1,49 €
Dies ist eine kleine Geschicht, meinetwegen auch eine Art Rache von mir, an drei ganz besondere Menschen. Es geht in errster Linie um die Jagd auf Schwarzwild. Und vor allem, was danach geschah.
Denn ich "armes Würstchen" hatte alles auszubaden!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2015
Es gibt Menschen, auch wenn es deren nicht viele sind, die man guten Gewissens zu seinen Freunden zählen darf. Und diese kleine Gruppe von Freunden muss man nochmals unterteilen. In meinem Fall in jene, die glauben sie können sich alles mit mir „Erlauben“!
Keine Angst! Es hört sich schlimmer an, als es tatsächlich ist. Und doch, diese Gruppe von Menschen, wird in dieser Geschichte für ihre „Taten“ zur Rechenschaft gezogen. Das bin ich Ihnen einfach schuldig!
Genauer gesagt handelt es sich hierbei um Johann H., Josef K. und die Familie F. Insbesondere Andrea F. Diese drei Personen versuchen schon seit mittlerweile 2 Jahren mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, mich immer und immer wieder aufzuziehen. Natürlich völlig grundlos! Das muss schon einmal gesagt werden, wie ich finde! Eine kleine Information am Rande: Warum tun sie das? Aus psycho-soziologischer Sicht handelt es sich hierbei um reine Geltungssucht. Soviel dazu!
Ende Dezember, das Land der vielen Burgen rief nach uns. Nach uns, das heißt mein Vater (Johann H.), Pepi (Josef K.) und meine Wenigkeit. Es war wieder an der Zeit für uns, im sogenannten „Ausland“ sprich im Burgenland auf die Jagd zu gehen. Wie jedes Mal eigentlich, begaben wir uns zum Jahresausklang auf die Reise nach Güssing. Mein Vater hatte in diesem Jahr vor, einen Damhirsch zu erlegen. Pepi hingegen wollte es auf ein Kalb probieren, um seine „verwaiste“ Tiefkühltruhe wieder aufzufüllen. Ich dagegen bekam von Andrea den Auftrag, für ihr Restaurant einen Frischling mitzubringen. Da auch diese Wildart nicht auf der Speisekarte fehlen durfte.
Da ich selbst jahrelang in der Küche gearbeitet hatte, war mir natürlich klar, dass nur ein Frischling die Fleischqualität besitzt, die einem gastronomischen Betrieb würdig ist. Jedem halbwegs vernünftig denkenden Jäger ist auch klar, dass beim Schwarzwild nur Frischlinge das zarteste Fleisch besitzen. Kommt ein Schwarzkittel aber in sein 2. Lebensjahr, wird das Wildbret grobfasrig, und ist in der nouvelle cuisine nicht mehr akzeptabel! Kannst du dir, liebe Andrea vorstellen, mit einem zähen Stück Fleisch ein „Songlier a la chasseur“ deinen Gästen anzubieten? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen! Und NUR darum bekommst du von mir das zarteste Fleisch!!!
Schon der erste Nachmittag im Revier ließ mich eine alte Freundin treffen. Schön, dachte ich. Du bist auch wieder hier! Artemis (die griech. Göttin der Jagd) war an meine Seite getreten, um mir zu ermöglichen, alleine anzusitzen. Was ja bei der Jagd in einem fremden Revier nicht gerade üblich ist. Und Qerasija, wie der eigentliche Name von Artemis lautet, blieb auch die nächsten beiden Tage nahe an meiner Seite.
Nachdem mich Michi, der dort zuständige Berufsjäger zu meinem Stand gebracht hatte, streute er noch auf zwei von den drei vorhandenen Schneisen ein paar Hände voll Mais aus. Um mir auch die Möglichkeit zu geben, sie in aller Ruhe ansprechen zu können. Danach wünschte mir Michi noch ein kräftiges Weidmanns-Heil, und fuhr mit meinem Vater zurück, um sich mit ihm auf einen Damhirsch anzusetzen.
Als Ruhe um mich einkehrte, sah ich mich erst einmal um. Ich kannte ja das Schwarzwildrevier im Punitzer-Wald noch nicht. Deshalb galt es die nähere Umgebung zu erkunden. Wo könnten die Wechsel sein? Wo habe ich freie Schussbahn? Und so weiter, und so fort!
Auf der ersten Schneise die rechter Hand zu einem kleinen See hinunterführte, setzte ich meine größten Hoffnungen. Denn genau hier hatte mein Vater ein Jahr zuvor einen Frischling erlegen können. Die zweite Schneise, auf der ein wenig Mais lag, führte links von mir in Richtung Forststrasse hinunter. Auch hier standen beiderseitig Dickungen, die gut und gerne 1-2 Rotten beherbergen konnten. Die dritte, „unbemaiste“ Schneise führte vom Stand weg, hinter meinem Rücken steil nach oben. Wo sie nach zirka 150 Meter ebenfalls an die Forststrasse heranreicht. Nachdem aber, wie schon erwähnt keine gelben „Leckerlis“ ausgelegt waren, durfte ich sie ruhigen Gewissens vernachlässigen. Michi würde sich sicherlich etwas dabei gedacht haben.
Da es noch sehr früh am Abend war, und ich in nächster Zeit nicht wirklich mit Schwarzwild rechnete. Lehnte ich mich erst einmal gemütlich zurück, und ließ meinen Gedanken freien Lauf.