Welche Heilpflanze ist das? - Wolfgang Hensel - E-Book

Welche Heilpflanze ist das? E-Book

Wolfgang Hensel

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Beschreibung

Der Kosmos-Naturführer zur Bestimmung von über 350 Heilpflanzen aus ganz Europa. Durch den Kosmos-Farbcode ist die schnelle Orientierung garantiert. Pro Art werden mehrere Bilder und Zeichnungen gezeigt, Detailwissen wird direkt am Bild vermittelt. Das Plus zum Buch: Die kostenlose KOSMOS-PLUS-App mit einzigartigen Erklärfilmen direkt aus der Natur und Expertentipps für eine noch einfachere Bestimmung. Empfohlen vom NABU.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 218

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Inhaltsverzeichnis

Wie ist das Buch aufgebaut?

Der Kosmos-Farbcode

Wie bestimme ich Heilpflanzen?

Welche Wirkstoffe haben Heilpflanzen?

Wie kann ich Heilpflanzen nutzen?

Blütenfarbe Rot

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in rötlichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellrosa und fast weiße Blüten, sowie ins Violette oder Blaue spielende Blütenfarben. Einige Heilpflanzen mit rötlichen Blüten werden allerdings auch der Blütenfarbe Weiß (z. B. Wiesenschaumkraut) oder Blau (z. B. Griechischer Salbei) zugeordnet, wenn die Mehrzahl der gefundenen Exemplare eher diesen Farbgruppen zuneigt. In einigen, wenigen Fällen kann sich die Blütenfarbe sogar während der Blütenalterung verändern (z. B. Lungenkraut), diese Pflanzen bleiben jedoch der Hauptblütenfarbe Rot zugeordnet.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Weiß

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in weißen Farbtönen. Reinweiße Blüten sind seltener als rosa, violett oder blau überlaufene weißliche Blüten. Daher finden Sie einige Heilpflanzen mit scheinbar weißen Blüten bei Rot (z. B. Eibisch) oder Blau (z. B. Stiefmütterchen), wenn die Mehrzahl der gefundenen Exemplare eher getönt beziehungsweise mehrfarbig als reinweiß erscheint. Blütenköpfchen mit gelbem Zentrum sind hier zu finden, wenn die Zungenblüten wie beim Gänseblümchen weiß sind.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Blau

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in blauen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellblaue bis fast weiße Blüten. Besonders schwierig sind die Mischfarben zwischen Blau und Rot (violette Tonskala) zu unterscheiden. Prüfen Sie daher Ihnen blau erscheinende Blüten zur Sicherheit auch unter Rot. In einigen, wenigen Fällen kann sich die Blütenfarbe während der Blütenalterung sogar von Rot nach Blau verändern (z. B. Lungenkraut). Diese Pflanzen werden jedoch der Hauptblütenfarbe Rot zugeordnet.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Gelb

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in gelblichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellgelbe, fast weiße Blüten sowie ins Orange oder Grüne spielende Blüten. Eine Verwechslung der Blütenfarbe ist allerdings seltener als bei Rot, Weiß oder Blau. Prüfen Sie bei sehr kleinen, gelblich grünen Blüten die Zuordnung zur Blütenfarbe Grün unter „Blüten sind unscheinbar“.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Grün

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in grünlichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch grünlich weiße Blüten, sowie ins Gelbe spielende Blüten (z. B. Efeu). Einige grünlich gelbe Blüten finden Sie auch unter dem Farbcode Gelb (z. B. Echter Kreuzdorn). In das Kapitel Blütenfarbe Grün wurden auch Nadelgehölze, Laubgehölze und Kräuter mit sehr kleinen, unscheinbaren Blüten aufgenommen, ebenso Farne und andere Pflanzen, die keine Blüten ausbilden.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

unscheinbar, Nadelgehölze

unscheinbar, Laubgehölze

unscheinbar, Kräuter

keine Blüten

Von der Steinzeit ins Pharmalabor

Moderne Phytomedizin

Volksmedizin ist überliefertes Wissen

Die Heilkraft kleinerer Perlen

Die Dosis macht das Gift

Hexenzauber & Aberglauben

Heilpflanzen mit Aroma

Erklärfilme und KOSMOS-PLUS APP

Symbole und Abkürzungen

Blüte mit höchstens 4 Blütenblättern

Blüte mit 5 Blütenblättern

Blüte mit mehr als 5 Blütenblättern oder Blüten in Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blüten sind sehr unscheinbar; an Nadelgehölzen

Blüten sind sehr unscheinbar; an Laubgehölzen

Blüten sind sehr unscheinbar; an krautigen Pflanzen

keine Blüten; z. B. Farne

Höhe der Heilpflanze

die Heilpflanze ist giftig oder tödlich giftig

Wie ist das Buch aufgebaut?

Abbildungen Das große Hauptbild zeigt das typische Erscheinungsbild oder einen typischen Ausschnitt der Pflanze. Weitere Abbildungen veranschaulichen zur Bestimmung wichtige Merkmale, die oft direkt am Bild beschriftet sind.

Texte Der Infotext enthält Angaben zum Vorkommen der Pflanze sowie Interessantes zu ihrer Verwendung, aus der Geschichte oder der Biologie. Bei Arten, die auf einer ganzen Seite beschrieben werden, finden Sie in einem Kasten außerdem ein typisches Rezept („Gesundheits-Tipp“) oder etwas besonders Interessantes zur Art („Schon gewusst?“). Die Randspalte enthält mit Text und Bildern Angaben zum Vorkommen, wichtige Merkpunkte und zeigt eine typische Blüte.

Filme Wenn Sie es noch genauer wissen wollen, schauen Sie sich unseren Erklärfilm an. Jan Haft zeigt hier noch einmal genau die Benutzung dieses Buches.

Hier finden Sie alle weiteren Informationen zu unserer KOSMOS-PLUS App.

Der Kosmos-Farbcode

Wie bestimme ich mit dem Kosmos-Farbcode?

BLÜTENFARBE ROT

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in rötlichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellrosa und fast weiße Blüten, sowie ins Violette oder Blaue spielende Blütenfarben. Einige Heilpflanzen mit rötlichen Blüten werden allerdings auch der Blütenfarbe Weiß (z. B. Wiesen-Schaumkraut) oder Blau (z. B. Griechischer Salbei) zugeordnet, wenn die Mehrzahl der gefundenen Exemplare eher diesen Farbgruppen zuneigt. In einigen, wenigen Fällen kann sich die Blütenfarbe sogar während der Blütenalterung verändern (z. B. Lungenkraut), diese Pflanzen bleiben jedoch der Hauptblütenfarbe Rot zugeordnet.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE WEISS

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in weißen Farbtönen. Reinweiße Blüten sind seltener als rosa, violett oder blau überlaufene weißliche Blüten. Daher finden Sie einige Heilpflanzen mit scheinbar weißen Blüten bei Rot (z. B. Eibisch) oder Blau (z. B. Stiefmütterchen), wenn die Mehrzahl der gefundenen Exemplare eher getönt beziehungsweise mehrfarbig als reinweiß erscheint. Blütenköpfchen mit gelbem Zentrum sind hier zu finden, wenn die Zungenblüten wie beim Gänseblümchen weiß sind.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE BLAU

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in blauen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellblaue bis fast weiße Blüten. Besonders schwierig sind die Mischfarben zwischen Blau und Rot (violette Tonskala) zu unterscheiden. Prüfen Sie daher Ihnen blau erscheinende Blüten zur Sicherheit auch unter Rot. In einigen, wenigen Fällen kann sich die Blütenfarbe während der Blütenalterung sogar von Rot nach Blau verändern (z. B. Lungenkraut). Diese Pflanzen werden jedoch der Hauptblütenfarbe Rot zugeordnet.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE GELB

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in gelblichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch hellgelbe, fast weiße Blüten sowie ins Orange oder Grüne spielende Blüten. Eine Verwechslung der Blütenfarbe ist allerdings seltener als bei Rot, Weiß oder Blau. Prüfen Sie bei sehr kleinen, gelblich grünen Blüten die Zuordnung zur Blütenfarbe Grün unter „Blüten sind unscheinbar“.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE GRÜN/BRAUN

Hier finden Sie Heilpflanzen mit Blüten in grünlichen Farbtönen. Die Farbskala umfasst auch grünlich weiße Blüten, sowie ins Gelbe spielende Blüten (z. B. Efeu). Einige grünlich gelbe Blüten finden Sie auch unter dem Farbcode Gelb (z. B. Echter Kreuzdorn). In das Kapitel Blütenfarbe Grün wurden auch Nadelgehölze, Laubgehölze und Kräuter mit sehr kleinen, unscheinbaren Blüten aufgenommen, ebenso Farne und andere Pflanzen, die keine Blüten ausbilden.

siehe ab hier

© Steffen Walentowitz

Wie bestimme ich Heilpflanzen?

Die Farbe der Heilpflanzen

Was wir als Farbe sehen, basiert auf Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge, die von unseren Sehzellen wahrgenommen werden. Die Farbe einer Blüte wird aber erst in unserem Gehirn real. Daher „sehen“ Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln andere Blütenfarben als wir, weil ihre Augen andere Wellenlängen wahrnehmen. Im Zuge der Evolution haben sich die Blüten an diese Bestäuber angepasst – nicht etwa an unsere Vorstellung von Schönheit. So bleibt uns beispielsweise das Ultraviolett völlig verborgen, während ultraviolette Flecken und Streifen auf einer weißen Blüte für eine Biene wie Leitstrahlen zum Nektar wirken. Allerdings kann eine Biene kein Rot sehen.

Warum Rot auch Blau sein kann

Licht unterschiedlicher Wellenlängen – also die Farbe einer Blüte – entsteht, weil Farbstoffe in den Blüten Teile des weißen Sonnenlichts verschlucken und andere reflektieren. Eine der wichtigsten Farbstoff-Gruppen sind die Anthozyane. Es sind im Zellsaft gelöste, ringförmige, an Zucker gebundene Moleküle. Je nach dem Säuregrad des Zellsaftes reflektieren sie die blauen oder roten Anteile des Sonnenlichtes. Dieses Phänomen erklärt auch den Farbwechsel mancher Blüten: Die Pflanze verändert mit dem Säuregrad der Zellen die Farbe ihrer Blüte.

Hellgelbe und weißliche Töne basieren auf den Flavonolen und ihren Verwandten, sattes Gelb auf den Carotinoiden, Anthoxanthinen und Betalinen. In Verbindung mit matten, seidigen oder schillernden Oberflächen entsteht das Farbenspiel, das wir so schätzen.

Form und Aufbau der Blüte

Blüten bestehen aus mehreren Gruppen von Elementen: Eine äußere Hülle aus Kelch und Krone. Die Staubgefäße sind männlich; sie bilden den Pollen. Der Fruchtknoten mit Griffel und Narbe ist weiblich. Von dieser Grundform kommen Abwandlungen vor: Die Hülle kann stark reduziert sein oder ihre Elemente sehen gleichartig aus.

Aufbau und Form der Blüte sind unveränderliche Familienmerkmale. Daher spielen sie eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung einer Pflanzenart. Die Teile einer Blüte sind symmetrisch angeordnet; das Aussehen der Blüte wird durch die Zahl der Elemente und die Lage der Symmetrieebene(n) bestimmt.

Blüten mit höchstens 4 Blütenblättern

Blüten mit 5 Blütenblättern

Blüte mit mehr als 5 Blütenblättern oder Blüten in Körbchen

Blüten zweiseitig-symmetrisch

Anordnung der Blüten

Schon beim ersten Blick auf eine blühende Wiese fällt auf, dass sich nur sehr wenige Pflanzen mit einer einzelnen Blüte begnügen. Spätestens beim zweiten Blick erkennt man dann, dass die Vielzahl der Blüten keineswegs zufällig aus dem Pflanzenkörper auswächst. Tatsächlich ist die Anordnung der Blüten ein Artmerkmal. Für eine sichere Bestimmung muss man sich daher die Verteilung der Blüten relativ zur Sprossachse, beziehungsweise ihren Blütennachbarn genauer ansehen.

Einzelne Blüten – nicht immer allein

Nur wenige Pflanzen enden, wie die Einbeere, mit einer einzigen Blüte an der Spitze ihres Sprosses. Häufiger kommen mehrere Einzelblüten jeweils am Ende eines Triebes vor, wie etwa beim Klatsch- oder Schlaf-Mohn. Eine Ausnahme stellen die Blüten der Körbchenblütengewächse dar: Die „einzelne“ Blüte des Löwenzahns besteht aus zahlreichen, zu einem Köpfchen vereinigten Einzelblüten.

Gemeinsam sind sie wirkungsvoller

Sind die einzelnen Blüten einer Pflanze enger zusammengerückt und bilden in ihrer Gesamtheit eine charakteristische Form, spricht man von Blütenstand. Solche Blütenstände sind häufig bereits aus einer gewissen Entfernung zu erkennen haben also einen starken Wiedererkennungswert für eine Pflanze oder eine Pflanzenfamilie. Obwohl die Botaniker eine ganze Reihe solcher Blütenstände unterscheiden, werden in diesem Buch nur die wichtigsten, charakteristischen Formen aufgeführt und benannt. In den übrigen Fällen wird die Form der Blütenstände – verzweigt, dicht, locker, hoch usw. – beschreibend benannt. Auf der Vorseite wurden bereits die Blütenkörbchen gezeigt, ein Blütenstand, der für die Familie der Körbchenblütengewächse charakteristisch ist.

Die Blätter der Heilpflanzen

In den Blättern sitzen die Fotosynthesefabriken der Pflanzen. Das Blattgrün (Chlorophyll) in den Chloroplasten nutzt das Sonnenlicht als Energiequelle, um aus Kohlendioxid und Wasser Zucker herzustellen. Die Form der Blätter ist dabei nur indirekt von Bedeutung; es kommt für die Pflanze darauf an, eine möglichst große Fläche zur Sonne auszurichten. Da Aufbau und Gestalt eines Blattes arttypische Merkmale sind, hier eine kurze Einführung in die Systematik des Blattaufbaus.

Grundformen

Neben den Formen der Blätter kommt es auch auf die Art des Randes an. Botaniker unterscheiden sehr präzise, ob der Blattrand ganzrandig, fein, doppelt oder schrotsägeförmig gesägt, ob er gekerbt oder gebuchtet ist usw. In den Texten zur Art werden die Blattränder nur beschrieben, wenn es für die Bestimmung unerlässlich ist.

Das einfache Blatt besteht aus einem Blattstiel, der sich als Hauptader fortsetzt und einer geschlossenen Blattspreite (z. B Pfennnigkraut). Es gibt übergangsformen zum nächsten Typus, wenn der Blattrand sehr tief eingeschnitten ist.

Bei den gefiederten Blättern ist die Blattspreite so stark eingeschnitten, dass die Hauptader teilweise frei liegt. Endet das Blatt mit einem einzelnen Fiederblättchen, ist es unpaarig gefiedert (z. B. Gänsefingerkraut); fehlt die Endfieder, ist es paarig gefiedert.

Die einzelnen Fiederblättchen können ihrerseits eingeschnitten sein, so dass zwei- bis mehrfach gefiederte Blätter entstehen (z. B. Bischofskraut).

Eine Sonderform stellen die handförmig gefiederten Blätter dar. Hier enden alle Fiedern in einem Punkt (z. B. Rosskastanie).

Formen der Blätter

Auch bei den Formen der Einzelblätter beziehungsweise der Fiederblättchen gibt es große Unterschiede.

Anordnung der Blätter

Schließlich unterscheiden sich die Arten noch in der Anordnung der Blätter relativ zum Spross.

Welche Wirkstoffe haben Heilpflanzen?

Inhaltsstoffe von Heilpflanzen

Eibisch

Schleimstoffe: Die Schleime der Heilpflanzen sind chemisch unterschiedlich aufgebaut, enthalten aber immer Zuckermoleküle, die eine Verbindung mit Pflanzensäuren oder anderen Substanzen eingehen. Sie alle sind in der Lage, größere Mengen Wasser aufzunehmen–sie quellen. Heilpflanzen mit Schleimen werden bei Verstopfung, aber auch zur Linderung entzündeter Schleimhäute in Mund und Rachen verwendet.

Gänsefingerkraut

Gerbstoffe: Der Name dieser relativ kompliziert aufgebauten Stoffgruppe beruht darauf, dass sie mit tierischen Eiweißen unlösliche Verbindungen eingehen: Das Gerben wandelt Tierhäute in Leder um. Die Gerbstoffe reagieren mit der Oberfläche von Haut und Schleimhäuten und versiegeln sie. Sie wirken „zusammenziehend“und werden daher vor allem bei inneren und äußeren Wunden angewandt.

Hopfen

Bitterstoffe: Die Bitterstoffe sind chemisch nicht einheitlich, schmecken allerdings alle mehr oder minder bitter. Auf den bitteren Reiz reagieren die Verdauungsdrüsen in Mund, Magen und Galle mit verstärkter Sekretion von Verdauungssäften. Bitterstoffe fördern also die Verdauung, regen den Appetit an und können Bakterien unterdrücken, die Gärungsprozesse im Magen- und Darmtrakt in Gang setzen.

Seifenblume

Saponine: Die Saponine oder Seifenstoffe setzen sich aus Zuckern und aromatischen Molekülen zusammen, die im Wasser aufschäumen. Daher diente die Wurzel des Seifenkrautes lange Zeit als Waschmittel. In hoher Konzentration oder direkt in der Blutbahn sind Saponine giftig, denn sie greifen die dünne Membran an, die jede Zelle umgibt. Saponinhaltige Pflanzen werden eingenommen, um das Aushusten von Schleimen zu fördern oder um die Durchspülung der Nieren zu fördern.

Goldrute

Tollkirsche

Alkaloide: Bei dieser Stoffgruppe handelt es sich um stickstoffhaltige Ringmoleküle, die in verschiedenen Zusammensetzungen auftreten. Insgesamt sind über 7000 Alkaloide bekannt. Sie zählen zu den besonders giftigen Pflanzenstoffen–Nikotin, Morphin, Strychnin, das Atropin der Tollkirsche oder das Aconitin des Eisenhutes gehören in diese Gruppe. Als medizinischen Wirkstoff werden sie ausschließlich vom Arzt verordnet.

Huflattich

Pyrrolizidinalkaloide: Diese spezielle Form von Alkaloiden findet man in mehreren Pflanzenarten. Sie waren Bestandteil von Arzneimitteln, bis sich im Experiment herausstellte, dass sie die Leber schädigen und Krebs erregen können. In einigen Fällen, so beim Huflattich, wurden inzwischen alkaloidfreie Sorten gezüchtet. Auf Tees mit Huflattich, Pestwurz, Beinwell, Ochsenzunge und anderen Heilkräutern sollten Vorsichtige besser verzichten.

Fingerhut

Herzwirksame Glykoside: Im medizinischen Sprachgebrauch heißt diese Stoffgruppe auch Digitalis-Glykoside, weil die Substanz erstmals im Fingerhut entdeckt wurde. Sie weichen in der Struktur etwas voneinander ab, basieren aber alle auf einem Grundgerüst von Steroiden; „glyko“besagt, dass daran stets Zucker gebunden sind. Herzwirksame Glykoside stimulieren den Herzmuskel und werden daher vom Arzt bei geschwächtem Altersherz verordnet.

Wie kann ich Heilpflanzen nutzen?

Die Anwendung von Heilpflanzen

Dieses Buch kann natürlich den Besuch eines Arztes, Heilpraktikers oder die intensive Beratung eines Apothekers nicht ersetzen, aber es möchte Sie dazu anregen, Heilpflanzen in der Natur, in Gärten oder Schaugärten zu erkennen.

Wie komme ich an Pflanzen?

Vor einigen Jahren und Jahrzehnten war es kein Problem, Heilpflanzen in der Natur zu sammeln. Das hat sich leider geändert. Die wenigsten Menschen leben in einer sauberen, intakten Natur, der die entsprechenden Kräuter bedenkenlos entnommen werden können. Auto- oder Industrieabgase und andere Schadstoffe lagern sich auf den Pflanzen ab und machen den Gebrauch von Wildkräutern nicht unproblematisch. Hinzu kommt, dass manche Heilkräuter geschützt sind und nicht gepflückt werden dürfen oder nur noch in Naturschutzgebieten wachsen.

Die gesammelten Kräuter müssen getrocknet werden, bis sie keinerlei Wasser mehr enthalten (Verpilzungsgefahr) und werden in dunklen Glas-, Keramik- oder Metalldosen aufbewahrt.

Alle Probleme, die sich bei der Sammlung und Aufbewahrung ergeben, lassen sich vermeiden, wenn Sie Ihre Heilkräuter aus der Apotheke beziehen. Die Pflanzen stammen aus kontrolliertem Anbau oder Sammlungen und unterliegen einer Qualitätskontrolle. Der Apotheker kann Sie auch über die genaue Dosierung, Zubereitung, vor allem aber über Nebenwirkungen und die so genannten Kontraindikationen informieren–das heißt, bei welchen Leiden Sie besser auf die gewünschte Pflanze verzichten sollten.

Tee ist nicht nur schwarz

Die meisten Heilkräuter genießt man als Tee. Blätter und Blüten sowie einige zerstoßene Früchte werden als Aufguss zubereitet. Die gekochten Pflanzenteile werden in ein Gefäß gegeben–bestimmen Sie mit einem Messbecher das Fassungsvermögen Ihrer Teetasse; die Rezepte gelten, so weit nicht anders erwähnt, für ca. 150 ml–und mit kochendem Wasser übergossen. Decken Sie den Tee mit einer Untertasse ab und gießen Sie ihn danach durch ein Sieb. Bei der Abkochung, beispielsweise von zerstoßenen Heidelbeeren, werden die Früchte im Wasser zum Kochen gebracht, kurz gesiedet und dann stehen gelassen. Durch ein Sieb abgießen. Schleimhaltige Pflanzen, wie die Eibischwurzel, werden mehrere Stunden lang in kaltem Wasser stehen gelassen (Kaltauszug) und vor dem Trinken erhitzt.

Kamille

Tief einatmen

Einige Pflanzenöle oder Kräuter mit ätherischen ölen wirken am besten, wenn Sie durch die Nase aufgenommen werden. Tröpfeln Sie für ein Inhalationsbad, beispielsweise mit Fichtenöl, einige Tropfen in das dampfend heiße Wasser einer Schüssel, halten sie den Kopf darüber und decken Sie sich mit einem Handtuch zu. Atmen Sie die Dämpfe ein, anschließend gut abtrocknen und ruhen. Für Teilbäder, etwa mit Walnussblättern gegen Fußschweiß, wird die Pflanze als Aufguss oder Abkochung zubereitet und anschließend in eine Schüssel gegossen. Für Vollbäder, beispielsweise mit Lavendel oder Baldrian, bereitet man die Pflanze in einer kleinen Menge Wasser zu–meist als Aufguss–und gießt die Brühe in das Badewasser.

Fichte

Waschungen, Umschläge, Spülungen

Die übrigen Anwendungen basieren auf den bereits vorgestellten Zubereitungsformen. Beim Gurgeln wird der Aufguss nicht verschluckt, sondern wieder ausgespuckt, Waschungen werden wie Teilbäder bereitet und für Umschläge tränkt man ein sauberes Leinentuch mit der zubereiteten Pflanze.

Brombeere

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Besenheide

Calluna vulgaris (Heidekrautgewächse)

H 30–100 cm  Aug.–Okt.  Strauch

© Hecker

Wissenswertes

Wenn „die Heide blüht“, reift ein Strauch heran, der schon im Mittelalter als heilkräftig galt. Heute wird das Heidekraut nur noch in der Volksheilkunde und Homöopathie verwendet: Blätter und Blüten enthalten vor allem Gerbstoffe, Flavonoide und pflanzliche Säuren. Aus Heidekraut bereitet man bei Blasen- und Nierenleiden einen harntreibenden Tee, der auch bei Schlaflosigkeit und Rheuma helfen soll. In der Bachblütentherapie soll Heather zwischenmenschliche Kontakte erleichtern.

Wichtige Merkpunkte

> Blüten in einseitswendiger Traube

> blütenblattartiger Kelch doppelt so lang wie die Krone

© Hecker

Vorkommen

Heiden, magere Weiden, Moore und Kiefernwälder. Auf nährstoffarmen, sauren Böden. Europa bis Kleinasien.

Gesundheits-Tipp

Blütentee mit Honig erleichtert das Einschlafen: Pro Tasse 1 TL Blüten mit kochendem Wasser übergießen. Nach 10 Minuten wird abgeseiht und der Tee schluckweise getrunken.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Gewöhnlicher Seidelbast

Daphne mezereum (Seidelbastgewächse)

H 40–120 cm  März–April  Strauch  

© Hecker

Wissenswertes

Der Seidelbast ist eine gefährliche Giftpflanze und darf daher auf keinen Fall gesammelt werden. Früher nutzten Heilkundige Beeren und Rindenextrakt als starkes Abführmittel, aber auch gegen Blasen, bei Rheuma und Gicht und sogar bei Keuchhusten. Heute wird die grüne Rinde als homöopathisches Mittel bei Hautleiden, Verdauungsstörungen und Rheuma verordnet.

Wichtige Merkpunkte

> sommergrün, Blätter lanzettlich

> Blätter erscheinen nach den Blüten

> nur Kelch-, keine Kronblätter

© Hecker

Vorkommen

Mischwälder mit reichem Unterwuchs. Auf nährstoffreichen,möglichst kalkhaltigen Böden. Europa bis Westasien.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Schmalblättriges Weidenröschen

Epilobium angustifolium (Nachtkerzengewächse)

H 60–120 cm  Juli–Aug.  Staude

© Hecker

Wissenswertes

Zur Blütezeit fallen die Weidenröschen mit ihren leuchtenden Blüten ins Auge. Die oberirdischen, getrockneten Teile enthalten ein Gemisch von Wirkstoffen, das bei gutartiger Prostatavergrößerung das Harnlassen erleichtert. In der Volksheilkunde galt Weidenröschen als Heilmittel gegen Magen- und Darmentzündungen und zur Wundheilung. In Osteuropa bereitet man aus jungen Blättern einen beliebten Haustee, den „Koptischen Tee“.

Wichtige Merkpunkte

> Blüte zuerst männlich, dann weiblich

> Pionierpflanze mit zahlreichen Flugsamen

© Hecker

Vorkommen

Kahlschläge, Waldlichtungen, Straßenränder. In dichten, auffallenden Beständen. Europa, Asien, Nordamerika.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Kleinblütiges Weidenröschen

Epilobium parviflorum (Nachtkerzengewächse)

H 30–80 cm  Juni–Sept.  Staude

© König

Wissenswertes

Wie der deutsche Name bereits nahelegt, kann das Kleinblütige Weidenröschen nicht mit spektakulärer Blütenpracht aufwarten. Dennoch ist dieser bescheidene Vertreter der Gattung medizinisch ebenso wirksam wie sein großblütiger Verwandter. Das zur Blütezeit gesammelte Kraut enthält vor allem Flavonoide und Gerbstoffe. Es ist gesichert, dass der Tee das Harnlassen erleichtert, für seine angebliche Heilwirkung gegen Prostatakrebs gibt es aber keine Belege.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter gegenständig, nicht stängelumfassend, oben wechselständig

> Stängel rund, abstehend behaart

© Schönfelder

Vorkommen

Bachränder,feuchte Wege, Gräben, nasse, nährstoffreiche Böden. Häufig. Europa, Asien, Nordafrika.

Gesundheits-Tipp

Schwarzer Haustee (auch vom Schmalblättrigen Weidenröschen): Etwa 2 TL trockene Blätter werden mit kochendem Wasser übergossen und nach 15 Minuten abgeseiht. Der Tee sollte nicht über längere Zeit genossen werden.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Hennastrauch

Lawsonia inermis (Weiderichgewächse)

H 2–6 m  Okt.–April  Strauch

© König

Wissenswertes

Lange bevor Henna als Haarfärbemittel in der westlichen Kosmetik bekannt wurde, galt es in der arabischen Welt schon als Heilpflanze. Der Farbstoff der Blätter diente als Heilmittel bei Durchfallerkrankungen (Amöbenruhr), Magengeschwüren und Fieber. Äußerlich wandte man einen Sud der Blätter bei Ekzemen, Geschwüren, Pilzerkrankungen und Krätze an.

Wichtige Merkpunkte

> helle, weißliche Rinde

> Blüten in Rispen, weiß bis rot

© Reinhard-Tierfoto, Hans Reinhard Heilgkreuzsteinach-Eiterbach

Vorkommen

trockene, wüstenhafte Standorte. Nordafrika bis Sahara, Indien.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Klatsch-Mohn

Papaver rhoeas (Mohngewächse)

H 30–90 cm  Mai–Juli  einjährig

© Hecker

Wissenswertes

Die leuchtend roten Blütenblätter enthalten keine pharmazeutisch wirksamen Substanzen. Trotz der nur sehr geringen Mengen an Alkaloiden wurde Mohn-Tee in der Volksheilkunde gegen Schmerzen und Schlafstörungen getrunken. Mit Zucker angesetzter Mohnsirup sollte gegen Heiserkeit und Husten helfen. Heute setzt man seine Blätter anderen Tees zu, um die Farbe des Aufgusses zu verbessern.

Wichtige Merkpunkte

> Knospe nickend, Blüte und Frucht aufrecht

> Kronblätter mit dunklem Fleck am Grund

> weißer Milchsaft

© Hecker

Vorkommen

Getreidefelder, Wege, Ödland, offene Stellen. Auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden. Weltweit verbreitet.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Schlaf-Mohn

Papaver somniferum (Mohngewächse)

H 40–150 cm  Juni–Aug.  einjährig  

© König

Wissenswertes

Der Schlaf-Mohn ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine Droge Segen und Fluch bedeuten kann. Ritzt man die unreifen Kapseln des Schlaf-Mohns an, tritt ein weißer Milchsaft aus, der an der Luft trocknet. Er enthält über 40 verschiedene Alkaloide, die zu medizinischen Produkten mit jeweils anderem Wirkungsspektrum verarbeitet werden: Morphin, Codein, Noscapin und Papaverin sind die bekanntesten. Opium und seine Derivate (z. B. Heroin) sind aber auch Rauschgifte mit hohem Abhängigkeitspotential.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter unregelmäßig tief gezähnt, am Grund stängelumfassend

> Blüten einzeln, bis 10 cm groß

> Pflanze mit weißem Milchsaft

© Lange/Hecker

Vorkommen

Ödland, Schutt. Auf nährstoffreichen Lehmböden. Heimat Westasien, legal und illegal angebaut.

Schon gewusst?

Schlaf-Mohn gehört nicht in die Hand des Laien, obwohl Babys früher zur Beruhigung eine Abkochung der Kapseln bekamen! Die leckeren schwarzen Mohnsamen auf Kuchen und Brötchen enthalten dagegen keine giftigen Alkaloide mehr und können bedenkenlos genossen werden.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Indischer Flohsame

Plantago ovata (Wegerichgewächse)

H 5–20 cm  Dez.–April  ein- bis zweijährig

© Schönfelder

Wissenswertes

Die Besonderheit dieses Wegerichs sind die Samen, bzw. Samenschalen. Sie enthalten große Mengen eines stark quellbaren Schleims, der eigentlich die Wasserversorgung der keimenden Samen sichert. Nimmt man die Samen mit reichlich Wasser ein, wird der Stuhl erweicht, der Darm angeregt und entleert.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter in grundständiger Rosette

> Blätter schmal

> Einzelblüten unscheinbar

© Schönfelder

Vorkommen

Offene, trockene Standorte auf sandigen Böden. Mittelmeer bis Südwestasien, Kanarische Inseln.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Großer Wiesenknopf

Sanguisorba officinalis (Rosengewächse)

H 30–150 cm  Juni–Sep.  Staude

© Hecker

Wissenswertes

In der Volksheilkunde galt das Kraut als Mittel, um blutende Wunden und innere Blutungen zu heilen. In einem Kräuterbuch aus dem 16. Jahrhundert heißt es, Wiesenknopf „stopft allerley bluttflüsse“. Dafür verantwortlich sind seine Gerbstoffe. Heute kommt Wiesenknopf allenfalls in der Homöopathie als Mittel gegen Krampfadern und Durchfall zum Einsatz.

Wichtige Merkpunkte

> Grundblätter in Rosette

> Stängelblätter wechselständig, unpaarig gefiedert

© Hecker

Vorkommen

Nasse Wiesen, Moorwiesen. Bis in mittlere Gebirgslagen auf nährstoffreichen Böden. Mitteleuropa, Asien, Nordamerika.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Echter Eibisch

Althaea officinalis (Malvengewächse)

H 60–120 cm  Juli–Sep.  Staude

© Hecker

Wissenswertes

Pfarrer Kneipp schätzte den „schleimigen“ Eibisch-Tee nicht besonders. Vom Altertum bis zur modernen Pflanzenmedizin hat der Eibisch aber seinen Platz als Heilpflanze behauptet. Der Tee aus Blättern, Blüten oder Wurzel hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie einer Schleimhautentzündung in Magen und Darm. Wahrscheinlich hat Eibisch sogar eine immunstimulierende Wirkung. Gegen Husten hilft Eibischtee mit Honig. Die Volksheilkunde nutzt Eibischumschläge auch bei Hautkrankheiten.

Wichtige Merkpunkte

> verwildert aus Kulturen

> Pflanze weichfilzig behaart

> Außenkelchblätter am Grund verwachsen, Kronblätter vorn eingebuchtet

© Laux

Vorkommen

Feuchte Standorte. Bevorzugt auf lehmigen, salzigen Böden. Asien, Osteuropa, deutsche Ostseeküste.

Gesundheits-Tipp

Zerkleinerte Eibischwurzel (1–2 TL) wird mit einer Tasse kaltem Wasser angesetzt, nach etwa 1 Stunde auf Trinktemperatur erwärmt und abgeseiht. Die Blätter (1–2 TL) können auch mit heißem, nicht kochendem Wasser übergossen werden. Nach 10 Minuten abseihen.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Acker-Gauchheil

Anagallis arvensis (Primelgewächse)

H 5–30 cm  Juni–Okt.  einjährig  

© Hecker

Wissenswertes

Im griechischen Altertum galt Gauchheil als Mittel gegen Melancholie, das Mittelalter schätzte es als Heilmittel für Geisteskranke (der „Gauch“ ist ein Narr). In der Volksheilkunde wird das Kraut gegen Husten, bei Leber- und Nierenkrankheiten, sowie äußerlich bei Gelenkschmerzen eingesetzt. In der Pflanzenmedizin spielt Acker-Gauchheil keine Rolle, wird aber gelegentlich in der Homöopathie verordnet.

Wichtige Merkpunkte

> vierkantiger, niederliegender Stängel

> Blütenfarbe rot, rosa oder seltener blau

© Hecker

Vorkommen

Äcker, Wegränder, Gärten, Weinberge, Ödland. Auf nährstoffreichen Lehmböden. Fast weltweit.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Westlicher Erdbeerbaum

Arbutus unedo (Heidelbeergewächse)

H 1,50–6 m  Okt.–März  Strauch

© Hecker

Wissenswertes

Obwohl die Früchte an Erdbeeren erinnern, sind sie nur als Kompott genießbar. Der Erdbeerbaum ist mit dem Heidekraut verwandt. Die Blätter enthalten Arbutin, dessen Zerfallsprodukte antiseptisch wirken. Man nutzt sie bei Infektionen der Harnwege und gutartig vergrößerter Prostata. Außerdem gibt man einen Tee bei Durchfall und zum Gurgeln bei Wunden im Mund-Rachenraum.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter immergrün, lorbeerartig

> Früchte erdbeerartig

> Blüten rosa bis weiß

© König

Vorkommen

Küsten des Mittelmeeres, Macchien, immergrüne Lorbeerwälder.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Echte Tollkirsche

Atropa bella-donna (Nachtschattengewächse)

H 50–150 cm  Juni–Aug.  Staude  

© Hecker

Wissenswertes

Diese Giftpflanze enthält eine Reihe von Alkaloiden (Hyoscyamin), Gerbstoffe und Flavonoide. Der Wirkstoff Atropin bildet sich erst, wenn die Pflanze getrocknet wird. Wegen ihrer Giftigkeit spielte die Tollkirsche keine große Rolle in der Volksheilkunde, musste aber für allerlei Zauber herhalten. Die moderne Medizin verwendet fast ausschließlich standardisierte Präparate: Sie lösen Krämpfe der inneren Organe, reduzieren die Sekretion von Schleimdrüsen oder weiten die Pupillen für Augenuntersuchungen.