass du dich noch heute mit großer Freude zu ihnen bekennst und ihnen deine Liebe zeigst und danach nie wieder Spott über sie kommen lässt.
Prinz Siddhartha: Ich glaube, du fürchtest mehr den Spott über dich als über sie. Ich werde nichts bekennen. So bin ich eben und ich werde es nicht leugnen. Entweder sie sind für mich oder gegen mich, dazwischen ist kein Platz für Unentschlossene.
Der Geliebte: Dann ist dort kein Platz für das Volk, das du regieren willst, denn die große Mehrheit steht vor der gewaltigen Bürde, dass sie liebt und leidet zugleich.
Ikarus: Du liegst falsch! Ich leide nicht und dennoch freue ich mich über meinen Herrn. Reich beschenkt er mich und alle, die seine Freunde heißen, und ich kann mich keines Spottes erinnern.
Der Geliebte: Es gab ihn aber gegen mein Volk, das auch das deinige ist oder zumindest war. Siddhartha, ich gebe dir diese Chance, da du mein Freund bist, aber wenn du ausschlägst zu tun, was ich dir rate, so werde ich dich deiner Pflichten entbinden.
Prinz Siddhartha: Ich will sehen, wie das Volk mich von sich löst. Glaub mir, du führst diesen Kampf allein.
Der Geliebte: Vielleicht führe ich ihn allein, aber nicht allein für mich.
Prinz Siddhartha: Mach dich nicht lächerlich, werter Freund. Geh nun, bevor ich meine Höflichkeit hinter mir lasse!
Der Geliebte: Ich werde sicher nicht gehen, bis du meiner Bitte nachkommst oder deinen Bund löst.
Ikarus: Erlaube mir, dich zu eskortieren. Du willst doch keinen Freund verlieren? Schon gar nicht zwei.
Ikarus zieht sein Schwert. Der Geliebte weicht zurück und zieht ebenfalls sein Schwert.
Der Geliebte: Ikarus, du warst mir immer ein Freund. Du warst mir sogar länger Freund als dem Prinzen. Wie kommt es, dass du nun die Klinge nach mir streckst?
Ikarus: Ich liebe den Prinzen und du willst ihn verletzen. Du willst ihn zwingen zu tun, was dir beliebt. Als habe er nicht das Recht hier zu sein, nur weil seine alte Heimat in der Ferne liegt. Einst liebte ich auch dich, doch dass du den Prinzen verrätst, werte ich als Verrat auch gegen mich selbst.
Ikarus schlägt mit dem Schwert nach dem Geliebten. Dieser pariert und der Kampf treibt beide aus der Kapelle. Abgang Siddhartha.
Der Geliebte: Wie konntest du nur so fanatisch werden?
Ikarus: Ich bin nicht der Fanatiker von uns beiden. Wer war es denn, der soeben eine Kapelle stürmte, um dem rechtmäßigen Herrscher seinen Willen aufzuzwingen?
Ikarus gibt zwei kräftige Schläge, die der Geliebte pariert. Einem Gegenschlag weicht Ikarus aus.
Der Geliebte: Ikarus, ich kenne dich schon so lange. Wie viele Krisen haben wir bewältigt und damit unser Volk gerettet? Aber nun stützt du einen, der unserem Volk den Respekt verweigert. Einen, der immer wieder testet, wie weit er seine Demütigungen treiben kann. Ikarus, das passt doch nicht zu dem Freund, den ich einst kannte.
Ikarus: Ich weiß nichts von diesen schlimmen Dingen. Ich sehe nur einen Mann, der seinem Volk die Liebe schenkt, die es sich immer gewünscht hat. Ein Mann, der zum Regieren geboren ist.
Der Geliebte: Mag sein, dass er dich besser behandelt, da er deinen Zuspruch deutlich schwerer erhält als den des Volkes. Aber ich bitte dich, lass dich davon nicht blenden!
Ikarus lässt viele Schläge auf den Geliebten hernieder, die dieser nur unter Zurückweichen bis zur Bergkante parieren kann.
Ikarus: indem er sein Schwert auf den Geliebten richtet. Das ist deine letzte Chance. Erkenn‘ Siddhartha als deinen König an. In jedem anderen Fall bedeutet es das Ende unserer Freundschaft und damit auch meiner Gnade.
Der Geliebte: Du wirst immer mein Freund sein, egal was kommen mag. Aber ich werde nichts tun, was mein Volk ins Verderben stürzt.
Ikarus: Dann stürzt du nun ins Verderben.
Ikarus springt und reißt den Geliebten über die Kante. Er selbst bleibt in der Luft mit seinen Flügeln fliegend.
Der Geliebte: Der Sturz so tief, ich wünsche nur Anubis fände meine Teile. Da! Ich glaube schon die wunderschöne Amentet zu erkennen. Aufreizend will sie mich willkommen heißen. Welche Wahl bleibt mir, dem schwachen Geist, als sich auf diese Schönheit einzulassen. Doch halt! Was bremst da meinen Fall? Ich glaube es nicht, doch Vater Zeus hat mich gefangen. Nun lässt er seine Wolken mich nach oben tragen. Ich danke dir, du großes Licht, du Vorbild aller Welt!
Der Fall des Geliebten wird abgefangen und er erhebt sich zu Ikarus, wo er auf einer Wolke steht.
Ikarus: Zeus und Hera werden dich nicht retten können!
Ikarus schlägt auf den Geliebten ein. Dieser pariert und schlägt ebenfalls. Der Kampf bewegt sich abwärts, bis sie auf den Waldboden am Fuße des Berges kommen. Beide bleiben außer Atem stehen.
Der Geliebte:zu sich. Endlich wieder fester Grund.
Ikarus:zu sich. Es schmerzen mir die Glieder und jeder Hieb kostet mich noch mehr Kraft. Was muss mein alter Freund jetzt auch zum Feinde werden?
Auftritt Prinz Siddhartha, der Dämon Lucca, zwei Besessene, halb in Trance.
Prinz Siddhartha: Du bist ein toller Freund Ikarus. So treu! Ich habe noch ein paar andere Freunde mitgebracht, die den Frevel des Geliebten sühnen wollen.
Ikarus: Du hast Lucca hergebracht? Das war ein guter Zug. Er ist mir lieber als so mancher Mensch. Wer hätte gedacht, dass ich einen Dämon mehr lieben würde als den Geliebten. Kommt! Helft mir!
Dämon Lucca: Sehr gern. Ich hasse diesen arroganten Verräter. In dem Moment, in dem man seine Hilfe braucht, verweigert er sie aus Eigennutz. Oft genug hat er verletzt, wen ich geliebt. Nun aber soll er die Rechnung dafür tragen.
Der Dämon und die Besessenen halten Speere, mit denen sie auf den erschöpften Geliebten einstechen. Er schafft kaum etwas zu parieren und sinkt auf die Knie.
Dämon Lucca: Da sehe ich dich gern. Du hast es nicht verdient, mit dem Prinzen auf einer Ebene zu stehen. Du beschwerst dich, dass er das Volk demütigt, dabei behandelst du ihn doch die ganze Zeit von oben herab. Beschmutzt hast du mich, denn du warst Siddharthas Freund, obwohl du ihm nur schadest. Ich aber wurde als Dämon verschrien, obwohl ich stets das Beste für den Prinzen tat. Du blutest zu Recht.
Ikarus: Ich will ihn nicht länger sehen. Dies ist das Ende seiner Melodie. Denn ein unreines Gemisch aus Tönen ist schlecht. Doch eine einzelne Symphonie kann ein ganzes Volk entzücken.
Ikarus stellt sich vor den knienden Geliebten und enthauptet ihn mit einem Schlag.
Dämon Lucca: Es ist vollbracht und ich fühle mich befreit. Mein Prinz, ihr müsstet doch Freudensprünge machen.
Prinz Siddhartha: Dazu sehe ich keinen Grund. Ein guter Freund von mir ist gerade verstorben. Lasst uns für seine Seele beten. Dennoch danke ich dir Ikarus für deine Tat. Kommt jetzt mit, denn wir wollen uns weiter beraten.
Ein Besessener: Sollten wir ihn nicht begraben?
Dämon Lucca: Das hat er nicht verdient. Komm jetzt!
Abgang Prinz Siddhartha, der Dämon Lucca, zwei Besessene.
Ikarus: Ich bereue schon, dass ich so voreilig mein Schwert erhoben habe. So viele Jahre treue Freundschaft gehen nun zu Ende. Warum hat er sein Volk nur so verraten müssen? Warum musste er dem Prinzen nur ein solches Ultimatum stellen? … Wenn ich es nun so recht bedenke, frage ich mich, ob er denn wirklich zu viel verlangte. Ein Freund… Ein Feind ist tot und dass nur wegen einer scheinbar kleinen Bitte. Wenn er stets so gut war, wie ich glaubte, warum wollte sich der Prinz dann nicht zu uns bekennen? Hätte ich mir solche Fragen doch nur früher gestellt, dann würden meine Wasser nun nicht die Erde zu meinen Füßen aufschwämmen. Was war ich für ein blinder Tor! Doch gibt es keine Wiedergutmachung für Tote. Nur einen Priester kann ich jetzt noch holen, sodass mein einstiger Freund wenigstens den Riten entsprechend begraben wird. Ich mache mich besser gleich auf.
Abgang Ikarus. Auftritt Dämon Lucca.
Dämon Lucca: an die Leiche gewannt. Du abscheulicher Hund hast meinem Prinzen so viel Leid getan. Dein Vertrauen hast du diesem Mann verwehrt und immer hast du ihn wie einen Fremden behandelt. Ich aber kenne das Gefühl von Einsamkeit und nur der Prinz war es, der mich ein anderes Gefühl lehrte. Er offenbarte mir, dass auch ich kein Unding bin. Früher ekelte ich mich vor meinem eigenen Aussehen: Vor meiner Fratze und den Hörnern, so wie vor meinem Wams und meinem Schwanz. Jeder machte sich lustig über mich, bis ich anfing dasselbe zu tun. Erst der Bann über Siddhartha zeigte mir einen Weg aus diesem Hass. Und du hast diesen Helden verletzt.
Dämon Lucca spukt auf die Leiche. Dann tritt er sie und uriniert darauf.
Dämon Lucca: Ich wünschte nur du spürtest noch, wie sehr ich dich verhöhne. Du bist wie ein Aussatz für die Welt. Ich hoffe, die Geier fressen dich bald, sodass ich deinen Anblick nicht länger ertragen muss. Was du getan hast, kann nie wieder gut gemacht werden.
Abgang Dämon Lucca. Auftritt Ikarus und Priester.
Ikarus: Da liegt er.
Priester: Schnell! Helft mir ihn mitzunehmen, bevor der Prinz erneut erscheint. Er wird uns sicher strafen wollen, wenn wir ihn begraben.
Ikarus: Das ist wahr. Ich nehme den Kopf und pack ihn an den Schultern, greift ihr die Beine.
Ikarus und Priester tragen den Geliebten davon. Abgang Ikarus, Leiche des Geliebten und Priester.
Auftritt Ikarus und Priester auf Friedhof. Vor ihnen ein frisches Grab.
Priester: Die Riten sind nun erfüllt und seine Seele kann ins Jenseits aufbrechen. Ich danke euch mein Sohn, dass ihr mich zu ihm gerufen habt.
Ikarus: Dankt mir nicht Vater. Ich war es, der ihn so zugerichtet hat. Keine Buße dieser Welt vermag meine Sünde zu bereinigen. Priester, was soll ich nur tun?
Priester: Es ist wahr, dass ihr Schreckliches getan habt, aber versinkt nun nicht in Depression und Selbsthass. Der Herr hat für euch Wichtiges vorgesehen. Gott braucht euch und er braucht euch bei klarem Verstand. Daher bitte ich euch, kommt mit mir und ich will euch führen, sodass ihr dem Herrn, trotz eurer schweren Schuld, dienen könnt.
Ikarus: Alles werde ich tun, wenn es nur meinen guten Willen zeigt.
Abgang Priester und Ikarus. Auftritt ein Besessener.
Besessener: