Weihnachtsglitzern - Mary Kay Andrews - E-Book
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Weihnachtsglitzern E-Book

Mary Kay Andrews

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Beschreibung

Die Familie, die Liebe und Feiertage voller Überraschungen: Das perfekte Buch für einen Abend am Kamin – Sternenfunkeln inklusive Eloise Foley liebt Weihnachten. Für sie ist es eine Zeit der Wunder und Träume, die schönsten Tage des Jahres. Sie freut sich auf gemütliche Abende im Kreise der Familie und mit ihrem Freund Daniel. Der sieht Weihnachten allerdings in einem ganz andern Licht, denn Daniel besitzt ein Restaurant und hat im Dezember kaum Zeit für Eloise. Nun bleibt ihr umso mehr Zeit bleibt, sich um ihr kleines Antiquitätengeschäft zu kümmern. Ganz besonders freut sich Eloise auf den alljährlichen Wettbewerb um die schönste Weihnachtsdekoration in den Läden von Savannah, und sie dekoriert liebevoll ihr Antiquitätengeschäft. In einer alten Kiste findet sie eine blaue, glitzernde Brosche in Form eines Weihnachtsbaums. Davon inspiriert erschafft sie die Weihnachtswunderwelt »Blue Christmas«, passend zum berühmten Elvis-Presley-Song. Doch an einem chaotischen Verkaufstag verschwindet die Brosche – und eine geheimnisvolle Fremde hinterlässt Eloise Geschenke an den seltsamsten Orten. Purer Zufall oder wahre Weihnachtsmagie? »Einfach blättern, schmökern und genießen.« SWR1

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Seitenzahl: 228

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Mary Kay Andrews

Weihnachtsglitzern

Roman

 

Aus dem Amerikanischen von Maria Poets

 

Über dieses Buch

 

 

Die Familie, die Liebe und Feiertage voller Überraschungen: Das perfekte Buch für einen Abend am Kamin – Sternenfunkeln inklusive

 

Eloise Foley liebt Weihnachten. Für sie ist es eine Zeit der Wunder und Träume, die schönsten Tage des Jahres. Sie freut sich auf gemütliche Abende im Kreise der Familie und mit ihrem Freund Daniel. Der sieht Weihnachten allerdings in einem ganz andern Licht, denn Daniel besitzt ein Restaurant und hat im Dezember kaum Zeit für Eloise. Nun bleibt ihr umso mehr Zeit bleibt, sich um ihr kleines Antiquitätengeschäft zu kümmern.

 

Ganz besonders freut sich Eloise auf den alljährlichen Wettbewerb um die schönste Weihnachtsdekoration in den Läden von Savannah, und sie dekoriert liebevoll ihr Antiquitätengeschäft. In einer alten Kiste findet sie eine blaue, glitzernde Brosche in Form eines Weihnachtsbaums. Davon inspiriert erschafft sie die Weihnachtswunderwelt »Blue Christmas«, passend zum berühmten Elvis-Presley-Song. Doch an einem chaotischen Verkaufstag verschwindet die Brosche – und eine geheimnisvolle Fremde hinterlässt Eloise Geschenke an den seltsamsten Orten. Purer Zufall oder wahre Weihnachtsmagie?

 

»Einfach blättern, schmökern und genießen.« SWR1

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Biografie

 

 

Mary Kay Andrews wuchs in Florida auf, studierte in Georgia Journalismus und arbeitete dann einige Jahre als Redakteurin. Inzwischen hat sie mehrere Romane veröffentlicht und unterrichtet Kreatives Schreiben. Mary Kay Andrews lebt mit ihrer Familie in Atlanta, aber in ihrer Freizeit zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, eine wunderschöne Insel vor der Küste Georgias, USA.

Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

Nachwort

Meine blaue Weihnacht

Mary Kays Tipps, damit die Feiertage fröhlich bleiben

Mary Kays Weihnachts-Playlist

Die Liste

Familienrezept der Foleys für Irish Corned Beef Dip

Roter Gockel

Junior League Käsetaler

Chatham Artillery Bowle

Dank

1

Ich befestigte gerade die letzten aufgefädelten Popcorns und Cranberrys mit der Heißklebepistole am zweiten der eineinhalb Meter hohen, kunstvoll beschnittenen Weihnachtsbäume, als meine beste Freundin ins Maisie’s Daisy gestürmt kam.

BeBe Loudermilk blieb wie angewurzelt stehen, sah sich in meinem Antiquitätenladen um und rümpfte angewidert die Nase.

Sie deutete auf die halbleeren Kisten mit Äpfeln, Orangen und Kumquats, die verstreut auf meinem Arbeitstisch herumstanden, auf die halbierten Ananas und die Granatäpfel, die aus den Einkaufstüten quollen, und den frisch gefallenen Popcorn-Schnee, der den Fußboden bedeckte.

»Was zum Teufel ist hier denn los?«, fragte sie theatralisch. In BeBes Bemerkungen schwingt meistens eine gehörige Portion Drama mit.

»Willst du jetzt nebenbei auch noch in den Obsthandel einsteigen?« Traurig schüttelte sie den Kopf. »Und ich dachte, mit den Antiquitäten liefe es richtig gut.«

»Weihnachtsdekoration«, erklärte ich, drückte die Popcornfäden auf den Weihnachtsbaum, den ich bereits mit einer halben Obstplantage aus winzigen, grünen Holzäpfeln und Kumquats behängt hatte. »Für den Altstadt-Dekowettbewerb.«

»Ah jaa«, sagte sie gedehnt.

Zaghaft tippte sie gegen den Baum, den ich gerade fertig geschmückt hatte, und prompt fiel eine Kumquat herunter, rollte über den Boden und gesellte sich zu dem weiteren halben Dutzend heruntergefallener Früchte.

»Putzig«, sagte sie wegwerfend.

»Putzig? Mehr fällt dir dazu nicht ein? Putzig? Drei volle Tage sitze ich jetzt schon an diesem Projekt. Ich habe gut dreihundert Dollar für frisches Obst und Nüsse ausgegeben und gefühlte zehn Meilen Popcorn und Cranberrys aufgefädelt. Sieh dir nur meine Hände an!«

Ich hielt BeBe die Hände zur Begutachtung hin. Die Fingerspitzen waren von Nadeln zerstochen, die Handflächen vom Heißkleber verbrannt, und unzählige Pflaster bedeckten die Stellen, wo ich mich selbst aufgespießt hatte.

»Unglaublich«, sagte BeBe. »Aber wozu das Ganze?«

»Weil«, sagte ich, »ich dieses Jahr den Wettbewerb der Einzelhändler um die beste Weihnachtsdekoration gewinnen werde. Selbst wenn ich dafür die gesamte Fassade dieses Gebäudes mit jedem Stück Obst, das in Savannah zu finden ist, behängen muss.«

»Noch einmal … warum machst du dir solche Mühe? Ich meine, was springt für dich dabei heraus?«

»Stolz«, sagte ich. »Letztes Jahr dachte ich schon, ich hätte so gut wie gewonnen. Weißt du noch, wie ich alles mit vergoldeten Palmwedeln und Girlanden aus Magnolienblättern geschmückt hatte? Und mit getrockneten Okraschoten und Pinienzapfen? Und dann bin ich noch nicht einmal lobend erwähnt worden! Diese dämliche Boutique in der Whitaker Street hat den ersten Preis bekommen. Ist es zu fassen, dass die mit ihren schwachsinnigen Kopoubohnen, diesen kitschigen Vogelnestern und ausgestopften Kardinal-Vögeln gewonnen haben? Ich meine, mit ausgestopften Vögeln! Da denkt man doch sofort an Hitchcock!«

»Das war bestimmt nur ein tragisches Versehen«, sagte BeBe und sah sich im Laden um. »Kannst du mir noch mal verraten, warum ich heute unbedingt kommen sollte?«

»Du hast versprochen, auf den Laden aufzupassen«, erwiderte ich. »Bei Trader Bob drüben in Hardeeville findet eine Auktion statt, sie fängt mittags an. So kurz vor Weihnachten kann ich es mir nicht leisten, den Laden zuzumachen, wenn ich auf Einkaufstour gehe. Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen, die Deko anzubringen, ehe ich in einer Stunde los muss.«

Sie seufzte. »Also gut. Was soll ich machen?«

Ich zeigte auf die Weihnachtsbäume. »Hilf mir mal, die beiden rauszuschleppen. Die kommen in die großen schmiedeeisernen Vasen neben der Eingangstür. Dann müssen wir das Schild über der Tür mit den Ananas, Zitronen und Limonen bekleben und die Weinlaubgirlanden um die Schaufenster hängen. Ich habe zwei verschieden Sorten Weintrauben besorgt – grüne und rote, und die befestigen wir mit Heißkleber, sobald das Grünzeug richtig hängt. Dann fehlt nur noch das Schaufenster selbst. Aber das mache ich fertig, sobald ich aus Hardeeville zurück bin.«

Schnaufend und keuchend wie Schwerstarbeiter und mit einigen sehr unweihnachtlichen Flüchen, als BeBe sich einen künstlichen Fingernagel abbrach, schafften wir es schließlich, alle Dekorationen dort anzubringen, wo ich sie haben wollte.

»So«, sagte ich, als ich draußen auf dem Gehweg stand und unser Kunstwerk betrachtete. »Da hast du’s, Babalu!«

»Babalu?«

»Das Babalu da drüben«, sagte ich und deutete auf die andere Seite des Troup Square. »Das Geschäft meiner nächsten und schwulsten Konkurrenten.«

»Das ist aber gar nicht nett«, sagte sie. »Ich dachte, du magst schwule Männer.«

»Du kennst Manny und Cookie nicht«, erklärte ich.

Manny Alvarez und Cookie Parker hatten ihren Laden in der Harris Street im letzten Frühjahr eröffnet. Manny war ein pensionierter Landschaftsgestalter aus Delray Beach, Florida, und Cookie? Nun ja, Cookie behauptete, er hätte bei der Tournee von Les Misérables am Broadway im Chor mitgesungen, aber er musste inzwischen mindestens fünfzig sein, wurde allmählich kahl und wog fast hundertfünfzig Kilo.

»Ich habe versucht, nett zu sein und sie freundlich zu empfangen. Zum Eröffnungstag bin ich mit Blumen zu ihnen gegangen und habe sie zum Abendessen eingeladen, aber seit sie ihren Laden aufgemacht haben, versuchen sie, mich zu verdrängen«, erklärte ich BeBe. »Sie haben versucht, mir meine besten Zulieferer abspenstig zu machen. Sie haben bei der Stadtverwaltung angerufen und sich darüber beschwert, dass meine Kunden in der Lieferantenzone parken. Sie sind sogar zum Geschenkemarkt gefahren und mit genau derselben Auswahl an Aromakerzen und Badesalzen zurückgekommen, die ich auch anbiete, und verkaufen sie jetzt zwei Dollar billiger.«

»So eine Frechheit!«, sagte BeBe. Sie reckte den Hals, um über den Platz zum anderen Laden zu schauen. »Sieht aus, als würden sie ebenfalls an ihrer Weihnachtsdekoration arbeiten. Ein halbes Dutzend Männer müssen da drüben rumschwirren. Wow, sieh dir das an. Sie haben so einen Truck, wie ihn auch Telefongesellschaften haben, mit einer hydraulischen Arbeitsbühne. Jemand behängt die gesamte Fassade mit Lichterketten.«

»Egal, was sie machen, es kann nur absolut kitschig werden«, sagte ich und stolzierte mit BeBe im Schlepptau zurück in den Laden. »Weißt du noch, was sie zu Halloween gemacht haben? Die gesamte Fassade hat einen roten Teufel dargestellt, mit den gelb beleuchteten Schaufenstern als Augen.«

»Hm«, machte BeBe unverbindlich.

»Die haben die ganze Nacht geblinkt. Ich hätte fast einen Anfall bekommen, als ich das zum ersten Mal gesehen habe. Es hat mich fast wahnsinnig gemacht«, sagte ich. »Das war doch völlig daneben.«

»Es passte nicht zu Savannah«, stimmte BeBe zu. »Aber es fiel auf. Das musst du zugeben.«

»Pah! Auffallen kann doch jeder«, sagte ich, »wenn Geld keine Rolle spielt. Und die beiden schwimmen offensichtlich darin. Ich habe gehört, dass Manny persönlich zwanzigtausend Dollar für die neue Weihnachtsbeleuchtung des Einkaufsviertels gespendet hat. Aber das ist natürlich nichts anderes als der kaum verschleierte Versuch, den Dekowettbewerb für sich zu entscheiden.«

»Trotzdem ist das eine Menge Kohle«, stellte BeBe fest. »Wie sind die zu ihrem Geld gekommen?«

»Geerbt«, erklärte ich. »Ich habe gehört, dass Manny in Florida einen sehr viel älteren Liebhaber hatte, der vor zwei Jahren starb. Der hatte eine Telekommunikationsfirma gegründet, und als er starb, bekam Manny alles.«

»Außer guten Geschmack.« Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu. Sie ist wirklich die beste Freundin der Welt.

»Also dann«, sagte ich und wischte mir die Hände hinten an meiner Jeans ab. »Ich muss jetzt los nach Hardeeville. Gegen vier müsste ich wieder zurück sein. In der Kasse ist reichlich Wechselgeld. Die Preise stehen überall dran. Alles, was braun oder orange ist, kannst du als Thanksgiving-Artikel anbieten und für die Hälfte weggeben. Und wenn du Manny oder Cookie dabei ertappst, wie sie draußen herumschleichen, um meine Dekoideen zu klauen, hetz ihnen einfach Jethro auf den Hals.«

»Jethro?« Sie seufzte schwer.

Als er seinen Namen hörte, steckte Jethro, der Ladenhund, seine Schnauze aus seinem Versteck unter dem Arbeitstisch hervor. Anscheinend hatte er die Hoffnung, dass ich vielleicht zwischen all diesen ekligen Früchten auch einen Hundekeks für ihn fallen lasse, immer noch nicht aufgegeben.

»Er bewundert dich«, erklärte ich BeBe. »Und er ist ein großartiger Gesellschafter.«

»Er haart«, sagte BeBe. »Er sabbert. Er furzt.«

»Wenigstens widerspricht er nicht«, sagte ich und ging durch die Hintertür zu meinem Pick-up.

2

Es war einer dieser Wintermorgen, die einem wieder ins Gedächtnis riefen, warum man im Süden lebte. Sonnig, mit einem Hauch von Kühle in der Luft. Trotz der Tatsache, dass es nicht einmal mehr zwei Wochen bis Weihnachten waren, war das dichte Gras auf dem Troup Square immer noch smaragdgrün, und das Spanische Moos hing wie alter Spitzenbesatz von den Eichen herab, die die eiserne Armillarsphäre in der Mitte des Platzes umstanden. An diesem wunderschönen Wintermorgen war ich genauso dankbar für das, was es gab, wie für das, was fehlte: keine Mücken, keine sengende Hitze, keine erstickende Schwüle.

Eigentlich müsste ich in die entgegengesetzte Richtung fahren, doch zunächst lenkte ich meinen alten, klapprigen, türkisfarbenen Truck um den Platz herum. Nur mal kurz beim Babalu vorbeischauen, nahm ich mir vor. Nur, um mich zu vergewissern, wie überlegen meine eigene Dekoration war. Doch als ich das Tempo drosselte, sank mir das Herz.

Die zweistöckige, lachsrosa Fassade des Babalu war nicht wiederzuerkennen. Sich windende Weinranken bedeckten auf märchenhafte Weise die gesamte Front. Zwei hoch aufragende Palmen in Bodenvasen im Rokokostil flankierten die Eingangstür des Geschäfts, die von einer phantastischen Girlande aus Moos, Buchsbaum, Stechwinde und Zedernzweigen umkränzt war. Alles, einschließlich der Palmen, war zuerst mit weißer Farbe und anschließend mit Glitzer besprüht worden. An dem weißen Wein hingen Hunderte von Prismen aus geschliffenem Glas, in denen sich wie bei einem Kronleuchter das Licht kristallklar brach und bis auf den Gehweg strahlte. Es war das reinste Winterwunderland.

Direkt auf dem Bürgersteig, den Mann im Korb der Hebebühne herumkommandierend, stand die Schneekönigin höchstpersönlich, Manny Alvarez.

»Nein, Süßer«, rief er und formte seine Hände zu einem Sprachrohr. »Sie sollen die Lichter alle in einem Bündel dort oben rechts festmachen.«

Der Truck mit der Hebebühne blockierte die Straße vor dem Laden, und mir blieb nichts anderes übrig, als dahinter anzuhalten. Meine Bremsen gaben ein knirschendes Geräusch von sich, und Manny drehte sich schnell herum, um zu sehen, woher der Krach kam. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, als er mich entdeckte.

»Eloise«, sagte er und zog eine Braue hoch. »Mal kurz kontrollieren, was die Konkurrenz so macht?«

Ich biss die Zähne zusammen. »Hallo, Manny. Sieht aus, als würde auf Ihrer Seite des Platzes ein für Savannah eher unübliches Wetter herrschen.«

»Sie kennen mich doch«, sagte er leichthin. »Phantasie ist mein Leben. Und ganz ehrlich, die ganzen Nüsse und Früchte und Beeren, an die sich sämtliche Einheimischen hier unten zu klammern scheinen, sind doch völlig von gestern. Finden Sie nicht?«

»Die Vorgaben der historischen Kommission sehen ausdrücklich vor, dass man natürliche regionale Gestaltungselemente verwendet«, bemerkte ich. »Vermutlich tendieren die ›Einheimischen‹, wie Sie sie nennen, deswegen dazu, sich an die Richtlinien zu halten.«

»Ach, Richtlinien«, sagte er kopfschüttelnd. »Wie langweilig! Cookie und ich glauben, dass man seiner Muse folgen sollte, um in seiner Arbeit die volle Bandbreite seiner Kreativität zum Ausdruck zu bringen.«

»Wie schön für Sie«, sagte ich. »Ich bin gespannt, was die Jury im Umfeld einer historischen Altstadt aus dem achtzehnten Jahrhundert wohl von stilisierten weißen Palmen hält.«

»Das wollen Sie gar nicht wissen«, sagte er.

3

 

Trader Bob’s Fundgrube – Auktionshaus ist ein bombastischer Name für einen umgebauten Hühnerstall in einer Sackgasse am Rand der winzigen Stadt Hardeeville, South Carolina, die nur durch die Talmadge Memorial Bridge von Savannah getrennt war.

Weil Trader Bob, alias Bob Gross, es für Zeit- und Geldverschwendung hielt, einen Katalog zu drucken oder Werbezettel zu verteilen, war eine Auktion bei ihm stets ein Abenteuer. An guten Tagen konnte er eine Containerladung mit feinsten englischen oder holländischen Antiquitäten aufgetan haben, vermischt mit Restposten von Baumwollstrümpfen und Raubkopien von Videos, die er notleidenden Vertretern abgekauft hatte. Mehr als einmal war ich zu Trader Bob gefahren und hatte zugesehen, wie er kistenweise halbaufgetaute Tiefkühlpizza und leicht eingedellte Dosen mit eingemachten Ananas unter den Hammer brachte.

An diesem Dezembermorgen stand auf dem Parkplatz, einem abgeernteten Kornfeld, nur rund die Hälfte der üblichen bunten Mischung aus Vans und Trucks der anderen Händler, aber das was mir ganz recht. Weniger Händler bedeuteten weniger Gebote und bessere Geschäfte.

An der Tür begrüßte mich Bobs Schwester und Geschäftspartnerin, Leuveda Garner, mit einem freundlichen Nicken und bot mir eine Bietertafel aus Pappe an.

»Hey, Eloise«, sagte sie. »Lange nicht gesehen.«

»Frohe Weihnachten, Leuveda«, sagte ich. »Irgendwas Gutes dabei heute?«

»Hast du Bedarf an tiefgekühlten Milchtüten? Bob hat einen Supermarkt drüben in Easley aufgekauft. Wir haben haufenweise altes Inventar und Ladenregale. Und ein paar gute Registrierkassen, falls du dich dafür interessierst.«

»Ich dachte eher an Antiquitäten. Habt ihr gerade nur Zeug aus dem Laden?«

»Nicht nur«, antwortete sie schnell. »Wir haben auch den gesamten Hausstand des Eigentümers. Ein paar Möbel, Geschirr, Wäsche, das ganze Zeug vom Dachboden und aus dem Keller und dazu allerlei Gerümpel aus ein paar Schuppen auf dem Grundstück.« Sie rümpfte die Nase. »Alter Kram, wie du ihn magst, Eloise. Such dir besser einen Platz. Bob fängt heute früh an, weil er noch nach Hendersonville fahren will, um eine Ladung Möbel abzuholen, und das Wetter in den Bergen soll ziemlich schlecht sein.«

Und tatsächlich, als meine Augen sich an das Dämmerlicht im Hühnerstall gewöhnt hatten, sah ich Bob bereits auf seinem Podest stehen, das Mikrophon an der Vorderseite seines Hemds befestigt, wie er gerade einen alten, lebensgroßen Pappaufsteller von Meister Proper hochhielt.

»Also, Leute«, rief Bob, »ich brauche ein echt sauberes Gebot für den Anfang. Das hier ist altehrwürdige Werbekunst. Was bietet ihr? Was wollt ihr geben? Gib mir hundert. Und los, hohoho. Kapiert?«

Das Publikum stöhnte, aber es hatte kapiert.

Da ich keine Zeit gehabt hatte, mir die Ware vorher anzusehen, setzte ich mich mit einem metallenen Klappstuhl ganz nach vorne und versuchte, die Angebote von dort aus in Augenschein zu nehmen. Manchen Auktionatoren machte es nichts aus, wenn man sich umsah, während sie redeten, aber Bob Gross führte ein strenges Regiment, und sobald er einmal mit der Arbeit angefangen hatte, duldete er keine Ablenkung mehr.

Wie Leuveda angekündigt hatte, war heute die komplette Ladeneinrichtung eines kleinen Lebensmittelladens einschließlich der Auslagen an den beiden Längswänden des Hühnerstalls aufgebaut. Mein Blick blieb an einer ramponierten Brotvitrine aus rot lackiertem Metall mit drei Fächern hängen, auf dem oben das alte Logo von Sunbeam-Brot prunkte. Die hochgesteckten goldenen Löckchen des Sunbeam-Mädchens leuchteten immer noch so frisch wie am ersten Tag, als sie in das weiße Brot biss. Das wäre genau das Richtige als Auslage im Maisie’s Daisy. Ich sah es bereits vor mir, mit Stapeln alter Decken, Tischtücher und Bettwäsche.

Rechts neben dem Sunbeam-Mädchen lehnte eine alte, türkis gestrichene, hölzerne Fliegengittertür mit einem hellgelben Metallwerbeschild für Orangensaft.

»Meins«, flüsterte ich leise. Diese Fliegengittertür wollte ich unbedingt für mich selbst haben. Sie würde eine wunderbare Küchentür in meinem Reihenhaus in der Charlton Street abgeben.

Nervös musterte ich die anderen Auktionsbesucher, um die Konkurrenz einzuschätzen, und stellte erfreut fest, dass die meisten von ihnen sich tatsächlich nur für das modernere Inventar zu interessieren schienen, das Bob Stück für Stück versteigerte.

Als eine halbe Stunde später das Sunbeam-Regal an der Reihe war, verlangte Bob als Einstiegsgebot zweihundert Dollar. Ich ließ meine Bietertafel unten. Viel zu teuer, fand ich. Heute, bei diesem spärlichen Publikum, konnte er froh sein, wenn er fünfzig dafür bekam – so viel hatte ich bereits dafür eingeplant.

»Zweihundert?«, flehte Bob und suchte den Raum nach Geboten ab. »Und was ist mit einsfünfundsiebzig?« Ungläubig breitete er die Arme aus. »Leute, das sind echte Americana. Die haben einfach ihren Preis.«

»Einhundertachtzig.« Die Stimme kam hinten aus dem Raum, und ich hatte sie erst vor kurzem gehört. Gerade heute Morgen, um genau zu sein. Ich wirbelte auf meinem Stuhl herum und sah Manny Alvarez, der hektisch mit seiner Bietertafel wedelte.

»Das hört sich doch schon besser an«, sagte Bob anerkennend. »Ein Mann, der den Wert der Dinge kennt.«

Manny Alvarez! Was mischte der sich hier in Hardeeville unters gemeine Volk? Ich kaufte seit Jahren bei Trader Bob, und ich hatte noch nie erlebt, dass ein anderer Antiquitätenhändler aus Savannah meine geheime Quelle aufgesucht hätte. War Manny meinem Truck über die Brücke gefolgt?

»Wir haben einhundertachtzig«, rief Bob gut gelaunt und sah sich im Stall um. »Bietet jemand mehr?«

Meine Finger wurden weiß, als ich die Bietertafel umklammerte. Hundertachtzig war ein fairer Preis für das Brotregal, es war sogar immer noch günstig. Aber ich hatte nicht eingeplant, so viel Geld für etwas auszugeben, das ich überhaupt nicht verkaufen wollte.

»Einhundertachtzig zum Ersten«, dröhnte Bob und starrte mich direkt an. »Eloise Foley, ich fass es nicht, dass du bei diesem Stück nicht mitbietest. Als ich das kleine Sunbeam-Mädchen sah, musste ich sofort an dich denken.«

»Einhundertfünfundachtzig«, sagte ich durch zusammengebissene Zähne.

»Einsneunzig«, legte Manny nach.

Mein Herz schlug schneller. »Einszweiundneunzig?«

Bob verdrehte die Augen, nickte aber und akzeptierte mein geschmacklos niedriges Gebot.

»Ach zum Teufel«, sagte Manny. »Zweihundert.«

Bob sah in meine Richtung. Meine Bietertafel blieb, wo sie war. Weihnachten stand vor der Tür. Ich musste Geschenke kaufen. Rechnungen bezahlen. Die Toilette im Geschäft machte merkwürdige, gurgelnde Geräusche, die ein teures Klempnerproblem zu werden versprachen.

Bob sah zu Manny. Ich sah zu Manny. Er hatte bereits sein Scheckheft gezückt und ein arrogantes, dummdreistes Grinsen aufgesetzt. Ich hasse arrogante Blödmänner. Aber völlig pleite zu sein, hasse ich noch mehr.

»Ich bin draußen«, sagte ich kopfschüttelnd.

»Sicher?«, fragte Bob. Sein Hammer schwebte in der Luft.

Ich nickte.

»Verkauft für zweihundert Dollar«, sagte Bob. »Sie haben ein großartiges Geschäft gemacht, Mister.«

»Ich weiß«, erwiderte Manny. Er zwinkerte mir breit grinsend zu und ging zu Leuveda, um zu zahlen.

Ich drehte mich wieder um und versuchte, mich auf den Rest der Auktion zu konzentrieren und mich damit zu trösten, dass ich bei der Fliegengittertür mit der Orangensaftwerbung vermutlich keine Konkurrenz haben würde.

Die Fliegengittertür wurde ein Zwölf-Dollar-Schnäppchen, für das ich mir selbst auf die Schulter klopfte, doch dann blieb meine Bietertafel unten, während Bob die restlichen irdischen Besitztümer der Supermarktbetreiber versteigerte, wozu eine erstaunliche Anzahl von Tupperdosen, uralten Videobändern und kistenweise leere Einweckgläser gehörten.

Schließlich machte Bob eine Pause und nahm einen Schluck Kaffee aus seinem Styroporbecher. Er schaute auf seine Uhr und auf die merklich geschrumpfte Gruppe der Bieter.

»Leute, es wird spät, und ich muss noch in die Berge. Ich sag euch was. Ich habe hier drei Kartons mit gemischtem Inhalt. Wir haben keine Zeit mehr, um das Zeug einzeln rauszuholen. Leuveda«, rief er nach hinten. »Schatz, erzähl den Leuten, was in den Kartons ist.«

Leuveda stand auf und fuhr sich mit der Hand durch die sandfarbenen Locken. »Da sind richtig gute Sachen drin. Hübscher, alter Weihnachtsschmuck aus Glas, etwas Vintage-Wäsche. Ich meine, da ist mindestens eine Weihnachtstischdecke dabei, dazu ein paar alte Schürzen und so etwas. Verschiedene Porzellanstücke, ein Schmuckkästchen voll Krimskrams. Die richtig guten Sachen hat die Familie natürlich raussortiert, aber wahrscheinlich ist noch etwas hübscher, alter Modeschmuck übrig geblieben.«

Bob nickte anerkennend, und Leuveda setzte sich wieder und kassierte wieder von den Händlern ab, die bereits aufbrechen wollten.

»Gebt mir zwanzig – ein Preis für alle drei Kartons«, drängte Bob.

Zwei Männer in der ersten Reihe standen auf, streckten sich und gingen in Richtung Tür.

»Zwanzig«, wiederholte Bob. »Leuveda, sagtest du nicht, der Weihnachtsschmuck sei von Shiny Brite? Noch originalverpackt?«

»Vier, vielleicht fünf Shiny-Brite-Schachteln«, bestätigte Leuveda, ohne von ihrer Rechenmaschine aufzublicken. »Und eine Lichterkette aus Mini-Lavalampen.«

Mein Puls schoss in die Höhe. Ich sammelte seit Jahren alten Glaszierrat, und Shiny Brite – besonders in der Originalverpackung – stand auf meiner Wunschliste ganz oben.

Doch ehe ich irgendetwas sagen konnte, neigte eine magere, rothaarige Frau vor mir den Kopf. »Ich gebe dir fünf Dollar, Bob.«

»Fünf!«, heulte er. »Dafür bekommst du nicht einmal eine einzelne Weihnachtskugel von Shiny Brite.«

»Fünf«, wiederholte sie und stand auf.

»Eloise?«, sagte er, als er merkte, dass ich herumzappelte.

Er hatte mich, und er wusste es. »Sieben«, sagte ich und kreuzte insgeheim die Finger, während ich versuchte, ein Pokergesicht zu machen.

»Estelle?«, wandte er sich wieder an den Rotschopf. »Du wirst sie doch wohl nicht damit durchkommen lassen!«

Entschlossen schüttelte sie den Kopf.

Bob seufzte. »Ihr bringt mich noch ins Grab. Sieben zum Ersten, zum Zweiten, verkauft für sieben Dollar.«

Lächelnd winkte ich ihm mit meiner Bietertafel zu. Mit lauter Stimme rief er die Nummer Leuveda zu, die den Kaufpreis bereits zu meiner Rechnung hinzugefügt hatte.

»Da kann ich den Laden ja gleich dichtmachen«, sagte Bob und schüttelte entrüstet den Kopf.

 

Als ich den Truck schließlich beladen hatte, war es fast vier. Ich wusste, dass BeBe voller Ungeduld darauf brennen würde, endlich aus dem Laden rauszukommen. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und spähte in den schwersten Karton, sobald ich ihn neben der Fliegengittertür auf die Ladefläche des Pick-ups gehievt hatte.

Der herbe Verlust des Sunbeam-Brotregals an Manny Alvarez war rasch vergessen, als ich die vier vergilbten Originalpappschachteln mit Shiny-Brite-Glasschmuck herausnahm.

»Wow!«, rief ich und lugte durch den brüchigen Zellophandeckel auf die glitzernden, bunten Glaskugeln. Die Schachteln enthielten nicht nur schlichte, schmucklose Kugeln, sondern auch die selteneren und noch begehrteren Glasfiguren in Form von Engeln, Schneemännern und Weihnachtsmännern. Manche hatten flockige Wirbel oder Streifen, und ein paar waren kugel- oder tränenförmig. Jeder Karton enthielt ein Dutzend Teile, alle in den Modefarben der Fünfziger wie Türkis, Rosa, Hellblau und Pfefferminzgrün.

Ich mache mir nie die Mühe, die Richtpreise für die Dinge herauszufinden, die ich sammle. Zurzeit kaufe ich ohnehin nur, wenn der Preis günstig ist, und ich habe auch nicht vor, sie weiterzuverkaufen. Doch auch so wusste ich, dass meine Sieben-Dollar-Kartons ein Volltreffer waren.

Unter den Schachteln mit dem Glasschmuck entdeckte ich ein ordentlich zusammengelegtes, wenn auch leicht fleckiges, weihnachtliches Bridgetuch aus den Fünfzigern mit einem Ziersaum aus roten und grünen Stechpalmenblättern und aufgestickten Spielkartenmotiven. Dann waren da noch acht Küchenschürzen, alle mit Weihnachtsthemen, von praktischen rot-weißen Baumwollschürzen mit Zackenlitzen bis zu einem sexy roten, gerüschten Chiffonteil und einem gestärkten, weißen Organzading mit gehäkeltem Spitzenbesatz und einer applizierten Schneeflocke auf der Tasche.

»Bezaubernd«, sagte ich und strich glücklich über den Stapel Schürzen. Darunter fand ich noch eine Schachtel, gefüllt mit Dutzenden wunderschönen, klassischen Damentaschentüchern, sowie das Schmuckkästchen, das Leuveda versprochen hatte.

Das Kästchen selbst war nichts Besonderes. Auf Privatflohmärkten und in Gebrauchtwarenläden hatte ich im Laufe der Jahre unzählige solcher Kästchen mit geprägtem Leder gesehen. Im Inneren fand ich das erwartete Durcheinander aus alten Glasperlen, ausgeblichenen Ketten aus wertlosen Perlen, verwaisten Ohrclips und billigen Armbändern und Broschen.

Mit dem Zeigefinger wühlte ich in dem Haufen herum, bis ich auf den Boden des Kästchens stieß, wie ein Maler, der seine Farbe umrührt, als mich etwas Scharfes stach und ich zu bluten anfing.

»Autsch«, rief ich und saugte am Finger. Mit der linken Hand hob ich das Stück auf, an dem ich mich gestochen hatte.

Es war eine Brosche. Eine große, knallige Brosche mit blauen Edelsteinen, vielleicht fünf Zentimeter hoch, in der Form eines Weihnachtsbaumes. Ein blauer Weihnachtsbaum.

Mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display und zuckte zusammen. BeBe. Die Zeit war um, und sie hatte keine Lust mehr auf Kaufmannsladen spielen. Aber ich musste ohnehin zurück und den Laden fertig dekorieren, ehe ich mich für die große Weihnachtsparty heute Abend schick machte.

»Hi«, sagte ich und klemmte das Telefon zwischen Ohr und Schulter, während ich die Brosche an meine Bluse steckte. »Wie läuft’s?«

»Großartig«, sagte BeBe ohne Begeisterung. »Dein Hund sabbert mir auf den Schuh. Dein Klo hört sich an, als würde es jeden Moment explodieren. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Ich habe diesen hässlichen, klebrig aussehenden Tisch neben der Tür für zweihundertfünfzig Dollar verkauft.«

»Du hast was?«, rief ich.

»Ganz richtig, ich konnte es auch nicht fassen«, lachte sie. »Und ich hab’s bar auf die Hand gekriegt, du brauchst dir also keine Sorgen wegen Scheckbetrug zu machen.«

»Zweihundertfünfzig«, wiederholte ich tonlos.

»Klasse, was?«

»Geht so«, erwiderte ich. »Das war ein Tisch aus Hickoryholz aus den 1920ern, signiert und von Hand getischlert von Jimmy Beeson. Er stammte aus einer dieser alten Hütten oben am Rabunsee in North Georgia. Ich habe fast tausend Dollar dafür bezahlt.«

»Oh«, sagte BeBe. »Dass du ihn mit zweihundertfünfzig Dollar ausgezeichnet hast, war also so eine Art Lockangebot?«

»Nein«, sagte ich betrübt. »Auf dem Preisschild stand eine Fünfundzwanzig mit zwei Nullen. Zweitausendfünfhundert.«

»Au Backe«, sagte BeBe. »Pass auf, ich mache es wieder gut, wenn wir uns sehen. Aber jetzt muss ich abschließen und mich für die Party deines Onkels heute Abend schick machen. Ist es okay, wenn Jethro so lange allein ist, bis du wieder hier bist?«

»Geh schon«, sagte ich. »Er hat immer am Bein von genau diesem Tisch genagt. Aber das ist ja jetzt kein Problem mehr.«

4

Als ich wieder beim Maisie’s Daisy war, stellte ich den Truck ab und ging über die Straße, um einen besseren Blick auf die Ladendekoration zu bekommen. Die Früchtegirlanden und Kränze waren geschmackvoll und absolut vorschriftsmäßig. Und ja, dachte ich kleinlaut, Manny hatte recht. LANG-WEI-LIG.

Aber Regeln waren nun einmal Regeln. Wenn ich den Altstadt-Dekowettbewerb gewinnen wollte, musste ich mich nun einmal brav an die Vorschriften halten.

Als ich meine Auktionsbeute vom Truck in den Laden schleppte, hatte ich eine Idee. Draußen mochte das Geschäft vielleicht bieder und spießig aussehen, aber drinnen konnte ich schließlich tun und lassen, was ich wollte. Die Schachteln mit dem alten Weihnachtsschmuck hatten mich in eine ziemlich aufgekratzte Stimmung versetzt.