Was wirklich zählt - Heinz Josef Willemsen - E-Book

Was wirklich zählt E-Book

Heinz Josef Willemsen

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Beschreibung

Dieses Buch nimmt seine Leser mit auf eine lyrische Reise durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Es spannt, zumeist in gereimter Gedichtform, einen weiten Bogen, der von den kleinen Dingen des täglichen Lebens bis hin zu den großen Dramen von Liebe und Leidenschaft, Tod und Vollendung reicht. Seine Themen sind damit so bunt und vielfältig wie das Leben selbst; sie werden mal augenzwinkernd-ironisch, mal humorvoll und mitunter auch ernst und zum Nachdenken anregend behandelt. Bei alledem möchte der Autor den Leser nicht belehren, sondern ihn unterhalten und dabei den Blick auf diejenigen Dinge lenken, die wirklich zählen.

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Heinz Josef Willemsen

Was wirklich zählt

Ein Gedichtbuch

Mit Illustrationen von Regine Willemsen

Inhalt

Einführung

Vorwort

Über den Autor und die Illustratorin

Prolog: Dichtkunst

Mitten im Leben

Vom Lauf der Zeit

Gesellschaft und Politik

Im Rheinland

Das Ich zählt

Beruf und Berufung

Juristerei(me)

Glück und Unglück

Vom Sinn des Lebens

Frohes Fest

Gott und die Welt

Die Macht des Bösen

Die Last des Alterns

Endlichkeit und Unendlichkeit

Schlussworte

Über dieses Buch

Impressum

Einführung

Über dieses Buch

Wie schon die Römer der Antike wussten, ist unser Leben kurz und findet schnell sein Ende: «Vita nostra brevis est, brevi finietur».1 Dieser trotz längerer Lebenserwartung auch heute unverändert gültige Befund sollte dazu anspornen, den elementaren, aber auch den anscheinend weniger bedeutsamen Phänomenen unseres Alltags nachzuspüren, um schließlich herauszufinden, «was wirklich zählt». Dabei erscheint schon seit Menschengedenken die lyrische Versform als ein besonders geeignetes Stilmittel, den Dingen auf den Grund zu gehen, oder, wiederum in der Sprache der Antike: «Rerum cognoscere causas».2 Dementsprechend widmet sich dieses Buch den vielen großen und kleinen Dramen und Tragödien unserer Zeit und versucht, den Leser zum Nachdenken, aber durchaus auch zum Lachen und Schmunzeln anzuregen.

Über den Autor

Heinz Josef Willemsen, geboren und aufgewachsen in Kranenburg am Niederrhein, studierte Rechtswissenschaften in Köln. Nach Ablegung der beiden Staatsexamina sowie seiner Promotion zum Dr. iur. war er über mehrere Jahrzehnte Anwalt und Partner im Düsseldorfer Büro einer international ausgerichteten Sozietät. Parallel dazu engagierte er sich in der akademischen Ausbildung des juristischen Nachwuchses und hielt Vorträge und Fachseminare im In- und Ausland. Die Ruhr-Universität Bochum verlieh ihm im Jahre 2000 den Titel eines Honorarprofessors. In der juristischen Fachwelt wurde er bundesweit durch zahlreiche Buch- und Aufsatzveröffentlichungen sowie durch Kommentare zu rechtspolitischen Themen in Zeitschriften und in der Tagespresse bekannt. Die Freude am Schreiben und Veröffentlichen brachte ihn schließlich dazu, über seinen beruflichen Fachbereich hinausschauend eigenständige lyrische Texte, zumeist in Reimform, zu verfassen. Die so entstandene Sammlung mit über hundert Gedichten liegt nunmehr erstmals in gebundener Form vor.

1«Unser Leben ist kurz, und in Kürze wird es beendet werden.»

2«Den Grund der Dinge erkennen.»

Vorwort

Dieses Buch enthält eine Sammlung von Gedichten, die ich in den letzten zwanzig Jahren, zunächst ohne jede Absicht der Veröffentlichung, verfasst habe. Auslöser war der plötzliche Tod meines Vaters, der mich dazu brachte, meinen Gefühlen erstmals in dieser Form Ausdruck zu geben.

Seit diesem schicksalhaften Ereignis im Jahre 2002 kamen mir immer wieder neue Gedanken, die ich spontan in Versform festgehalten habe. So entstand im Laufe der Jahre ein zunächst nur handschriftlich verfasstes Konglomerat von Gedichten zu den unterschiedlichsten Themen. Hierzu von meiner Familie ermutigt, habe ich sie schließlich sortiert und inhaltlichen Schwerpunkten zugeordnet. Dazu gehörten auch einige Gedichte, die mit meinem Beruf als Anwalt zu tun haben und die nunmehr unter der Rubrik «Juristerei(me)» zusammengefasst sind.

Den so entstandenen Gedichtband widme ich meiner Familie, allen voran meiner lieben Frau, die mich seit mehr als vierzig Jahren durch mein Leben begleitet. Sie hat eine Reihe von eigenen Bildern als Illustrationen zur Verfügung gestellt; auch dafür bin ich ihr sehr dankbar. Für Unterstützung verbunden bin ich ebenso unseren beiden längst erwachsenen Kindern Eva Maria und Alexander, die das späte «Hobby» ihres Vaters mit Wohlwollen betrachtet und mir bei der Realisierung meines Projekts geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt schließlich Herrn Dr. Thomas Pago für die kritische Durchsicht.

Allen, die dieses Buch lesen, wünsche ich viel Freude und nehme Anmerkungen, gleich ob Lob oder Kritik, gerne entgegen. Die Poesie lebt von der Überspitzung und, zumindest gelegentlich, auch von der Ironie. Soweit ich von diesen Stilformen Gebrauch gemacht habe, werden sie hoffentlich als solche erkennbar. Es geht mir jedenfalls immer um die Sache und nicht um allgemeine oder gar persönliche Verunglimpfung; im Gegenteil: Indem ich den Fokus auf menschliche und gesellschaftliche Befindlichkeiten und Schwachstellen lenke, die mich selbst zum Nachdenken gebracht haben, möchte ich einen kleinen und sehr bescheidenen Beitrag dazu leisten, das, was für unser friedliches und glückliches Zusammenleben «wirklich zählt», erkennbar werden zu lassen.

Düsseldorf, im Oktober 2021

Heinz Josef Willemsen

Über den Autor und die Illustratorin

Prof. Dr. Heinz Josef Willemsen, Jahrgang 1953, lebt und arbeitet als Rechtsanwalt und Schriftsteller in Düsseldorf. Er wurde durch zahlreiche Veröffentlichungen zu rechtlichen und rechtspolitischen Themen einem breiten Fachpublikum bekannt. Mit diesem Buch legt er erstmals seine Sammlung privat verfasster Gedichte der Öffentlichkeit vor.

Regine Willemsen studierte Kunst für das Lehramt und war über mehrere Jahrzehnte an verschiedenen Grundschulen in Köln und Düsseldorf als Lehrerin tätig. Als freie Künstlerin arbeitet sie vorwiegend in Öl und Acryl; einen Teil ihrer Werke stellte sie für dieses Buch zur Verfügung.

Prolog: Dichtkunst

Die große Literatur kennt nur zwei Themen: Liebe und Tod.Alles andere ist Mumpitz.

Marcel Reich-Ranitzki

Cui bono?

Zu dichten für die Klugen nur,

Die meine Kunst verstehen,

Heißt Lichter denen zu entzünden,

Die eh’ im Dunkeln sehen.

Zu dichten für die Dummen nur,

Die meine Kunst verachten,

Macht so viel Sinn, wie einem Feind

Ein Denkmal auszuschachten.

Zu dichten für die Starken nur,

Die weit mich überragen,

Wär’ für mich wider die Natur;

Ich könnt’ es nicht ertragen.

Für alle anderen jedoch

Will gern ich Verse schreiben,

Und hoffe, dass genügend Menschen

Als Leser mir verbleiben!

Was mich zum Schreiben brachte

Scribe! Scribe! Scribe!

Es klang wie dumpfe Hiebe.

Ob Gott vielleicht die Feder führt?

Die Theorie hat mich gerührt.

Doch könnt’s vielleicht der Teufel sein?

Indes, der spricht doch kein Latein!

Wortspiele

Die Kunst des Dichtens ist ganz simpel,

Hat man sie einmal erst kapiert

Und nimmt in Kauf, dass Reimes wegen

Der Gimpel zum Bussard mutiert.

Mit Gedichten richten

Mit Gedichten kann man richten;

Sie geben den Gedanken Schwung

Und führen manchmal zu Einsichten

Und des Gemütes Besserung.

Wer einen Missstand attackieret

Mit klarem, wohlgestelltem Reim,

Dafür vielleicht den Kopf riskieret;

Doch ist das Glück bei ihm daheim.

Mitten im Leben

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück:

Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist,

sondern wie bunt es ist.

Seneca

Ein Leben und dazu eine Katze –

das gibt eine unglaubliche Summe!

Rainer Maria Rilke

Meine Katze

Meine Katze macht nur, was ihr gefällt.

Sie reckt und streckt sich voll Gemach,

Als wäre sie alleine auf der Welt,

vertrödelt so den ganzen Tag.

Meine Katze lässt sich von niemandem was sagen

Und lebt nur für den Augenblick.

Sie muss nicht nach den Mäusen jagen –

Dafür hat sie auch kein Geschick.

Meine Katze hat die Ruhe,

Die ich nie im Leben fand,

Streicht abends sanft um meine Schuhe

Und frisst mir gnädig aus der Hand.

Meine Katze ist ein selbstverliebtes Vieh,

Genügt sich selbst und lässt mich’s wissen.

Gerade deshalb mag ich sie

Und wollt’ sie niemals missen.

Fernweh

Ich muss nicht alles gesehen haben,

Nicht überall gewesen sein,

Solang’ ich jederzeit kann fahren

Nach Kranenburg am Niederrhein.

Auto, Mutter und Sport

Meine Mutter hat vier Räder.

Damit fährt sie jeden Tag

Mich zu Judo, Tennis und Ballett.

Abends fall’ ich müd’ ins Bett,

Auch wenn ich nicht schlafen mag.

Meine Mutter hat vier Räder,

Findet dadurch keine Ruh’.

Will natürlich nur mein Bestes,

Hört mir nur noch selten zu.

Meine Mutter hat vier Räder,

Hält sich dadurch für mobil.

Hetzt mich dauernd zu Terminen,

Auch wenn ich nur spielen will.

Meine Mutter hat vier Räder,

Zahlt hierfür einen hohen Preis.

Mehr als Vollkasko und Steuer,

Auch wenn sie darum nicht weiß.

Meine Mutter hat vier Räder.

Damit fährt sie jeden Tag

Mich zu Judo, Tennis und Ballett.

Abends wein’ ich still ins Bett,

Auch wenn sie’s nicht hören mag.

Das dressierte Kind

Trink’ doch einen mit

(Aktualisierte Fassung eines alten Kölner Liedes)

Der alte Mann stand vor der Wirtschaftstür

Und wollte gerne etwas trinken.