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In dem Gedichtband "Von der Strömung getragen" beschäftigt sich Franziska Niqélle mit dem sprachlichen Kosmos, dem Ausdruck und den Erwartungen in der gesellschaftlichen Ordnung, greift spirituelle Themen auf und gibt Einblicke in die Gefühlswelt der Hochsensibilität.
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2019
Franziska Niqélle, geboren 1988, war schon als Kind von der Magie des Schreibens fasziniert. Aus anfänglichen Beschreibungen persönlicher Erlebnisse, Essays und Kurzgeschichten fand Niqélle ihren Ausdruck in der poetischen Versform. Beeindruckt von der Kraft der Sprache, interessiert sie sich seit jeher sehr für Klang, ganzheitliche Stimmbildung und das Finden der eigenen Stimme. In ihren Werken durchleuchtet sie den sprachlichen Kosmos, Ausdruck und Erwartungen in der gesellschaftlichen Ordnung, greift spirituelle Themen auf und gibt Einblicke in die Gefühlswelt der Hochsensibilität.
Franziska Niqélle
Von der Strömung getragen
Gedichte
© 2019 Franziska Niqélle
Umschlag, Illustration: Franziska Niqélle
Verlag & Druck: tredition GmbH,
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-7482-8665-3 Paperback
Hardcover
978-3-7482-8666-0 Hardcover
e-Book
978-3-7482-8667-7 e-Book
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Auf ewig
Wenn der Ton verklingt und das Lied
verstummt,
wir uns im Nebel schimmernd entgleiten,
der einstige Rausch des Rendezvous verfliegt,
doch die Melodie im Herzen leise weiter
summt.
Es steht im Himmel geschrieben
Die Blätter draußen auf dem Wege rauschen,
ich sehe das Rot im Himmel, der sonst so blau,
das Vogelgezwitscher in Leid gehaucht,
der Schatten ist heut nicht schwarz, sondern
grau.
Das Gestern, das ich such',
erscheint mir ferner als das Morgen,
bevor ich dich gefunden,
fühlt' ich mich hier jemals geborgen?
Das einst Unauffindbare
Verwandelte Kräfte bis ins Gold,
zuvor verlorst du fast den Mut,
doch Lust am Trübsinn zog vorbei
und bracht hervor ruhend Glanz und treibend
Glut.
Wirres Jammern strömte einst die Seele,
salziges Meer floss über Wangen,
suchtest nach dem fremden Leuchten
bis du fandst deinen eigenen Klang.
Geschmückte Gier
Juwelen klirren durch den kühlen Weg,
sie ziehen gezielt in die dunkle Schlacht,
obwohl geschmückt mit Unruh, Wut und
Spott,
ist zu sehen oft nur die leuchtende Pracht.
Träumend such ich nach dem Blick,
der mich klingend wieder weckt,
hinaufzieht
aus der Tiefe dieser Nacht.
Wie ein frischer Wind im blühenden Frühling
möcht' ich mitgerissen werden,
doch jenes Licht verglüht
und zerbricht in finstere Scherben,
die Gier so schwer die Herzen bedeckt
und sich über uns grausam reuelos versprüht.
Schnell noch wohin
Am Grunde der Gefühle
lebt dein wahres Verlangen,
die Augen davor verschließt du,
bis der eigene Sinn in der Kehle würgt.
Doch erschöpft des Leides
hast du Angst, die Wahrheit zu gestehen
und so wird das täglich Verbergen zur
qualvollen Raserei,
und dein eigener Funke
zieht leise und fahl vorbei.
Entblößen
Unbefangenheit gegen Blößen
diese gilt es zu entwickeln,
aus der sich freie Stellen bilden,
die voller Berührbarkeit prickeln.
Sehend werden für eine gemeinsame Sache,
keine Scham und kein Verstecken,
in der Nacktheit zu erkennen,
wir sind ein Teil der Natur,
vollkommen ohne jegliche Zensur.
Was es bräuchte
Seltsam bewegen sich die Lippen
wie ein Schluchzen in jener Nacht,
endlos fiebernd und lautlos zerpresst,
wann gewinnt die leuchtende Fackel
in uns die Macht?
Da, wo Augen voll von Glühen,
das Wort so rosig wie ein Morgen,
da, wo melodische Akkorde blühen,
berauscht und frei von allen Sorgen.
Muttersprache
Eine Sprache,
die die Stille nicht stört,
die sich einfügt in die Musik,
in den Klang des Ozeans,
die uns wieder zurückführt